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Naruto und Hinata - Liebe ist Schicksal

NaruxHina
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo an alle Leser! Ich hoffe ich mache euch mit meinem ersten Kapitel eine kleine Freude.
Es fiel mir schwer, eine Prozentzahl für den Status anzugeben, denn ich weiß noch nicht, wann und wie ich meine Geschichte abschließen werde.
Doch nun wünsche ich euch erstmal viel Spaß mit dem Prolog ^^ Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo an alle Leser ^^

Danke für die Kommentare und die Favos, ich freue mich wirklich, dass euch mein Prolog gut gefällt. Ich habe zurzeit etwas Stress bei mir auf Arbeit, doch heute ist das erste Kapitel nach dem Prolog fertig geworden. Ich hoffe es gefällt euch ;) Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Entschuldigt, das neue Kapi hat ein paar Tage länger gedauert, als ich geplant hatte.

Bevor ich anfange, wollte ich noch eines loswerden: Die Rin, die hier in meiner Geschichte vorkommt, hat nichts mit der Rin zu tun, die unter Minato in Kakashis Team gewesen ist. Ich mag den Namen Rin und ich wurde auch erst vor ein paar Tagen wieder daran erinnert, dass es in Naruto ja schon einen Charakter mit diesem Namen gibt.

Doch es soll ja vorkommen, dass zwei Leute den gleichen Vornamen haben, also lasst euch davon nicht stören.

So, nun aber Schluss mit Vorwort, viel Spaß beim Lesen ^^ Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo, ich melde mich zurück.
Entschuldigt, dass es so lange lange gedauert hat, aber ich hatte eine Schreibblockade... Ich weiß, toll, schon nach Prolog und 2 Kapiteln ^^

Nun wünsche ich euch aber viel Spaß mit Kapi 3. Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo an alle! Da bin ich wieder!

Ich weiß, meine kreative Pause zog sich deutlich länger hin, als ich geplant hatte (wenn man das noch "Pause" nennen kann).
Entschuldigt, aber hier gibt es nun ein neues Kapitel und ich verspreche euch, dass es bis zum nächsten definitiv nicht so lange dauern wird ;)

Also viel Spaß beim Lesen! Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo allerseits!
Nach ziemlich langer Abwesenheit bin ich mal wieder da. Sorry dass ich so lange kein Kapitel geschrieben habe, aber irgendwie kommen einem die Probleme im RL ständig in die Quere und dann fehlt einem auch irgendwie die Motivation...

Dieses Kapitel ist relativ kurz geraten, aber ich schreibe bereits am nächsten. Das sollte also in nächster Zeit hier auftauchen.

Jetzt aber erstmal viel Spaß beim Lesen! :) Komplett anzeigen

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Rückkehr

Über dem Dorf Konohagakure ging gerade die Sonne auf. Die meisten Menschen im Inneren des Dorfes schliefen noch, doch einige waren schon früh auf den Beinen.

Die Shinobi des Blätterreiches waren auf Missionen unterwegs, trainierten oder versteckten sich hinter Bäumen und sahen den anderen beim Training zu. Zugegeben, die wenigsten taten Letzteres aber es gab eine Ausnahme: die 16 jährige Kunoichi Hinata Hyuuga. Selten hatte Konoha ein derart schüchternes Mädchen gesehen. Warum sie hier hinter einem Baum stand und ihre Teamkollegen von Team 8 heimlich beim Training beobachtete, das konnte sie sich selbst nicht erklären. Eigentlich sollte sie doch dabei sein, sie sollte doch hart trainieren, um stärker zu werden.

Für ihren Vater, der sie nach all den Jahren immer noch nicht akzeptieren konnte.

Für ihre Lehrerin, Kurenai Yuuhi, die sie immer unterstützt hat und mit der sie über nahezu alles sprechen konnte.

Für ihre Teamkollegen und Freunde Kiba Inuzuka und Shino Aburame, mit denen sie schon viele schwierige Aufgaben gemeistert hat und denen sie nun beim Training zusah.
 

Und für ihn. Für den Chaosninja von Konoha, der in jungen Jahren immer wieder die Steingesichter der Hokage bemalt hatte, um Aufmerksamkeit zu erringen. Der sich nie aufgegeben hat und sich in den Kopf gesetzt hat, Hokage zu werden, damit ihn alle im Dorf respektieren. Für Naruto.
 

Zweieinhalb Jahre waren vergangen, seitdem Naruto gemeinsam mit Jiraya das Dorf verlassen hat, um zu trainieren und stärker zu werden. Denn Naruto hatte sich geschworen, Sasuke zurückzuholen, den Ninja, der aus Rachegefühlen seinem eigenen Bruder gegenüber das Dorf verlassen und sich dem Mörder des dritten Hokage angeschlossen hatte: Orochimaru. Und doch sah er ihn immer noch als seinen besten Freund und ließ nichts unversucht, ihn zu finden.

Das wusste Hinata und sie bewunderte ihn dafür. Sie lächelte leise in sich hinein. Naruto war schon immer ein Mensch gewesen, der zu jedem Versprechen stehen würde, das er gegeben hat. Wie es ihm wohl ging? Hinata entwich ein leiser Seufzer. Sie vermisste ihn, sie wollte ihn wiedersehen – doch wie würde er bei ihrem Wiedersehen reagieren? Würde er sie überhaupt noch erkennen? Sie war doch für Naruto nie wichtig gewesen, nie ein Mensch, der einen wichtigen Platz in seinem Leben einnehmen konnte, obwohl sie sich das so sehr wünschte…
 

Solche Gedanken gingen Hinata täglich durch den Kopf. Obwohl sie die letzten zweieinhalb Jahre viel trainiert hatte, stärker geworden war und auch mehr Selbstbewusstsein erlangt hatte, war sie sich doch unschlüssig, wie sie Naruto begegnen sollte, wenn dieser zurückkehrte… Doch sie war sich sicher, dass er noch lange mit Jiraya unterwegs sein würde, weshalb sie noch Zeit haben würde, darüber nachzudenken. Sie konnte nicht ahnen, dass sie sich irrte.
 

Hinata wollte gerade zu ihren Teamkollegen stoßen, als sie von hinten angesprochen wurde. „Onee-chan?“ Erschrocken drehte sie sich um. Sie hatte nicht gemerkt, dass sich ihr jemand von hinten genähert hatte. Vermutlich war sie einfach zu abgelenkt gewesen von ihren Gedanken an Naruto.

Aufgrund der Anrede hatte Hinata vermutet, dass ihre kleine Schwester Hanabi hinter ihr stehen würde. Doch als sie sich umgedreht hatte, sah sie in das Gesicht eines kleinen Mädchens, das sie noch nie zuvor gesehen hatte. Die Kleine hatte lange schwarze Haare, die ihr so unordentlich ins Gesicht hingen, dass Hinata ihre Augen nicht sehen konnte. Am Leib trug sie nur ein dünnes schwarzes Hemd, das ihr bis zu den Knien reichte, nicht einmal Schuhe hatte sie an. Wer mochte sie wohl sein?
 

„Onee-chan, ich habe mich verlaufen, kannst du mir sagen, wo ich bin?“, fragte die Kleine mit herzerweichender Traurigkeit in der Stimme. „Du bist hier im Wald außerhalb von unserem Dorf Konohagakure“, antwortete Hinata dem Mädchen. Sie hatte Mitleid mit ihr, so ganz alleingelassen stromerte das Kind hier in heruntergekommener Kleidung herum. „Kannst du mir auch sagen, wie ich in das Dorf komme?“, fragte die Kleine weiter. Hinata wollte antworten, doch etwas stand ihr im Weg. Die Traurigkeit in ihrer Stimme war plötzlich gewichen und hatte so etwas wie Freude Platz gemacht. Doch das war nachvollziehbar, denn wenn sie nach Konoha wollte und endlich jemanden gefunden hatte, der ihr den Weg weisen konnte, konnte sie vielleicht wieder nach Hause. Vielleicht hatte sie sich nur im Wald verlaufen?
 

Hinata ließ ihre Zweifel wieder verschwinden und erklärte dem Mädchen den Weg. Als sie fertig war, spurtete die Kleine sofort los. Hinata drehte sich um und machte sich auf den Weg zu ihren Teamkameraden, als die Kleine ihr noch etwas hinterherrief. „Danke, Hinata-neechan!“. Hinata drehte sich noch einmal um, doch das Mädchen war verschwunden. Woher kannte sie ihren Namen? Kurzzeitig machte sich wieder Panik in Hinata breit doch als sie Kiba ihre Namen rufen hörte, rannte sie zu ihren Freunden und begann mit dem Training.
 

Teuchi stand in seinem geliebten Ichiraku-Nudelshop und bereitete seinen Gästen zusammen mit seiner Tochter Ayame das Frühstück zu. Es mag seltsam klingen, dachte sich der alte Mann, doch Ichiraku Ramen passt zu jeder Tageszeit! Er grinste in sich hinein und ließ seine Kochkünste spielen.

„Ichiraku Ramen“, flüsterte eine Stimme vor dem Shop. Ein Grinsen machte sich auf ihrem Gesicht breit. „Hier werde ich dich finden…“. Das kleine Mädchen mit den schwarzen Haaren drehte sich um und verschwand im Schatten einer Seitengasse.
 

„Endlich wieder daheim!“, rief der gut gelaunte Blondschopf, als er aus der Ferne das Tor seines Heimatdorfes erblickte. „Nicht so hastig!“, rief ihm sein Sensei noch hinterher doch der Chaosninja war nicht mehr zu bremsen. Endlich war er wieder daheim, er war wieder in Konohagakure.

Naruto Uzumaki, der zukünftige Hokage des Dorfes, war zurückgekehrt!

Zusammenkunft

„Es ist wieder so langweilig heute, dass man schon froh ist, wenn man dem Gras beim Wachsen zusehen kann.“, grummelte einer der Wachposten am Eingang zu Konoha.

„Beschwer dich nicht!“, grinste ihn sein Kollege an. „Sei froh, dass wir gleich abgelöst werden, so kommen wir noch zu etwas Schlaf!“. Aber er musste zugeben, dass eine Nachtschicht am Haupttor Konohas so ziemlich das Langweiligste war, was einem als Chuunin passieren konnte.

„Schau mal.“, unterbrach Kotetsu seine Gedanken. „Da vorn kommt jemand.“ Izumo folgte dem Blick seines Kollegen.

Tatsächlich, am Horizont konnte man zwei Gestalten erkennen, die sich auf Konoha zubewegten. „Kannst du sie erkennen?“ „Nein.“, antwortete Izuma wahrheitsgetreu. Eine der beiden Personen beschleunigte das Tempo und rannte plötzlich auf das Tor zu. „Komm, Kotetsu!“, rief Izuma, „wir müssen sehen, wer das ist! Endlich passiert hier mal wieder etwas, vielleicht kommt es ja zu einem Kampf.“ Izuma wollte nicht so recht daran glauben, doch wer weiß, vielleicht passierte ja tatsächlich mal wieder etwas am langweiligsten Ort ganz Konohas.
 

Als sie beide vor dem Tor angekommen waren, war eine der Personen schon nah genug an das Dorf herangekommen, um sie erkennen zu können. „Das ist doch…“, murmelte Izuma. „Es scheint“, ergänzte Kotetsu, „als wäre der Chaosninja wieder da.“

Das war nicht schwer zu erkennen, denn Naruto lief in einem Irrsinnstempo und vor Freude jubelnd auf sein Heimatdorf zu. Erst, als er schon direkt vor Kotetsu und Izuma stand, machte er halt.

„Guten Morgen, Naruto“, grinste in Kotetsu an. „Und willkommen zurück in Konoha.“
 

Jiraya hätte mit Naruto mithalten können, wenn er denn gewollt hätte. Doch da er eine lange Reise hinter sich hatte, zog er es vor, in gemächlichem Tempo hinter seinem Schüler hinterher zu spazieren. Wieso musste sich Naruto auch immer so aufführen? In Konoha gab es doch nichts Besonderes zu sehen, dachte sich Jiraya betrübt. In anderen Dörfern gab es viel mehr hübsche Frauen und der Sake war in Konoha auch recht teuer. „Vielleicht sollte ich wieder umdrehen.“, grummelte Jiraya vor sich hin. Dann fiel ihm jedoch wieder etwas ein: die heißen Quellen von Konoha! Dort würde er Nachforschungen für sein nächstes Buch anstellen können!

Unterbewusst beschleunigten sich seine Schritte. Nun war auch ein Lächeln auf seinen Lippen zu erkennen. Vielleicht war Konoha ja doch nicht so übel.
 

Währenddessen war Naruto schon auf den erstbesten hohen Mast in Konoha gestiegen, um sich sein lange vermisstes Dorf anzusehen. In zweieinhalb Jahren hatte sich gar nicht so viel geändert, wie er gedacht hatte. Eine Änderung konnte er aber doch ausmachen: Neben den vier Gesichtern der bisherigen Hokage prangte nun das Gesicht der Hokage der fünften Generation, Tsunade.

