Zum Inhalt der Seite

Say what!??

Blau trifft Rot
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

In der Glasbox ( Ein Gefühlsdrama)

Kapitel 4 (20) / In der Glasbox ( Ein Gefühlsdrama)
 

Ihr Herz pochte plötzlich wild gegen ihre Brust. Würde er sich endlich an sie erinnern? Jetzt… in diesem unheimlich elektrisierenden Moment

„… Tai…“, seufzte sie und spitzte ihre Lippen. Er würde sie jetzt an sich ziehen, dramatisch, wild und hemmungslos, und seine Lippen mit ihren verschmelzen lassen.

Ihre Augen schlossen sich sachte und langsam gilt ihre rechte Hand seinen Oberkörper hinauf.

„… mh…

Süß seit ihr ja, dass muss ich zugeben“!

Ja, etwas mehr Romantik hätte jetzt sicher nicht geschadet, aber es war schon eine Annäherung … an… seine letzten Worte, die ja eigentlich auch nichts anderes ausdrückten. Im Groben gesehen.

Er lächelte sie an. „Es ist so absurd“.

Tai blickte sonst recht selten so fröhlich drein, dass machte Blue wiederum glücklich.

„Ja das ist es“.

Sie hielt kurz innen, dann klickte sie das Schloss um und pustete sich Mut zusammen.

„Ich werde dann gehen“.

Ein letzter scheuer Blick in seine Augen.

„Das wird wohl das beste sein“, erwiderte er und nickte.

Nichts passierte. Mit erneuter Pusterei drehte sie sich um und legte eine Hand auf die Klinke.
 

„Wo warst du“?

Mist, wieso hatte Blue auch angenommen, die Blonde Schabracke würde es nicht mitbekommen haben.

„Mir war schlecht. Ich musste raus“.

Sie stand in ihrem samtigen roten Satin Zimmer und schnauzte Blue, erschöpft auf dem Bett liegend, grob an.

„Seit wann bewegst du deinen Prinzessin Hintern vor um 6:00 Uhr aus dem Bett“?

Ja… normalerweise schlief Blue bis 12 Uhr, da find dann immer Terror Dankin an, an ihrer Tür zu hämmern.

„Wieso schaust du um 6:00 Uhr durch das Spannerloch in meiner Zimmertür“? Erwiderte Blue fassungslos. Diese Frau war ein Roboter. Sie schlief und aß nichts, sondert tankte bestimmt nur anorganisches Material. Deswegen wirkte sie auch so kühl und unmenschlich. Sie war ne Maschine.

Erst einmal gab sie sich mit der Sache zufrieden, schließlich litt ihre Tochter sowieso an komischen Entzugs- und Schwächeanfällen. Super praktisch um sich vor jeglichen Sachen zu drücken.

„Der Arzt hat gesagt, ich sollte mich auch keiner alt zu großen nervlichen Belastung aussetzen, also…*pfeif* verschwinde“!

Mit deutlicher Winkbewegung wollte Blue ihre Erzeugerin aus dem Zimmer verbannen.

„Ich weiß was der Arzt gesagt hast. Du kommst nach deinem Vater, er war auch so verdammt labil“.

Ein Kurzer Vortrag über vergangene Tage folgte, dann erwähnte ihre Mutter nur beiläufig Staatsbesuch und Empfang und Hochzeit.

„Der Präsident kommt, mit Presse! Du wirst auch erscheinen. Aufgerüscht und mit Farbe im Gesicht! Heut Abend“! Punkt.

Rums.

Die Tür war gefallen.

Blue richtete sich auf und gruselte sich kurz. Bäh… schmantiger Dankin links neben ihr und kein Alkohol. Früher hatte ihr das Partyleben definitiv mehr Spaß gemacht!

Mit aufgerüscht meinte sie dann sicher wieder diese Puffkleider aus pink oder babyblau.

Wieder gruselte es durch ihren Körper und sie musste diesen Kleidern jedoch auch etwas Liebes abgewinnen, weil sie ein unsittiges Betatschen von Dankin durch so viel Stoff, unmöglich machte.

Bis etwa kurz nach halb 4 ließ man Blue ihren erschöpften, Koma-Gesundheitsschlaf, dann kam auch schon Maria zum aufrüschen.

„Ich hab das mit dem Umkippen gehört“, murmelte die Blonde neben Blue, als sie ein paar Mal die Bürste durch das blaue Haar wandern ließ.

„Es ist schön, dass sie dich wieder zu mir lassen“.

Sie nickte und fing an Blues Haare leicht hochzustecken.

