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Nightmare

Sunrise Avenue FF mit Finnlands Newcomern
von

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Birth by sleep

Joanna
 

Müde öffnete Joanna die Augen. Sie lauschte und hörte nicht mehr das beruhigende Brummen des Motors. Sie waren also schon in München angekommen.

Heute war das letzte Konzert. Das letzte Konzert von Nightmare in Deutschland während dieser Tour.

Joanna schloss erneut die Augen und ließ den gestrigen Abend in Würzburg Revue passieren. Es war einfach nur der Hammer gewesen. Sie hatten zum ersten Mal den Song gespielt, den sie als Single raus bringen wollten. Und das Publikum liebte ihn. Sami war fast ausgerastet, als sie beim Schlagzeugsolo erneut gegen ihn gewonnen hatte und etwas gemurmelt, dass sich verdächtig nach „Sabotage“ angehört hatte.

Sie taste nach ihrem Handy und sah auf die Uhranzeigen. Kurz vor 11. Schnell schlug sie Decke zurück, nur um sie sofort wieder um sich zu wickeln. Es war rattenkalt.

Zitternd stand Joanna auf und angelte nach ihren Schuhe. Sie zog ihre Socken an, schlüpfte in die Schuhe und sah zu Lucys, Eves und Sallys Schlafnischen, bei denen die Vorhänge noch zugezogen waren. Die drei schliefen also noch.

Leise ging sie in den vorderen Teil des Busses und zog die Vorhänge auf. Ihr stockte der Atem. Es lag Schnee, eine dünne Schneeschicht bedeckte den Parkplatz auf dem sie standen.

Sie liebte Schnee. Ein Grund, warum sie immer im Winter nach Finnland wollte. Dort gab es jede Menge Schnee.

Joannas Blick fiel auf den Haufen mit Geschenken und Briefen, denn sie gestern von ihrem ersten offiziellen deutschen Fanclub bekommen hatten. Als sie heute gegen halb 2 losgefahren waren, waren die vier einfach nur todmüde ins Bett gefallen.

Grinsend ließ sie sich auf einen der Sessel nieder und griff nach einem der Briefe.

Gerade als sie anfangen wollte zu lesen, klopft es an der Bustür. Joanna stand auf und öffnete sie.

Ein grinsender Raul stand davor. „Komm rein, es ist verdammt kalt.“ Zitternd zog sie ihn in den Bus und schloss die Tür wieder.

Raul sah auf den Geschenkehaufen und grinste. „Na, schon ausgepackt?“

Joanna schüttelte den Kopf. „Nein, ich war gerade dabei, und dann musstest du klopfen.“

Unschuldig sah Raul sie an. „Tut mir ja wirklich sehr leid. Ich wollte nur fragen, ob ihr frühstücken kommt?“

Joanna nickte. „Gerne, aber Sally, Lucy und Eve schlafen noch. Die weck ich lieber nicht. Geb mir 5 Minuten, dann bin ich fertig!“ Sie verschwand wieder im hinteren Teil des Busses.

Raul seufzte. „Ja, ja. Wers glaubt. Ich kenn das doch bei euch Mädels.“ Er ließ sich auf einen der Sessel sinken und wartete.

20 Minuten kam Joanna wieder zurücke gestürmt. „Sorry, war ein bisschen länger als 5 Minuten. Aber jetzt können wir.“ Sie schnappte sich ihre Jacke und zog Raul mit raus.

„Kalt!“, bibberte sie. Grinsend sah Raul sie an. „Nein, sag nicht so was.“

Gemeinsam schlenderten sie zur Halle und entdeckten bereits einige Fans. Die sahen neugierig zu den beiden hinüber. Zwei der Mädchen kamen rüber.

Joanna mochte es eigentlich, Fans Autogramme zu geben, aber jetzt wollte sie eigentlich nur rüber was essen. Sie sah zu Raul, der mit den Schultern zuckte und sie schnell mit sich zog.

„Erst essen, dann die Fans!“, flüsterte er ihr ins Ohr.

Gemeinsam traten sie in den Cateringbereich der Halle, in der schon die anderen saßen. Joanna steuert direkt auf Sami zu, der zusammen mit Samu und Jukka an einem der Tische saß.

