Eine kleine Anmerkung: Diese Kapitel ist deswegen so kurz geraten, da ein erhebliches Stück nicht ganz Jugendfrei ist ^_^
Vieleicht werde ich den fehlenden Teil irgendwann hochladen.
Kapitel 2
„Soldat Ilmryn Xilystin! Die ehrenwerte Königin wünscht euch unverzüglich zu sprechen.“ Mehrere Köpfe flogen neugierig in Richtung des Aufgerufenen Elfen. Ilmryn unterbrach sein Schwertraining und folgte gehorsam dem Boten zum königlichen Schloß.
Obwohl Ilmryn schon des öfteren im Schloß war, raubte ihm der Anblick fast jedes mal die Sprache. Der Palast war äußerst kunstvoll in die riesigen Tropfsteine geformt worden. Jeder einzelne Turm war mit einem filigranen Muster versehen, das einem gigantischen Spinnennetz glich. Die eingemeißelten Spinnen waren nicht nur schmückendes Beiwerk sondern fungierten auch als Lichtquelle, die durch dauerhafte Magie verzaubert worden war, und so dem Palast einen noch phantastischeren Anblick in der ewigen Finsternis des Unterreichs bot. Die gigantischen steinernen Spinnen waren nicht nur zur Zierde gedacht, es waren auch Wächter, die jeden Eindringling binnen weniger Augenblicke in kleine Stücke zerfetzen konnten. Die kunstvollen Verzierungen waren auch innerhalb des Schlosses zu finden und nicht weniger eindrucksvoll als die äußeren Wände.
Ein ungutes Gefühl machte sich in ihm breit als er den prachtvollen Korridor zum Thronsaal hinab schritt. Das Gemurmel und die hämische Blicke der Wachen sprachen für sich.
Er straffte sich und betrat selbstsicher den Saal. Mit festem Blick sah er der Königin der Dunkelelfen entgegen und ging schnellen Schrittes auf sie zu.
Dilynrae war eine über die Maßen schöne Elfe. Ihr scheinbar endloses schneeweises Haar umgab sie wie ein Gespinst feinster Seide und abertausende feinster winziger Edelsteine funkelten darin. Ihren perfekten Körper, der ebenso hell wie ihr Haar schimmerte, bedeckte sie lediglich nur mit ihrem Haar und einem dünnen Gewand aus feinstem Stoff. Unvorstellbare Macht umgab die Königin und niemand zweifelte daran das sie einen mit einem Wimpernschlag vernichten könnte.
In gebührenden Abstand vor der Königin blieb er stehen und verbeugte sich respektvoll.
„Ihr habt nach mir verlangt, meine Königin.“ den Blick hielt er gesenkt wie es sich als Untertan gehörte.
Wie er es haßte!
Dilynrae musterte den jungen Elfen eingehend.
„Laßt uns allein.“ Mit einem Wink verscheuchte sie ihren Hofstaat aus dem Saal. Lange Zeit geschah nichts und Ilmryn begann unruhig zu werden. Das kalte Schweigen verhieß nichts Gutes. Nach einer Ewigkeit erhob sich seine Königin. Die seidene Gewandung raschelte leise als sie auf ihn zu kam.
„Ich habe gehört du hast heute zweimal eine Sklavin vor ihrer gerechten Strafe beschützt. Was hast du dazu zu sagen?“
„Ein toter oder verkrüppelter Sklave nützt nichts.“
Dilynrae verzog die Mundwinkel zu einem freudlosen lächeln.
„Desweiteren höre ich das du ‚Mitgefühl‘ für das Gesindel hegst.“ geschmeidig umrundete die Königin den Krieger und blieb wieder vor ihm stehen. Sanft hob sie sein Gesicht und legte ihm einen schlanken Finger auf die Lippen um ihn am Antworten zu hindern.
„Ich würde es bedauern noch mehr solcher Vorfälle zu hören...“ sie brach den Satz bedeutungsvoll ab.
Ilmryn senkte demütig den Blick. Er hatte die Drohung verstanden.
„Ich sehe du hast mich verstanden Ilmryn.“ Mit sanften Druck zwang sie den Elfen vor sich sie wieder anzusehen.
„Ich würde deine Gesellschaft vermissen...“ hauchte sie an seine Lippen bevor sie sie mit einem hungrigen Kuß verschloß.
Lange nach dem Ilmryn die König verlassen hatte saß diese stumm brütend auf ihrem Thron. Ein Handzeichen von ihr und aus dem Schatten einer der großen Vorhänge trat ein Dunkelelf hervor.
„Beobachtet Ilmryn und erstattet mir Bericht.“
Der Elf nickte und wandte sich zum gehen
„Und enttäuscht mich nicht Alok!“
Auf dem Gesicht des Elfen erschien ein böses lächeln. Endlich würde er die Möglichkeit haben seinen verhaßten Vetter los zu werden, er würde schon eine günstige Situation finden.