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Sailor Trek DS9: Ein Sailor Paradoxum

Teil 3 der Sailor Trek Saga
von

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Eine Mondlose Welt

„Das letzte, was ich will ist ein Besuch von der Temporalen Untersuchungsbehörde, wenn wir nach Hause kommen...“

-Captain Benjamin Sisko
 

Dax nickte Kira zu, als sie zur Wissenschaftsstation hinüberging. „Sie sind also die Glückliche, die die Nachtschicht übernehmen darf, Kira?“

„Ursprünglich nicht“, bemerkte sie. „Worf hatte Dienst, aber Captain Sisko hatte eine Aufgabe für ihn, also musste ich einspringen. Nicht dass irgendjemand sonst verfügbar wäre, wohlgemerkt.“

„Oh, ich weiß nicht“, sagte Dax und zuckte mit den Schultern. „Ich denke, ich könnte mit dem Chefsessel auch eine Weile fertig werden.“

„Das ist wahr“, sagte Kira lachend. „Aber gerade jetzt können Sie das nicht. Sie haben noch zu viel damit zu tun einen Weg zu finden, diese Königin Beryl wieder dorthin zu schicken, wo sie hingehört.“

Die Wissenschaftlerin schüttelte den Kopf. „Nicht mehr.“

Es dauerte einen Moment bis Kira bewusst wurde, was Dax gerade gesagt hatte. Sie wirbelte im Kommandosessel zu dem Wissenschaftsoffizier herum und der Unglauben stand ihr deutlich ins Gesicht geschrieben. „Was meinen Sie damit? Captain Sisko kann doch nicht daran denken aufzugeben!“

„Entspannen Sie sich, Kira“, beruhigte Dax sie. „Wir versuchen nur eine andere Herangehensweise. Wir haben die Theorie, dass die Propheten von einer temporalen Anomalie gesprochen haben, als sie sich mit Benjamin während unseres letzten Ausflugs durch das Wurmloch unterhalten haben. Also“, sie gestikulierte zur Wissenschaftsstation hin, „bin ich jetzt hier um nach temporalen Anomalien zu suchen.“

„Ich verstehe“, sagte Kira, der es nun dämmerte. „Wenn wir also diese temporale Anomalie finden, können wir sie vielleicht irgendwie benutzen... um zu verhindern, dass dieses ganze Schlamassel überhaupt erst passiert?“

„Das ist in etwa der Plan“, sagte Dax. Sie lehnte sich vor und begann mit der Aufgabe, die Sensoren zu remodulieren. „Und ist hier oben etwas Spannendes passiert?“

„Nicht viel“, gab Kira zu. „Die Situation auf der Erde scheint sich stabilisiert zu haben, aber wir sind immer noch getarnt und halten einen Abstand von zweihundert Millionen Kilometern. Aber ab und zu bekommen wir eine Drohbotschaft von ihrer Majestät, Königin Beryl.“ Ihre Stimme troff nur so von Sarkasmus, als Kira „ihre Majestät“ sagte.

Jetzt war Dax an der Reihe ungläubig dreinzusehen. „Sie schickt Botschaften direkt an uns? So weit weg... während wir getarnt sind?“

„Nein, nicht direkt“, versicherte Kira ihr. „Sie schickt nur generelle Breitbandübertragungen in alle Richtungen mittels altmodischer Radiowellen aus. Und es sind nur die üblichen Drohungen, die ich von jemandem wie ihr auch erwarten würde. Sie wissen schon, wie sie ihre Rache an uns und dem Ort, wo auch immer wir hergekommen sind, üben wird, weil wir es gewagt haben, ihren Plänen dazwischenzukommen und so weiter. Die Cardassianer haben die gleichen Drohungen während der Besatzung gemacht.“

„Klingt ja sehr charmant“, bemerkte Dax und ihre Stimme machte deutlich, dass sie von Beryl alles andere dachte. „Vielleicht sollten wir sie zum nächsten Bajoranischen Dankbarkeitsfest einladen?“

Kira schauderte bei dem Gedanken. „Nein danke. Da würde ich lieber Gul Dukat einladen.“ Sie seufzte und fügte hinzu: „Aber das eine kann ich über Beryl sagen: sie liebt den Klang ihrer Stimme sogar noch mehr als Dukat.“
 

Unten in der Messe der Defiant nahm Worf sein Getränk aus dem Replikator und setzte sich mit Mars und Merkur an einen Tisch in der Nähe. Die beiden beäugten sein Getränk zweifelnd, aber es war Mars die schließlich die offensichtliche Frage stellte. „Pflaumensaft?“

„Ja.“ Worf hatte sich längst an die Reaktion der Leute gewöhnt, wenn sie erfuhren, was sein bevorzugtes Getränk war. Statt es wieder einmal zu erklären, warf er einen Blick auf das Padd vor ihm. „Eure Beschreibung des Kampfes in dem Vergnügungspark scheint mit der ursprünglichen Zeitlinie übereinzustimmen. Was ist danach passiert?“

„Danach?“ fragte Mars, dann hielt sie inne. Als sie weitersprach, war ihre Stimme heiser und verbittert. „Das war als alles begann furchtbar schief zu gehen.“
 

Usagi sah sich ungläubig um. „Das Königreich des Dunklen wird als nächstes hier zuschlagen? In einem Baseballstadion?!? Luna, ich glaube jetzt drehst du uns langsam durch.“

Die Katze streckte den Kopf aus der Handtasche, in der sie sich versteckte. „Wenn ich verrückt geworden bin, dann nur weil du mich in den Wahnsinn getrieben hast.“

„Oooohhh!“ Als ihr keine passende Antwort einfiel, beschränkte sich Usagi darauf, der schwarzen Katze die Zunge herauszustrecken.

„Und außerdem“, fuhr Luna fort und ignorierte Usagis Kindereien, „gab es Berichte über Personen, die von hier während der letzten Tage verschwunden sind. Das passt zu ihrer bisherigen Vorgehensweise.“

„Eine Sache finde ich an dem Ganzen seltsam“, meldete sich Ami zu Wort.

„Nur eine?“ fragte Usagi.

Ami lächelte und fuhr fort: „Es ist, dass sie sich dazu entschieden haben schon so bald wieder zuzuschlagen. Schließlich ist es erst drei Tage her, dass wir sie in dem Vergnügungspark aufgehalten haben.“

„Vielleicht werden sie langsam verzweifelt“, überlegte Rei. „Sie wissen, dass sie es jetzt mit dreien von uns zu tun haben, also versuchen sie vielleicht schnell zuzuschlagen, um uns unvorbereitet zu erwischen.“ Sie hielt inne und sah sich auf dem Platz um. „Außerdem glaube ich, dass Luna recht hat. Ich habe ein schlechtes Gefühl bei diesem Ort, seit wir durch das Tor gegangen sind.“

„Und das kommt von einem Mädchen, das meinte ich sei böse und mir einen Bannzettel an die Stirn geklatscht hat, nur ein paar Minuten nachdem wir uns begegnet sind?“ witzelte Usagi. „Das hilft mir auch nicht, mich besser zu fühlen nachdem ich einen guten Teil meines Taschengeldes für ein Ticket ausgeben musste.“

Reis Augen wurden schmal, aber Ami griff ein, bevor sie etwas sagen konnte. „Wir sollten uns aufteilen um mehr Fläche abdecken zu können. Luna und ich werden da lang gehen und ihr zwei könnt die andere Richtung überprüfen.“

„Einen Moment! Ich will mit dir gehen, Ami. Luna kann mit der ewigen Nörglerin gehen!“ beschwerte sich Usagi.

„Nörglerin?!?“

„Wir können uns hier in einer Stunde wieder treffen“, sagte Ami, nahm Usagi die Tasche ab, in der Luna saß, und machte sich auf den Weg.

Die anderen beiden starrten einander für einen Moment wütend an, bevor sie sich schließlich ihrerseits auf die Suche machten. „Ich kann nicht glauben, dass mir Ami das dieses Mal angetan hat“, grummelte Usagi.

„Hör auf, dich zu beschweren, Mondgesicht“, gab Rei zurück.

Usagi blieb für einen Augenblick stehen und kochte innerlich, womit sie Rei die Gelegenheit gab ein Stück vorzugehen. „HÖR AUF, MICH MONDGESICHT ZU NENNEN!“ schrie die Blondine als sie Rei folgte.

