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Besser Zeichnen - aber wie ? Teil 1 Kunst, Malen, Tutorial, zeichnen, zeichnen lernen

Autor:  Tharalin


Besser Zeichnen - aber wie ? Tipps, Tricks und Hilfestellungen

Andere Teile verpasst ?

Hier ist die Liste:

  1. Grundsätzliches *
  2. Anatomie

  3. Farbtheorie

  4. Licht und Schatten

  5. Perspektiven

  6. Bildaufbau

  7. Dies und Das (unter anderem richtige Nutzung von Brushes und andere unzuordbare Dinge)



Grundsätzliches



Vorneweg, ich gehe Grundsätzlich davon aus, dass diejenigen die diesen Weblog lesen sich zeichnerisch verbessern möchten, was auch für Hobbyzeichner ein angestrebtes Ziel sein kann.

Es gibt natürlich auch Künstler, die völlig zufrieden sind mit ihrem Zeichenstil und der Qualität ihrer Arbeit, das ist ebenfalls völlig in Ordnung.

Diejenigen sollen sich zu nichts gezwungen oder in irgendeiner Form kritisiert sehen, ich gebe lediglich Ratschläge. Ob ihr sie befolgt ist völlig eure Sache.



Das sogenannte "Talent"



Jeder hat davon gehört und bestimmt 90% haben schon mal zu jemandem gesagt wie talentiert er ist in dem was er tut. Sei es Stühle zusammenbauen, musizieren oder eben malen. Man schaut immer auf die Großen Vorbilder, die scheinbar mühelos perfekte Werke aus dem Ärmel schütteln, oder starrt ungläubig auf die Altersangabe wenn man einen hervorragenden Künstler gefunden hat, der erst 14 ist.



Ich behaupte, wenn es so was wie Talent gibt, dann macht es tatsächlich  nur einen sehr kleinen Teil eures Könnens aus.

Vielleicht hat das auch schon der ein oder andere beobachtet, aber Talent bestimmt nicht darüber, wie gut man etwas beherrscht. Vielleicht ist eine gewisse Veranlagung vorhanden dass einem etwas mehr liegt als anderes, aber niemand ist von heute auf morgen ein Meister seines Fachs, nur weil er Talent besitzt.

Mir wird oft in meinem Bekanntenkreis Talent zugesprochen, und im Internet lese ich auch öfter das ich viel davon besitze (ich persönlich finde, dass ich gar nicht so gut bin wie mir alle hinterher rufen, aber dann wird einem falsche Bescheidenheit an den Kopf geworfen, also meh).

Diese Personen bedenken dann allerdings nicht die Zeit, die ich in meine Fertigkeiten gesteckt habe und die Berge Papier, die mit Übungen vollgekritzelt sind. Jemand hat einmal gesagt, dass man etwas erst beherrscht wenn man 10,000 Stunden geübt hat, oder so in der Art (ich kann mich leider nicht mehr erinnern, WER das gesagt hat (falls das jemand weiß, würde ich mich freuen wenn derjenige mein Gedächtnis auffrischt).



Das wahre Geheimnis hinter dem können liegt hinter dem Üben! Und der zeit, die man damit verbringt.

Man kann es gar nicht oft genug wiederholen, deshalb:



Alles selbst erstellte Bilder und Skizzen. Die Landschaften sind von Fotos, bei denen ich vorher

um Erlaubniss gefragt habe.

Ein paar der Skizzen sind mit Bildern von Kxhara entstanden.

Das ist nur ein Bruchteil der Dinge, die meine Skizzenbücher füllen. Eigentlich mache ich es sogar noch zu wenig, wenn man sich ernsthaft verbessern möchte sollte man täglich ein paar Skizzen anfertigen (von den Handskizzen habe ich einmal 1 1/2 Monate immer eine Seite gezeichnet, und gefühlt kann ich Hände immer noch nicht. Sieht man mal, wie viel Arbeit man da reinstecken muss...).



Stjepan  Sejic, aka Nebezial, amerikanischer Comiczeichner (etwa WITCHBLADE oder DARKNESS) hat einmal in einem Rantweblogauf Deviantart geschrieben, dass die User "können auf einem Silbertablett serviert haben wollen",  Zeichnen so nicht funktioniert und er selbst 7 Jahre konstant jeden Tag mehrere Stunden geübt hat). Soviel dazu.



Üben ?



Zur unteren Hälfte des Bildes, ich lade bei weitem nicht alle Kunstwerke hoch, die ich produziere. Das muss man auch nicht, wenn einem die Sachen nicht gefallen. Mag man die Idee, kann man sich später wieder dransetzen. Zeichnen und malen ist eine lange Reihe von experimentieren, ausprobieren und versagen.



Kommt man selber nicht weiter, fragt man Freunde nach Rat.

Es kann auch schon helfen, das Bild zu spiegeln und so Fehler zu erkennen. Am Monitor gibt es die Funktion in jedem Malprogramm, traditionell hält man das Bild vor den Spiegel oder Stellt es auf den Kopf.

