Der neue Kapitän
Kapitel 5
Der neue Kapitän
„Ich möchte bitte etwas sagen. Es ist mir wichtig.“
Diese Worte ließen alle eben noch so lauten Gespräche abbrechen. Ohzora sah mit entschlossenem Blick nach vorne. [Was hast du vor, willst du dich gegen die Entscheidung wehren?.... Es würde dir auch keiner verübeln.......]
Alle schauten erwartungsvoll zu ihrem Kapitän. Dieser versprühte eine lang nicht mehr gesehene positive Ausstrahlung. Fast wie früher.
Bewusst oder unbewusst hatte er auch eine Veränderung im optischen Bereich durchgemacht. Was wohl hauptsächlich an seinen schönen schwarzen Haaren lag, die an Länge gewonnen hatten.
Trainer Mikami nickte der Bitte zustimmend entgegen. „Tsubasa, sag, was du zu sagen hast.“
Einige dunkle Haarsträhnen verdeckten Ohzoras rechtes Auge. Mit einem vertrauten Lächeln sah er in die große Runde. [Ein Lächeln....... ich wusste, es ist noch was da. Wie ich dieses Lächeln liebe......]
„Freunde, danke, dass ihr an meiner Seite seid und mir beistehen wollt. Ich habe euch alle sehr in mein Herz geschlossen. Jeder einzelne von euch bedeutet mir viel. Man kann sich glücklich schätzen, so viele liebe Menschen um sich zu haben.“
Tsubasa strich die Haarsträhnen aus seinem Gesicht und seine Augenfarbe verdunkelte sich zu einem traurigen Braun. „Ich danke euch. Und ich hoffe, ihr könnt mir verzeihen. In den letzten Wochen war es nicht einfach mit mir, das weiß ich. Es tut mir Leid.“
Der Kapitän schloss für einige Sekunden seine Augen. [Tsubasa, wie gern würde ich dir helfen. Sag uns endlich, was mit dir los ist..... bitte. Denn egal, was es auch ist, ich will dir beistehen.....]
Ein leises Seufzen entging Japans Nr. 10. „Einige von euch habe ich auch ziemlich mies behandelt.......“ Tsubasa sah zu Taro hinab, der mit großen Augen nicht glauben konnte, was er da hörte. „Besonders bei dir, Misaki, muss ich mich entschuldigen. Es tut mir Leid.“ „Tsu.... Tsubsa, das ist schon....“ „Nein, Taro, es ist nicht okay! Das war einfach nur übel von mir. In mir liegt eine Menge Wut, ich habe kein Recht, es an dir oder an jemand anderem auszulassen.“
Der Braunhaarige wich dem Blick des Kapitäns verlegen aus. Zu gern wollte Misaki ihm noch so viel sagen, besonders wegen einer bestimmten Sache. [Ich muss und will es dir sagen. Noch heute.]
Ohzora drehte sich wieder in Richtung der Trainer. „Trainer Kira und Trainer Mikami haben vollkommen Recht. Ich kann das Amt des Mannschaftskapitäns nicht mehr erfüllen. Ja, ich habe meine Gründe, warum ich mich so verändert habe und jetzt so bin. Aber noch kann ich es euch nicht sagen. Das geht nicht.
Deshalb....... deshalb trete ich hiermit freiwillig zurück.“
Beklemmende Stille trat ein. Das war aber noch nicht alles, was Tsubasa zu sagen hatte.
„Eine letzte Bitte, einen letzten Wunsch als Mannschaftskapitän habe ich noch. Und ich hoffe, dass er akzeptiert wird.“
Die Stille kippte in lautes Getuschel um. Die Trainer standen noch immer ziemlich ratlos da. Mit so etwas hatten selbst sie nicht gerechnet.
[Freiwillig zurücktreten.......... ahmn.... warum macht er das..... und welchen Wunsch...]
„Tsubasa!.....“ „Schon gut, Taro, es ist meine Entscheidung. So ist es am besten. Ich werde damit zurechtkommen. Mit allem.“
Hinten saß ein ziemlich erstaunter Shun. Misugi hatte sich inzwischen zu ihm gesellt. „Sachen gibt’s. Das hätte ich von Tsubsa nicht erwartet. Ich frage mich, wie das jetzt noch weitergehen soll. Ihn muss wirklich etwas sehr bedrücken. Irgendwas stimmt bei ihm nicht mehr....“
Nitta nickte erst stumm, während er noch immer wie gebannt nach vorne sah.