„Morgen Schatz!“, sie gab ihm einen Kuss und ließ sich neben ihn auf den Stuhl fallen.

„Guten Morgen, meine Süße! Gut geschlafen?“

Joanna nickte.

„Wo ist Eve?“ Jukka sah sich um.

„Die schläft noch.“, erwiderte sie. „Sally übrigens auch.“, fügte sie noch mit einem Blick auf Samu zu. Dieser zuckte nur mit den Schultern.

Seit dem Gespräch zwischen den beiden gingen beide wieder auf Abstand. Was so ziemlich alle nervte.

Joanna seufzte genervt auf. „Samu, echt mal. Wie alt seid ihr eigentlich?“ Sie stand auf und ging zum Buffet, an dem Aki stand.

„Morgen Joanna. Wo ist Eve?“

Misstrauisch sah Joanna ihn an. „Wieso willst du das wissen? Aki, seit wann läufst du Eve so hinterher. Ihr konntet euch doch nie leiden!“ Sie griff sich ein Brötchen und studierte gewissenhaft den Aufschnitt.

Aki zuckte mit den Schultern. „Na ja, vielleicht kann man seine Meinung über jemanden auch ändern!“

„Ja, aber nicht zwischen dir und Eve.“

Aki zuckte mit den Schultern. „Menschen ändern sich!“

Joanna sah ihn an. „Aki, du weißt schon, dass Eve mit Jukka zusammen ist, oder?“

Er antwortet nicht, sondern schnappte sich nur seine Kaffeetasse und ging zum Tisch, an dem Janne, Raul und Karri saßen.
 

Eve öffnete verschlafen die Augen. Sie war durch einen lauten Knall wach geworden.

Müde zog sie die Vorhänge auf und entdeckte Sally, die ihren kompletten Koffer auf dem Boden ausgeschüttet hatte.

„Sally, was machst du da?“ Gähnend reckte Eve sich und sah ihre Schwester fassungslos an.

Auch Lucy war durch den Krach wach geworden: „Suchst du was Bestimmtes?“

Sally wühlte in ihren Klamotten rum. „Ja, war warmes zum anziehen. Draußen ist es echt kalt.“ Sie hielt jedes ihrer Klamotten Teile einzeln hoch und begutachtete es.

„Weißt du, wo Joanna ist?“

Eve seufzte. „Nein, aber wenn sie nicht hier ist, ist sie doch bestimmt bei Sami.“

Sie sah auf die Uhr und quietschte erschrocken auf. „Sally, es ist schon 12. Wir müssen los. In 3 Stunden ist Soundcheck. Und ich hab nen Mordshunger.“

Eine halbe Stunde später trafen die drei im Cateringbereich auf.

„Na ihr drei. Ausgeschlafen?“, grinste Joanna ihre Freundinnen an. „Tut uns ja echt leid, aber viel ist nicht mehr übrig geblieben, vom essen.“

Eve grinste. „Na super. Dann können wir heute Abend leider nicht mehr auftreten. Weil wir vor Hunger gestorben sind.“ Sie ließ sich neben Joanna nieder, während Lucy sich neben Jukka setzte.

Nur Sally ging zu einem anderen Tisch. Sie ging Samu seit den letzten Tagen wieder mal aus dem Weg. Sie war froh, dass heute das letzte Konzert war und sie danach wieder zurück flogen.

Zuerst sollte es nach Köln gehen, wo der Vertrag unterschrieben werden sollte. Anschließend wieder nach Helsinki, wo das Album aufgenommen werden sollte und das Video zu ersten Single gedreht wurde.

In diesem Moment kam Basty reingestürmt. „Sunrise Avenue! Abmarsch zum Fotoshooting. Nightmare, Soundcheck ist vorgezogen. In einer dreiviertel Stunde. Crew, Joannas Drums stehen nicht richtig!“ Basty zog eine leicht genervte Miene.