Dazu kann es nützlich sein, das Bild auch von weiter weg zu betrachten. Am Monitor rate ich dazu, immer(!) nebenbei eine Miniatursicht aufzuhaben (bei Photoshop etwa das Navigatorfenster). Wenn etwas in der Vorschau funktioniert, ist die halbe Ernte eingefahren.

Wie oben schon erwähnt, sollte man, um besser zu werden, jeden Tag ein paar Skizzen machen.

Als Erweiterung der Faustegel kann man sagen, zeichnet besonders das was ihr nicht könnt.



Komfortzone



Beim Zeichnen tendiert man dazu, die Motive darzustellen, die man kann und mag ( in meinem Fall wären das wohl Drachen). Verständlich, man kennt sich aus, weiß, was man macht, es wirkt immer gut, man befindet sich in einer Komfortzone.

So lernt man aber nichts Neues.

Will man sich weiterentwickeln, ist es unabdingbar, dass man verschiedenes ausprobiert und beherrscht. Wer kann alles keine Hände ? Oder Nasen ? Frontalansicht auf ein Gesicht und beide Augen ? Dinge, die man nicht gern zeichnet, weil sie immer etwas "schief" wirken.

Um das zu ändern, muss man gerade dies öfter zeichnen, damit sich die Hand und der Kopf einprägen, wie es richtig funktioniert.

Es ist nicht einfach, ( ich drücke mich auch viel zu viel davor) aber wenn man sich einmal durchgerungen hat, beherrscht man gleich etwas neues, was man in seine Bilder einbinden kann.



Traditionell oder Digital ?



Hier hat jeder seine ganz eigenen Vorlieben. Aber eigentlich ist es völlig egal, womit man arbeitet. Wie wir jetzt wissen, lernt man das, was man übt. Zeichnet man also viel digital, wird man dort schnell besser, andersrum kann man das auch von Copics oder Aquarell sagen.

Eins haben die Materialien allerdings gemein:

Man übernimmt das Können vom einem in das andere Medium. Lernt man, digital zu kolorieren, eignet man sich das Farbwissen auch für traditionelle Medien an. Malt man mit Aquarell oder Acryl, lernt die Hand mit Pinseln in allen Größen zu arbeiten und wie sich der Druck und die Bewegung auf das Papier auswirken. Zeichnet man viel auf Papier, nimmt man das Größenverständnis und die Anatomie auch mit auf den PC. Koloriert man viel mit Copics, wird man, sollte man auf digital umsteigen, dort ähnlich kolorieren etcpp.

Natürlich beherrscht man ein neues Medium nicht aus dem Effeff, aber unterbewusstes Wissen ist bereits vorhanden.



Was ebenfalls viele unterschätzen, (besonders jene unter euch, die noch nie etwas am PC gemalt haben) ist der Aufwand, der in digitale Bilder reingeht. Es sind viele Vorurteile und Vorstellungen im Umlauf, die in der Weise nicht Stimmen, etwa das digitales Malen sowieso viel einfacher ist, weil man mit Filtern und ähnlichem Hilfsmitteln arbeitet.

Manchmal habe ich das Gefühl, das Menschen denken, dass man am Computer nur 2 Tasten drückt und ein perfektes Bild erscheint.

Ja, es gibt Hilfsmittel. Aber die gibt es im traditionellen Bereich auch.

Der Erstellungsablauf ist trotzdem der selbe.

Skizze erstellen, Komposition überarbeiten, Farbe, Details, Ende. Wer jetzt ankommt "am PC geht aber alles viel schneller!", schaut euch auf Youtube mal Bob Ross Videos an und wie der z.B Bäume/Wolken/Berge malt.



Letztlich zählt, wie gut man sein Medium beherrscht und wie lange man schon damit arbeitet. Qualität kommt mit der Zeit, ein Neuanfänger wird immer schlechter sein als jemand, der bereits seit Jahren damit arbeitet.

Welches Medium man letztlich nimmt, ist eigentlich nur eine Frage des Geschmacks.





Das war mein erster Beitrag zur Reihe Besser Zeichnen - aber wie ? Tipps, Tricks und Hilfestellung.

Als nächstes würde der Beitrag zur Anatomie folgen.

Ich hoffe es ist soweit verständlich, natürlich könnt ihr Fragen, Anregungen oder Verbesserungsvorschläge hinterlassen.

Mein Wissen beruht auf vielen verschieden Tutorials, Büchern, Forumsdiskussionen und dem Unterricht aus der Schule. Es ist nicht perfekt, sollten euch also große Unstimmigkeiten auffallen teilt mir dies bitte mit.


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Datum: 06.09.2013 17:25
Ich finde deinen Weblog sehr gut, denn er beschreibt genau das Problem das viele haben, das ständige: "Nein, ich werd ja sowieso nie so gut sein wie User XY!"

Ich kann zum Beispiel recht gut Gesichter zeichnen, bin aber furchtbar schlecht in Ganzkörper Ansichten und Proportionen weil ich sie seltener zeichne.

