DavidB: Ein Taschentuch voll Himbeereis

Die erste Versuche, in Duck-Comics etwas offener zu werden, gab es von Carl Barks schon in seinem vierten Comic 1943. Dort führte er nämlich folgende Dame ein, die übrigens schockierenderweise nicht Daisy ist:
 

Gegen die Einführung einer neuen Figur, um Donald untreu werden zu lassen, ist prinzipiell nicht viel zu sagen, immerhin ist Donald einer der Figuren, die sich am meisten verliebt. Aber etwas an dieser Figur ließ die Redaktion den Zeichner noch mal retuschieren, vielleicht sieht man das beim folgenden Bild etwas besser:

Seht ihr dieLücke zwischen Donalds Brust und der ihren, obwohl sie ihn an sich randrückt? Wisst ihr, was das bedeutet?
Ganz genau, die Entendame hatte eine so gewaltige Oberweite, wie ich sie bis heute bei keiner anderen gesehen habe! (Anbetracht Schminke und Bürzel ist das wohl das Mindeste, was wegbearbeitet werden sollte.)
Doch Zeichner Barks wusste ab nun, dass in Entenhausen keine großbusigen Frauen auftreten dürfen. 

Korrektur: Keine großbusigen Schönheiten.
Ein Jahr darauf kam allerdings "Die drei Caballeros" ins Kino. 

Auf einmal war Donald hinter allem her, was zwei lange Beine hat! 
So versuchte Barks es nach einigen Jahren wieder mit schönen Frauen, diesmal menschlicher Natur.

Eine der hübschen Damen wird sogar handlungsrelevant: Madame Triple-X

Der Comic schaffte es, veröffentlicht zu werden, dennoch bekam Barks den Auftrag, nur noch menschenartige Hunde zu zeichnen und es nicht allzusehr zu übertreiben. 

Beim "übertreiben" hat Barks wohl nicht hingehört, aber Unterschiede sind dennoch klar erkennbar.

Zwischendurch gab es auch Zeichner, die menschliche und etwas großbrüstigere Frauen zu den Ducks gezeichnet haben, aber einen möchte ich doch noch im Speziellen vorstellen.

Seht ihr's? Hier im Detail:

...jepp.
Don Rosa hat eine sehr spezielle Art, dem Leser doch noch etwas Fanservice zu geben, selbst dort, wo es nicht erwünscht ist.

Links Nelly, gezeichnet von Barks, rechts gezeichnet von Rosa. Eine Ente mit Brüsten.

So ändern sich die Zeiten. Was in den Vierzigern noch ein Unding war, ist heute nicht weiter der Rede wert.


Wäh!