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Snowdrops and Chocolate

Die Fortsetzung des gleichnamigen Doujinshi
von

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Es war einmal

Es war einmal
 

Genauso grauenvoll wie der letzte Tag geendet hatte, fing der neue an. Um kurz vor sieben Uhr begann der Wecker gnadenlos seinen Gesang. Unbarmherzig nahm er seine Arbeit wieder und wieder auf, egal wie oft Kei auf die Schlummertaste hämmerte.

Genau genommen konnte sich Kei kaum an das grauenvolle Ende des vorigen Tages erinnern. Er hatte zu viel getrunken und dann... Nun, er erinnerte sich wie gesagt nur düster. Aber er konnte sich lebhaft vorstellen was passiert war. Sein ganzer Körper war mit Kratzern und blauen Flecken übersät.

Er hatte nicht die geringste Ahnung wie er nach Hause gekommen war. Und eigentlich wollte er es auch gar nicht wissen. Eigentlich wollte er nicht einmal aufstehen. Was, wenn er gestern jemanden verletzt hatte?

Er wollte keinem seiner Mitbewohner unter die Augen treten. Kei schämte sich sehr für das, was – vermutlich – passiert war. Am liebsten wäre er einfach im Bett liegengeblieben und hätte sich eingeredet, alles sei nur ein Traum gewesen.

Genau, einfach weiter schlafen...

-Piiiiiiiiiiiep-

Erneut schlug Kei auf den Wecker ein. Und in derselben Bewegung zog er sich die Decke über den Kopf. Angesichts der Tatsache, dass es bereits Mitte Juni, ein warmer Sommermorgen, war, konnte man diese Geste durchaus auch als Selbstgeißelung betrachten. Ebenso wie die Gedanken, die immer wieder in Keis Bewusstsein zurückkehrten, wie sehr er auch versuchte, sie wegzuschieben.

Er war wach. Und gestern Abend war – vermutlich – irgendetwas Schlimmes passiert. Er selbst hatte ein paar Blessuren davon getragen. Und die anderen? Wenn er aus seinem Zimmer kommen würde... mal angenommen, er würde doch aufstehen... was würde er sehen? Wären seine Mitbewohner verletzt? Enttäuscht? Wütend? Würden sie überhaupt noch etwas mit ihm zu tun haben wollen?

Und Robin?

Stille. Kei hielt unter seiner Decke den Atem an. Kein Geräusch. Dann drehte er sich ganz langsam, vorsichtig und so geräuschlos wie möglich unter der Decke um, so dass er ins Zimmer hätte sehen können, wäre die Decke nicht gewesen. Immer noch absolute Stille.

Zögerlich hob er nun die Decke etwas an und riskierte einen ersten Blick in sein Zimmer. Die Morgensonne warf schon taghelles Licht auf den Teppich. Und in der Ecke neben dem Fenster, an der Seite des Schreibtisches, in einem umfunktionierten Hundekorb, erblickte er schließlich was er gesucht hatte. Rotbraunes Fell, das sich gleichmäßig hob und senkte. Robin schien zu schlafen.

Ach ja! Schlafen. Ein erneuter Kontrollblick auf den Wecker. Sieben Uhr, sogar fast genau.

Kei atmete laut aus. Lange konnte er sich nicht mehr einreden, dass er eigentlich noch schlief. Heute war immerhin sein erster Tag im Fairy Tales Park. Und darüber hinaus lag er äußerst unbequem.

Erstens taten seine Kratzer weh, alles tat weh. Und zweitens, wer auch immer ihn gestern ins Bett geschleppt hatte, hatte ihn nicht aus dem albernen Kostümchen befreit, das Kiku ihm ausgesucht hatte. Nicht einmal den breiten Nietengürtel, das Arm- oder Halsband hatten sie ihm abgenommen. Und drittens hatte er Hunger.

Kei hatte also kaum eine andere Wahl als aufzustehen. Erster Versuch. Seine Gelenke fühlten sich an, als müsse man sie neu schmieren. Wie eingerostet. Zweiter Versuch, diesmal langsamer. Vorsichtig stützte Kei die Ellenbogen in die Matratze und drückte sich langsam hoch, rollte zur Seite und balancierte ebenso langsam erst das eine, dann das andere Bein aus dem Bett auf den Boden. Geschafft. Er saß. Seufzen.