„Ich kann mir niemanden anderen mit dieser Kapitänsbinde vorstellen.
Tsubasa-Sempai...... also Tsubasa... er ist doch wie geschaffen für diese Aufgabe. Und er hat damals seine Nankatsu-Mannschaft von einem Sieg zum anderen geführt. Ich selbst habe auch sehr viel von ihm gelernt. Wir spielen zwar nicht auf der gleichen Position. Aber ich muss zugeben, dass er mein Vorbild ist und es auch immer war. Du hättest sehen sollen, wie ich mich damals in meiner Ohtomo Zeit aufgeführt habe gegenüber Tsubasa. Das ist mir jetzt fast schon etwas peinlich. Aber mal abwarten. Vielleicht kann ich ihm sogar irgendwie helfen. Ich bin mir sicher, dieses Camp wird ihm gut tun. Alles hat hier mit Fußball zu tun. Eigentlich ein Paradies für jeden Fußballer. Das wird er sicher ab morgen schon realisieren. Dann wird er auch wieder Motivation finden.“
Jun musterte den jungen Spieler eingehend von der Seite aus.
Es war ganz neu für ihn zu sehen, dass Nitta auch in einem anderen Ton sprechen und ernst sein konnte. Bis jetzt kannte er nur die lustige, quirlige und lachende Version.
Ken und Kojiro teilten auch ihre Meinungen aus. Japans Nr. 9 fand das ganze ziemlich verrückt. „Da tritt der Typ freiwillig zurück, ich glaube es nicht. Ohzora war zwar nie ein großer Egoist. Aber das...... das hätte selbst ich nie von ihm erwartet.“ „Ja, es hat mich auch überrascht, aber ich bin mir sicher, er tut das wirklich nur für uns alle. Für seine Mannschaft. Du hast ja gesehen, dass seine Laune schon so einiges beeinflusst hatte. Wenn er nicht mehr Kapitän ist, wird das nicht mehr dermaßen ins Gewicht fallen. Schade finde ich es trotzdem.“
Eine Reihe hinter den Toho-Kollegen saßen Hikaru und Mamoru. Traurig sah der Nankatsu-Spieler in die Luft. „Er will also wirklich das Amt abgeben. Echt doof. Ich hatte nie einen anderen Kapitän als ihn. Abgesehen von Genzo.. aber na ja. Tsubasa war ein großartiger Kapitän.“ „Ja, das war er. Aber sieh das jetzt nicht alles so negativ. Wir wissen, er hat es drauf. Vielleicht tut ihm das erst mal wirklich gut, nicht die ganze Verantwortung zu tragen.“ Ryo, dem das Lachen irgendwie vergangen war, konnte dem nur zustimmen. „Matsuyama hat Recht, jetzt warten wir mal ab, was er noch für eine Bitte hat. Bin schon mächtig gespannt. Was kann das nur sein?“
Trainer Mikami klatschte laut in die Hände. „Ruhe, seid ruhig. Ich will Tsubasas Wunsch hören!“
Der Lärm legte sich blitzschnell. „Tsubasa, das überrascht mich sehr, was soll ich dazu sagen...... nun teile uns doch zuerst mal deinen Wunsch mit. Ich will sehen, ob dieser auch realisierbar ist.“
Ohzora, dessen Fassung sichtlich gelöster erschien als vorher, fuhr fort.
„Danke, ich wäre Ihnen, Herr Mikami, Herr Kira, und auch euch allen sehr dankbar, wenn ihr mir diese letzte Bitte als Kapitän noch erfüllt. Bitte...... lasst mich, mich allein den neuen Mannschaftskapitän auswählen.“
Zugleich erhob jemand wütend seine Stimme. Genzo Wakayasahi. „Sag mal, was bildest du dir ein! Ohzora, du glaubst wohl, du kannst dir alles erlauben. Das ist eine bodenlose Frechheit. Das werde ich nicht akzeptieren!“
Der ’Noch’- Mannschaftskapitän drehte sich zu Wakabayashi um. Trauer zeichnete sich an Tsubasas Gesicht ab. Trauer und Mitleid, das sich dann in einen durchringenden dunklen Gesichtsausdruck verwandelte. Dieser Blick machte den Torwart mit der Kappe sichtlich nervös.