Naruto musste grinsen. Wenn er daran dachte, dass diese alte Dame immer noch Anführerin des Dorfes war… Sie musste sich sicher bald zur Ruhe setzen. Und wenn sie das tat, würde er natürlich ihr Nachfolger werden, so viel stand für ihn fest. Seine blauen Augen blickten fest entschlossen auf die Felswand mit den Hokagegesichtern.
 

„Narutoooo!“, hörte er plötzlich eine Frauenstimme rufen. Er blickte nach unten. „Sakura-chan!“ Naruto hüpfte von seinem (nun zum persönlichen Eigentum erklärten) Mast und begrüßte seine Teamkameradin. „Du bist wieder da!“ Stürmisch wurde Naruto von Sakura umarmt. Sie hatte ihn schon vermisst, das gestand sie sich gern ein. Mit der Zeit waren Naruto und Sakura enge Freunde geworden, sie waren gemeinsam durch dick und dünn gegangen, seit sie in einem Team waren.

Vorher war Naruto für Sakura immer nur ein kleiner durchgeknallter Versager gewesen, doch seit sie ihn besser kennengelernt hatte, wusste sie genau, dass man sich immer auf ihn verlassen konnte. Mit einem Lächeln erinnerte sie sich an den Moment zurück, als er ihr versprochen hatte, Sasuke wieder zurückzuholen. Und er würde dieses Vorhaben auch niemals aufgeben, da war sie sich sicher.
 

„Naruto-niisan!“, ertönte es hinter Naruto. Er drehte sich um und erkannte Konohamaru und seine Freunde. „Oh, Konohama-…“, weiter kam Naruto nicht. „Naruto-niisan!“, unterbrach ihn Konohamaru lauthals, „Ich habe das Sexy Jutsu weiterentwickelt, sieh dir das an!“ Und bevor es jemand verhindern konnte, verwandelte sich Konohamaru vor allen Augen in eine junge Frau – selbstredend eine nackte junge Frau. Jiraya , der inzwischen auch im Dorf angekommen war, war hellauf begeistert, Sakura dagegen einfach nur entsetzt. Voller Panik blickte sie zu Naruto. Er würde doch nicht auch…?

Doch Naruto lächelte nur milde. „Konohamaru“, sagte er sanft, „das Sexy Jutsu ist doch wirklich kindisch.“ Konohamaru verwandelte sich zurück und schaute enttäuscht. Die neben ihm stehende Sakura machte große Augen: Sollte sich Naruto so sehr verändert haben? Vielleicht war er wirklich erwachsen geworden.

„Sieh dir das an, mein neues Harem no Jutsu! Ich habe lange daran gearbeitet und…“, bevor Naruto weiterreden konnte, hatte ihn Sakura schon per Faustschlag an seinen persönlichen Mast zurückbefördert. „Idiot!“, schrie sie ihn an. Von wegen erwachsen, kein Stück hatte er sich geändert! „Sakura,“, lachte Jiraya, „man sieht, bei wem du im Training bist. Tsunade hat dich einen wirklich üblen Schlag gelehrt!“

Sakura konnte nicht sagen, ob sie sich geehrt oder doch eher veralbert fühlen sollte.

„Naruto, du sollst dich bei Tsunade melden, sie wollte dich sofort sprechen, sobald du wieder zurück bist.“, berichtete Sakura leicht mürrisch. Naruto war inzwischen schon wieder auf den Beinen und grinste fröhlich. „Gut, dann mach ich mich mal gleich auf den Weg zur alten Dame! Bis später!“
 

Kotetsu und Izuma standen immer noch am Tor von Konoha und unterhielten sich. „Naruto ist ganz schön groß geworden, findest du nicht?“ „Ja, wenn ich bedenke, wie kindlich er noch vor der Chuunin-Auswahlprüfung wirkte… Hey, was ist denn mit dir los?“, fragte Izuma verwundert, als er sah, dass Kotetsu konzentriert auf den Weg starrte, der zum Tor führt. „Da kommt noch jemand…“

Rin war seit sechs Jahren nicht mehr in Konohagakure gewesen. Ihren Informationen zufolge hatte sich in ihrer Abwesenheit vieles verändert: Der dritte Hokage war in einem Kampf gegen Orochimaru ums Leben gekommen, seine Nachfolgerin wurde Tsunade, inzwischen die fünfte Hokage. Sicher waren in den letzten sechs Jahren auch viele talentierte Shinobi in Konoha herangewachsen. Einer davon hatte sein Dorf dann allerdings verlassen: Sasuke Uchiha, Itachi Uchihas Bruder und einer der letzten Erben des Sharingan. Rin war alt genug gewesen, als Itachi seine Familie auslöschte, um zu sehen, was das in dem Jungen auslöste. Doch mit den Folgen, die daraus entstehen würden, hatte sie nicht gerechnet.
 

In Gedanken vertieft stapfte sie an Kotetsu und Izuma vorbei ins Dorf. „Hey“, fuhr Kotetsu sie an. „Wer bist du? Und was willst du in Konoha?“ Normalerweise verfuhr er nicht so mit Neuankömmlingen, die er nicht kannte, doch es war im zuwider, dass jemand der Meinung war, er könne einfach ohne Erlaubnis durch das Haupttor Konohas spazieren.

Das 18-jährige Mädchen mit den schwarzen, zu einem Zopf zusammengebundenen Haaren blieb stehen, drehte sich jedoch nicht um. „Ich möchte nur meine alte Heimat mal wieder besuchen. Darf ich nicht?“, fragte sie leise. „Wieso alte Heimat? Ich habe dich noch nie gesehen…“, begann Kotetsu. „Doch, das hast du. Du erinnerst dich nicht an mich, oder? Damals warst du noch kein Chuunin, Kotetsu-san.“ Als sich Rin umdrehte, zierte ein zartes Lächeln ihr Gesicht. „Ich will hier keinen Ärger machen, ich möchte nur meine alte Akademie mal wieder besuchen.“

Den beiden Torwächtern war das Ganze zwar etwas unangenehm, doch da sie keinen Grund hatten, Rin den Zutritt zum Dorf zu verwehren, ließen sie sie passieren. Zudem war es Kotetsu auch unangenehm, dass er sich anscheinend an dieses Mädchen nicht mehr erinnern konnte. Er konnte allerdings nicht ahnen, dass er daran nicht Schuld war, denn Rin hatte sich über diese sechs Jahre hinweg stark verändert. Keiner ihrer alten Bekannten hätte sie zu diesem Zeitpunkt wohl noch erkannt.
 

Als sie so durch die Straßen spazierte, hörte Rin ein paar Straßen weiter einen höllischen Lärm. Erst etwas, das wie das Schreien zweier Kinder klang, dann einen Schlag, als wäre jemand gegen einen Holzmast geflogen. Schließlich hörte sie noch einen alten Mann lachen.

Doch das alles sollte sie nicht weiter kümmern. Sie war aus einem anderen Grund hier.
 

Erneut merkte sie vor lauter Nachdenken nicht, wie sie auf jemanden zulief. Diesmal war jedoch auch die andere Person so tief in Gedanken, dass die beiden mit voller Wucht zusammenliefen.

„Autsch!“, hörte Rin jemanden quieken. Als sie die Augen wieder öffnete, sah sie vor sich auf dem Boden ein Mädchen. Sie schätzte sie auf etwa sechzehn Jahre, sie hatte dunkle Haare und sah wirklich hübsch aus. Rin musterte sie von oben bis unten. Dieses Mädchen wollte ihre Figur eindeutig unter ihrer Kleidung verstecken. Sie trug eine Jacke und eine lange Hose, was viel von ihrer Weiblichkeit verbarg. Ein schüchternes Mädchen, schlussfolgerte Rin.

„Tut… tut mir Leid“, stotterte sich das Mädchen zurecht. „Kein Problem.“, lächelte Rin sie freundlich an. Da sie das Mädchen nicht kannte, wollte sie vorerst einen freundlichen Eindruck machen. „Darf ich fragen, wie du heißt?“

„Mein… mein Name ist Hinata Hyuuga.“ Doch diese Worte hätte sie sich sparen können, denn in dem Moment wurde sie beim Namen gerufen. „Hinata! Wir sollen uns bei Kurenai melden!“, rief Kiba ihr zu.

„Verstanden!“, rief Hinata zurück. „Entschuldige,“ Hinata verbeugte sich vor Rin, „aber ich muss los. Und ich bitte nochmal um Verzeihung!“ Mit diesen Worten machte sich Hinata auf den Weg.

„Eine Hyuuga also…“, murmelte Rin leise. „Interessant.“

Ein kalter Windhauch umwehte ihren Nacken.

Rin drehte sich erschrocken um. Für einen Moment hatte sie geglaubt, jemand habe sie beobachtet. Doch wie sie die Straße herunter blickte, konnte sie niemanden entdecken und auch keine Präsenz fühlen. Seltsam… dachte sie noch bei sich, bevor sie weiter ihres Weges ging.
 

„Was möchte denn Kurenai-sensei von uns?“, fragte Hinata vorsichtig in die Runde. „Das wissen wir noch nicht, doch soweit ich weiß, sollen wir uns mit ihr beim Hokage treffen.“ Hinata freute sich. Sie würden endlich wieder gemeinsam auf eine Mission gehen. Mit jeder Mission hatte sie die Möglichkeit, sich zu verbessern, stärker zu werden. Bevor sie Naruto wiedersehen würde, würde sie eine Kunoichi sein, die ihrem Team von Nutzen sein konnte…

*Rumms*

Hinata saß wieder auf dem Fußboden. Sie ärgerte und schämte sich. Zum zweiten Mal innerhalb weniger Minuten war sie mit jemandem zusammengestoßen. Und das nur, weil sie sich nicht konzentriert hatte.

„Tut mir wirklich Leid!“, begann sie, doch ihre Stimme erstarb, als sie seine Worte vernahm: „Hinata?“ Diese Stimme musste sie erkennen, sie hatte sie zweieinhalb Jahre lang nicht vergessen.

Vor ihr, ebenfalls auf dem Boden, saß Naruto und blickte sie erstaunt an.

Eine neue Mission

Die Sonne stand inzwischen schon recht hoch am Himmel. Es war ein warmer Herbsttag und im Blätterreich begannen die Bäume, ihr Grün zu einem Rotbraun zu verwandeln.

Es war an diesem Tag, als sich vor den Mauern Konohas etwas zu bewegen begann. Zwei Schatten huschten durch das Gebüsch, bis sie schließlich in Sichtweite des Tores zum Stehen kamen.

„Hast du das gesehen?“, flüsterte einer der Schatten. „Ja, habe ich. Das war Naruto Uzumaki. Wir müssen umgehend Bericht erstatten, seine Mission soll fortgesetzt werden…“.

Mit diesen Worten verschwanden die beiden Gestalten so unsichtbar, wie sie gekommen waren.
 

„Autsch!“. Plötzlich tat Naruto der Schädel weh, obwohl er im ersten Moment noch gar nicht wusste, warum. Dann wurde ihm klar, dass er mit jemandem zusammengelaufen war. Er war anscheinend durch seine Freude über die Rückkehr nach Hause mit seinen Gedanken zu weit abgeschweift. „Tut mir wirklich Leid!“, hörte er eine Mädchenstimme sagen. Er schlug die Augen auf. Vor ihm saß Hinata und rieb sich die Stirn.

Aber war das wirklich Hinata? Das erste, was ihm auffiel, waren ihre langen Haare, die sie ja früher immer kurz getragen hatte. Hinata war natürlich auch gewachsen, doch Naruto war ein Stück größer, worauf er ziemlich stolz war. In diesen zweieinhalb Jahren hatte er, was die Körpergröße betrifft, ordentlich zugelegt.

Doch Hinata war nicht nur gewachsen, sie hatte sich zu einer hübschen jungen Frau entwickelt. Natürlich hatte Naruto über solche Sachen niemals nachgedacht und so fragte er sich weiter, ob das auch wirklich Hinata war. „Hinata?“, sprach er sie an.
 

Sie öffnete die Augen und blickte zu ihm hoch und ihn dem Moment wusste Naruto, dass das nur Hinata sein konnte. Ihre Augen erkannte er sofort, er hatte sie seit jeher gemocht, obwohl viele sagten, die Augen eines Byakugan-Nutzers sähen eigenartig und leer aus. Er dachte da anders, er konnte in Hinatas Augen ihre Verletzlichkeit erkennen.

Allerdings hätte es in diesem Moment den Blick in die Augen wohl nicht gebraucht, denn Hinata fing sofort nach dem Augenkontakt an, zu zittern und rot zu werden, wobei „rot werden“ wohl für Hinatas Zustand noch weit untertrieben war. Natürlich dauerte es keine fünf Sekunden, bevor Hinata vor Narutos Augen in Ohnmacht fiel.

