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Eine Herzensangelegenheit Politik, Prioritäten

Autor:  Ellerfru

Dieser Eintrag dient ausschließlich dazu, mir ein bisschen Frust von der Seele zu schreiben. Und ja, es geht um Politik. Böses Thema. Braucht keiner zu lesen. Wird auch keiner lesen. Whatever. Speziell ärgert es mich, dass die meisten Leute in meinem Bekanntenkreis angeben, nicht wählen gehen zu wollen.


Ich interessiere mich aber doch gar nicht für Politik!


...aber leider interessiert sich die Politik für dich. Selbst wenn du nicht die geringste Lust hast, älteren Herrschaften beim Labern in irgendwelchen Talk-Runden zuzuhören: du HAST höchstwahrscheinlich ein Interesse daran, ein gutes Leben zu haben. Du möchtest vielleicht einen guten Beruf (für den du im Idealfall sogar – der Schreck der „freien Marktwirtschaft“ – auch noch bezahlt wirst). Vielleicht hinterher auch noch eine Art Rente (obwohl daran kaum noch irgendjemand glaubt). Wenn du krank wirst, möchtest du vermutlich zum Arzt gehen können (hier NOCH selbstverständlich, aber der Blick in andere angeblich zivilisierte Länder wie die USA zeigt, dass es das nicht ist – und es ist abzusehen, in welche Richtung sich unser eigenes Gesundheitswesen entwickelt).

Ganz sicher hast du nichts zu verbergen, du bist ja nicht kriminell – aber vielleicht möchtest du trotzdem nicht, dass fremde Leute deine Liebesbriefe und sonstigen intimen Geheimnisse mitlesen, weil der Nachbar deiner Großtante zufällig im Verdacht steht, böse Leute im Nahen Osten zu kennen. (Und ganz sicher möchtest du nicht, dass diese Leute dein Gejammer im Freundeskreis über Bauchschmerzen und Migräneattacken an deine Krankenkasse weiterleiten, die dir daraufhin einen schlechteren Tarif gibt, weil sie dich als höheres finanzielles Risiko einschätzt. Oder an die Berufsunfähigkeitsversicherung, die dich daraufhin gar nicht erst akzeptiert.)

Eventuell hättest du sogar ganz gerne eine freie Presse, deren Repräsentanten weder willkürlich unter Antiterror-Gesetzesvorwand festgehalten noch von staatlichen Stellen zur Vernichtung von Daten gezwungen werden – aber Vorsicht, wenn du das äußerst, sonst wirst du irgendwann selbst verhaftet! (Lustig – beim Schreiben dieser Zeilen habe ich mir sogar selbst Gedanken darüber gemacht, ob dieser Weblogeintrag in 10 oder 20 Jahren negative Folgen für mich haben könnte... Der Beweis: die Schere im Kopf funktioniert. Bestens.)

Es sollte also in deinem ureigensten Interesse sein, dich für Politik zu interessieren. Wenn nicht, dann behaupte ich mal provokativ: du VERDIENST das, was mit dir passiert. Wenn du dich irgendwann 14 Stunden am Tage zu Tode schuftest, von deinem Lohn trotzdem nicht leben kannst, und du nicht einmal mehr deine Meinung dazu äußern darfst... dann ist das eine direkte Folge davon. Im Zeitalter der „Eigenverantwortung“ bedeutet das: selber schuld, geh verrecken...


Warum sollte ich wählen gehen? Hat doch eh keinen Sinn, die da oben machen eh, was sie wollen.


Ja, sie machen, was sie wollen – und sie können das machen, weil man sie lässt. Wer immer die gleichen Leute wiederwählt, obwohl sie nachweislich gegen die eigenen Interessen handeln, oder noch schlimmer, gar nicht erst zur Wahl geht, der signalisiert doch genau: MACHT, WAS IHR WOLLT. Ich bin ein ewiges Opfer, ihr könnt mich belügen und bestehlen, das interessiert mich alles nicht, so lange ich nicht akut vom Hungertod bedroht bin und ich in Ruhe Trashfernsehen gucken kann. Brot und Spiele...


Was soll das eigentlich heißen, „Brot und Spiele“? Ist das nicht etwas veraltet?


Das ist ein Zitat des römischen Dichters Juvenal, der sich darüber lustig macht, wie sich das abgestumpfte Volk verdummen und ruhigstellen lässt, so lange Grundnahrungsmittel und Unterhaltung sichergestellt sind. Heutzutage geht natürlich niemand mehr in eine altrömische Arena, heutzutage müsste es also vermutlich „Tiefkühlpizza und DSDS“ heißen – das Prinzip ist aber vollkommen identisch und somit auch aktuell.


Warum dieser Text auf Animexx? Ausgerechnet?


Haha, ein zynischer Geist könnte diese Site tatsächlich in die „Spiele“-Fraktion einordnen, ein kleines Rädchen im großen Getriebe der Volksverdummung, ein Ablenken von wichtigeren Themen... Aber nein, Hobbys gehören zur freien Entfaltung der Persönlichkeit, und für mich ist das hier auch eine Gemeinschaft. Ich habe hier nicht nur random mit virtuellen Existenzen, die mich und meinen Alltag nicht berühren, über Schuhgrößen, Zeichentusche und Broccoli geredet, sondern eben auch „echte Menschen“ kennen- und schätzengelernt. An diese Leute richtet sich der Text. Eventuell ist ein Eintrag HIER viel wichtiger als in einem Politik-Blog, wo die Leute, die angesprochen werden sollen, ohnehin nicht hineingucken.


Ist das jetzt Wahlwerbung, oder was?


Nein. Ich bin selbst in keiner Partei oder sonstigen politischen Organisation, und das hier ist auch keine Werbung für etwas in der Richtung. Nur... ein Denkanstoß. Ich freue mich auf Meinungen, Kommentare, Trolling und demonstratives Ignorieren. :D

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Datum: 02.09.2013 10:45
Ellerfru:
> Mir gefällt der Wahl-O-Mat dieses Mal übrigens überhaupt nicht... Ich habe das Gefühl, dass allein schon durch die Auswahl und Formulierung der Fragen bestimmte Antworten suggeriert bzw. Stimmung gemacht werden soll.