„Was wollt ihr heut anziehen? Ich habe gehört, es sollen auch Presseleute kommen. Die werden euch sicher mit Dankin Kamms fotografieren wollen. Da müsst ihr besonders hübsch sein“!

Blue grummelte. „Ich seh nie wirklich besonders hübsch beim Kotzen aus, also ist meine Kleiderwahl so gesehen echt schnurz“!

Maria verstand den Sarkasmus nicht wirklich, sondert bürstete und steckte fleißig weiter.

„Ihr müsst aufpassen. Man redet über euch, und dem Body Piloten Thomes“.

Thomes…? Blue überlegte kurz und kramte. Thomes..Thomes… zugegeben, sie konnte sich keine Namen und auch keine Gesichter merken. War also mal wieder spurlos an ihr vorbeigezogen.

„Wer ist denn schon wieder Thomes? Ich kenne alle Piloten der Bodys. Gibt’s jetzt etwa nen 6ten“?

Maria schüttelte den Kopf. „Euer Freund, der euch damals hier besucht hatte. Mit dem roten Haaren“.

„Tai? Wieso nennst du ihn Thomes“?

Maria blickte sie von der Seite an.

„Wieso nennt ihr ihn die ganze Zeit Tai“?

„Weil er so heißt“, erwiderte die Blauhaarige patzig.

„Thomes Adam Instädt…. Heißt der junge Mann und man sagt ihm und euch eine Affäre nach. Ihr müsst vorsichtig sein. Ich weiß ja, dass ihr etwas für ihn empfindet, aber das ist gefährlich für ihn.“

Wieder kurzes Grübeln auf Blues Seite.

„Thomes Adam Instädt?? T(hohes) A(dam) I(Instädt)… T-a-i… Ist das ein Zufall… oder wohlmöglich… sein wirklicher Name“?

„Ja“.

Blue viel auf, dass Tai nun wirklich keine Nachnamen hatte. Jedenfalls hatte er ihr ihn noch nie verraten und bei Force wurde er auch nur mit Tai oder Kid angesprochen… komische. Es war ja bekannt, dass die Gardiens so einige Informationen von Leuten hervorkamen konnten. War es wohlmöglich eine Scanningstrategie der Gardiens gewesen?

So gesehen war Tais wirklicher Name bei der Force so gut wie ausgelöscht worden. Sein anderes Leben, als Thomes Adam Instädt hatte er nie wirklich leben können. Wurde ihm wohlmöglich dieses Leben eingetrichtert. Das Leben als Thomes Adam Instädt und es so gesehen noch glaubhafter gemacht?

„Er bringt euch Unglück“, murmelte Maria und wurde traurig. „Nicht nur euch, sondert auch meinem Bruder Blue“.

„Es tut mir Leid, dass mit deinem Bruder. Es war nicht meine Absicht, dass ihr wegen mir getrennt worden seid“, beteuerte Blue leise.

„Es war nicht eure Schuld. Er kam schließlich auf die Idee, gegen die Ausgangssperre zu verstoßen… und nur, weil er so schrecklich verliebt und dumm war. Er wollte nur das Beste für euch, so wie ich Blue. Also hört bitte auf mich“.

Durch den Spiegel blickte Blue Maria in die Augen.

„Es tut mir Leid…“, erwiderte sie doch Blue hielt in mitten ihres Satzes innen.

Sie konnte es nicht…

„Ich denke, es wird langsam für eine Resignation Zeit. Ihr wehrt euch so gegen ein gutes Leben, kein Wunder das ihr solche Schwächeanfälle bekommt. Ihr macht euch selbst innerlich kaputt“, stellte Maria fest. Sie wusste, dass Blue ihr ihre Wort jetzt übel nehmen würde.

„Wie kommst du darauf, ich solle mich geschlagen geben? Die Gardiens zwingen mich zu etwas, was ich nicht will! Ich soll mich gegen die Force stellen, von den ich eigentlich ausgebildet wurde, welche ich eigentlich angehöre! Ich kann sie nicht einfach verleugnen!!“

Ruppig riss sie Maria die Bürste aus der Hand und pfefferte sie aufs Bett. Dabei war Blue aufgesprungen und blickte ihr mit Fäusten geballt bitter in die Augen.

„Hat dir meine Mutter befohlen, du sollst das zu mir sagen“?

Maria schüttelte den Kopf.

„Bei den Gardiens liegt eine große Zukunft vor euch! Wieso wollt ihr das verschenken! Ihr wisst ganz genau, dass kaum noch eine Chance besteht, dass Forceangriffe Wirkung zeigen und eine Wende des Kriegsverlaufes bewirken. Sie sind so gut wie geschlagen“!

