Maine
Hallooooooooooo^^
Ja ich weiß, es ist ewig her, seit ich das letzte Kapitel hochgeladen hab..und es tut mir echt mega Leid..aber irgendwie wusste ich nie genau, wie ich weiterschreiben wollte und...ach mir fehlten Ideen und dann hatte ich au noch viel zu tun...ok ich weiß, das klingt nach entschuldigungen und echtfertigungen....auf jeden Fall..tut es mir Leid, dass ihr so lange warten musstet!!!
Deshalb wünsch ich ecuh viel Spaß mit dem neuen Kapitel und ich verspreche, dass ich versuchen werde, mit dem anderen Kapitel dann nicht so lange auf mich warten zu lassen!!
Ach und bevor ichs vergess...ich hab 35 Leute, die mich auf ihrer Favoritenliste haben..ich bekomm von 8 bon dennen oder 9 regelmäßig nen Kommi...ist n bisschen mager oder...auf jeden Fall will ich, dass ihr mit was hinterlasst und wenn snur.."Super Kapitel, weiter so!" ist, so weiß ich wenigstesn, dass jemand meine Kapitel liest...wenn nid..ich kann euch ja nicht zwingen..aber ich würd mich echt freuen!!!
also alles anderen knuddelö ich mal und sag ihnen, wie lieb ich sie hab!! *euch sooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooo arg lieb hab!!!
Lg
Kleines
Ach P.S., dass am Schluss isn Traum!!!
Viel Spaß mit dem neuen Kapitel!!
Maine
Die Ruinen lagen still da. Nichts rührte sich. Nur der sachte Wind der zwischen den Mauern hindurch wehte hinterließ ein kleines Geräusch, das die sonst so friedliche Stille störte. Der helle Mond beschien die von Ruß geschwärzten Mauern, denen die vielen Jahre nichts anhaben konnten. Noch immer zeugten sie von der Katastrophe die sich Jahre zuvor hier ereignet hatten.
15 Jahre zuvor.
In dem Jahr ihrer Geburt.
In dem Jahr als die Legende zu neuem Leben erwachte.
Und schon bald werden sie ihr Geheimnis kennen.
Das Geheimnis, das soviel Leben zerstörte.
Nur wenn sie vergeben können, werden sie es erreichen.
Das wonach sie suchen
Ihre Amulette.
Die blauen Augen des jungen Mannes schienen ins Leere zu starren. Ausdruckslos und starr sahen sie aus dem Fenster. Gaben keine Emotionen ihres Besitzers preis.
„Meister Keelin. Seid ihr da?“
Keine Regung in der Mimik des Angesprochenen. Noch immer sahen seine Augen blind nach draußen ohne irgendetwas von ihrer Umgebung wahrzunehmen. Viel zu sehr war er in seinen eigenen Gedanken verstrickt. Wobei man noch nicht einmal sagen konnte ob es überhaupt noch seine Gedanken waren. Viel zu sehr hatte Farina von ihm Besitz ergriffen. Seine blauen Haare waren zu einem reinen Weiß geworden. Und schon viel zu oft sah man statt des bekannten Blau ein Blutrot.
„Meister?“, der nervös wirkende Mann trat näher an den Erben Farinas heran. Seine Atmung war leicht beschleunigt. Er wusste von der Unberechenbarkeit seines Gegenübers und wollte auf keinen Fall dessen Missmut auf sich ziehen. Dazu hing er viel zu sehr an seinem Leben.
„Mei…grhg..“
„WAS willst DU?“
Der Bote fasste sich an seine Kehle. Konnte kaum atmen. Seine Füße berührten kaum noch den Boden. Das einzige was er vor sich sah waren Augen.
Blutrote Augen.
Und dann nichts mehr…
„Na na na, Keelin, habe ich dir nicht schon oft gesagt, dass du lernen sollst dich zu zügeln?“
Schwarz traf auf Rot.
„Vain, was willst du?“ Keelin fuhr zu dem Mann an der offenen Tür herum. Seine Hand löste sich von der Kehle des Boten und mit einem dumpfen „klonk“ landete dieser auf dem Teppichboden.