Das stimmt und das schlimmste ist, dass dies der Manipultaion der Gedanken des Wählers in mehrer Hinsicht dienen soll
Zum einen soll es den Anschein geben, dass die SPD genau DIE richtige Partei ist, da sie sich laut dem Test mit den meisten "aktuellen" Fragen auseinander setzt und darum die "richtige" sei
Der zweite Punkt ist, dass die Fragen an sich schon durch ihre Oberflächlichkeiten manipulieren, da diese entscheidende Faktoren auslassen oder eine bestimmte Denkensrichtung anregen soll, die der SPD zu gute kommt

> Ein Beispiel, das mir besonders drastisch aufgefallen ist: zum Thema Zuwanderung. Da wurde nur gefragt, ob man "mehr Flüchtlinge" ins Land lassen soll. Da kann man quasi (sogar als konservativer Mensch) nur "ja" anklicken, immerhin ist die Aufnahme von Menschen in so einer verzweifelten Situation eine humanitäre Pflicht, was kaum jemand (abgesehen vielleicht von der NPD) bezweifelt. Trotzdem könnte man theoretisch insgesamt für etwas strengere Zuwanderungsbedingungen sein - das wird jedoch gar nicht erst abgefragt. Was die Ergebnisse insgesamt nach links verschiebt.

Vor allem wo ist die Grenze? Es steht außer Frage das man Notbedürftigen helfen muss, aber Deutschland besitzt auch noch ein paar Einheimische, die bei einer zu großen Flut das nicht mehr tragen können. Irgendwo gibt es nun mal einen Stop.
Das zweite Problem ist, dass es neben jenen die Hilfe wirklich benötigen, auch jene gibt die das System auch ausnutzen wollen und es teilweise auch leider schaffen. Ein weiteres Problem bei manchen ist mir bei der Unterordnung in unserem Land aufgefallen. Einige die hierher kommen wollen nur profitieren aber nichts zurück geben, was ich sehr schade finde, da man viel voneinander lernen kann.
Und meine letzt betreffende Frage ist, warum so viele nur speziell nach Deutschland wollen und nicht in andere Länder wie England, Frankreich, Italien, Polen, Spanien etc. gehen. Viele wollen dann auch nicht mehr zurück in ihre Heimat, sondern ihre Kultur aufewig in einem "wohlhabenderen" Land fortführen, oft auf Kosten des Staates.
Dieser Teil der Einwanderer bringt jene in Gefahr, die Hilfe wirklich akut benötigen, denn es wird sich bei der Menge nicht mehr vermeiden lassen dass viele über einen Kamm geschert werden.

> Andere brandaktuelle Fragen wie zum Beispiel die Meinung zur NSA-Affäre werden gar nicht erst angesprochen - was entweder fahrlässig ist oder ganz bewusst den Piraten und dem linken Flügel der FDP schaden soll, die so mit Sicherheit weniger Zählpunkte erhalten als sie sonst bekämen...

Ich denke es ist eher der letztere Punkt. Mir ist schon länger aufgefallen, dass die SPD vor allem so arbeitet, dass sie andere in einem schlechten Licht darstellen, nach dem Motto "Ich hab nicht so viel vorzuweisen, also muss ich die anderen die mehr zu bieten haben oder evtl. besser sind als ich mit Dreck übergießen oder eben Umfragen zu meinen Gunsten manipulieren."
Ein guter Grund warum ich mich gegen die SPD entscheiden würde, ist ihr Stil immer auf andere zu zeigen und bis heute aber selbst nichts verbessert bzw. teilweise verschlimmert zu haben
. Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ Wahre Worte sind nicht schön, schöne Worte sind nicht wahr . Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ .
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Datum: 02.09.2013 13:45
Hachja... seid ich darf, bin ich immer wählen gegangen und ich gehe auch dieses Mal. Aber frustrierend ist es dennoch.
Mal gucken, wen ich wähle, vielleicht mache ich meinen Zettel auch ungültig.
Laut Wahl-o-mat ist mal wieder die NPD die richtige Partei für mich. Traurig genug, aber wundert es mich? Nicht wirklich, und das sagt schon einiges...
~sleep all day, party all night,
never grow old, never die,
it`s fun to be a vampire(69)~
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Datum: 02.09.2013 13:59
>Wer nicht wählt, soll sich nicht beschweren

Wenn ich nicht zum Christopher Street Day gehe, darf ich mich auch nicht über Diskriminierung aufregen, right? Right??? :(
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Datum: 02.09.2013 14:14
Vycer:
> >Wer nicht wählt, soll sich nicht beschweren
>
> Wenn ich nicht zum Christopher Street Day gehe, darf ich mich auch nicht über Diskriminierung aufregen, right? Right??? :(

Der Christopher Street Day trifft aber keine politischen Entscheidungen, die etwas gegen die Diskrimierung ausrichten.

Wenn ich für eine bestimmte Sache bin (z.B. Homo-Ehe), dann aber nicht wählen gehe und am Ende wirds eben dann mal wieder die Partei die gegen die ganze Angelegenheit ist, dann darf ich mich am Ende nicht beschweren.
Denn meine Stimme hätte für eine stärkere Oposition gesorgt und somit wären meine Interessen auch stärker im Bundestag vertreten worden.
Aber wer nicht wählt, der wirft das alles weg. Und ja, ich finde Nichtwähler haben kein Recht zu heulen.
Wählt halt die Nichtwähler-Partei, wenn alles sonst scheiße ist, aber wählt.
"Ich werfe eine sehr elegante Rosskastanie."
Datum: 02.09.2013 18:27
DukeTeNebris:
> "Nichtwähler wählen die NPD"
> vernebelt das wirkliche Problem und ist tatsächlich GANZ falsch.
> Niemand stärkt durch Nichtwählen irgendeine unwichtige
> Splitterpartei an den Rändern.
>
> Nach dem geltenden Wahlrecht unterstützt rechnerisch
> jeder Nichtwähler, der eigentlich wählen dürfte,
> die jeweils STÄRKSTE Partei.
>
> Also gemäß den Voraussagen der Meinungsforscher die CDU.
> Wer also die CDU unterstützen will, kann auch zu Hause bleiben.

