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Stepping Forward to Realize this Wish

von

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Kapitel 1

Mir gehört lediglich die Idee zu dieser Geschichte, die wundervollen Charaktere sowie die Story gehören ausschließlich den Entwicklern von Kingdom Hearts.
 

Demyx & Axel
 

Story: Niemande haben bekanntlich kein Herz… Und wer kein Herz hat, kann nicht fühlen, ist es nicht so? Was wäre, wenn dem nicht so ist? Zwei Niemande lösen sich von den Schatten und nehmen den Kampf um ihr Schicksal auf.
 

Warnung: Lange Dialoge... Gebrauch von Schimpfwörtern... Actionszenen in späteren Kapiteln... Drama... Angst...
 

Author Notes:

Ich habe Kingdom Hearts II innerhalb von sechs Tagen durchgespielt und war so begeistert, dass es mich gar nicht mehr losgelassen hat. Ich habe Stunden für den Kampf gegen Demyx gebraucht und habe ihn gehasst, aber als er tot war dachte ich mir, dass er doch ein ziemlich interessanter Charakter war und eigentlich gegen seinen Willen gehandelt hat. Axel hat mich von Anfang an fasziniert und ich habe über seinen Tod tatsächlich Tränen vergossen. Weiterhin habe ich einen so ausgeprägten Gerechtigkeitssinn, dass ich es unfair finde, dass Niemande nicht als eigenständige Wesen anerkannt werden... Viel Spaß beim Lesen.
 

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STEPPING FORWARD TO REALIZE THIS WISH
 

Kapitel I

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„Axel...“
 

Ich höre die Stimme wie aus weiter Ferne. Ich möchte meine Augen öffnen, doch ich schaffe es nicht... Ich bin zu schwach, viel zu schwach... Das letzte Fünkchen Licht verschwindet aus meinem Sichtfeld, und ich sehe mich umgeben von alles umfassender Dunkelheit. Ich spüre die Kälte in meine Glieder fahren, ich spüre, wie sie mein Herz umklammert. Nein, korrigiere ich mich mit dem letzten Rest meines Bewusstseins, nicht mein Herz. Ich habe ja keins... Trotzdem spüre ich eine Kälte in meiner Brust. Und ein Gefühl der Kälte in der Brust eines Pyromanen kann nichts Gutes verheißen, oder? Ich spüre mich auseinander fließen. Das ist es, was passiert, wenn man... wenn man...
 

„Axel nein, tu mir das nicht an…“
 

Ich kann mich nicht erinnern, nichts hat mehr Bedeutung in der Dunkelheit, die mich umgibt. Ich habe keine Angst..., oder? Die Dunkelheit war immer ein Teil von mir, also warum sollte ich mich vor ihr fürchten? Warum, warum fürchte ich mich vor ihr? Warum zittere ich so? Gibt es denn keinen Ausweg? ...Nein. Was niemals war kann auch nicht vergehen, wieso sollte ich mir also Gedanken machen?
 

„Axel, oh Axel...“
 

Axel? Ist... Ist das mein Name?
 

Auf einmal ist da ein Licht. Ein helles Licht, das die Schatten verdrängt. Ich spüre es mehr als dass ich es sehen kann, denn meine Augen sind noch geschlossen. Ich spüre die Wärme in meinen Körper zurückkehren, und auf einmal habe ich den Willen, gegen die Dunkelheit anzukämpfen.
 

Lass mich in Ruhe, lass mich, ich will nicht vergehen. Ich will leben, ich will weiterleben, um... um...
 

„Axel, bitte, bitte komm zurück, wag es nicht... wag es ja nicht...“
 

Aber ich bin doch da, ich bin da. Ich bin doch hier. Wer ruft mich da?
 

Mit großer Mühe öffne ich meine Augen und blinzele. Ich sehe eine Gestalt, eine Gestalt geformt aus Licht, aber ich kann nicht erkennen, wer es ist...
 

Ist es... Ist es vielleicht...
 

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Mit einem Ruck fuhr er aus seinem Schlaf hoch.
 

