Zum Inhalt der Seite

You And Me

Ruf doch mal an
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Summer

Autor: Ju-chan

Teile: 2/11

abgeschlossen: ja
 

Für Kommentare bin ich immer offen!
 

Summer
 

« Flashback »
 

Sommer, vor sieben Jahren.
 

Mein Blick hing interessiert an dem Prospekt, den ich vor mir liegen hatte.

Spanien. Sommer, Sonne, Sonnenschein, Strand und Meer. Das war genau das, wonach ich mich nach der stressigen Abizeit sehnte. Die Schule war geschafft und bevor ich begann hier in Hamburg zu studieren - eingeschrieben war ich schon - , wollte ich noch meinen freien Sommer genießen.

Was eignete sich besser dazu, als ein Urlaub in einem warmen Land am Meer?!

Okay, vielleicht kostete es etwas Geld, doch das war mir mein Erspartes locker wert. Denn immerhin...

Das Geräusch der Haustürklingel riss mich aus meinen Gedanken.

Grummelnd erhob ich mich, denn meine Eltern waren ausgeflogen und so musste wohl notgedrungen ich die Tür öffnen.

Schwungvoll polterte ich die Treppe ins Erdgeschoss hinunter und kam schlitternd vor der Haustür zum Stehen.

Etwas genervt dreinblickend riss ich diese auf... und stutzte. Ich sah direkt in die blauen Augen von meinem besten Freund Basti.

„Hi!“, stieß ich überrascht hervor. „Was gibt’s?“ Ich war etwas verwirrt, denn mit Basti hatte ich heute nicht mehr gerechnet.

So stand ich auch etwas bedöppelt in der Tür als Sebastian sich an mir vorbei zwängte, seine Schuhe in die dafür vorgesehene Ecke trat und sich wortlos auf den Weg hoch in mein Zimmer machte.

Irritiert sah ich ihm hinter her.

Es dauerte einen Augenblick bis ich es schaffte, die Tür zu schließen, Bastis Schuhe ordentlich hinzustellen - meine Mutter bekam sonst wieder einen Anfall - und ihm zu folgen.

Als ich mein Zimmer betrat, hatte Basti es sich schon auf meinem Bett gemütlich gemacht und starrte wortlos an die Decke.

Ich blieb schmunzelnd in der Tür stehen und beobachtete meinen besten Freund, wie er da so selbstverständlich lag.

Basti war hier quasi zu Hause. Ich glaube, es gab Zeiten, da waren meine Eltern überraschter mich hier zu sehen als ihn. Basti kam und ging, wie es ihm beliebte, aber das störte mich nicht.

Ich schätze, es gab generell nicht viel, was mich ernsthaft an ihm störte. Basti war irgendwie... unglaublich. Ein anderes Wort fiel mir einfach nicht ein.

Es war herrlich, wie er da so lag, das kurze blonde Haar hing ihm wie immer frech in die Augen und der muskulöse Körper steckte in einer kurzen Jeanshose und einem karierten Hemd, das nicht zugeknöpft war - wie ich feststellen musste - und das einen ungenierten Blick auf Bastis bloße Brust freigab.

Und dann die himmelblauen Augen, die immer noch die Zimmerdecke im Visier hatten.

Mit Mühe riss ich mich von dem Anblick, den Basti bot, los und schlurfte zu meinem Schreibtischstuhl hinüber, um mich auf ihm niederzulassen.

Immer noch herrschte Schweigen.

„Ähm, Basti? Alles klar? Hast du kein eigenes Bett, auf dem du liegen kannst?“, stichelte ich - denn Bastis Bett bestand nur aus einer Matratze, die auf dem Boden lag.

„Haha!“, kam es recht unamüsiert von meinem Freund zurück, welcher sich nun aufsetzte. „Ich muss mit dir reden!“

„Oha, klingt ja gefährlich!“, schmunzelte ich über Bastis Grabesstimme. „Aber trifft sich gut, ich muss auch mit dir reden!“ Energisch griff ich nach dem Spanien-Prospekt, der auf meinem Schreibtisch lag.

Basti folgte meiner Bewegung mit den Augen.

„Also, schieß los, was gibt’s!“, forderte ich ihn zum Sprechen auf.

Bastis Blick, der eben noch ein wenig neugierig an meinen Händen gehangen hatte, wurde ernst und traurig.

„Also...“, begann er müde. „Ich weiß nicht genau, wie ich es sagen soll...“

„So wie’s ist!“, versuchte ich ihn zu ermutigen und trat zu ihm hinüber. Schwungvoll ließ ich mich neben ihm aufs Bett fallen und sah ihn direkt an. Doch Basti wich meinem Blick aus.

„Ähm... Also, es hat sich was ergeben...“ Er verstummte erneut und als nach einigen Augenblicken immer noch nichts kam, versuchte ich ihm zu helfen.

„Hat’s was mit deinen Eltern zu tun?“ Kopfschütteln. „Haben sie dir das Abi für ungültig erklärt?“ Ein ungläubiger Gesichtsausdruck, aber ein Kopfschütteln. „Hat’s was mit mir zu tun?“ Ich bildete mir ein, eine Veränderung in Bastis Blick zu sehen, doch er schüttelte abermals zögerlich den Kopf. „Mit Marie?“ Das war seine Freundin. Bastis Blick wurde verzweifelt und er schloss die Augen.

Ich grübelte, was es noch sein konnte, als er sie wieder aufschlug.

