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Tales of Lonelyness

The Lonelyness, I search in you [Presea x Sheena || Sheena x Zelos]
von

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Metamorphose

Als Sheena am nächsten Morgen aufwachte, war von Zelos keine Spur mehr zu sehen. Nichts erinnerte mehr daran, dass er nachts noch auf dem Boden lag, zusammen mit Kissen und Decke.

  Sheena seufzte. Sie war erleichtert darüber, dass Zelos weg war - sie hätte nicht gewusst, wie sie hätte reagieren sollen, wenn er bei ihrem Erwachen noch da gewesen wäre.

  Die Erinnerungen an die letzte Nacht kamen hoch. Erst dieser seltsame Traum, er sie schon genug verstört hatte, und dann Zelos' Worte. Wieso nur kann ich dich nicht vergessen...?, hatte er gesagt. Als sie daran zurückdachte, errötete sie. Wieso sagte er sowas?, fragte sie sich immer und immer wieder. Sie wollte es einfach nicht verstehen. Klar, Zelos hatte ihr schon immer nachgestanden, aber das tat er bei jeder Frau. Wieso sollte ausgerechnet sie etwas besonderes sein?

  Sie schüttelte plötzlich den Kopf. Das hatte mein Traum also zu bedeuten!, schoss es ihr durch den Kopf. In dem Traum wurde ihr vorgeworfen, sich in jemanden verliebt zu haben. Und anscheinend war sie - im Unterbewusstsein - gerade auf dem besten Wege, diesen Traum wahr werden zu lassen! Und das kann und durfte nicht sein!

  Als Sheena sich ihrer Gedanken klar wurde, strich sie sich verwirrt durch die Haare. Was sie da dachte, war doch im Grunde völliger Schwachsinn, versuchte sie sich zumindest einzureden. Wieso sollte mich jemand wegen etwas bezichtigen, das gar nicht so war?, fragte sich die Kunoichi in Gedanken. Sie war nie in Zelos verliebt, ist es nicht, und wird es nie sein! Okay, zugegeben: Sie dachte in letzter Zeit recht viel an ihn, wobei "in letzter Zeit" übertrieben war, genau genommen dachte sie ja erst seit gestern wieder an ihn. Und dass sie seit gestern nun dauernd an ihn dachte, lag 1. daran, dass sie ihn eben gestern nach langer Zeit zum ersten Mal wieder gesehen hatte, und 2. daran, dass er sich seit gestern so seltsam benahm, ganz anders als früher. Wenn er dauernd solche seltsame Sachen sagte, war es klar, dass sie sich Gedanken machte.

  Die junge Frau schüttelte erneut den Kopf. Nicht genug, dass ihr Leben seit gesten auf den Kopf stand, auch ihre Gedanken machten sich immer öfters verwirrenderweise selbstständig. Und das passte der Ninja ganz und gar nicht. Solche Gedanken waren einfach nur fehl am Platz!

  Sheena stand vom Bett auf. Es wurde Zeit, sich wichtigeren Dingen als Zelos zuzuwenden, nämlich, herauszufinden, was sie hier eigentlich tat. Von daher musste sie unbedingt mit Presea reden. Also zog sie sich die restlichen Dinge wie Stiefel und dergleichen an, den Rest hatte sie eh noch an, da sie nachts angezogen eingeschlafen war.
 

Als Sheena die Treppe runterkam, saßen Presea und Zelos schon auf der Couch.

  Es versetzte ihr einen Stich, die beiden so vertraut miteinander zu sehen. Sie wusste nicht genau, warum, verwarf den Gedanken aber gleich wieder, als er in Zelos' Richtung ging. Nein!, sagte sie sich selbst ernergisch. Vergiss diesen Schwachmaten! Sie betrachtete die beiden. Sie würde niemals zulassen, dass Zelos sich nun auch noch an kleinen Mädchen vergriff, ging es ihr durch den Kopf. Mit diesem Vorsatz stiefelte sie vollends die Treppe herunter.

  "Ah, Sheena!" Zelos stand, als er die Schritte hörte, auf und kam ihr entgegen, worauf Sheena unmerklich errötete.

  "Einen wunderschönen Guten Morgen!", sagte er schleimisch, was in Sheena den Eindruck, die Szene von letzter Nacht sei nur ein schlechter Witz gewesen, verstärkte. Aber sie sagte vorsichtshalber nichts dazu. Was hätte sie auch sagen sollen?

  Sie warf auch diesen Gedanken komplett, mit allen Wurzeln, die gerade wieder begannen, sich auszubreiten und somit drohten, sie total kirre zu machen, beiseite. Du machst dich nur verrückt damit! Also lass das gefälligst, du blödes Hirn!, sagte sie sich böse. Sie war sauer auf sich selbst, darauf, dass sie sich seit gestern so schlecht beherrschte, und darauf, dass sie zulies, dass ein Kerl ihre Gefühlswelt so durcheinander brachte. Das durfte nicht so weiter gehen, oder man würde sie vielleicht auch in Wirklichkeit töten wollen! Eine Ninja darf keine Gefühle zeigen, denn Gefühle bedeuten Schwäche!, begann sie sich einzubläuen. Nach ein paar Sekunden Selbstdiziplin, wie Sheena es nannte, wandte sie sich Presea zu. "Guten Morgen, Presea-chan."