Samu ging grinsend auf ihn zu. „Du brauchst Urlaub, aber sofort!!!“

„Hätte ich auch, wenn ihr nicht immer alles durcheinander bringen würdet, wäre das hier ja auch wie Urlaub. Los jetzt!“

Während die Jungs seufzend aufstanden und entweder zum Fotoshooting gingen oder in der Halle weiter aufbauten, blieben Joanna, Sally, Lucy und Eve sitzen.

„Eve?“ Joanna sah ihre Freundin gedankenverloren an.

„Ja?“ Eve sah Joanna erwartungsvoll an.

„Was läuft da zwischen dir und Aki?“

Eve verschluckte sich fast an ihrem Brötchen. „Wieso? Was soll da laufen?“

Auch Sally und Lucy hatten aufgehört zu essen und sahen gespannt zwischen den beiden hin und her.

„Na ja, heute morgen, als ich hier aufgetaucht bin und ihr noch am schlafen wart, war das erste, was er mich gefragt hat, wo du bist. Außerdem versteht ihr euch seit neustem ja bestens. Und Jukka ist extrem schlecht auf ihn zu sprechen.“

Eve zuckte mit den Schultern. „Wir haben uns halt angefreundet.“

„Ach, Eve. Lüg nicht. Ihr habt euch die letzten 3 Jahre nicht leiden können. Und jetzt, von jetzt auf gleich, mögt ihr euch?“

„Ja, und? Vielleicht haben wir uns jetzt näher kennen gelernt. Immerhin sind wir seid Wochen gemeinsam unterwegs.“, erwiderte Eve schon leicht gereizt.

„Du kannst echt lügen ohne rot zu werden.“

Das war zu viel für Eve. Wütend stand sie auf. „Wisst ihr was, glaubt doch was ihr wollt.“ Sie stürmte aus dem Raum und ließ Joanna und Sally verdutzt zurück.

„Da läuft was, auf Garantie. Sonst wäre sie nicht so ausgerastet.“

Sally zuckte mit den Schultern. „Lass sie. Sie muss ihre Erfahrungen selber machen. Und wenn sie ihre Beziehung mit Jukka aufs Spiel setzen will.“
 

Wütend lief Eve in die Halle. Sie wusste nicht warum, aber plötzlich stand sie vor der Bühne und sah der Crew beim aufbauen zu.

Langsam schlenderte sie zu ihrem Keyboard, welches bereits aufgestellt war. Sie ließ sich dahinter auf den Boden sinken und dachte über das nach, was Joanna gesagt hatte.

Sie fühlte sich anders, wenn sie mit Aki alleine war. Irgendwie freier.

Sie liebte Jukka, sie würde alles für ihn tun, aber Aki. Gedankenverloren schüttelte sie den Kopf.

„Gefällt dir die Bühne nicht oder warum schüttelst du den Kopf?“

Erschrocken sah Eve auf. Aki stand grinsend vor dem Keyboard.

Eve grinste. „Nein. Ich mein, doch klar, gefällt mir alles. War nur grad in Gedanken.“

„Bei Jukka?“ Er ließ sich neben sie sinken.

„Nein. Ist aber auch nicht so wichtig. Seit ihr schon fertig mit aufbauen?“

Aki nickte. „Ja, ihr könnt gleich Soundcheck machen. Sag mal, hast du danach was vor? Ich mein, die Jungs werden wohl erst gegen 3 wieder hier herkommen. Hättest du Lust mit mir München zu erkunden?“

„Kannst du denn hier einfach so weg?“ Eve sah ihn erstaunt an.

„Sicher. Die anderen werden den Rest auch ohne mich hinbekommen. Also, hast du Lust?“

Eve überlegte einen Augeblick, nickte dann aber. „Ja, gerne.“

Aki grinste. „Gut, dann sofort nach eurem Soundcheck.“ Er stand auf, als er Joanna, Sally und Lucy sah, die misstrauisch zu den beiden sahen.

Auch Eve stand auf und winkte den dreien zu und rief: „Sollen wir dann anfangen?“
 

Lucy konnte es immer noch nicht glauben. Sie stand hier auf der Bühne und gehörte zur Band.

Ein Traum war wahr geworden.

„Lucy, nicht träumen!!!“ Sallys Stimme riss sie aus ihren Gedanken.

