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The Chronicles of Narnia

Another World - Another Story
von

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Entführung

Edmund konnte schon das Schloss sehen, zu welchem sie zu gelangen versuchten. Ein eisiger Wind wehte ihnen entgegen. Edmunds Herzschlag schien auszusetzten, als ihm klar wurde was das bedeutete. Das Pferd auf welchem sie ritten, begann zu taumeln und stürzte dann zu Boden. Beide flogen herab und landeten unsanft im gefrorenen Gras. Schnell krabbelte Edmund auf allen vieren zu Lucy, um wenigstens sie zu schützen. Er griff ihre Hand und sah sich um. Nirgends war jemand zu sehen, doch er wusste das sie da war.

Lucy konnte einen Aufschrei nicht verhindern, als sie vom Pferd stürzte. Sie schlug hart auf dem Boden auf und schlug hart mit dem Kopf auf. Ihr wurde ganz schwarz vor Augen und nur schwach spürte sie Edmunds Hand, als er ihre nahm.

"Was hat das zu bedeuten?" fragte sie benommen.

Edmund strich ihr einen Tropfen Blut von der Stirn, der seinen Weg zu Boden suchte. Sie musste sich beim Sturz verletzt haben.

"Jadis" flüsterte Edmund als eine helle Gestalt vor ihnen auftauchte.

"Edmund.."

Ängstlich kroch Lucy nun in Edmunds Arme. Sie suchte seinen Schutz, denn als einzige Verteidigung hatten sie den kleinen Dolch, der an ihrem Gürtel hing. Der Ältere verfluchte sich sein Schwert wegeworfen zu haben. Schützend schlang er seine Arme um Lucy. Er musste sie beschützen um jeden Preis. Was würde Peter von ihm denken, wenn er es nicht schaffte.

"Edmund, mein Edmund. Komm zu mir" hauchte eine eiskalte süße Stimme.

Lucy klammerte sich an das rote Wams.

"Hör nicht hin Edmund! Bitte hör nicht hin!"

Sie vergrub ihr Gesicht in seinem Wams, da sich Tränen in ihren Augen bildeten. Ihr Kopf schmerzte höllisch und sie hatte so furchtbare Angst. Um Edmund und um Caspian, der noch immer in Cair Paravelle zu sein schien.

"Dir passiert nichts. Ich verspreche es!" stammelte Edmund leise.

Erschrocken fuhr er zusammen, als eine kalte Hand sich auf seine Schulter legte. Als er sich umdrehte starrte er in das Gesicht der weißen Hexe, lebendig wie eh und je.

"W ... wie?" brachte er heraus.

"Mein geliebter kleiner Verräter, das tut jetzt nichts zur Sache, ihr beiden werdet mit mir kommen und mein Leben sichern. Dafür werde ich sorgen!" sagte sie und um die beiden herum bildete sich ein eisiger Käfig.
 

Caspian hatte sich nach Stunden, wie es ihm schien, endlich von den Wölfen freigekämpft und preschte mit seinem Hengst über die einst grüne Ebene. Sie war mit einer dicken Eisschicht überzogen und schon von weitem konnte er Jadis Gestalt erkennen. Sie hatte sich wirklich weit von ihrem Schloss entfernt und traute sich damit einiges.

Caspian hob das Schwert Edmunds und streifte damit ihre Seite, gleichzeitig zerschlug er damit die Stäbe des Käfigs, welcher sich um Lucy und Ed gebildet hatte.

"Schnapp dir Lucy und verschwinde von hier!"

Gerade wollte Edmund Lucy bei der Hand nehmen, als er bemerkte da sie immer leichter wurde und auf einmal über ihm hing. Ein riesige Schneeeule hatte sie am Rock gepackt und in die Luft gezerrt. Mit einem Satz saß die Königin auf deren Rücken, in einem gläsernen Sessel und entschwand mit dem Mädchen in den Himmel. Schnell verschwand sie mit ihr in den weißen Wolken.

Vollkommen verstört blieb Edmund zurück und starrte in den Himmel, wo sie verschwunden waren. Er brachte es nicht fertig auch nur ein Wort zu sagen.

"EDMUND! CASPIAN!"

Lucy wehrte sich aus Leibeskräften, doch sie brachte es nicht fertig, sich aus den Fängen der Eule zu befreien.

"HILFE!"

Tränen strömten über ihr Gesicht und mischten sich mit dem Blut aus ihrer Platzwunde.
 

/Lucy/ immerwieder hallte dieser eine Name in Edmuns Gedanken.

"LUCY! " schrie er und starrte in den Himmel.