Das ist so nicht richtig. Nichtwähler unterstützen wenn dann ALLE Parteien mit starkem Wählerstamm (Menschen die auf jeden Fall diese Partei wählen). Und Dazu gehören eben auch die Rechten.

Kommt die NPD bei 60% Wahlbeteiligung auf 4,9% und scheitert an der 5% Hürde hat sie bei nurnoch 50% Beteiligung gute Chancen den Sprung in den Bundestag zu schaffen.
Hinzu kommt die Öffentlcihe Parteienfinazierung, deren Eintritt auch vom Anteil der abgegebenen Stimmen abhängt.

"Anspruch auf staatliche Mittel haben Parteien, die nach dem endgültigen Wahlergebnis der jeweils letzten Europa- oder Bundestagswahl mindestens 0,5% oder einer Landtagswahl 1% der für die Listen abgegebenen gültigen Stimmen erreicht haben (§ 18 Abs. 4 Satz 1 PartG)."
Quelle: http://www.bmi.bund.de/DE/Themen/Gesellschaft-Verfassung/Staatliche-Ordnung/Parteienrecht/Parteienfinanzierung/parteienfinanzierun​g_node.html

Ja, die CDU profitiert auch, da sie einen sehr hohen Anteil Stammwähler hat. Das nur die Jeweils stärkste Partei profitiert ist jedoch grundlegend falsch. Und das die NPD nicht profitiert ist sogar ein fataler Fehler. Schlussfolgerung wäre nämlich "Oh ich kann mit der CDU ganz gut leben, also brauch ich ja auch weiterhin nicht zur Wahl."




EustassCaptainKid:
> Ellerfru:
> > Mir gefällt der Wahl-O-Mat dieses Mal übrigens überhaupt nicht... Ich habe das Gefühl, dass allein schon durch die Auswahl und Formulierung der Fragen bestimmte Antworten suggeriert bzw. Stimmung gemacht werden soll.
>
> Das stimmt und das schlimmste ist, dass dies der Manipultaion der Gedanken des Wählers in mehrer Hinsicht dienen soll
> Zum einen soll es den Anschein geben, dass die SPD genau DIE richtige Partei ist, da sie sich laut dem Test mit den meisten "aktuellen" Fragen auseinander setzt und darum die "richtige" sei
> Der zweite Punkt ist, dass die Fragen an sich schon durch ihre Oberflächlichkeiten manipulieren, da diese entscheidende Faktoren auslassen oder eine bestimmte Denkensrichtung anregen soll, die der SPD zu gute kommt
Ich bezweifle das die Bundeszentrale für Politische Bildung ein reiner SPD Verein ist, der entsprechend rein SPD Freundlich fragt. Zumal ich bisher niemanden gesehen habe, der Seine Ergebnisse mitgeteilt hat und SPD auf platz 1 hatte.

Woher nimmst du ausserdem, dass die SPD sich mit den meisten aktuellen Fragen auseinandergesetzt hat? Und inwiefern beeinflusst dies das Ergebnis? Es gibt ja nicht "hat antworten" bzw. "hat keine Antworten" Sondern "Ist neutral/positiv/negativ zum Thema eingestellt." Die älteren Parteien haben übrigens ALLE zu allen Themen Programmpunkte gehabt. Lediglich die neueren und/oder basisdemokratisch ausgerichteten haben darauf verwiesen dass die Themen noch in Klärung sind.

Die Schwächen des Wal-o-mat liegen an anderen Punkten.
- kein Umfassender vergleich da man nur 8 Parteien mit einem mal vergleichen kann.
- Je nach herangehensweise kann dasselbe Ziel als antwort alle drei Möglichkeiten ausdrücken, Wenn die Parteien nicht einfach ja oder nein Sagen sondern konkrete Vorstellungen äussern.
(Ja aber begrenzt/unter Bedingungen kann bei einer Partei mit Positiv, bei der anderen Neutral und bei der dritten negativ angegeben sein.)
- Das Problem des vorigen Punktes haben nicht nur die Parteien sondern auch die Wähler. So liegen die Chancen gut, dass der Wähler etwas angibt und die Partei, die mit ihm exakt übereinstimmt aber etwas anderes angegeben hat wogegen eine andere partei eigentlich etwas ganz anderes will aber dasselbe in der Auswahl dasselbe angegeben hat.
- Die Beiden vorigen Punkte können von den Parteien ehrlich gehandhabt werden oder wahltaktisch optimiert werden.
- Die Bundestagsparteien werden durch die Beschränkung und die Plazierung bevorzugt. Die meisten dürften die Bundestagsparteien mit drei alternativen vergleichen. Gezielt die 8 interessantesten zur Feinabstimmung wählen nur die, die den Wahl-o-mat eh nicht wirklich brauchen weil sie sich eh schon eine Meinung gebildet haben.


> Ein guter Grund warum ich mich gegen die SPD entscheiden würde, ist ihr Stil immer auf andere zu zeigen und bis heute aber selbst nichts verbessert bzw. teilweise verschlimmert zu haben
Das hat nichts mit der SPD zu tun sondern mit der Opposition. Die Bundesregierung ruht sich auf dem geschafften aus während die Opposition ja meist wenig vorzuweisen hat als ein Programm und sagen muss: "Das können wir alles besser."
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Datum: 02.09.2013 18:28
Schöner Text! Und er trifft es meiner Meinung nach auch sehr gut.
Wer nicht einmal wählen geht der signalisiert nur, dass die Herren und Damen der Politik tun und lassen können was sie wollen, der Bürger machts ja mit. In regelmäßigen Abständen wenigstens ein Kreuz zu setzen, dass sollte meines Erachtens nach für jeden möglich sein und wenn man mosern will, sogar die Pflicht.

Ich bin immer wieder schockiert wenn sich jemand mit dem ich guten Kontakt hege über irgendwelche aktuellen Themen aufregt und dann bei der nächsten Wahl erfahre ich genau von dieser Person, dass sie nicht wählen geht „weil es ja eh nichts bringt“. Mit der Einstellung garantiert nicht!