„Tut mir leid, ich bin schon wieder voll und ganz da.“

Der Soundcheck verlief ohne Probleme. Angetrieben davon, dass es ihr letztes Konzert war, liefen die vier noch mal zur Hochform auf und gaben ihr bestes.

Sally war schon nach nur 10 Minuten Probe vollkommen aus der Puste. Aber sie strahlte.

Die Bühne half ihr über all die schweren Sachen hinweg zukommen.

Nach weitern 10 Minuten waren sie fertig und die Mädels zogen sich zurück in ihren Bus. Nicht ohne vorher noch ein paar Autogramme zu geben, denn es war bereits viel los vor der Halle.

Nur Eve war nicht mitgekommen. Sie wartete auf Aki, der noch einige Änderungen an der Technik machen musste.

Ein wenig unwohl fühlte sie sich doch. Sie hatte Jukka versprochen, nichts mehr mit Aki zu unternehmen, aber Jukka würde erst in etwas 2 Stunden wieder kommen. So würde er nichts davon erfahren.

Lucy, Joanna und Sally würden nichts sagen, das hoffte sie jedenfalls.

„Ich bin fertig. Wir können los!“ Aki stand grinsend hinter ihr.

Eve atmete einmal tief durch. Dies war nur ein kleines harmloses treffen unter Freunden. Kein Date. „Ja, klar. Wo sollen wir hin?“

Aki hackte sich bei ihr unter. „Die Straße runter ist ein kleines Cafe, hast du Lust?“

„Och, na ja. Ich hatte jetzt eigentlich gedacht, wir gehen mal schön shoppen und du zahlst.“

Aki lachte. „Ich? Du bist hier die Großverdienerin.“

Eve zog ihn grinsend mit sich. „Na gut, mit dem Cafe geb ich mich auch zufrieden.“
 

Joanna saß im großen Tourbus der Jungs und versuchte verzweifelt Samis Laptop zu retten. Nach seinen endlosen Surftouren durchs Internet hatte er sich so den einen oder anderen Virus eingefangen.

„Scheißteil!“, murmelte sie entnervt, als zum x-ten mal die Meldung kam, dass sie keine Zugriff auf die Festplatte hatte.

Entnervt ließ sie sich im Sessel zurück sinken und sah hinüber zum Bus von Nightmare. Dort saßen Lucy und Sally und brüteten über neuen Songs.

Sally war in letzter Zeit besessen davon, Songs zu schreiben. Was den anderen aber nur recht war, so hatte sie wenigstens etwas Ablenkung.

Und was tat sie? Sie saß hier rum und wusste nicht wirklich was mit sich anzufangen. Sie wollte nicht an morgen früh denken, wenn sie sich von Sami trennen musste.

Die Jungs würden noch zwei weitere Wochen durch die Schweiz und Österreich touren.

Für Joanna war es noch unvorstellbar, auch nur einen Tag ohne Sami zu sein. Sie waren so lange zusammen gewesen, so lange wie noch nie. Und nun? Sollten sie sich ganze zwei Wochen nicht sehen. Und wer wusste, was danach war.

Was Nightmare danach für Termine hatten. Es würde stressig werden, dass wusste sie selber. Aber sie wollte nicht, dass ihre Beziehung daran zerbrach.

In diesem Moment fing Samis Laptop an zu piepsen. Murrend sah sie auf den Bildschirm. „Was?“, knurrte sie den Laptop an und wollte ihn keine drei Sekunden später durch das Fenster werfen.

„Mistding! Du kannst doch nicht einfach ausgehen. Ahhh, Sami! Du hast ab sofort Internetverbot.“
 

Um kurz vor 3 kamen die Jungs wieder.

Aufgedreht stürmten sie in den Bus und standen vor einer sehr angenervten Joanna.

Janne grinste und klopfte Sami auf die Schulter. „Was hast du denn jetzt schon wieder angestellt?“

Sami zuckte hilflos mit den Schultern. „Nichts, wirklich nichts!“

Samu lachte. „Das würd ich jetzt auch sagen. Los, Jungs, wir lassen die beiden mal alleine.“

Die anderen gingen feixend in den oberen Teil des Busses, während Sami mit einer leicht angesäuerten Joanna unten blieb.

