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Dark Time

in Zeiten des Krieg...chens
von

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Handschuhfachprinzessin

Schmerz zerrte an ihrer Brust, genau an der Stelle, an der ihr Herz schlug. Er war erdrückend, sie konnte kaum denken. Er nahm alles ein. Jede ihrer Bewegungen, alles. Sie konnte sich kaum mehr steuern.

Irgendwie gelang es ihr, sich zu fragen, was denn los war, doch sie wusste, dass sie die Nachricht nicht nach außen würde bringen können.

Tränen glitten in ihre Augen und ob sie sich lösten und in Bächen ihre Wangen hinunterliefen, vermochte sie nicht zu sagen.

Sie wusste nur, dass sie zu Mizuki wollte und ihr sagen, dass es ihr schlecht ging und dass sie ihr helfen möge.

Doch Schritte zu tun, blieb ihr verwehrt. Aikito blieb an dieser einen Stelle stehen und bewegte sich nicht. Nicht einen Zentimeter.

Sie atmete gleichmäßig, doch innerlich tobte das Chaos, denn diese Pein verdrehte alles.

Es war ihr, als würden sämtliche Organe und Innereien umgedreht und an den falschen Ort zurückgesetzt. Als würden ihre Stimmbänder zerreißen oder als würde ihr jemand tausende Schwerter durch den Leib rammen. Sie glaubte zu fühlen, wie jede ihrer Federn, die wieder nachgewachsen waren, verloren gingen und laut schallend zu Boden fielen.

Sie erkannte nichts mehr, sie war blind. Sie war taub. Sie war stumm. Doch sehen konnte sie, sie konnte hören und sie konnte sprechen. Nur wusste sie nicht, was sie sah, hörte oder sprach! Sie erkannte nichts, konnte sich nicht lenken.

Aikito fühlte sich hilflos, wie ein Kind. Sie wartete. Doch sie wusste nicht auf wen. Auf jemanden, der ihr half … Ja, auf diesen Jemand wartete sie. Doch wo war er? Er sollte kommen! Alleine hielt sie dem nicht stand … Es sollte aufhören … Schnell …
 


 

Hikari entfernte sich zu Fuß von ihren Verwandten, Bekannten und sonstigen Anwesenden und sah sich suchend nach der Kriegsministerin um. Sie hatte sie bereits im Publikum bemerkt, wobei sie ihr irgendwie verändert vorgekommen war – doch jetzt, als sie sie fand, wirkte sie wieder vollkommen wie die alte und das nahm Hikari erfreut hin. Denn – wobei sie nicht sehr viel mit ihr zu tun hatte – sie mochte Ravia und war froh, dass sie hier war. Schließlich vertraute sie ihr und es waren Ravias Verdienste, die die Feenwiese vor mehreren Auseinandersetzungen mit anderen Völkern oder Einzelne mit Einzelnen bewahrt hatte.

Sie machte ihre Arbeit wirklich ausgezeichnet – bis auf den Krieg, in dem ihre Mutter ums Leben kam.

Da fiel ihr auf, dass sie schon länger nicht mehr an das Grab von Sayoko gegangen war und ein plötzliches Verlangen, dorthin zu gehen, überkam sie. Doch sie hielt es zurück. Später war noch genug Zeit dazu.

Hoffte sie zumindest.

Ein Blick zurück auf die Menschenmenge, die sich um das unbekannte Mädchen scharte, lenkte sie ab und sie besann sich auf ihre Arbeit – die sie gleich erfahren würde.

„Ravia?“

Die Angesprochene zuckte kurz zusammen, da sie mit dem Rücken zu ihr gestanden hatte, drehte sich allerdings um und verbeugte sich dann rasch – und die beiden Männer hinter ihr taten es ihr gleich. Allerdings waren Aysha und Sheen sich zu gut, um sich ebenso vor der Prinzessin … Königin … was auch immer sie jetzt war … zu verbeugen.

Mit einem kurzen Nicken erlaubte sie ihnen, sich wieder zu erheben.

„Hoheit, hat Euch Prinzessin Chizuru informiert?“

„Leider nein, aber ich erwarte es von dir“, erklärte Hikari und lächelte daraufhin freundlich.

Allerdings fiel ihr Blick danach auf die beiden Gefangenen und ihre Miene verfinsterte sich. Es gefiel ihr nicht, nicht bei den anderen zu sein – doch noch weniger erfreute sie die Gesellschaft der beiden Betrügerinnen, wegen denen alles so kompliziert war und wegen denen sie herausfinden musste, dass Taro nicht auf ihrer Seite stand. Gut, es war ausgezeichnet, dass sie nicht auf ihn hereinfiel, doch … sie wollte einfach nicht glauben, dass er wirklich böse war und … und zu Orochimaru gehörte.