„Ich bin es jedenfalls noch nicht“, stellte die Blauhaarige verbittert fest und griff sich ihr schwarzes Kleid.

Blue bemerkte, dass sie mit der Zeit eine richtige Force Soldaten geworden war, nicht nur rein äußerlich, auch innerlich vertrat sie die Force mit jedem Gedanken.

Das hätte sie sich am Anfang ihrer Odyssee nie träumen lassen.

„Begleitest du mich auf den Empfang“? Murmelte sie nach ein paar Minuten, als langsam wieder allgemeine Depressionen bei Blue eingekehrt war.

„Wenn ihr das wünscht“.
 

Sie stand nun schon seit etwa 4 ½ Minuten, so lange starrte sie jetzt schon auf die große Wanduhr, still an einem Pfeiler gelehnt.

Schrecklich, monströs langweilig. Um nicht zu sagen, die schrecklichste Party, auf der sie je gewesen war.

Zu allem Überfluss waren hier auch nur alte Leute.

Schrecklich alte Leute die über Politik redeten.

Und schrecklich lahme Musik.

Klaviergeklimper.

„Soll ich euch noch ein Glas holen“? Murmelte es von ihrer rechten Seite. Maria hatte schon ordentlich Prossecco getankt. Sie war wohl ziemlich aufgeregt, weil sie noch nie bei solch einem wichtigen Anlass dabei gewesen war. Blue nickte und Maria torkelte von dannen, in die alte Menschenmenge, die über Politik diskutierte.

„Mitten ins Epizentrum. Ob sie das überleben wird“?

Blue dachte sich Geschichten zu jedem alten Mann aus, der sich flüchtig anstarrte. Klar, Frischfleisch war hier Mangelwaren und alte lüsterne Männer gierten ja förmlich nach solchen jungen hübschen Dingern, wie den Beinen. Deshalb standen Blue und Maria auch etwas gedrängt an einem dicken Pfeiler, um möglichst geschützt zu stehen.

Half aber leider bei jüngeren, lüsternen Männern wenig.

„Ich hab dich gesucht! Ich hoffe du trinkt Vitamincocktails anstatt Alkohol. Wann wollen wir mit der neuen Trainingseinheit beginnen“?

Von hinten hatte sich Dankin Kamms angeschlichen und spuckte bedrohlich in ihr Ohr.

„Ihr versuche mein Bestes. Mit Vitamincocktails kann ich mir deine Visage nicht schön trinken, also erlasse mir bitte noch 6 Gläser, dann steig ich um. Versprochen“.

Er legte seinen Arm um sie und zog sie zu sich.

„Du bist so zynisch. Das gefällt mir. Ich mag selbstbewusste Frauen wie dich. Sie üben einen interessanten Reiz auf mich aus“. Er schmachtete dicht an ihr Ohr und zog einige Strähnen aus ihrem Haar hervor.

„Ja, mir geht’s ähnlich. Du rufst bei mir auch eine gewissen Reiz hervor. Brechreiz umgangssprachlich“!

Damit drückte sie an ihm herum, damit wieder etwas Luft zwischen Beider Körper passen konnte.

Dankin aber lief schnell mit ihr los, so dass Blue jetzt auf nette Gattin umspringen musste, da die Beiden soeben das Parkett der Verliebten betreten hatten.

„Mr. Kamms stellen sie uns nun endlich ihre Verlobte vor“?

Von allen Seiten stürmten Menschen heran und sogleich zuckten bedrohlich helle Blitze auf.

„Blue Bright. Tochter der Kommandantin Bright. Ein sehr edles und feinfühliges Wesen. Sie ist eines unserer spezialisierten Medien für die neuen Kampfeinheiten.“

Dankin strahlte und präsentierte kurz, in dem er einmal keck und einmal romantisch verliebt zu Blue blickte.

Ihr Blick drückte viel mehr das Entsetzten aus, wenn sie ihr Pausenbrot mal für zwei Wochen im Rucksack vergessen hatte und es nun fand.

„Boohr..wo ist Maria und das Glas“, stöhnte Blue, als nun weitere Fotographen dazu kamen und das Spiel erneut vonstatten ging.

Sie war müde, und sie war es Leid ständig eine heile Welt vorspielen zu müssen. Sie fragte sich ernsthaft, ob in der Presse neben der Lovestory eigentlich auch Kidnapping und Sklaverei erwähnt wurde! Wusste denn eigentlich überhaupt jemand da draußen, dass sie das alles hier nicht freiwillig machte??