„War das wirklich nötig?“
„Das geht dich nichts an!“, war die geknurrte Antwort. Wütend fuhr sich der junge Mann durch seine weißen Haare. Er hasste Unterbrechungen. Nie konnte man mit seinen Gedanken alleine sein.
„Du hast allein in den letzten Wochen die Hälfte unsere Boten beseitigt. Denkst du, dass ist uns von Vorteil?“
„Ich habe es schon mal gesagt, was geht dich das an Vain?“, Keelin wandte sich wieder seinem Gegenüber zu. Seine Augen schienen zu glühen. Man konnte den deutlich unterdrückten Ärger fühlen.
„Dieser ganze Stress behagt dir nicht gut Keelin. Wir brauchen Boten. Sieh das endlich ein. Außerdem kommt es nicht gerade gut, wenn so viele Leute in so rascher Zeit verschwinden. Denk an deinen Ruf!“
Vain sah wieder wie sich Keelin von ihm abwandte und sich durch seine Haare fuhr. Mit gerunzelter Stirn musste er feststellen, dass immer weniger von dem eigentlichen Keelin übrig war. Farina gewann mit jedem Tag an Macht.
„Keelin, versteh doch. Du musst die Fassade des braven Ministers beibehalten. So finden wir deine Schwester leichter.“
Er trat von hinten an den Kleineren heran und legte ihm die Hände auf die Schultern.
„Du bist ganz verspannt! Du solltest nicht immer alles so an dich heran lassen.“ Mit sanften Fingern fing er an die verspannten Schultern zu massieren. Dabei zog er Keelin noch etwas näher an ihn heran.
„So viel Stress tut dir nicht gut!“ Vains Mund befand sich nur knapp über Keelins Ohr. Mit entzücken stellte er fest, dass diesem eine Gänsehaut über den Rücken lief.
Aber noch ehe seine Lippen Keelins Hals berühren konnten, riss sich der Jüngere los und fuhr wutentbrannt zu ihm herum.
Seine Augen dunkelrot.
„Lass das!“ Seine Stimme war nur ein Zischen.
Vain wich ängstlich zurück und hob abwehrend seine Hände.
„Tut mir Leid. Ich wollte nur Helfen.“
„Versuch das noch einmal und ich töte dich!!“
Vain konnte spüren, wie die Luft um ihn herum kälter wurde. Außerdem fiel es ihm immer schwerer zu atmen.
Doch bevor er in Ohnmacht fallen konnte hörte alles abrupt auf und Keelin wandte sich wieder dem Fenster zu.
„Verschwinde. Sag den Boten, dass ich nicht zu sprechen bin! Außer, wenn es Neuigkeiten von Kaighley gibt, dann informiert mich.“
Vain verneigte sich vorsichtig und machte sich dann auf den Weg durch die große Tür. Er war froh entkommen zu sein.
Sanft fielen die einzelnen Sonnenstrahlen auf das Gesicht des friedlich schlummernden Mädchens. Doch dieses ließ sich keineswegs stören sondern drehte sich einfach wieder auf eine andere Seite. Nach ihrem Geschmack war es zu früh um schon aufzustehen.
Leider schien sie die einzige zu sein, die so dachte. Denn etwas hinter ihrem Schlafplatz konnte sie schon die ausgelassenen Stimmen ein paar ihrer Freunde hören. Wie diese sich schon so früh am Morgen so gutgelaunt unterhalten konnten war ihr ein Rätsel. Aber solange sie in Ruhe weiterschlafen konnte war ihr das reichlich egal.
„Kaighleeeeyyyy, Auuuf waaacheeen!“, die süße Stimme die ihr ins Ohr flüsterte ignorierte sie. Auch das darauf folgende rütteln an ihrer Schulter ignorierte sie einfach. Sie würde es schon schaffen so zu tun, als ob sie schlafen würde. Das hatte sie früher auch schon getan.
„Kai, wenn du nicht innerhalb von drei Sekunden aufstehst hol ich Saemil!“
Ok diese Drohung konnte sie nicht einfach ignorieren.