Keuchend blieb er einen Moment aufrecht im Bett sitzen, das einzige Geräusch in dem dunklen Zimmer war der rasselnde Atem in seiner sich schnell hebenden und senkenden Brust, doch für ihn hätte es genauso gut das einzige Geräusch des gesamten Universums sein können.
 

„Scheiße, scheiße, verdammt...“
 

Leise fluchend wischte sich Axel den Schweiß von der Stirn, erhob sich von seinem Bett und versuchte in dem dunklen Zimmer den Weg zum Badezimmer zu finden. Noch halb benommen stolperte er über einen am Boden liegenden Gegenstand und stieß sich den Ellbogen an einer Kante seines Wandschranks. Endlich im Bad tastete er die Wand nach dem Lichtschalter ab, fand ihn nach mehreren Anläufen, ging zur Dusche und ließ sich an der gekachelten Wand entlang zu Boden sinken.
 

Nach einiger Zeit gelang es ihm, sich zu entspannen. Das heiße Wasser wirkte doch immer wieder Wunder. Aber wie lange noch? Wie lange konnte das noch so weiter gehen? Es gab mittlerweile kaum eine Nacht, in der er nicht von Träumen geplagt wurde. Und das zermürbte ihn von innen heraus.
 

>Nicht einmal nachts kann ich Ruhe finden.< dachte Axel und seufzte frustriert. >Womit, zur Hölle, habe ich das verdient?<
 

Die Wahrheit war, dass Axel sehr wohl glaubte, dass er so etwas verdient hatte, wenn nicht sogar noch viel Schlimmeres. Und er glaubte weiterhin, dass wohl jedes Mitglied der Organisation dies oder noch viel Schlimmeres verdient hatte - rein moralisch gesehen. Aber es war ja nicht so, als ob Niemande fähig waren, so etwas wie ein Moralgefühl zu entwickeln, nicht wahr?
 

Fakt war, alles war viel besser gewesen, als --er-- noch da war.
 

„Roxas…“ murmelte Axel, während er den Duschhahn wieder zudrehte. „Warum hast du mich verlassen…“
 

Er griff nach einem Handtuch, trocknete sich ab und ging zurück in sein Schlafzimmer, um sich anzuziehen. Heute Nacht, dachte er sich, würde er sowieso nicht mehr schlafen können - Er sprach aus Erfahrung. Er konnte seine schlaflosen Nächte genauso gut sinnvoller nutzen. Das hieß, er würde ziellos durch das Schloss des Entfallens wandern oder sich irgendwo in einer Kneipe, die niemals war, betrinken.
 

Er entschied sich für Letzteres. Der Alkohol half ihm dabei, seine Probleme zu vergessen, oder sie zumindest als nichtig abzustempeln, und auch wenn sie nach einiger Zeit mit doppelter Intensität wiederkehrten, so schien das die kurze Zeit der Gleichgültigkeit allemal wert zu sein.
 

Während er mit hängenden Schultern die Treppen zum Haupteingang hinunterschlurfte, war er zu sehr mit seinen Gedanken beschäftigt, um die Gestalt zu bemerken, die ihn aus den Schatten heraus beobachtete.
 

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„Wir haben ein neues Mitglied in unserer Organisation.“
 

Xemnas benutzte immer dieselben Worte bei einer Aufnahmezeremonie, wenn ihre Organisation wieder einmal um ein Mitglied stärker wurde. Axel hatte schon fünf solcher Anlässe miterlebt, einschließlich seiner eigenen, und er wusste, welch ein seltsames Gefühl es war, die uneingeschränkte Aufmerksamkeit jedes einzelnen Ordensmitgliedes zu erhalten. Sie musterten einen mit stechendem und abschätzendem Blick und bildeten sich im Geist ein Urteil über Charakter und Stärke des Neuankömmlings.
 

Axel selbst hatten diese Zeremonien nie sonderlich interessiert. Er war ein Einzelgänger, egozentrisch und arrogant noch dazu, was er offen zugab und für wirklich umwerfende Charakterzüge hielt, und er hatte seit Beginn seiner glanzlosen Karriere als Niemand in dem Glauben gelebt, dass er niemanden brauchte und man nichts vermissen konnte, was man nicht kennt. Gefühle, wozu? Hey, wenn du jemandem vertrauen musst, vertraue lieber dir selbst, dir S-E-L-B-S-T, kannst du mir folgen?!
 