Das war … unvorstellbar.

„Eure Cousine meint, dass Ihr Aysha und Sheen, die Gefangenen, ausfragen könntet und ihnen Antworten entlocken, zu denen kein anderer fähig wäre. Die beiden Krieger hier – links Raven, rechts Neon, beide ausgezeichnete Krieger, Beschützer und enge Vertraute – werden Euch begleiten, die beiden Gefangenen verwahren und Euch vor etwaigen Gefahren schützen – falls Ihr sie akzeptiert.“

Hikari ließ sich den ersten Teil ihrer Worte in den Ohren zergehen – so dachte Chizuru also von ihr. Aber … so gefährlich war sie doch gar nicht … Oder meinte Chizuru etwa, dass bei ihr jeder schwach wurde und sofort seine bösen Pläne verriet?

Sie wusste es nicht, würde es aber erfahren.

Ein Nicken beantwortete Ravias letztere Frage.

„Was machst du?“, informierte sie sich.

„Ich habe einen Auftrag, der absolute Geheimhaltung mit sich bringt, Hoheit. Es tut mir leid, ab er ich kann diese Frage nicht beantworten.“

Irgendwie schmeckte ihr diese Antwort gar nicht. Sie mochte es nicht, wenn ihr jemand widersprach. Aber … vielleicht war Ravia doch eine Spionin und sie musste für Orochimaru etwas erledigen! Hätte sie es dann aber nicht in einer Lüge verpackt?

„Von wem ist der Auftrag?“

„Eurer Cousine Chizuru.“

Hikari nickte verstehend und wandte sich dann ihren Wachen zu.

Raven kannte sie, da sie oft Verzeichnisse für und über irgendwelche Gäste brachte. Sie wurde häufig als Botin eingesetzt und Hikari hätte niemals erwartet, dass sie auch kämpfen konnte, da sie nicht wirklich stark aussah. Doch dies konnte täuschen. Denn wahre Stärke kam von innen heraus – vor allem bei Feen und allen anderen ihrer Magiekategorie.

Sie hatte ihr langes, schwarzes Haar zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden und ihre grünen Augen strahlten blanken Ernst aus, während Ravens Begleiter Neon gewitzt, aber bereit aussah. Wahrscheinlich ergaben die Schwarzhaarige und der Hellbraunhaarige, mit seinen abenteuerlustig glänzenden, strahlendhellen Augen ein gutes Team ab – und sie würde wahrscheinlich sicher sein. Doch das garantierte allein schon der Umstand, dass Ravia die Wachen gewählt hat.

Und wie sie Chizuru kannte, unter dem Befehl, nur sehr vertraute Wächter zu nehmen – natürlich, um Orochimarus Leuten zu entgehen, da es sonst eine viel zu einfache Sache für die beiden Gefangenen wäre, zu entkommen. Und das war nicht der Sinn von Gefangenen.

„Gut, dann – Viel Glück“, wünschte Hikari ihr noch und schritt auf die beiden Wächter – die sie beide um mindestens einen Kopf überragten, was dazu führte, dass sie sich unnatürlich klein vorkam – zu. Sie sahen sie an, während jeder von ihnen eine der Gefangenen in einem festen Griff hielt.

„Wir sollen sie in Ais Gefängniszellen bringen“, erklärte Raven, ohne dass Hikari gefragt hatte. Aber wahrscheinlich hatte sie es sich schon länger überlegt, es zu sagen – schließlich war Raven nicht taub und hörte das Unwissen aus Hikaris Stimme heraus.

Ravia flog zurück in die Richtung des Podiums, während sie sich auf den Weg zu Ai machten.

Alle Wächter waren vom Schloss abgezogen, da alles Wertvolle darin die Königsfamilie war - weshalb es keines Schutzes bedurfte.

Die Wachen nahmen einen Beutel Feenstaub heraus und zwangen die Gefangenen somit, ihre Gestalt zu verändern und sich zu schrumpfen – ohne sich eigenständig wieder wachsen lassen zu können.

Sie zerrten die beiden hinein und Hikari ging voraus, da sie sich im Schloss wahrscheinlich am besten auskannte – schließlich war sie dort jeden Tag. Außer in den letzten beiden Wochen.

„Findest du es auch seltsam?“, fragte Sheen plötzlich und zerbrach die Stille, die vorhin nur von den Schritten – sie gingen und flogen nicht – unterbrochen wurde.

„Das mit Mina? Ja, total!“, antwortete ihr Aysha.