Klar, wer wirklich etwas bewegen will, der muss noch weit mehr tun als ein Kreuz zu setzen, aber ein Kreuz ist ein Anfang und eine Art Fingerzeigen. Und gerade wir doch recht jungen Menschen die sich hier auf Animexx tummeln sind doch in der idealen Ausgangslage um mehr zu tun, um unsere Interessen auch zu verfolgen! Das mein 80 Jahre alter Nachbar nicht mehr wirklich auf Demonstrationen oder Kundgebungen geht, keine Ahnung hat was eine Onlinepetition ist etc. das ist nicht weiter verwunderlich, wenn diese Dinge aber ein junger Mensch nicht tut, gleichzeitig aber alles scheiße findet… da kann ich nur den Kopf schütteln.
Und dass obwohl ich sicherlich auch nicht das neue Politgenie bin, von vielem keine Ahnung habe und auch die Weisheit nicht mit Löffeln zum Frühstück hatte, heut zu Tage ist es so leicht mehr als nur Mosern zu machen. Es will nicht in meinen Schädel rein, wie viele das alles einfach nicht annehmen können.

Von daher: Geht wählen Leute! Ist mir egal was ihr wählt, solange ihr selbst damit noch am zufriedensten seid, ist alles legitim, aber geht wählen!
      ~  *  ☼  *  ☼  *  ☼  *  ☼  *  ☼  *  ~
                   ♠  ♣  ♥  ♦  
♪ ♫ Schau doch mal bei meinen Bildern vorbei! ♫ ♪

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Datum: 02.09.2013 18:54
Eh, aber zumindest ist der CSD 'ne Demo.
Ich lass mir aber auch von niemandem sagen ob ich mich beschweren darf oder nicht.
Immerhin hält keiner was er verspricht und jede Partei ist in irgendeinem Aspekt schlecht für mich.
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Datum: 02.09.2013 18:55
ENDLICH!
Dieser Wblog ist das Beste, was ich seit Langem auf Mexx gelesen habe.

Wählen geh ich natürlich. Ich wähle nur immer die kleinen Parteien. Damit habe ich den Großen ne Stimme weggenommen und trotzdem meine Stimme abgegeben. Ich finde, dass es wichtig ist, dass wir, wenn wir schon einmal n 4 Jahre als SOUVERÄN unsere Wünsche kundtun "dürfen", es auch tun. Wenn wir uns das auch noch aus den Händen nehmen lassen, brauchen wir auch keine Demokratie mehr.
Was man aus Protest natürlich auch machen kann ist, zur Wahl gehen, aber den Wahlzettel ungültig machen. Das wäre auch ein definitives Zeichen, wenn das viele machen.
Aber gar nicht wählen gehen ist in meinen Augen eher das Zeichen: es ist mir egal, was aus unserem Land und aus meinen Rechten wird.
Und derjenige hat sein Schicksal dann selbst gewählt.
Nobody can go back and start a new beginning, but anyone can start today and make a new ending.
-Maria Robinson, amerikanische Autorin-
Datum: 02.09.2013 19:21
Vycer:
> Eh, aber zumindest ist der CSD 'ne Demo.
Eine Demo soll Aufmerksam machen. Sie ändert aber erstmal nichts.

> Immerhin hält keiner was er verspricht und jede Partei ist in irgendeinem Aspekt schlecht für mich.
Daran sind aber ganz stark auch die Nichtwähler schuld. Wenn die Parteien nur von Stammwählern gewählt werden weil alle anderen eh nicht wählen tut sich nicht viel an den Verhältnissen und sie können machen was sie wollen. Wenn sie für Wahllügen dagegen hart abgestraft werden würden weil die Leute das Kreuz nächstes mal woanders machen würden würden sie sich irgendwann überlegen ob sie noch was versprechen, was sie nicht zumindest hart versuchen zu halten. Natürlich ist das nichts was beim ersten Regierungswechsel auftritt. Aber wenn die Leute mal was machen würden anstatt Ausflüchte zu suchen sähe es spätestens für unsere Kinder schon anders aus. Wahrscheinlich noch weit früher.

Und dass es keine Partei gibt die nur Positives bietet ist normal. Ansonsten müssten wir schon 80 Millionen Parteien haben damit jeder eine Findet die nur gutes für ihn fordert.

Ich rede übrigens bewusst von Wählen und ein Kreuz (ok eigentlich zwei kreuze) machen. Denn gehen braucht niemand zur Wahl. Man kann sich die Briefwahlunterlagen inzwischen online anfordern und irgendwann zwischen erhalt des Schreibens und der Wahl wird schon mal jemand aus dem Haushalt oder jemand dem Haushalt nahestehendes an einem Briefkasten vorbeikommen um den Wahlschein einzuwerfen.
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Datum: 02.09.2013 20:07
 Diesel:

> Ich bezweifle das die Bundeszentrale für Politische Bildung ein reiner SPD Verein ist, der entsprechend rein SPD Freundlich fragt. Zumal ich bisher niemanden gesehen habe, der Seine Ergebnisse mitgeteilt hat und SPD auf platz 1 hatte.

Wenn sie das auch SO offensichtlich machen, dann würde niemand erst diese Umfrage machen. Es ist eher subtil gemacht, so das man es nicht wahr nimmt. Nur wer die Hintergründe kennt, kann es eher erkennen.
Dann kennen wir wohl zu unterschiedliche Leute, nur weil du es nicht persönlich erlebt hast, heißt das nicht automatisch das es nicht vorhanden ist. Ich kann es mit der Bestimmtheit sagen weil ich es schon gesehen und erlebt habe, was mich noch negativer zur SPD stehen lässt.

> Woher nimmst du ausserdem, dass die SPD sich mit den meisten aktuellen Fragen auseinandergesetzt hat? Und inwiefern beeinflusst dies das Ergebnis? Es gibt ja nicht "hat antworten" bzw. "hat keine Antworten" Sondern "Ist neutral/positiv/negativ zum Thema eingestellt." Die älteren Parteien haben übrigens ALLE zu allen Themen Programmpunkte gehabt. Lediglich die neueren und/oder basisdemokratisch ausgerichteten haben darauf verwiesen dass die Themen noch in Klärung sind.

