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Dark Time

in Zeiten des Krieg...chens
von

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Scheinbare Sieger

Nach dem zehnten Mal, als seine Tochter sich windend am Boden lag und er hoffte, dass sie sich nicht ein weiteres Mal erhob, hörte er auf zu zählen, auch wenn sie sich noch viel öfter erhob, zur Gegenwehr ansetzte und schon im nächsten Moment wieder gegen den Boden oder einen Baum im Umkreis von zehn Metern geschleudert wurde.

Langsam wurde er dieses Spiels müde. Es war nur noch ermüdend und eine Verschwendung seiner Kräfte, die er wahrscheinlich nie mehr würde einsetzen müssen. Aber auf eine seltsame Weise wollte er ihr nicht weiter wehtun. Gut, das konnte daran liegen, dass es sich hierbei um seine missratene Tochter handelte, die nun Vampirflügel trug, aber … vielleicht auch, weil sich Mizuki – seine Frau – so viele Sorgen um dieses Gör machte. Mehr, als er sich jemals um sie gesorgt hatte, obwohl ER die Möglichkeit dazu hatte.

Allerdings … seit das mit Mizuki geschah … an jenem Tag, an dem es hieß, die Königin sei verschwunden, seit diesem Moment konnte er seiner Tochter kaum in die Augen sehen, ohne irgendwo sein Gewissen herummeckern zu hören. Deshalb hasste er ihre Nähe wahrscheinlich so sehr, dass er sich nicht bei ihr aufhalten wollte. Hin und wieder gab er sich dazu hin, doch bei ihr zu sein, doch jetzt, jetzt nachdem sie sein Feind wurde, sollten diese Momente auf ewig aufhören.

Doch genauso wie er es erwartet hatte … es gelang ihm einfach nicht, sie zu töten.

Als erstes stellte sich die Bürde in den Weg, dass sie einst einmal ein Engel war und somit nicht sterben konnte … Und Zweitens … schaffte er es einfach nicht. Er würde es niemals über sein Herz bringen, sie zu töten. Außer, er hätte die perfekte Möglichkeit.

Ja, ja, diesen Moment würde er nutzen, dieses Gör auszulöschen. Egal, wie sehr sein Vaterinstinkt oder Gewissen dagegen protestierten. Er würde sie töten, wenn er es mit hundertprozentiger Sicherheit schaffen könnte.

Es mochte grausam klingen. Aber seine Tochter stand ihm einfach im Weg. Sie wusste zu viel …

[.i]Verbrecher[/i.]

Und wieder sein Gewissen …

In letzter Zeit hatte es öfters solche Ausdrücke zu melden, doch er ließ sich davon nicht beirren. Er WOLLTE der König sein und er MUSSTE der König sein. Diese Spaten würden seine Insel nur in eine Katastrophe stürzen und das konnte er nicht zulassen. Außerdem WAR er der König und das sollten alle wissen – was sie allerdings irgendwie ignorierten, weshalb sie seinen Groll geweckt hatten.

„Was? Ist dir die Energie ausgegangen?“, riss Mizuki ihn aus seinen Gedanken.

Da registrierte er, dass er seine Angriffe eingestellt hatte und das Vampirmädchen auf ihn zugehinkt kam.

„Oh, nein, noch lange nicht. Ich wollte nur, dass du deine letzten Atemzüge noch genießen kannst“, entgegnete er mit spöttischem Unterton und erneut entsandte er eine Welle von Lichtbällen, die einzig und allein der König einsetzen konnte. Ein vollkommen reines und lichtes Wesen konnte in seinem Körper Licht erzeugen und dieses geschickt gegen seine Feinde einsetzen. Diese Lichter schmerzten höllisch und konnten mit einem Schlag töten.

Außer bei seiner liebenswerten Tochter und ehrenswerten Frau. Die beiden bildeten die volle Ausnahme. Und Orochimaru, da er ihn nicht sterben lassen würde.

Mizuki war ein Vampir und konnte deshalb die Herrschaft über den Himmel nicht antreten. Also musste er sich „leider“ dazu hingeben, sein Leben, das er ausgeforscht und gefunden hatte, für immer lebendig zu lassen.

Es war eine seltsame Genugtuung, dass genau er, der es brauchte, dazu fähig war, sein anderes Leben ausfindig zu machen. Ihn würde es gar nicht geben, hätten seine Vorfahren dieses Glück – oder Können – besessen. Demnach durfte er sich den „mächtigsten und begabtesten König über alle“ nennen, was seine Mannschaft erkannt hatte, weshalb er diese auch mochte. … Gut, er belog sie hin und wieder … aber Notlügen mussten sein, um Hindernisse aus dem Weg zu räumen.

Er fragte sich, wie weit Erl schon war …

Eine neue Lichtkugelattacke traf Mizuki und schleuderte sie zehn Meter zurück, als wäre sie eine federleichte Puppe. Wehren konnte sie sich kaum noch, so geschwächt war sie schon von seinen Angriffen.