Eine unbehagliche Stille legte sich über die beiden als sie sich über den Platz bewegten. Bald jedoch hob sich Usagis Stimmung als sie das Angebot an den Ständen sah. Das einzige was sie davor zurückhielt, sich bei jedem etwas zu kaufen, war die Tatsache, dass ihr Taschengeld so begrenzt war. Aber das hielt sie nicht davon ab, Rei auf die Nerven zu gehen.

„Komm schon, Usagi“, sagte sie schließlich. „Wir sollen uns hier um Sailor-Angelegenheiten kümmern, hast du das vergessen?“

„Lass doch mal gut sein, Rei. Es gibt keinen Grund warum wir das nicht tun und uns eine schöne Zeit machen können.“ Ihre Augen wurden groß als sie einen Stand erspähte, der gerade erst in Sicht kam. „Oh, sieh mal! Da gibt es Hot Dogs und auch noch super billig! Die kann ich mir leisten!“

Rei unterdrückte ein Stöhnen als Usagi zu dem Stand hinüberraste, dann gab sie auf und folgte ihr.

Die Schlange an dem Stand war besonders lang als sie sich hinten anstellten, aber das war nicht überraschend, wenn man sich die niedrigen Preise ansah, die ausgeschrieben waren. Aber in dem Moment als sie sich näherten, verstärkte sich Reis schlechtes Gefühl auf dramatische Weise. Es war definitiv etwas Böses in der Nähe. Ihre Augen wurden schmal und ihr Blick huschte vor und zurück über die Menschenmenge in dem Versuch es zu orten.

Usagi, die sah, dass Rei offensichtlich über etwas besorgt war, fragte flüsternd: „Was ist los?“

„Ich spüre etwas.“

„Hier? Du nimmst mich wohl auf den Arm, Rei. Ich...“ Usagi verstummte mitten im Satz, denn in diesem Moment stöhnte ein Mann weiter vorn in der Schlange auf und sank in die Knie. Mehrere andere taten das gleiche. Seltsamerweise beachteten diejenigen, die am Stand vorbeigingen, die Aufregung überhaupt nicht, „Oh oh.“

Reis Aufmerksamkeit richtete sich sofort auf den Verkäufer, denn er grinste breit, während mehr und mehr Leute zusammenbrachen. Sie wusste instinktiv, dass er die Ursache des Ganzen war. Er musste aus dem Königreich des Dunklen stammen. Als sie spürte wie sie ein leichtes Schwächegefühl überkam, handelte Rei. Sie stürmte durch die Menge zum Stand, das weiße Papier eines Bannzettels fest in der rechten Hand. Als sie näherkam murmelte sie mit leiser Stimme die Worte, die dem Bannzettel Macht verleihen würden, dann sprang sie auf den Verkäufer zu und brachte den Zettel auf seiner Stirn an. „WEICHE BÖSER GEIST!“

Der Effekt kam sofort und der Verkäufer begann sich zu verändern. Seine Haut nahm einen grauen Farbton an und mehrere Knochenbögen formten sich in seinem Gesicht und an den Schultern, zusammen mit etwas, das wie die Schuppen eines Reptils aussah. Doch das deutlichste Merkmal war ein leichter Vorsprung an seiner Stirn, der recht deutlich an einen Löffel erinnerte. „Ein Youma!“ schrie Usagi auf.

„Rybite!“ zischte das Wesen und gab noch etwas unverständliches von sich, womit es seinen Ursprung für sie bestätigte.

Chaos brach los als die Leute, die sich plötzlich erholten, da Reis Bannzettel das Absaugen ihrer Energie gestoppt hatte, panisch vor dem Monster davonliefen. Die beiden Mädchen gingen hinter einer Ecke in Deckung und Rei warf Usagi einen zufriedenen Blick zu. „Und?“

„Okay, du hattest dieses Mal Recht. Aber selbst eine kaputte Uhr zeigt zweimal am Tag die richtige Zeit an... MOON PRISM POWER!“

Rei starrte sie wütend an, entschied aber sich alle Erwiderungen für nach dem Kampf aufzuheben. „MARS POWER!“

Rybite hatte zwei Passanten zu Boden geworfen und versuchte ihnen ihre Energie abzusaugen als eine Stimme rief: „Halt!“ Rybite fuhr herum und fand sich Sailor Mars und Sailor Moon gegenüber. Sailor Moon machte einen Schritt nach vorn und richtete einen anklagenden Finger auf den Youma. „Ein Baseballstadion ist ein Ort, wo die Menschen Spaß haben und nicht von einem Schleimer wie dir angegriffen werden sollten! Im Namen des Mondes werde ich dich bestrafen!“

Die einzige Antwort des Youmas war zu zischen und die beiden Kriegerinnen anzuspucken. Beide sprangen zur Seite und der riesige Schleimpfropfen traf einen Träger zwischen ihnen. Sailor Moon sah erschrocken zu als er sich in das Metall zu fressen begann. „Iiih... Das Zeug ist eklig!“

„Nicht so eklig wie ich werden kann!“ sagte Mars. „MARS...“ Bevor sie ihren Angriffssatz zu Ende sprechen konnte, spuckte Rybite wieder nach ihr und zwang sie auszuweichen.

Der Kampf ging auf diese Weise noch eine Weile weiter. Der Youma spuckte sein zersetzendes Gift auf jede der beiden bevor sie ihren Angriff vollenden konnten und zwang die Kriegerinnen auszuweichen. Auf der anderen Seite erwiesen sich die Kriegerinnen als zu beweglich um von ihm getroffen zu werden. Es schien der Kampf würde bei einem Patt bleiben, bis...

„MERCURY BUBBLES... BLAST!“

Eine dicke Nebeldecke umhüllte die Gegend und Rybite sah sich suchend nach seinen Feinden um. Er äußerte offensichtlich frustriert einige unverständliche Sätze, da Merkurs Nebel seine Sichtweite auf nahezu Null begrenzte. Sailor Moon sah bei der Ankunft ihrer Freundin fröhlich auf. „Danke für die Rettung, Sailor Merkur!“

„Tut mir Leid, dass ich nicht schon früher da war“, erwiderte sie. „Aber mein Computer hat bis vor ein paar Minuten nicht die Energieaustrahlung des Youma entdeckt. Er muss eine Art Tarnfeld errichtet haben.“

„Das muss der Grund sein, warum niemand reagiert hat, als vorhin alle zusammengebrochen sind“, fügte Mars hinzu.

„Wir können später darüber nachdenken. Macht schnell ihr beiden“, drängte Luna Sailor Mars und Sailor Moon. „Solange er verwirrt ist!“

„Du hast recht, Luna“, erwiderte Sailor Moon. Sie griff sich an die Stirn. „MOON TIARA...“

„MARS FIRE...“

„MAGIC!“

„IGNITE!“

Zu spät sah der Youma das von Feuer umhüllte Diadem auf ihn zurasen und er hatte kaum Zeit laut aufzuschreien bevor der kombinierte Angriff durch ihn hindurch fuhr. Sein letzter Verzweiflungsschrei war wohl das verständlichste, was die Kreatur gesagt hatte, seit sie aufgetaucht war.

„Jetzt ist es Mondstaub!“ rief Sailor Moon glücklich, als sich Rybite auflöste. Innerhalb von Sekunden war alles, was von der unverständlichen Kreatur übrig blieb, ein Häufchen Staub, der sich auch schnell verteilte. Sie wandte sich zu Mars um sie zu beglückwünschen, doch das andere Mädchen starrte verblüfft ins Leere. „Mars? Was ist los?“

Sie antwortete nicht, bewegte sich nur einen Sekundenbruchteil später zu einer Seite Sailor Moons und zielte auf etwas hinter ihr. Einen Augenblick zuvor hatte es wie ein normaler Mülleimer ausgesehen, aber Mars hatte gesehen, wie es die Gestalt verändert hatte und zu einem bebenden, gelatineartigen Klumpen geworden war, der ihr sehr lebendig vorkam. Sie wusste nicht was die gestaltwandelnde Kreatur war, aber sie war sich sicher, dass es nichts Gutes bedeutete. „MARS FIRE...“

Im gleichen Moment, in dem Mars sprach, bildete sich ein gelatineartiges Tentakel aus der Masse, schoss mit unmenschlicher Geschwindigkeit nach vorn und wand sich um Sailor Moons Hals.