Ein bisschen seltsam war sie ja schon, dachte sich Naruto grinsend.
 

Es war so hell…

Als Hinata langsam die Augen aufschlug, war sie sich im ersten Moment nicht bewusst, wo sie sich befand. Schließlich fand sie die Überwindung, die Augen ganz zu öffnen und fand sich selbst in ihrem Zimmer zu Hause wieder. Wie war sie nur hierhergekommen?

Dann erinnerte sie sich wieder: Sie war mit Naruto zusammengestoßen. Und war vor seinen Augen in Ohnmacht gefallen. Shino und Kiba mussten sie dann nach Hause gebracht haben. Sie schämte sich fürchterlich. Sie hatte sich doch vorgenommen, dass ihr so etwas vor Naruto nie wieder passieren würde und nun gleich beim ersten Wiedersehen…

Hinata rieb sich die Tränen aus den Augen. Weinen würde ihr auch nicht weiterhelfen, sie wollte doch Naruto begrüßen und ihm sagen, dass sie sich über seine Rückkehr freute! Zumindest das sollte doch im Bereich des Möglichen für sie liegen. Sie stand auf, angezogen war sie noch. Sie würde sich sofort auf den Weg machen und diesmal würde sie das auch schaffen, dessen war sie sich sicher!
 

Unterdessen saß Naruto gemütlich in seinem liebsten Restaurant und aß genüsslich seine Nudelsuppe. „Darf’s noch etwas sein?“, fragte ihn Teuchi erfreut. Endlich hatte er seinen besten Kunden wieder!

„Nein, danke!“, antwortete Naruto mit vollem Mund. Es gab doch nichts Besseres als ein spätes Frühstück beim Ichiraku Ramen! „Wir haben dich schon vermisst, Naruto!“, freute sich Ayame. „Wo warst du denn die letzten zweieinhalb Jahre?“. „Ich habe trainiert!“, berichtete der Blondschopf stolz. „Und ich bin stärker geworden, das könnt ihr mir glauben!“ „Sehr gut!“, grinste ihn Teuchi an, „Dann hast du ja allen Grund, heute ordentlich reinzuhauen!“.
 

„Naruto ist dein Name?“, hörte er eine Stimme von einem der Plätze neben sich. Er sah sich um. Er war allein, bis auf eine junge Frau mit einem Zopf, die ihn anscheinend angesprochen hatte. „Naruto Uzumaki?“, fragte sie weiter. „Jawohl, das bin ich! Und wer bist du?“ „Mein Name ist Rin.“

Naruto blickte sie neugierig an. „Rin und weiter?“ „Nur Rin, nichts weiter.“, erklärte Rin ihm ernst. Sie prüfte Naruto von oben bis unten. Als sie ihn das letzte Mal gesehen hatte, war er ein kleiner untalentierter Junge gewesen, der immer von allen seinen Mitmenschen verachtet und gemieden worden war.

Wie es um seine Beliebtheit stand, konnte sie natürlich so kurz nach ihrer Rückkehr noch nicht sagen, doch er schien stärker geworden zu sein, das war ihm anzusehen.
 

„NARUTO!!!“ Der Gerufene fuhr zusammen, als er die Stimme der Hokage erkannte. „Tsunade-obaachan! Gerade war ich auf dem Weg zu dir…“

„Wer’s glaubt.“, lächelte ihn Tsunade an. Es schien, als habe er sich in den wichtigsten Punkten nicht verändert.

„Achja, kennst du eigentlich Rin? Ich habe sie eben hier getroffen und…“, doch als er zu Rin hinüberzeigen wollte, war sie verschwunden. „Wen?“, fragte ihn Tsunade erstaunt. „Ach niemanden.“ „Gut. Bitte komm mit in mein Büro, wir müssen einiges klären.“ „Mach ich, Tsunade-obaachan… AUTSCH!“

Diesen Schlag hatte er wohl verdient, das musste er zugeben.
 

„Die Hokage der fünften Generation…“, murmelte Rin, als sie die beiden heimlich von einem Dach aus beobachtete. Sie drehte sich nicht um, als sie weitersprach: „Wer bist du? Wieso verfolgst du mich?“

Wieder dieser kalte Windhauch und wieder war er verschwunden, bevor Rin dem Ganzen nachgehen konnte. Doch sie war sich diesmal sicher, beobachtet worden zu sein. Jemand, der nicht erkannt werden wollte, schlich in Konoha umher… Und wollte anscheinend herausfinden, was sie vorhatte. Doch ganz so einfach würde sie es ihrem Verfolger nicht machen, dachte sie sich lächelnd.
 

In Tsunades Büro angekommen, nahm die Hokage hinter ihrem Schreibtisch Platz. Naruto stand ungeduldig davor und starrte sie erwartungsvoll an. Hinter ihm öffnete sich die Tür. „Sakura-chan!“ Naruto war erfreut, sie hier zu sehen. „Naruto Uzumaki, Sakura Haruno!“, machte sich Tsunade bemerkbar. „Euch beiden und Shikamaru Nara wird unter Leitung eines Jonin eine Mission zugeteilt, um Narutos Fähigkeiten nach diesen zweieinhalb Jahren zu testen!“

Naruto war überrascht. Er hatte nicht erwartet, sofort nach seiner Rückkehr eine Mission bestreiten zu können. Doch seine Freude besiegte die Überraschung und er machte Freudensprünge. „Endlich wieder eine Mission!“, rief er enthusiastisch.

„Ruhe!“, unterbrach ihn Tsunade. „Leider ist Shikamaru Nara spontan zu einer Mission nach Sunagakure aufgebrochen, die sich nicht verschieben ließ. Also müssen wir entweder einen Ersatz finden… Oder die Mission muss wohl oder übel ausfallen.“ Das gefiel Naruto schon viel weniger. Wo sollten sie jetzt einen Ersatz finden? Fast alle Shinobi waren auf Missionen unterwegs.

Vor Tsunades Tür waren Stimmen zu vernehmen. „Ich dachte schon, du willst den ganzen Tag verschlafen!“, diese Stimme gehörte eindeutig zu Kiba. Die Antwort kam so leise, dass Naruto sie nicht verstehen konnte. „Kommt herein!“, rief Tsunade den Besuchern durch die geschlossene Tür zu.
 

Die Tür öffnete sich und Kiba und Hinata betraten Tsunades Büro. Hinata wurde sofort wieder rot, als sie sah, wer schon in Tsunades Büro anwesend war. „Naruto-kun…“, begann sie zu stottern. „So schnell sieht man sich wieder!“, grinste Naruto. „Hey Naruto“, freute sich Kiba, „wie war deine Trainingsreise? Vorhin sind wir ja nicht groß zum Erzählen gekommen!“ „Es war toll! Ich habe einige neue Techniken gelernt Kiba, du würdest dich wundern!“

„Naruto-kun…“

Hinata flüsterte so leise, dass sie niemand hören konnte. Naruto und Kiba unterhielten sich unterdessen lautstark über ihr Training der letzten Jahre, doch Hinata hatte doch noch etwas zu sagen… „Naruto-kun!“ So laut wollte sie eigentlich gar nicht reden, sie war selbst etwas erschrocken, als plötzlich alle Augen im Raum auf sie gerichtet waren. Sie stupste aus Nervosität mit den Fingern aneinander und schabte mit einem Fuß über den Boden. „Ich… ich freue mich dass du wieder da bist.“, sagte sie mit hochrotem Gesicht.
 

Naruto blickte sie erstaunt an. Es schien ihr schwer gefallen zu sein, das zu sagen, doch warum nur? „Ich freue mich auch, dich wiederzusehen!“, grinste Naruto Hinata an, ohne zu wissen, was er damit in ihr auslöste.

Hinata konnte den Blickkontakt nicht länger halten und verspürte plötzlich großes Interesse am Fußboden. Einfach nach unten schauen, ja, das war vermutlich das Beste.

Er freute sich, sie wiederzusehen! Hinatas Herz machte Freudensprünge, als sie das hörte. Sie wollte noch länger bei ihm bleiben, sie wollte auch wissen, wie sein Training gelaufen war, was er dazugelernt hatte, wie es ihm in den zweieinhalb Jahren ergangen war, in denen sie ihn nicht gesehen hatte. Doch da wurden sie durch Tsunade unterbrochen:

„Ich möchte ja wirklich nicht stören“, murrte sie. „Doch ich habe Nachrichten für euch, Kiba und Hinata. Shino Aburame wurde derselben Mission zugeteilt wie Shikamaru Nara, weshalb auch für euch beide die Mission ausfallen wird, die ich für euch geplant hatte. Aber andererseits“, Tsunade lächelte wissend, „ist das doch auch eine glückliche Fügung. Wieso begleitet ihr beide nicht Naruto und Sakura auf ihrer Mission? Ich schätze, das würde das Fehlen von Shikamaru durchaus kompensieren.“
 

Hinata glaubte im ersten Moment nicht, was sie hörte. Eine Mission mit Naruto? Das war weit mehr, als sie sich erhoffen konnte. „Klar, das kriegen wir hin!“, rief Kiba durch den Raum. „Wir haben ja schon einige Missionen zusammen durchgemacht, nicht wahr Naruto?“ Kiba grinste ihn an.

Ja, sie waren schon zusammen durch dick und dünn gegangen, Naruto erinnerte sich an die gescheiterte Rettungsmission von Sasuke und die gescheiterte Suche nach dem Käfer, der durch Sasukes Geruch seinen Aufenthaltsort aufspüren sollte…
 

Naruto musste grinsen, als er an diese Mission zurückdachte. Im Endeffekt waren sie daran gescheitert, dass er seine Körpergase nicht bei sich halten konnte. Doch aufgrund dieser Mission wusste er, dass Hinata keinesfalls so schwach war, wie ihr Vater und wohl auch viele andere dachten. Und bei dieser Mission war doch auch irgendetwas mit einem Wasserfall gewesen…

Naruto versuchte, sich genauer zu erinnern, doch es wollte ihm partout nicht gelingen. Egal, es war vermutlich nicht wichtig gewesen. In diesem Moment wollte er nur wissen, worin ihre Mission bestand. „Das wird euch der Jonin verraten, mit dem ich euch losschicke.“, erklärte Tsunade. „Ihr trefft euch mit ihm in genau zwei Stunden am Eingang des Dorfes. Gibt es noch Fragen? Ich hoffe nicht, denn ich habe noch viel zu tun.“ Und damit war das Gespräch für Tsunade beendet. Die vier Shinobi machten sich auf den Weg, um ihre Sachen zu packen und sich in genau zwei Stunden am Tor zu treffen.

„Bis nachher!“, rief Naruto den anderen noch hinterher.
 

Eine Stunde und 50 Minuten später waren die vier überpünktlich am Tor eingetroffen. Naruto stapfte ungeduldig mit den Füßen, Kiba spielte mit Akamaru, Sakura wartete einfach nur geduldig und Hinata spielte mit ihren Fingerspitzen, während sie auf ihren Gruppenführer warteten.

Nach über einer Stunde meinte Naruto: „Ich kann nicht länger warten!“ Sakura antwortete nur: „Uns wird wohl nichts anderes übrigbleiben.“ „Nein, das meinte ich nicht!“, quengelte Naruto. „Ich muss mal aufs…“ „Sprich es nicht aus, geh einfach!“, unterbrach ihn Sakura. Sein Benehmen schien sich in den letzten Jahren nicht gebessert zu haben. Hinata stand einfach nur lächelnd daneben und freute sich auf die Mission.

Als eine weitere Stunde später immer noch kein Jonin in Sicht war, wusste jeder, um wen es sich handeln würde und deshalb war es auch keine Überraschung mehr, dass Sakura ihren Sensei ansprach, als er um die Ecke kam: „Kakashi-sensei, Sie sind zu spät. Wie immer.“, fügte sie grinsend hinzu.

„Entschuldigung, mir ist eine schwarze Katze über den Weg gelaufen und ich musste einen weiten Umweg machen!“, versuchte sich Kakashi vergeblich herauszureden. „Aber wo ist denn Naruto?“

Das hätte wohl jeder gern gewusst. Sollte Naruto auf der Toilette mehr als eine Stunde brauchen? Das konnten sie sich nicht vorstellen. „Wir… wir sollten ihn vielleicht suchen.“, schlug Hinata vor. „Müssen wir wohl.“ Sakura erklärte jedem, wo Naruto vielleicht noch sein könnte und machte sich dann selbst auf den Weg zu seiner Wohnung.
 

Ein paar Minuten früher.

