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The Chronicles of Narnia

Another World - Another Story
von

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Verhandlungen

Kapitel 11 – Verhandlungen

Caspian reichte Edmund die Hand und sah ihm in die Augen. Er konnte wirklich keine Lüge dahinter erkennen. Er würde für immer hier bleiben und er war wirklich froh darum. Jedoch musste er sein Schicksal selbst in die Hand nehmen. Dabei konnte Caspian ihm jetzt nicht mehr behilflich sein. Er hatte ihm einen kleinen Schubs in die Richtung verpasst, in welche es möglicherweise gehen könnte, aber ob dem nun auch so war, wusste er nicht zu sagen.

Langsam folgte Edmund Caspian in den großen Saal in dem sie alle versammelt waren, um über die Rettung Lucys zu diskutieren. Als sie den Raum betraten sah Edmund sich um. Er konnte nur Menschen sehen, kein Narnianer war anwesend. Das kam ihm seltsam vor. Doch er sagte nichts. Er konnte sich schon denken, warum dem so war. Sie waren nicht wie Menschen, vom Aussehen und auch von Charakter her. Sie waren anders, aber trotzdem auch Lebewesen, egal wie sie aussahen.

"Was beunruhigt dich?" fragte Caspian an Edmund gewandt, der seinen Blick natürlich bemerkte.

"Nichts, es ist nichts" sagte Edmund und schritt mit Caspian zur Mitte des Raumes.

Ein unangenehmes Tuscheln breitete sich im Raum aus. Alle steckten die Köpfe zusammen und fingen an zu reden, als die beiden so, Seite an Seite den Raum durchquerten.

"Du wunderst dich, warum kein Narnianer hier ist oder?"

Ihn störte das Tuscheln keineswegs. Sollten sie doch reden, was sie mochten.

Überrascht sah Edmund auf zu Caspian. Woher wusste er das? Konnte er etwa seine Gedanken lesen?

"Ja, woher weißt du das?" fragte Edmund, denn diese Frage intressierte ihn wirklich.

Konnte man denn an seinen Gefühlsregungen erkennen, was er dachte?

"Dein Blick ... Er verrät einem manchmal wirklich ziemlich viel" gestand Caspian.

"Es ist sicherlich nicht so wie du denkst, dass ich sie nicht hier haben möchte oder dergleichen. Viele von ihnen sind in meinem Rat hier tätig und haben sich sofort auf den Weg gemacht, als sie von Lucys Entführung hörten. Sie lieben ihre Königin noch immer, selbst nach über 1300 Jahren. Sie sammeln ihre Truppen. Wenn Jadis nicht zu Verhandlungen bereit ist, werden wir kämpfen."

Edmund nickte verstehend.

"Ich muss zugeben, ich rede lieber vor 'Narniarnern', als vor Menschen" sagte er und sah dann wieder weg von Caspian.

Menschen hatten etwas seltsames an sich. Sie machten Edmund nervös wenn er vor ihnen sprach. Auch in der Schule, wenn er etwas vor der Klasse vortragen musste. Lieber hielt er eine stundenlange Rede vor den Bewohnern Narnias. Auch den Ausdruck Narniarner konnte Edmund nicht leiden, er fand es klang so abwertend.

"Kann ich verstehen" lachte Caspian.

"Sie hören einem aufmerksamer zu und machen das, was sie für richtig halten, nicht was andere als richtig erachten."

"Sie sind wesentlich ehrlicher, Menschen sind hinterhältig und verlogen, man muss genau wissen wem man trauen kann oder nicht, dass ist bei ihnen nicht so" erklärte Edmund.

Schließlich standen sie in der Mitte des Raumes und ein betretendes Schwiegen machte sich breit. Alle warteten darauf das jemand der beiden etwas sagte.

"Schließt das mich denn mit ein?"

Caspian ignorierte weiterhin die Menge. Er wollte das jetzt genauer von Edmund wissen. Er hätte gern, dass sie sich die Wahrheit sagten und er hatte das, für seinen Teil zumindest, bis jetzt so gemacht.

"Nein, dich nicht, dir kann ich vertrauen. Das hast du ja mehr als genug bewiesen, auch wenn du uns mit deinen Aktionen in Schwierigkeiten gebracht hast" meinte der Schwarzhaarige und musste leicht schmunzeln.

"Hey ... ich wollte nur die Wahrheit wissen."

Caspian sah kurz zu Boden.

"Und es tut mir noch immer sehr Leid, was damals passiert ist. Ich hätte das nicht tun sollen. Es war meine Schuld, dass so viele damals ihr Leben verloren haben."