Wie ein betrunkener Roboter stolperte Kei bis zu Robins Körbchen. Nicht nur seine Beine waren eingeschlafen. Sein ganzer Körper war wie taub.

Der kleine Fuchs schien tatsächlich zu schlafen. Er hatte sich so klein zusammengerollt, dass man seinen Kopf kaum unter dem buschigen Schwanz und den Pfoten erkennen konnte. Gleichmäßiges, tiefes Schnaufen drang von irgendwo in der Mitte des Fellknäuels.

Kei kniete sich hin. Oder besser gesagt, er ließ sich auf seine Knie fallen. Von der Erschütterung geweckt, zuckte Robin aufmerksam mit den Ohren.

„Guten Morgen...“ hauchte Kei etwas verlegen. „Wegen gestern... das...“

Er zögerte etwas, streckte dann aber doch die Hand aus und berührte seinen Carn. Robins Kopf schnellte nun sofort hellwach nach oben. Er musterte Kei aus seinen durchdringenden Fuchsaugen. Ansonsten regungslos.

„Das wegen gestern tut mir wirklich Leid.“ seufzte Kei und senkte den Blick.

Langsam fuhr er über Robins Fell. Und Robin ließ es sich einen Moment gefallen.
 

Einen Moment. Kei hätte es besser wissen sollen. Robin war nun seit einem guten Monat sein Carn und doch nie ein Haustier geworden. Ein Fuchs gab nicht so einfach seine Freiheit auf, um von einem Tag auf den anderen ein nettes Schoßtier zu werden. Und er war auch zu schlau, um sich von Streicheleinheiten, netten Worten oder einem freundlichen Gesicht ködern zu lassen.

Und so nahmen Keis Verletzungen noch weiter zu. Ein perfekter Abdruck von Robis Gebiss auf Keis Handrücken. Jeder einzelne Zahn glühte in dunklem Rot auf.
 

Als Kei ins Esszimmer kam, saßen Yuki und Kiku bereits beim Frühstück. Jack saß wie immer auf Kikus Schulter und bettelte ihr einige Bissen ab. Yuki wünschte Kei mit einem Lächeln einen guten Morgen, kaum dass der das Zimmer betreten hatte. Kei antwortete verlegen und ohne Yuki ins Gesicht sehen zu können.

Kiku hatte offensichtlich nichts abbekommen. Aber die Blessuren an Yukis Armen und Händen fielen Kei sofort ins Auge. Und so fügte er seinem verlegenen „Guten Morgen“ auch noch ein „Entschuldige. Tut mir echt Leid, was gestern passiert ist“ hinzu.

Doch Yuki lächelte nur weiter und winkte ab. Das sei keine Seltenheit bei neuen Zalei. Vielen passiere so etwas sogar ohne Alkoholeinfluss. Und Kiku nickte bestätigend. Das änderte aber nichts daran, dass Kei sich elend fühlte.

Bevor er sich zu den anderen an den Esstisch setzte, ging er in die Küche, um Robin zu füttern. Auf diese Art und Weise konnte er vielleicht noch länger seine Gliedmaßen genießen. Das Klappern eines Löffels in seiner Schüssel war so ziemlich das einzige Geräusch, auf das Robin bisher zu hören gelernt hatte. Und so kam er brav wie ein Hündchen an, um sich sein Frühstück abzuholen.

Einen Augenblick sah Kei ihm beim Fressen zu. Dann kehrte er wieder ins Esszimmer zurück.

Yuki hielt Kei den Brotkorb hin. „Und jetzt bist du dran. Sitz!“

„Ist Ryu gar nicht da?“

„Nein. Er muss etwas für den Rat erledigen.“
 

Und da lag das nächste Problem. In der WG gab es eine Regel: Geld muss selbst verdient werden. (In erster Linie weil Ryu keine Almosen von seinem Vater annehmen wollte, wenn Kei das richtig verstanden hatte.) Allerdings ging die Schule vor. Also keine Jobs, die mit der Schule nicht vereinbar waren.