„Lil, schon ok, ich bin wach! Ich bin wach!!“
Ruckartig hatte sie sich aufgesetzt, was zur Folge hatte, dass ihrer beste Freundin quietschend nach hinten gesprungen war und sie jetzt böse anfunkelte.
„Tschuldigung.“, verlegen kratze sich die Erbin Farths am Kopf.
Es war jetzt drei Tage her, seit dem Tag, an dem sie Saemil ihre Liebe gestanden hatte. Danach war ihre Reise zügig und ohne große Probleme von statten gegangen. Sie waren ihrem Ziel immer näher gekommen und heute am vierten Tag standen sie schon praktisch vor den Toren ihrer alten Heimat.
Kaighley hatte irgendwie ein merkwürdiges Gefühl im Magen.
Ihre Heimat. Was bedeutete das?
Hier war sie geboren und hier waren ihre Eltern gestorben. Irgendwie war sie von einer Art Nervosität befallen. Als ob hier noch etwas passieren würde.
Langsam richtete sie sich auf und strich sich fahrig einer ihrer blauen Strähnen aus dem Gesicht und sah sich nach ihren Freunden um.
Lilithel, die in der Zwischenzeit wohl wieder zu den anderen zurückgekehrt war, saß zusammen mit Bishop und Gilian um ihre alte Feuerstelle herum und aß.
Als sie ihren Blick weiter schweifen ließ entdeckte sie auch die übrigen drei, die sich wohl über ihr heutiges Ziel unterhielten. Soweit Kaighley es am vergangenen Abend mitbekommen hatte, hatten sie vor heute zu aller erst Maine zu erkunden und dann nach einem geeigneten Schlafplatz zu suchen, der sie am besten vor ungebeteten Besuchern schützen sollte.
Erst am darauf folgenden Tag würden sie nach den Amuletten suchen.
Die Amulette.
Eine Mischung aus Erleichterung und Spannung erfüllte sie. Sollte alles so einfach gehen? Sie waren kaum von Keelins Männern aufgehalten worden, geschweige denn angegriffen. Es glich einem Wunder, dass sie noch alle am Leben waren und Kaighley dankte aus vollem Herzen Gott dafür. Sie wollte sich nicht vorstellen, wie es wäre, wenn einer ihrer Freunde nicht mehr bei ihr wäre. Wenn er für immer gehen würde.
„Kaighley! Kommst du? Oder hast du keinen Hunger?“ Gilians sanfte Stimme riss sie wieder aus ihren Gedanken. Lächelnd nickte sie ihm zu und machte sich auf den Weg zu ihnen.
Ihre finsteren Gedanken verbannte sie erst einmal wieder in ihrem Kopf. Sie wollte jetzt nicht darüber nachdenken. Der Tag war viel zu schön. Außerdem brachte es nichts, wenn sie sich in Schwarzmalerei verging. Das Hier und Jetzt zählte.
„Meister? Meister Keelin, ich habe wichtige Informationen was eure Schwester betrifft.“
Nur zögerlich betrat der ältere Mann den hellen Raum. Er hatte schon von dem Ableben seines Vorgängers gehört und fürchtete sich jetzt davor, dass es ihm ähnlich ergehen würde.
Doch anscheinend war der blauäugige junge Mann etwas besser gelaunt als vor ein paar Stunden, denn er sah ihm mit einer neugierigen Mine entgegen.
„Was gibt es?“
„Meister Keelin, man hat eure Schwester ein paar Wegstunden von Maine entfernt aufgespürt. Sie scheinen aber nichts von unsere Anwesenheit mitbekommen zu haben.“
„Weiß man, was sie jetzt vorhaben?“
„Wir kamen leider nicht nahe genug heran, aber soweit wir wissen, wollen sie zu aller erst Maine erkunden, bevor sie mit der Suche nach den Amuletten beginnen.“
„Seid ihr sicher, dass sie auf der Suche nach den Amuletten sind? Selbst wir konnten sie bis jetzt noch nicht finden.“
„Wir wissen nicht, was sie sonst dort zu suchen hätten.“
„Nun ja, vielleicht hast du Recht. Schickt mir Vain, ich habe noch etwas mit ihm zu bereden.“
„Wie ihr wünscht Meister Keelin.“, der ältere der beiden verbeugte sich und trat dann geräuschlos durch die große Tür.
