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Okay, bis hierher haben wir nur über die Zuchtgrundlagen gesprochen, die die meisten von euch ohnehin schon gewusst haben werden. Ich habe noch einmal erläutert, wie eine Zucht generell funktioniert, und Gründe genannt, warum wir überhaupt Pokémon züchten. Ein paar erste Tipps habe ich euch ebenfalls verraten, was es dabei zu beachten gibt und wie ihr euch das Züchten und Brüten vereinfachen könnt. Jetzt aber komme ich zu den Dingen, die das Züchten erst wirklich interessant machen!
Es ist wahrlich keine Kunst, zwei Pokémon in die Pension zu stecken, ein wenig umherzulaufen, ein Ei abzuholen, wieder umherzulaufen, bis das gewünschte Pokémon letztendlich schlüpft. Kennt jeder, hat gewiss jeder schon einmal gemacht, ist Kinderkacke. Aber hinter dem Züchten steckt noch sehr viel mehr! Seeehr viel mehr. x)
Jetzt, lieber Leser, züchten wir mit Liebe und Niveau!

Zu Beginn wieder ein paar Grundlagen: Worauf hat der Züchter im Vornherein Einfluss?
Und noch viel interessanter: Womit können wir dem Baby den Start ins Leben erleichtern?

Folgende Dinge sind an das Baby-Pokémon vererbbar:

1.  Attacken
2.  Wesen
3.  Persönlichkeit (DV)
4.  Fähigkeit
         o  Pokéball

Wir haben im Grunde auf nur zwei Dinge bei der Zucht keinen Einfluss:

• Geschlecht
• Fleißpunkte (FP/EV)

Man kann dem Pokémon sogar, noch ehe es geschlüpft ist, den Pokérus übertragen, aber das ist ein Thema, das an dieser Stelle noch nicht am Zuge ist. Diesen Punkt werde ich zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal näher beleuchten, sobald ich über Wesen, Persönlichkeit und das FP-Training zu sprechen komme.

Ich möchte hier gern mit dem beginnen, was nicht geht, denn das ist schneller erklärt und somit vom Tisch.

Wie ich schon sagte, kann man neben den Fleißpunkten auch keinen Einfluss auf das Geschlecht des erwarteten Babys nehmen. Das Geschlecht, welches ein Pokémon haben kann, ist prozentual vorgegeben (z.B. 50/50 oder auch 15/85) und wird nach Zufallsprinzip bestimmt.
Fleißpunkte kann ein Pokémon nur bei Kämpfen mit EP-Erhalt oder im Spezialtraining erhalten. Bei Geburt sowie beim Einfangen stehen diese auf Null, sie steigen auch nicht beim Levelaufstieg in der Pension oder via Sonderbonbon. Das Pokémon muss sie sich verdienen, daher auch der Name Fleißpunkte. – Mehr zum Thema Fleißpunkte (FP), was das ist und wie man sie verdient, folgt zu einem späteren Zeitpunkt von mir.

Dasselbe trifft bedingt unter bestimmten Voraussetzungen auch für das Wesen und die Persönlichkeit zu. Sofern man nicht gewisse Vorkehrungen für die Zucht trifft, sind auch diese rein zufällig und können, zumindest was die 6. Generation betrifft, im Nachhinein nicht mehr beeinflusst werden.

Ich habe verschiedene Dinge für diesen Zucht-Guide ausprobiert, um absolute Gewissheit hierzu zu haben. Folgende Informationen stammen aus eigenen Zuchtexperimenten.
In den Spieleeditionen SoulSilver, Schwarz und X habe ich über mehrere Versuche hinweg getestet, inwieweit sich beeinflussen lässt, in welchem Geschlecht, Wesen und mit welcher Persönlichkeit ein Pokémon aus dem Ei schlüpfen wird. Und das hier ist mein Ergebnis:

Daraus schlussfolgere ich, dass man die Ergebnisse aus meiner SoulSilver generell ab Smaragd für die 4. Generation werten kann. Es macht also höchstens Sinn, zwischenzuspeichern, während man auf das Ei wartet. Sobald der Pensionleiter eines bereithält, lässt sich nur noch die Persönlichkeit durch Zwischenspeichern und Neustart beeinflussen.

In der fünften Generation macht es Sinn, zwischenzuspeichern, bevor man das Ei entgegennimmt. Ist man mit dem geschlüpften Pokémon nicht zufrieden, kann man sein Glück nach einem Neustart erneut versuchen. Allerdings beschwöre ich nicht, dass dies auch für Schwarz 2/Weiß 2 gilt, da viele Neuerungen aus diesen Editionen für X/Y übernommen wurden – gerade auch, was die Zucht anbelangt.

Was in allen Editionen (zumindest ab der 4. Generation) gleich ist, ist, dass es keinen Sinn macht, nach Abnahme des Eis noch einmal zwischenzuspeichern. Ab dem Moment, in dem man es erhalten hat, ist bereits festgelegt, welches Pokémon schlüpfen wird. Daran gibt es nichts mehr zu rütteln.

Ganz anders sieht es in der aktuellen sechsten Generation aus. Obwohl X/Y in vielen Bereichen einfacher geworden ist, wurde es in diesem Punkt der Pokémon-Zucht angezogen: In dem Moment, wenn ihr eure Pokémon in der Pension abgegeben habt, habt ihr keinerlei Einfluss mehr auf die folgenden Eier.
Es nützt auch nichts, wenn ihr kurz vor dem Schlüpfen, vor Abholung eines Eis oder auch während der Eiproduktion abspeichert und euer Glück nach einem Spielneustart erneut probiert, wenn das erhaltene Ei nicht das Pokémon ergeben hat, welches ihr gern gehabt hättet. Ich habe alle drei Möglichkeiten ausprobiert, und glaubt mir: Die Pokémon, welche ihr aus der Zucht erhalten werdet, sind chronologisch festgelegt. Es im Nachhinein noch beeinflussen zu wollen, funktioniert nicht. Ihr müsst nehmen, was ihr bekommt, und auf euer Glück (und eure Kalkulation) vertrauen.

Wie dem auch sei. Wenn im Vorfeld die richtigen Vorbereitungen getroffen werden, hat man dennoch auf das meiste, was das heranzuzüchtende Pokémon betrifft, stets Einfluss. Das wären die genannten vier, bzw. seit der fünften Generation fünf Punkte:

• Attacken, Wesen, Persönlichkeit, Fähigkeit (und Pokéball, seit Gen V).

Hierzu gibt es ein paar Dinge zu beachten, damit alles nach den eigenen Wünschen und Vorstellungen klappt. Aber keine Sorge, das Ganze ist wesentlich unkomplizierter, als man meint. Man muss nur wissen, wo die kleinen Kniffe liegen, dann ist es ganz einfach und man hat alles unter Kontrolle. Wissen und Vorbereitung ist alles, was es dazu braucht. ;)

Ich werde euch diese Punkte chronologisch erklären, angefangen folglich mit der Attackenvererbung. Für heute habe ich euch aber schon genug gefordert, denke ich, daher werde ich dieses neue Thema im nächsten Teil meines Zucht-Guides näher erläutern.

An dieser Stelle möchte ich mich schon einmal bei allen bedanken, die sich für dieses Thema interessieren und meinen kleinen Guide aufmerksam mitverfolgen. Ich hoffe sehr, dass ich euch damit weiterhelfen und euch das professionelle Züchten etwas schmackhafter machen kann. Als leidenschaftliche Pokémon-Züchterin kann ich nur immer wieder beteuern: Es lohnt sich! Und es macht wirklich Spaß (sofern man dem Züchten generell etwas abgewinnen kann).