Was deine erste Frage angeht hast du selbst schon beantwortet, eben weil sie eine Stellung zu diesen Themen bezogen haben, deshalb gehe ich davon aus, dass sie sich mit diesen Fragen auseinander gesetzt haben sonst wäre eine Stellung nicht möglich und auch nichts wert.
Sie beeinflussen es genau dadurch, weil es immer noch zu viele zu leichtgläubige Leute gibt, die das viele Gerede der SPD ernst nimmt. Sie tun wirklich alles um an die Macht zu kommen und versuchen oft dies mit den unmöglichsten Versprechen zu gestalten (was andere nicht versuchen, ist klar) darin ist die SPD jedoch am größten.
Die jungen Parteien müssen erst mal zeigen was sie wirklich tun können bzw. halten wollen

> Die Schwächen des Wal-o-mat liegen an anderen Punkten.
> - kein Umfassender vergleich da man nur 8 Parteien mit einem mal vergleichen kann.
> - Je nach herangehensweise kann dasselbe Ziel als antwort alle drei Möglichkeiten ausdrücken, Wenn die Parteien nicht einfach ja oder nein Sagen sondern konkrete Vorstellungen äussern.
> (Ja aber begrenzt/unter Bedingungen kann bei einer Partei mit Positiv, bei der anderen Neutral und bei der dritten negativ angegeben sein.)
> - Das Problem des vorigen Punktes haben nicht nur die Parteien sondern auch die Wähler. So liegen die Chancen gut, dass der Wähler etwas angibt und die Partei, die mit ihm exakt übereinstimmt aber etwas anderes angegeben hat wogegen eine andere partei eigentlich etwas ganz anderes will aber dasselbe in der Auswahl dasselbe angegeben hat.
> - Die Beiden vorigen Punkte können von den Parteien ehrlich gehandhabt werden oder wahltaktisch optimiert werden.
> - Die Bundestagsparteien werden durch die Beschränkung und die Plazierung bevorzugt. Die meisten dürften die Bundestagsparteien mit drei alternativen vergleichen. Gezielt die 8 interessantesten zur Feinabstimmung wählen nur die, die den Wahl-o-mat eh nicht wirklich brauchen weil sie sich eh schon eine Meinung gebildet haben.

Das sind keine anderen Punkte, sondern nur die Faktoren welche meine Ausführungen nur bestätigen, es ist Manipulation.


> Das hat nichts mit der SPD zu tun sondern mit der Opposition. Die Bundesregierung ruht sich auf dem geschafften aus während die Opposition ja meist wenig vorzuweisen hat als ein Programm und sagen muss: "Das können wir alles besser."

Es hat nur mit der SPD zu tun, wenn ich sage das sie in ihren Regierungszeiten in der Vergangenheit diese Dinge von denen sie jetzt wie auch damals behauptet haben sie besser zu können oder "sozialer" zu sein nicht bewiesen sondern eher das Gegenteil gezeigt haben.

. Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ Wahre Worte sind nicht schön, schöne Worte sind nicht wahr . Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ .
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Datum: 03.09.2013 01:30
 Diesel,

das alles ist rechtlich und rechnerisch richtig.

Konkret und realistischerweise geht es in dieser "Wahl" nicht darum,
ob die NPD in den Bundestag einzieht, denn knapp 5% für diese
Partei sind, da wirst Du mir zustimmen, illusorisch, und ob die NPD
ein paar tausend € mehr oder weniger bekommt, ist politisch
und taktisch irrelevant, denn die Partei ist praktisch pleite
und schuldet dem Bund Geld.

Es geht bei der kommenden Wahl darum, ob die SPD sich an der Regierung
der CDU als Juniorpartner beteiligen kann/darf oder nicht.
Steinbrück ist ja auch kein ernsthafter Kanzlerkandidat, sondern
ein politischer Pausenclown -- er macht also den Job,
für den er die allerbeste Eignung mitbringt.

Ergo stärken die Nichtwähler bei dieser kommenden Wahl
konkret die CDU und deren relative Stärke in der kommenden Regierung,
egal mit welchem Partner.

Also sie bestimmen mit, mit welchem Gewicht Merkel in der
künftigen Koalition als Gräfin Koks vom Gaswerk auftrumpfen kann.

Da es im Bundestag außer der Linken keine Opposition gibt,
kann man selbst bei einer neuen Koalition keine Änderung der politischen
Generallinie zulasten des Wohlstands, der Freiheit und der Privatsphäre
breiter Bevölkerungskreise und von Souveränität und Subsidiarität erwarten,
und eine Lösung selbst der drängendsten Probleme bleibt außer Sicht.


Die für mich einzig interessanten Fragen sind:
Kommt die AfD in den Bundestag und wie schneiden die Piraten tendenziell ab?
Also: Wird es eine nicht-linke Opposition im nächsten Bundestag geben oder nicht?
„Herr, befreie uns von der Versuchung des gesunden Menschenverstands“
Papst Jorge Bergoglio (lt. Radio Vatikan am 20. April 2013 in der Frühmesse im Vatikan)
Datum: 03.09.2013 06:02
@EustassCaptainKid
Tut mir leid dass ich auf dich reagiert habe. Aber diene Verschwörungstheorien langen mir inzwischen. Falls das wieder vorkommt entschuldige ich mich schonmal. Aber da ich nicht drauf achte wem ich antworte bevor eine längere Diskussion entsteht oder die Person wichtig ist um die Aussagen beurteilen zu können (z.B. Ist die Person wirklich freischalter, wenn sie als Freischalter spricht) und ich nicht vorhabe diese Vorgehensweise zu ändern kann das schonmal wieder vorkommen.


DukeTeNebris:
>  Diesel,
> Konkret und realistischerweise geht es in dieser "Wahl" nicht darum,
> ob die NPD in den Bundestag einzieht,
Es geht in diesem Weblog vor allem mal nicht um DIESE Wahl sondern um Wahlen und das Wählen bzw. nicht Wählen im allgemeinen. Daher kann ich auch allgemeingültige Beispiele bringen. Und es war mit den Rechten auch schon knapp. Zur zeit sind sie (zum Glück) nur so zersplittert, dass sie sich selbst jeder Chance beraubt haben.