Keine drei Minuten später wurde diese wieder geöffnet und ein großer, schlanker junger Mann betrat zum zweiten Mal an diesem Tag den hellen Raum.
Seine schwarzen Augen hafteten an den blauen seines Gegenübers.
„Du hast gerufen.“ Mit verschränkten Armen postierte er sich vor dem jüngeren.
„Es geht um die Amulette. Hast du herausgefunden wo sie sind?“
„Nein. Leider konnte ich noch zu keinem Ergebnis kommen.“
Ärgerlich blitzten die blauen Augen des Erben auf.
„Was tust du die ganze Zeit Vain? Wozu gebe ich dir so viel Zeit und Geld, wenn du immer noch zu keinem Ergebnis kommst?“
„Beruhig dich. Ich habe, sagen wir mal noch eine kleine Geheimwaffe, die uns hoffentlich zu den Amuletten bringen wird.“
„Von was sprichst du Vain?“
Doch der schwarzhaarige schüttelte nur, nach einem Moment der Stille seinen Kopf.
„Es ist nur eine Frage der Zeit Keelin, bis ich dir mehr Informationen geben kann, bis dahin kann ich dir leider nichts Genaueres sagen. Es geht um die Sicherheit meines Beauftragten, je weniger von ihm wissen, desto besser.“
Mit einem Krachen ging die Glasvase hinter ihm zu Bruch. Und er musste mit entsetzten feststellen, wie sich die blauen Augen wieder mal rot färbten
„Keelin es ist wohl besser, ich gehe jetzt.“, fast schon fluchtartig wandte der Schwarzhaarige sich um und verließ den Raum.
Zurück ließ er einen angesäuerten Erben Farinas.
„Hoffentlich weißt du, was du tust Vain. Und hoffentlich hast du bald Ergebnisse für mich!“
„Ok, konzentrier dich. Schließ deine Augen und konzentrier dich. Du musst die Macht in dir spüren“
Kaighley saß im Schneidersitz vor Bishop der geduldig zum wiederholten Male auf sie einsprach.
Sie sollte sich konzentrieren und die Macht spüren! Also ob das so einfach wäre. Und zu allem übrigen Ärgernis saß Saemil in ihrer Nähe und beobachtete sie genau bei dem was sie tat, oder eben halt nicht. Denn bis jetzt hatte sie noch keine wirklichen Fortschritte gemacht.
So einfach wie Bishop ihr das zum mindestens hunderten Male sagte war es nicht.
Sie konnte diese verdammt Macht in ihrem Innern einfach nicht spüren.
„Nicht verkrampfen. Einfach locker lassen. Fühle sie aber ohne dich irgendwie dazu zu zwingen. Sie muss von alleine kommen.“
Na herrlich.
`War ja fast klar, dass du das nicht hinbekommst. Manchmal frag ich mich echt, in was ich hineingeraten bin. Im wahrsten Sinne des Wortes.´
Kaighley versuchte die Stimme in ihrem Kopf einfach zu ignorieren, aber ein geschlagenes Seufzen konnte sie sich trotzdem nicht verkneifen.
Es war einfach zum Verzweifeln. Sonst hatte es doch auch geklappt. Wie hätte sie sonst das Schutzschild um Lazar errichten können oder wie hätte sie sonst diesen Mann wegschleudern können?
„Kaighley“ verwirrt blinzelnd richtete das junge Mädchen den Blick auf ihren Lehrer, der jetzt vor ihr am Boden kniete.
„Ich glaube, es wäre das Beste, wenn wir es für heute gut sein lassen. Lass uns morgen weiterüben!“
„Aber wir können doch jetzt nicht so einfach aufgeben. Ich hab noch nichts geschafft. Ich kann gar nichts. Nichts! Nicht die Bohne! Wenn wir angegriffen werden bin ich mal wieder ein Klotz am Bein. Bishop, bitte!! Bitte! Lass uns noch etwas weiterüben!!“, ihre blauen Augen bekamen einen flehenden Glanz als sie Bishop bittend ansah.