Nur um ihre Familie und Freunde zu retten??

Sie wurde müde und lehnte sich gegen Dankin, der gerade von einer neuen Strategie erzählte. Wenigstens sah es so aus, als ob Blue Dankin mögen würde. Damit hatte sie ihre Soll für heute erfüllt.

Dankin unterbrach das Interview und nahm Blue an die Hand.

„ Geh raus und setzt dich hin, wenn du nicht mehr kannst“, murmelte er fast schon führsorglich.

Blue war erstaunt. Er machte sich Sorgen!

Auf einer Terrasse, von der man das Meer überblicken konnte, setzte er Blue auf eine Liege und verschwand auch wieder. Der Ruhm und die grellen Scheinwerfer ließ er sich doch keine Sekunde länger entgehen. Sie schnaufte müde und beobachtete die Sterne.

Der helle Mond tauchte ihren Körper fast warm ein, und sie schloss ihre Lieder um kurz den Moment zu genießen, in dem sie allein und unbeobachtet war. Das Meer war nur schwach zu hören, trotzdem versuchte sie sich vorzustellen, ihre Füße ständen am Strand und das kühle Wasser umspielten sie.

„Hast du dich noch immer nicht erholt... . Blue“?

Als ihre Augen wieder Lichtkontakt hatten, blickte sie eine dunkle Gestalt, ein paar Meter von ihr entfernt an dem Balkon Geländer stehen.

„Tai bist du das“?

Er trat aus dem Schatten hervor und präsentierte sich in einer weißen Uniform mit blauen Nadelstreifen. An der Brust klebten ein paar Abzeichen und das Logo der Gardiens. Ein X grüner Pfeil nach unten gerichtet mit einem Kreis umrandet.

Seine roten Haare waren schmantig nach hinten gegellt und das gefiel Blue nun so gar nicht. Es erinnerte sie an Dankin‘s Schleimerlook.

„Woher hast du die viele Abzeichen und wieso ist dein Haar so… Richtungs- weisen schleimig“?

Tai tastete sich verunsichert sein Haupt ab und kniete sich zu ihr hinunter. Blue hatte sich etwas aufgerichtet und richtete sein Haar, in dem sie einmal wild hindurch fuhr.

Jetzt stand es so wie immer, ungestüm vom Haupt ihres Schwarmes ab.

„Das war ne alte Frau. Sie meine, ich solle nicht so schlampig zu diesem Anlass herumlaufen. Die Orden hat mir der Oberst verliehen. Weiß auch nicht so genau warum“.

Blue fuhr den weisen Kragen seiner Uniform entlang und strich über die silbernen Abzeichen, die alle 5 verschiedene Formen hatten.

„ Es sieht natürlich für die Presse besser aus, wenn du als Nationalheld, schon möglichst viele Verdienste hast. Du bist doch einer der Big Five und musst dich von der Masse abheben“.

Das verstand Tai natürlich nicht.

„Big Five“?

Sie belächelte ihn und strich flüchtig um sein Kinn.

„Es… ist ein wenig rau. Die alte Frau hat sich also nicht gezwungen dich zu rasieren“?

Flüsterte sie und blickte in seine Augen.

Er tat es ihr gleich und ließ ihre zaghafte Berührung wandern.

„Ich wollte es so… und irgendwie hatte ich gehofft, dich heut hier zu treffen“, gab er zu.

Als sie sein rechtes Ohr erreichte, und zaghaft mit seinen Haarspitzen spielte, schob sie ihren Körper nun bis zum äußersten Rand der Liege. Der Mond spiegelte sich etwas in seinen Augen wieder und seine feuchten Unterlippen glänzten sachte und auffordernd, als er sie kurz mit der Oberlippe benetzt hatte.

Wieso küsste er sie nicht einfach?

„Du siehst traurig aus“, murmelte er und riss sie aus den Gedanken. Blue nickte nur.

Mit beiden Händen drückte Tai ihre Schultern näher zu sich heran, so dass ihre Wange die Harten Schulterpolster seiner Uniform spürte. Seine rechte Hand fuhr hinauf zu ihrer Schulter und strich sachte über sie, als ob er versuchte sie zu trösten, ohne Worte.

„Du bist sehr oft traurig, nicht war“?

„Ja“, murmelte sie und atmete einmal tief ein.

Sein Geruch betäubte ihre Sinne und ihre Finger gruben sich in den Stoff unter ihr.