Nun, dieses Mal... war es anders gewesen. Ganz und gar anders. Es lag nicht nur daran, dass diese Zeremonie den Kreis geschlossen hatte, dass die Organisation nun endlich komplett zu sein schien. Die Organisation XIII, bestehend aus logischerweise dreizehn Mitgliedern. Nein...
 

Axel hatte die Wahrheit erkannt, sobald er in Roxas` blaue Augen gesehen hatte, scheinbar unerschrocken und kalt funkelnd wie die Augen aller Angehörigen der Organisation, was natürlich war, was von ihnen allen erwartet wurde. Aber Axel hatte plötzlich tiefer blicken können, hinter diese Maske aus Kälte und Gleichgültigkeit, und er hatte dahinter einen Wirbel verschiedenster Gefühle gesehen: Angst, Verwirrung, Hoffnung, der verzweifelte Wunsch, sich an sein früheres Leben zu erinnern.
 

Und plötzlich hatte Axel alles gewusst, in diesem einen Augenblick der Erkenntnis hatte er gewusst dass nicht nur diese Zeremonie anders war, sondern auch dieser Junge, dass sich dieser Junge von allen anderen unterschied, und das nicht nur in der Fähigkeit, ein Schlüsselschwert zu schwingen, weil er der Niemand ihres größten Widersachers war, dieses nervigen Balgs mit dem Wanderzoo, nein, dieser Junge war ihnen allen auf einer emotionalen Basis überlegen gewesen, und das... das war erschreckend. Aber auf eine verdammt wohltuende Art und Weise. Und in eben diesem einen entscheidenden Moment hatte Axel in sich den Wunsch gespürt, diesen Jungen besser kennen zu lernen.
 

Etwas, von dem er dachte, dass es niemals geschehen würde.
 

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„Wir haben ein neues Mitglied in unserer Organisation.“
 

Xemnas benutzte immer dieselben Worte bei einer Aufnahmezeremonie, wenn ihre Organisation wieder einmal um ein Mitglied stärker wurde. Aber das hatte der Neuzugang noch nicht wissen können. Für ihn war das alles neu und fremd und Furcht einflößend gewesen und sein Blick war unsicher durch die Reihe der insgesamt sieben Mitglieder der Organisation geirrt, die ihn mit stechendem und abschätzenden Blick musterten, Xemnas, welcher hinter ihm stand, nicht mit eingerechnet.
 

Demyx hatte damals gewusst, dass man von ihm erwartete, sich seine Unsicherheit nicht anmerken zu lassen. Niemande hatten keine Gefühle, würden niemals welche haben, und ganz besonders Mitglieder der Organisation XIII hatten keine zu haben, wenn sie auch nur einen kleinen Rest ihrer Würde behalten wollten...
 

Nein, warte... Vielleicht sollte man diese ganze Situation ein wenig anders formulieren.
 

Gefühle waren in der Welt, die niemals war durchaus erlaubt, solange es sich um Gefühle wie Wut und Hass handelte, welche notwendig waren, um in der Dunkelheit zu überleben, und für deren Empfindung kein Herz vonnöten war. Gefühle wie Unsicherheit und Angst jedoch verdammten den, der sie offen zeigte, zum Untergang. Also warum, warum zum Teufel hatte er sich damals seine Unsicherheit anmerken lassen? Dieser eine Moment, in dem er sich nicht vollständig unter Kontrolle hatte, war wohl Schuld daran, dass man ihn in der Organisation als Feigling und Versager abgestempelt hatte. Als jemand, mit dem man sich nur abgab, wenn wirklich kein Weg daran vorbeiführte.
 

Nun, man musste der Wahrheit ins Auge sehen, nicht wahr? Ein Schaf wird immer ein Schaf bleiben, ganz gleich wie oft es sich in den Pelz des Wolfes hüllt...
 