Dieser konnte nur ergeben seufzen.
„Von mir aus. Also noch einmal. Konzentriere dich. Lass einfach locker und versuch die Macht in deinem Innern zu erspüren.“
Bevor sie ihre Augen schloss sah sie noch einmal Saemil, der sie anlächelte. In seinen Augen glaubte sie so etwas wie Stolz zu sehen. Dann war es wieder dunkel und sie versuchte zum wiederholten Male ihre Macht zu erspüren.
Vain wusste nicht, wie lange er hier schon stand, aber die Sonne ging gerade unter und zauberte ein einzigartiges Farbenspiel an den immer dunkler werdenden Abendhimmel. Wäre er nicht zu besorgt gewesen hätte der das Spektakel sicherlich genießen können. Aber sein Blick hing wie gebannt an seiner Uhr.
In etwa zwei Minuten müsste der Bote zurück sein und hoffentlich hatte er gute Neuigkeiten. Er wollte unter keinen Umständen Keelin noch einmal ohne ausreichende Informationen unter die Augen treten.
Doch zu seinem Glück hatte der Bote keinerlei Verspätung und kam pünktlich zwei Minuten später ebenfalls auf den Balkon.
„Und, was gibt es? Hast du etwas Neues herausfinden können?“
Der etwa 16jährige hagere junge Bote verneigte sich kurz ehe er schüchtern seine Stimme erhob, „Herr, es tut mir Leid aber er konnte uns auch noch nichts Genaues sagen. Die Verbindung war sehr schlecht. Er durfte sich nicht zu weit von den übrigen entfernen sonst wäre es aufgefallen. Außerdem haben Keelins Schwester und ihre Freunde auch noch keinen Hinweis darauf, wo sich die Amulette befinden könnten. Aber er sagte, dass er die Augen aufhalten wird.“
Vain konnte den Seufzer nicht unterdrücken. Nie lief etwas nach Plan. Aber immerhin hatte er noch so etwas wie eine Geheimwaffe und wenn dieses Mal und nur dieses eine Mal alles nach Plan laufen würde, hätte er nichts zu befürchten. Eigentlich war sein Plan perfekt. Niemand würde verdacht schöpfen.
Niemand.
Kaighley war einfach nur müde. Seit verdammten zwei Stunden saß sie jetzt schon auf diesem gottverdammten Boden und versuchte ihre Macht zu erwecken oder sie erstmal überhaupt zu spüren. Sie hatte keinen blassen Schimmer, warum es nicht funktionierte. Sonst hatte es das doch auch.
`Du versuchst es zu erzwingen. So klappt das nicht!´
„Ach hast du ne bessere Idee?“
`Ja. Deine Macht muss von alleine kommen. Wenn du sie am meisten brauchst wird sie immer da sein!´
„Na super toll. Und was mach ich, wenn wir angegriffen werden?“
`Wegrennen und dich hinter den anderen verstecken. Hat doch sonst auch immer funktioniert.´
„Halt den Mund.“
Wütend und enttäuscht raffte sie sich erstmal von dem harten Boden auf und streckte sich. Ihre Beine fühlten sich ungewohnt steif an, von dem langen sitzen und ihr Kopf tat von dem ganzen `Konzentrations-schreiß` weh.
„Hey, du sollst dich beeilen und mitkommen!“, überrascht drehte sie sich um und blickte in zwei goldene Augen.
„Huch Lazar, erschreck mich nicht so!“
„Wenn du mehr auf deine Umgebung achten würdest, würde das auch nicht passieren.“
Sie verzog ihr Gesicht ehe sie ihm wieder antwortete.