„Wegen mir…“! Die Arme, die um ihren Körper lagen, zogen sich enger zusammen und Blue spürte eine angenehmen Nähe und Wärme.

„… ich habe dir schon immer Kummer gemacht. Du warst oft böse auf mich. Das spüre ich. Und trotzdem sagst du, dass du mich magst? Ich versteh das nicht“.

Seine Arme drückte noch fester zu. Er wollte sie nicht loslassen.

„Ich spüre diese Eifersucht, wenn ich dich in den Armen eines anderen sehen. Es war nicht nur bei Dankin Kamms so, auch bei diesem Ben“.

Blue zuckte zusammen.

„Du erinnerst dich“?

„Ich fühle es. Ich spüre diesen Egoismus in mir und das ist Falsch. Er hat dich hier her gebracht“.

Die Nacht war schwül. Tai bemerkte eine gewaltige Hitze in ihm aufsteigen, als er sie im Mondschein so betrachtete. Ihre Beine schimmerten frisch und samtig und ihr recht unspektakuläres Kleid war schon ein Stückchen aufwärts gerutscht, beim Versuch sie zu Trösten. Es war so verlockend und er konnte nicht leugnen, die ganze Zeit an sie gedacht zu haben, nackt wie auch angezogen. Mit dem Finger fuhr er langsam ihren Rücken hinab und schließlich verirrten sich einzelne seiner Berührungen an ihren Pobacken, die sich mehr als deutlich unter ihrem dünnen Stöffchen abzeichneten.

Sie wanderten soweit, bis er schließlich weiche und klamme Haut ihres Oberschenkels unter seinen Fingerkuppen spürte. Das Kleid entblößte nun fast ihre Unterwäsche, doch es war dunkel und keiner konnte sie jetzt sehen.

Tai spielte mit dem Schwarzen Stoff und zwirbelte ihn.

Blue hatte ihre Augen geschlossen. Sie wusste was er tat, es war unsittlich, aber sie genoss es trotzdem. Tai ergriff zum ersten Mal die Initiative, mal mit Ausnahme ihres ersten gemeinsamen Kusses, der wohl er eine impulsive Reaktion gewesen war. Und daran konnte er sich jetzt auch nicht mehr erinnern.

Er küsste ihr Ohr sachte und schob sie langsam aus seinen Armen um ihr ins Gesicht zu blicken.

Er hatte ihr Ohr geküsst!!

Also, dass machten doch nur Verliebte, so ne Art Pärchengeste.

Was war das jetzt?

Oder was dachte er vielmehr in seinem ausradierten Gehirn? Konnte er denn eigentlich noch wissen, was richtig oder falsch war, wie sein Verhalten einzuordnen war?

Er hatte schließlich all seine emotionalen und sozialen Verbindungen vergessen. Na ja, sonderlich waren diese Verbindungen damals nicht sehr ausgeprägt gewesen.

„Ich habe gehört, dass du mit Dankin Kamms verlobt sein sollst“.

Er flüsterte genau an ihre Lippen, als er sich schon etwas näher zu ihr gebeugt hatte. Blue musterte seine Mimik. Eifersucht? Bedenken? Verzweiflung?

Nichts von allem sah sie in seinem Gesicht.

„Ja…“. Blue ertrug seinen Blick nicht mehr. Was sollte sie da denn schon drauf antworten?

Scheißdreck war das. Sie und dieser schmantig, kontroll- und machtgeile Freak? Romantischer war da ein Urlaub mit einer Seerobbe!

„Ich werde mit ihm Kinder über Kinder zeugen und mein Leben lang Pullis für die Mannschaft stricken“. Bei dem Gedanken wurde sie schon wieder grantig.

Er hielt ihre Arme fest, als Blue sie beschämt und angekratzt von ihm abwenden wollte. Irgendwie hatte sie das Gefühl, als ob er sich gerade über sie lustig machte. Und sie empfand diese Tatsache, Dankin Kamms heiraten zu müssen, schon schlimm genug.

Er grinste als er merkte, dass sie bockig wurde. Seine Hand schlang sich um sie und er drückte ihre Brust gegen seine.

„Ich finde das nicht lustig“!

Seine Nase strich ihre Wange entlang. „Wenn ich dich vorm Altar wegschnappe, wird Dankin Kamms mich Köpfen lassen“.

Ihre Hand drückte gegen seine Wange. „Du Dumpfbacke. Wie oft hast du gesagt, dass du mich retten willst“!