Es gefiel ihm, die Macht zu haben.

Erneut stellte er seine Angriffe ein, um seinen Patzer von vorhin zu überdecken.

Abermals richtete seine Tochter sich auf und zwischen zusammengebissenen Vampirzähnen rief sie ihm zu: „Nun? Mein letzter Atemzug ist noch lange dahin!“

Er schüttelte belustigt den Kopf und attackierte sie erneut.
 


 

Wut quoll in Chizuru auf – gut, sie brodelte schon unlängst und wollte einfach nur nach draußen. Allerdings hielt sie sich in Zaum und setzte eine Miene auf, die nichts von ihrem verzweifelten Zorn verriet. Allerdings war nun auch nicht gerade die Zeit gekommen, um zu lächeln oder die Gleichgültige zu mimen. Ehrlich gesagt, WUSSTE sie nicht, wie sie sich jetzt verhalten sollte.

Auch, wenn Drosselbartus ihnen eine neue Chance zuschrieb … Mina war sich des Sieges gewiss …

Verzweifelt suchte sie den Blickkontakt mit ihrer Tante, doch diese ignorierte sie kaltherzig und sah freudig zu den „Siegern“.

Nero zog plötzlich die Aufmerksamkeit aller auf sich, als er sich von seinem Pflanzensessel – der übrigens sehr bequem war – erhob und sich lang streckte.

„Nun … sind wir wohl schon lange gesessen“, erklärte er sein Tun.

Chizuru wusste ihre Verzweiflung kaum noch in Zaum zu halten. Nero hatte die Sitzung gerade für beendet erklärt … sie hatten verloren.

„Verdammt“, fluchte sie murmelnd.

Als sie noch einmal zu den Juroren sah – falls man diese so nennen konnte … es waren eher Moderatoren einer abgekarteten Quizshow -, überraschte es sie zu sehen, dass nur Sutefani und Drosselbartus sich erhoben, um sich ebenfalls ein wenig die Beine zu vertreten, wie Nero, der geradewegs auf ihre Gegnerinnen zuging und jeder von ihnen auf den Rücken klopfte und etwas wie „Gut gemacht“ murmelte.

Doch danach zeigte er sich höflich genug, zu ihnen zu gehen und ihr eine Hand auf die Schulter zu legen, was er dann mit den Worten „Tja, ihr hättet mehr üben sollen“ unterstrich und sich wieder zu seinem Platz begab.

Dann saßen wieder alle Juroren und scheinbar dachten sie sich die nächsten Fragen aus.

Allerdings hatte Mina recht … sie würden gewinnen … auf unfaire Weise, die wahrscheinlich nur dazu diente, ihrer Tante einen guten Abschied zu gewähren! Es war so egoistisch von ihr und … so hassenswert … Doch sie schaffte es einfach nicht, diese Frau zu hassen …

Plötzlich erschien ein Bild ihrer Mutter vor ihren Augen und sie schaute unwillkürlich gen Himmel. Sie fragte sich, ob Rebecca es denn geschafft hätte, sie von Mina zu unterscheiden … Mina war … etwas wie das Kind, das sich ihre Mutter gewünscht hatte … Einfach … eine Prinzessin, wie sie im Märchenbuche stand! Sie hingegen … sie war ein Wildfang … jemand, der nicht dazu gemacht war, anderen Befehle zu erteilen – gut, das konnte sie noch. Aber Entscheidungen fällen? WICHTIGE Entscheidungen …?

//Ich wusste es.//, ertönte plötzlich eine Stimme.

Skeptisch sah sie sich um.

Erst dachte sie, ihre Mutter hätte ihr geantwortet, dann fiel ihr allerdings diese sanfte, weibliche Stimme ein, die ihr vor einigen Stunden etwas zugeflüstert hatte … Doch diese Stimme war es auch nicht. Es war eine andere.

Man mochte sie nun für verrückt halten, aber … sie erkannte diese Stimme.

Sie zog eine Augenbraue in die Höhe und starrte besagte Person fragend an.

Ihr Herz schlug plötzlich um Einiges schneller, als es eigentlich sollte, es drohte, gleich herauszuspringen oder zu zerplatzen – oder gar beides -, als er ihren Blick mit einem kaum merklichen Nicken beantwortete, sodass es jemand, der nicht mit einer Regung rechnete, es wohl nicht bemerkte.

Sofort sah sie weg, um nicht verdächtig zu wirken, indem sie ihn anstarrte.

//Hallo, Prinz Nero//, begrüßte sie ihn.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  fahnm
2010-09-06T22:15:19+00:00 07.09.2010 00:15
Klasse kapi!
Ich finde es mies das die Betrügerinnen davon kommen sollen.
Mach bitte schnell weiter.^^


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