  "Ähm... morgen...", antwortete diese, nicht aber, ohne vorher erstmal zusammen gezuckt zu sein.

  Die Assasine beobachtete das kleine Mädchen. Sie sah... verändert aus... Kaputt, so, als hätte sie einen schweren Kampf hinter sich, oder als würde eine schwere Last auf ihren Schultern ruhen. Ihr Atem ging schnell und stockend, ihre Wangen waren gerötet.

  "Alles... okay bei dir...?", fragte Sheena zörgernd.

  "... Ja...", schnaufte Presea und wollte aufstehen. Aber in diesem Moment stolperte sie und fiel. Weder Sheena noch Zelos konnten sie rechtzeitig auffangen. "Presea!"

  Presea versuchte noch, etwas zu sagen, wollte erklären, dass es ihr gut ging, aber es kam nur ein Keuchen dabei raus, und dann fielen ihr die Augen zu...
 

"... a?"

  Von weit her drang eine Stimme an Preseas Ohr.

  "Presea?" Die Stimme wurde ungeduldiger, aber Presea wusste nicht, was dise Stimme von ihr wollte, noch, wem diese Stimme überhaupt gehörte.

  "Presea!"

  Das kleine Mädchen schlug die Augen auf.

  Sie wurde gerade von Zelos getragen und aus den Augenwinkel sah sie auch Sheena, die aufgeregt neben Zelos herrannte. Es war auch Sheena gewesen, die auf sie eingesprochen hatte. Das alles registrierte sie innerhalb weniger Sekunden, eine Gabe, die sie noch von früher besaß, als sie mit Lloyd und den anderen zusammen gekämpft hatte.

  "Presea!", rief Sheena, als sie merkte, dass die Kleine zu sich gekommen war. "Endlich! Ich dachte schon, du kommst gar nicht mehr zu dir!" Ihre Stimme klang erleichtert. Auch Zelos schien erleichtert, sagte aber nichts.

  "Wo... bringt ihr mich hin...?", fragte Presea stockend. Sie hatte Angst vor der Antwort, aber sie musste es wissen!

  "In Forschungszentrum.", antwortete Zelos.

  Presea zuckte zusammen. "Nein...!", keuchte sie und versuchte, sich los zu machen. "Nein!!" Aber gegen Zelos' Kräfte hatte sie momentan in ihrem geschwächten Zustand keine Chance - wer weiß, wie es ausgegangen wäre, wenn das Mädchen mit den Bärenkräften bei voller Gesundheit gewesen wäre. "Aber ich will da nicht hin! Bitte!"

  "Das ist mir egal", sagte Zelos scheinbar kalt, noch bevor Sheena etwas sagen konnte. "Dir geht es nicht gut, und ich bin mir sicher, dass das was mit deinem gestrigen Besuch im Forschungszentrum zu tun hat."

  Sheena ging vor, um die gewaltige Tür zum Forschungsintitut auf zu machen. Ihr behagte es ganz und gar nicht, Presea so fertig und vor allem so verängsigt zu sehen, aber nur so konnte Sheena herausfinden, was hier los war und was sie hier überhaupt tat.

  Sie gingen die Treppe hinunter, die gleich neben dem Eingang ist. Unten angelangt schrie Zelos: "Professor Kate! Schnell! Presea...-" Bevor er noch was sagen konnte, kam die Halbelfe angerannt und nahm ihm Presea ab.

  "Was ist mit ihr, Professor Kate?", fragte Sheena mehr als besorgt. Kate antwortete nicht darauf, stattdessen flüsterte sie ihren Mitforschern etwas zu, worauf diese auseinander wuselten und etwas vorbereiteten. Da wurde hier die Liege freigeräumt, auf die die sich immer noch erbost wehrende Presea gelegt wurde, da wurden dort Geräte herbeigeschafft, die an Presea angeschlossen wurde. "Nein!", kreischte diese immer und immer wieder, aber keiner beachtete ihr Geschrei.

  "Was macht ihr mit ihr?", fragte Sheena, in Befürchtung, erneut keine Antwort zu bekommen. Doch diesmal antwortete Kate. "Wir müssen ihr einen neuen Kristall einsetzten."

  Obwohl Sheena eigentlich wusste, was gemeint ist, fragte sie: "Was meint Ihr?"

  "Einen Cruxis-Crystall", antwortete Zelos stattdessen.

  Als Presea das hörte, begann sie noch mehr zu kämpfen. "Nein!", schrie sie erneut, immer mehr und heftiger.

  "Es muss sein!", versuchte Kate ihr sachlich klarzumachen, aber Presea hörte nichts, sah nichts. "Sonst stirbt sie!" Sie sagte das zu Sheena und Zelos, den Presea das zu sagen hätte eh nichts gebracht.

  Sheena, die gerade aufbegehren wollte, stockte. S-... sterben...? Presea?!? Sie schlug sich die Hände vor den Mund, und auch Zelos war fassungslos.

  Während Presea weiter gegen die Institutmitglieder ankämpfte, bereitete die Halbelfe eine Spritze vor.

  "Wozu ist die...?", fragte Sheena schwach, obwohl sie die Antwort bereits kannte. Ihre eigene Stimme kam ihr fremd und dumpf vor, so, als wäre Watte in ihren Ohren. Sie hatte das Gefühl, jeden Moment vor lauter Schwäche zusammen kippen zu können.

