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Chronik des Feuers

von

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Und die Welt ist schlecht!

Die Welt ist grausam – und macht grundsätzlich keine Gefangenen!
 

Lieard, der zu Beginn seines Lebens niemals damit gerechnet hätte, was er noch alles erleben würde, war in einem kleinen Dorf am Rande einer großen Schlucht, die man das Höllentor nannte, geboren worden, fernab des Landes, wo er später auf Roike und seinen Herrn treffen sollte.

Das Leben in diesem Dorf war nicht immer einfach gewesen, denn die Erde war karg und das Klima rau und unbeständig. Man sagte dort, dass das Land seine Bewohner formte und tatsächlich waren die meisten Leute dort genauso knorrig und eisig wie ihre Umgebung und verbrachten ihre Zeit lieber auf Raubzügen und in Tavernen anstatt die wenige fruchtbare Erde zu bestellen.

Auch Lieards Heimatdorf schrumpfte von Jahr zu Jahr und viele der dicht an die Erde gedrängten Hütten standen leer und verfielen. Nur die Alten und die Kinder blieben zurück und wehrten sich verzweifelt gegen den immer schneller voranschreitenden Prozess.

Doch während sich die Alten bis zum Ende an ihr sterbendes Land klammerten, gaben die Kinder ihre Illusionen bald auf und suchten ihr Glück in der Fremde…

So auch Lieard.

Als ungelernter Krieger mit nicht mehr bewaffnet als mit einem alten, halb stumpfen Messer und einem Speer, machte er sich auf in die Welt und folgte der Straße nach Süden. In seinen Vorstellungen warteten Länder voller Reichtum und Abenteuer auf ihn, Prinzessinnen mit einem bezaubernden Lächeln und Ritter in strahlenden Rüstungen, die ihn als ihresgleichen annahmen.

Doch die Realität sah anders aus: Die anderen Länder bestanden aus Felswüsten und bitterer Erde, genau wie seine eigene Heimat und die Adligen lebten fernab der einfachen Menschen und bewahrten sich ihre falsche Freundlichkeit für schillernde Feste voller Dekadenz und Intrigen. Lieard fand nur Hunger, Tod und Kampf.

Auf seiner Wanderung lernte er, ob er nun wollte oder nicht, mit einem Schwert umzugehen und mit einem Pfeil selbst die beweglichsten Ziele zu treffen. Ein alter Söldner hatte Mitleid mit dem Jungen, der das Herz voller Träume, aus dem toten Land gekommen war und nichts weiter vorgefunden hatte als das, was er hatte hinter sich lassen wollen. Er lehrte ihn die Tricks und Kniffe, die Lieard später oft das Leben retten sollten und unterwies ihn in der Führung jeder Waffe, die er finden konnte.

Doch was noch wichtiger war als jede Waffenkunst, war die Einstellung, die er an seinen Schüler weitergab: Er brachte ihm bei über das Leben zu lachen, Ideale zu entwickeln und daran festzuhalten und einen Kampf niemals aufzugeben.

Zwei Jahre später starb er im Krieg zweier verfeindeter Reiche und ließ Lieard allein zurück.

Der junge Mann trauerte drei Tage am Grab seines Freundes und Lehrers, dann machte er sich auf den Ort seines Schmerzes hinter sich zu lassen, um endlich wieder nach vorn sehen zu können. Sein Beschluss stand fest: Er wollte eine Zukunft für sich finden, eine Zukunft in einem lebenden Land, mit Bewohnern, die sich noch nicht aufgegeben hatten und gegen alles wehrten, was ihnen diese Zukunft nehmen könnte.

Lieard streifte über den ganzen Kontinent ohne seine Zukunft zu finden. Schließlich gab er seine sterbende Heimat endgültig auf und wandte sich neuen Gefilden zu. Während man munkelte, dass aus dem Höllentor seltsame Wesen an die Oberfläche krochen und sich immer weiter vergrößerte, heuerte er auf einem Schiff an und überquerte ohne noch einmal zurück zu blicken die große, graue See.

Und tatsächlich wurde sein Mut belohnt: Hinter den Stürmen und dem Tosen der ewigen Brandung fand er einen Kontinent, der so frisch wirkte wie gerade erst dem Meer entstiegen, obwohl auch er bereits eine Geschichte aufwies, an die sich nie wieder jemand vollständig erinnern würde. Diese Welt, die Feuer und Schatten überlebt hatte und zahlreichen Völkern das Leben ermöglichte, war grün und weit.