„IGNITE!“ Mars sah zwei weitere Tentakel auftauchen, die auf sie und Sailor Merkur zielten. Aber sie erreichten sie nie, da ihr Feuer zuerst sein Ziel erreichte und den gelatineartigen Klumpen frontal traf. Ein lauter unmenschlicher Schrei ertönte daraus als ihr Angriff aufloderte und ließ beim Abklingen nur ein Häufchen schwarzen Staub zurück. „Hab es!“ rief sie triumphierend, aber es fühlte sich schon bald leer an, als sie Sailor Moon am Boden liegen sah. Die unnatürliche Reglosigkeit ließ einen kalten Brocken der Angst in ihrer Magengrube entstehen.

Merkur eilte ebenso wie Luna zu der gefallenen Kriegerin hinüber, doch sie sah sofort, dass es zu spät war. Usagis Kopf war in einem seltsamen Winkel verdreht und ihre halb offenen Augen waren trüb und leblos. Merkur blickte zu ihrer Mitkämpferin und sah, dass Mars mit vor Schock weit aufgerissenen Augen herüber starrte. „Nein“, sagte sie und schüttelte den Kopf, da sie es nicht wahrhaben wollte. „Das kann nicht sein...“

„Ich fürchte doch, Rei“, sagte Merkur mit unsicherer Stimme. Sie holte tief Luft und zwang sich durch die Tränen, die zu fließen drohten, das Undenkbare zu sagen. „Usagi ist tot.“
 

„Was ist mit Tuxedo Mask?“ fragte Worf. „Ich hatte den Eindruck, dass er für gewöhnlich da war, wann immer sie in Gefahr war.“

„Er war da“, erwiderte Mars leise. „Er kam dieses Mal nur ein bisschen zu spät.“
 

Mars betrachtete schockiert den Platz vor ihr. Merkur kniete neben Sailor Moon, wo sie auch vor ein paar Sekunden gewesen war, als sie Mars gesagt hatte, dass sie tot sei. Um sie herum konnte Mars spüren wie sich eine Traube von Schaulustigen bildete, aber es kümmerte sie nicht. Wie konnte das passieren? Wie konnte es so schnell so schief gehen?

Wie konnte ich das geschehen lassen? dachte sie. Es war höchstens eine Sekunde vergangen von dem Zeitpunkt, in dem sie gesehen hatte, wie sich die Kreatur veränderte bis sie gehandelt hatte. Hätte sie es aufhalten können, wenn sie früher etwas getan hätte?

Sie spürte jemanden in der Nähe. Als sie aufblickte sah sie Tuxedo Mask in der Stahlkonstruktion des Stadions über ihnen stehen. Er sagte nichts, starrte nur auf die Szenerie unter ihm und sein Gesicht zeigte tiefe Traurigkeit. Rei beobachtete ihn für mehrere Sekunden, aber dann verschwand er wortwörtlich in einem Augenblick.
 

„Erst als Zoisite begann, nach den Regenbogenkristallen zu suchen, sahen wir ihn wieder.“ Mars schloss die Augen gegen die Tränen, die sich darin sammelten, dann fügte sie leise hinzu: „Es ist meine Schuld.“

„Was ist deine Schuld?“ fragte Worf.

Mars schlug ihre Faust auf den Tisch und ließ die verschiedenen Getränke dort klirren. Merkur fuhr leicht zusammen, aber Worf reagierte nicht. Der Klingone verschränkte nur die Arme und betrachtete die temperamentvolle Sailorkriegerin stoisch. „Es ist meine Schuld, dass Usagi tot ist! Wenn ich nicht gezögert hätte... wenn ich nicht wie ein Idiot mit offenem Mund dagestanden hätte, während dieses Ding seine Form gewechselt hat, hätte ich es aufhalten können, bevor es sie getötet hätte!“

Merkur seufzte und neigte den Kopf, womit sie Worf sagte, dass dies ein alter Streitpunkt zwischen den beiden war. Bevor sie jedoch etwas sagen konnte, meinte Worf: „Das ist töricht.“

„Ach wirklich?“ gab sie zurück und versuchte diesmal nicht mehr die Tränen zurückzuhalten.

„Ja“, erwiderte Worf ruhig. „Der Wechselbalg hat schnell und ohne Vorwarnung zugeschlagen. Du hattest keine Ahnung was es war oder was es für Fähigkeiten hat. Dass du so schnell angreifen konntest wie du es getan hast, spricht für dich.“

„Leicht zu sagen, wenn...“ Mars hielt mitten im Satz inne und überdachte noch einmal schnell, was sie sagen wollte. Sie hatte diesen Fehler schon bei Major Kira gemacht und sie hatte das Gefühl, dass sie in diesem Fall auch bei Worf falsch liegen würde.

Der Klingone nickte und bestätigte so ihre Vermutungen. „Ja“, grollte er. „Ich kann in gewisser Weise verstehen, was ihr durchgemacht habt. Auch ich habe den Verlust von jemandem, den ich liebte, ertragen.“

Sie starrten einander an und ihre Gesichtsausdrücke sagten dem anderen mehr als Worte es könnten. „Wer war sie?“ fragte Mars schließlich.

Worf sagte zuerst nichts, nur die Veränderung in seinem Blick verriet, was er fühlte. Dann sagte er: „Ihr Name war K'ehleyr. Sie war meine Gefährtin... und die Mutter meines Sohnes. Sie wurde an Bord der Enterprise, wo ich Chef der Sicherheit war, ermordet.“ Er wartete einen Augenblick, dann fügte er hinzu: „Ich verschwende keine Zeit damit, zu grübeln, was hätte sein können oder ob ich etwas hätte tun können um ihren Tod zu verhindern. Ich weiß in meinem Herzen, dass ich an diesem Tag meine Pflicht getan habe... dass ich ohne Vorwissen nicht mehr hätte tun können, um ihren Tod zu verhindern. Und du musst bei dir das selbe akzeptieren. Unter den gegeben Umständen, hast du alles getan, was man erwarten könnte, um es zu verhindern.“

Merkur schob eine Schachtel Taschentücher, die sie gerade repliziert hatte, zu Mars hinüber. „Ich hoffe, du hörst auf ihn, Rei. Ich habe dir schon seit Monaten das gleiche gesagt.“

Worf hielt inne, um schweigend über Mars' Geschichte nachzudenken... und um ihr die Möglichkeit zu geben, die Fassung zurückzugewinnen. Sie hatte einige Fragen beantwortet, aber auch mehrere aufgeworfen. Ein Wechselbalg war für Sailor Moons Tod verantwortlich, aber wie war er zu dieser Welt gelangt? Vor vier Jahren hatte die Enterprise die Quantenfluktuation versiegelt, die die zwei Universen verband, und damit hätte der Übergang geschlossen sein sollen. Selbst wenn das Dominion es geschafft hatte, die Fluktuation wieder zu öffnen, hätte sie zu einem Zeitpunkt hundert Jahre später geführt. Aber warum würde sich das Dominion die Mühe machen? Es passte nicht zu ihrer sonstigen Vorgehensweise. Bis jetzt hatten sie nur Interesse am Alpha-Quadranten gezeigt.

Er entschied sich, diesen besonderen Fragen später nachzugehen. „Bitte fahrt fort. Es gibt noch mehrere andere Dinge, die ich wissen möchte. Wie ihr beiden eure stärkeren Kräfte erhalten habt, zum Beispiel.“

„Das ist nicht schwer zu beantworten“, sagte Merkur. „Da es in den Tagen gleich nach dem Mord an Usagi passiert ist. Rei hat ihre stärkeren Kräfte als erste erhalten, nur ein paar Tage später, als...“
 

Rei lehnte sich schwer auf die Reeling und starrte über das Wasser. „Das war eine schreckliche Idee“, murmelte sie. Sie wandte sich an ihre Begleiterin und fügte hinzu: „Ich weiß nicht, warum ich überhaupt an dem Wettbewerb teilgenommen habe. Diese Kreuzfahrt hat sich als totaler Reinfall herausgestellt.“

„Es schien eine gute Idee zu sein“, sagte Ami. „Und nachdem... was vor ein paar Tagen passiert ist, brauchten wir etwas um uns aufzuheitern.“

„Wolltest du nicht sagen, nachdem ich Mist gebaut habe und Usagi getötet wurde?“ sagte Rei.