Naruto beeilte sich, schnell zurück zum Tor zu kommen. Er hatte zu lange gebraucht, weil ihm wohl etwas quer im Magen gelegen hatte. Doch er würde es locker schaffen, so weit war der Weg zum Tor von Konoha nicht. Auf seinem Weg kam er am Ichiraku Ramen vorbei.

Vor lauter Eile fiel ihm nicht ins Auge, dass zu dieser Tageszeit eigentlich jemand hinter dem Tresen hätte stehen sollen. Oder dass zumindest auf der Straße jemand hätte sein müssen. Letzteres fiel ihm dann doch auf. Er stoppte kurzzeitig. Es war Mittagszeit und in dieser Straße gab es einige Restaurants. Wieso also war niemand auf der Straße?

„Naruto-kun!“, sprach ihn Hinata von hinten an. „Hinata? Was machst du denn hier, ich dachte ihr seid am Tor…“

Naruto drehte sich um, doch hinter ihm stand nicht Hinata, sondern ein kleines, schwarzhaariges Mädchen. „Naruto-kun.“, sprach sie mit einer Stimme weiter, die definitiv nicht die von Hinata war. Hatte er sich das eingebildet? „Ich wollte dich schon immer mal treffen. Du warst lange nicht hier, nicht wahr?“

Die Emotionen in ihrer Stimme waren für Naruto nur undeutlich zu erkennen. Freude? Erwartung? Oder doch noch etwas anderes? „Wer bist du?“, fragte Naruto gerade heraus. Doch das Mädchen ignorierte seine Frage. Sie ging ein paar Schritte auf ihn zu. „Ich wollte dich kennenlernen. Ich wollte schon immer wissen, wie so jemand wie du wohl ist.“

Jemand wie ich? Naruto war vollends verwirrt. „Was…?“, doch bevor er weiterreden konnte, hatte ihn das Mädchen schon umgeworfen und lag nun auf seinem Bauch. Sie schaute ihm in die Augen.

„Endlich lerne ich dich kennen.“ Sie grinste hämisch.
 

„Kyuubi-kun.“

Rote Wolken im dunklen Wald

Hinata lief durch das Dorf und suchte Naruto. Sakura war auf dem Weg zu ihm nach Hause, um ihn dort zu suchen, doch Hinata glaubte nicht daran, dass er dort sein würde. Also war sie auf dem Weg zum Ichiraku, um dort nach ihm zu suchen. Sie konnte sich zwar nicht vorstellen, dass er für eine Nudelsuppe zu spät zu ihrer Mission erscheinen würde, doch irgendwo musste er ja sein…
 

Vor besagtem Ichiraku lag Naruto auf dem Rücken. Auf seinem Bauch lag ein ihm völlig unbekanntes Mädchen, von dem er nicht mal sagen konnte, ob sie zum Dorf Konoha gehörte.

Doch sie wusste, wer er war… und was in ihm schlummerte. „Wer bist du?“, fragte Naruto, während er versuchte, sich aufzurichten. Doch die Kleine ließ es nicht zu, sondern flüsterte: „Das tut nichts zur Sache. Wichtig ist nur, wer oder was du bist. Und du…“

Das Mädchen richtete sich auf und sah auf Naruto herab. In ihren kalten, goldenen Augen spiegelte sich etwas, was er noch niemals gesehen hatte. Als er in diese Augen blickte, sprang er erschrocken auf und stellte sich ihr gegenüber. „Woher weißt du vom Kyuubi?“ fragte Naruto. Diese Frage wurde von der Kleinen völlig ignoriert, sie fuhr entschlossen fort. „Und du…“ Naruto machte sich für einen Kampf gegen dieses kleine Mädchen bereit. Moment, ein Kampf? Gegen ein Mädchen von höchstens zwölf Jahren? War Naruto verrückt geworden? Doch wenn es nicht anders ging…

„Und du lädst mich jetzt auf eine Portion Mitarashi Dango ein.“, grinste die Kleine frech. „Moment, was?“, fragte Naruto verdutzt. Er starrte das Mädchen mit offenem Mund an. Sie hatte ihn gerade noch Kyuubi-kun genannt, sie wusste vom Monster in ihm und darauf folgte nun… dass er sie zum Essen einladen sollte? Was würde Hinata davon halten?

Als er plötzlich an Hinata dachten musste, wichen seine Gedanken kurz von dem kleinen Mädchen ab. Hinata… wieso sollte es wichtig sein, was sie davon hielt? Viel wichtiger war doch, Sakura zu beeindrucken. „Du…“, wollte er weiterreden.
 

„Naruto-kun!“ Hinata hatte ihn endlich gefunden. Als das Mädchen bemerkte, dass sich jemand näherte, grinste sie Naruto noch einmal frech an, bevor sie in einer Rauchwolke verschwand. Naruto war verwirrt. Wer war nur dieses kleine Mädchen? Wieso wusste sie vom Kyuubi? Und warum in aller Welt sollte er sie zum Essen einladen?

„Naruto…-kun?“, fragte Hinata schüchtern. Sie sah, dass er in Gedanken war. Selbst in solchen Momenten konnte sie immer noch seine liebenswert naive Art in seinen Augen erkennen. Zum ersten Mal kam sie dazu, ihn nach seiner Rückkehr ausgiebiger zu beobachten. Er war gewachsen und seine blonden Haare waren zerzaust wie eh und je. Seine Kleidung sah anders aus als noch vor zweieinhalb Jahren, statt orange-blau war seine Jacke nun orange-schwarz. Keine große Veränderung, doch Hinata fiel es sofort ins Auge. Er war erwachsener geworden… doch der Ausdruck in seinen Augen hatte sich nicht verändert. Sie lächelte, während sie ihn von oben bis unten betrachtete, was sie allerdings nicht sehr unauffällig tat.

„Hinata?“, fragte Naruto, als er sah, wie Hinata ihn anstarrte. Diese wurde augenblicklich wieder rot wie eine Tomate und stotterte: „Na… Naruto…-k…-kun… Wir… wir sollten uns beeilen, Kakashi-sensei ist schon da…“ Naruto riss erschrocken die Augen auf, als er daran dachte, wie spät es schon sein musste. „Du hast ja Recht! Los, wir müssen uns beeilen!“
 

Sakura hatte überall gesucht und nun war sie wieder vor dem Tor angekommen, wo auch Kakashi und Kiba warteten. „Habt ihr ihn gefunden?“, fragte Kakashi. „Nein.“, antwortete Sakura. „Doch ich habe noch nichts von Hinata gehört, vielleicht hat sie ihn gefunden.“ „Hoffentlich nicht, sonst fällt Hinata wieder in Ohnmacht und dann dauert das alles noch viel länger“, grinste Kiba. „Scheint nicht so. Da sind sie.“, kam es von Kakashi.

Als Naruto und Hinata endlich vor dem Tor angekommen waren, musste sich Naruto mehrfach dafür entschuldigen, so spät gekommen zu sein. Er erklärte, er habe auf der Toilette so lange gebraucht, doch vom kleinen Mädchen erzählte er nichts. Nicht, weil er es nicht erzählen wollte, er hatte es inzwischen einfach wieder verdrängt. Es erschien ihm nicht wichtig, daher dachte er nicht weiter daran.

„Also gut. Seid ihr alle soweit?“, fragte Kakashi sein Team. „Dann erkläre ich euch jetzt die Mission.“
 

„Ist doch klasse, oder? Endlich können wir da weitermachen, wo wir vor fast drei Jahren aufgehört haben! Das müsste dich doch auch freuen, immerhin ist das dein Heimatort!“

Zwei Gestalten liefen durch einen dunklen Wald, ohne dabei ein Geräusch zu verursachen. Ab und an wurde die Stille von einem Vogel durchbrochen, der zufällig über den Wald flog, doch in diesen Teil des Waldes weit nördlich von Konoha verirrten sich nur wenige Tiere.

„Ich habe keine Heimat.“, kam es nur leise zurück. Sein schwarzer Umhang mit roten Wolken wehte leicht im Wind.
 

„Wie bitte?“, fragte Sakura mit offenem Mund. „Wir sollen drei Schriftrollen sammeln?“ „Das kann nicht Ihr Ernst sein, Sensei!“, rief Naruto entsetzt. „Mit diesem Team könnten wir doch viel schwierigere Missionen meistern!“ Kakashi seufzte nur. Er hatte schon mit Widerspruch gerechnet, immerhin war es Naruto, der hier vor ihm stand. „Hört zu. Das Ganze soll ein Test vom Hokage sein, also rechne ich fest damit, dass sie Hindernisse auf dem Weg platziert hat. Wir sollen als Team agieren, um diese Situation zu meistern, deswegen wurde mir auch nicht mitgeteilt, was uns auf dem Weg erwartet. Man braucht aber anscheinend mindestens vier Personen, um die Mission zu bewältigen, deswegen hatte die Hokage Shikamaru als euren Kameraden ausgewählt. Die Pläne haben sich nun etwas geändert.“ Er blickte alle nacheinander an. Naruto grinste inzwischen wieder, er würde der alten Tsunade schon beweisen, dass er stärker geworden war!

„Also, seid ihr nun alle bereit? Wir werden unser Bestes geben. Verstanden?“

„Jawohl!“, antworteten alle gleichzeitig. Und so machte sich das neuformierte Team Kakashi auf den Weg zu einer neuen Mission.
 

„Wir laufen nun schon einen ganzen Tag“, grummelte Naruto. „Zu einfach soll es ja auch nicht sein.“, ermahnte in Sakura. „Wir müssen auf alles vorbereitet sein, wenn wir Sasuke irgendwann zurückholen wollen!“. Als Naruto an Sasuke dachte, stieg seine Motivation sofort wieder.

„Halt!“, rief Kakashi plötzlich. „Hier in der Nähe muss die erste Schriftrolle sein. Hinata, schau dich bitte um.“ „Ja, Sensei.“, sagte Hinata. Sie konzentrierte sich. Mit ihrem Training hatte sich die Reichweite ihres Byakugan immer mehr gesteigert. Inzwischen konnte sie sehr weit sehen, wenn auch noch nicht so weit wie ihr Cousin Neji. „Byakugan!“

Als sie sich umschaute, konnte sie nur wenige Tiere ausmachen. Der Wald schien wie ausgestorben. Da sah sie etwa einhundert Meter vor sich zwei Personen sitzen. Sie schienen sich auszuruhen. „Sensei, etwa einhundert Meter weiter sehe ich zwei Shinobi.“ „Bist du sicher, dass es Shinobi sind?“ „Ja, sie tragen Waffen. Als Kleidung kann ich lange schwarze Umhänge erkennen…“

„In Ordnung.“, sagte Kakashi. „Hier ist der Plan…“
 

Naruto und Hinata schlichen durch das Gebüsch. „Du kannst mir genau sagen, wie ich meine Schattendoppelgänger timen muss?“, fragte Naruto leise. „Ja, mein Byakugan kann durch Gegenstände und Personen hindurchsehen, ich weiß genau, wie du reagieren musst.“ Hinata versuchte, nicht daran zu denken, dass sie grad allein mit Naruto durch einen Wald spazierte. Dies war keine vergnügliche Veranstaltung, sondern eine Mission, ermahnte sie sich. Konzentrier dich, Hinata!

„Der erste ist 26 Meter vor uns, zwölf Uhr. Der zweite ist links davon, elf Uhr, 33 Meter Entfernung.“ „Okay, es wird Zeit!“. Naruto konzentrierte sich. „Kagebunshin no Jutsu!“

Die beiden Gestalten sprangen auf, als von vier Seiten vier exakt gleiche Shinobi auf sie zustürmten. Naruto und seine Kagebunshin stürzten mit gezückten Waffen auf die Feinde zu, so dass sie zum Ausweichen gezwungen wurden. In dem Moment brachen Kiba und Akamaru aus dem Erdboden. „Gatsuga!“ Den Feinden blieb nur noch die Flucht nach oben, einen anderen Ausweg hatten sie dank Naruto nicht und als sie beide in der Luft waren, konnten Kakashi und Sakura ihre Manövrierunfähigkeit nutzen. Kakashi wendete sein Chidori an und Sakura schlug einfach zu, was dank des Trainings von Tsunade völlig ausreichte, um einen Gegner kampfunfähig zu machen. Die ganze Aktion dauerte nur Sekunden und war simpel, doch perfekt geplant und durchgeführt. So war der Kampf so schnell zu Ende, wie er begonnen hatte.
 