„Ja schon klar Mister Perfekt. Ich bin blöd, unfähig und allen nur ein Klotz am Bein. Das weiß ich selbst. Du brauchst es mir nicht auch noch unter die Nase zu reiben.“, wütend drehte sie sich um und stapft von dannen. Sie wusste, dass es nicht Lazars Schuld gewesen war und das er eigentlich überhaupt nichts getan hatte. Aber diese ganze Sache nervte sie tierisch. Sie war noch nicht einmal im Stande dazu ihre Macht zu benutzen. Was sollte sie denn jetzt tun? Außerdem hatte sie zwei Stunden knallhartes Üben ohne überhaupt mal einen Erfolg zu sehen, sehr mitgenommen. Es war, als ob irgendetwas ihre Kräfte blockieren würde.
Frustriert seufzte sie auf, ehe sie sich wieder umdrehte und zurück lief. Von weitem sah sie Lazar schon bei den anderen stehen.
Entschlossen ging sie zu ihnen. Ihr Blick suchte dabei den von Lazar.
Mit Erfolg.
„Tut mir Leid. Ich war genervt oder besser bin es noch. Aber ich hätte es nicht an dir ablassen sollen.“
Die anderen sahen sie einen Moment verwirrt an, aber Lazar nickte ihr kurz verstehend zu. Er wusste, das es ihr Leid tat.
„Hey Kai, was hast du schon wieder angestellt?“
Lilithel legte ihr freundschaftlich einen Arm um die Schulter und sah sie fragend an.
„Nichts. Es war nichts.“
„Sicher? Warst du wieder unfreundlich?“
„Lil, es war nichts.“, langsam merkte sie wieder, wie ihre Stimme den wütenden Klang bekam. Heute sollte man sie am besten in Ruhe lassen.
„Mädels lasst das! Wir haben noch andere Sachen zu besprechen!“ Saemil sah sie einmal ermahnend an, ehe er sich Lazar zuwandte.
„Wie gehen wir jetzt vor?“
Der ältere der beiden schwieg einen Augenblick noch, bevor seine tiefe Stimme antwortete, „ Das Beste ist, wenn wir uns erstmal nach einem sicheren Schlafplatz umschauen. Alles andere können wir morgen noch machen.“
Er sah seine Freunde der Reihe nach an. Danach wandte er sich um und lief mit ihnen auf die Ruinen der Stadt Maine zu.
Die großen zerstörten Mauen der Stadt sahen auf die herunter und Kaighley fühlte sich unwohl.
Jetzt war es endlich soweit und sie würde ein Stück ihrer Heimat kennen lernen. Hier hatten ihre Eltern gelebt und hier waren sie auch gestorben.
Was bedeutet das für sie?
Der Vollmond schien durch eines der zerstörten Fenster auf sie herab. Es war weit nach Mitternacht und sie konnte immer noch nicht schlafen. Die Suche nach einer sicheren Unterkunft hatte sich leichter gestaltet als am Anfang von Lazar angenommen. Es gab relativ viele Häuser, die zwar komplette ausgebrannt waren, aber deren Grundmauern noch in gutem Zustand waren. Sie hatten sich dann für ein kleines Häuschen entschieden, dass vor dem Feuerinferno wunderschön gewesen sein musste. Man konnte immer noch und trotz des Rußes die wunderschön verarbeiten Außenwände erkennen. Damals musste es eine Augenweide gewesen sein, wenn an einem heißen Tag die Sonne darauf schien.
Kaighley lag zusammen mit Lilithel in einem Schlafzimmer im ersten Stock. Lazar und Saemil hielten im Moment noch wache und Bishop lag zusammen mit Layla und Gilian im Zimmer neben an.
Eigentlich fühlte sie sich sicher. Kaighley wusste, dass keiner an Lazar und Saemil unbeobachtet vorbeikommen würde, aber trotzdem fand sie keinen Schlaf. Sie überlegte seit betreten der Stadt, in welchem Haus wohl ihre Eltern gelebt hatten und ob sie glücklich gewesen waren.
Sie hatte so wenig Zeit mit ihnen gehabt. Hatten sie ihre Kinder geliebt? Aber das hätten sie doch eigentlich müssen, sie hatten für sie so lange nach der Zeremonie gesucht.
Kaighley hätte sie so gerne kennen gelernt, so gerne nur einmal in ihrem Leben mit ihnen geredet.