Von daher: Ja ich stimme dir zu. Für diese Wahl hast du recht. Meine Aussagen waren jedoch nie auf diese Wahl gemünzt sondern allgemeine Beispiele wieso man wählen gehen sollte.

Für diese Wahl gilt übrigens: CDU und CSU sind eigenständige Parteien. Eine hohe Wahlbeteiligung zusammen mit ein par Stimmenverlusten der CSU könnten die CSU komplett unter die 5% Hürde bringen.
Das dies am Politischen Bild einiges Ändern würde wird wohl niemand bezweifeln. Denn beides sind eigenständige Parteien, die jede für sich die 5% schaffen müssen. Dass inzwischen alle davon ausgehen dass sie eh eine Koalition eingehen und man deswegen meist von der CDU/CSU Fraktion spricht würde das Aufwachen nur um so stärker machen.
Wobei ich nicht weiß wie es da mit Direktmandaten aussieht.

> und ob die NPD
> ein paar tausend € mehr oder weniger bekommt, ist politisch
> und taktisch irrelevant, denn die Partei ist praktisch pleite
> und schuldet dem Bund Geld.
Für die Höhe der Gelder ist auch die Wahlbeteiligung Irrelevant. Die Wahlbeteiligung entscheidet nur ob es überhaupt Geld für eine Partei gibt. Und es gibt noch mehr Rechte Parteien als nur die NPD. Auch diesen wünschen wohl nur sehr wenige Animexxler ausreichende Prozentzahlen.
Avatar
Datum: 03.09.2013 10:00
 Diesel:

> Tut mir leid dass ich auf dich reagiert habe. Aber diene Verschwörungstheorien langen mir inzwischen. Falls das wieder vorkommt entschuldige ich mich schonmal. Aber da ich nicht drauf achte wem ich antworte bevor eine längere Diskussion entsteht oder die Person wichtig ist um die Aussagen beurteilen zu können (z.B. Ist die Person wirklich freischalter, wenn sie als Freischalter spricht) und ich nicht vorhabe diese Vorgehensweise zu ändern kann das schonmal wieder vorkommen.

Da ist nichts zu entschuldigen, du bist nicht verpflichtet mir zu antworten wenn dir nichts vernünftiges mehr einfällt. Ich bin auch kein Fan von wilden Ideen, die Fakten sind traurig genug, auch wenn sie keiner hören will weil es zu belastend ist.
. Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ Wahre Worte sind nicht schön, schöne Worte sind nicht wahr . Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ .
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Datum: 03.09.2013 12:34
Übrigens, falls sich einer mal den Spaß machen will das Parteiengesetz zu lesen (ich musste das vor viiielen Jahren mal im Rahmen meines Studiums), da steht an einer Stelle drin, dass sich Parteien nicht zwangsweise an Wahlversprechen halten müssen... ;-)

Da es lange her ist, will ich nicht garantieren, dass es nicht inzwischen vielleicht geändert wurde, aber ehrlich gesagt bezweifle ich das XD

Datum: 03.09.2013 18:14
hikabella:
> Übrigens, falls sich einer mal den Spaß machen will das Parteiengesetz zu lesen (ich musste das vor viiielen Jahren mal im Rahmen meines Studiums), da steht an einer Stelle drin, dass sich Parteien nicht zwangsweise an Wahlversprechen halten müssen... ;-)
Das können sie auch gar nicht ändern wenn Deutschland regierbar sein soll. Wenn sie sich kan die Versprechen gesetzlich halten müssten würde nurnoch das umgesetzt wo zufällig genug genau dasselbe wollen. Ohne Kompromisse und Koalitionen (für die wieder Kompromisse nötig sind)würde noch weniger passieren als es jetzt schon der Fall ist.

Das ist normal und richtig, so wie überall wo menschen etwas gleichberechtigt zusammen machen.

Allerdings wird es da unverständlich wo eine Partei das gegenteil des behaupteten macht ohne durch kompromisse dazu gezwungen zu sein. Ebenso wenn die parteien etwas immer wieder versprechen udn nicht umsetzen. Da darf man sich dann auch als wähler mal Fragen: "Wenn sie nun schon die zweite Wahl so dafür sind und auch im schon die ganze zeit die Mehrheit haben... Wieso ist das dann noch nicht umgesetzt?"

Das etwas vom Gesetz her erlaubt ist bedeutet ja nicht, dass die Wähler es auch immer fleissig abnicken müssen.
Avatar
Datum: 03.09.2013 20:34
hikabella:
> Übrigens, falls sich einer mal den Spaß machen will das Parteiengesetz zu lesen (ich musste das vor viiielen Jahren mal im Rahmen meines Studiums), da steht an einer Stelle drin, dass sich Parteien nicht zwangsweise an Wahlversprechen halten müssen... ;-)

Sinn: Wie erwähnt sollen Parteien im Zweifelsfall in der Lage sein, Kompromisse einzugehen und verhandeln.
Effekt: Freibrief zum Lügen...

Wie man das Problem in den Griff bekommen soll, weiß ich leider auch nicht.
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Datum: 05.09.2013 08:23
Weblog Empfohlen!


Demokratie ist kein privilig, sie ist ein Recht das täglich neu verteidigt werden muss.


Datum: 07.09.2013 10:30
Antonio:
> Okay, unglücklich formuliert meinerseits. Mit nicht wählen meine ich das Prinzip des "wertlosen Wahlzettels" ungültige Stimmen als Symbol für geringe Wahlbeteiligung. Ist ja eher eine Beteiligung einer konkreten Nicht-Wahl
Ah... Das ist dann wirklich unglücklich. Mit "nicht wählen ist halt so ziemlich überall gemeint "garkeinen Stimmzettel abgeben und damit nicht in die 100% abgegebener Stimmen fallen. Ungültig zählt aber eben als abgegebene Stimme und wird deswegen auch Prozentual mit den Parteiergebnissen verglichen. Meine Empfehlung: Rede von ungültig wählen und es ist eindeutig dass du von deinem Wahlrecht gebrauch machst und deine Stimme in die 100% abgegebener Stimmen fällt. Und nicht in den großen Brei derer, die ihre Stimme verfallen lassen.