Er nickte und lächelte. „Ich werde es trotzdem tun“! Mit Schwung griff er um sie und hob sie von der Liege auf seine Arme. Blue schrie panisch auf. „Was machst du da?? Wenn uns jemand sieht?“

Tai fuhr an das Geländer heran und ließ sie wieder zu Boden. Blue zupfte sich ihr Kleid zu Recht, welches ihr skandalös nur noch kurz über die Backen reichte. Dieses Gefühl in ihr brachte sie um den Verstand. Und jetzt war Tai schon wieder fast der Alte, so unbeholfen und ohne Benehmen. Sein verschmitztes, fast knabenhaftes Lächeln brachte sie allerdings soweit, ihm keine Ohrfeige zu verpassen.

Er drehte sie um und ob den Arm. „Dort hin werde ich dich verschleppen“. Murmelte er.

„Aufs Meer“?

„Ja, dort wo uns keiner findet“.

Sie spürte seinen Körper eng hinter sich. „Tai…“. In ihr stießen unverschämte Erinnerungen auf. Vielleicht hatte er ja auch ein wenig dieses De-ja-vu Gefühl in sich.

„Wenn ich die Augen schließe ,haben ich das Gefühl, mich zu erinnern“, flüsterte er in ihr Ohr und seine Hände legten sich an ihre Hüfte. Blue drückte ihren Kopf gegen seine Brust. Ihre Hände legten sich auf seine und dann führte sie ihn über ihre Silhouette hinauf zu ihrer Schulter.

„Damals, in diesem kleinen Motel, waren wir uns so nahe, wie noch nie zuvor. Kannst du dich daran erinnern“?

Tai schloss seine Augen und roch an ihrem Haar. Sie sah nicht, dass sich seine Augenbrauen nachdenklich zusammenzogen. „So nah wie noch nie zuvor? Ich würde mich zu gern daran erinnern“, murmelte er. Blue musste bei jedem Atemzug von ihm kichern, weil es so in ihrem Nacken kitzelte.

„Ich wusste nicht, wieso meine Verlobte eine Vergangenheit mir dir haben sollte, Thomes. Schließlich bist du schon sehr lange ein Soldat der Gardiens und sie eine ehemalige Schülerin aus der Provence. Lass dir von ihr nicht einreden, einmal der Force angehört zu haben. Dein Vater scheint wohl noch immer zu hoffen, du würdest durch sie die Ufern wechseln“.

Eine raue Stimme durchbrach den Mondschein-Grapsch- Erinnerungsmoment und Dankin platze ungemütlich und ziemlich sauer in die Szene hinein.

„Schatz, ich habe frohe Kunde. Wir werden uns nächste Woche das Ja-Wort geben. Ich habe es der Presse gerade mitgeteilt“. Tai hatte ihre Schulter losgelassen und war einen Schritt zur Seite gegangen.

„Oh wie schön. Ich habe doch noch gar nicht meinen letzten Schwur aufgeschrieben, den ich kurz vor meinem Tod dir noch ins Gesicht hauchen werde. So ein mist“!

Dankin packte ihre Hand und funkte sie wütend an. Wer jetzt nicht mitbekommen hatte, was da gerade zwischen Tai und Blue gelaufen war, war entweder noch ein Kind oder einfach nur sehschwach.

„Wie schön, aber du wirst keine Zeit haben mir einen Liebesschwur aufzusagen, so schnell wird der Hochzeitskuss dich daran hindern“!

Tai stand nur daneben und beobachtete. Im Moment schien die Sache noch nicht eingreifungswürdig zu sein.

Er spürte Dankin‘s hasserfüllten Blick. „Wieso mein Vater dich in der Einheit behalten wollte, ist mir bis heut noch schleierhaft. Du hast mit deinem Teenager einen so schlechten Steigerungsdurchschnitt, dass man auch einen Rentner ins Cockpit des Bodys stecken könnte. Lass die Finger von meiner Braut, sonst wirst du ein Cockpit nur noch zu sehen bekommen, wenn es gereinigt werden muss“.

Dann trampelte er mit Blue an der Hand davon.

Ihr letzter Blick über die Schulter galt Tai, der grübelt ihren Abgang verfolgte.

„Lass mich los, ich kann auch allein gehen“, keifte sie schließlich in einem Seitengang, als Dankin noch immer nicht an Tempo nachgelassen hatte. Dadurch, dass er nun so schrecklich eifersüchtig geworden war, war für Blue wohl die Party gelaufen.

„Dummes Huhn, glaubst du ich lasse das durchgehen“?

Er hatte sie gegen die Wand des Ganges gedrückt und lehnte über ihr.