Und trotzdem brauchte man auch hier Leute, die sich auf das Kämpfen verstanden. Je weiter er in diese schöne, neue Welt vorstieß, desto öfter erblickte er auch ihre Schattenseiten. Und doch erschien ihm alles besser als seine Heimat.

Jahre gingen ins Land, wie viele, wusste Lieard nicht, denn es erschien ihm unwichtig sie zu zählen. So konnte er auch niemals genau sagen, wann er das erste Mal von der roten Garde hörte.

Ihre Gräueltaten waren bald in aller Munde und ihr Anführer, ein Dämon, wie es hieß, wurde bald nur noch flüsternd erwähnt. Lieard achtete nicht auf den Aberglauben der Leute, die Zeichen zum Abwehr des Bösen machte, sobald man laut über die Schrecken sprach und folgte dem Ruf, als man kampferfahrene Söldner zur Organisation eines Heeres suchte.

Zusammen mit einigen anderen seines Schlages stellte er die bestmögliche Armee zusammen, derer sie fähig waren. Einige Tests gegen herumstreifende Banden bestand das Heer und die Völker schöpften wieder Hoffnung.

Als sie dann auch ein paar Späher der roten Garde schlugen, war die Euphorie der gepeinigten Leute unbeschreiblich. In Scharen kamen Freiwillige aus allen Ecken und Enden des Reiches und schlossen sich dem Heer voller Vertrauen auf eine bessere Zukunft an.

Lieard wusste, dass nicht einmal die Hälfte das erste Gefecht überleben würde, doch er zwang sich jeden Neuankömmling mit einem Lächeln und einem Handschlag zu empfangen, denn all das waren nun einmal die ungeschriebenen Regeln eines jeden Krieges…
 

Der Sieg in einem Krieg hing nicht nur von der Stärke der gegnerischen Heere ab, das hatte Lieard fast als Erstes von seinem Lehrer gelernt.

Es war vor allem auch wichtig die Umgebung zu kennen und eine Strategie zu entwickeln. Mit einigen der neuen Anwärter war er dabei die Landschaft auszuspähen und einen Plan für einen möglichen Kampf zu entwickeln. Den Erfahreneren war klar, dass es nicht mehr allzu lange bis zu einer richtigen Schlacht dauern würde. Sie würde also hier in der Nähe stattfinden – nur das Schlachtfeld war noch zu wählen.

Während sich Lieard umsah, drangen plötzlich Kampfgeräusche an sein Ohr: Das charakteristische Klirren von Schwertern und die Schreie von Sterbenden. Der Geruch von Blut wurde vom Wind in seine Richtung getragen und er gab seinen Leuten ein Zeichen, sich dem Ort des Geschehens langsam und vorsichtig zu nähern.

Die Kämpfenden waren eine kleine Gruppe Zigeuner und einige Räuber, die im wohlwollenden Schatten der roten Garde ihr Dasein fristeten. Zunächst schien es ihm als ob der kleine Haufen Verteidiger, der zwischen den Wagen eingepfercht war, keine Chance hatte, doch dann wurde er eines Besseren belehrt: Sie wussten sich durchaus zu wehren und machten aus ihrer Lage innerhalb kürzester Zeit einen Vorteil.

Die Räuber kamen nicht mehr an sie heran und stießen beim Ausholen mit ihren Schwertern andauernd an die Wagen, während die Zigeuner diesen kurzen, ungeschützten Moment nutzten um sie mit gezielten Dolchstößen zu töten.

Trotzdem gab Lieard seinen Leuten das Zeichen anzugreifen. Er wollte diese tapferen Menschen nicht unnötig in Gefahr bringen. Innerhalb kürzester Zeit waren die Räuber überwältigt und die Anführer beider Gruppen trafen sich zwischen den Wagen.