  "Eine Beruhigungsspritze", bestätigte Kate Sheenas Verdacht. Was sonst?, schien ihr Blick hinzufügen zu wollen, aber sie sagte nichts.

  Zelos trat von hinten an Sheena heran und legte eine Hand auf ihre Schulter. "Keine Sorge", sagte er, "wird schon gut geh'n."

  Die Kunoichi schwieg. Was hätte sie auch sagen sollen? Sie sah zu Presea rüber, die gerade mit aller aufzubietender Kraft gegen Kate und die Spritze ankämpfte. Kate versuchte es nochmal, aber Presea schlug ihr die Spritze aus der Hand. "Na gut", seufzte die Professorin daraufin. "Du willst es wohl nicht anders" Sie winkte, und daraufin wurden Preseas Hände an die Liege in die dafür vorgegeben Handfesseln gefesselt. Bei diesem Anblick verkrampfte sich Sheenas Herz schmerzhaft. Es tat weh, dieses kleine Mädchen so leiden zu sehen. Natürlich war Presea kein kleines Mädchen, und für gewöhnlich nicht mal hilflos. Aber in genau diesem Moment war Presea eben doch hilflos und wie ein kleines Kind. Aber egal, wie sehr Presea auch litt, sie musste standhaft bleiben. Es brachte niemanden etwas, wenn sie nun die Nerven verlor.

  "Was... habt Ihr mir gegeben, Professor Kate?", keuchte Presea angestrengt. Langsam fielen ihr die Augen zu, ihre Gedanken wurden schwer. Und dann war da nur noch schwarzer Nebel, und sonst nichts...
 

Langsam kam Presea wieder zu sich. Zunächst wusste sie nicht, wo sie war oder was passiert war. Dann aber fiel ihr wieder alles ein. Sie war zusammen gebrochen und hatte das Bewusstsein verloren. Als sie wieder zu sich gekommen war, trug Zelos sie ins Forschungsinstitut, wo man ihr etwas gab, worauf sie erneut die Besinnung verloren hatte.

  Sie setzte sich auf. Ihr Kopf schmerzte, und ihr war schwindlig. "Was...?" Sie fasste sich an den Hals. Auch dieser tat ihr weh, aber da war noch etwas anderes, was sie verwirrte. Es...-

  In diesem Moment kam Professor Kate rein. "Ah, endlich bist du wach, Presea-chan.", sagte sie. Sie sah... bedrückt aus.

  Presea sah sich schweigend um. Sie war unten im Keller des Forschungsinstituts. Aber irgendetwas... irgendeine wichtige Information... fehlte.

  "Wie fühlst du dich?", fragte Kate. Dabei musterte sie Presea eingehend.

  "Naja...", meinte das Mädchen zörgernd. "Ich habe Kopf- und Halsschmerzen, und mir ist schwindlig.", gestand sie dann.

  Professor Kate nickte. "Verständlich" Sie schwieg kurz, schien dann etwas sagen zu wollen, stockte aber, was Presea nicht entging. "Was ist los?"

  Doch anstatt zu antworten schaffte Kate nur einen Spiegel herbei. Als Presea einen Blick reinwarf, taumelte sie zurück. Im Spiegel sah sie nicht ein kleines Mädchen mit blassblauen Augen und Rosa Zöpfen. Im Spiegel sah sie...

  "Es tut mir leid, Presea.", sagte da Kate. "Aber wir mussten dir diesen Cruxis-Crystall einsetzten. Du wärst sonst gestorben!"

  Presea sagte nichts. Sie starrte schweigend und fassungslos in den Spiegel, wo ihr ein circa 15 bis 16 Jähriges Mädchen entgegen sah, dass Blau-Grüne Augen und lange, dunkelrosa Haare hatte.

  "Was... habt ihr... getan? ... Wieso?!? Den letzten Satz schrie sie.

  Kate fing an, die Umstände zu erklären, aber Presea hörte nichts von dem. Sie starrte weiterhin wie gebannt auf ihr Spiegelbild. Alles um sie herum verlor an Bedeutung. Sie sah nur noch dieses falsche Gesicht, welches auf einem falschen Körper saß. Das Aussehen entsprach zwar immer noch nicht ihrem wahren Alter von 28 Jahren, aber sie sah deutlich älter aus, das liess sich nicht abstreiten. Sie war größer geworden, hatte das kindliche Gesicht verloren. Aus irgendeinem Grund hatten sich auch Augenfarbe und Haarfarbe geändert. Sie merkte nun außerdem, dass sich auch ihre Stimme verändert hatte, zwar nur ganz minimal, aber man bemerkte es, wenn man drauf achtete. Eigentlich hatte sie es vorhin schon bemerkt, aber dann war Kate reingekommen, und sie hatte nicht mehr darauf geachtet. Doch nun war klar, dass auch dies mit dem plötzlich gealtertem Körper zu tun hatte. Presea bewegte einen Arm. Es fühlte sich ungewohnt an. So, als sei sie nicht mehr Herrin über ihren Körper. "Was soll ich denn nun tun...?", kräzte sie. Ihr stiegen Tränen in die Augen. Wie sollte es nun weitergehen?

