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Einzelposting: House of Night


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Von:    thegreatL 20.12.2010 21:43
Betreff: House of Night [Antworten]
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>Nein. Denn ich seh Bella nicht als Mary Sue an. (Außer vielleicht im letzten Teil...)
>Gut, Zoey ist irgendwo schon eine Mary Sue...
>Aber da frage ich mich: Ist das nicht jeder Protagonist aus einer Geschichte? Nenn mir eine Geschichte, bei dem das nicht so ist.
Da könnte ich dir eine Menge auflisten: Faust, Dorian Grey, alle auftauchenden Figuren in Murakami Ryus Romanen, die Figuren bei Schiller, bei Hesse, bei Heine und sogar die Figuren aus einem Vampirroman das ich lese haben Ecken und Kanten und könnten alleine niemals funktionieren. Zoey jedoch braucht niemanden um zu gewinnen, denn Nyx hat ihr so viele Affinitäten gegeben, dass sie niemanden braucht.
>Bisher wurde bei jedem Buch, dass ich gelesen hab von irgendjemandem behauptet, dass der Protagonist ein/e Mary Sue bzw. Gary Stu ist.
Siehe oben. Es kommt eben auf das Genre drauf an, und besonders bei Fantasy sollte man vorsichtig sein, aber hier ist eben eine überdurchschnittlich hohe Menge eine Sue oder ein Stue.
>Und langsam kann ich dieses Gequakte von Mary Sue hier und Gary Stu da einfach nicht mehr hören. Wird doch eh jedes Buch, was ich lese, zerpflückt.
Wie gesagt, hängt mit dem Genre zusammen.

>Naja, es passiert mehr als bei Twilight. zB das ist ein Pluspunkt. >In Twilight wird eigentlich nur Bellas Alltag geschildert. Sie geht zur Schule und lernt Edward kennen... Es ist eher passiv als House of Night. Das ist mir zumindest aufgefallen...
>Es passiert etwas. Und allein das finde ich schon irgendwie besser gemacht.
Es passiert aber zu wenig, dafür dass theoretisch etwas passiert. Sie lamentiert sich hauptsächlich: alle sind so gemein, ich bin so einzigartig und wen von den drei Typen soll ich jetzt ficken?
Das Vampyrleben und die Welt retten ist mehr so eine Garnitur, die benutzt wird um sie einzigartig und besonders zu machen, halt besser als der Rest. Wenn man es auseinanderbricht und zählt, was wirklich passiert, dann ist es auch Alltag, halt bei Vampyren.

>Gut, das kann sein, dass es so ist. Aber ich hab das überhaupt nicht so empfunden.
>Was war denn an dem Satzbau so seltsam?
Wir stecken in Zoeys Kopf, trotzdem werden Gedanken durch Klammern eingeschoben, was keinen Sinn ergibt. Oder diese ewigen "oder was auch immer". Das stört unhemlich den Lesefluss, weil es keine eigentliche Bedeutung hat.
>Bei mir wurde auch überhaupt nicht der Eindruck erweckt, als würde die Sprache in dem Buch gekünstelt jugendlich wirken.
Das Buch versucht so angestreng jugendlich frisch zu sein, dass es forciert wirkt und unrealistisch. Klar redet man im Alltag etwas salopper, aber doch nicht so niveaulos.
Generell habe ich nichts gegen Sprache, die dem echten alltäglichen Sprachgebrauch nahe kommt, aber da braucht es viel können um überzeugend zu sein. Spontan fällt mir ein Beispiel ein: Der Hauptmann von Köpenick.

>Okay, Humor ist ja so eine Sache. Nicht jeder hat den gleichen Humor. Und das ist dann halt schon schwierig, wenn man den Humor in dem Buch (oder wie immer du es nennen magst) nicht mag. Dann funktioniert das einfach nicht. Hat man ja auch nicht nur bei Büchern so. Ich hatte mal eine Freundin, die meinen Humor kaum verstanden hat... Das war echt schwierig. :/
Ich hab einen derben, perversen, provizierenden aber auch intelligenten, sarkastischen Humor. Die Zwillinge machen sich jedoch auf kosten anderer lustig, indem sie Damien dauernd als prüde bezeichnen und Aphrodite als Schlampe, obwohl sie selber keinen Deut besser sind.
Und jetzt mal ehrlich: wärst du etwa damit einverstanden, wenn dich deine Freundinnen täglich blöd anmachen, weil du schwul bist und somit jeden Typen geil finden musst und du endlich mal Sex haben solltest? Würde dich das nicht auch nerven?
Ausserdem will ich mehr als nur ihre dummen Sprüche zu lesen kriegen. Sie könnten zur Abwechslung mal etwas gescheites von sich geben, doch sie klopfen immer nur Sprüche. Das ist einfach langweilig und somit irgendwann nervig.