Eine alte Frau und zwei junge Zigeuner um die Zwanzig verbeugten sich vor Lieard und bedankten sich damit bei ihm für die Hilfe. Das alte runzlige Gesicht der Matriarchin erinnerte Lieard flüchtig an seine Heimat, doch diese Falten schienen nicht nur durch Wut und Gram entstanden zu sein, sondern auch durch Freude und würdevolles Altern. Trotzdem erschien sie ihm, nach allem, was er über die Zigeuner wusste, noch viel zu jung für diesen ehrenvollen Rang. Ihr Haar war noch dunkle und kräftig, die Augen scharf und voller Leben und Übermut. Ihre Stimme ließ den früheren seidenweichen Klang noch erahnen: „Ich danke euch, Herr. Ich, Alissa, danke euch im Namen meines Clans.“

Sie verbeugte sich erneut und ihre Gefährten taten es ihr gleich. Dann begannen sie ihre Wagen notdürftig zu reparieren und ihr Vieh wieder zusammen zu treiben. Sie schienen schnell weiterziehen zu wollen. Alissa verabschiedete sich von Lieard ohne ihm anzubieten ihr Gast zu sein, wie es normalerweise Brauch war und kümmerte sich wieder um ihre Leute, die zwar dankbar, aber auch misstrauisch zu den Fremden hinüberschauten. Lieard bedauerte, dass selbst dieser Menschenschlag so sehr unter dem Krieg litt und sich wegen der roten Garde verändert hatte.

Anders als ihre Anführerin blieben die beiden jüngeren Zigeuner stehen und machten keine Anstalten zu ihren Leuten zurück zu gehen. Lieard musterte sie: Noch zwei neue Rekruten?

Es waren eine Junge und ein Mädchen, Geschwister, wie ihm schien, der Junge etwas älter als seine Schwester. Er hatte schwarze Haare bis zu dem Schultern, die ihm von einem einfachen Band aus dem gebräunten Gesicht mit den kohlefarbenen Augen gehalten wurden. Eine gezackte Narbe verlief von der Nasenwurzel bis zur linken Schläfe, sein Gesichtsausdruck war entschlossen. Er trug einfache Kleidung und ein abgenutztes Schwert.

Sie war etwas kleiner als er, hatte dieselben dunklen Augen aber lange, leicht gewellte braune Haare, die mit bunten Bändern durchwirkt waren. Sie trug ebenfalls Hosen und ein Schwert, dass sie durchaus zu benutzen wusste. Von einem der Baumwipfel flatterte ein pechschwarzer Rabe auf sie zu und landete krächzend auf ihrer Schulter, die dunklen Augen seltsam traurig auf Lieard gerichtet, als ob er etwas wüsste, dass dem Söldner nicht gefallen würde.

Auffällig waren die roten Handschuhe, die sie beide an der linken Hand trugen.

„Bitte verzeiht ihnen“, sagte der Junge in einem seltsam leichten Tonfall, der unbekümmerter schien als er aussah. „Wir hatten es nicht leicht und haben viele Verwandte durch Fremde verloren. Das ist zwar bereits zehn Jahre her, aber wir Zigeuner vergessen nur schwer.“

Das Mädchen nickte und lächelte traurig. Offensichtlich schmerzte sie der damalige Verlust stärker als ihren Bruder – oder er verbarg es geschickt.

„Wir würden gerne mit euch kommen und in eurem Heer dienen… Zumindest eine Zeit lang.“

Lieard war überrascht. Bisher hatten alle Freiwilligen sich bis zum Ende des Krieges verpflichten wollen, dass, ihren Hoffnungen zufolge, nur noch ein paar kleine Schlachten entfernt war.

„Eine Zeit lang? Wie lange?“, wollte er wissen. Die Geschwister sahen einander an, dann antwortete die Schwester in einem singenden Tonfall: „Bis wir jemanden gefunden haben. Unseren älteren Bruder. Wir verloren ihn damals nach dem Überfall aus den Augen, obwohl uns gemeinsam die Flucht gelang. Wir glauben, dass er noch lebt… Wir spüren es einfach. Und bei euch haben wir eine größere Chance ihn zu finden als bei unserem Clan. Vielleicht kämpft er ja in eurem Heer.“

„Und wenn ihr ihn findet, wollt ihr wieder zu eurem Clan zurückgehen?“, es war mehr Feststellung als Frage. Woher wollten diese Beiden nur so genau wissen, dass ihr Bruder noch lebte? Weil er „noch nicht als Stern am Himmel über seine Lieben wachte“? Er kannte den Glauben der Bewohner dieses Kontinents und er gefiel ihm besser als das schlichte Eingehen in schwarze Bedeutungslosigkeit. Aber wenn sie nur auf Grund ihrer Religion bereit waren in den Krieg zu ziehen und sich an einem Strohhalm festklammerten, ging ihm dieser Glaube doch zu weit.