  "Ehrlich gesagt weiß ich das nicht genau.", seufzte Kate. "Ich muss dann wieder nach Sybak zurück. Aber keine Sorge, für deine Überwachung habe ich schon gesorgt, wie du sicherlich schon weißt." Als sie Preseas verständnisslosen Blick sah, setzte sie zu einer Erklärung an. "Sheena. Was meinst du, wieso sie sonst hier ist?"

  "Das... das heißt, Ihr wusstet, was passieren würde...?!?" Presea packte die Wut, und sie wollte auf Kate zustürmen, was auch gelungen wäre, wäre sie im Vollbesitz ihrer Kräfte gewesen. So aber taumelte sie nur keuchend zurück und musste sich an der Liege festhalten.

  "Ich kann verstehen, dass du sauer bist, aber hättest du für immer und ewig im Körper einer 12 Jährigen bleiben wollen?" Kate schüttelte den Kopf, als wolle sie somit ihre eigene Frage beantworten. "Du musst doch einsehen, dass das auf Dauer nicht gegangen wäre. Und hätten wir dir diesen Krisall nicht eingesetzt, wärst du wirklich gestorben, weil dein Körper nicht mehr lange damit klar gekommen wäre, mit Gewalt auf Kindesgröße gehalten zu werden!"

  Presea nickte stumm. Sie verstand, was ihr die Professorin klar machen wollte. Sie verstand auch, wieso die Halbelfe dies getan hatte. Aber sie verstand nicht, wieso man sie belogen hatte. Dies sagte sie Kate auch.

  "Ach, Kind...", sagte Kate, die sich anscheinend nicht bewusst war, dass sie trotz allem mit einer erwachsenen Frau sprach. "Hättest du je auch nur noch einen Fuß hier reingesetzt, wenn du von Anfang an die volle Wahrheit gewusst hättest? Du wolltest doch schon nicht mehr hierher kommen, als ich sagte, ich müsse dir einen neuen Kristall einsetzten. Was wäre gewesen, wenn du gewusst hättest, dass du dadurch älter werden würdest?"

  Presea wollte antworten, wollte sagen, dass sie es dann verstanden hätte und mit sich reden hätte lassen, aber sie konnte nicht. Wohl, weil sie selbst am besten wusste, dass das rein gar nichts gebracht hätte. Presea hätte dann nur noch mehr nach einem Weg gesucht, die Sache auf ihre Weise zu klären.

  Sie seufzte. Sie hatte sich einigermassen wieder beruhigt. Es war nur der Schreck gewesen, der sie so hysterisch gemacht hatte. Immerhin war es auch nicht alltäglich, dass man sich plötzlich in einem ungemein gealterten Körper wiederfand - nicht, nachdem man Jahre lang im Körper eines Kindes verbracht hatte. "Und wie geht es nun weiter?", fragte sie.

  Kate nickte. "Gut", erklärte sie. "Du wirst diese Nacht noch hier bleiben müssen, für den Fall, dass es zu Komplikationen oder dergleichen kommt. Keine Sorge", sagte sie, als sie Preseas beunruhigten Blick sah, "das sind nur Vorkehrungen. Aber ich bin mir sicher, dass..."
 

"... nichts dergleichen passieren wird."

Sheena fiel ein Stein vom Herzen. Immerhin ging es Presea gut, und das war alles, was zählte.

  "Und wann wird sie wieder entlassen?", fragte da Zelos.

  Sheena und Zelos waren schon zum dritten Mal hier, um sich nach Preseas Befinden zu erkundigen. Während man sie die letzten zwei Tage mit den Worten "Ihr Zustand ist stabil, aber sie schläft, und wir können niemanden zu ihr lassen" abgespeist hatte, bekamen sie heute endlich die Nachricht, dass Presea wieder erwacht war.

  "Wir werden es sehen müssen. Erstmal muss sie sich die Nacht noch ausruhen, und morgen schauen wir, wie gut sich ihre Seele an den... "Neuen" Körper gewohnt hat.", antwortete Kate, während sie auf ihre Unterlagen stierte.

  "Und was bedeutet das im Klartext?", fragte Sheena, mit einem leicht unangenehmen Gefühl im Bauch.

  Als Kate das Unbehagen im Gesicht der Ninja sah, lächelte sie - etwas, was nicht oft vorkam. "Nur, dass sie ein paar Übungen durchführen muss. Es bringt immerhin nichts, wenn sich ihr Körper für sie so anfühlt, als sei er fremd."

  Sheena nickte. Klingt logisch... "Und wie hat sie die Nachricht aufgenommen?"

  Kate schilderten den ehemaligen Gefährten Preseas Reaktion. "Das war zu erwarten, aber sie hat sich relativ schnell wieder gefangen.", schloss sie letztendlich.

  "Danke", sagte Zelos und wandte sich zum Gehen um - nach seinem Geschmack ging diese Befragung, in der es einzig und allein um Presea ging, schon viel zu lange -, aber in dem Moment meinte Sheena: "Noch eine Frage: Können wir zu ihr?" Sheena konnte nicht einfach so gehen. Sie wollte sich erst mit eigenen Augen davon überzeugen, dass es dem Mädchen gut ging. Aber da hatte sie die Rechnung ohne Kate gemacht - diese machte ihr einen dicken Strich durch die Rechnung. "Das geht leider nicht.", sagte die Halbelfe. "Presea braucht ihren Schlaf. Ihren richtigen Schlaf!"