Bis jetzt hatte Ryu neben seinem Studium zwei Nebenjobs gehabt. Einen im Fairy Tales Park, einem Freizeitpark in der Nähe, und einen in Pierres Praxis. Nach dem Abi hätte Yuki eigentlich auch einer vergüteten Arbeit nachgehen sollen. Da er jedoch genau zu dieser Zeit einen Schüler bekommen hatte, wurde sowohl seine, als auch Keis, Frist etwas verlängert und sie sollten vorerst nur einem Teilzeitjob nachgehen. Gerade am Anfang der Ausbildung zum Zalei konnte noch zu viel passieren. Deshalb hatte ihnen Ryu erst ab jetzt Stellen im Park vermittelt. Jeden Montag, Mittwoch und Freitag würden sie ab jetzt entweder von 09:00 bis 17:00 Uhr oder von 15:00 bis 23:00 Uhr im Fairy Tales Park arbeiten.

Eigentlich war geplant gewesen, dass Ryu sie am ersten Tag mit in den Park begleiten, ihnen alle vorstellen und ihnen die Arbeit erklären sollte. Nun war Ryu aber nicht da.
 

Den Fairy Tales Park zu finden war keine große Leistung gewesen. Allerdings gestaltete es sich schon ziemlich schwierig, jemanden zu finden, der sie in ihren neuen Job einweisen konnte. Die Einen hatten keine Zeit, die anderen waren nicht zuständig, wieder andere waren selbst erst seit ein paar Tagen da.

Eher zufällig waren sie an einen wie ein Räuber kostümierten Mann geraten, der sich als Arco vorstellte und ihnen tatsächlich helfen konnte. Kaum zu glauben und doch war: er wusste sogar, dass zwei Neue kommen sollten und was zu tun war. Er führte Kei und Yuki zu einem unauffälligen Gebäude am Rand des Parks, ein Gebäude der Parkverwaltung. Dort konnten sie ihre Sachen ablegen, die sie während der Arbeit nicht brauchen würden.

Jetzt erfuhr Kei, dass der Fairy Tales Park seinen Namen nicht grundlos trug. Das Motto „Märchen“ zog sich nicht nur durch alle Attraktionen des Freizeitparks. Es spiegelte sich auch in den Outfits der Beschäftigten wieder. Kaum dass Arco die Ankunft der Neuen verkündet hatte, stürzten auch schon ein paar Mitarbeiterinnen auf die beiden zu und begannen ihre Arbeit.
 

Eine halbe Stunde später stand Kei verkleidet an einem kleinen Süßigkeitenstand zwischen Kettenkarussell und Spiegelkabinett. Er hatte schon gewusst, welche Märchenfigur ihm am besten zu Gesicht stand. Es wäre absolut nicht notwendig gewesen, ihm das so unter die Nase zu reiben. Fast als hätte Kiku den Park-Mitarbeiterinnen einen kleinen Tip gegeben. Frechheit! Und dann hatte Arco auch noch ausdrücklich darauf hingewiesen, dass Schmollen bei der Arbeit verboten war. „Immer fröhlich, immer lächeln.“

Je öfter Kei sich aber im Laufe des Vormittags dazu ermahnt hatte, desto mehr hatten die Worte an Wirkung verloren. Wie sollte man auch fröhlich sein? In so einem gemeinen Kostüm und dann auch noch ganz allein vor einem Berg von Süßigkeiten, die man nicht essen durfte.

Und so handelte Kei erneut wider seinen Arbeitsanweisungen, als er unsanft aus seinen Tagträumen gerissen wurde.

„Hey, Zipfelmütze! Eine Tüte gebrannte Mandeln.“

„Ich bin ein ZWERG!“ entfuhr es ihm böse.

„Ja... Ist nicht zu übersehen.“ Lachte sein Gegenüber schallend, als er zu Kei herunter sah.

