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Mein Leben als Stern Persöhnlich, Tanabata

Autor:  Marzipantortchen

Зоряна = (ukr.) Adjektiv vom Sternenlicht (sternenhell?) typisch ukrainisches Vorname, vor allem in der Westukraine, dennoch wo auch immer ich gewohnt habe, war mein Vorname für jedes Ohr etwas Ungewöhnliches.

 

Letztendlich ist Sorjana so etwas wie ein Stern und meine Kindheit, sowohl Pubertät habe ich als roter Zwerg verbracht.

Mein Dasein als roter Zwerg belastete mich. Meine Umgebung meinte, dass auch einen lichtschwachen roten Zwerg man am Himmel sehen würde, ich müsse meine Leuchtkraft nur selbst anerkennen und stolz darauf sein. Aber mich belastete es und so fiel mein Kern in sich zusammen. Ich schrumpfte und verbrannte meinen Wasserstoff zu Helium. Meine Umgebung nannte mich unvernünftig und wünschte sich den roten Zwerg zurück. Aber ich habe es geschafft: nun bin ich ein weißer Zwerg: klein, aber leuchte sehr hell. Plötzlich haben mich Beobachter auch ohne optische Hilfe am Himmel gesehen und meine Leuchtkraft bewundert. Andere Gestirne, zu denen ich aufgeschaut habe, haben mein Leuchten bemerkt und bewundert. Das alles macht mich sehr stolz. Als weißer Zwerg erlaube ich mir ab und zu eruptive Aktivitäten, was meine Umgebung abschreckt. Manche haben schon längst die Flucht ergriffen, manche bewundern sie.

Was die Zukunft bringt, weiß ich nicht, aber wenn mir der Helium ausbrennt, werde ich mich zu einem roten Riesen ausdehnen und hell leuchten und wer weiß, vielleicht werde ich dann eine Supernova :3

 

 

Spoiler

Was ich damit sagen wollte ist, dass ich schon immer ängstlich und zurückgehalten war (man, wie ich diese Formulierung in den Zeugnissen hasse D: !!!), es fiel anderen Leuten leicht, mich noch mehr zu verunsichern, mich runterzumachen und zu beleidigen. Immer wieder hörte ich daraufhin von netteren Leute, dass das alles Dummköpfe sind und ich nicht auf sie hören sollte, aber wenn man einem Menschen oft genug sagt, dass er ein Hund ist, fängt er irgendwann an, zu bellen. Also habe ich dann auch geglaubt dass ich dumm und hässlich sei und es ist eine Zumutung für jedermann, mit mir auskommen zu müssen. Ich habe immer wieder andere Leute bewundert. Ich brauchte nicht lange nach Vorbildern zu suchen: meist fand ich sie direkt in meinem Freundeskreis oder in meiner Schule. Jemand, der gut in der Schule ist, talentierte Menschen, höffliche Menschen. Also habe ich mich auch leicht in sie verliebt und sie verehrt. Das Gefühl half mir, nicht bei jeder Beleidigung zusammenzubrechen und weiter was aus sich machen, um an meine Vorbilder näher ranzukommen, ihnen etwas wert zu sein.

Doch ich war einfach uninteressant für sie und nach mehreren Versuchen war ich verzweifelt. Dazu kam, dass meine Freunde und Bekannte immer etwas Besseres zu tun hatten, als mit mir etwas zu unternehmen und mich auf andere Gedanken zu bringen, Verwandte und selbstbewusste Leute sagten ein und das Selbe: "liebe dich selbst, dann werden auch andere dich lieben" und dann war dann noch ich selbst mit dem Gefühl, wertlos zu sein.

 

Doch letztendlich wusste ich intuitiv, wie ich mich aus dem tiefen Loch wieder raushole. Ich habe mich auf eine Beziehung mit einem einzigen Anspruch eingelassen: jemand, der sich für mich interessiert. Es war jemand, den ich nie respektieren oder bewundern könnte. Er war dazu da, mir seine Bewunderung und Liebe zu schenken. Viele schüttelten mit dem Kopf und hießen diese Beziehung nicht gut (offen oder hinter meinem Rücken). Und ich? Ich wusste in den Moment nicht, was ich tue, sondern nur dass es mir gut tut. Aber als er mir immer weniger von seiner Zuneigung und mehr von seiner Unzufriedenheit zeigte, reichte es mir. Es tat mir nicht mehr gut und so habe ich es beendet. Bin ich ein Arschloch? Ja, aber es interresiert mich nicht, denn ich fing an, zu strahlen. Ich war plötzlich für andere attraktiv und interesant geworden. Endlich bekam ich Komplimente und erstrahlte sogar noch mehr. "Freunde" hatten plötzlich nicht mehr so viel zu tun und hatten selbst was vorgeschlagen, Kerle wollten mit mir chatten und ausgehen. Eine weitere Beziehung, in der ich viel Zuneigung und Respekt bekommen habe. Erstmals. Dann hieß es, "es war nur Fassade" und "ich habe Probleme, eine Beziehung zu führen". Wieder Verzweiflung, Suche nach Trost...

Doch jetzt bin ich mit jemandem zusammen, der mich schätzt und den ich respektiere. Dadurch strahlen wir beide. Und es fällt jedem Außenstehenden positiv auf :3

 

 

 

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Datum: 07.07.2015 16:29
Schön geschrieben :)
☆ Per aspera ad astra ☆
Datum: 08.07.2015 10:53
Dass du dein Leben so perfekt auf die Sterne übertragen kannst, finde ich faszinierend :3

Und es freut mich, dass es dir jetzt so gut geht ^^
Datum: 13.08.2015 10:03
danke schön ^^ Ich bin auch sehr froh drüber.
Name ist Programm, sozusagen. Hatte die Idee, als ich ein Buch über die unterschiedlichen Sternarten gelesen habe: wie stark sie leuchten, wie sie sich entwickeln können und siehe da ^^


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