  Als sie den ratlosen Gesichtsausdruck Sheenas bemerkte, setzte sie zur Erklärung an. "Die letzten Nächte kann man nicht als schlafen bezeichnen. Vielmehr war es sowas wie eine Prozess, in dem sich Preseas Körper langsam auf ein höheres Alter einstellte. Wisst ihr, sie sieht nun nicht nur älter aus, sie fühlt sich auch so. Ein älterer Körper bedeutet, dass es Dinge gibt, mit denen Presea im Körper eines Kindes nicht klarkommen musste." Als sie merkte, dass weder Zelos noch Sheena ein Wort zu verstehen schinen, seufzte sie. "Wie dem auch sei, die letzten Nächte hat sie nicht wirklich geschlafen. Ihre Seele hat zwar geschlafen, aber ihr Körper war rund um die Uhr am arbeiten. Und nun fordert auch er seine rechtmässige Ruhe ein." Sie krempelte den Papierberg, der auf ihrem Tisch lag - Preseas "Krankenakte", könnte man dazu sagen - zusammen. "Und nun wäre ich euch sehr ergeben, wenn ihr mich in Ruhe lassen würdet. Ich habe noch einiges zu tun, bevor ich nach Syback zurück kann."

  Sheena wollte noch was sagen, sah aber dann ein, dass es besser war, die Halbelfe nicht noch mehr zu provozieren. Kate war nicht gerade für ihre Freundlichkeit bekannt, und es war schon mehr als genug, dass sie ihnen erklärt hatte, was da eigentlich mit Presea passiert war - dass weder Zelos noch Sheena ein Wort verstanden hatte, lag allerdings auch nicht in der Schuld der Professorin.

  Soweit Sheena nun verstanden hatte, war folgendes vorgefallen. Damit Preseas Körper nicht verfiel, hatte man ihr einen neuen Kristall eingesetzt, was aber zur Folge hatte, dass sich Preseas Körper... verwandelte... Ein anderes Wort fiel Sheena nicht dazu ein. Man hatte quasi zuschauen können, wie er plötzlich älter wurde... Sheena fröstelte es bei dem Gedanken.

  Weil sie die Stille nicht mehr ertrug - und auch, um ihren eigenen grausigen Gedanken zu entkommen -, fragte sie Zelos: "Was meinst du, wie Presea sich nun fühlt?" Als sie nur einen verständnislosen Blick erntete, erklärte sie: "Ja, ich meine, es muss doch schlimm sein, wenn man plötzlich in einem scheinbar ganz anderem, total alten Körper aufwacht, oder?"

  Zelos schwieg ein paar Sekunden - genau so lange, das Sheena schon dachte, er würde gar nicht mehr antworten -, dann meinte er: "Dir ist schon klar, dass Presea in Wirklichkeit viel älter ist, als sie zu sein scheint...?"

  "Natürlich weiß ich das!" - was gelogen war. Sheena hatte das ganz einfach vergessen. Aber das würde sie niemals zugeben. Vorsichtig, um nicht zu zeigen, dass es ihr entfallen war, dass Presea keine 12 war, fragte sie: "Weißt du, wie alt sie in Wirklichkeit ist?" Hoffentlich ist das nicht etwas, was ich wissen müsste, betete Sheena in Gedanken.

  "Nein. Sie könnte, so wie du, 19 sein, oder auch 22, wie ich, oder sogar weit über 30. Ich glaube, ganz genau weiß das auch nur Regal."

  Sheena musste bei Regals Erwähnung lachen. "Ach, der? Wieso sollte der das wissen?"

  Zelos schwieg wieder eine Weile, ehe er antwortet - was er aber nicht tat, ohne sie dabei ganz genau zu beobachten. "Ich glaube, er war in Presea verliebt."

  Sheena, die bis eben noch gekichert hatte, wurde schlagartig blass. "...W-was...?", stotterte sie. "Du machst Witze!"

  Zelos hatte genug gesehen. "Vielleicht", antwortete er daher. Er sah nach dieser Reaktion nicht ein, wieso er sie auch noch beruhigen sollte, in dem er ihr die Wahrheit sagte!

  Den Rest des Weges über schwiegen die beiden. Sheena war viel zu sehr mit Grübeln beschäftigt. Es stimmt, Presea konnte wirklich schon über 30 sein, aber sie könnte genauso gut 15 sein! Und nur, weil sie vielleicht 30 war, hieß das doch nicht, dass sie deshalb gleich was mit Regal haben musste?!?

  Sheena schüttelte den Kopf, worauf Zelos sie verwundert anblickte, aber trotzdem schwieg. Wieso mache ich mir solche Gedanken um sie? Sheena wusste es nicht, hoffte aber, dass dem bald vorbei ging. Sie wurde langsam ihrer eigenen Gedanken überdrüssig. So konnte es doch nicht weitergehen!

  Während Sheena darüber grübelte, wieso sich so viel über Presea nachdachte, beobachtete Zelos sie. Ihm war sofort aufgefallen, dass zwischen den beiden etwas nicht stimmte. Sie benahmen sich ganz anders als früher, aber nur untereinander. Sheena machte sich mehr als eine normale Portion Sorgen um Presea, und Presea zuckte dauernd zusammen, oder - noch schlimmer - errötete, wenn Sheena etwas sagte. Und das passte dem ehemals Auserwählten ganz und gar nicht in den Kram. Er mochte Presea, aber er würde nicht zulassen, dass sie sich ihm in den Weg stellen würde - nicht, nachdem er so lange darauf gehofft hatte, Sheena wieder zu sehen!
 