Doch in ihren Augen sah er denselben Enthusiasmus und die gleiche Entschlossenheit wie in denen aller anderer Freiwilliger, ach wenn sie sich aus einer anderen Quelle speiste und ein anderes Ziel hatte.

„Wie heißt ihr?“, fragte er sich in sein Schicksal fügend. „Keetann und Arla, wir sind froh euch unterstützen zu dürfen,…“ „Lieard… Lieard vom nördlichen Kontinent“, er bemühte sich zu lächeln und reichte ihnen die Hand. Die Regeln des Krieges hatten zwei neue Opfer gefunden…
 

Die Regeln des Krieges…

Ungeschriebene Gesetze, derer sich nur die wenigsten bewusst sind und die doch für jeden Krieg gelten.

Sie waren gnadenlos und unaufhebbar. Wer sich einmal in ihre Fänge begab, musste oft miterleben, dass sie ihn nie wieder freigaben, denn der Krieg lebte auch nach seinem Ende in den Köpfen der Beteiligten fort und brachte sie dazu sich selbst zu zerstören.

Als die rote Garde und das Heer der vereinten Völker das erst Mal richtig aufeinander trafen, behielt Lieard Recht: Rund die Hälfte aller neuen Rekruten wurden entweder getötet oder verletzt, der Rest verlor seine Siegesgewissheit und begann zu zweifeln.

Viele der Söldner verloren ebenfalls ihre Leben, denn in dem Versuch ihre Leute zu retten und die besser ausgebildeten Feinde Stand zu halten, versuchten sie wirklich alles und opferten sich selbst.

Die Regeln des Krieges galten eben auch für sie…

Keetann und Arla überlebten sie erste Schlacht und zu Lieards Erstaunen nahm ihre Entschlossenheit nicht ab, sondern sogar noch zu, als sie in einigen der Angreifer die Räuber erkannten, die sie vor zehn Jahren angegriffen hatten. In ihnen keimte der Glauben, dass ihr älterer Bruder ein Gefangener sein könnte.

Sie waren entschlossen ihn zu befreien und zu retten um sich für all die vielen Male, die er sie früher beschützt hatte, zu revanchieren und ihn endlich wieder in ihre Arme schließen zu können.

Lieard war ohne es zu wollen von ihnen beeindruckt. Von ihrer Einstellung, ihren Glauben an das Überleben ihres Bruders und eine glückliche Zukunft, in der sie wieder vereint sein würden, und er begann sich mit ihnen anzufreunden.

Sie waren ein Lichtblick in den dunklen Zeiten des Krieges, denn sie kämpften nicht nur, sondern unterhielten auch die trübsinnigen Kämpfer mit ihren Taschenspielertricks, ihren Geschichten und Gesängen. Die Schlachten schienen sie unberührt zu lassen, denn, wie Arla einmal meinte, das Bild, dass sich ihnen nach dem Überfall geboten hatte, war weitaus schlimmer gewesen als es alles andere jemals sein könnte.

Sie lachten viel, spendeten ihrer Umgebung Trost und Stärke und erleichterten den überarbeiteten Offizieren mit ihren klugen Köpfen ihre Arbeit.

Als Lieard letztendlich von den Anführern der einzelnen Völker zum obersten Heerführer ernannt wurde, berief er sie zu seinen Beratern…
 

Gemeinsam standen sie auf einer Höhe über dem voraussichtlichen Schlachtfeld.

In den letzten Tagen hatten die Späher berichtet, dass die rote Garde sich sammelte und immer mehr Räuber, Diebe und Halunken, sowie Söldner in ihre Reihen aufnahmen. Ihr Heerführer führte sie in Richtung der vereinten Armee und schien auf dem Weg sogar noch monströse Verstärkung zu erhalten.