„Sieh...... sieh mich nicht so an! Sieh mich, verdammt noch mal, nicht so an! Am besten wäre es, wenn du einfach abhaust! Verschwinde! Und komm auch nie wieder!“
Diese Worte ließen eine andere Person von seinem Platz springen. Der legendäre Tiger Japans hechtete Genzo an die Gurgel. Wutentbrannt hielt er diesen hoch in die Luft. „Wakabayashi, du Vollidiot! Hast du sie noch alle? Was ist mit dir los! Du hast dich auch verändert. Aber leider in eine total negative Richtung. Und wage es nicht, den Mannschaftskapitän noch einmal dermaßen zu beleidigen!“
Der Kappenträger bekam einen hochroten Kopf und fuchtelte erfolglos mit seinen Händen umher. Misugi griff so schnell es ging ein und brachte Kojiro dazu, den nach Luft röchelnden Torwart loszulassen. Genzo wollte ihm sogleich eine reinhauen. Aber Jito konnte ihn noch rechzeitig aufhalten. „Lass es, Wakabayashi, das bringt doch nichts.“ „Lass deine dreckigen Pfoten von mir, du riesige Tonne!“ „Na hör mal!“
Die Situation wäre beinahe explodiert, gäbe es da keinen Trainer Kira. „Ihr verdammtes Pack! Auseinander! Sonst gibt es auch für euch 1000 Liegestütze. Setzt euch wieder auf eure Plätze!“
Während die drei Streithälse sich wieder zu ihren Plätzen begaben, diskutierten die Trainer über Ohzoras Bitte.
Kojiro ließ sich verärgert neben seinen Freund fallen. „Oh Mann, ich dachte, ich könnte nun besser mit diesem Typen auskommen. Nach der WM sah es so aus. Aber mit dieser Aktion hat er sich’s nun total verschissen.“ „Musstest du ihm deswegen unbedingt an den Kragen gehen? Ich hoffe, Kira lässt das noch mal durchgehen.“ „Ja, ich weiß, aber ich konnte mir dieses blöde Gelaber dieses Möchtegern-Torwartes nicht mehr anhören. Wie ich diesen Typen hasse!“ „Schon gut, beruhige dich. Ich bin jetzt gespannt, ob die Trainer auf Tsubasas Bitte eingehen werden.“
Taro saß wie angewurzelt auf seinem Platz. Nie hätte er gedacht, dass Genzo seinem Tsubasa so viel Hass entgegenbringen könnte. [Ich verstehe das nicht. Wakabayashi ist doch einer der besten Freunde von Tsubasa. Wie konnte dieser ihm solch grässliche Worte sagen?]
Etwas zögernd sah er in das Gesicht der Nr. 10. Ohzora hatte die Augen geschlossen.
[Was geht dir gerade durch den Kopf? Du bist sicher total enttäuscht von ihm. Es tut mir Leid. Mit so etwas hätte wohl niemand gerechnet. Vielleicht hatte Genzo aber einfach nur ’nen sauschlechten Tag und entschuldigt sich später...... ja, so muss es sein......]
Beide Trainer traten wieder nach vorne. Mikami räusperte sich und bekam dafür die volle Aufmerksamkeit. Alle Augen waren auf ihn gerichtet.
„Trainer Kira und ich haben darüber entschieden. Wir werden dieser Bitte nachgehen und sie akzeptieren. Das ist das Mindeste, was wir eurem Mannschaftskapitän noch entgegenbringen können und wollen.“
Und wieder war es die Stille, die den Raum beherrschte.
Nach einigen Sekunden hielt Ryo sich lachend den Bauch und versuchte, etwas zu sagen. „Haha, gut so, das hat unser Kapitän sich verdient, hahaha. Dazu hat er volles Recht! Wähl ruhig, Tsubasa!“
Somit war das Eis gebrochen. Alle waren dafür. Mit der Ausnahme von Wakabayashi natürlich. Doch das interessierte niemanden. [Das freut mich. Bin gespannt, wen du wählen wirst. Sicher Hyuga oder Matsuyama.]