Er sah mich unsicher und etwas traurig an, begann dann aber zu sprechen.

„Na ja, also mit Marie ist Schluss.“

„Oh!“, war das Einzige, was ich spontan hervorbrachte und es war sicher nicht das, was Basti von seinem besten Freund in solch einem Moment hören wollte.

Doch in mir begannen sich Engelchen und Teufelchen zu kloppen. Das Engelchen wetterte irgendetwas von „Mitleid“, „Trost“, „Aufheitern“ und das Teufelchen sang ein Lied von „Glück“, „Freude“ und „Erleichterung“.

Auf gut Deutsch, ich fands in keinster Weise Schade, dass Marie weg war. Aber ich wollte auch nicht, dass Basti deswegen so deprimiert war.

„Hey, nun lass den Kopf nicht hängen!“ Ich legte meinem Freund einen Arm um die Schultern und drückte ihn sanft. „Ich weiß zwar nicht, wie das passiert ist, aber glaub mir, sie hatte dich eh nicht verdient.“

Basti blickte mir traurig ins Gesicht und fast schien es mir so, als wenn das nicht alles gewesen wäre, was er mir hatte sagen wollen.

Doch ehe ich nachhaken konnte, hatte er sich mit einem stumpfen „Da hast du wohl Recht!“ gegen meine Schulter sinken lassen und vergrub sein Gesicht in meiner Halsbeuge.

Erschrocken erstarrte ich. Es war ja nicht das erste Mal, das Basti und ich uns so nah waren, doch seine Nähe schaffte es immer wieder, mich aus der Bahn zu werfen.

Zögerlich legte ich auch den anderen Arm tröstend um ihn herum und konnte spüren, wie er sich nun vollends gegen mich lehnte.

Es kam selten vor, dass Basti so traurig war und ich glaube, ich war der Einzige, bei dem er es auch so offen zeigte und Trost suchte. Ich wusste nicht, ob es in einer Jungenfreundschaft ungewöhnlich war sich gegenseitig zu umarmen, aber bei Basti und mir war es auf jeden Fall ganz normal... und ich genoss es.

„Sei nicht traurig! So wie ich dich kenne, meldet sich schon bald eine Bessere, die dich vielleicht eher verdient hat!“

Ich weiß nicht, ob es die Worte waren, die Basti hören wollte, und ich war mir auch nicht ganz sicher, ob der zweite Teil durchgängig aufrichtig von mir gemeint war, aber ich hatte das Gefühl irgendetwas sagen zu müssen.

Bastis Umarmung wurde einen Tick fester und ich erwiderte sie einfach.

Ich weiß nicht, wie lange wir in dieser Stellung verharrten, doch als Basti sich schließlich von mir löste, sah er unglaublich müde aus.

Trotzdem zwang er ein Lächeln auf seine Lippen.

„Und was wolltest du mir sagen?“

Nach einem kurzen Zögern griff ich nach dem Reise-Prospekt, den ich neben mir hatte fallen lassen, und hielt ihn Basti unter die Nase.

„Urlaub in Spanien! Nur du und ich! Was hältst du davon?“

Überrascht riss Basti die Augen auf, doch dann schlich sich ein ehrliches Lächeln in sein Gesicht.

„Klingt klasse! Das haben wir schon lange nicht mehr gemacht!“ Er griff nach der Broschüre und begann sie durchzublättern.

„Was hast du dir vorgestellt?“, fragte er mit leuchtenden Augen, als er die letzte Seite betrachtete hatte.

„Nun ja...“, begann ich und erhob mich, um im Zimmer ein paar Bahnen zu laufen. „Irgendwo ’ne Woche zelten, in einem gemütlichen Ort am Meer, der aber nicht so weit von einer größeren Stadt weg ist. Und dann Spaß haben und den Sommer nutzen, bevor dann der Ernst des Lebens losgeht.“, erklärte ich wild mit den Armen fuchtelnd.

Basti musste aufgrund meines Benehmens offenbar schmunzeln, was mich zu noch größerer Hochstimmung verleitete. Bastis Lächeln war die beste Droge, die es für mich gab.

„Aha, und da ist deine Wahl also auf Spanien gefallen?“ Er zog eine Augenbraue hoch.

„Japp...“, nickte ich. „Nicht sooo weit weg und trotzdem warm. Nicht ganz so teuer, glaub ich und überhaupt... warum nicht?“

„Stimmt, warum nicht. Also, wann soll’s losgehen?“ Auch Basti erhob sich und es wirkte fast so, als wollte er sofort losmarschieren.

„So bald wie möglich!“, lachte ich. „ Ich versuch das mal bis nächste Woche zu organisieren. Zugverbindung raussuchen, Campingplatz mieten und so weiter. Dürfte ja nicht so schwer sein! Welcher Ort würde dich denn ansprechen?“, fragte ich begeistert ob Bastis Zustimmung.

„Also...“, begann er nun besser gelaunt und schlug den Prospekt wieder auf. Ich hockte mich neugierig neben ihn und beugte mich mit über das Heftchen.

Und so begann unsere Planung für den Sommer...



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  _-aya-_
2007-08-26T10:06:18+00:00 26.08.2007 12:06
OH das ist ja so süß!^^
naja witzig ist das ich gerade die ff lese und dazu ein lied höre
welches heißt:
you and me von lifehouse
zufälle gibts ^^


Zurück