Sheena sah zu Zelos. Er schwieg und schien tief in Gedanken verloren zu sein. Ob ich ihn um Rat...- Nein! Sie schüttelte den Gedanken ab wie eine lästige Fliege. Er würde nur lachen!, sagte sie sich und entschied sich dagegen. Sie musste das endgültig einstellen. Dieses ganze Gehabe von wegen Presea hier, Zelos da... so konnte es einfach nicht weitergehen. Es musste endlich...-

  "Wir sind da.", sagte Zelos schlicht und leise, aber es reichte, um Sheena aus ihren Gedanken zu reissen. "... W-was...?", stammelte sie hilflos.

  "Wir sind da.", wiederholte Zelos. Dabei musterte er sie, als hätte er es mit einer Todkranken zu tun, die nicht mal mehr die einfachsten Dinge verstand.

  Sheena schüttelte den Kopf. "Schon klar", sagte sie kurz. "Ich dachte, ich müsse ab heute im Inn schlafen?"

  Aber statt zu antworten winkte der Schwertkämpfer nur ab, und in diesem Moment öffnete Sebi auch auf einen scheinbar unsichtbaren Wink hin die Türe, und bittete die beiden herein. Sheena seufzte. Zum Gasthaus suchen war es wieder mal zu spät, und zu allem Überfluss begann es just in diesem Moment zu schneien (zu schneien, wohlgemerkt, und das, obwohl es gerade erst Spätherbst war!) weshalb sie - im Geheimen, öffentlich würde sie das nie zeigen - dankbar annahm. Zelos bot ihr noch an, sich eine Weile zu ihm auf die Couch zu setzen, aber Sheena verneinte. Ihr stand nicht der Sinn nach dummen Kommentaren, oder dergleichen, sondern eher nach Allein-sein. So ging sie mit hängenden Schultern die Treppe hinauf.
 

Auf dem Zimmer angekommen, schloss sie die Tür sacht hinter sich, ging ans Fesnter, öffnete es, und setzte sich auf die Fensterbank. Eine kalte Brise, verbunden mit etwas Schnee, riselte hinein, woraufhin Sheena sich die Decke vom Bett nahm und um die Schultern schlug. Während sie ihren Blick in den Nachthimmel und dem tanzenden Schnee sandte, ließ sie den Tag Revue passieren. Ihr fiel zum einen auf, dass sie, seitdem sie hier war, nur sehr wenig von Zelos üblichen perversen Kommentaren gehört hatte, und des weiteren, dass sie damit, dass sie seine Einladung angenommen hatte, eine weitere Nacht für ihn auf dem Boden abgestempelt hatte. Sie schlug sich gegen den Kopf. "Du bist auch soo bescheuert, du Möchtegern-Ninja!", schimpfte sie sich leise in die Nacht hinein. Und dann, ohne es zu merken, kullerte ihr eine Träne hinunter. Konnte es sein, dass sie sich... verliebt hatte...?

  Wenn Sheena ernst zu sich war, dann wusste sie die Antwort. Und wenn sie wirklich ernst zu sich war, dann war dies auch nicht das erste mal. Sie dachte zurück. Damals, als sie Lloyd kennen gelernt hatte, war es passiert. Aber nach und nach musste sie einsehen, dass sie keine Chance bei dem kleinen Querkopf hatte. Er und Colette waren einfach für einander bestimmt. Aus Trauer, aber auch aus Wut auf sich selber, dass sie so dumm gewesen war und sich verliebt hatte, hatte sie sich geschworen, sich nie wieder zu verlieben. Das war auch einer der ehrlichen Gründe, wieso sie Zelos immer und immer wieder abgewiesen hatte. Okay, es stimmte, dass sie seine perverse Art nervte, aber sie wusste: würde sie ihm eine wirklich Chance geben, dann wäre es auch anders zu ihr, und würde das baggern bei anderen Frauen sein lassen. Aber sie wollte sich nicht in Zelos verlieben, und so schlug sie ihn und stoßte ihn ab, wo immer es ging. Irgendwann fing Zelos dann an, seinen Charm auszunutzen und alles anzubaggern, was bei drei nicht auf dem Baum war. Und Sheena sah dies, und ihr Herz verkrampfte sich schmerzhaft, aber sie musste stark bleiben. Dann, nachdem diese ganze Reise vorbei war, konnte sie ihrem Herzen endlich Pause gönnen und ihm die Grundgebote des Ninja-Daseins einbleuen: 1. Töte deine Gefühle ab. Gefühle behindern nur dein rationelles Denken. 2. Walte kein Mitleid. Wenn es darum geht, einen Feind zur Strecke zu bringen, dann darfst du kein Mitleid zeigen, selbst, wenn es sich um einen ehemaligen Freund handeln sollte. Und 3. Verliebe dich nicht. Dein Leben als Ninja wird dir irgendwann den richtigen zukommen lassen, bis dahin halte dich aber von der Liebe fern. [Anmerkung: Ich hab diese Regeln einfach nur erfunden, aber ich finde, sie sprechen gut aus, was Sache ist.]