Niemand wusste es. Aber Tsubasa war mehr als nur froh darüber, dass die Trainer seiner Bitte einwilligten. Eine große Last wurde ihm genommen. Eine ’Last’, die er einst mit großem Stolz mit sich trug. Doch Zeiten ändern sich. „Danke, Trainer Mikami, Trainer Kira. Das bedeutet mir sehr viel.“
Kira schlug wütend auf einen kaputten Tisch und brüllte ziemlich übertrieben. „Ja, alles schön und gut! Wer soll nun die Mannschaft führen, Tsubasa!“
Die Lippen des Mannschaftskapitäns formten sich zu einem entspannten Lächeln. „Nun, ich hab mir darüber schon länger Gedanken gemacht. Dies ist keine Spontanentscheidung. Und ich bin mir bei der Person, die ich jetzt erwähle, zu 100 Prozent sicher. Er wird die Mannschaft zusammenhalten und sie führen, als wäre es sein eigenes Herz. Diese Person wird ihr Amt noch besser erfüllen können als ich es jemals konnte.“
Ohzoras Augen wanderten zu seinem Braunhaarigen Sitznachbarn hinab. „Du, Taro Misaki. Ich will, dass du der neue Mannschaftskapitän wirst.“
Misaki sah seinem Tsubasa ziemlich verdutzt ins Gesicht. „Bi.. bitte was? Warum....... warum ich? Meinst du das..... ernst?“ [Habe ich richtige gehört? Er will, dass ich seinen Platz übernehme? Aber warum ich............ und warum nicht jemand wie Kojiro oder Matsuyama....... ich glaube es nicht.....] „Tsubasa.....“ Die Nr. 10 griff nach Taros rechter Hand und zog ihn mit einem Ruck hoch. „Ja, ich meine es ernst, du bist der Richtige. Der absolut Richtige für dieses Amt. Führe uns von nun an als Mannschaftskapitän in die bevorstehenden wichtigen Spiele. Ich weiß, du hast es drauf. Also bitte willige ein.“
Etwas verlegen kratze sich der Braunhaarige am Kopf.
„Ich weiß ...... nicht, was ich sagen soll.“ „Sag doch einfach Ja.“ [Es scheint ihm wirklich ernst damit zu sein. Und wenn er das so will. Wenn ich ihm so helfen kann.... warum nicht. Ja, ich werde das für ihn tun......]
„Ich werde dich nicht enttäuschen. Ich nehme das Amt als Mannschaftskapitän an. Wenn die anderen nichts dagegen haben, natürlich......“
Tsubasa umarmte den Braunhaarigen freudig. Fast wäre Taro dabei umgefallen, so sehr war er von dieser Aktion überrascht. Und auch all die anderen kamen herbeigedrängt. Alle schienen sichtlich mehr als zufrieden mit dieser Wahl.
Währenddessen verließ Wakabayashi zornig den Raum. Voller Hass in seinen Augen lief er nach draußen und blieb erst stehen, als er auf einer nahe gelegenen Klippe stand. Der einzigen Klippe überhaupt weit und breit. Mit voller Wucht schmiss der verärgerte Junge seine Kappe gegen den Boden. Die Hände ballte er zitternd fest zu Fäusten zusammen. „Dieser verdammte Tsubasa! Da wählt er dieses Weichei von Misaki zum neuen Kapitän. Ohzora hat sich schon immer wie ein Gott gefühlt. Und jeder ist blind, niemand sieht, wie verlogen dieser Idiot in Wirklichkeit ist. So scheinheilig, von wegen er ist ja so arm und traurig. Und nicht genug, mischt sich dieser Muskelprotz von Hyuga auch noch ein. Mal abgesehen von diesem hirnverbrannten Hünen Jito. Die beiden werden auch noch ihr Fett wegbekommen.......“
Hinter ihm kamen zwei Kollegen angetrottet. Taki und Kisugi. „Kapitän! Genzo!“, rief der eine mit den Hasenzähnen ihm entgegen. „Ja, was ist denn!“ „Genzo, wir sind auf deiner Seite. Diesen beiden Rotzbengeln, Taro und Tsubasa, was fällt denen auch ein. Und dieser kranke schwule Typ, der sich an dir vergreifen wollte. Wirklich unfassbar!“ Kisugi, der seinen Genzo wie verrückt anbetete, stimmte dem vollkommen zu. „Die verdienen alle eine gehörige Lehre, die sie nie vergessen werden!“
Wakabayashi grinste seinen beiden Freunden genugtuend ins Gesicht. „Ihr habt vollkommen Recht. Deswegen werde ich auch etwas unternehmen. Sie müssen verstehen, dass es Folgen hat, mir zu widersprechen oder gar anderer Meinung zu sein. Also wollt ihr mir dabei helfen?“
Seine beiden Lakaien sprangen in die Luft vor Freude. „Klar! Wir sind dabei!“ Wakabayashi fing grausam zu lachen an. „Jahahah........ Ohzora.......... warte nur. Ich mache dich fertig. Denn ich kenne deine Gründe. Ja, nur ich kenne sie. Durch einen Zufall weiß ich alles. Alles! Ich habe somit die Macht über dich!“
Der irre gewordene Torwart griff nach seiner Kappe und zerriss sie in zwei Teile. „Tsubasa, ich werde dich zermürben wie einen Wurm!“
Im Besprechungsraum
Inzwischen hatte Taro seine Rede beendet. Die Besprechung war nun endlich zu Ende.