„Atari! Was machst du denn hier?“

Kei wusste nicht recht, ob er lachen oder weinen sollte. Atari, sein ehemals bester Freund, mit dem er über Jahre durch Dick und Dünn gegangen war. Allerdings auch der Atari, der ihm die Freundschaft mit Yuki verbieten wollte. Es hatte nie eine Aussprache zwischen ihnen gegeben. Aber zumindest wusste Kei jetzt, dass er wegen der „Zipfelmütze“ nicht böse sein brauchte.

„Ich bin mit meiner kleinen Schwester hier.“

„Ach so...“ Kei reichte ihm die gebrannten Mandeln. „Geht´s ihr gut?“

„Die ist nicht tot zu kriegen.“ Grinste er, während er Kei das Geld gab.

Schweigen...

„Lange nicht mehr gesehen...“ versuchte Atari das Gespräch zu retten.

„Stimmt. Jetzt wo wir nicht mehr in die Schule müssen...“

„Kei, ich hab mehrmals versucht, dich anzurufen. Und bei dir zu Hause war ich auch.“

„Da ist keiner. Meine Eltern sind auf Weltreise und ich wohn nicht mehr dort. Ich hab dir doch mindestens 20 SMS geschickt.“

„Mir ist vor paar Wochen mein Handy geklaut worden.“

Schweigen...

Abgelöst von schallendem Lachen. Da hatten die beiden Freunde wirklich ein ausgesprochen schlechtes Timing gehabt. Als ihnen das bewusst wurde, konnten sie sich kaum noch halten vor Lachen. Eine ganze Weile brachte keiner von beiden mehr ein vernünftiges Wort heraus.

Doch schließlich war es Atari, der wieder ernst wurde.

„Was ich da gesagt hab, wegen Natsukori... Das tut mir Leid. Ich hab´s nicht so gemeint. Es ist nur...“

„Schon ok. Ich war auch nicht sauer deswegen. Ich kenn dich ja...“ was eigentlich nur halb der Wahrheit entsprach.

„Danke. Und was treibst du so, wenn du gerade nicht in albernen Zipfelmützen Bonbons verkaufst?“

„Hmh... Ich bin... Tja, das hört sich jetzt vermutlich total bescheuert an... Ich bin Zalei.“

Eine Mandel fiel zu Boden. Mit versteinerter Mine und weit aufgerissenen Augen sah Atari seinen Freund an. Und Kei starrte völlig ahnungslos zurück.

„Mist... Also doch. Ich hab mir gleich gedacht, dass so was kommt.“

„Du weißt über Zalei Bescheid?“

„Das wäre übertrieben. Meine Schwester hat mir bisschen was erzählt. Ich wusste, dass Natsukori einer ist. Deswegen wollte ich ja nicht, dass du dich zu viel mit ihm abgibst... Aber der Schuss ist offensichtlich nach hinten losgegangen.“

„Deswegen? Aber warum...?“

Für Kei ergab das keinen Sinn. Und Atari wollte ihm die Antwort wohl schuldig bleiben. Viel denkend, nichts sagend starrte er eine ganze Weile vor sich hin. Er sah besorgt aus. Aber weshalb?

Schließlich atmete er laut aus und beantwortete Keis Frage doch noch, wenn auch ziemlich unbefriedigend.

„Ich hoffe, das wirst du nie herausfinden. Aber falls doch, ich bin immer für dich da. Ok?“

„Das klingt, als wär ich totkrank... Mach mir keine Angst...“
 

Die Szene wurde in ihrer vollen Dramatik gestört, als sich ein kleines Mädchen von hinten an Atari heranschlich und ihm blitzschnell die Tüte mit den Mandeln aus der Hand riss. Bevor der aber reagieren konnte, wehrte sie ihn mit einem strahlenden Lächeln und einem „Danke, Bruderherz!“ ab.

„Hallo, Shimari-chan! Du bist vielleicht groß geworden!“ lächelte Kei. Klar war der Spruch blöd, aber er meinte es ernst. Shimari war 12 und schon beinahe so groß wie er selbst.

„Du nicht... Hi, Kei!“ sie sprang ihm um den Hals und räumte dabei um ein Haar den ganzen Verkaufsstand ab.