„Hör auf, Rei! Du kannst dir nicht weiter die Schuld daran geben!“

„Warum nicht?“ gab sie zurück. Frustriert begann sie an der Reeling entlang auf und ab zu gehen. „Ich habe gezögert. Wenn ich in dem Moment reagiert hätte, als das Ding seine Gestalt zu ändern begann, würde sie jetzt noch leben.“

„Das weist du nicht. Auch wenn man ignoriert, dass du höchstens für eine Sekunde gezögert hast, weiß keiner von uns beiden, was passiert wäre, wenn eine früher reagiert hätte. Usagi wäre vielleicht auf jeden Fall gestorben. Oder vielleicht wäre eine von uns--“ Ami hielt inne als sie eine gewisse schwarze Katze auf sie zukommen sah. „Luna! Was machst du denn hier?“

„Habt ihr zwei wirklich geglaubt, ich würde euch aus den Augen lassen?“ sagte die Katze atemlos. „Außerdem haben wir Ärger.“

„Was für eine Art Ärger?“ fragte Rei, obwohl sie schon eine gute Vorstellung davon hatte, wovon Luna sprach.

„Ärger mit dem Königreich des Dunklen! Da braut sich etwas mit ihnen im Ballsaal zusammen. Kommt schon!“ Luna rannte davon und die zwei Mädchen folgten ihr sofort. Bald erreichten sie den Eingang zu dem riesigen Raum und sie spähten vorsichtig hinein. Überall konnten sie Personen sehen, die auf dem Boden zusammengebrochen waren – alle außer zwei, die vorn im Raum standen.

Rei brauchte keine übersinnlichen Fähigkeiten um zu wissen, wer sie waren und was sie repräsentierten. „Dunkle Mistkerle!“ Sie lächelte grimmig als sie ihren Verwandlungsstab zog. „Gut. Ich habe auf eine Revanche an diesen Bastarden gewartet.“

„Ausgezeichnete Arbeit, Titus“, sagte Jedite. „Wir konnten heute eine Menge Energie sammeln.“

Die Youma lächelte. „Ich bin froh, dass ich Euch dienen konnte, Jedite.“

Jedite sah nachdenklich zu dem Sammelgefäß hoch. „Mit dieser Masse an Energie, könnte es sein, dass Königin Beryl sogar den Verlust des Formwandlers verzeiht.“

„Zu schade, dass du sie nicht überbringen werden kannst!“ erklang eine Stimme.

Jedite fuhr herum. „Wer?!?“

„Ich bin Sailor Mars! Und ich werde niemandem erlauben, diese romantische Kreuzfahrt zu stören! Im Namen des Mars...“

„...und des Merkur...“

„...werden wir dich bestrafen!“ schlossen sie im Chor.

„Die Sailorkriegerinnen“, knurrte Jedite. „Was habe ich für ein Pech, selbst auf einem Schiff auf See, bin ich nicht davor sicher, von euch gestört zu werden. Titus, vernichte sie!“

„Mit Vergnügen“, erwiderte die weibliche Youma. Auf eine Geste von ihr hin, verwandelte sich die Crew im Raum in humanoide Gestalten aus Quecksilber. Auf Titus' mentalen Befehl hin, verfolgten sie die zwei Kriegerinnen.

„Da musst du dich schon besser anstellen!“ rief Merkur aus. „MERCURY BUBBLES BLAST!“ Ein dichter Nebel senkte sich über den Saal und die Diener des Königreichs des Dunklen zögerten, verwirrt über den plötzlichen Verlust ihrer Sicht und die gefallenen Temperaturen.

„Gute Vorarbeit, Merkur. Jetzt werde ich sie erledigen. MARS FIRE IGNITE!“ Sofort breitete sich Feuer in ihrem Umfeld aus und machte aus den Quecksilberwesen Staub.

Titus war jedoch noch lange nicht mit ihnen fertig. Sie sprang die beiden an und trieb sie zurück aufs Deck. Mars schaffte es rechtzeitig wieder auf die Füße zu kommen, um Titus an der Reeling mit dem Rücken zum Ozean stehen zu sehen. „MARS FIRE IGNITE!“

Der Feuerball schoss genau auf die Youma zu, aber Titus machte eine Handbewegung und zwei riesige Geysire aus Wasser schossen in die Luft. Ein Wasserstrahl bildete sich aus einem und fing Mars' Angriff ab, indem er die Flamme löschte. „Scheint, dass du doch nicht so ein Feuer in dir hast, Mars. Genau wie deine Freundin, Sailor Moon.“

„Na warte -“ begann Mars, doch sie verstummte als sie den Anfang von Merkurs Angriff hörte. Sie überlegte, dass wenn Titus geblendet wäre, Mars' Flamme zu ihr durchkommen und die Youma erledigen könnte. Sie mochte richtig gelegen haben, doch Titus handelte zuerst und schleuderte einen weiteren Wasserstrahl auf die blauhaarige Kriegerin. Merkur schnappte nach Luft als sie der Schwall gegen die Schiffswand trieb. Sie stand da und versuchte wieder richtig zu sich zu kommen, da sie offensichtlich betäubt war.

„Jetzt mache ich dich fertig“, freute sich Titus schadenfroh.

„NEIN!“ schrie Mars und warf einen weiteren Flammenball, nur um ihn ebenfalls gelöscht zu bekommen. Titus zog die Hand zurück um den Angriff auszuführen, der Merkur sicher erledigen würde, während Mars verzweifelt versuchte an etwas zu denken, was sie tun könnte. Zorn und Wut durchfuhren sie über ihre Unfähigkeit in diesem Kampf und sie machte sich bereit wieder zuzuschlagen. Sie würde NICHT noch eine Freundin sterben lassen, wenn sie es verhindern konnte!

Eine gedankliche Verbindung bildete sich in ihr als sie all ihre Kraft sammelte und auf ihr selbst unbekannte Ressourcen zurückgriff. Instinktiv kam ihr ein neuer Satz und sie rief aus: „MARS FIREBIRD STRIKE!“

Die Youma sah alarmiert auf als ein feuriger Vogel auf sie zugeflogen kam und versuchte ihn wie die vorigen Angriffe zu löschen. Doch dieses Mal war der Wasserstrahl weitgehend wirkungslos, da der Feuervogel ihn durchbrach und sie mit voller Wucht traf. Titus hatte kaum Zeit zu schreien, als sie der Feuervogel überwältigte.

Merkur wandte sich ziemlich unsicher von wo die Youma gewesen war zu Mars um. „Wie hast du das gemacht?“

„Ich weiß es nicht“, gab die andere Kriegerin zu. „Ich habe es einfach getan. Ich wusste nur, dass ich nicht zulassen konnte, dass sie dich umbringt.“ Sie ging hinüber und half Merkur auf die Füße. „Bist du in Ordnung?“

„Ich glaube schon“, erwiderte sie. „Danke Mars.“

„Sehr rührend“, unterbrach sie eine andere Stimme. Sie wandten sich zum Ursprung der Stimme um und sahen, wie Jedite in der Nähe schwebte. „Ich dachte Titus wäre mächtig genug um euch zu vernichten, aber ich scheine euch zwei unterschätzt zu haben. Aber jetzt werde ich euch selbst erledigen!“

„Dann gib dein Bestes, Mistkerl!“ forderte Mars ihn heraus. Aber bevor der Youma General etwas tun konnte, verschwand er spurlos. Sie blinzelte vor Überraschung über seinen plötzlichen Rückzug. „Wo ist er hin?“

Merkur sah sich in der Gegend mit ihrer Spezialbrille um. „Er ist nirgendwo in der Nähe. Er ist fort.“

„Er wird zurückkommen“, sagte Mars grimmig. „Aber das nächste Mal werden wir uns endgültig um ihn kümmern.“
 

Merkur wandte sich an ihre Mitkämpferin. „Noch mal danke, dass du mir das Leben gerettet hast, Rei.“

„Du hast den Gefallen ein paar Tage später erwidert. Außerdem haben wir seitdem das Gleiche für einander getan“, antwortete sie, dann fügte sie verdrossen hinzu: „Ich wünschte nur ich hätte es auch für Usagi tun können.“

Jetzt war Merkur damit an der Reihe auf den Tisch zu schlagen, fest genug um Worf überrascht blinzeln zu lassen. Er hatte sie auf der Enterprise nicht als jemanden kennengelernt, der zu solchen Ausbrüchen neigte. „Rei!“ schalt Merkur sie. „Hast du nicht Worf zugehört? Oder mir als ich in den Monaten, seitdem es passiert ist, mit dir gesprochen habe? Es war nicht deine Schuld!!“ Sie holte tief Luft um sich zu beruhigen. „Es gab nichts was du oder ich hätte tun können um Usagi an diesem Tag retten zu können, so sehr wir uns auch wünschen, es wäre anders gewesen.“

„Das macht es so schwer“, antwortete Mars. Sie stand auf und ging zu dem Replikator hinüber. Sie warf Worf einen Blick zu und fragte: „Wie funktioniert dieses Ding?“

„Sag einfach nur was du haben willst. Obwohl es für gewöhnlich besser ist, zuerst das Wort ,Computer' zu verwenden.“

„Okay“, sagte sie. „Computer: ein Becher heißen Tee, bitte.“

„Es sind 2347 verschiedene Sorten Tee in der Datenbank“, erwiderte der Computer. „Bitte spezifizieren.“ Ein Display mit den verschiedenen Sorten erschien und listete sowohl menschliche als auch fremde Varianten auf, durch die der Computer zu scrollen begann.