> Offensichtlich finde ich das gar nicht. Durch die Wortwahl "dich"etc. wurden Leser direkt angsprochen. Ich hab's gelesen und mich auch angesprochen gefühlt. Schließlich war es ja als eine Art "Weckruf"aufgrund dieser Herzensngelegenheit) gemünzt. Natürlich kann es durch persönliche Erfahrung negativ beeinflusst sein, aber wenn diese in einem allgemeinen Aufruf durchkommt ist das schon eine arge Pauschalisierung.
Naja... Man kann das ganze natürlich durch Blubberblasen wie "Es fühlen sich bitte nur die angesprochen, die sich angesprochen fühlen sollen" künstlich aufblasen. In einem "Von der Seele schreiben solche Überlegungen sowie höhere Rhetorik zur Abgrenzung der angesprochenen Personen zu erwarten ist doch etwas sehr hoch gegriffen.

Das bedeutet man kann den Weblog schon ernst nehmen. Man sollte sich aber darüber Gedanken machen, ob man denn angesprochen ist oder nicht.Da du dir scheinbar Gedanken gemacht hast was du wählst und auch deine Stimme abgibst bist du schonmal nicht gemeint. Selbst wenn da ständig du drin steht.

> Hätte, wenn und wäre. Wenn ich in meinen eigenen vier Wänden videoüberwacht werden sollte ist das natürlich nicht in meinem Interesse, also wieso schon wieder eine Unterstellung ich würde mich nie ändern?
Weil der Punkt wo sich jemand betroffen fühlt sehr individuell ist. Du magst eben erst bei kameras in deinen eigenen vier Wänden reagieren. Andere reagieren bereits bei kameraüberwachten U-Bahnhöfen. Im Internet liegt die grenze bei dir vielleicht bei Privaten E-Mails. bei anderen liegt sie bereits dabei, dass was sie mit freunden Teilen niemanden ausserhalb dieses Kreises was angeht und wieder andere würden sich gern mal Amerikakritisch äussern können oder nen unüberlegten Spruch über die USA bringen können ohne angst haben zu müssen bei der nächsten USA reise an der Grenze abgewiesen zu werden.

Ich habe also nur die Grenzen in den Bereich verschoben wo du dich dann mit ziemlicher Sicherheit unwohl fühlst.
Wo diese Grenze genau für dich persönlich ist weiß ich ja nicht und interessiert mich auch nicht wirklich. Aber vielleicht liegt sie bei privaten E-Mails? Der Skype Kommunikation mit dem Lebensabschnittsgefährten? Diese können bereits von der NSA abgefangen und ausgewertet werden. Die NSA ist weit weg? Was ist mit dem GCQ? England ist schon weit näher dran.

Klar passiert das mit den Krankenkassen aktuell nicht. Zumindest nicht über die Geheimdienste. Aber dass die Versicherungen an solchen Daten ein konkretes Interesse haben ist nicht verkehrt. Und vielleicht sollte man sich darüber Gedanken machen und z.B. entsprechend wählen bevor die Krankenkassen entsprechende Möglichkeiten haben.

> Ich kenne einige die so "abgebrüht" sind wie ich. Dadurch das ich z.B. viel Kontakt mit Amerikanern hege und Amerikaner die Auslandskontakte hegen automatisch verdächtig werden in den Augen der NSA, dürften die da schon einige Gespräche über Animes verfolgt haben,aber auch zu hochaktuellen politischen Themen in den USA, voll an Kritik an... so gut wie allem(würde den Rahmen sprengen). Und Weder meine Freunde noch ich hatten dadurch bislang irgendwelche Sanktionen.
Das hervorzuhebende Wort in dem Satz lautet "noch". Was euch die Sicherheit dass es auch so bleibt? Es ist ja nicht so dass der Status sich seit hunderten Jahren exakt so hält wie er heute ist. Sondern es entwickelt sich.

Aber auch hier liegen die Grenzen, wann man aktiv etwas versucht zu ändern wohl unterschiedlich. Einige Warten bis sie persönlich betroffen sind, andere werden lieber aktiv bevor das Kind in den Brunnen gefallen ist.

Vor allem weil man nie weiß wann und in welchem Umfang es dann irgendwann los geht. Grad in Deutschland wo wir schon 2 Regimes hatten, die solche Mittel massiv gegen das eigene Volk verwendet haben wäre da ein bisschen mehr Paranoia nicht schlecht.

> Ich finde es außerdem ziemlich krass das, das "virtuelle Leben" der Menschen schon so sehr zur Identifikation mit "Privatleben" gleichgesetzt wird, das es zum Vergleich "Kameras in meinem Badezimmer" reicht...
Wo liegt denn für dich die Trennlinie "Virtuelles leben" zu Privatleben?
Nein. Ich setze gar nichts mit Privatleben gleich. Das was du da Virtuelles Leben nennst ist schlicht und einfach ein Teil deines Privatlebens. ES GIBT KEINE TRENNUNG!

Selbst wenn du das Internet boykottierst nur Bar zahlst und kein handy besitzt reden noch andere im Internet über dich. Dein Analoger Telefonanschluss wird Providerseitig in vielen Fällen längst über VoIP Terminiert und das schützt ich auch nicht davor an Öffentlichen Plätzen gefilmt zu werden oder in Datenbanken der Öffentlichen Hand zu stehen. (Bürgerämter verkaufen Daten zu Werbezwecken!)

Und dazu kommt dass man auch aus dieser Abstinenz Rückschlüsse ziehen kann. Ob sie richtig sind sei mal dahin gestellt. Aber auch Falsche Rückschlüsse können Auswirkungen haben.

Zwischen Virtuellem leben und Privatleben zu Trennen ist heute geradezu der Inbegriff der Naivität.