Wo waren sie hin? Wie konnte er ihnen folgen? Er musste etwas unternehmen, aber was? So hilflos hatte er sich noch nie gefühlt. Peter würde ihn verachten, er hatte versagt, als König und was noch schlimmer war, als Bruder! Sie würde Lucy töten um ihr Leben zu erhalten. Er konnte nichts tun.

Leise Flügelschläge waren noch zu hören und schnell rannte Edmund dem Geräusch nach.

"Edmund!"

Caspian setzte sich in Bewegung und lief hinter Edmund her. Schnell schlang er seine Arme um den Jüngeren, damit er stehen bleib und hielt ihn ganz fest in seiner Umarmung.

"Das bringt jetzt nichts Edmund! Lass uns überlegen, was jetzt das sicherste wäre für Lucy und für dich!"

Er musste all seine Kraft aufbringen, um Edmund zu halten, der sich aus Leibeskräften wehrte und immer wieder mit den Fäusten auf seine Brust einschlug.

"Lass mich los! Sofort! Ich muss zu Lucy! Lass mich los!" Laut schrie Edmund Caspian an.

Wie konnte er ihn nur festhalten. Er musste ihr doch zur Hilfe kommen. Edmund wehrte sich, versuchte sich aus Caspians Griff zu lösen. Doch er schaffte es nicht.

"Beruhig dich Edmund! Deine Wut hilft Lucy jetzt auch nicht weiter."

Er strich Edmund sanft über den Rücken und durch die Haare.

"Wir müssen das jetzt mit Hirn angehen!"

„Fass mich nciht an!"

Edmund stieß sich von Caspian weg und starrte zu Boden. Er zitterte vor Wut, aber nicht auf Caspian oder jemand anderen, sondern auf sich selbst. Er hatte einfach nur daneben gestanden und nichts getan.

Caspian sah vom Boden her zu Edmund auf. Er konnte seine Wut ja verstehen, aber ihn deswegen so zu behandeln.

"Du solltest dich ersteinmal wieder beruhigen."

Er erhob sich und klopfte sich den unsichtbaren Staub von seiner Hose. Edmunds Schwert hielt er noch immer in seiner Hand und reichte es nun diesem. Ruppig nahm Edmund das Schwert an sich. Er hasste sich für das, was er getan hatte. Immer wieder war er derjenige, der alle in Schwierigkeiten brachte. Vielleicht sollte er einfach von Narnia wegbleiben. Dann würde soetwas auch nicht mehr passieren und er brachte niemanden in Schwierigkeiten.

"Komm jetzt!"

Caspians Stimme klang härter, als er beabsichtigt hatte. Er wollte seine Gram über Edmunds Abweisung jetzt nicht auch an diesem auslassen. Es war schließlich nur allzu verständlich, dass dieser so handelte.

Edmund sprach kein Wort und folgte Caspian dann. Er schwieg den ganzen Weg bis zurück zu dessen Burg. Caspian hatte die drei Pferde an ihren Zügeln gepackt und ging nun zu Fuß mit Edmund zurück zum Schloss. Dort angekommen ließ er die Pferde in den Stall bringen und machte sich selbst auf den Weg in den Thronsaal. Dort beorderte er sofort seine Minister und alle, die ihm behilflich sein konnten, um Lucy wieder zu befreien.

"Es muss schnell gehen. Jadis wird damit rechnen, dass wir angreifen werden, um Lucy zu befreien. Deshalb schlage ich vor, wir schicken so wenig Leute wie möglich zu ihr in den Norden."
 

Lucy wurde von der Eule zu Jadis Schloss gebracht, welche sie dort unsanft auf den Boden fallen ließ. Ein stechender Schmerz zuckte durch Lucys Kopf und sie konnte einen kleinen Schmerzenschrei nicht unterdrücken. Sie hatte solch furchtbare Angst. Aber sie wusste, dass Edmund nichts unversucht lassen würde, um sie zu retten.

"Warum machst du das?" fragte sie die weiße Hexe.

"Keine Angst" hauchte Jadis und bückte sich zu ihr herab.

"Noch wirst du nicht sterben"

"Geh weg! Verschwinde!" Lucy funkelte die weiße Hexe finster an.

„Du bist nicht diejenige die Forderungen stellt" sagte Jadis und wadte sich ab.

"Bringt sie in die Verließe!" befahl sie.

Sogleich kam ein Troll und packte Lucy. Das Mädchen hatte aufgehört sich zu wehren. Es brachte eh nichts.

"Edmund wird dir schon zeigen, das er stärker ist als du!" fauchte Lucy die weiße Hexe noch an.