„Argh!“ Mars Verstand schreckte vor der Länge der Liste zurück. „Irgendwelche Vorschläge?“ fragte sie Worf unsicher.

Der Klingone runzelte die Stirn und dachte nach. Er war unsicher, wie er antworten sollte, denn trotz der Jahre, die er unter ihnen gelebt hatte, fand er den menschlichen Geschmack immer noch seltsam. „Man hat mir gesagt, dass Earl Grey eine ausgezeichnete Sorte ist.“

Mit einem Schulterzucken sagte sie: „Dann mach Earl Grey Tee. Willst du irgendwas, Ami?“

„Hmm... Eine heiße Schokolade bitte.“

Mars nickte. „Und eine heiße Schokolade.“ Die verlangten Getränke materialisierten sich und sie kehrte damit zum Tisch zurück wobei sie murmelte: „Klar, es gibt eine Million Sorten Tee, aber nur eine heiße Schokolade. Computer!“

Merkur sparte sich einen Kommentar und dankte ihrer Freundin einfach. „Wo war ich? Oh, ja. Nun, ein paar Tage nach dem Kampf auf dem Schiff, forderte uns Jedite zu einem offenen Kampf am Flughafen heraus. Wir wussten, dass es eine Falle war, aber wir konnten es nicht ignorieren, da er gedroht hatte, Tokio zu zerstören, wenn wir nicht auftauchten.“

Er hat euch kaum eine Wahl gelassen“, stimmte Worf zu. „Aber ich hoffe ihr habt wenigstens ein paar Vorsicherung getroffen.“

„Wir sind mit offenen Augen gegangen, wenn es das ist, was Sie meinen“, sagte Mars. „Sobald wir beim Flughafen waren, haben wir uns verwandelt.“

Merkur nahm das Erzählen wieder auf. „Und nachdem wir in den Sicherheitsbereich gelangt waren, begannen uns mehrere Wachleute zu jagen. Aber als ich sie gescannt habe, habe ich gesehen, dass es gar keine Wachleute waren, sondern nur belebte Tonfiguren! Also, Mars hat sie mit einem Feuervogel angegriffen und das hat sie erledigt. Dann tauchte Jedite auf...“
 

„Sehr beeindruckend, Sailor Mars.“ Der General lächelte höhnisch als er sich ihr Handwerk ansah. „Aber du wirst trotzdem das gleiche Schicksal erleiden wie deine erbärmliche Freundin, Sailor Moon.“

Mars schäumte über seinen Spott. „Du wirst derjenige sein, der heute stirbt, Jedite!“

„Tapfere Worte. Jetzt lasst uns sehen, wie viel dahinter steckt!“ Jedite streckte die Hände aus und die zwei Kriegerinnen spannten sich an und machten sich bereit welchem Angriff er auch machen würde auszuweichen. Aber Jedite hatte eine andere Strategie im Sinn und brachte statt dessen mehrere Jets, die sich in der Nähe befanden, dazu sich zu bewegen. Langsam rollten die unförmigen Ungetüme aus sie zu und nahmen rasch an Fahrt auf.

„Kein Problem“, sagte Rei. „Ein Feuerstrahl sollte für die reichen!“

„Nein!“ rief Luna. „Wenn ihr einen Jet in die Luft jagt, dann braucht ihr euer Taschengeld für die nächsten zehntausend Jahre um dafür zu bezahlen!“

Die zwei Kriegerinnen sahen einander unsicher an, dann machten sie das einzige was sie noch tun konnten: weglaufen. Aber obwohl ihre Geschwindigkeit in ihrer Gestalt als Sailorkriegerinnen erhöht war, konnten sie doch nicht mehr tun als den Abstand aufrecht zu halten. „Aufteilen!“ schrie Mars. Merkur nickte und rannte nach rechts, während Mars nach links abbog.

Jedite kicherte und genoss das Schauspiel, das sich ihm darbot. Das alles stellte sich gerade als viel leichter dar, als er es sich vorgestellt hatte. Wie hatte er nur diese zwei ihn besiegen lassen können? Er hatte sie ganz klar überschätzt... sie mussten mehr Glück als gute Fähigkeiten gehabt haben. Nachdem er einen Moment überlegt hatte, entschied er, dass Mars eindeutig die gefährlichere der beiden war, also schickte er ihr die Jets hinterher. Sobald er sie eliminiert hätte, könnte er sich ganz gemächlich um Merkur kümmern.

Merkur wurde langsamer, als sie sah, dass ihr keine der Flugzeuge folgte. Schnell sah sie sich nach Sailor Mars um und ihr Herz erstarrte. Irgendwie hatten sie die Flugzeuge eingekreist und näherten sich ihr. Rei sah sich gehetzt um und suchte nach einer Richtung, in die sie noch laufen konnte.

Jedite materialiserte sich neben ihr. „Zu schade, Sailor Merkur. Trotz all deiner Bemühungen, wird wieder eine deiner Freundinnen sterben.“

„NEIN!“

Jedite lächelte abfällig. „Es gibt nichts was du tun kannst. Wie willst du diese Jets aufhalten, hmm? Mit deinen lächerlichen Seifenblasen?“

Verletzt von Jedites Spott, nahm Ami all ihre Kraft zusammen und versuchte sie in einem Angriff zu sammeln. Plötzlich spürte sie einen Strom aus Energie, mehr als sie jemals zuvor gespürt hatte. Die Worte kamen ihr instinktiv: „MERCURY ICE BUBBLES...“

Jedite runzelte die Stirn. So ging der Satz doch gar nicht.

„FREEZE!!“

Eine Welle kalter Energie überflutete das Landegestell zweier Jets und ließ es sofort gefrieren. Da sie plötzlich zerbrechlicher als Glas waren, zersprangen die Gestelle unter dem Gewicht, das auf ihnen ruhte und die Jets kamen rutschend zum Stehen, wobei sie eine riesige Staubwolke aufwirbelten. ,Oh Mann,' dachte Luna beim Anblick der Wracks. ,Ich hoffe sie sind versichert.'

Jedite ballte vor Wut die Fäuste, während Merkur mit ihrer Spezialbrille in dem wirbelnden Staub nach Mars Ausschau hielt. „Nicht schlecht, kleine Merkur, aber zu spät um deine Freundin zu retten. Jetzt bist du an der Reihe!“

Merkur wandte sich ihm zu, aber statt vor Furcht zurückzuweichen wie er erwartet hatte, lächelte sie nur ein wenig. „Das werden wir noch sehen!“ sagte sie trotzig. Jedite knurrte und holte mit einer Hand aus, bereit sie völlig zu zerschmettern, doch dann zögerte er. Sie machte keine Anstalten davon zu rennen, stand nur da und starrte ihn entschlossen an. Was hatte sie vor?

Jedite schüttelte seine Zweifel ab. Es spielte keine Rolle. Er wollte gerade zuschlagen als er spürte wie etwas hinter ihm landete. Aber bevor er sich umdrehen konnte, wurde er leicht am Rücken berührt. „WEICHE, BÖSER GEIST!“ rief Mars, die ihm einen Bannzettel angehängt hatte.

„NEEIIN!“ heulte Jedite als er spürte wie er gelähmt wurde. Mars sprang an ihm vorbei und schloss sich Sailor Merkur an. Der General des Königreichs des Dunklen kämpfte gegen die Kraft an, die ihn band. Sie mochten jetzt einen Vorteil haben, aber er würde sich bald befreien und dann...