„Hallo Sami!“, knurrte sie ihn an.

„Hallo Schatz. Was ist?“ Sami sah sie bestürzt an.

„Was ist? Ich habe gerade über 2 Stunden an deinem Laptop gesessen und weißt du was? Dieses Teil ist Schrott, aber so was von Schrott. Was hast du gemacht? Warum hast du deine Firewall nicht an. Siehst du das?“ Sie stellte sich vor ihn und zeigte ihm eine Haarsträhne. „Ich hab schon ein graues Haar. Und dabei bin ich erst 25. Und weißt du, weshalb ich dieses graue Haar? Weil ich mich gerade mit deinen Sachen rum geschlagen habe.“

Sie wollte noch weiter schimpfen, aber Sami hatte seine Lippen auf ihre gedrückt und küsste sie zärtlich. Joanna wollte sich erst dagegen wehren, ließ es dann aber doch zu.

„Tut mir Leid, Maus, wirklich!“ Mit großen Dackelaugen sah er sie an.

Joanna seufzte lächelnd. „Dir kann man echt nie böse sein. Das ist echt schlimm. Aber deinen Laptop hab ich echt nicht hinbekommen.“

Sami nickte nur. „Ja, ja, da frag ich dann gleich Janne, der wird’s wohl hinbekommen.“

Er schob sie in den hinteren Teil des Busses, wo ein großes Sofa stand. Er zog die Vorhänge zu und schloss die Tür ab.

„Wir haben noch eine Stunde bis zu unserem Soundcheck und ich weiß, womit wir die ausfüllen.“

Sanft küssend schob er sie zum Sofa.
 

Während Samu, Sami, Raul und Janne in den großen Bus gestiegen waren, war Jukka zum Bus der Mädels gegangen.

Er wollte den letzten Tag der gemeinsamen Tour mit Eve verbringen.

Die Bustür war offen, so dass er ohne klopfen rein ging.

„Hey ihr beiden!“ Er sah zu Sally und Lucy, die beide eine Gitarre auf dem Schoss hatten und über einem Zettelchaos brüteten.

„Hi Jukka!“, winkte Lucy nur ab.

„Wo ist Eve?“

Sally zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung. Sie ist nach der Probe sofort abgehauen.“

Jukka hatte ein ungutes Gefühl im Magen.

„Ist Aki da?“

„Jukka, keine Ahnung. Wir haben gerade andere Sorgen!“, herrschte Sally ihn leicht genervt an.

„Ist ja schon okay!“, knurrte Jukka zurück und stieg wieder aus dem Bus.

Er ging zur Halle, wo die Crew noch fleißig am aufbauen und umbauen waren. Suchend sah er sich um und konnte Aki nicht erblicken. Sein ungutes Gefühl breitet sich langsam aus.
 

Erschrocken sah Eve auf die Uhr. Es war bereits nach 3. Sie sprang auf. Aki blickte verwirrt zu ihr auf.

„Alles in Ordnung?“

Eve schüttelte den Kopf. „Nein, Jukka ist schon zurück. Und ich… Ich sitz mit dir hier. Aki, ich… ich weiß gar nicht, was ich hier mache. Ich… Ah, ich weiß auch nicht.“

Sie schnappte sich ihre Jacke und Tasche. Aus ihrer Geldbörse wollte sie einen 5 Euroschein holen, doch Aki schüttelte den Kopf. „Nein, lass. Ich bezahle.“

Eve antwortete nicht, sondern stürmte aus dem Cafe und rannte zurück zur Halle.

Sie sah Jukka schon von weitem, der vor dem Bus stand und mit ein paar Fans redete.

Langsam ging sie auf die Truppe zu. Als Jukka sie sah, wurde sein Blick eisig. Er wandte sich wieder an die Fans und unterhielt sich weiter lachend mit ihnen.

Eve bekam ein schlechtes Gewissen. Sie sah Jukka liebevoll an und versuchte, die Tränen zu unterdrücken. Sie liebte Jukka, das wusste sie. Aber warum nur fühlte sie sich auch von Aki angezogen. Liebevoll betrachtete sie Jukka.