  Während Sheena in den Nachthimmel sah, kullerten ihr unbemerkt eine Träne nach der anderen herab. Sie war schwach. So unendlich schwach. Nie konnte sie das tun, was man von ihr erwartete, dauernd enttäuschte sie die Leute, die ihr etwas bedeutete, oder brachte sie gar in Gefahr. Wenn sie nur an die Sache damals mit Volt dachte... Der Traum hatte recht, sie hatte den Tod verdient, denn sie brachte nichts als Schande über ihr Dorf und über das Geschlecht der Fujibayashis. Sie, Sheena Fujibayashi, hatte sich trotz ihres Schwurs wieder verliebt, und zwar in...-

  In dem Moment legte sich eine Hand sanft auf Sheenas Schulter hinab. Als sie hinauf sah, erkannte sie Zelos mit undeutbaren Blick über ihr stehen. "... Weinst du etwa...?"

  Sheena fegte die Hand von ihren Schultern und wischte sich gleichzeitig hoffentlich unmerklich über die Augen. "Was willst du hier...?", kräzte sie. Sie merkte nicht, dass ihre Stimme zitterte - Zelos dafür umso mehr. Doch anstatt etwas zu sagen, kniete er sich nur vor ihr hin, sah sie wieder einige Sekunden unddeutbar an, und noch ehe sich Sheena versehen konnte... - umarmte er sie.

  Einige Sekunden vergingen, in denen Sheena quasi zur Salzsäule erstarrte. Sie war weder in Lage, einen klaren Gedanken zu fassen, noch, um irgendeine Aktion auszuführen - nicht mal atmen konnte sie. Dann, nach einer ihr endlos vorkommenden Weile, brachte sie endlich die Kraft auf, nicht nur ihr Hirn wieder in Betrieb zu nehmen, sondern auch wieder zum Atmen zu kommen, und plötzlich gelang es ihr sogar, einen klaren Satz zu formulieren. "Z-zelos...?!?", keuchte Sheena überrascht und versuchte, sich aus der Umarmung loszureißen. "Lass mich los, Spinner!"

  "Nein...", murmelte Zelos. "Ich lasse dich nicht eher los, bis du mir sagst, was los ist. Ich hab dir doch mal gesagt, egal, was ist, ich bin immer für dich da. Wieso schweigst du, wenn ich doch sehe, wie schlecht es dir geht?" In seine Stimme schlich sich Bitterheit. "Ich weiß, ich bin nicht der sensibelste, und ich hab ein vorlautes Mundwerk, aber du, gerade du, solltest wissen, dass ich auch anders sein kann!" Er drückte sie noch fester an sich, ohne zu merken, dass Sheenas Gegenwehr mittlerweile erstorben ist. "Merkst du das denn nicht?!?"

  Weil sie nicht antwortete, und sich auch nicht mehr wehrte, schob er ihr Gesicht ein kleines Stück von sich weg, um ihre Augen sehen zu können. Er liebte ihre Augen, diese dunklen, schönen Rehaugen, und um nichts lieber auf der Welt blickte er hinein. Doch als er sie nun ansah, blieb sein Herz quasi stehen, und es war ihm, als würde eine eisige Hand nicht nur seine Lunge, sondern auch sein Herz und seine Seele zuquetschen. Ihr rannen die Tränen mittlerweile in einem wahren Sturzbach hinunter, und in ihren ansonsten so schönen, strahlenden und stolzen Augen saß tiefer Kummer. "Zelos... ich kann nicht mehr...", flüsterte sie tränen erstickt. Ein kleiner Moment der Schwäche, der alles verändern würde... aber in diesem Moment war Sheena nicht mehr Herrin über ihre Worte und ihre Taten. Man könnte sagen, sie habe ihr Bewusstsein aufgegeben.
 

Und in diesem Moment setzte sich auch Zelos' Bewusstsein komplett aus, und er küsste sie einfach.
 

Sheena versuchte zunächst, sich zu wehren, aber sie erkannte, dass sie gegen Zelos' Bärenkräfte keine Chance hatte. Und irgendwo wollte sie das doch auch, auch, wenn sie es nie zugegeben würde.

  So sehr hatte sie sich danach gesehnt, unzugegeben und gar vor sich selbst verborgen, aber tief im Unterbewusstsein verankert... Wie sehr hatte sie sich tief im Herzen gewünscht, diejenige zu sein, die von Zelos wirklich geliebt wurde, wie sehr? Wie sehr hatte sie sich gewünscht, einfach ihrer Liebe zu diesem Vollidioten nachzugeben?

  Was brachte sie soweit, so zu denken? Der Schnee? Die Kälte? Die Geschehnisse? Der unendlich tiefe und undeutbare Blick von Zelos? Sie wusste es nicht, und sie wollte es auch just in diesem Moment nicht wissen, denn dieses Wissen hätte all das hier zerstören können, genauso wenig wollte sie das Gefühl, dass sich Gewissen nannte, an sich heran lassen, denn auch dieses Wissen hätte alles zerstört. Und so ließ sie einfach geschehen, keinen Gedanken mehr an die möglichen Konsequenzen tragend...
 

Bis die Tür aufgerissen wurde.
 