> Natürlich ist es unterm Strich aus der Ich-Perspektive. Ich habe mich angesprochen gefühlt und antworte aus meiner Sicht. Wieso sollte es also um etwas anderes in meinem Kommentar gehen als um meine Meinung? Ich agiere schließlich nicht, sondern reagier lediglich.
Also dasselbe was der Weblogersteller gemacht hat? Der Erste Absatz zeigt sehr eindeutig, dass auch der Weblog nur eine Reaktion auf erlebtes ist.
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Datum: 08.09.2013 12:23
Antonio:

> Ich habe auch nicht kein Interesse in Politik, ich habe lediglich kein Interesse daran mich korrumpieren zu lassen von Parteien die für mich nicht mal in einer Kompromisssituation meine Meinung widerspiegeln.

Keine existierende Partei vertritt auch nur ansatzweise deine Interessen? In dem Fall bleibt dir wohl nichts anderes übrig als eine eigene Partei zu gründen. Oder eben mit der Tatsache zu leben, dass zwangsläufig Leute an die Macht kommen, die nicht deine Interessen vertreten.

> Nicht auszudenken was DAS mit der Martkwirtschaft anstellt.

Moment - der Punkt hier bedarf doch gründlicherer Klärung. Inwiefern siehst du es als schädlich für die Marktwirtschaft an, wenn kleinere Parteien gewählt werden? Sind die großen Parteien deiner Meinung nach für die Wirtschaft besser? Mal ganz abgesehen davon, dass ich selbst das für fraglich halte (ich halte die von sämtlichen Regierungen der jüngeren Vergangenheit betriebene Wirtschaftspolitik durchaus für kritikwürdig) - wenn das deine Meinung ist, denke ich, dass du dann zumindest so konsequent sein solltest, eben eine der größeren Parteien zu wählen. ;)

> "zivilisiertes Land USA" ? Ein Land mit einer dermaßen hohen Mordquote ist für mich viel, aber kein zivilisiertes Land.

Falls du den Text, den du kritisierst, tatsächlich gründlich gelesen hättest, wäre dir vielleicht aufgefallen, dass da steht "angeblich zivilisierte Länder". Muss ich die implizite Aussage dahinter tatsächlich erklären? (Tip: über den Zustand der amerikanischen Gesellschaft brauchen wir eigentlich nicht weiter zu diskutieren - nicht nur aus den von dir genannten Gründen.)

> Ich finde diese ganz Überwachungsparanoia ziemlich peinlich. Ich habe nichts zu verbergen

...und anscheinend nicht verstanden, was das Problem ist. Ich habe ebenfalls nichts zu verbergen. Ansonsten würde ich auch nicht so öffentlich im Internet in Erscheinung treten. *gg* So blöd bin ich nicht - und falls irgendwelche Spionage-Dienste meine Gespräche über Aquarellfarben etc. mitlesen, verschwenden sie damit in der Tat nur Arbeitskraft und Steuergelder. Allerdings denke ich, dass es für viele Menschen gute Gründe gibt, etwas zu verbergen - und dass viele dieser Gründe vollkommen legitim sind. Nicht jeder, der Geheimnisse hat, ist ein Verbrecher.

> Ich habe keine Schere im Kopf...

Tatsächlich? Wenn du einen kritischen Gedanken hast, würdest du den immer noch unbekümmert in einer Mail deinen Freunden mitteilen? Auch dann, wenn du demnächst in die USA reisen möchtest/musst?

> und ich glaube auch an die Pressefreiheit. Und darin auch Meinungsfreiheit. Die Presse vermarktet gewinnbringend und nicht dirigiert. Und es gibt diverse seriöse Zeitungen und Zeitschriften, so wie es eben auch tendenziöse gibt.

Aber was ist mit investigativem Journalismus? Wie solen Journalisten ihren Quellen Anonymität zusichern können, wenn man davon ausgehen kann, dass sämtliche Kommunikation abgefangen und ausgewertet wird? Zur Pressefreiheit gehört eben nicht nur, dass die Presse scheiben darf, was sie will, ohne Sanktionen befürchten zu müssen. Zur Pressefreiheit gehört auch die Recherche - und eben die ist durch die Überwachung gefährdet, wenn niemand mehr wagen kann, Journalisten etwas mitzuteilen. Totalüberwachung verhindert de facto das Aufdecken von Missständen. (Und in vielen Staaten verhindert sie sogar regierungskritische Äußerungen. Bei uns ist es zum Glück noch nicht so weit - aber gerade deswegen trete ich dafür ein, dass es gar nicht erst so weit kommen KANN.)

> "Verrecken" werde ich deswegen trotzdem noch lange nicht, nach aktuellen medizinischen Stand zumindest nicht innerhalb der nächsen 60 Jahre.

Das ist schön für dich. Hoffentlich bleibst du so gesund und behältst auch dein gutes Einkommen, das dir im Zweifelsfall eine gute medizinische Versorgung sichert. Unabhängig davon: wäre es nicht schön, wenn alle Leute diese Sicherheit hätten?

> Scheiße bauen sie alle

Stimmt leider.

> und kollektive Verweigerung oder leere Stimmzettel SIND Aussagen, es macht auch den Großen Druck wenn sie merken das die Wahlbeteiligung immer weiter sinkt.

Wieso das? Gerade die CDU profitiert momentan doch ganz gewaltig davon, dass viele der mit ihrer aktuellen Politik unzufriedenen Bürger gar nicht erst zur Wahl gehen. Wenn die plötzlich alle an der Wahlurne auftauchen würden... Wäre es mit der überwältigenden Mehrheit entschieden vorbei.

> Desweiteren ... kotzt mich deine ständie Pauschalisierung an. Weil ich nicht wählen gehe unterstellst du mir ich habe keine Meinung, mir sei alles egal und ich gucke Trashfernsehen?

Nö. Aber der wohl mit Abstand größte Anteil der "Nichtwähler" tickt eben genau so - die Leute, denen Germany's Next Topmodel wichtiger ist als Germany's Next Bundeskanzler, gibt es leider - und ich erlaube mir, das zu thematisieren. Auch in polemischer Form. Gerade weil es einige Leute aus meinem ganz persönlichen Umfeld betrifft. Wenn das jetzt ein paar im Grunde gar nicht angesprochene Leute erreicht, aufrüttelt oder auch verärgert: okay.

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