"Das werden wir sehen" sagte sie ruhig.

"Erhoffe dir lieber nicht zu viel, dein Bruder ist auch nur ein Mensch" fügte sie noch hinzu und verschwand dann.

Lucy ließ sie in die hinterste Zelle bringen. Man versperrte den Eingang, sodass es für das Mädchen kein entkommen gab.

"Er hat dich schon einmal besiegt ..." grummelte das brünette Mädchen.

"Und er wird es nocheinmal schaffen!"

Sie war aus tiefsten Herzen davon überzeugt, das Edmund Jadis nocheinmal besiegen konnte. Aber sie zweifelte daran, dass sie es ohne Aslans Hilfe schaffen würden. Sie konnte nur noch hoffen, dass die anderen schnell kommen würden um sie zu befreien.
 

Edmund war ohne ein Wort auf Lucys Zimmer verschwunden und hatte die Tür hinter sich abgeschlossen. Den roten Wams hatte er ausgezogen und zu Boden geworfen, genauso wie sein Schwert und das Kettenhemd. Geknickt ließ er sich auf Lucys Bett nieder und starrte hinab zu seinen Füßen. Tief seufzte er. Was sollte er nur tun? Er konnte doch garnichts gegen Jadis ausrichten, er wusste ja nichteinmal wo sie sich befand.
 

Nachdem Caspian einige seiner Beobachter ausgesandt hatte, um Aslan zu suchen, machte er sich auf den Weg zu Edmund. Als er diesen nicht in seinem Zimmer fand, ging auch er automatisch zu Lucys. Fand sich dort allerdings vor einer verschlossenen Tür wieder.

"Edmund?" Vorsichtig klopfte er an.

"Edmund würdest du bitte die Tür öffnen?"

Edmund antwortete nicht. Ihm war nicht nach sprechen zumute und schon gar nicht nach einer Unterhaltung. Er war enttäuscht, von sich selber. Er wusste nicht einmal was er überhaupt denken sollte.

"Ed?"

Caspian wusste, dass er vermutlich all seine Überredungskünste aufbringen musste, um den Jüngern dazu zu bewegen, die Türe zu öffnen. Er sank in die Knie und klopfte unablässig an die Tür. Immer wieder, mit einigen Pausen dazwischen. Doch Edmund wollte einfach nicht öffnen. Irgendwann hatte Caspian genug und ließ sich mit dem Rücken gegen die Tür sinken.

"Ich weiß wie du dich fühlst Edmund, aber Trübsal blasen bringt uns Lucy auch nicht wieder."

Langsam stand Edmund auf und öffnete die Tür. Er drehte den Schlüssel herum, ein leises Klicken war zu hören. Er wartete das Caspian die Tür von außen öffnete. Als er dies tat, stand Edmund noch davor. Nur ein paar cm waren zwischen ihnen. Betreten sah Edmund zu Boden, betrachtete noch immer seine Füße, als ob sie etwas besonderes wären. Tränen standen in seinen Augen, Tränen der Wut, Angst und Hilflosigkeit.

"Edmund?" Fragend sah er zu dem Jüngeren, der unverwandt in den Boden starrte.

Er wusste gar nicht wirklich, was er tun sollte.

"Möchtest du darüber reden?"

Verneinend schüttelte Edmund den Kopf. Er wusste garnicht was er wollte. Das Einzige was er hoffte, war Lucy bald wieder an seiner Seite zu wissen.

"Es ist meine Schuld" sagte Edmund leise, hielt den Blick aber weiter Richtung Boden gesenkt.

"Nicht doch Edmund ..."

Caspian führte den Jüngern zurück in den Raum und schloss die Türe.

"Wir dachten beide Jadis wäre ohne Verstärkung hier. Das konnte niemand vorhersehen. Und Lucy ist sehr stark. So leicht lässt sie sich nicht einschüchtern."

"Wenn Jadis sie töten will, dann hat Lucy keine Chance. Du hast keine Ahnung, du kennst diese Hexe nicht" meinte Edmund und hob den Kopf.

Er kannte sie aber, er hatte miterlebt wozu sie fähig war.

"Sie wird Lucy nicht so schnell töten, sie braucht ein Druckmittel, um dich zu erpressen."

Die Tränen, die über Edmunds Wangen rollten, taten Caspian tief in der Seele weh, doch er wusste nicht, ob er den Anderen in den Arm nehmen durfte. Wie weit sie sich noch verstanden, oder ob die letzte Nacht nun zwischen ihnen stand. Schnell wischte Edmund sich mit dem Ärmel übers Gesicht. Er wollte sich keine Blöße geben, er hatte versucht die Fassade zu wahren. Wie auch Peter, immer war er jemand der die Lage im Griff hatte.