Auf einmal fielen ihren Sachen an Jukka auf, die sie sonst noch nicht so gesehen hatte.

Er hatte viel längere Haare als am Anfang der Tour und er hatte ein wenig mehr angesetzt.

Eve gesellte sich zu Jukka und frage ihn auf Finnisch, so dass die Fans sie nicht verstanden. „Kann ich mit dir reden?“

Jukka sah sie an. „Warum?“, erwiderte er.

Eve sah ihn flehend an. „Bitte, ich will das hier nicht vor den Fans ausdiskutieren.“ Aus den Augenwinkeln bemerkte sie, wie die Mädchen die beiden neugierig beobachteten.

„Bitte?“, flehend sah Eve ihn an. Jukka nickte.

Er verabschiedete sich von den Fans und ging mit Eve in die Halle zurück.

In der Garderobe der Jungs blickte er Eve erwartungsvoll an. „Und?“

„Jukka, ich liebe dich!“ Eve wollte ihn küssen, doch Jukka trat einen Schritt zurück.

„Warum? Eve, warum? Du hast mir geschworen, dich nicht mehr mit Aki zu treffen.“

Eve sah zu Boden. „Ich weiß!“, nuschelte sie. „Aber, Jukka, glaub mir. Da ist nichts zwischen Aki und mir. Wir sind nur Freunde. Ich weiß, was du jetzt sagen will.“, fuhr sie fort, als sie sah, wie Jukka etwas sagen wollte. „Ich weiß, dass Aki und ich uns nicht leiden konnten. Aber… Ich weiß auch nicht. Seit dem Aki und ich uns ausgesprochen habe, verstehen wir uns prima. Bitte, Jukka, glaub mir. Da läuft nichts zwischen mir und Aki. Ich will Aki gar nicht.

Du bist der einzige, den ich liebe.“

Sie versuchte ihn erneut zu küssen und diesmal ließ Jukka es zu.

„Ich liebe dich doch auch. Ich will dich nicht verlieren. Vor allem nicht an jemanden, wie Aki.“

Eve schüttelte den Kopf. „Das wirst du auch nie!“

Sie spürte, wie Jukka ihr glauben wollte, es aber nicht konnte. Trotzdem versuchte Eve die Stimmung zwischen den beiden ein wenig zu entspannen.

„Und, was machen wir jetzt noch? Ich mag gar nicht daran denken, dass uns nur noch weniger als 24 Stunden bleiben.“

Jukka musste lachen. „Du tust ja so, als ob ich gleich sterben würde!“

Eve schüttelte den Kopf. „Sag ja nicht so was. Also, was wollen wir machen?“

„Mmh, im Tourbus sind wir bestimmt nicht ungestört.“ Er sah sich in dem Raum um. „Na ja, hier ist auch gemütlich.“, grinste er sie an.
 

Es waren nur noch wenige Minuten bis zum letzten Auftritt der Mädchen.

Die vier waren noch nervöser als sonst.

Sally und Lucy gingen noch mal die Songs durch, während Eve sich nicht von Jukka lösen konnte und Joanna auf Samis Schoss saß und vor sich hinstarrte.

„5 Minuten noch!“, rief Karri auf einmal.

Die Mädels standen auf und atmeten noch einmal tief durch.

„Also, Mädels, rocken wir das Haus!“ Sally grinste die anderen an und ging voran zur Bühne.

Sami nahm Joanna noch einmal in den Arm. „Ihr schafft das. Genießt den Auftritt!“, flüsterte er ihr zu, gab ihr einen Kuss und schob sie dann zur Bühne.

Lucy folgte ihnen schweigend. Sie war ganz in Gedanken versunken.

Eve und Jukka blieben noch einen Augenblick stehen.

„Ich liebe dich!“, flüsterte sie Jukka leise zu. Dieser nickte. „Ich weiß!“ Er gab ihr einen Kuss. „Jetzt aber nichts wie ab auf die Bühne!“

Am Bühnenaufgang hatten sich die Mädchen gesammelt und führten ihr übliches Ritual vor einem Auftritt durch.