„Gute Arbeit, Team!“, lobte er die anderen. „Sind die beiden tot? Wenn das ein Test ist, gehören sie doch sicher zu Konoha…“, bemerkte Hinata ängstlich. „Das denke ich nicht.“ Sakura betrachtete die beiden Gestalten, die sich langsam auflösten. „So ist das also.“ Kiba sah sich die Überreste ihrer „Feinde“ an. „Hier wurde einfach ein Jutsu gewirkt, dass Ninja erschaffen hat. Die Hokage wollte wohl für den Anfang nur testen, ob wir einen Überraschungsangriff erfolgreich durchführen können. Kein Wunder, dass das so einfach war.“ „Richtig.“, bestätigte Kakashi. „Und einer der beiden hat uns freundlicherweise etwas hinterlassen.“ Vor ihnen lag eine der Schriftrollen, die sie besorgen sollten. „Wir sollten nicht damit rechnen, dass es bei der zweiten Schriftrolle wieder so einfach wird.“ Da konnte keiner von ihnen ihrem Sensei widersprechen.

„Also gut, die zweite Schriftrolle ist noch einige Stunden Fußmarsch entfernt. Wir sollten hier eine Weile rasten, bevor wir weitergehen. Sakura, wir beide bauen das Zelt auf. Kiba, geh mit Akamaru bitte auf die Suche nach nützlichen Kräutern oder ähnlichem. Der Ort hier liegt in der Nähe eines Gebietes der Nara-Familie, es sollte sich etwas finden lassen, was in Konoha nur schwierig zu bekommen ist. Naruto, geh bitte mit Hinata Feuerholz sammeln und seht, ob ihr auch etwas Essbares findet. Unser Rucksack ist begrenzt und je mehr wir haben, desto besser.“

„Also schön!“, rief Naruto. „Machen wir uns auf den Weg! Hinata, wieso bist du so rot, hast du Fieber?“
 

Nun stapfte sie also mit Naruto allein durch einen Wald und sammelte Feuerholz. Die Mission, dachte sie sich. Denk an die Mission! Doch das fiel ihr nicht leicht. Neben ihr lief die Person, die sie von ganzem Herzen liebte, seit sie ihn das erste Mal gesehen hatte. Auch wenn er in Sakura verliebt war, ihr war es egal. Sie wünschte ihm von ganzem Herzen, dass er glücklich werden würde, egal welchen Weg er wählte. „Hinata, wie ist es dir in den letzten Jahren ergangen?“ Als Naruto ihren Gedankengang unterbrach, war Hinata kurzzeitig perplex. „Ich… danke, es war in Ordnung.“ Sie senkte ihren Blick. „Ich habe viel trainiert, ich wollte stärker werden. Doch ich habe es nie auch nur annähernd geschafft, mit Cousin Neji mitzuhalten. Vielleicht bin ich wirklich nicht zum Ninja geboren…“ „Ach Unsinn!“, lachte Naruto. Hinata sah in erstaunt an. „Du bist eine Kunoichi Konohas und du warst schon damals stärker, als du dir eingestehen wolltest. Erinnerst du dich noch an deinen Kampf gegen Neji?“ Hinata schaute traurig. „Wie könnte ich das vergessen, ich war zu schwach, etwas auszurichten…“ „Nein.“, widersprach Naruto. „Du warst stark, stärker als Neji zu dem Zeitpunkt. Du hast nicht aufgegeben und dich immer wieder aufgerichtet, selbst als die Hoffnung schon verloren war. Das macht einen starken Shinobi aus.“ Naruto grinste verlegen. „Das hat mir der alte Bergeremit zumindest beigebracht. Sein Training war mitunter ziemlich hart.“

Hinata war vermutlich in ihrem Leben noch nie so glücklich gewesen. Natürlich hatte sie diese Worte schon oft gehört, von ihrem Sensei Kurenai, von ihrem Teamkameraden.

Doch soeben hatte Naruto diese Worte gesagt. Zu ihr! Und sie wusste, dass er es nicht tat, um sie aufzuheitern. Naruto meinte es genau so, wie er es gesagt hatte. Sie hatte ein warmes Gefühl im Magen. Was war das doch für ein schöner Tag!
 

„Hier gibt es tatsächlich viele Kräuter, wie Kakashi-sensei gesagt hat!“ Kiba und Akamaru hatten inzwischen dank ihrer Spürnasen schon viele Pflanzen und Kräuter sammeln können. Als Kiba sich nach einer weiteren Heilpflanze bückte, knurrte Akamaru plötzlich. „Akamaru, was ist los?“, fragte er gerade, da roch er es auch: zwei Personen schlichen durch den dunklen Wald, genau auf ihr Lager zu. Er grinste. Diese Hokage, so einfach wollte sie es ihnen also doch nicht machen. Er würde sich das einmal ansehen. Auf Akamarus Rücken machte er sich auf den Weg.
 

„Bist du sicher, dass das der richtige Weg ist?“, fragte der größere der beiden Ninja. Der andere gab keine Antwort, er ging einfach weiter geradeaus. Einige Schritte weiter blieb er stehen. „Du müsstest sie inzwischen auch bemerkt haben.“ „Ja, gerade eben. Seit wann weißt du es schon?“ „Schon eine Weile. Sie haben uns wohl auch bemerkt und sind auf dem Weg hierher. Wir sollten hier auf sie warten.“

Wenige Minuten später brach Kiba mit Akamaru durch das Gebüsch und stand vor den beiden Shinobi. „Wieder zwei Gestalten mit verdeckten Gesichtern und langen Umhängen. Wieder eine Prüfung der Hokage?“, murmelte er vor sich hin.

„Wer bist du?“, fragte der größere der Beiden laut. „Das geht dich nichts an!“, rief Kiba zurück. War es doch keine Prüfung? Da fiel Kiba ins Auge, dass die beiden etwas anders aussahen als die Gestalten von vorher. Ihr Gesicht war zwar auch verdeckt, doch nicht von einer Maske, sondern von einem breiten Strohhut. Und ihr Umhang war nicht rein schwarz, sondern mit roten Wolken bestickt. „Wollt ihr nach Konoha?“, fragte Kiba ernst. Denn genau in diese Richtung bewegten sie sich, das wusste er. „Natürlich.“, gackerte der Große. „Mein Partner will seine alte Heimat besuchen.“ Kiba schaute verunsichert zum kleineren der Beiden. „Du bist aus Konoha?“

„Ich sehe dein Stirnband.“ Statt einer Antwort ging der Kleine einen Schritt vor. „Du bist also aus Konohagakure. Ich nehme an, du bist nicht allein unterwegs. Wie viele seid ihr?“ „Als würde ich dir das einfach verraten!“, lachte Kiba ihn aus. „Natürlich nicht. Doch ich wollte zumindest fragen.“ Akamaru knurrte bedrohlich. „Dein Hund scheint schlauer zu sein als du, wenn er die Gefahr eher wittern kann.“, lachte nun auch der Große. „Kisame, wir sind nicht zum Vergnügen hier. Sag mir…“, wandte sich der Kleine Kiba wieder zu. „Kennst du einen Jungen namens Naruto Uzumaki?“

Die beiden waren also auf der Suche nach Naruto? Das würde Kiba nicht zulassen. „Selbst wenn, euch würde ich es nicht erzählen! Komm, Akamaru!“. Akamaru zögerte, doch er würde sein Herrchen niemals allein gehen lassen und so griff er gemeinsam mit Kiba an.

„Viel zu voreilig. Fast wie Naruto Uzumaki.“, flüsterte Itachi leise.

Mut und Verzweiflung

„Was meinst du Hinata, sind diese Beeren essbar?“ Naruto hockte vor einem Beerenstrauch und inspizierte die Beeren daran, ohne eine Ahnung zu haben, womit er es zu tun hatte. „Nein, soweit ich weiß, ist das eine rote Hornissenbeere und die ist giftig.“

„Schade.“, seufzte er leise. „Wir haben zwar reichlich Feuerholz gefunden, aber nichts zu essen…“

„Naja.“, versuchte ihn Hinata aufzumuntern. „Wir konnten aber auch nicht erwarten, in diesem düsteren Wald etwas Essbares aufzutreiben. Vielleicht sollten wir jetzt zurückgehen…“
 

In dem Moment hallte ein Schrei durch den Wald. Naruto und Hinata stockte das Blut in den Adern, als sie die Stimme erkannten. „Kiba!“, rief Naruto. „Los, Hinata, wir müssen nachsehen, was passiert ist!“

Sie rannten in die Richtung, aus der der Schrei gekommen war. Hinata versuchte, mit ihrem Byakugan etwas zu sehen, doch sie konnte den Wald vor sich kaum durchdringen. Es schien, als wollte irgendetwas in diesem Wald verhindern, dass sie den Überblick behielten. Als sie mit ihrem Byakugan nichts erreichen konnte, bemerkte Hinata, dass die Dunkelheit des Waldes zuzunehmen schien. Doch als ihr die Erkenntnis kam, war es bereits zu spät.

Sie war in einem Genjutsu gefangen.
 

„Kakashi-senseeeeeeeeeei!“, rief Naruto, als er das Lager erreichte. „Was ist los, Naruto? Wo ist Hinata?“, fragte ihn Kakashi sofort, als er sah, dass Naruto allein zurückgekehrt war. „Ich weiß es nicht. Ich hatte einen Beerenstrauch gefunden und den habe ich mir angesehen… Als ich mich wieder umgedreht habe, war sie weg! Ist Kiba noch nicht zurück?“

„Nein.“ Kakashi machte sich Sorgen. „Wir haben keine Zeit. Wir lassen vorerst alles hier und suchen die beiden gemeinsam. Wenn wir uns jetzt trennen, finden wir uns in diesem Wald nie wieder!“
 

„Ihr geht nirgendwo hin!“, ertönte eine hämische Stimme aus dem Gebüsch. Bevor jemand reagieren konnte, brach ein riesiger Wasserschwall über die drei herein. Naruto wurde gegen einen Baum geschleudert, Kakashi konnte sich und Sakura noch rechtzeitig abfangen. Suiton, das Wasserversteck? Kakashi konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, dass Tsunade so jemanden als Prüfung vorbereitet hatte. „Wer bist du?“, fragte er in die Richtung, aus der der Angriff gekommen war. „Erinnerst du dich nicht an mich?“, sagte die Gestalt, die aus dem Gebüsch trat. Naruto, Sakura und Kakashi erkannten sofort den schwarzen Mantel mit den roten Wolken. „Akatsuki? Hier? Aber warum?“ Naruto konnte nicht glauben, was er sah. „Kisame Hoshigaki, richtig?“, fragte Kakashi die Gestalt. „Du hast dich doch erinnert!“, lachte Kisame.

„Das war doch der Typ, der damals versucht hat, mich zu entführen!“, schrie Naruto. „Das ist nicht das Schlimmste an der Situation.“, flüsterte Kakashi. „Akatsuki ist immer in Zwei-Mann-Teams unterwegs. Erinnerst du dich noch, wer damals bei ihm war?“

Naruto wurde blass. Sakura sah ihn an. „Naruto, was ist los?“ „Wo ist Hinata…?“
 

„Lösen!“, rief Hinata. Und tatsächlich, das Genjutsu war schwach genug, dass es sich auflöste. Sie atmete auf. Nichts wäre schlimmer gewesen, als in einem starken Genjutsu gefangen zu sein, an einem Ort, an dem ihr niemand helfen konnte. Kibas Schrei war also auch eine Auswirkung des Genjutsus gewesen. Sicher hatte die Hokage dieses Genjutsu als Falle vorbereitet. Sie musste vorsichtiger sein, doch jetzt war es erst einmal das Wichtigste, Naruto wiederzufinden.

Sie drehte sich um…

Und stand vor einem Shinobi. Automatisch sprang sie einige Meter zurück. Ein weiterer Test? „Wer bist du?“, fragte sie. „Ich wusste nicht, dass sich ein Mitglied der Hyuuga-Familie so leicht von einem Genjutsu beeinflussen lässt.“ Ihr Gegner bewegte sich nicht. „Es scheint, als wären deine Augen noch nicht voll entwickelt.“

„Woher weißt du, wer ich bin?“ Hinata versuchte, ihre Stimme entschlossen klingen zu lassen, doch es wollte ihr nicht gelingen.

„Hyuuga-Mädchen.“, sprach der andere sie an. „Was suchst du in diesem Wald?“

Doch Hinata dachte nicht daran, zu antworten. Sie konnte und wollte ihre Kameraden nicht länger enttäuschen, sie wollte keine Last mehr sein. Also machte sie sich bereit für den Kampf.

„Du bist sicher gemeinsam mit dem Hundejungen hier, richtig?“ Hinata erstarrte in ihren Bewegungen. „Was ist mit Kiba-kun?“, fragte sie ängstlich. „Du solltest nicht annehmen, dass ihr hier auf einem Spaziergang seid. Dieser Wald ist gefährlich. Wenn du das nicht am eigenen Leib erfahren willst, sagst du mir, ob es hier noch weitere Shinobi aus Konoha gibt.“

Hinata wusste, dass er das sagte, um sie einzuschüchtern. Das Problem an der Sache war, dass ihm genau das auch gelang. Sie konnte ihm ansehen, dass er nicht so leicht zu überwinden sein würde wie die beiden Testninjas von vorher. Doch wer war er?
 

