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Einzelposting: Fantasy-Boom


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Von:   abgemeldet 20.09.2009 17:03
Betreff: Fantasy-Boom [Antworten]
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> Im Übrigen ist Tolkins 'Herr der Ringe' ursprünglich in sechs Bänden geplant gewesen, auf Grund von Geldmangel zu der Zeit wurden allerdings vorerst nur drei Bücher. Erst nach dem zweiten Weltkrieg gab es irgendwann, wie von Tolkin gewollt, sechs Bände. ;)

Gab es die?
Ich kenne es eher so, dass es diese drei Bücher waren, hier zu lande aber aufgrund der horrenden Papierpreise nach dem Krieg in sechs Bänden veröffentlicht wurde, in der Hoffnung, so mehr Leute zum Kauf anregen zu können.

Nun ja, ja. Vieles, was momentan an "Fantasy" rauskommt, ist abgekupfert, und die Hauptströme wenden sich immer neuen Richtungen zu. Mal liegt das Hauptaugenmerk auf diesen Wesen, mal auf jenen - mittlerweile gibt es zumindest hier bei mir in jedem Buchladen einen ganzen Tisch, der mitten im Weg steht, und der mit Vampirkitschromanen zugestellt ist. Oh, und dann ist daneben immer einer mit so komischen "Fanartikeln" ohne Serienzugehörigkeit, warum auch immer.
Dann die Highfantasy Ecke, lauter Elfen, Elben, Orks, Orcs, Zwerge, Trolle, Kobolde... und Schreibstile, die oft vermuten lassen, dass es sich um eine Fließbandproduktion handelt.

Dies ist für mich irgendwie das nervigste. Eine alte oder eventuell himmelschreiend dumme Idee kann, in die richtigen Worte gehüllt, sicherlich begeistern. Aber bei vielen Autoren habe ich mittlerweile das Gefühl, dass sie nicht begeistern, sondern Kohle scheffeln wollen, möglichst viel in möglichst wenig Zeit schreiben, so, wie die breite Masse es vermutlich lesen will, ohne künstlerische Ambitionen.

Vielleicht bin ich ja altmodisch, aber ein Buch sollte für mich ein Kunstwerk sein. Klar spielen dann auch Sachen wie Layout und Cover mit hinein, aber in erster Linie nun mal die Fertigkeiten des Autors, und gerade diese "Fantasyromane" unterscheiden sich teilweise handwerklich nicht im Geringsten. Man kann sich ein Buch nehmen, reinlesen, ein anderes eines anderen Verlages, aus einer anderen Feder, zur Hand nehmen, und es ist gar nicht mal so abwegig, dass es sich liest, als wäre es aus einem Hause. Galileo Mystery: Die Buchverschwörung der Illuminaten!

Definitiv gibt es Ausnahmen, Debütanten, denen man anliest, dass sie noch ein gewaltiges Potenzial in sich tragen. Oder Autoren, die man bisher einfach nicht gesehen hat, nicht nur alte, also Klassiker, sondern auch eher akutellere. Doch um diese dann zu finden, braucht es leider seine Zeit.

Uh, ich hoffe mal, dass wir nicht nächstes Jahr von einer Welle aus möchtegern Alice im Wunderland Romanen und einem gewaltigen Teetsunami weg gespült werden...
Mögen die Erdbeeren mit dir sein und die Brombeeren deinen Weg behüten!

Ich bin ein aktiver abgemeldet!

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