"Was...?", fragte eine Stimme in den Raum hinein, es wurde das Licht angemacht und Sheena und Zelos, die vor lauter Schreck auseinander gefahren waren, sahen eine c.a. 1,59 große, langhaarige im Türrahmen stehen. "Wer...?!?", setzte Zelos an zu fragen, aber in dem Moment flüsterte Sheena: "Presea...?!", und das Mädchen kam vollends vom dem dunklen Flur ins Licht.
 

Als sich Preseas Augen an das Licht gewöhnten, sah sie Sheena und Zelos, sie auf der Fensterbank und über und über mit Tränen versehen, und ihn vor ihr kniend, mit einem ebenfalls nicht sehr glücklichen Gesichtsausdruck. Anscheinend hatte sie gestört. Als sie sich diesem Gedanken bewusst wurde, fing ihr Herz an schmerzhaft zu pochen. Aber sie ignorierte es. Stattdessen verbeugte sie sich und sagte: "Entschuldigt, wenn ich gestört habe. Ich gehe nun ins Bett, wenn es okay ist." Mit diesem Worten drehte sie sich um und verschwand.
 

Zelos fuhr sich über die Stirn. Er traute sich nicht, Sheena anzuschauen, aus Angst, sie würde ihn umbringen oder so ähnlich. Ihm war klar, dass er einen unglaublich dummen Fehler begangen hatte und somit wahrscheinlich alles kaputt gemacht hatte - wenn es denn je etwas gegeben hatte, dass man hätte kaputt machen können. Was, wenn sie ihn nicht mal halb so sehr liebte wie er? Wer sagte ihm, dass sie das selbe für ihn fühlen mochte, wie er für sie? Wer sagte, dass sie ihn überhaupt liebte? Was, wenn sie ihn in Wirklichkeit wirklich hasste?

  Aber dann hielt er seine pessimitischen Gedanken nicht mehr aus, und wagte wenigstens einen leichten Seitenblick auf die Ninja. Diese war mittlerweile zu Boden gerutscht - Wann war das passiert? - und hatte den Blick gesenkt zu Boden gerichtet.

  Zelos wusste nicht, was er tun sollte. Er wollte sie berühren, hatte aber Angst, dass sie ihn dann endgülig töten würde. Also sagte er nichts, tat nichts, ja, bewegte sich nichtmal. Und irgendwann, nach einer für Zelos unendlos erschienen Zeit, räusperte Sheena sich und fragte, ob sie ins Bett gehen dürfte.

  "Natürlich, du kannst hier drinnen tun und lassen, was immer du magst, Zuckerpüppchen!" Und noch ehe er diese Worte ausgesprochen hatte, wusste er, dass nun endgültig und wahrscheinlich unwiederbringlich alles zerstört war. Er merkte, wie Sheena zusammen zuckte, und wie sich ihre Haltung änderte, und wusste auch, was sie denken würde: Dass er sie nur auf den Arm genommen hatte.

  Gerade, als Zelos seinen Satz korrigieren wollte, stand Sheena auf und verlies den Raum. Paar Sekunden später konnte man sie nebenan mit Presea reden hören, und als sich die Tür nebenan schloss, wusste Zelos, dass er verloren hatte. Er war so nah dran gewesen, und nun hatte ein unüberlegter Satz, der eigentlich nur dazu dienen sollte, die Stimmung wieder etwas zu heben, alles vernichtet.

  Zelos schlug mit der geballten Faust auf den Boden ein. "Du unglaublich dummer Kerl...", krätzte er. "Du verdammter Mistkerl...!"
 

OOC: Da überraschende Enden meine Stärke ist, hier das erste in ToL ^.^

Ich hoffe, euch gefällt das Chapter, ich hab mir diesmal wahnsinnig viel Mühe gegeben, mehr als sonst >_<

5 Tage saß ich am Roh-Entwurf, und nochmal 4 nun am abtippen öö

Hoffentlich ist was gutes dabei rausgekommen >//<



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Demonic_Banshee
2008-10-01T15:46:37+00:00 01.10.2008 17:46
>"Und wann wird sie wieder frei gelassen?", fragte da Zelos.

Entlassen, nimm lieber entlassen ^^‘‘ Sie is ja kein Tier im Zoo xD

>„Wie dem auch sei, die letzten Nächte hat sie nicht wirklich geschlafen. Ihre Seele hat zwar geschlafen, aber ihr Körper war rund um die Uhr am arbeiten. Und nun fordert auch er seine rechtmässige Ruhe ein."

Ungeheuer logisch XD ehrlich, die erklärung ist gut ^^

>aber sie könnte genauso gut 15 sein!

Unmöglich, da man im spiel erfährt, dass sie 16 jahre nicht alterte ^^‘

>Aber sie wollte sich nicht in Zelos verlieben, und so schlug sie ihn und stoßte ihn ab, wo immer es ging.

Sie stieß ihn von sich ab... stoßte is aber auch süß XD

>Paar Sekunden später konnte man sie nebenan mit Presea reden hören, und als sich die Tür nebenan schloss, wusste Zelos, dass er verloren hatte.

EIN paar? XD‘

"Du unglaublich dummer Kerl..."

ich würde sogar mistkerl schreiben o.ô‘


mir gefiel das kapitel sehr gut. Preseas blitzalterung is zwar komisch, aber zelos hat auch flügel~ xD
nur sollte presea erstmal in den vordergrund gerückt werden.
Sry, telefoniere nebenbei (wurd angetelet -.-)
*nerv* ausführlicheres beim nächsten kappi


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