"Der Kampf war nicht deine Schuld, der wäre nicht zu verhindern gewesen" sagte Edmund.

Er wollte Caspian nicht die Schuld daran geben. Es wäre soweiso dazu gekommen, früher oder später. Doch er hatte etwas unüberlegt gehandelt, als er auf und davon stürmte, um sich an seinem Onkel zu rächen.

"Keine Angst, du bist ein guter Mensch" meinte Edmund und lächelte.

"Aber jetzt gehts um Lucy" sagte er und nickte.

"Vorschläge bitte!" meinte er bestimmend und wandte sich an die Masse.

"Meine Könige ..." ein etwas dicklicherer Mann trat hervor und wandte sich an die beiden jungen Männer.

"Ich denke, wir sollten Boten aussenden, die mit der weißen Hexe in Verhandlungen treten sollten. Vielleicht lässt sie sich umstimmen und gibt die Königin freiwillig wieder heraus."

Caspian überlegte. Ein Bote war mit Sicherheit nicht verkehrt.

"Sie wird nur Edmund als solchen akzeptieren" antwortete Caspian.

"Allein werde ich ihn nicht gehen lassen."

"Wenn wir zusammen gehen, ist das zu riskant. Wenn sie uns beide in einen Hinterhalt lockt, wer ist dann noch übrig? Jemand muss hier bleiben" sagte Edmund und verschränkte die Arme.

"Natürlich, dass weiß ich auch. Aber hast du einen besseren Vorschlag?"

Der Herr räusperte sich.

"Eure Majestäten, wenn ich kurz etwas anmerken dürfte. Wir sollten die weiße Hexe vielleicht in unsere Gefilde locken oder an einen neutralen Platz, nicht direkt bei ihrem Schloss oder dem Euren König Caspian."

Edmund warf einen kurzen Blick durch den Raum. Irgendwie hatte er das Gefühl sie würden Cair Paravell als solchen Ort vorschlagen. Kaum jemand hatte wirklich eine Ahnung welch Ort dies einst gewesen war.

Wenig war von den Königen und Königinnen der alten Zeit überliefert worden. Wenig über sie und das frühere Narnia. Man dachte wahrscheinlich es seien 'nur' alte Burgruinen.

"Und wo soll dieser Ort sein? Habt ihr da schon etwas bestimmtes im Sinn?" fragte Edmund und wartete gespannt auf eine Antwort.

"Die zerbrochene Steinplatte, König Edward. Cair Paravelle scheint mir zu mächtig zu sein, um Jadis dorthin zu locken, doch diesen Ort scheint sie zu respektieren."

Er verneigte sich kurz.

"Die zerbrochene Steinplatte?" Caspians Augenbraue wanderte nach oben. "Dort hat sie damals versucht Aslan zu töten."

"Sie hat ihn getötet.." sagte Edmund und schwieg dann.

Sie wussten doch schon viel mehr als er dachte. Aber wussten sie auch warum Aslan damals sterben musste? Aus welchem Grund er als unschuldiges Opfer starb?

"Mag sein, aber sie haben Recht. Es wäre nicht allzu weit vom Schloss entfernt und wir könnten beide gehen."

"Gut dann beim steinernen Tisch" stimmte Edmund missmutig zu.

"Wen hattet ihr vor als Boten zu schicken?" Wieder stellte Edmund eine Frage und wartete drauf das man sie ihm beantwortete.

"Na als Verhandler werden wohl wir beide in Aktion treten müssen. Als Boten werden wir einen von meinen Männern ausschicken. Er wird sich gleich auf dem Weg zu der weißen Hexe machen. Damit alles so schnell wie möglich ablaufen kann."

Er wollte Lucy so schnell wie möglich wieder zurück in seinem Schloss wissen.

"Wir wissen doch gar nicht wo die Hexe ist? Oder bin ich da nichtmehr auf dem neusten Stand?" fragte Edmund und sah verwundert zu Caspian.

Edmund konnte sich nicht vorstellen das sie sich häuslich niederlassen würde und ein großes "Welcome back"-Schild an ihrer Tür hing. Sie würde sich irgendwo versteckt halten bis sie genug Macht besaß um zum Vorschein zu treten. Wahrscheinlich versteckte sie Lucy auf der einsamen Insel, woher sie auch kam.

"Man hat uns berichtet, dass sie sich wieder in ihrem Schloss niedergelassen hat und dort auch wieder Schnee zu fallen beginnt. Ich denke, dort sollte der Bote zumindest anfangen" meinte einer der Herren.

"Außerdem ..." fügte Caspian an. "War Glenstorm auf den Weg dorthin, als er verschwunden ist. Die Vermutung liegt also nahe."