Edmund nahm sich da wohl ein Vorbild dran, doch es gelang ihm nicht.

"Und wenn nicht? Wenn sie Lucy umbringt?"

Caspian seufzte. Ja das war auch seine größte Sorge, dass Jadis Lucy nicht als Druckmittel einsetzte, sondern sie tötete. Doch für so dumm hielt er die weiße Hexe nicht. Dann würde sie Edmund nie bekommen.

"Es wird ihr nichts passieren. Ich hab Boten ausgesandt, die nach Aslan suchen sollen."

"Ihr werdet ihn nicht finden" sagte Edmund.

Bestimmt nicht, Aslan würde sich nur zeigen, wenn er es für den richtigen Zeitpunkt hielt.

"Ihr werdet ihn nicht finden, er findet uns, wenn" wiederholte Edmund und ließ sich erneut zurück auf das weiche Bett sinken.

Caspian ging schon wie am Abend vorher, vor Edmund in die Knie und sah zu diesem auf.

"Du musst daran glauben Edmund. Lucy hat ihm auch sehr viel bedeutet. Er mag sie ... Ich bin mir sicher, er wird uns helfen."

Er fasste nach den Händen des Jüngeren und schloss sie in seine ein.

"Und wenn nicht? Wenn er nicht kommt? Ohne Aslan haben wir keine Chance" sagte Edmund und senkte den Kopf.

Bis jetzt war es immer Aslan gewesen, der ihnen zum Sieg verholfen hatte.

"Du hast sie schon einmal besiegt Edmund ... du hast mir und Peter damals das Leben gerettet. Wenn jemand die Kraft hat ihr zu wiederstehen, dann du Edmund. Hab ein wenig mehr vertrauen in dich selbst."

"Das war etwas anderes, da ging es nicht um mich, sondern um euch, das war einfacher, diesmal hat sie Lucy....wenn ich einen Fehler mache kann das ihr Todesurteil sein!"

"Es ging ihr immer um dich Edmund. Sie denkt, du wirst ihr erneut verfallen, weil du es bereits einmal bist. Aber sie wird es nicht schaffen. Eher reiße ich ihr das Herz aus der Brust!"

Caspian schwieg für einen Moment. Er klang ziemlich ernst, als er weitersprach

"Ich gebe dich nicht mehr her Edmund. Was auch immer die letzte Nacht für dich gewesen sein mag, mir hat sie sehr viel bedeutet und ich werde die Erinnerung daran, immer hier drin verwahren."

Er fasste sich mit der Hand an sein Herz. Edmunds Augen weiteten sich. Er starrte eine ganze Weile auf Caspian herab, bevor er wieder ein Wort hervor brachte.

„Ich möchte bleiben, hier in Narnia ... und bei ... bei dir" stammelte Edmund stockend.

"Ich will bei dir bleiben, aber was wenn ich nicht die Kraft habe ihr zu wiederstehen?"

Edmund kannte die dunkle Seite in sich. Ein ungebändigte Wut, die manchesmal aufkam wenn er allein mit seinen innersten Gefühlen und Gedanken war. Eine Wut, die sich gebildet hatte immer wenn ein anderer ihn belehrte oder aufzog. Sie war gewachsen und mit jeder noch so kleinen Demütigung größer geworden. Was wenn diese Wut ihn ergreifen und übernehmen würde. Jeder Mensch hatte seine dunkele Seite. Aber mann musste sich entscheiden wie man handelte, gut oder böse, was es war lag immer im Auge des Betrachters.

Edmund hatte Angst das die Königin etwas fand das ihm gefallen und ihn bei ihr halten würde.

"Du wirst wissen, was du zu tun hast Edmund. Und egal zu welchem Weg es dich geleiten sollte. Du bist immer hier drinnen, vergiss das bitte nie!"

Es war wie ein stummes Versprechen zwischen ihnen, dass zumindest Caspian nie jemand anderen lieben würde, als Edmund. Egal was passieren würde.

"Aber jetzt lass uns einmal deine Schwester befreien ja?"

Edmund nickte und stand auf.

"Ich bleibe, für immer!" antwortete der Schwarzhaarige entschlossen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  YuMorino
2008-12-14T19:03:32+00:00 14.12.2008 20:03
hi!!
okay das habe ich nicht erwartet arme Lucy und armer Edward!!
ich bin echt gespannt was die Hexe vor hat und erst recht ob aslan zu hilfe kommt!!
bin gespannt wie es weitergeht
lg yu


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