Ich würde mich freuen wenn du ein Tutorial machen würdest zum Thema Faltenwürfe auf Kleidern oder Schatten auf Gesichtern und Kleidung, das sind nämlich meine 2 großen Probleme.
Datum: 06.09.2013 18:48
abgemeldet Vielen dank!
Schattensetzung kommt auf alle Fälle noch :). Vorraussichtlich beim Thema "Licht und Schatten".
Faltenwürfe werde ich dann auch kurz thematisieren, wo genau bin ich mir noch nicht ganz sicher, aber es ist vorgemerkt.
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Datum: 10.09.2013 01:38
Ein sehr schöner Blog.:)
Er beschreibt viele Erfahrungen, die ich so oder ähnlich ebenfalls gemacht habe. Angefangen vom täglichen Üben (was ich heute leider nicht mehr so ausgiebig mache), bis hin zu den Vorurteilen gegenüber digitalen Medien. Ich bin gespannt, wie es weitergeht. Da kann ich vielleicht sogar noch etwas bei lernen.°w°
Es reicht nicht keine Meinung zu haben. Man muss auch unfähig sein sie auszudrücken.
Datum: 10.09.2013 19:14
Faraleth Dankeschön !
Ich hoffe, dass ich die Erwartungen erfüllen kann x). Ich arbeite auch gerade am nächsten Eintrag, der sollte in den nächsten Tagen dann kommen.
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Datum: 17.09.2013 12:43
Sehr gute Anleitung zum Besser Zeichnen, wie ich finde! ;D
Das Problem mit der "Komfortzone" hast du perfekt getroffen. ;-)
Bin gespannt wohin die Reise weitergeht, werd deinen Weblog dazu jedenfalls weiterverfolgen, vielen Dank!
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Datum: 18.09.2013 12:55
Jau, digital ist nicht ganz so easy, wie viele immer denken. |D
Vor allem wenn es eben um die Tricks und Hilfsmittel geht, man muss es immerhin erst mal ein lernen und üben, wie man überhaupt bestimmte Mittel wirklich ausschöpft beim zeichnen.
Bin leider zum Teil selbst im Moment in der Komfortzone, obwohl ich wieder anfange etwas aus meinem Gebiet zu gehen. Unter anderem muss ich jetzt einiges an Stillleben in meinen Stil bringen und das macht Spaß und hilft ungemein. :D
Als Tipp für's Üben zählt das auch. Etwas studieren und dann nicht komplett realistisch nachzeichnen und selbst was dazugeben.
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Datum: 18.10.2013 23:16
Q.Q Auweh....

Ja, da sind ein paar Punkte dabei die ich mir Hühnchen auch noch ansehen muss *schluck* Gebäude und Perspektiven- Aua! :3

Meint ihr wenn ich mich ganz doll anstrenge das aus mir dann auch so ein Comic-Artist wie der aus Darkness wird? *-* Mein persönlicher Traum!
Wenn ich mal nicht auf Arbeit bin sitze ich am Zeichentisch XD Es kann nur noch besser werden! Yay! *highfivemichselbst*


Neun von zehn Stimmen in meinem Kopf sagen mir ich bin verrückt- und die Zehnte summt die Melodie von Tetris.
Datum: 19.10.2013 17:42
Wow, das sind ja überhaupt keine hohen Ziele xDD.
Wenn du dich anstrengst, klar wraum nicht ? ALgenpfleger hat es schließlich auch in 2 Jahren zu einem Superzeichner gebracht.

Du könntest ja anfangen, indem du mal durch seine Journals scrollst, hier das dA Profil.
http://nebezial.deviantart.com/
Er hat übrigens auch einen Youtubechannel auf dem er manchmal zeichenvideos postet, sehr tolle Sachen dabei :).
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Datum: 24.12.2013 17:00
Oh, was für ein tolles Weblog-Projekt!
ich muss sagen... es hat mir bis hierhin schon geholfen. Ö_Ö Ehrlich gesagt stand ich kurz davor, meine Zeichenleidenschaft aufzugeben, weil ich seit über einem Jahr keine erhebliche Verbesserung mehr sehe, aber... Wie denn auch? Ich breche ja gar nicht mehr, wie am Anfang, aus meiner Komfortzone aus und baue jede noch so dämliche Idee zu einem Bild aus, egal ob ich mir zwischendurch denke, dass ich es mag oder nicht.

Lektion 1 ist angekommen. >_<'
Datum: 24.12.2013 17:15
Dankeschön ^-^.
Wobei ich zugeben muss, das es momentan etwas eingeschlafen ist, haha~
Aber schön wenn es doch irgendwem hilft ^^ auch wenn ich manchmal etwas ausschweife.
Datum: 05.02.2014 22:22
Boah ich finde deinen Webbloq super!! Du hast mich wieder total motiviert :) An manchen Tag finde ich alles hässlich was ich fabriziere aber ich tue es dennoch zu Übungszwecken, und frage mich, ob es denn je besser wird...aber anhand des 7 Jahre Beispiels denke ich nun, dass ich vermutlich nicht aufgeben und weiterüben sollte...irgendwann muss es ja klappen, wenn man nicht aufgibt :)


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