„Joanna, auf die Bühne!“, flüsterte Karri. Diese nickte und betrat die stockdunkele Bühne. Sofort fing das Publikum an zu jubeln.

Eve und Lucy folgten. Nur Sally wartete, bis die drei anfingen zu spielen.

Auf einmal spürte sie, wie jemand hinter sie trat.

„Viel Glück!“, hauchte Samu ihr ins Ohr und schob sie auf die Bühne. Sally blieb einen Augenblick verdattert stehen, aber als der Scheinwerfer auf sie strahlte, schüttelte sie die Starre ab, strahlte und begann die Show.

Nach den ersten drei Songs, griff Sally sich das Mikro und hockte sich an den Bühnenrand.

„Hallo München!!!“, rief sie in die Menge, die mit jubeln und klatschen antwortete.

„Wir sind Nightmare und spielen hier heute unser letztes Konzert der Tour! Und wir sind superstolz, dass ihr heute alle ihr seid, um uns zu hören!“

Sie grinste, als erneut ein Jubelsturm aufbrauste. Langsam richtete sie sich wieder auf und ging zurück zum Mikroständer.

„So, und um jetzt wieder etwas runterzukommen, spielen wir mal etwas Ruhigeres. Der Song ist für Joanna und mich etwas sehr besonderes, weil wir ihn vor langer Zeit gemeinsam geschrieben haben, als wir eine sehr schwierige Phase hatten. Der Song heißt Behind my hearbeat!“

Sofort blitzten die Feuerzeuge auf.

Das Konzert war ein voller Erfolg. Nach 40 Minuten waren die vier Schweißnass und die Fans warteten alle auf die Zugabe: „Forever yours“ zusammen mit Samu.

Doch als Sally sah, wie Samu auf die Bühne treten wollte, stürmte sie auf ihn zu und zischte ihm nur ins Ohr: „Vergiss es, wir haben noch einen Song und denn werden wir als Zugabe spielen!“

Verdutzt sahen Samu und die anderen drei Mädels sie an.

„Sally, was soll das?“, flüsterte Eve ihr zu.

„Spontane programmänderung. Wir spielen Birth by sleep!“

Sie drehte sich zum Publikum und nahm das Mikro. „Also, eigentlich wäre ja jetzt der Part, in dem ein gewisser Herr Haber auf die Bühne kommen würde, aber wir haben noch ganze 5 Minuten zu füllen. Einen Song haben wir noch.

Dies wird unsere allererste Single, die in 2 Monaten auf den Markt kommen soll.

Hier ist, für euch, ganz exklusiv „Birth by sleep!“

Sally schloss die Augen und fing an zu singen:
 

Listen to me, words cannot say how I feel for you.

I´m sorry.

The world get stronger, but I´m still weak.

It´s the sound of your voice that hurts me.

Please, forgive me.

Your little lady isn´t strong, I´m so alone without you.

All the time...you were there for me and made me feel alive.

Now...where are you?
 

Can you see me sitting in my room, alone?

The rain knocks on my window, the frame is broken.

The splinter cut me, blood runs down my fingers.

Why does it not hurt?

You're standing on my way, I stifle my pain, to feel you closeness.

Don't say it, don't say,

I love you.

It all begins with birth by sleep!
 

Deep in the night the horror begins,

Your eyes transfix me and I can feel your breath at the cold room.

I see the light in darkness, a life left me,

The other heart stopped beating,

I run against this, but there's no one to help me.

I can feel you when you're beside me, I'm afraid.

I want to say anything to you with this, explain it all, plesae understand!
 

Can you see me sitting in my room, alone?

The rain knocks on my window, the frame is broken.

The splinter cut me, blood runs down my fingers.

Why does it not hurt?

You're standing on my way, I stifle my pain, to feel you closeness.

Don't say it, don't say,

I love you.

It all begins with birth by sleep!
 

It's a lie, I don't want hear anything you say,

But now it's time…

Can you listen to me and understand it too?

I always loved you.
 

(Anm.d.A.: Werbung in eigener Sache: Vielen Dank Chrystal fürs übersetzen)
 

Nach der letzten Zeile ließ Sally erschöpft die Arme sinken und bekam erst ein paar Sekunden später mit, wie das Publikum tobte.

