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Marja Morewna

von

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Die Hexe

Marja wurde durch den Ruf eines Raben wach. Sie kniff die Augen zusammen ehe sie es wagte diese zu öffnen. Am Himmel sah sie einen Raben, einen Falken und einen Adler die um sie kreisten. Ihr kam der Gedanke, dass ihr die Vögel dass Leben gerettet haben. Sie richtete sich auf, doch sie spürte keine Schmerzen, ihr Körper wies nicht die geringste Spur eines Kampfes auf. Hatte sie vielleicht halluziniert? Noch wage konnte sie sich daran erinnern, dass sie von einer Bande Männer angegriffen worden war. Aber warum war sie nicht im Zug? Da waren diese Räuber, ich hab Ivan … Oh mein Gott Ivan! Plötzlich fiel ihr alles ein. Ein verzweifelter Schrei entglitt ihrer Kehle, mit aller Kraft schlug sie in den festgefrorenen Boden ein. Da flog der Rabe hinunter pickte mit seinem Schnabel ihren Ärmel und zog daran. Marja verstand die Aufforderung und stand auf. „Du weißt wo Ivan ist?“ Der Rabe flog als Antwort wieder in die Lüfte und wartete darauf, dass Marja sich in Bewegung setzte.

Es war schon ein erstaunliches Bild welches das Quartett bot. Links neben Marja flog der Falke, rechts neben ihr der Adler und der Rabe führte die Gruppe an. Es dauerte nicht lange und sie erreichten ein altes Haus. „Ist Ivan da drinnen?“ Der Falke schüttelte den Kopf und zeigte in die Richtung eines Autos. „Ah, verstehe…“ Marja war schon im Inbegriff das Gartentor aufzumachen und zum Haus zu gehen, als sie ein kleines Mädchen zurückrief: „Gehen Sie da nicht hinein!“

„Warum denn nicht?“

„Da wohnt die alte Hexe Baba Jaga. Sie wird Sie bei lebendigen Leibe verspeisen.“

Wow hier ist man aber sehr abergläubisch, dachte sich Marja. Das kleine Mädchen aber spürte Marjas Vorwurf, etwas gekränkt senkte sie den Kopf in ihre gelb, schwarz gestreifte Jacke, in der sie wie eine kleine Biene aussah.

„Sie glauben mir nicht. Aber ich schwöre es Ihnen, in ihrem Garten sind lauter Fallen eingebaut, die lebensgefährlich sind.“ Marja war gerührt von der Sorge der Kleinen, doch sie wollte nicht umkehren, koste es was es wolle. „Es gibt da jemanden den ich retten muss, und dazu brauche ich ein Fahrzeug.“

„Wenn es Sie davon abhalten könnte zur Hexe zu gehen, würde ich Ihnen sofort eines geben…aber ich hab leider keines.“

„Schon gut, ich werde es mit der Hexe aufnehmen.“ Marja machte das Gartentor auf, just in diesem Moment schoss ein gewaltiges Feuer aus dem Boden in die Höhe. Das kleine Mädchen fing an zu schreien. „Sehen Sie, sehen Sie ich habe es Ihnen gesagt, kehren Sie um.“

„Und ich habe gesagt, dass ich es mit der Hexe aufnehmen werde.“ Ich werde Ivan retten, um jeden Preis. Sie nahm ihren Schal und wälzte ihn im Schnee, bis er selbst schon Schneeweiß war. Danach legte ihn sich Marja um den Kopf, damit ihr Haar nicht Feuer fing. Dann nahm sie Anlauf und rannte durch die Feuerwand hindurch. Die Wand war so dick, dass Marja glaubte einen Fluss aus Feuer zu überqueren. Wie durch ein Wunder schaffte sie es, ohne auch nur die kleinste Verbrennung davon getragen zu haben.

„Was wollen Sie hier?“ Hustete es von der Haustür aus in Marjas Richtung. Eine alte Frau stand dort und wahrhaftig sie sah tatsächlich aus wie eine Hexe. Gekleidet in Lumpen, gebückt wie der Glöckner von Notre Dame und sie krächtzte mehr, als dass sie sprach. Marja drehte sich um und wollte zum Mädchen hinüberschauen, da dass Feuer bereits aus war, aber das Mädchen war verschwunden. So sprach sie zur Alten: „Mein Freund ist von Kaschtschej entführt worden. Ich brauche ein Fahrzeug um …“

„Das ist nicht mein Problem“ unterbrach sie die Hexe. „Ich wüsste nicht warum ich dir helfen sollte.“

„Bitte ich entlohne Sie auch dafür.“ Nun wurde das alte Weib hellhörig und ging in den Handel ein. „Ich muss für drei Tage verreisen, wenn du bis dahin auf meine Autos aufpasst, darfst du dir eines aussuchen, ich werde es dir schenken. Aber wenn auch nur der kleinste Kratzer zu sehen ist, dann spieße ich deinen Kopf auf den letzten Pfahl meines Zaunes.“

Marja musste schwer schlucken, zum einen wegen der Drohung, zum anderen, weil sie durch diesen Handel drei Tage verlieren würde. Sie schaute sich Hilfe suchend nach ihren drei Begleitern um und alle drei nickten ihr zustimmend. Also willigte sie ein.

Am ersten Tag passierte nichts. Am zweiten Tag jedoch, schlich sie jemand in die Garage, aber bevor er auch nur ein Auto anfassen konnte wurde der Einbrecher mit einem kräftigen Fußtritt hinaus befördert und da kam das kleine Mädchen in ihrer Bienenjacke vorbei. Freudig rief sie Marja zu „Sie leben ja noch, was für ein Glück.“

„Ja ich muss die Autos der Alten hüten, dann schenkt sie mir eines.“

„Da bin ich ja froh! Morgen bringe ich Ihnen etwas zu lesen, damit Ihnen nicht langweilig wird.“

„Danke!“

Und wie versprochen kam das Mädchen am dritten Tag und brachte Marja ein Buch mit.

„Ich wollte Ihnen noch einen Rat mit auf dem Weg geben.“

„Dann lass mal hören!“

„Wenn Sie sich ein Auto aussuchen, dann nehmen sie das Kleine dort ganz hinten.“ Das Bienenmädchen zeigte auf ein verrostetes altes Ding. „Äh…ich weiß nicht ob das wirklich etwas für das sibirische Gelände ist.“ Marja zweifelte, doch das Mädchen beharrte darauf. Es sei das schnellste und wendigste Fahrzeug das die Baba Jaga besaß. Um vom Thema abzulenken, beschloss Marja ihr aus dem Buch vorzulesen. Sie las den Titel Marja Morewna.



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