Woher kamen ihm nur immer diese absurden Vergleiche? Aber die Wahrheit war, dass Demyx sich den Anforderungen der Organisation einfach nicht gewachsen fühlte, und er fragte sich nach so langer Zeit seiner Mitgliedschaft immer noch, welcher Teufel Xemnas geritten hatte, als er sich dazu entschlossen hatte, Demyx in die Organisation aufzunehmen.
 

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Demyx wurde von einem Geräusch aus den Gedanken gerissen. Schritte auf der Treppe.
 

„Auch das noch...“ seufzte er.
 

Demyx hasste es, in Augenblicken der Depression gestört zu werden. In solchen Situationen kam er oftmals hierher, zur Eingangspforte des Schlosses, von welcher aus man einen guten Blick auf die Stadt hatte. Die Aussicht spiegelte allzu gut seine trostlosen Gedanken wieder, und das half Demyx immer dabei, sich mit seiner Depression auseinander zu setzen und sie zu überwinden.
 

Um nicht von dem Störenfried gesehen zu werden, suchte er Zuflucht in einer dunklen Ecke.
 

Die Schritte wurden lauter, und wenige Augenblicke später eilte eine vermummte Gestalt vorbei und hinaus in den Regen, ohne ihrer Umgebung die geringste Beachtung zu schenken.
 

„Axel...“
 

Demyx` Mund formte lautlos die beiden Silben. Das charakteristische rote Haar, welches unter der Kapuze hervorschaute, war die Bestätigung dafür.
 

Das Einzige, was Demyx im Schloss über Wasser hielt,.... nun, war das Wasser, welches man zu seinem Element gemacht hatte. Sein Jemand, an den er keinerlei Erinnerung hatte, musste sehr musikalisch gewesen sein, denn allein das Spielen auf seiner Sitar während er von seichten Wellen umflutet wurde, gab ihm ein Gefühl der Zufriedenheit. Oh, wie er sich lange Zeit gewünscht hatte, jemand anders zu sein...
 

Demyx schüttelte heftig seinen Kopf. Dieser Gedanke war falsch, so unglaublich falsch, aber er sollte verflucht sein, wenn er es nicht einmal schaffte, ehrlich zu sich selbst zu sein. Er hatte Axel bewundert, in seiner ersten Zeit im Schloss des Entfallens hatte er sich vorgestellt, wie es wäre, so unerschrocken und tollkühn zu sein wie der Pyromane, wild und unberechenbar wie das Element, das er beherrschte. Immer einen sarkastischen Kommentar auf seiner Zunge. Aber Demyx war schnell klar geworden, dass er genauso sehr Wasser war wie Axel Feuer, und dass weder Wasser noch Feuer versuchen konnten, das jeweils andere Element zu verkörpern.
 

Im Laufe der Zeit hatte sich seine Einstellung bezüglich Axel verändert. Er hatte nie wirklich aufgehört, ihn zu bewundern, jedoch hatte er nicht mehr den Wunsch gehegt, jemand anders zu sein. Vielmehr hatte sich Demyx immer mehr nach jemandem gesehnt, mit dem er einfach reden konnte, jemandem, der ihm das Gefühl gab, ein Jemand zu sein.
 

„Axel...“
 

Gedankenverloren blickte Demyx der dunklen Gestalt hinterher, welche sich mit schnellen Schritten vom Schloss entfernte, bis sie nicht mehr als ein Schatten war, der irgendwo zwischen den Häuserklüften der zertrümmerten Welten, aus denen diese Welt zusammengesetzt war, verschwand.
 

„Oh Axel...“
 

Auf einmal fühlte Demyx sich unheimlich traurig.
 

>In dem Augenblick, in dem ich Roxas mit deinen Augen gesehen habe,... wusste ich, dass Niemande kein Herz brauchen, um zu fühlen,... und ich wusste nicht, ob das gut ist... oder schlecht...<
 

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Bells_Poetry
2009-11-21T22:17:36+00:00 21.11.2009 23:17
Guten Abend,

zunächst einmal ein wirklich großes Lob an deine Ausdauer, diese Geschichte beständig um viele Kapitel zu erweitern und schließlich, so nehme ich an, zu beenden, obwohl niemand dir bisher auch nur eine einzige Kritik verfasst hat. Finde ich sehr schade, du scheinst sehr viel sorgfältige Arbeit auf die Entwicklung deiner Geschichte aufgewendet zu haben, da ist es besonders schmerzhaft.
Darum möchte ich versuchen, dir meinen Eindruck zu schildern.