Einen Moment... Was war das für ein Schatten, der über ihm aufragte?

Jedite schrie wieder auf, dieses Mal vor Schreck, als ihm seine Situation klar wurde. Der letzte Jet, der immer noch Mars gefolgt war... hielt nun direkt auf Jedite zu. „Das ist für Sailor Moon, Jedite!“ Er schrie kurz auf, als ihn das Flugzeug überrollte, dann herrschte Stille als der Jet zum Stehen kam. Keine Spur von Jedite war übriggeblieben.

In sicherer Entfernung, schlugen Merkur und Mars ein. „Ein dunkler Schurke weniger.“
 

Dax murmelte einige klingonische Flüche, die Curzon seinerzeit am meisten gemocht hatte und lehnte sich in ihrem Sessel zurück. „Ich nehme an, Sie haben kein Glück?“ fragte Kira unnötigerweise.

„Das kann man wohl sagen. Ich habe fast jede Art Scan vorgenommen, den ich mir vorstellen kann, aber es gibt nicht mal eine Andeutung einer temporalen Anomalie in diesem System.“

Kira runzelte die Stirn. „Da muss etwas sein! Wie hätte die Zeitlinie sonst so durcheinander kommen können?“

„Ich weiß es nicht“, erwiderte Dax seufzend. Sie starrte auf den Monitor, dann lehnte sie sich nach vorn und begann die Sensorkontrollen wieder zu verändern.

„Versuchen Sie einen neuen Scan?“

„Ja, aber dieses Mal suche ich nach Raumanomalien. Vielleicht bekomme ich bei einer anderen Herangehensweise eine Idee.“ Binnen einiger Sekunden piepten die Sensoren und deuteten so an, dass sie gefunden hatten, wonach Dax gesucht hatte. „Na, das war ja einfach. Allerdings sind die einzigen Anomalien, die entdeckt werden die Quantenfluktuationen...“ Der Wissenschaftsoffizier hielt inne und sah noch einmal hin, wobei beide Augenbrauen nach oben schossen. „Einen Moment... Zwei Quantenfluktuationen?!?“

„Was ist daran so ungewöhnlich? Ist so nicht die ursprüngliche Enterprise hergekommen?“

„Das ist sie... aber ihre Scans und die der Enterprise D haben nur eine in diesem Sonnensystem entdeckt.“ Sie deutete auf den Bildschirm. „Diese Quantenfluktuation führt an einen Ort in der Nähe der Romulanischen Neutralen Zone im dreiundzwanzigsten Jahrhundert. Aber bei dieser hier,“ sie deutete auf die zweite Fluktuation, die sich auf halbem Weg zwischen Erde und Mars befand, „habe ich keine Ahnung woher sie kommt oder wohin sie führt.“ Ein nachdenklicher Ausdruck überkam ihr Gesicht. „Falls nicht...“

Kira sah sie eindringlich an, dann fragte sie schließlich: „Falls nicht was?“

„Ich denke, ich weiß wo sie hinführt. Und wenn ich recht habe, dann habe ich eine gute Vorstellung davon, wie die Geschichte geändert wurde.“ Dax ging zu der Maschinenraumstation in der Nähe hinüber und begann eilig zu arbeiten. „Ich werde eine Sonde programmieren, durch die zweite Fluktuation zu gehen und zurückzukehren. Dann werde ich es mit Sicherheit wissen.“

Dax Tonfall klang äußerst besorgt in Kiras Ohren. Und alles was jemanden mit der Erfahrung von sieben Leben nervös machen konnte, ließ sie sich beinahe verängstigt fühlen. „Und wenn Sie dann sicher sind?“

Dax hielt inne und sah zu Kira hinüber. „Dann hoffe ich, dass die Propheten über uns wachen.“
 

O'Brien fluchte und sah die Logboje drohend an. „Ich würde deinem Designer gern den Hals umdrehen. Wenn du nur halb so unzerstörbar wärst, wie behauptet wird, wären wir jetzt schon fertig!“

„Sie sagen es“, fügte Muniz hinzu. Der andere Ingenieur sah ebenso frustriert aus wie O'Brien. „Das ganze Interfacesystem des Bojenrekorders wurde gegrillt.“

Der Chief holte tief Luft und zwang sich selbst zur Ruhe. Ein bisschen wenigstens. „Naja, um mal etwas nachsichtiger zu sein: Die Boje hat eine Warpkernexplosion mehr oder weniger intakt überstanden. Aber wir werden ein Ersatzinterface bauen müssen, um die Datenbank direkt mit dem Hauptcomputer verbinden zu können.“

„Mit diesem Ding?“ Muniz sah zweifelnd drein.

„Was ist los?“ fragte O'Brien in einem fröhlicheren Tonfall. „Können Sie keine Herausforderung vertragen?“

„Eine Herausforderung ist eine Sache... aber das hier ist nahezu unmöglich! Wir reden hier über uralte Elektronik!“

„Und ich dachte, Sie wären ein Ingenieur.“ O'Brien versuchte enttäuscht zu klingen. „Na, wenn Sie damit nicht fertig werden...“

„Das habe ich nicht gesagt“, unterbrach Muniz den Chief. Er starrte auf die Einzelteile des Rekorders und ging im Kopf mehrere mögliche Szenarien durch. „Also... wir könnten einen Anschluss für ein Ersatzinterface basteln und ihn auf einen Tricorder stecken und das mit dem Hauptcomputer verbinden.“

„Guter Junge“, sagte O'Brien. „Sie machen sich daran einen neuen Anschluss zu bauen und ich kümmere mich darum einen Tricorder zu modifizieren.“ Die zwei Ingenieure machten sich schweigend an ihre jeweilige Aufgabe.

Muniz hatte gerade angefangen, den neuen Anschluss zu installieren als ihn ein entferntes Klappern aufsehen ließ. „Haben Sie das gehört?“ fragte er O'Brien.

Er nickte unsicher. „Ja. Es klang, als käme es aus der Jeffriesröhre.“ Die beiden gingen zu dem Zugangspanel hinüber. O'Brien beugte sich zum Panel hinunter, dann warnte er Muniz: „Seien Sie bereit. Das letzte Mal als ich da drinnen etwas herumklappern gehört habe, rannte ein paar Tage später ein Wechselbalg auf dem Schiff herum.“ Muniz nickte und zog seinen Phaser. O'Brien entfernte das Zugangspanel und sah hinein. Da er auf den ersten Blick nichts gefährliches entdecken konnte, kletterte er vorsichtig mit gezogener Waffe in die Röhre. Nichts in dieser Richtung...

„Es tut mir Leid, wenn ich Sie gestört haben sollte, Chief“, kam eine Stimme von hinter ihm. Verblüfft drehte er sich schnell zu der Stimme um.

Oder vielmehr versuchte er das. Ein lautes Rummsen hallte durch die Jeffriesröhre. „AU!“

„Oh du liebe Güte. Habe ich Sie erschreckt?“ fragte Luna entschuldigend.

O'Brien rieb sich den schmerzenden Kopf und starrte die schwarze Katze wütend an. „Das kann mal wohl sagen. Was zur Hölle machst du denn hier drin, Luna?“

„Ich dachte, ich wandere mal durchs Schiff, während ich etwas nachdenke. Unglücklicherweise habe ich mich so in etwas hineingedacht, dass ich...“ Sie hielt inne, anscheinend etwas verlegen. „...mich verlaufen habe.“

Trotz seines schmerzenden Kopfes gluckste O'Brien vergnügt. „Das ist da drin nicht schwer, selbst bei einem so kleinen Schiff wie der Defiant. Diese Gänge sehen einander sehr ähnlich. Man braucht eine Weile, um sich da drin zurechtzufinden.“ Er kroch rückwärts aus der Röhre und ließ Luna in den Maschinenraum. „Wir sind im Moment etwas beschäftigt, aber wenn es dir nichts ausmacht zu warten, kann ich dich hinbringen, wohin immer du willst.“

„Danke, Chief.“

Muniz sah verwirrt drein. „Chief?“

O'Brien musste grinsen. Er hatte sich ziemlich genauso gefühlt als er zum ersten Mal eine der Katzenfreunde der Sailorkriegerinnen gesehen hatte. „Keine Sorge, Muniz. Sie ist eine freundliche Katze. Luna, das ist Enrique Muniz, einer meiner Techniker.“