„Wieso hast du dich denn nicht auf unseren Brief gemeldet?“

„Brief? Was für ein Brief denn?“

„Na, wir haben dir doch letzte Woche einen Brief geschickt. Von K.R.O.S.S.“

Kei erstarrte, kaum dass Shimari diesen Namen ausgesprochen hatte. Den Brief hatte er bekommen. Er enthielt eine Aufforderung, sich bei eben dieser Organisation zu melden, die übernatürlich Phänomene untersuchte und dafür Zalei als Versuchskaninchen suchte. Ryu hatte ihm erzählt, dass K.R.O.S.S. illegale Experimente machte und er auf gar keinen Fall auf den Brief reagieren sollte.

„Du gehörst zu K.R.O.S.S.?“

„Jawohl! Sie haben mich vor einem Jahr wegen meiner enormen übermenschlichen Fähigkeiten angeworben. Aber das tut jetzt nichts zur Sache. Meld dich ruhig mal bei uns. Wir können dir in so mancher Hinsicht helfen, wenn du uns hilfst. Und jetzt entschuldige mich bitte. Ich hab noch ein dringendes Meeting mit dem Kettenkarussell.“

Damit sprang die kleine Business-Lady auch schon wieder davon.

„Shimari-chan ist bei K.R.O.S.S....?“

„Yo, ne Weile schon. Die haben sie mal wegen ihrem Tarot-Quatsch angesprochen.“

„Und was macht K.R.O.S.S. so?“

„...“

„Du hast also wie immer keine Ahnung was deine Schwester den lieben langen Tag treibt.“

„Ach was... Ich hab noch nicht mal rausgefunden, was K.R.O.S.S. eigentlich bedeutet.“

„Also, mein Tip wäre ja ‚Komisch regierte Organisation schlimmer Schurken‘.“

„Ha ha! Das ist auch gut. Mein Favorit war bisher ‚Keiner repräsentiert organisierten Schwachsinn schöner‘.“
 

Währenddessen hatte Yuki ganz andere Probleme.

Über sein Kostüm konnte er sich nicht wirklich beklagen. Bis auf die Tatsache, dass ihm ständig die lange Feder an seinem Barett ins Gesicht hing und die Strumpfhosen unangenehm kratzten. Aber ein Minnesänger war immer noch ein besseres Kostüm als ein Zwerg. Er konnte Keis verärgertes Gesicht schon verstehen... Aber er hatte als Zwerg einfach zu süß ausgesehen. Da hatte er sich einfach nicht mehr gegen das Verlagen wehren können, ihn zu umarmen.

Yukis Problem war in erster Linie seine Arbeit. Man hatte ihm den Crêpes-Stand in der Nähe des Varieté-Theaters zugeteilt. Aber wie man mit diesen komischen Mini-Hammern umgeht, mit denen der Teig auf der Herdplatte ausgebreitet wurde, hatte ihm niemand erklärt. Irgendwie im Kreis... oder so ähnlich. Diese Tätigkeit gehörte wohl zu denen, die man tausendmal beobachtete und doch nie selbst lernte.

Doch Yuki machte Fortschritte. Die Löcher in den Crêpes wurden immer kleiner und weniger. Manchmal war sogar nur noch ein einziges drin. Und die Soßen liefen auch nicht mehr zu allen Seiten heraus, sondern nur noch auf einer oder zwei.

Beschwerden gab es trotzdem zuhauf. Yuki hatte deshalb die Konsequenz gezogen und jedem seiner Kunden gleich drei, statt einer Serviette mitzugeben. Die würden sie auf jeden Fall brauchen.

Und immer fröhlich, immer lächeln. Das fiel Yuki nicht annähernd so schwer wie Kei. Ganz im Gegenteil: er strahlte seine Gegenüber so herzlich an, dass ihm niemand mehr wegen einer ruinierten Designerbluse böse sein konnte.

So freundlich, niemand wäre auf die Idee gekommen, dass er außer den Crêpes auch noch ein anderes Problem hatte.

Es war jetzt fast zwei. Gestern Abend hatte Ryu ihn, Kiku und Kei nicht vom Café Cardinal nach Hause begleitet. Er war direkt zu Meister Adoy gegangen, der wohl irgendeine Aufgabe für ihn – und Ryami Hisui – gehabt hatte. Und hier lag das Problem. Seit diesem ungeplant schnellen Abschied hatte er kein Lebenszeichen mehr von seinem großen Bruder erhalten. Langsam machte Yuki sich ernsthaft Sorgen.