Nun wartete das gesamte Heer der Völker darauf, dass die finale Schlacht, Lieard rechnete eher mit Schlachten, letztendlich beginnen würde. Ihre gesamte Zukunft würde entschieden werden…

Lieard hob den Kopf als Kumm, Arlas Rabe, leise krächzte. Er saß immer auf ihrer Schulter, es sei denn, sie kämpfte, und musterte alles aus weisen, traurigen Augen. Als Lieard ihr gegenüber mal die Tradition seines Volkes erwähnt hatte, die Geschichte eines jeden Sterbenden anzuhören um ihm Frieden zu geben und ihr Andenken zu bewahren, hatte sie mit einem traurigen Lächeln angedeutet, dass das ja vielleicht auch Kumms Aufgabe war.

Vielleicht merkte sich dieser seltsame Vogel alles, was um ihn herum geschah, damit auch nichts verloren ging. Vielleicht wusste er ja mehr als alle anderen und würde die Geschichte dieses Krieges bewahren und an seine Nachfahren weitergeben, wenn die Namen der Beteiligten längst vergessen und selbst ihre Asche im Wind verweht war.

Über den gegenüberliegenden Hügelkamm wogte Staub.

Das Tal, das man auf Grund seiner Abgeschiedenheit und seines, auf der Seite der roten Garde, stark sumpfigen Bodens ausgewählt hatte, lag still und verlassen da. Ungehindert rollte die Staubwolke den Hügel hinunter und wallte über Schlamm und Moor.

Dann war die Stille vorbei und leise Trommeln, sowie das Geräusch hunderter, wenn nicht tausender Hufe war zu hören.

Lieard wusste, dass sie im Tal würden lagern müssen, denn die Ebene hinter dem Hügel war noch feuchter als im inneren des natürlichen Kessels. Das Heer der vereinten Völker dagegen konnte hinter ihrem Hügel lagern und war somit vor einem direkten Angriff und neugierigen Blicken von strategisch denken Köpfen geschützt.

Dieser Ort war eine gute Wahl gewesen.

Endlich blitzte der erste rotgoldene Helm am Rand der Anhöhe auf. Ein klarer Hornton erklang, dann erschienen immer mehr Helme samt zugehöriger Körper und Reittiere und blieben am Rand der Anhöhe stehen. Eine einzelne Gestalt löste sich von den Reihen und trieb sein Pferd halb vom Hügel. Er musterte den trügerischen Boden, dann wanderte sein Blick hoch zu seinen Gegnern: Sein Gesicht war hinter einer Dämonenmaske verborgen.

Eine weitere Gestalt, gewandet in eine Robe aus weißen und blauen Tüchern, erschien aus dem Nichts auf dem Hügelkamm und rief dem Heerführer, den um jemand anderen konnte es sich nicht handeln, etwas zu.

Die goldene Fratze nickte und hob eine Hand: Auf der flachen Hand sammelte sich Glut und die Luft geriet in Bewegung.

Die Hand wurde gesenkt und eine Hitzewelle, so stark, dass man sie selbst noch auf dem gegenüberliegenden Hügelkamm spüren konnte, breitete sich aus und trocknete den Boden innerhalb von Sekunden aus. Risse und Spalten bildeten sich und die Pflanzen zerfielen zu Asche. Ihre Schlacht würde auf einer Wüste stattfinden.

Die rote Garde setzte sich wieder in Bewegung, doch der Mann in Blau war verschwunden, wie vom Antlitz der Erde gewischt.

Schweigend beobachtete Lieard wie immer mehr Krieger und Scheusale über den Rand des Hügels wanderten und sich wie eine rote Welle in den staubigen Talkessel ergossen um dort ein Lager aufzuschlagen.

Hinter ihm hörte er die leise Stimme eines anderen Söldners: „Wir sind verloren…“
 


 

Hiermit wären also die Fronten geklärt...

Und keiner weiß etwas davon.

Drei Hoffnungen treffen aufeinander:

Die Völker wollen überleben.

Largon die Welt.
 

Und Roike und seine Geschwister wollen einander nur retten - und treten dafür gegeneinander an...