„Hallo, Mr. Muniz. Es freut mich Sie kennenzulernen.“

„Ähm... ja, danke... äh, Luna“, stammelte der Ingenieur. Er versuchte sich wieder zu fangen und fuhr fort: „Entschuldige, aber eine sprechende Katze ist nicht etwas, was ich erwartet hätte.“

„Tja, Sie gewöhnen sich besser daran, das Unerwartete zu sehen, Mister“, sagte ihm O'Brien. „Jedenfalls wenn Sie wirklich in der Sternenflotte Karriere machen wollen.“

„Es ist schon gut, Chief. Ich bekomme diese Reaktion ziemlich oft.“ Luna betrachtete die angesengte Logboje interessiert. „Was machen Sie da?“

„Also, wir versuchen auf die Logaufzeichnungen in der Boje zuzugreifen“, erwiderte er und wandte sich wieder seiner Arbeit zu. „Wir wissen bereits, dass die Jem'Hadar dieses Schiff zerstört haben, aber es wäre nett zu wissen, wen sie angegriffen haben. Captain Sisko denkt, dass uns das einen Hinweis darauf geben kann, was hier vorgeht.“

Muniz brachte den neuen Anschluss an, während O'Brien den Tricorder anschloss und aktivierte. „So! Wenn wir jetzt alles richtig gemacht haben...“

Er aktivierte die Kontrollen an seinem Panel um die Boje mit dem Hauptcomputer der Defiant zu verbinden. „Zugriff bestätigt“, sagte die Stimme des Computers.

O'Brien stieß einen triumphierenden Schrei aus und wechselte einen beglückwünschenden Blick mit Muniz. „Computer: Greife auf den letzte Logeintrag zu und spiel ihn ab.“ Es entstand eine Pause als der Computer die verlangten Daten von der Boje holte. Bald zeigte der Schirm die Brücke eines Raumschiffs aus der Vogelperspektive. Unglücklicherweise waren sowohl die Sicht als auch der Ton voller Statik.

„Was stimmt denn mit den Aufzeichnungen nicht?“ fragte Luna.

„Gute Frage. Muniz?“

Er warf einen Blick auf die Anzeigen des Tricorders. „Der Datenfluss sieht sauber aus. Die Datenbanken müssen wohl auch beschädigt sein.“

„Tja, dann hoffen wir mal, dass es nicht zu schlimm ist“, erwiderte O'Brien und wandte sich wieder dem Kontrollpanel zu. „Computer: Führe eine Ebene Eins Datenverstärkung- und Geräuschunterdrückungsrountine bei dem verlangten Logeintrag durch.“ Der Computer piepte als Bestätigung als er die gewünschten Programme ausführte. „Von Anfang an abspielen.“ Die Sicht klärte sich etwas und der Ton wurde verständlich. „Besser“, bemerkte er.

„Das Datum stimmt mit der Elektronik überein“, fügte Muniz hinzu und deutete auf eine der Anzeigen. „Sternzeit 5046.7. Vor etwas über hundert Jahren.“

O'Brien antwortete mit einem Nicken, als er das Layout der Brücke betrachtete. „Sieht auch wie eine Constitution-Klasse aus.“

„Eine was?“ fragte die verwirrte Katze.

O'Brien ignorierte sie für den Moment und passte genau auf, was da vor sich ging. Das Schiff wurde heftig durch den Angriff erschüttert, was es schwer machte, die Crew zu hören. Die noch immer vorhandene Statik machte es nicht leichter.

„Schilde sind wirkungslos“, hörte er den Wissenschaftsoffizier berichten. „Das feindliche Schiff benutzt einen phasierten Polaronstrahl.“ Eine weitere Anzeige bildete die Aussicht des Sichtschirms ab und zeigte deutlich ein Jem'Hadar Angriffsschiff. O'Brien spürte einen Stich des Mitleids für die andere Crew. Die Waffen des Dominion machten den Wissenschaftlern der Taktiker der Sternenflotte immer noch große Probleme. Die gegenwärtigen Raumschiffmodelle waren den Jem'Hadarschiffen kaum gewachsen... eines von vor hundert Jahren hätte keine Chance.

„Phaser und Photonentorpedos bereithalten“, befahl der Captain.

„Waffen bereit“, sagte der Steuermann. „Auf das Ziel ausgerichtet.“

„FEUER!“

Die Beleuchtung der Brücke verdunkelte sich als die Waffen abgefeuert wurden. „Wir haben sie!“ rief der Navigator aus.

„Direkter Treffer“, sagte der Wissenschaftsoffizier ruhig trotz des Chaos um ihn herum. „Ziel wurde zerstört.“ Die Brücke erbebte wieder und mehrere Panele explodierten in einem Funkenregen als das Schiff von herankommenden Schüssen getroffen wurde. Als sich die Anzeige wieder geklärt hatte, konnte man mehrere Crewmitglieder reglos auf dem Deck liegen sehen, einschließlich des Steuermanns.

„Uhura, senden Sie einen Notruf. Prioriät Eins.“ Man konnte den Captain den Interkom Schalter an seinem Kommandosessel betätigen sehen, während der Wissenschaftsoffizier losrannte, um das Steuer zu übernehmen. „Krankenstation, medizinischer Notfall auf der Brücke.“

„Wo zur Hölle ist denn keiner?!“ kam die aufgebrachte Antwort. „Jim, ich kriege Verlustmeldungen aus dem ganzen --“

Der Interkom pfiff und das Signal aus der Krankenstation wurde unterbrochen. „Scott an Brücke. Captain, wir verlieren die Eindämmung des Antimateriefeldes! Die Ausstoßsysteme sind offline!“ O'Brien blinzelte. Scott? Das konnte doch nicht möglicherweise er sein? Nein, das war unmöglich!

„Alle Mann, verlassen Sie das Schiff! Ich wiederhole--“ Die Aufnahme der Brücke wurde plötzlich unterbrochen, was den zwei Ingenieuren anzeigte, dass die Rekorderkapsel automatisch abgestoßen worden war. Sie wurde ersetzt durch die Außenansicht eines Constitution-Klassen Schiffs, das sich entfernte. Die einmal makellos weiße Hülle war an mehreren Stellen durch Waffenfeuer geschwärzt und man konnte mehrere Energieentladungen über Hüllenbrüche huschen sehen. Weniger als eine Sekunde später explodierte das Raumschiff in gleißender Weiße, dann ging die Anzeige aus, da die Aufnahme endete.

O'Brien starrte den Schirm schockiert an, ebenso wie Muniz. „Oh mein Gott. Die Dienstnummer dieses Schiffes... das kann nicht sein!“

„Was ist los?“ fragte die Katze verblüfft.

„Dieses Schiff... es ist ein Schiff von über hundert Jahren in unserer Vergangenheit. Aber die Sternzeit in dem Logbuch war fast zwanzig Jahre bevor es zerstört wurde! Es sei denn...“ Er nahm seinen Tricorder und scannte die Logboje. Das schlimme Gefühl, das sich in seinen Eingeweiden entwickelt hatte, wurde noch schlimmer als er die Ergebnisse sah. „O'Brien an Sisko.“

„Sprechen Sie, Chief.“

„Wir haben ein Problem, Captain. Ein noch größeres Problem als wir gedacht hatten.“
 

Worf lehnte sich zurück und versuchte alles, was ihm Mars und Merkur erzählt hatten, zu verarbeiten. Einiges von dem, was sie gesagt hatten, ähnelte der Vergangenheit, über die ihm Luna auf der Enterprise berichtet hatte, aber es gab einige bedeutende Unterschiede. In dieser Zeitlinie hatten die beiden Kriegerinnen Neflyte retten können. Später hatte der übergelaufene General seinerseits den Kriegerinnen geholfen, nach den Regenbogenkristallen zu suchen, wobei sich ihnen Jupiter angeschlossen hatte. Bis er allerdings heldenhaft gestorben war, als er die Kriegerinnen aus einer Falle rettete, die ihnen Kunzite gestellt hatte um die Kristalle zu bekommen, die sie hatten. Venus' rechtzeitige Ankunft hatte an diesem Tag verhindert, dass Kunzite und Zoisite sie in die Finger bekamen.