Joanna, Eve und Lucy stürmten auf Sally zu und schlossen sie in die Arme.

„Das war sooo geil, Süße!“, jubelte Joanna, als sie sich zusammen mit den anderen vor dem Publikum verbeugten und sich verabschiedeten.

Sie gingen von der Bühne und wurden sofort von den Jungs heftig umarmt.

„Ihr wart der Hammer!“ Sami wirbelte seine Freundin rum und küsste sie.

Janne knuddelte die Mädchen einmal alle durch und Raul hatte Tränen in den Augen.

„Ihr ward so toll, besser als sonst. Und der letzte Song. Das wird ein richtiger Hit!“

Auch Samu beglückwünschte die Mädchen, nur vor Sally blieb er unschlüssig stehen, drehte sich dann doch um und umarmte Joanna.

„Du warst echt super!“

Joanna grinste. „Danke, das weiß ich selber. Sag mal, da wir so gut waren, tust du mir nen Gefallen?“

Samu lachte. „Alles was du willst.“

„Okay, dann vertrag dich mit Sally!“, ernst sah sie ihm in die Augen.

Samu schluckte und flüsterte dann leise. „Wer weiß, vielleicht mach ich das ja auch!“

Joanna sah ihm leicht verwirrt hinterher.
 

In der Garderobe ließen sich die Mädchen glücklich auf die Sessel fallen.

Joanna rubbelte sich mit einem Handtuch ihre Haare trocken.

„Oh man, ich will noch mal. Ich kann es nicht glauben, dass dies unser letztes Konzert war.“

Eve nickte. „Ja.“ Dann sprang sie auf. „Wisst ihr was, wir gucken den Jungs ein letztes Mal zu. Und zwar nicht vom Bühnenrand wie sonst, sondern unten, vom Bühnengraben!“

Joanna und Lucy nickten begeistert. Nur Sally zog ein mürrisches Gesicht.

„Ach, Sally, komm schon. Das wird bestimmt lustig!!“

Joanna zog ihre Freundin hoch. „Na gut, wenn es unbedingt sein muss!“, murrte diese.

Sally zog sich schnell einen Pulli über, schnappte sich ihre Wasserflasche und folgte den anderen langsam.

Sie tasteten sich langsam in den Bühnengraben und grinsten die Fans, die es nicht glauben konnten, dass die Mädchen von Nightmare vor ihnen standen, frech an.

Als die Jungs die Mädchen im Bühnengraben erblickten, trauten sie kaum ihren Augen.

Jukka verspielte sich sogar einmal fast, weil er nur Augen für Eve hatte.

Als Samis Solo dran war, hockte Samu sich an den Bühnenrand und grinste Joanna an. „Darf ich auf die Bühne bitten!“

Joanna grinste und ließ sich von ihm auf die Bühne ziehen. Sie band ihre Haare zurück und wollte zu ihrem Schlagzeug gehen, doch dieses stand nicht da, wo es sonst stand.

Verwirrt sah sie sich um. Sami grinste sie frech an und winkte sie zu sich.

„Ich weiß, dass du beim Solo gewonnen hast. Ich weiß, dass ich dir ein Geschenk versprochen hatte, dass bekommst du auch noch. Aber jetzt, jetzt spiele wir gemeinsam und nicht gegeneinander.“

Er deutete auf den Hocker, den MP gerade dort hingestellt hatte.

Joanna ließ sich darauf nieder und nahm sich die Drumsticks, die Sami ihr hinhielt.

„Und, was spielen wir?“, fragte sie ihn lächelnd.

„Das, was wir beim Soundcheck auch immer spielen!“

Er grinste und gab ihr einen schnellen Kuss, als das Licht ausging.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Litu
2007-11-26T13:35:31+00:00 26.11.2007 14:35
Hey!

Super, das neue Kappi ^^
Konnte mich gar nicht losreißen ;)
Bin mal gespannt, wie das mit Eve und Aki weiter geht und ob die Mädels die Trennung von den Jungs verkraften (und umgekehrt)
*noch n kappi aheb will* ^^

LG Litu


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