Frohen Gemütes verließen alle den Raum. Außer Misugi und Nitta natürlich. Murrend ließ sich Shun in den Sessel sinken.
„Ich bin ja echt froh darüber, dass Misaki unser neuer Kapitän ist und nicht jemand anders. Das meine ich jetzt nicht so, wie es sich anhört. Aber Misaki ist einfach eine total nette Seele. Schön ruhig und friedlich.“ Jun stand vor ihm und sah ihn auffordernd an. „Ja, und wo ist dann jetzt das Problem? Komm, gehen wir jetzt gleich.... dann haben wir es hinter uns. Diese paar Liegestützen.....“ „Bist du des Wahnsinns? Die ’paar’ Liegestützen. Diese ’paar’ Liegestütze sind mein Problem. Ich bin fix und fertig.“ „Ach was, das packst du schon. Und denk daran, dass Tsubasa dein Vorbild ist. Würde er über die Liegestützen jammern?“ Shun sah trotzig zu Boden. „Ja, ich weiß doch.....“
Trainer Kira kam gelangweilt auf die beiden angeschlichen. „Kommt jetzt, ihr zwei Narren, draußen erwartet euch die wohlverdiente Strafe. Na los!“ Grimmig schlug er einen der Tische nieder. Die Anzahl der kaputten Tische wurde immer mehr und mehr. „Hey, müssen sie immer so brutal sein?!“, rief Nitta verärgert. Darauf zertrümmerte Kira noch zwei weitere Tische und ging stampfend aus den Raum.
„Komm, Shun, gehen wir, sonst haut der Trainer noch weitere 1000 Liegestützen drauf.“ Der Co-Trainer schnappte sich die Hand des Stürmers und schleifte ihn mit viel Mühe nach draußen.
Zimmer 2 (Ken, Kojiro, Jun, Shun)
Kojiro putzte sich die Zähne, während Ken am Balkon stand und versuchte, am Strand irgendetwas zu erkennen. „Wohin Kira die beiden wohl bringt.....“ Der Toho-Kapitän gesellte sich gähnend mit der Zahnbürste in der Hand zu seinem Freund. „Nach was hältst du denn Ausschau, Ken?“ „Ach..... ich mach mir etwas Sorgen um unsere beiden Mitbewohner. Es ist schon spät und es wäre besser, sie würden jetzt auch in die Federn gehen. Ich habe ein ziemlich ungutes Gefühl, was den morgigen Tag betrifft.“ „Ach was, morgen interessiert mich noch nicht. Mann, bin ich müde.“
Der Torwart verzog etwas genervt sein Gesicht. „Hmn.. du nimmst immer alles so locker, irgendwann mal wirst du mit so einer Haltung dein blaues Wunder erleben! Spätestens, wenn ich die Wette gewonnen habe......“
Kojiro ließ seine Zahnbürste fallen. „Hey! Wer wird hier die Wette gewinnen! Misugi und Nitta brüten überhaupt nichts aus. Ganz im Gegenteil zu meinen beiden Schützlingen. Ich habe sie vorhin etwas beobachtet.“
Wakashimazu spazierte grinsend in das Wohnzimmer zurück. „Träum weiter, Kojiro.“
Japans Nr. 9 sah seinen Freund nun sichtlich verärgert an. „Sei dir nicht so sicher, denn du hast da was Wichtiges vergessen. Eine Tatsache.“ „Ach... was meinst du damit?“ Nun konnte Hyuga sich nicht mehr zurückhalten und sah seinen Partner triumphierend an.
