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Gedenke Erzähltechniken, FF/OS, Narratologie, Naruto

Autor:  Isamenot
So, hier geht es weniger um die Entwicklung des One-shots, als viel mehr um einige technische Aspekte die ich versucht habe einzuarbeiten. (Ob erfolgreich oder nicht, kann ich nur schwerlich beurteilen.)
Ein Dank an dieser Stelle noch einmal an fallenshadow, die mich bereits auf einige Schwachstellen in der Darstellung hingewiesen hat und dank deren Kommentar, ich gewisse Darstellungsaspekte erklären kann. Vermutlich wird eine mehr oder weniger umfangreichere Überarbeitung stattfinden. Die Schwierigkeit ist nur, dass ich an vilen Phrasen hänge und diese nur ungerne aufgeben würde. Weswegen ich mir über einen Erfolg einer Überarbeitung nicht sicher bin.

1) Der Anfang

Eigentlich sollte man annehmen, dass, wie in den meisten einsträngigen Erzählungen, nur ein Erzähler vorliegt. Dem ist aber nicht so. Es gibt in diesem One-shot zwei (drei, wenn man das Gedicht mitzählt). Der Wechsel erfolgt im Verhältnis zur Gesamtlänge recht früh. (nach ca. 375 Worten)

Warum also zwei?
Diese Herangehensweise hatte den Vorteil den Leser zunächst aus einer distanzierten Perspektive langsam an die Situation, den Moment heranzuführen und im zweiten Teil dann verstärkt die Gedanken der Figur dagegen abzusetzen.
Der Erzähler in diesem ersten Teil ist dabei explizit/overt (als eigene Persönlichkeit wahrnehmbar -> Gedanken und Wahrnehmungen zur Situation) und heterodiegetisch (der Erzähler steht außerhalb des Geschehens, er ist kein Teil der erzählten Welt; seine Wahrnehmungen sind an keine Figur gebunden). Auf diese Weise wollte ich den Wahrnehmungsvorgang bei der Betrachtung eines Bildes nachahmen und so auch die Wahrnehmung des Lesers führen. Dabei bin ich allerdings, zugegebenermaßen, gleich zu Beginn auf die eher cineastische Schiene geraten, durch die Verwendung akustischer Reize.
Dennoch liegt eine Blickführung der Wahrnehmung vor: vom großen Gesamteindruck, sowie möglichen Interpretationen so einer dargestellten Szenerie (wobei die Gedanken schnell von einer Idee zur nächsten springen können) zu den wichtigsten/zentralen Details – in diesem Fall die zentrale Figur des One-shots.
In diesem Zusammenhang ist auch die Erwägung der „Todessehnsucht“ zu verstehen; sie eine weitere Wahrnehmungsmöglichkeit des Erzählers von außerhalb. Sie hätte sicherlich auch auf eine subtiler Art dargestellt werden können, doch das hätte auch eine Ablenkung von der Figur bedeutet, die von dem Moment, wo der „Blick“ des Lesers sie erreicht, das zentrale Aufmerksamkeitsmoment sein sollte.

Warum erfolgt eine Blockbeschreibung der äußeren Erscheinung?
Dies hängt noch immer mit der Blickführung zusammen. Man nimmt die Figur bewusst als Einheit wahr und ähnlich der Betrachtung des Bildes mustert man die Figur, so dass man mit einem Blick ein relativ detailliertes Bild erhält.

2.) Das Menschenbild
Kurz vor dieser Passage wechselt der Erzähler. Er wird homodiegetisch (er tritt in die erzählte Welt über) und figural (er ist direkt mit der Figur verbunden), was die Zentrierung auf diese Figur verstärkt, da ab diesem Moment auch eine Einsicht in die Gedanken und Gefühle möglich ist.
Ein sicherlich streitbarer Punkt durch einen gewissen Grad temporärem OoC – auch wenn ich dieses gerechtfertigt sehe.
Der gesamte One-shot umfasst eine eigentlich recht kurze Zeitspanne, weswegen es zu einer bestimmten Auswahl an erwähnten Elementen kommen muss, während andere entfallen. Das hat zur Folge, dass die Bitterkeit, von der ich annehme, dass sie in dem Moment unter Einrechnung sämtlicher Faktoren (letzte Mission, allein sein, unbeobachtet, ein gewisser Überschuss an nicht verarbeiteten Eindrücken und Gefühlen,…) in der Figur vorhanden war, in der Darstellung litt und nicht entsprechend herübergekommen zu sein scheint.
Diese Darstellung wird wohl auf jeden Fall noch einmal einer Überarbeitung unterlaufen, um sie deutlicher zu machen.

3.) Die Ausübung der Mission
An dieser Stelle habe ich versucht gewisse philosophische Ansätze umzusetzen. Leider kann ich mich nicht mehr erinnern, sie stammen. Es gibt die Annahme, dass es weitaus schwieriger ist gegen jemanden gewaltsam vorzugehen, wenn er eine Identität besitzt (was auch eine gewisse Beziehung zu der jeweiligen Person erschafft). Dazu reicht manchmal schon der Name aus.
Es ging mir hier darum, den Konflikt zu zeigen, der innerhalb der Figur vor sich ging. Zum einen sind es die eigenen Verwandten, Leute, die sie kennt und zu denen sie eine Beziehung hat, zum anderen muss sie aber eben diese eliminieren. Eine Aufgabe, die man sich selbst eigentlich nicht vorstellen möchte. Um diese Umsetzung zu vereinfachen, werden die Beziehungen zu diesen Personen gekappt; sie werden „leere Puppen“, quasi Objekte. Daher ist eine genaue Beschreibung nicht mehr möglich. Sie werden auf das Minimum ihrer „Funktion“ reduziert.
Dagegen steht, dass man doch gewisse Informationen über die Personen erhält, um sich bei der Ausübung von Aufträgen auf Eventualitäten einzustellen (ein gewisser Widerspruch in der Situation selbst, da Informationen auch „Beziehung“ bedeuten können). Beides wirkt sich dann auch auf die Wahrnehmung der Figur aus, was zu einem eigenartig verzerrten Bild führen kann.

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