Ein weiterer Unterschied war anscheinend, dass die Beziehung zwischen Mars und Mamoru, von dem sie später herausfanden, dass er Tuxedo Mask war, viel stärker war als in der ursprünglichen Zeitlinie. Wenigstens soweit es sie betraf. Worf überlegte, ob er ihr die Wahrheit über Mamoru und Usagi sagen sollte, als das Interkom piepte. „Sisko an Worf.“

„Worf hier“, antwortete er.

„Melden Sie sich auf der Brücke, Commander. Und bringen Sie die Sailorkriegerinnen mit.“

Worf nickte. „Wir sind auf dem Weg. Worf Ende.“

Mars sah Worf neugierig an. „Was ist los?“ fragte sie, als sie von dem Tisch aufstanden.

„Ich bin nicht sicher“, antwortete er und führte sie aus der Messe. Er wandte sich zu dem Korridor zur Brücke und fuhr fort: „Höchstwahrscheinlich haben Commander Dax oder Chief O'Brien etwas Relevantes in ihren Untersuchungen entdeckt, was der ganzen Crew bekannt gegeben werden soll. Aber das werden wir herausfinden, wenn wir dorthin kommen.“
 

Das Trio kam kurz nach Bashir auf der Brücke an. Worf sah, dass die meisten anderen leitenden Offiziere bereits anwesend waren und nur Chief O'Brien noch eintreffen musste. „Worf, wo ist Luna?“ fragte Dax.

Der Klingone wand sich etwas, da es ihm unangenehm war, zuzugeben, dass er keine Ahnung hatte. Schließlich sagte er geistesgegenwärtig: „Sie hat einen Spaziergang gemacht.“

„Wenn Sie sie hier brauchen, könnten Mars und ich nach ihr suchen gehen“, bot Merkur an.

In diesem Moment betrat O'Brien die Brücke mit Luna auf seiner Schulter, womit sich diese Frage erledigte.

„Neue Freundin, Chief?“ fragte Dax und hob eine Augenbraue.

„Sie sollten lieber vorsichtig sein“, riet Kira leichthin. „Keiko könnte eifersüchtig werden, wenn sie das herausfindet.“

In mehreren Gesichtern auf der Brücke tauchte ein Lächeln auf, als der Chief stotternd alles leugnete, wohingegen Luna Kira wütend anstarrte. Sisko ließ die gute Stimmung ungestört. Schließlich war es schon seit einer Weile sehr angespannt auf dem Schiff zugegangen und sie alle brauchten die Möglichkeit über etwas zu lachen. „Chief, Sie sind dran.“

„Ja, Sir“, erwiderte er. Er sah sich unsicher im Raum um. Die Informationen, die er hatte, verstörten ihn deutlich weit mehr als Kiras Necken. „Ich habe den Logrekorder, den wir von dem Schiff, das die Jem'Hadar zerstört haben, aufgesammelt haben, analysiert. Ich konnte den letzten Logeintrag rekonstruieren und es identifizieren. Es war ein Sternenflottenschiff, Constitution-Klasse.“ Er berührte eine Kontrollfläche und das Bild des unglücklichen Raumschiffs erschien auf dem Hauptsichtschirm. Er berührte noch mehr Kontrollen und vergrößerte so einen besonderen Bereich, bei einer der Warpgondeln, den er scharf stellte. Der Computer bereinigte schnell alle Verzerrungen im Bild und die Dienstnummer wurde für alle deutlich sichtbar.

NCC-1701.

„Es ist...“ begann Dax mit betäubter Stimme.

„...die Enterprise“, schloss Sisko. Er hatte das halb erwartet, seit dem Moment als O'Brien das Trümmerfeld gescannt hatte, aber es war immer noch ein Schock für ihn. „Das Original von Captain James T. Kirk. Und so wie es aussieht war das vor der Überholung, die daran durchgeführt wurde, nachdem die Fünfjahresmission zu Ende gegangen war.

„Das kann nicht richtig sein!“ warf Bashir nach mehreren Sekunden schockierten Schweigens ein. „Es war fast zwanzig Jahre nach der Überholung, dass diese besondere Enterprise zerstört wurde.“

„In unserer Zeitlinie, Julian“, sagte Dax. „Chief, haben Sie die Quantensignatur des Rekorders überprüft?“

Er nickte noch bevor sie die Frage fertig ausgesprochen hatte. „Ja. Sie ist definitiv aus unserer Zeitlinie, nicht aus einer anderen.“

„Dann würde das bedeuten, wenn Kirks Schiff von den Jem'Hadar zerstört wurde, wurde nicht nur die Zeitlinie der Kriegerinnen verändert“, sagte Odo.

„Richtig, Constable.“ Sisko betrachtete das Bild der Enterprise. „Es bedeutet, dass auch unsere Vergangenheit verändert wurde. Und jetzt, selbst wenn wir einen Weg zurück in unser Universum finden, haben wir kein Zuhause mehr zu dem wir zurückkehren können.“
 

„Der Sisko ist sich der Natur des Problems bewusst.“

Pluto nickte. „Gut“, sagte sie. „Jetzt können wir mit der Lösung fortfahren. Obwohl ich angefangen habe mich zu fragen, ob sie wohl je das volle Ausmaß der Situation erfassen würden.“

Hast du wirklich mehr von ihnen erwartet? Meldete sich eine Stimm in ihrem Kopf. Jemand, der so langlebig ist wie du, sollte erkennen wie einfältig bemüht und pedantisch diese Sternenflottenleute sind.

„Du sollst doch das Zeitenportal bewachen, Q“, erwiderte sie und ihr Tonfall zeigte deutlich, dass sie mehr als nur ein bisschen genervt war. „Ich mache mir mehr Gedanken über Resultate, nicht wie gekonnt sie die erreichen.“

Pff. Manchmal bist du eine totale Miesmacherin, meine Teure.

Pluto versuchte, Q zu ignorieren und wandte ihre Aufmerksamkeit wieder dem Propheten zu, mit dem sie es zu tun gehabt hatte, aber wieder bot sich ihr ein Anblick, von dem sie nie geglaubt hatte, ihn je wieder zu sehen. Wie es ihre Gewohnheit war, hatte der Prophet seine Gestalt gewechselt und das Aussehen von Königin Serenity angenommen und der Hintergrund hatte zu dem des Silberjahrtausends gewechselt.

Es geschah selten genug, dass Pluto sich so ins kalte Wasser gestoßen fühlte.

„Unsere Existenz steht auf dem Spiel“, sagte der Prophet und riss die Sailorkriegerin aus den Gedanken. Um sie herum begann das Licht eine rötliche Färbung anzunehmen. „Der Sisko muss Erfolg haben.“

„Ich weiß“, sagte Pluto, deren Besorgnis stieg. Die Veränderungen in ihrer Umgebung deuteten an, dass die Situation immer ernster wurde. Die Zeit, zumindest in der Form, wie sie von körperlichen Wesen gemessen wurde, wurde knapp. „Und nicht nur für euch. Um zweier Universen willen muss Captain Sisko den Schaden an den Zeitlinien ungeschehen machen, und das bald. Aber jetzt ist er sich bewusst geworden, was getan werden muss, um das Paradoxon zu lösen.

Um ihre Vergangenheit zu bewahren muss Sailor Moon leben.“
 

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Ich weiß, dieses Kapitel zu übersetzen hat eine halbe Ewigkeit gedauert. Bitte entschuldigt, ich habe zur Zeit privat sehr viel um die Ohren. Wie MasatoYamori in den Kommentaren geschrieben hat, hat jemand (leider nicht der Originalautor) die Originale bei FF.net hochgeladen. Wem die Wartezeit zu lang wird, kann über den Link in den Kommis die englische Fassung lesen.

Natürlich freue ich mich aber auch über jeden Leser. Und das nächste Kapitel kommt bestimmt. ;)



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Witch23
2011-12-31T18:03:03+00:00 31.12.2011 19:03
Wow ich bin mal gespannt was da passieren wird und wie das ganze am ende gelöst wird.
Von: abgemeldet
2008-09-03T17:21:42+00:00 03.09.2008 19:21
Bei so einer spannung und top übersetzungsarbeit warte ich auch lieber Hoffe es gibt noch ein paar mehr Auftritte von Pluto!
Von:  Red_Gun
2008-08-13T14:23:37+00:00 13.08.2008 16:23
Hurra, Hurra, Hurraaaaaa ein neues Kapitel und wieder so spannend
und ich warte lieber lange mit der gewissheit das es weitergeht als andersrum
le


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