Rastlos drehte sie sich zum wiederholten Male auf eine andere Seite und schloss ihre Augen. „Hoffentlich kommt bald der erlösende Schlaf“, dachte sie noch, bevor ihr die Augen zufielen.
„Überall um sie herum waren Leute. Es war mitten am Tag und sie musste sich wohl auf einem öffentlichen Marktplatz befinden, denn sie konnte nur zu deutlich die Marktschreier hören. Aber wo genau war sie? Und warum? War sie nicht gerade eben noch in einem Zimmer mit Lilithel gewesen und war es dort nicht Nacht?
Tief verwirrt sah sie sich noch einmal um, bis ihr eine Person ins Auge stach. Sie hatte lange blaue Haare. Das gleiche blau wie ihre. Doch bevor sie diese fremde Frau genauer in Augenschein nehmen konnte, war sie wieder zwischen den einzelnen Ständen verschwunden.
Bevor sie genau wusste, was sie tat, war sie ihr schon hinterhergelaufen. Irgendetwas sagte ihre, dass diese Peron von außerordentlicher Wichtigkeit für sie war.
Doch egal wo hin sie auch rannte, sie fand sie nicht mehr. Enttäuschte ließ sie sich auf einer Bank nieder. Sie wusste immer noch nicht, wo sie hier war oder was sie hier zu suchen hatte.
„Kaighley….“, ganz zart flüsterte jemand ihren Namen. So zart und süß, dass ihr Tränen in die Augen schossen. Wem auch immer diese Stimme gehörte, sie war so voller Trauer und Verzweiflung, dass es Kaighley fast körperlich weh tat sie zu hören.
Sie stand auf und sah sich nach allen Seiten nach der Frau um. Denn nach der Stimme zu urteilen musste sie einer Frau gehören.
„Kaighley…“
Und wieder. Doch egal wohin sie auch blickte sie konnte sie nicht finden.
„Wo bist du? Zeig dich, bitte.“, rief sie über den Platz. Sie musste sie sehen. Etwas zwang sie dazu.
„Kaighley!“, die Stimme war so nah! Blitzschnell drehte sie sich um und stand einer Frau Mitte zwanzig gegenüber.
Die braunen traurigen Augen der Frau ruhten auf ihrem Gesicht und ihre blauen Haare tanzten um sie herum.
Kaighley merkte, dass gar kein Wind wehte.
„Kaighley…“, wieder dieses zarte Flüstern. Diese Stimme voller Trauer. Ohne das sie es merkte liefen ihr Tränen über das Gesicht.
„Kann ich dir helfen. Suchst du jemanden?“, sie würde alles tun, damit diese Traurigkeit aus ihrer Stimme und ihren Augen verschwand. Es tat ihr jetzt körperlich weh sie so zu sehen.
Die fremde Frau trat noch ein paar Schritte auf sie zu.
„Du kannst mir nicht helfen.“
Kaighley stockte der Atem. Sie war so nah vor ihr.
Plötzlich merkte sie, wie sich die Umgebung veränderte. Alles wurde dunkel und sie merkte, wie sie den Boden unter ihren Füßen verlor. Sie wollte sich an der fremden Frau festhalten, aber diese war plötzlich verschwunden.
Kaighley fiel. In bodenlose Schwärze und wie nebenbei hörte sie wieder die Stimme. Ihre Stimme, die Stimme der fremden Frau.
„Es tut mir Leid, es tut mir Leid, es tut mir Leid, es tut mir Leid, es tut mir Leid….“, ein endloses Mantra in der Schwärze.
Kaighley hielt sich die Ohren zu. Es tat weh. So weh.
Und plötzlich endete alles. Ihr Sturz und die ewigen Entschuldigungen der Frau.
Alles war noch immer dunkel, aber sie hatte jetzt wenigstens festen Boden unter den Füßen.
Unschlüssig blieb sie einen Moment einfach so sitzen, bis sie wider feststellte, dass sich die Umgebung veränderte.
Das Dunkel blieb, aber jetzt konnte sie in einiger Entfernung einen Lichtkreis sehen, der stetig näher kam.