Ihr Gegner drehte sich um, als hinter ihm in einiger Entfernung ein Geräusch zu vernehmen war. Das war ihre Chance! Mit einem Satz war sie bei ihm. Wenn es ihr gelingen würde, seine Chakrapunkte zu versiegeln… Doch er war zu schnell für sie. Noch bevor sie zur Attacke ansetzen konnte, war er verschwunden. Vor ihr fiel der Strohhut des Fremden zu Boden und hinter ihr ertönte seine Stimme: „Sei nicht so dumm wie der Hundejunge.“ Sie drehte sich langsam um.

„Doch es scheint, als habe mein Partner deine Kameraden gefunden. Ich habe kein Interesse mehr an dir.“

Seine Worte erreichten Hinata nicht mehr. Sein Strohhut war verschwunden, Hinata konnte das Gesicht ihres Feindes nun klar erkennen. Und sie blickte in seine Augen.

„Sharingan…?“, flüsterte sie nur. „Du bist…“ „Irrelevant.“, wurde sie von Itachi unterbrochen. Hinata wurde schwarz vor Augen. Itachis Genjutsu war zu stark für sie, sie fiel in Ohnmacht.

Kisame scheint sich zu amüsieren, dachte sich Itachi. War es möglich, dass…? Er ließ Hinata einfach liegen und machte sich auf den Weg zu seinem Partner.
 

In der Zwischenzeit waren Kakashi, Sakura und Naruto in einen Kampf gegen Kisame verwickelt. Die riesigen Wassermassen, die er beschwören konnte, machten dem Team schwer zu schaffen. „Kakashi-sensei!“, rief Naruto laut. „Wir müssen Hinata und Kiba suchen!“ Kakashi war vollends damit beschäftigt, Kisames nächste Attacke abzuwehren, so dass er nur rief: „Wir sollten den hier so schnell wie möglich ausschalten, vorher lässt er uns sowieso nicht entkommen!“

„Verdammt richtig!“, lachte Kisame hämisch, nur um danach eine weitere riesige Welle auf seine Gegner losrollen zu lassen.

Naruto widersprach nicht, also nutzte Kakashi sein Sharingan, um Kisames Attacke zu kontern, während Sakura vergeblich versuchte, Kisame mit ihrer gewaltigen Kraft zu treffen. Erst, als sie eine Sekunde zum Durchatmen kamen, fiel Kakashi auf, was ihm eigentlich eben durch den Kopf gegangen war. Naruto hatte ihm nicht widersprochen? Er drehte sich um und suchte die Umgebung nach Naruto ab. „Verdammt, dieser Idiot ist allein losgelaufen, um die beiden zu suchen!“
 

„Nein, ist er nicht.“
 

Die Stimme kam aus Kisames Richtung. Als Kakashi den Blick wieder auf seinen Gegner richtete, musste er sehen, wie hinter ihm im Dickicht zwischen den Bäumen Itachi aufgetaucht war… und den offenbar bewusstlosen Naruto hinter sich herschleifte. „Komm her Kisame, du bist für das Tragen verantwortlich.“, stellte er ruhig fest.

„NARUTO!!!“, schrie Sakura und rannte los. „Nein!“, rief Kakashi ihr hinterher, doch es war zu spät: Kisame erzeugte zwei Mizubunshin und nutzte das Wasser, das er überall verteilt hatte, um Sakura und Kakashi in Wassergefängnisse zu sperren, aus denen es aus eigener Kraft kein Entrinnen gab. „Ihr seid auch so voreilig, genauso wie der Hundejunge!“, lachte Kisame.

„Was ist mit Kiba?“, schrie Sakura verzweifelt. „Ich denke,“, antwortete Itachi im Gehen, „dass er die Wunden, die er hat, nur bedingt lange überleben wird. Jemand sollte sich um ihn kümmern. Bis bald. Kisame, wir gehen.“ Und mit diesen Worten verschwanden Itachi und Kisame im Schatten des Waldes.

„Verdammt!“, rief Kakashi laut.
 

„Meinst du, es war richtig, die beiden am Leben zu lassen?“, fragte Kisame nach einer Weile. „Es wäre doch viel lustiger gewesen, sie noch ein wenig zu foltern und dann zu töten.“

„Ich empfinde keine Freude am Foltern, anders als du.“, kam die Antwort von Itachi. „Es wäre Zeitverschwendung gewesen und unser Befehl lautet, Naruto Uzumaki so schnell wie möglich zu Akatsuki zurückzubringen.“

Kisame wartete noch eine Weile, doch er wusste, dass Itachi nicht mehr sagen würde. Er sagte nie mehr als das, was er für unbedingt notwendig erachtete.

„Dort hinten ist Licht, an der Stelle ist der Wald zu Ende. Von hier dauert es nicht mehr lange, bis wir die Grenze überschreiten. Meine Doppelgänger und die Wassergefängnisse sollten sich inzwischen aufgelöst haben, aber wir sind inzwischen viel zu weit weg. Wir haben es geschafft!“, freute sich Kisame.
 

Itachi sagte nichts, er blieb nur stehen, als sie den Wald verlassen hatten. „Was ist los?“, fragte Kisame. Langsam drehte sich Itachi um.

„Es scheint, als wäre dein Byakugan doch nicht so unterentwickelt, wie ich anfangs dachte.“

Auch Kisame drehte sich um und blickte zum Waldrand zurück, wo er ein Mädchen aus Konohagakure erkennen konnte. Er legte Naruto in Erwartung eines Kampfes neben sich auf den Boden.

„Doch du bist umsonst hergekommen. Geh wieder nach Hause, wir haben keine Zeit für dich.“

„Nein.“, antwortete Hinata schlicht. Sie war völlig außer Atem und trotz aller Bemühungen konnte sie die Panik in ihrer Stimme nicht verbergen. „Ihr… ihr könnt Naruto nicht mitnehmen! Er gehört nach Konoha!“
 

Itachi seufzte innerlich. Er hatte weder Zeit noch Lust, dieses Mädchen aus Konoha zu bekämpfen. Doch wie es schien, konnte sie sich dank ihres Byakugan relativ schnell wieder aus seinen Genjutsus befreien. Es blieb ihm also keine Wahl. „Tut mir Leid.“

Mit einem Satz war er bei Hinata und ließ ihr keine Zeit zum Reagieren, bevor er sie mit einem gezielten Hieb niederstreckte.

Er wusste, dass er ihr damit ein paar Rippen gebrochen hatte. Verfolgen konnte sie sie damit nicht mehr. Das sollte ihm reichen. Er gönnte seinen Augen eine Erholungspause, indem er sein Sharingan zurückzog. Doch als er sich umdrehte, um zu gehen, hörte er, wie sich das Mädchen, das bewusstlos hätte sein müssen, wieder aufrichtete.

Erstaunt sah er ihr in die Augen. Und er brauchte sein Sharingan nicht, um zu erkennen, dass dieses Mädchen nur noch aus reiner Willenskraft in der Lage war, zu stehen, um denjenigen zu beschützen, den sie offenbar liebte. In diesem Moment zögerte Itachi.
 

Hinata lag am Boden und war dabei, das Bewusstsein zu verlieren. Doch sie durfte nicht aufgeben, sonst würde Naruto sterben. Sie konnte das nicht zulassen, jetzt, da er endlich zurückgekehrt war! Mit stechenden Schmerzen in der Brust richtete sie sich wieder auf. Und erkannte, dass der Sharingan-Nutzer, der vor ihr stand, einen kurzen Moment zögerte... und offenbar sein Sharingan nicht aktiviert hatte. Das musste sie einfach nutzen!
 

Sie warf eine Rauchbombe vor sich. Der Rauch zwang Itachi, sich ein Stück zurückzuziehen. Hatte sie vor, einen Überraschungsangriff zu starten? Doch als der Rauch sich verzog, stand Hinata noch genau da, wo sie vorher auch gestanden hatte. Hinata lächelte. Obwohl sie hier vor zwei Mitgliedern der berüchtigten Akatsuki-Organisation stand und dem Tod ins Auge sah, lächelte sie. Denn sie konnte seine Technik benutzen, um ihn zu retten. Sie musste es einfach versuchen. Schließlich hatte sie lange Zeit versucht, diese Technik zu erlernen, um ihm näher zu sein.

Es war soweit.
 

Als Itachi bemerkte, was vor sich ging, drehte er sich um. Sein Sharingan war wieder aktiv und deswegen war ihm nun vollends bewusst, was das Mädchen vorhatte. „Kisame!“, rief er.

Kisame drehte sich um… und sah, wie eine zweite Hinata hinter ihm aufgetaucht war und auf Naruto zulief.

Kagebunshin?!

Dieses Mädchen… Kisame verfluchte sie innerlich und rannte los. Kurz bevor Hinatas Doppelgänger bei Naruto ankam, um sein Genjutsu aufzulösen, hatte Kisame ihn erreicht und schlug mit seinem Samehada zu. In einer Rauchwolke verpuffte der Schattendoppelgänger.

„Verdammtes Weib!“, schrie er die andere Hinata an. „Du hast unsere Geschwindigkeit unterschätzt, dafür wirst du zahlen!“.

Und mit der festen Absicht, Hinata zu töten, ging Kisame auf sie los.
 

Doch er blieb stehen, als er in Itachis Gesicht sah. „Idiot.“ Sachlich, wie er immer war, stellte Itachi fest, dass sein Partner zwar schnell war, doch er war keineswegs eine Intelligenzbestie.

Kisame sah an seinem Schwert hinunter… und entdeckte Blutspuren.

Und in diesem Moment löste sich Hinatas Doppelgänger, der die ganze Zeit vor Itachi gestanden hatte, auf. Langsam drehte sich Kisame um. Vor Naruto, von Kisames Schwert schwer verwundet und in den Resten ihrer zweiten Rauchbombe hockend, legte Hinata eine Hand auf Naruto.

„NEIN!!!“, schrie Kisame, doch er wusste, dass auch er nicht schnell genug war, um zu verhindern, was kam.
 

„Lösen!“
 


 

Naruto öffnete die Augen. Was war geschehen? Eben noch war er in einen Kampf mit diesem Wassermonster verstrickt und nun…

„Naruto…“, flüsterte eine Stimme neben ihm. „Hinata!“, rief Naruto aus. „Ein Glück, wir dachten schon, dir wäre etwas passiert…“, doch Naruto konnte nicht weitersprechen, als er Hinata ansah. Ihre komplette rechte Seite war aufgerissen und sie blutete stark. Schwer atmend hockte sie neben ihm auf dem Boden. „Was…“, keuchte er erschrocken.

Als er Schritte hörte, drehte er sich zu Kisame um, der die beiden fast erreicht hatte. Naruto verspürte eine unbändige Wut. Doch in diese Wut mischte sich etwas anderes… etwas, das verhinderte, dass der Fuchs in ihm die Kontrolle übernehmen konnte.

Er formte die passenden Fingerzeichen, biss sich in den Finger und tat das, was ihm in der momentanen Situation am sinnvollsten erschien.

„Kuchiyose no Jutsu!“ Und in einer riesigen Rauchwolke erschien Gamabunta, der Anführer der Kröten.
 

Hinata hatte es geschafft! Sie blickte hoch zu ihm. Wie gern hätte sie ihm im Kampf weiter zur Seite gestanden. Doch ihr Blutverlust war zu stark. Ihr Bewusstsein schwand. Das letzte, was sie vernahm, bevor die Dunkelheit sie umfing, war sein Schrei.
 

„HINATAAA!!!“

Jägerin und Gejagte

Die Dunkelheit lag vor ihr. Wie weit sie reichte, konnte sie nicht sagen. Doch sie konnte nichts sehen. Hinata blickte in die ewige Finsternis…

Und bemerkte, dass sie die Augen geschlossen hatte. Als sie sie öffnete, sah sie vor sich eine Zimmerdecke. Was war geschehen? Dann erinnerte sie sich an ihren Kampf und saß mit einem Ruck in ihrem Bett. Schmerz durchzuckte ihre rechte Seite, so dass Hinata gleich wieder rückwärts zurück auf ihr Kissen fiel. In dem Moment spürte sie etwas an ihrem linken Bein. Sie schaute an sich herunter… und sah Naruto, der neben ihrem Bett auf einem Stuhl saß und mit dem Kopf auf ihrem Bett schlief.

Wahrscheinlich konnte Hinata froh sein, dass Naruto schlief, so konnte er wenigstens nicht ihren hochroten Kopf sehen.
 

Es klopfte an der Tür. Hinata wollte nicht rufen, ihr Besucher solle hereinkommen, denn damit hätte sie Naruto vielleicht geweckt… und so, wie er da lag, sah er so friedlich aus. Hinata lächelte in sich hinein. Wie gern sah sie ihm beim Schlafen zu… Diese Gedanken brachten den hochroten Ton auch nicht schneller wieder aus ihrem Gesicht.