„Du weißt wie es um dich und deine Familie steht. Nur ein Befehl, und dein Gehirn klebt wirklich an der Wand eines unbekannten Raumes, und keiner wird es je bemerkt haben, dafür kann ich sorgen. Das gilt nicht nur für dich!“

Er hob ihr Kinn an und zwang Blue, ihn anzusehen.

„Du wirst also um eine Heirat mit mir nicht herumkommen. Wir beide sind genau das, was die Öffentlichkeit braucht, um diesen Krieg zu vergessen. Diese Lovestory sollte das einfache Fußvolk über den sonstigen Milliarden Verlust hinwegtrösten können“.

Mehr als ein bitteres Lächeln hatte Blue für Dankin nicht übrig.

„Du bist so bezaubert, wenn du mir ein Lächeln schenkst, Blue“, säuselte er und drückte seine Lippen auf ihre. Wie erwartet erhielt er von ihr eine vehemente Abwehr, doch Dankin hielten Blues Zappeleinen nicht auf.

„Wie süß du schmeckst“. Dankin riss Blues zarten Körper herum und drückte ihr Gesicht an die Wand. Dicht an sie gedrängt schob er seine rauen Hände unter ihr Kleid und strich über die weiche Haut ihres Oberschenkels.

„Ich kann kaum die Hochzeitsnacht erwarten“, zischte er und fuhr mit seiner Zungenspitze ihr Ohr entlang.

Ein Schrei schallte durch den leeren Gang, als der oberste Befehlshaber Junior seine Hand grob zwischen ihre Beine schob.

„Dreckskerl, lass mich los“! Doch Blue konnte sich in diesem Moment lediglich mit Worten versuchen zu wehren, die bei Dankin nicht sonderlich Wirkung zeigten.

Blue war sonst Dankin gegenüber sehr selbstsicher und vorlaut, doch jetzt schlug ihr Verhalten in Angst um. Ihre zarten Finger, die an der kalte, weißen Wand lagen, zitterten und sie kniff ihre Augen zusammen, um die Prozedur, die ihr ihre Unterlegenheit demonstrieren sollte, ertragen zu können.

Er strich ein paar mal über den weichen Stoff ihres Höschens und atmete schwer an ihrem Ohr vorbei.

„Wieso bist du so still geworden? Gefällt es dir“? Seine linke Hand hatte noch immer ihr Handgelenk fest an der Wand fixiert. Sie biss sich auf die Unterlippe, um die Angsttränen in ihr zu unterdrücken.

„ Lass mich dir etwas zeigen“.

Damit war sie vorläufig erst einmal von Dankin‘s Sex-Attacke befreit.

Durch ein paar weitere, verlassene Gänge führte er sie ins Kellergeschoss, des Hauptgebäudes. Hier unten drang kein Tageslicht mehr auf Blues Füße. Links und rechts sterile, weiße Wände. Schließlich öffnete sich für die Beiden ein Trakt, bestehend aus unzählig, aneinander gereihten gläsernen Behältern, die kaum 5 Quadratmeter groß waren.

Blue blickte sich misstrauisch um, erkannte jedoch noch niemanden in den gläsernen Boxen. Vereinzelte, weiß gekleidete Männer saßen darin herum und blickten sie stumm an.

„Sind das Kriegsgefangene“? Murmelte sie zu ihm nach vorn.

Er blieb stehen und wandte sich links von ihr zu einer Box. Blue erreichte ihren Verlobten schließlich und blickte nun in das Innere hinein. Dort, auf dem Boden, kauerte ein Mann, mit braunen Haaren und weißem Gewandt auf dem kalten Boden. Seine Augen waren verbunden und die Hände fest auf seinen Rücken geknebelt.

„BEN“! Blue drückte ihre Handflächen gegen das Glas und hämmerte kurz dagegen.

Ben regte sich und sein Schopf hob sich langsam.

„Blue“?

„JA“!

Sie drehte sich zu Dankin und erwartet eine Erklärung.

„Den haben wir bei den Übernahme von der Insel, wie du sie nennst, mitgehen lassen. Tolles Spielzeug. Er ist ein Face… ist und bleibt er. Hat von so ziemlich Nix ne Ahnung aber als Druckmittel alle Male bestens geeignet“.

„Lass mich zu ihm“! Flehte Blue und nahm seine Hand.

Sie würde alles tun, um Dankin in diesem Moment weich zu kochen!

ALLES!

„Na nu, jetzt bist du so anschmiegsam. Hätte ich doch bloß schon früher mein Ass gespielt, dann hätten wir jetzt schon weitaus angenehmere Nächte hinter uns gehabt“!