Kaighley wusste nicht warum, aber sie blieb ruhig sitzen. Was auch immer dort auf sie zukam, sie würde ihm nicht entkommen können.
Und als der Lichtkreis da war, sah sie die Frau wieder. Sie lag in der Mitte, zusammengekrümmt und schluchzend.
Es brach Kaighley das Herz sie so zu sehen. Vorsichtig lief sie deshalb auf sie zu und ließ sich neben ihr auf den Boden fallen.
Beruhigend strich sie ihr über den Rücken.
„Alles wird gut.“
„Kaighley, meine Kaighley. Ich konnte sie nicht beschützen.“
Kaighleys Hand erstarrte. Was meinte die Frau?
„Meine Kaighley. Ich konnte ihr nicht helfen.“
Sie wusste nicht, was sie jetzt denken sollte. Wer war sie?
„Was ist mir Kaighley? Was ist passiert?“
Doch die fremde Frau hörte sie nicht. Viel zu sehr war sie in ihrer Trauer vertieft.
„Warum? Warum konnte ich nicht helfen? Kaighley, oh Kaighley. Es war nur meine Schuld. Ich wollte sie nur beschützen. Beschützen, verstehst du?“
Kaighley wusste nicht wie, aber die Frau hatte sich blitzschnell umgedrehte und sah ihr jetzt in die Augen.
„Ich…wer ist Kaighley?“
„Meine Tochter, meine kleine unschuldige Tochter.“
Wieder liefen ihr unzählige Tränen über das schöne Gesicht. Doch Kaighley traute sich nicht diese wegzuwischen.
„Was ist mit ihr passiert?“
„Ich..“, die Frau stockte kurz und wischte sich über die Augen, ehe sie fort fuhr, „sie ist meine einzige Tochter. Ich wollte ihr helfen. Nur helfen. In ihr lebte etwas Böses. Etwas abgrundtief Böses. Ich wollte sie doch nur davor schützen. Ihr helfen. Aber alles lief falsch.“
Wieder wurde sie von ihren Schluchzern geschüttelt und dieses Mal hielt es Kaighley nicht aus und nahm sie beruhigend in den Arm.
„Schhh, alles wird gut. Beruhig dich. Hör mir bitte zu, was lief falsch? Was passierte?“
Der Blick der Frau wirkte unfokussiert, als sie ihr in die Augen sah, aber kurz darauf schien sie sich wieder gefangen zu haben und öffnete den Mund,
„Am Anfang funktionierte alles. Wir waren glücklich. Ich und mein Mann. Aber ich wollte doch nur helfen. Meine kleine Tochter glücklich machen. Ihr helfen. Ich konnte doch nicht wissen, dass so etwas passieren würde. Das so eine Katastrophe passieren würde.“
„Was passieren würde?“, Kaighley Stimme bekam einen schrillen Klang. Was war damals Passiert? Hatte sie etwas getan?
„Ich höre noch immer seinen Schrei. Und ich weiß, dass in dieser Nacht noch viele so schrieen. Ich wollte das nicht. Bitte versteh mich. Ich wusste nicht, dass meine kleine Kaighley so etwas konnte. Ich wusste es nicht. Wollte doch nur, dass sie glücklich ist. Meine kleine Tochter.“
Bei den letzten Worten sah die Frau ihr in die Augen und Kaighley bekam kaum noch Luft.
Was hatte sie getan?
Sie sah, wie die Frau wieder ihren Mund öffnete um weiterzureden, aber plötzlich veränderte sich die Umgebung wieder und Kaighley merkte, wie jemand an ihrer Schulter rüttelte und nach ihr rief.
„Nicht jetzt! Was passierte? Sag es mir, bitte. Was passierte? Was hab ich getan?“
Doch die Frau mit den blauen Haaren und den gleichen Gesichtszügen verblasste immer mehr. Kaighley erkannte nur noch ihre braunen traurigen Augen. Augen voller Trauer und Verzweiflung.
Doch bevor sie vollends erwachte hörte sie noch ein letztes Mal ihre süße zarte Stimme,
„Sie verbrannte uns. Meine kleine süße Tochter. Sie verbrannte uns.“