Doch für ihren Besucher brauchte es anscheinend keine Aufforderung, er betrat auch so den Raum. Oder besser gesagt – ihre Besucherin.

„Hinata-neechan!“ Sie kannte das Mädchen, das nun in ihrem Zimmer stand. „Wir haben uns doch im Wald getroffen!“ Es war zwar in den vergangenen Tagen viel passiert, doch Hinata wollte die Erinnerung an das Mädchen im Wald trotzdem nicht komplett aus dem Kopf gehen. Und hier stand sie nun vor ihr. Ihre Haare waren noch genauso unordentlich wie bei ihrer ersten Begegnung, wodurch Hinata immer noch nicht die Augen der Kleinen sehen konnte. „Woher kennst du eigentlich meinen Namen?“, wollte Hinata wissen.

„Aber der steht doch draußen an der Tür!“, entgegnete die Kleine. In Ordnung, dachte sich Hinata. Das erklärte, wieso sie ihren Namen JETZT kannte – doch nicht, weshalb sie ihn schon im Wald gerufen hatte. Doch Hinata entschied, es erst einmal dabei zu belassen. Es gab wichtigere Fragen.

„Du bist die erste Person, die ich sehe, nachdem ich aufgewacht bin, also… Kannst du mir vielleicht sagen, was passiert ist, nachdem ich das Bewusstsein verloren habe?“

„Nein.“, entgegnete das Mädchen traurig. „Das kann ich dir leider nicht sagen. Aber ich habe gehört, dass es dir nicht gut geht, und da wollte ich dich mal besuchen, weil du mir im Wald geholfen hast! Wie geht es dir, Oneechan?“

Hinata lächelte die Kleine an. „Das ist aber lieb von dir. Mir geht es wieder ganz gut, danke. Mir tut noch etwas die Seite weh, aber das wird schon wieder. Vor allem, wenn ich so netten Besuch bekomme wie von dir!“

„Keine Sorge, in 5 Minuten kommen die alte Tsunade und Sakura-chan vorbei.“ Hinata stutzte. „Woher weißt du das?“
 

„Tut mir Leid, ich muss jetzt los!“, rief die Kleine, als sie zur Tür hinauslief. „Auf Wiedersehen, Oneechan!“ „Bis bald, Kleine.“ Hinata lächelte ihr noch einmal zu. Hinata meinte zu hören, dass sie beim Rausgehen noch etwas flüsterte, doch sie konnte sich auch geirrt haben.

Hinata konnte nicht anders, als die nächten 5 Minuten gespannt abzuwarten. Und tatsächlich hörte sie irgendwann Schritte auf dem Flur vor ihrer Tür. Scheinbar dachten Tsunade und Sakura, dass Hinata noch schlief, so dass sie noch ein paar Wortfetzen austauschten, ehe sie das Zimmer betraten.

„Aber wieso hat sich Akatsuki auf einmal zurückgezogen?“. Hinata erkannte die Stimme von Sakura. „Das kann ich dir leider auch nicht sagen.“, kam die Antwort von Tsunade. „Aber ich glaube nicht, dass sie Angst vor Naruto hatten, auch wenn ich ihn selten so wütend erlebt habe. Ich denke, wenn sich das noch weiter hinausgezögert hätte…“. Tsunade brach ab. „Was wäre dann passiert?“, fragte Sakura verwundert nach. „Es ist nicht so wichtig. Lass uns mal nachsehen, wie es Hinata geht.“
 

„Warum sind wir abgehauen?“, regte sich Kisame auf. „Ich verstehe es nicht! Das Wassergefängnis war zwar aufgelöst und die beiden anderen hätten uns bald eingeholt, aber die waren doch keine Herausforderung für uns!“.

„Nein, nicht die beiden allein.“, flüsterte Itachi. Kisame stutzte. „Wieso nicht allein? Sonst war doch niemand in der Nähe? Itachi?“. Doch Itachi ignorierte Kisame und lief einfach weiter. Er wusste genau, wer noch in der Nähe war. Und es hätte viel zu viel Zeit gekostet, sich zusätzlich zu den Shinobi aus Konoha mit dieser Person anzulegen.

„Wir werden unsere Gelegenheit bekommen. Momentan müssen wir uns wohl damit abfinden, dass die kleine Hyuuga Naruto Uzumaki gerettet hat.“
 

Das kleine Mädchen stand auf dem Dach und beobachtete das Treiben rund um das Krankenhaus. So viele kleine Menschen. Von oben sahen sie aus wie Ameisen. Und genauso schwach waren sie auch. Deshalb verspürte sie auch keinerlei Interesse an ihnen.

Sie richtete den Blick auf, als sie bemerkte, dass jemand hinter ihr stand. „Ich hätte nicht gedacht, dass sich jemand an mich heranschleichen könnte. Ich bin beeindruckt.“. Grinsend drehte sie sich zu ihrem Verfolger um.

„Ich wollte mich nicht die ganze Zeit von dir verfolgen lassen, also dachte ich mir, ich drehe den Spieß einfach mal um.“, lächelte Rin zurück. „Verfolgen? Ich habe nicht dich verfolgt, du warst nur zufällig zur falschen Zeit am falschen Ort. Und da ich eine gesunde Neugier habe, wollte ich dich etwas begutachten.“. Das kleine Mädchen grinste immer noch. Rin wusste genau, dass sie vorsichtig sein musste. Sie spürte zwar keine unmittelbare Gefahr, doch irgendetwas an diesem Mädchen war ganz und gar nicht in Ordnung.

„Du hast also Naruto verfolgt?“, schlussfolgerte Rin aus dem Gesagten. „Dann habe ich noch eine Frage an dich.“. Das kleine Mädchen wirkte verdutzt. „Was ist denn, Rin-chan?“. „Oder zwei Fragen. Erstens: Woher kennst du meinen Namen? Und zweitens: Wieso wehen deine Haare gegen den Wind?“

Das Grinsen der Kleinen wurde immer breiter und Rin verging das Lächeln. „Wer bist du?“
 

„Du hast also gehört, was wir gesagt haben.“, stellte Tsunade fest. Hinate nickte schuldbewusst. Sie hätte sich schlafend stellen können, bevor Tsunade und Sakura das Zimmer betreten hatten, doch sie wusste genau, dass sie nicht lügen konnte. Also entschied sie sich für die Wahrheit. „Tut mir Leid.“, sagte sie kleinlaut. „Macht ja nichts.“. Tsunade blickte Hinata ernst an. „Die viel wichtigere Frage ist: Kannst du uns vielleicht sagen, was Itachi und Kisame dazu bewegt hat, sich zurückzuziehen? Wir können es uns immer noch nicht erklären. Du warst bewusstlos und Naruto wäre allein keine Herausforderung für die Beiden. Also wieso sollten sie ihn nicht einfach mitnehmen? Naruto konnte es uns auch nicht erklären, aber hast du vielleicht etwas Ungewöhnliches bemerkt?“.

Hinata dachte nach. Sie konnte sich nicht an viele Einzelheiten erinnern, doch da war nichts, was Akatsuki zum Rückzug hätte zwingen können. Bis auf… „Ich habe durch mein Byakugan am See, der ein Stück unserer Position entfernt lag, einen Angler gesehen. Aber der dürfte Akatsuki wohl nicht verschreckt haben, nehme ich an.“. Hinata lächelte gequält. Ihre Rippen schmerzten immer noch fürchterlich. Sie blickte auf und erwartete nicht, dass Tsunade auch lächeln würde. Doch mit ihrem erschrockenen Blick hatte sie nicht gerechnet. „Was ist denn los, Hokage-sama?“ „Hinata,“, flüsterte Tsunade eindringlich, „ich kenne den See, von dem du sprichst. Dort gibt es seit Jahrzehnten keine Fische mehr.“
 

„Ich wusste gar nicht, dass du angelst. Du hättest dir vielleicht einen See aussuchen sollen, in dem es Fische gibt, das hätte deine Erfolgsaussichten vergrößert!“, lachte das Mädchen Rin aus. „Du warst dort?“, kam es von Rin bedrohlich zurück. „Ich bin immer da, wo es interessant ist.“ Das Lächeln der Kleinen war inzwischen keineswegs mehr fröhlich, sondern schlicht bösartig.

„Ich frage dich nur noch einmal: Wer bist du?“. Rins Alarmglocken schrillten. „Ich frage mich,“, gab sich das Mädchen nachdenklich, „wieso ihr Menschen alle einen Namen braucht. Ich habe so etwas nie für nötig befunden. Aber wenn es dir weiterhilft…“

Die Kleine drehte sich um und machte Anstalten, zu verschwinden. Doch kurz vorher drehte sie sich noch einmal zu Rin um. „Wenn es dir weiterhilft, kannst du mich Nemesis nennen.“

Im Schleier der Nacht

Hinata schaute aus dem Fenster. Die Sonne ging gerade unter und tauchte das Krankenzimmer in rotes Licht. Wie wunderschön doch ein Sonnenuntergang sein konnte, dachte sie sich. Bei jedem Sonnenuntergang musste sie an Naruto denken. Aber das lag nicht am Sonnenuntergang, ihre Gedanken kreisten sehr viel öfter um Naruto, als sie zugeben würde.

Wie lange Naruto wohl noch schlafen würde? Als Hinata zu ihrem Bettende sah und bemerkte, dass Naruto immer noch friedlich schlief, fiel es ihr schwer, ein glückliches Lächeln zu unterdrücken. Er war für sie hier, wachte über sie und leistete ihr schon die ganze Zeit Gesellschaft. Doch schon schweiften ihre Gedanken wieder ab: Es waren sicher nur seine Schuldgefühle, die ihn dazu bewegten, hier bei ihr zu sein. Schuldgefühle für das, was geschehen war. Sie kannte ihn gut genug, um zu wissen, dass er sich selbst Vorwürfe dafür machen würde, dass Hinata verletzt wurde.

Bisher hatte sie sich zwar noch nicht mit ihm über das Geschehene unterhalten können, doch das war in Ordnung. Solange er bei ihr war, konnte sie ruhig schlafen… und wach sein.

Hinata wurde bewusst, dass sie schon wieder errötete, also lenkte sie ihre Gedanken in eine andere Richtung. Was hatte die Hokage noch gleich gesagt? Dass es schon seit sehr langer Zeit keine Fische mehr in dem See gab, an dem sie mit ihrem Byakugan den Angler gesehen hatte. Dass er also zu einem anderen Zweck dort gewesen sein musste. Und dass er etwas mit dem plötzlichen Rückzug von Akatsuki zu tun gehabt haben könnte. Aber wer war diese mysteriöse Person, die sich Hinata im Eifer des Gefechtes nicht näher ansehen konnte?

Vor lauter Grübelei bekam sie Kopfschmerzen. Hinata schloss die Augen und beschloss, erst einmal wieder völlig gesund zu werden, bevor sie sich Gedanken darüber machen konnte, was genau an diesem Tag vorgefallen war.
 

Rin lief durch die Straßen und suchte das Mädchen, das sich ihr als „Nemesis“ vorgestellt hatte. Sie ärgerte sich, dass ihr die Kleine entwischt war, bevor sie ihr alle Fragen beantworten konnte. Und mit ihrem Namen kam gleich noch eine dazu: Wie kommt man zu dem Namen Nemesis?

Nach einiger Zeit musste sie die Suche aufgeben. Sie wusste, dass Nemesis ihr keine Spuren hinterlassen würde. Auch wenn Rin sie zum ersten Mal getroffen hatte, konnte sie sie doch gut genug einschätzen, um solche Fehler auszuschließen. Egal, was genau das Mädchen auch war: Sie war clever. Und sie war schnell.

Der Wind blies Rin durch die Haare. Sie schaute zum Himmel hinauf. Es sah ganz danach aus, als würde ein gewaltiges Unwetter aufziehen. Das würde ihre Chancen auch nicht verbessern, Nemesis zu finden, also beschloss sie, sich einen Unterschlupf zu suchen. Ein leiser Seufzer entwich ihr, als sie daran dachte, dass sie sich ja noch eine längerfristige Bleibe suchen musste. Schließlich hatte sie vor, eine ganze Weile in der Stadt zu bleiben.
 

Als Hinata aufwachte, war es um sie herum dunkel. Sie wusste zuerst nicht, was los war, bis sie bemerkte, dass der Wecker 02:47 Uhr anzeigte… was die Dunkelheit erklärte. Hinata war so müde, wieso war sie eigentlich aufgewacht? Ein Gähnen zeigte ihr an, dass es vermutlich besser wäre, einfach weiterzuschlafen. Plötzlich bemerkte sie, dass Naruto nicht mehr bei ihr war. Wohin er wohl verschwunden war? Hinata lächelte traurig. Natürlich würde er noch Wichtigeres zu tun haben, als Tag und Nacht bei ihr am Bett zu sitzen und zu warten, dass es ihr besser ging. Trotzdem hätte sie ihn gern weiter bei sich gehabt.