Er hatte sogar trotz ausdrücklichem Verbot sein Handy mitgenommen und eingeschaltet gelassen. In der Pause hatte er kurz mit Kiku telefoniert, die nicht weniger besorgt zu Hause auf Ryu wartete. Zu dieser Zeit war dieser noch nicht nach Hause gekommen und hatte sich auch nicht bei Kiku gemeldet. Erreichbar war er bis jetzt immer noch nicht. Yuki versuchte gelegentlich ihn anzurufen, wenn keine Crêpes-Esser anstanden. Doch jedesmal bekam er nur das gleiche „Der gewünschte Gesprächspartner ist derzeit nicht erreichbar.“ zu hören.

Es war ja nicht das erstemal, dass Ryu etwas für Meister Adoy erledigen sollte. Yuki selbst hatte das auch schon mehrmals getan und kannte die übliche Natur von solchen Aufträgen. In der Regel waren sie nicht mit großen Gefahren verbunden. Aber jede Regel hatte Ausnahmen.

Außerdem wollte Meister Adoy offensichtlich zuerst Lan schicken, einen der besten Zalei ihres Landes. Das musste doch einen Grund haben. Und Ryami war dabei, die sich nur zwei Ränge unter Meister Adoy selbst befand, genauso wie Ryu übrigens. Ryu war gut, keine Frage. Er war ja nicht umsonst Zalei 4. Ranges geworden (bei Yuki hatte es dagegen nur bis zum 6. Rang gereicht... von sieben).

Es würde schon alles gut gehen. Das sagte sich Yuki wieder und wieder vor. Und konnte sich doch nicht restlos überzeugen.
 

Erst nach mehr als zwei weiteren qualvollen Stunden des Wartens kam der erlösende Anruf von Kiku.

Ryu war gegen vier oder halb fünf nach Hause gekommen. Es ging ihm wohl gut, wie sie auf die Schnelle beurteilen konnte. Aber er war sehr müde gewesen und deshalb gleich ins Bett gegangen.

So auch noch der Stand der Dinge, als Kei und Yuki am Abend nach Hause kamen.