>Äh.. Ja. Aber so war das nicht gemeint von mir. Die leben ja mehr oder weniger friedlich nebeneinander her und wissen voneinander.^^ >DAS meinte ich. Das ist nicht in jeder Vampirgeschichte so.
Das Problem ist: wir wissen nicht wie das Zusammenleben aussieht und wie friedlich wirklich es ist. Es werden einfach kleine Borcken reingeworfen aber nie wird etwas wirklich eruiert, und man sollte meinen, wenn man sich so etwas ausdenkt, dann gibt man dem Leser schon im ersten Band informationen. Problem: Ich-Perspektive von Zoey, die sich nur für Schwängel interessiert.
Mir reicht es nicht zu wissen, dass die Menschen von Vampyren wissen, um das Gefühl zu haben ich lese eine durchdachte Geschichte über eine neuartige Gesellschaft. Um es in einem Wort zu sagen: Explain!

>Wieder zur Hälte einig. Ich find nicht, dass es banal rüberkommt.
Es wird sehr lange nicht erklärt, wie das von statten geht. Warum? Einerseits weil Zoey zu beschäftigt ist mit ihren drei Typen und andererseits, weil die Autorinnen nicht mal von zu Hilfe nahme anderer Figuren Infos liefern. Das ist banal, denn es reicht nicht einfach zu sagen "die verwandeln sich dann oder sterben". Um glaubwürdig zu sein, braucht es schon im ersten Band eine Erläuterung, aber man beschränkt sich ja immer nur auf Zoeys Gejammere.

>Es ist eine beknackte Deus ex machina.
>Eine was? Sieht Lateinisch aus... Hatte nie Latein...
Deus ex machina: früher wurde in der Antike in Theatern bei einer verzwickten Situation ein Gott runtergefahren gelassen, der den Helden rettet.
Das heisst nichts anderes, dass Zoey in einer auswegslosen Situation ist, aus der sie nicht raus kann, aber dank Nyx, die ihr plötzlich Kräfte verleiht und ohne eigentliches Können oder Zutun Zoeys, sie aus der Situation rettet.
Deus ex machina ist somit ein Mittel eine verfahrene Situatin mithilfe einer höheren Macht einfach aufzulösen ohne jegliche Anstrengungen seitens des Heldens.

>Hmm... Naja, hat Nala nicht die Funktion, Zoey zu beruhigen? >Schien mir zumindest so?
Katzen werden als eine Art Seelenverwandte und Begleiter dargestellt. Doch ausser Nala und der von Neferet ist noch keine aufgetaucht oder wurde sinnvoll verwendet.

>Gut das mit Loren hab ich nicht unbedingt sofort geschnallt. Aber ich hab gemerkt, dass etwas nicht stimmt...
Mit Leseerfahrung durchschaut man schnell, welche Plottwists kommen und wer gut und böse ist. Nichts ist wirklich überraschend, wiel alles so eindeutig zweideutig ist.
Es folgt eigentlich einer erzählinternen Logik. Fast wie eine Formel.

>Gut. Ich hab's halt eben nicht so empfunden.^^°
Ich selbst lese eine Vampirreihe, die zum Genre Darkfantasy und Erotik gehört. Ich weiss, dass es nicht die anspruchsvollste Literatur ist und ich erkenne ihre Stärken UND Schwächen. Doch ich mag es, weil alle Figuren ihre Makel haben und sie bauen scheisse, und keine Figur ist überflüssig.
Bei HoN ist es jedoch so, dass Zoey Fehler macht, sie sieht sie aber nie ein und die anderen sagen immer nur Ja und Amen zu allem, was sie sagt. Keine Figur ist wirklich von der anderen unterscheidbar, ausser dass die Zwillinge öfters Schlampe sagen und Stevie Rae mehr Konsonanten verschluckt, aber sonst würde man kaum einen Unterschied erkennen, wer was sagt.

Spoiler
Solltest du den dritten Band schon gelesen haben, dann kannst du weiterlesen, wenn nicht, dann wirst du halt gespoilert, wenn's dich nicht stört :)
Ganz am Ende sind ihre Freunde ja sauer auf sie, weil sie ihnen nichts von Stevie Rae gesagt hat. Okay, gut. Aber: sie hätte die Situation erklären können, sagen, dass Neferet Gedanken lesen kann und sie es darum nicht sagen konne. Doch sie schweigt. Das ist eine künstliche Form Konflikte die man problemlos beseitigen könnte aufrecht zu erhalten. Sie könnte Neferet auch problemlos melden, sie hat genügend Beweise, aber sie schweigt.
Und das mit Erik, bei aller Liebe, aber plötzlich soll er der Böse sein, obwohl sie ihn betrogen hat und er Recht hatte?Und keiner ist sauer auf sie, weil sie ihn betrogen hat, im Gegenteil, sie greiffen Erik an und sind stolz auf Zoey, weil sie Loren gebumst hat. Findest du das normal? Wäre das in deinem Alltag ein normales Verhalten? Wenn man schon behauptet lebensnah zu sein, dann sollten die Handlungen auch nachvollziehbar sein und nicht künstlich aufgeputscht

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