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Kommentare zu diesem Kapitel (8)

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Von: abgemeldet
2007-04-05T21:02:12+00:00 05.04.2007 23:02
Wieder einmal sehr beeindruckend. Sorry, dass mein Kommie so lange gebraucht hat. hab zur zeit viel um die Ohren~
Joa....
Ich fands sehr beeindruckend, wie du den Lebensweg von Lieard geschildert hast und seine Ausfassung von krieg und Frieden, Leben und Tod~
Sehr faszinierend. Gefällt mir. Zu deinem Stil muss ich auch nicht viel sagen. Du hälst das von dir vorgegebene Niveau^^ Find ich toll^^
Und ich freu mich auf die Fortsetzung. Die letzten Sätze machen auf alle Fälle lust auf mehr~

jenki
Von:  leesa
2007-04-04T17:20:07+00:00 04.04.2007 19:20
supper - wobei 10 jahre lernzeit nicht viel ist - aber alzu lang können die ja auch nicht sein da er ja seine geschwister retten will und nach 100 jahren ist von dehnen wohl nur noch Staub und knochen übrig.
aber was sind 10 jahren von einem ewig währendes leben?
hat zeit da überhaubt noch bedeutung ?
liebe zu menschen die so viel früher sterben, ist das nicht iratzional? ja, das leben ist grausam aber nur der es zu ende lebt kann denn sin von diesem erkennen.
Von:  Yosephia
2007-04-04T11:40:00+00:00 04.04.2007 13:40
hm... was soll ich dir groß sagen, was die anderen Kommischreiber nicht schon geschrieben haben..?^^'

ich stimme ihnen hundertpro zu! *nick nick*

ich mag die kursiven Sprüche am Anfang immer... das passt immer voll gut zum Kapitel, lässt sich aber gleichzeitig auch auf die Realität übertragen...
bist ne Hobby-Philosophin, hm?^^

Ich find´s cool, dass du Lieards Geschichte so gut beschrieben hast... damit hätte ich nicht gerechnet, weil ich nach dem letzten Kapitel damit gerechnet hätte, dass es jetzt direkt zum Treffen zwischen Roike und Lieard kommt...

ergo: du bist immer wieder für eine Überaschung gut!^.^

und der arme Roike... *largon erwürg*
wie soll er denn aus diesem Dilemma wieder herauskommen? T___T

aber ich muss Tomasu doch schon irgendwie zustimmen... ich hab auch mit nen bisschen mehr Lehrzeit gerechnet... 100 Jahre nicht unbedingt, aber was für ein äußerliches Alter hat denn Roike jetzt? @__@ Allzu alt kann er ja jetzt auch nicht sein, oder...?


Auf alle Fälle freu ich mich schon aufs nächste Kap *nick nick*
du wirst das sicher hinkriegen mit der Kampfszene^^ (in Gegensatz zu mir *drop*)

Mata ne
Yo^^'

PS: Dass das ein verkorkster Kommi ist, weiß ich schon^^° ist irgendwie meine Spezialität... ~___~'
Von:  Tomasu
2007-04-04T05:34:49+00:00 04.04.2007 07:34
Oh man nur 10 Jahre Lehrzeit. Ich hatte mit 100 gerechnet. Lang aber gewissenhaft.
Jetzt fragte sich nur ob das Feuerkind es schafft seine Fesseln zu sprängen, bevor er seine Geschwister für immer verliert,
Tomasu
Von:  Callisto
2007-04-04T04:57:28+00:00 04.04.2007 06:57
Der erste Satz ist mal wieder genial faszinierend!
Und auch dieses Mal ist die Story absolut fesselnd.

Das gemeine ist das sich Roike und seine Geschwister gegenseitig retten wollten und sich nun als Feinde gegenüberstehen werden, richtig tragisch, aber mir gefältt sowas ja^^
Von: abgemeldet
2007-04-03T22:12:36+00:00 04.04.2007 00:12
unaufhaltsam strickst du an deinem geniestreich weiter...
fast schon unheimlich wie gut du das kannst^^
weiter so ;)
Von:  Dama
2007-04-03T21:08:50+00:00 03.04.2007 23:08
schönes kapi XD
ich will auch so lange schreiben, ich krieg höchstens in letzter zeit immer nur ne seite in word hin ^^
vg wolffan
Von:  shinu
2007-04-03T20:03:26+00:00 03.04.2007 22:03
erste^^
*hach* du verstehst ein jemanden neugierig zu machen! *die ganze zeit rumhibbeln könnt* ich möchte unbedingt wissen, wi es weiter geht! du wirst bestimmt herausfinden, wie du das am besten schreibst^^ das machst du schon!^^ die geschichte, die figuren, die atmosphäre und und und, und alles! ich liebe dich xD deinen schreibstil, ich könnte einfach so dahinschwelgen ^///^ das machst du lyos! *anfeuer*

abertausend grüße
shinu^^


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