Er grinste.

„Dankin…bitte“!

Er strich durch ihr Haar und blickte siegessicher auf sie nieder.

„Wenn das dein Wunsch ist, meine zukünftige Ehefrau“.

Mit einem kurzen Klick hatte er die Tür zur Glaszelle geöffnet. Vorsichtig kniete Blue neben ihrem Freund nieder.

„Ich bin‘s Ben, Blue… Blue Bright“!

„Ms..Ms Blue…“. Schnell zog sie sanft die Augenbinde von seinem Gesicht.

Seine Augen kniffen sich schmerzend zusammen und nur langsam konnte er die sanften Gesichtszüge seiner besten Freunden vor sich erkennen.

Ihr Arm legte sich um ihn und sie lehnte ihren Kopf gegen seine Brust.

„Ich hatte solche Angst, du würdest nicht mehr leben Ben“.

„Mir ging es nicht anders Blue“, murmelte er.

Blue glitt um seinen Körper herum und löste die Fesseln auf seinem Rücken. Als er seine Hände zu reiben begann, sah sie deutlich, wie rot und blau die Handgelenke von ihrem besten Freund schon waren. Wie lange musste er bloß schon so ausgehaart haben?

„Ben… es tut mir so Leid. Ich werde dir helfen“.

Sie beugte sich zu seinen Händen hinunter und küsste die rot, blauen Stellen seines Handgelenkes.

Ein leichtes Lächeln huschte dem Gefangenen über die Lippen.

„Ihr seit noch so schön, wie vor Monaten, wo ich euch das letzte Mal gesehen habe“.

Er strich eine Strähne aus ihrem Gesicht.

„Ist das zu fassen?? Wie viel solcher Romeoszenen hast du eigentlich noch drauf? Hast du ganz Force vernascht, dass dir jeder Schwanzträger zu Füßen liegt“?

Dankin wurde schon wieder knatschig und riss an ihren Haaren, so dass Blue schreiend nach hinten klappte.

„Das tut weh, Mistkerl“!!! Sie Fluchte und wischte nach ihm.

„Machen wir uns auf zum nächsten Besuch, liebste Julia“. Dankin packte sie und schleifte Blue‘s wiederständigen Körper aus der Glasbox.

Es ging ans Ende des Ganges, an eine weitere Glasbox. Dort, auf dem weißen Fliesenboden hockte ein Mädchen mit braunen, kurzen Haare.

Dankin preschte ungeduldig mit seiner Handfläche gegen das Glas, so dass das kümmerliche Häufchen erschrocken mit dem Schopf emporschoss.

Sie war zu Blues Erstaunen nicht geknebelt worden.

„…Blue..? Bist du das“? Ihre gedrungene Stimme schalte nur sachte an Blues Ohr. Das blauhaarige Mädchen wusste zuerst nicht, wie sie diesen Anblick einordnen sollte.

„…. Mischa….“?
 

Kapitel 4 (20)/ ENDE
 

*********************
 

ich hoffe es ist jetzt lang genug.

Ja irgendwie komme ich nicht wirklich auf den grünen Zweig, der neben meinem Laptop auf einem Zettel stichpunktartig aufgeschrieben wurde(wärend der Arbeit). Also ja es gibt ein geplantes Ende, aber nein: es ist noch nicht fertig und irgendwie auch umständlich.

Ich würde so gern perverse Sachen schreiben, aber im Moment bin ich einfach toootal unkreativ.

Ich hoffe mit dem Kapi gelingt mir bei meinen Lesern eine winzige Zufriedenheit.

Sorry also fürs lange warten liebe il_gelato. ich verspreche Besserung

LG Little D.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Mirumy
2008-10-26T16:49:29+00:00 26.10.2008 17:49
Wow! Wie schaffst du es nur immer wieder mich in deinen Storys so zu fesseln?
Die Charaktere sowie der Aufbau der Story sind einfach klasse! Hoffe doch mal du hast den Status "abgebrochen" nur für kurze Zeit eingestellt und hast nicht tatsächlich vor, diese wahnsinns Geschichte unbeendet zu lassen!

Viele Liebe Grüße
Mirumy
Von:  il_gelato
2008-09-23T14:37:42+00:00 23.09.2008 16:37
Ich weiß deine Mühe zu schätzen.

Ich finde das Kapitel ist seit langem das beste, auch wenn es hart klingen mag, hat dieses wieder eine Struktur und ist nicht zu wirr.

Ich freue mich schon auf das nächste.


Zurück