„Keine Angst, er ist nur auf der Toilette.“

Hinata erschrak zutiefst, als sie die Stimme hörte, die aus einer dunklen Ecke ihres Zimmers kam. Sie war nicht allein! Und das Schlimmste daran war, dass sie die Stimme erkannte. Sie konnte ja nicht die Stimme des Mannes vergessen, der versucht hatte, Naruto zu entführen und der schlussendlich für ihre Verletzungen verantwortlich war.

Sie wusste also schon, wer vor ihr stand, als Itachi näher an ihr Bett trat.
 

Naruto wäre fast gegen die Toilettentür gelaufen, so verschlafen war er, als er nachts noch einmal Hinatas Zimmer verlassen musste, um sich zu erleichtern. Grummelnd schlurfte er wieder in Richtung des Krankenzimmers. Er hoffte, dass Hinata bald wieder gesund sein würde, damit er sein Training wieder aufnehmen konnte. Sein Kampf, beziehungsweise der kleine Teil, den er davon mitbekommen hatte, hatte ihm vor Augen geführt, dass er bei weitem noch nicht stark genug war, sich mit Mitgliedern von Akatsuki anzulegen. Doch er würde immer härter trainieren, bis er stark genug war.

Jetzt war jedoch erst einmal wichtiger, dass Hinata sich gut erholte und er würde das Krankenhaus nicht verlassen, bis sie dasselbe tun konnte.
 

„Itachi Uchiha…“, flüsterte Hinata entsetzt. „Du weißt, wer ich bin, also können wir uns die Formalitäten sparen.“ Itachi sprach entspannt, als würde er sich im Café mit einem guten Freund unterhalten. Doch er war offensichtlich nachts unbemerkt in ein eigentlich gut bewachtes Krankenhaus in Konoha eingebrochen. Hinata wusste, dass sie keine Chance gegen ihn hatte, vor allem nicht mit ihren Verletzungen, doch wenn sie einen riesigen Aufstand machen würde, vielleicht könnte ihr dann jemand helfen?

„Bitte mach keinen Aufstand.“, unterbrach Itachi ihre Gedanken. Hinata zuckte zusammen. Konnte er ihre Gedanken lesen? „Und keine Angst, auch ein Nutzer des Sharingan ist nicht in der Lage, Gedanken zu lesen. Aber dein Gedankengang war offensichtlich.“ Itachi blickte sie an. Sie konnte sein Gesicht nicht genau sehen, doch irgendetwas war hier nicht richtig. Wenn er sie entführen wollte, wieso tat er es nicht einfach? Der Grund war für sie einfach zu verstehen, er wollte sicher über sie an Naruto herankommen. Doch wieso stand er in ihrem Zimmer und tat so, als wollte er sich nur unterhalten?

Als Itachi wieder anfing zu sprechen, beschloss Hinata, ihm einfach zuzuhören und auf eine Chance zu warten, etwas zu unternehmen. Nicht, dass sie in dem Moment großartige andere Möglichkeiten gehabt hätte.

„Ich bin heute nicht wegen Naruto hier, sondern ich wollte mit dir sprechen. Denn du besitzt ein Byakugan mit hohem Potential, das du anscheinend selbst noch nicht kennst. Und deswegen habe ich eine Frage an dich: Hast du den Angler bemerkt, der in unserer Nähe an einem See saß?“

Die Frage verblüffte Hinata so sehr, dass sie momentan ihre Fluchtpläne vergaß. „Ich, äh… Ja, habe ich.“ Wieso antwortete sie ihm überhaupt?

„Verstehe. Die Person, die dort saß, war einmal ein Einwohner von Konoha. Sagt dir der Name Rin etwas?“

Hinata erinnerte sich noch an den Tag, an dem Naruto nach Konoha zurückgekehrt war. „Ja, ich habe sie vor einigen Tagen kurz getroffen.“ Sie erwähnte nicht, dass sie Rin über den Haufen gerannt hatte. „Dieses Mädchen, Rin, scheint nett zu sein, nicht wahr? Doch ich bin hierhergekommen, um dir Folgendes zu sagen: Vertrau ihr nicht.“ Itachi sah Hinata in die Augen und in dem Moment wunderte sie sich, dass er sein Sharingan anscheinend nicht aktiviert hatte. Hatte er keine Bedenken, dass Hinata etwas unternehmen könnte?

„Was…“, stotterte Hinata. „Was meinst du damit? Wieso erzählst du mir das?“

„Weil ich die Vermutung habe, dass Naruto Uzumaki ihr Ziel ist. Leider kenne ich ihre genauen Absichten nicht, doch sie ist gefährlich. Sie ist auch der Grund für unseren Rückzug an dem Tag. Solange wir unser Ziel nicht erreicht haben, darf Naruto Uzumaki nichts zustoßen. Und ich habe das Gefühl, dass du diejenige bist, die ihn beschützen wird, egal, was dich das auch kostet.“

Hinata konnte sich täuschen, doch sie meinte, ein Lächeln auf seinem Gesicht zu bemerken. „Ich… das…“. Mehr brachte sie nicht heraus. Anscheinend war sie selbst für Wildfremde sehr leicht zu durchschauen.

„Ich erwarte natürlich nicht, dass du einem deiner Feinde Glauben schenkst. Du kannst einfach so tun, als wäre ich nie hier gewesen. Dass wir uns nicht missverstehen: Sollte ich eine Gelegenheit finden, Uzumaki zu Akatsuki zu bringen, werde ich das tun. Sorg bis dahin dafür, dass er nicht stirbt, wir brauchen ihn lebend.“

Draußen vor Hinatas Tür waren Schritte zu hören, anscheinend war Naruto auf dem Rückweg von der Toilette. Itachi öffnete ein Fenster und machte Anstalten, zu verschwinden. Kurz vorher drehte er sich noch einmal zu ihr um und das Sharingan war in seine Augen zurückgekehrt.

„Nimm dich vor ihr in Acht.“
 

Und so unbemerkt, wie Itachi in Hinatas Zimmer gelangt war, war er auch wieder verschwunden. Hinata saß einfach nur mit offenem Mund im Bett und konnte das, was sie erlebt hatte, noch nicht wirklich verarbeiten. Schließlich öffnete sich ihre Tür und Naruto betrat das Zimmer.

„Hinata? Bist du wach?“, flüsterte er. Zum Glück war das Zimmer stockfinster, so konnte Naruto Hinatas hochrotes Gesicht nicht sehen. „Ja.“, flüsterte sie zurück. „Ist alles in Ordnung?“. Hinata zögerte, nickte dann jedoch. Bevor sie jemandem davon erzählen konnte, musste sie selbst erst einmal verstehen, was geschehen war. Wieso war Itachi Uchiha, der Mann, der seinen eigenen Clan ausgelöscht hatte und der zu Akatsuki gehörte, in ihr Zimmer eingebrochen? Wieso hatte er diese eigenartigen Dinge gesagt?

„Bist du sicher?“, fragte Naruto skeptisch nach. Hinata setzte ein bemühtes Lächeln auf und hoffte, dass die Dunkelheit ausreichte, um ihre Unsicherheit zu überdecken. „Ja, es ist alles in Ordnung. Lass uns wieder schlafen, okay?“
 

Naruto war schnell wieder eingeschlafen, doch für sie war noch nicht daran zu denken. Zu viel hatte sie, worüber sie nachdenken musste. War das Mädchen namens Rin tatsächlich gefährlich genug, um zwei Leuten von Akatsuki Angst einzujagen?

Als Hinata zum offenen Fenster schaute, sah sie eine Krähe, die sie anschaute. Eine Zeit lang saß sie dort, dann flog sie in den Nachthimmel davon.

Hinata dachte noch einmal an Itachis Worte, bevor sie endlich einschlief.
 

„Nimm dich vor ihr in Acht.“



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Kommentare zu dieser Fanfic (40)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Temari_Sabakuno
2014-06-07T07:59:55+00:00 07.06.2014 09:59
Also, das Kapitel ist mal voll kawai!!!
Einfach nur süß!
Selbst Itachis Auftritt war auf eine ganz spezielle Art süß!
Okay, ich liebe ja auch die Uchiha! Also ist es nicht verwunderlich!^^
Rin? Gefährlich? Ich hätte Nemesis für gefährlicher gehalten!
Aber mach weiter so! Du bist genial!
Ich freue mich schon auf das nächste Kapitel!
Aufgeregt hüpf
Von:  Temari_Sabakuno
2014-06-06T23:10:29+00:00 07.06.2014 01:10
Endlich habe ich mal Zeit gefunden dieses Kapitel zu lesen!
Es wirft nur noch mehr Fragen auf anstatt sie zu beantworten!
Bin wirklich gespannt was dabei raus kommt!

Außerdem find ich es toll, das Hinata und Naruto so langsam (wenn auch sehr langsam) zueinander finden!
Und Hinata hat verdammt noch mal Glück gehabt!


Dieses Kapitel war wieder mal genial!!!
Mach weiter so!!! Freu mich schon aufs nächste Kapitel!!!!
Morgen (also in ein paar Stunden) werde ich das nächste Kapitel angehen!
Aber erst mal Matratzenhorchdienst!^^
Von:  Easylein
2014-05-30T08:27:08+00:00 30.05.2014 10:27
Mal wieder ein sehr gutes Kapi.
Naruto passt auf Hinata auf *sweet* Da geht noch was :)

Hau rein und mach so klasse weiter
Glg easy
Von:  fahnm
2014-05-28T20:00:33+00:00 28.05.2014 22:00
Rin Soll gefährlich sein?
Vielleicht.
Aber was ist dann mit Nemesis?
Freue mich schon aufs nächste kapi
Von:  narutofa
2014-05-28T17:39:03+00:00 28.05.2014 19:39
das war ein sehr gutes kapitel. ich hatte spaß es zu lesen.
Also ist diese rin gefährlich. da bin ich gespannt was noch so kommt. mach weiter so
Von:  narutofa
2014-05-28T17:26:20+00:00 28.05.2014 19:26
das war ein sehr gutes Kapitel. ich hatte spaß es zu lesen. ich bin gespannt was noch so kommt. mach weiter so

Von:  Kaninchensklave
2014-05-28T14:02:56+00:00 28.05.2014 16:02
Ein Tolles Kap

nun Hinata Traut Rin ohne hin nicht aber wer weiss schon was sie von Naruto möchte
es könnte auch nicht negatives sein sondern Ihm die möglichkeit beiten mit Kurama um gehen zu lernen
was Akarsukis Pläne extrem erschwären würde

aber Hinata wird das Potenzial Ihres Byakugan noch ausschöpfen und dann wird sie Stark genug sein um es sogar mit Mitgliedern von Akasuki auf zunehmen zu können nur es leigt an HInata ITachi zu trauen aber das wird sie wohl genausowenig wie Rin dafür kennt sie diese viel zu wenig


Ich sehe schon das sich Anruto einen Mamut training unterzeihen wird und Hinata wird da wohl mit machen
nicht nur um mit NAruto mehr Zeit verbringen zu können sondern auch um Ihr ganzes Potenzial ausschöpfen zu können

GVLG
Von:  Kaninchensklave
2014-05-28T14:02:56+00:00 28.05.2014 16:02
Ein Tolles Kap

nun Hinata Traut Rin ohne hin nicht aber wer weiss schon was sie von Naruto möchte
es könnte auch nicht negatives sein sondern Ihm die möglichkeit beiten mit Kurama um gehen zu lernen
was Akarsukis Pläne extrem erschwären würde

aber Hinata wird das Potenzial Ihres Byakugan noch ausschöpfen und dann wird sie Stark genug sein um es sogar mit Mitgliedern von Akasuki auf zunehmen zu können nur es leigt an HInata ITachi zu trauen aber das wird sie wohl genausowenig wie Rin dafür kennt sie diese viel zu wenig


Ich sehe schon das sich Anruto einen Mamut training unterzeihen wird und Hinata wird da wohl mit machen
nicht nur um mit NAruto mehr Zeit verbringen zu können sondern auch um Ihr ganzes Potenzial ausschöpfen zu können

GVLG
Von:  fahnm
2014-05-24T21:29:19+00:00 24.05.2014 23:29
Hammer Kapi^^
Freue mich schon aufs nächste kapi
Von:  Anthro-Loewe
2014-05-24T05:57:18+00:00 24.05.2014 07:57
interesant interesant was die kleine woll vor hat, algemein sehr interesant und flüssig geschriben, gefühlt gabs ein par stellen wo man doch mehr aufpassen muste um dran zubleiben aber ich finds bisher gelungen, also bitte weiterschreiben.


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