„Du hast vergessen, Jun hat doch eine Freundin, diese Yayoi. Alles spricht jedenfalls dafür. Und ich sage dir, er wird sich sicher nicht von ihr trennen. Erstrecht nicht wegen einem kindlichen verspielten Jungen wie Nitta. Und das ist es auch, was Jun in dem Kleinen sieht, einen Bruder, ein kleines Brüderchen. Nichts weiter.“
Ken betrat schweigend den Schlafraum und ließ sich müde in sein Bett fallen. „Die hatte ich wirklich total vergessen........ aber das bekomm ich auch noch hin.“ „Du kannst auch gern aufgeben.“ „Das hättest du wohl gerne, wir sollten aber auch nicht vergessen, warum wir alle hier sind, in diesem Camp. Ich will Japans Nr. 1 im Tor werden. Morgen geht das Training endlich los. Ich kann es kaum erwarten.....“ „Ja, ja..... rede dich nur raus...“ „Klappe....“
Zimmer 3 (Taro, Tsubasa, Mamoru, Hikaru)
Hikaru und Mamoru lagen schon längst in ihren Betten. Ganz anders stand es um den sensiblen braunhaarigen neuen Mannschaftskapitän. Er saß auf der Couch und starrte wie gebannt in Richtung Badezimmertüre, die halboffen stand. Der Grund dafür war eine bestimmte Person, die sich gerade die Haare wusch. [Tsubasa, komm doch endlich heraus, ich muss unbedingt mit dir reden. Das muss noch heute sein. Ich halte es nicht mehr aus.....]
Einige Minuten später trat der ehemalige Mannschaftskapitän, mit einem Handtuch auf dem Kopf, aus dem Badezimmer. Sichtlich erstaunt blickte er ins Wohnzimmer. „Du bist ja noch auf, Taro. Oder konntest du wegen dem Wasserkrach nicht einschlafen? Entschuldige, aber das mit meinen Haaren war echt schon überfällig.“ Misaki schüttelte heftig den Kopf. „Nein, nein, kein Problem.“ [Wie unheimlich gut Tsubasa doch aussieht....... und dann noch dieses nasse, lange Haar. Was...... ach, reiß dich zusammen........ du willst ihm doch sagen.... dass.... Aber wie soll ich damit anfangen........ vielleicht einfach: Hey, übrigens: ich liebe dich. Oder......]
„Taro?“ Ohzora setzte sich unbemerkt neben seinen Mitbewohner. „Du, Taro....... Hey, Misaki!“ Erschrocken fuhr der Braunhaarige zusammen. „Wa.. was?“ Lachend schmiss Japans Wunderkind das Handtuch auf das braune Haar des anderen.
„Ich glaube, wir sollten schleunigst ins Bett.“ „Bitte was? Wie meinst du das?“ Der ehemalige Kapitän schüttelte kräftig sein schwarzes Haar, das schon fast wieder ganz trocken war.
„Na, wie werde ich das schon meinen, es ist bereits nach 23 Uhr. Soweit ich mich erinnern kann, müssen wir morgen früh raus. Und ich will noch etwas früher raus als alle anderen, ein paar Laufrunden absolvieren, du verstehst. Und das bei Sonnenaufgang. Oh Gott, was rede ich da. Aber wenn du willst, kann ich dich auch wecken. Dann laufen wir zusammen.“
[Warum bekomme ich kein Wort raus von dem was ich sagen will? Ich Schwachkopf......... je früher, desto besser. Oder nicht? Weiter warten......... oder soll ich ein paar Tage vergehen lassen? Gott..... ich könnte mich Ohrfeigen....]
Grinsend tätschelte Tsubasa den Kopf seines ziemlich verwirrten Gegenübers. „Ich brauche dringend Schlaf. War ein sehr, sehr ereignisreicher erster Tag hier.“
[Er ist wie ausgewechselt. Ganz wie früher...... Das wäre doch der perfekte Zeitpunkt. Verdammt, Taro, sage es ihm doch endlich!] „Tsu.... Tsubasa?“ Seine Worte flüsterten kaum hörbar in den Raum.
Ohzora vernahm sie nicht. „Du, es ist echt Zeit, schlaf gut, Taro.“ Der Schwarzhaarige wollte sich mit einem gutmütigen Lächeln davon machen. „Nein, warte!“ „Hmn? Was....“
Misaki war aufgesprungen und krallte sich fest an das dunkelblaue T-Shirt von Ohzora. „Nein, geh jetzt bitte nicht! Ich..... ich muss dir etwas sehr Wichtiges sagen.“
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und das war es schon wieder
ich geb zu, bei manchen Stellen ists mir zu "kitschig" das Gelaber...von Tsubi und auch von Taro...aber so sind die eben XD
Irgendiwie alles verrückt ^^'
bis bald