Mir ist dein Schreibstil positiv aufgefallen, du verwendest schöne Wendungen und gibst die Mühe, die Gedanken und Gefühle deiner Charaktere ausführlich darzulegen.
Leider finde ich den Anfang, also den Traum von Axel, sehr durcheinander geraten und bisweilen verwirrend. Das liegt zum einen an der Struktur (erst Axels Gedanken, dann sein Handeln, dann die fremde Stimme oder andersherum oder vermischt) und zum anderen an den ungängigen Zeichen, mit denen du auf das eine oder das andere aufmerksam machst. Ich meine die langen Unterstriche und auf der ersten Seite auch die Sternchen - beide Sätze kann ich ohnehin nicht einordnen; warum sind sie da, was sollen sie mir sagen, warum werden sie durch Sternchen besonders hervorgehoben, die danach nur noch auftauchen, um einen Orts- oder Perspektivwechsel anzukündigen?

Weiterhin habe ich mich ein wenig mit der dargestellten Handlung scher getan, ganz einfach, weil sie in einer durchgehend melancholisch-traurigen Art und weise vor sich hin plätschert und keinen einzigen Spannungsmoment aufweist. (Was, das sehe ich ein, in einem ersten Kapitel auch scwher zu bewerkstelligen ist, wenn die Charaktere zunächst einmal in ihrer Gänze vorgestellt werden müssen.)
Dazu kommt, dass ich ihnen ihre Gefühle nicht wirklich glauben kann, ganz einfach weil sie Niemande sind. Du hattest das Problem bereits in deinem Vorwort angesprochen, was ich gut und richtig finde: Niemande haben kein Herz, sind sie deswegen nicht in der Lage zu empfinden? Im Spiel wird diese Theorie, die recht kühn aufgeworfen wird, widersprüchlich behandelt, mal bestätigt, mal widerlegt. (Niemand kann Axels aufopferndes Verhalten mit Gefühllosigkeit oder Berechnung erklären, genausowenig seine Freundschaft zu Roxas.) Fest steht, sie sind herzlos, was ihnen, streng genommen, die Fähigkeit zu fühlen nimmt, geht man davon aus, dass das "Herz" (in dem Fall wohl "Seele", "Gewissen" und "Erinnerungsbewahrer" zugleich) die Grundlage für das Entwickeln von Gefühlen bildet. Es dürfte einem Menschen, der ständig fühlt, sich erinnert, liebt oder hasst kaum gelingen, ein gänzlich fühlloses Wesen überzeugend darzustellen, ganz einfach, weil er sich nicht vorstellen kann, wie es tatsächlich ist, nichts zu fühlen. Das Ergebnis sehen wir in "Kingdom Herats II" und es ist extrem diskutabel. Von daher ist es utig von dir, ein Plädoyer für die herzlosen Niemande zu schreiben, in dem du sie ganz gezielt fühlen lässt. Gleichzeitig ist das aber auch der schwache Punkt deiner Geschichte und, damit schließt sich der Kreis, der Grund, warum ich Demy und Axel ihre Gefühle nicht glauben kann (Das sich häufig wiederholende "Niemande hatten keine Gefühle" im Kapitel trägt entschieden dazu bei). Es wirkt eher, als könnten sie nicht fühlen, wüssten aber noch wie das war und fühlen deswegen eine Art "Phantomgefühl", wenn man es so ausdrücken kann. Heuchelei wäre zumindest bei deinen Figuren das falsche Wort, eher, dass sie sich so fest einbilden, sie könnten fühlen, dass sie es am Ende wirklich glauben.
Aber darüber lässt sich, wie gesagt, stundenlang diskutieren.

Alles in allem finde ich den Einstieg gelungen, wenn auch etwas zu durchgehend melancholisch, aber du hast im Vorwort bereits bemerkt, es würde recht dramatisch werden.

Ich wünsche dir weiterhin eine fleißige Feder und sende dir liebe Grüße,
Moon
[KFF]






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