Hikari hörte zu. Sie hätte nicht erwartet, dass die beiden von alleine darüber reden würden.

„Ich meine … so hässlich … und … wieso überhaupt?! Das ist doch total unlogisch!“

„Total deiner Meinung. Ich denke mir ja, falls sie noch Zeit hatte, sich schnell zu verstecken – wieso dann genau in der Gestalt?“

„So kann man sich mit ihr nicht blicken lassen! Und dann noch von dem ganzen Zeug befleckt! Bin ich aber auch … So ein Blödsinn.“

„Ja … Aber weißt du … Ich habe da so einen total unguten Gedanken!“

„Und der wäre?“, wollte Sheen wissen.

„Nun ja … Wir beide sehen jetzt auch so aus wie vorher, was wäre … was wäre, wenn …?“

Plötzlich blieb Sheen stehen und Neon – der Wächter – rannte gegen sie und raunte. Danach schubste er sie weiter, doch sie wollte einfach nicht weitergehen und blieb ständig wieder stehen, weshalb sie nur ganz langsam vorankamen.

Geschockt sah sie zu Aysha und rief laut aus: „Du meinst, das könnte ihre wahre Gestalt gewesen sein!? Igitt! Niemals! Nicht Minas! Das war bestimmt so ein billiges Ablenkmanöver, das sie für diesen Tag besorgt hat, weil sie wusste, dass so etwas kommen würde! Im Moment sagt sie bestimmt Orochimaru bescheid, dass da etwas schief gelaufen ist!“

Aysha war für eine kurze Zeit still, sagte dann aber: „Ja, ja, gut möglich! Sehr wahrscheinlich sogar! Und die andere kann jetzt Minas Strafe absitzen!“

„Aber wir unsere auch!“

„Ach, red keinen Quatsch, Sheen! Es ist doch total logisch, dass Orochimaru uns hier herausholen wird, bevor uns auch nur einer anrühren kann!“

Spätestens jetzt fragte sich Hikari, ob die beiden überhaupt mitbekamen, dass sie gerade abgeführt wurden. Eigentlich hielt sie es für unmissverständlich … aber … sie hatte schon länger den Eindruck, als wären die beiden nicht gerade die Klügsten.

Sie stellte sich einmal dumm: „Was hat Orochimaru denn mit der Sache zu tun?

Hikari drehte sich zu den beiden um und sah eine nach der anderen an.

Aysha erteilte ihr eine Antwort: „Was geht dich denn das an, du eingebildete Handschuhfachprinzessin? Halte dich da heraus! Wir reden nicht mit so jemandem wie dir, sondern unter uns Damen!“

„Beleidige die Prinzessin nicht noch einmal, Gefangene!“, zischte Raven dann – und ihre Stimme klang zornig.

Hikari mochte es, wenn sich jemand für sie einsetzte, doch war es ihr auch unangenehm.

Sie winkte ab. „Schon gut, Raven, sie würde es sowieso nicht verstehen. Lassen wir sie einfach weitertratschen …“

… Handschuhfachprinzessin … Was sollte das denn schon wieder heißen? Aber es war wohl zwecklos, sich mit solch einer Beleidigung auseinander zu setzen.

„Wie Ihr wünscht, Hoheit“, meinte Raven ergeben und stieß Aysha voran.

Sheen bewegte sich wieder und sie konnten weitergehen.

Allerdings wandte sich das Gespräch der beiden nur noch dem Aussehen der fremden Person zu, was für Hikari eher uninteressant war.

Denn sie hatte dieses junge Gesicht selbst gesehen – und sie würde es Mina wirklich nicht zumuten, sich jemals in so etwas zu verwandeln. Aber der Gedanke, den eine der beiden angestoßen hatte, dass es denn ihre wirkliche Form sein konnte … Irgendwie bezweifelte sie das.

Gut, es würde erklären, weshalb sie diesen seltsamen Staub immer wieder benutzte … aber weshalb sollte sie sich in sich zurückverwandeln? Mina war nur halb so dumm wie die beiden Exemplare hier – sie hätte sich einen Ausweg gesucht, um von jeglicher Schuld freigesprochen zu werden. Da war die Theorie des Ersatzes schon näher. Aber – woher sollte sie denn wissen, dass sie befreit wurden?

Es war sehr kompliziert – und Hikari hoffte, dass Chizuru und Yuki mehr Erfolg hatten.
 

__________

Ich hoffe, ihr hattet Spaß!
 

Lallende Grüße

- der Autor



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  fahnm
2010-11-17T00:00:16+00:00 17.11.2010 01:00
Hammer Kapi!^^
Ich bin mal gespannt was Mizuki jetzt machen wird.^^


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