Yuki sah noch einmal kurz nach seinem Bruder und stellte dabei nur fest, was ihm Kiku schon am Telefon gesagt hatte. Offensichtlich war ihm nichts passiert, keine Verletzungen, kein Ärger. Er schlief tief und fest. Damit gab sich Yuki vorerst zufrieden und schlich wieder hinaus. Über Details würde er Ryu morgen ausfragen.
 

~~~

... Und was würde Ryu zu erzählen haben? .__.

Gespannt warten wir alle auf die Fortsetzung. *rofl*
 

Hi! ^^
 

Vielen Dank erstmal für die lieben Kommentare zum letzten Kapitel und auch für das Lesen dieses Kapitels! *euch alle knuddel*

Es freut mich, dass die meisten mit einer Fortsetzung als Fanfic leben können. ^^° So geht das einfach bedeutend leichter...
 

Also, das sechste Kapitel war jetzt mal etwas weniger turbolent. Irgendwie fehlt ein Höhepunkt sogar komplett. o_O Aber ich hoffe, es war trotzdem nicht zu langweilig. Das nächste wird wieder spannender, versprochen. ^^
 

So. Wieder das gleiche Spielchen wie letztesmal: Kommentarschreiber kriegen eine ENS von mir, wenn das nächste Kapitel online geht. ^^



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Kommentare zu diesem Kapitel (31)
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Von:  Sakura_Kuromi
2014-09-29T16:48:48+00:00 29.09.2014 18:48
Und jetzt bist du dran. Sitz. xD Wirklich genial die Stelle xD
Von: abgemeldet
2006-07-19T12:07:10+00:00 19.07.2006 14:07
ich lass dir jetzt auch ein kommi, nich das ich das neue kapitel verpass ^^ich glaub aber, du wirst deine liebe mühe haben, all diesen leuten 'ne ENS zu schreiben... =3 na egal, ich find die geschichte toll! freu mich schon aufs nächste kapitel!
Von: abgemeldet
2006-07-16T12:44:46+00:00 16.07.2006 14:44
Hi hi! ^^
Hinterlass auch mal en Kommi^^ *werd auch mal Zeit XD*
Also ich find die Idee mit der Fanfic klasse, jetzt kann ich jedenfalls die Story weiterlesen, wär auch schade wenn's nicht weiter ging!!! *mit Kopf nick*

Was ich mich aber immer noch frag seit dem 5.Kapitel von SaC,
was war eigentlich bei der Klassenfahrt passiert???
Ich will's so gern wissen büdde!!! *lieb guck*
Was ist denn passiert?! Meine neugier bringt mich nämlich um!!! Aaaaaaaaah!!! XD

Naja egal, hoffe, dass die Story bald wieder weiter geht,
warte nämlich schon sehnsüchtig drauf! ^^
(und hoffentlich geht sie in Richtung Shonen-ai *in Gedanken sag* XD )
Von:  Debsi
2006-07-15T10:22:11+00:00 15.07.2006 12:22
*sich grad den DJ und Fanfic durchgelesen hat*
Ich find die Story einfach nur genial!!!
Ich glaub Ryo is bei K.R.O.S.S gewesen und hat herumspioniert ^^
*höhöhö*
Von:  Shunya
2006-07-15T10:12:05+00:00 15.07.2006 12:12
Wow, Kei in Zwergkostüm hätte ich zu gerne mal gesehen. ^-^
Sieht bestimmt total niedlich aus.
Yuki hatte ja auch so seine Probleme mit den Crépes. >.< *war echt lustig*
Bin schon sehr gespannt, was Ryu da für Meister Adoy gemacht hat?!
Von: abgemeldet
2006-07-11T13:58:43+00:00 11.07.2006 15:58
Kann man den überhaupt als favo haben =.=°????
Von: abgemeldet
2006-07-11T13:55:21+00:00 11.07.2006 15:55
Hi ich krigs nicht gepeilt den in favo zu machen mano also ich finde es super schade auf die zeichnungen zu verzichten aber was will man machen Fanfic is auch o.k hast du schon nen neuen Douji geplant???
Von: abgemeldet
2006-07-08T18:33:38+00:00 08.07.2006 20:33
So, geh ich extra in ein internet-cafe um deine fanfic zu lesen!
Wie schon gesagt, deinen Stil finde ich klasse! Auch hatte alles seine stimmigkeit, aber ganz ehrlich.... dieses Kapitel war wirklich nicht so spektakulär. Ich rede nicht vom Aufbau oder dergleichen, es kam halt nur nicht wirklich spannung auf. Aber: Ich hatte nicht das Gefühl mich zum weiterlesen zwingen zu müssen. Ich mein, ich weiß ja, dass es diese Verbindungskapitel geben muss um die ganze geschichte "rund" erscheinen zu lassen. Von daher: kapitel war gut, wenn es mich auch nicht vom Hocker gehauen hat.
Aber trotzdem erwarte ich das nächste micht spannung! Also beeil dich *zwinker*

Bye Angel
Von: abgemeldet
2006-07-07T20:56:11+00:00 07.07.2006 22:56
hi hi ^^
ist einfach ne tolle geschichte! Ich bin schon gespannt, wie's weiter geht. Außerdem fand ich überhaupt nicht, dass es langweilig war o.ä. was du angedeutet hattes. Ich mein, die haben ja immerhin mit dem Job angefangen und du hast weitere Spannungsbögen aus und aufgebaut. Ich bin so gespannt was diese K.R.O.S.S. ist.. und was das für Aufträge sind, die hin und wieder mal erledigt werden uswusw.
Also, schreib schnell das nächste Kapitel ^^
Von:  Eniko
2006-06-27T20:30:02+00:00 27.06.2006 22:30
Nyoo, die FF is tolli *_*
Ich mochte den Douji und ich mag jetzt auch die FF! Sie ist ganz toll geschrieben °.°~
*drauf freu wenns weiter geht*


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