"Ihr altes Schloss?" fragend sah Edmund in den Raum, senkte dann aber überlegend den Blick.

Das Schloss war doch geschmolzen. Nur ein kleiner See war übrig geblieben in dem Tal, zwischen den beiden Bergen, zwischen denen es stand. Sie war also wieder da, und alles sollte von vorn losgehen.

"Die Bäume sollen die Nachricht überbringen, ihnen kann sie nichts anhaben" sagte Edmund und wandte seinen Blick nun wieder an die Masse, die gespannt zu ihm sah.

"Die Bäume" fragte jemand anderes skeptisch.

Caspian wandte sich an Edmund.

"Würdest du sie ihnen mitteilen. Wir wollen uns heute Abend mit ihr am steinernen Tisch treffen. Sie soll pünktlich sein und es werden nur wir beide kommen. Und sie, mit Lucy!"

Edmund nickte.

"Ja die Bäume, irgendwelche Einwände?" fragte er schnippisch und sah ein wenig genervt in die Runde.

Ein Blick der keine Wiederworte duldete, machte sich auf seinem Gesicht bemerkbar. Dann machte Edmund ein paar schritte in Richtung Ausgang. Er wollte die große Halle verlassen. Die Bäume mussten so schnell wie möglich einen Weg finden, um Jadis ihre Forderung zu überbringen. Sie durften keine Zeit verlieren.

"Warte, ich begleite dich."

Caspian trat schnell wieder neben Edmund und verließ mit ihm zusammen den Saal.

"Du möchtest sicher zu dem Kirschbaum, der dir und Lucy schon so viel geholfen hat oder?"

Er vertraute Edmund und noch viel mehr vertraute er auf den Zauber, den dieses Land zu bieten hatte.

"Ja, sie sind die Vorboten der alterwürdigen Bäume" sagte Edmund und schirtt den langen Gang entlang, der sie hinaus aus der Burg führte.

"Sie werden die Nachricht schnell wieterleiten"

"Dann lass uns schnell dorthin reiten."

Er nahm zwei der Pferde und reichte ein Zügelpaar an Edmund weiter.
 

Lucy saß nun mittlerweile schon seit Stunden in dem kalten Gemäuer und fror erbärmlich. Das Blut an ihrer Stirn war schon eingetrocknet und zwickte etwas unangenehm. Hoffentlich würden Edmund und Caspian eine Lösung finden.
 

Zustimmend nickte Edmund und nahm die Zügel. Er stieg auf und sie ritten hinaus aus den Burgmauern. Caspian ließ Edmund vorreiten, da er ja nicht wusste wohin sie ihr Weg führte. Sie brauchten eine Weile, doch bald erreichten sie die Kirschbäume, von denen Edmund erzählt hatte und von denen so viel überliefert worden war.

Caspian stieg von seinem Pferd ab und ging auf das Flüsschen zu, dass sich in der Nähe schlängelte. Edmund sollte das vielleicht doch eher alleine klären, doch er blieb in Hörweite.

Edmund schritt vor die Kirschbäume, kurz wartete er bis man ihn bemerkte und er ihre Aufmerksamkeit hatte. Er erklärte die Lage, erzählte was passiert war und bat sie, Jadis diese Nachricht zu überbringen. Auch bemerkte er, dass sie sich nicht in Gefahr bringen sollten, da es gefählrich war überhaupt in die Nähe der Hexe zu kommen.

Caspian drehte sich kurz zu den Bäumen um, als Edmund fertig war.

"Bitte, wenn ihr auch noch nach Lucy sehen könntet? Es wäre sehr hilfreich für uns, wenn wir wüssten, wie es der Königin geht ..."

Sie nickten und sahen dann wieder zu Edmund.

"Wir werden versuchen zu erfüllen, um was ihr uns batet, König Edmund ... König Caspian" sprachen sie, verneigten sich kurz, und nur ein paar Sekunden später verteilten sich hunderte zart rosane Kirschblütenblätter im Wind und entfleuchten mit diesem.

Es würde eine Weile dauern bis die Nachricht überbracht war, dachte Edmund und wandte sich wieder zu Caspian.

"Wir sollten wieder zurück" sagte er.

"Ja, wir sollten uns wieder zurück begeben ..."

Caspian kam langsam auf Edmund zu und blieb nahe vor diesem stehen. Er beugte sich kurz vor und hauchte dem Schwarzhaarigen einen Kuss auf die Lippen.

Hochrot blickte Edmund etwas verdutzt zu Caspian auf. Hatte er das wirklich gerade getan? Verlegen strich sich Edmund über die Lippen und ging dann schnell zu seinem Pferd.

"Wir sollten schnell zurück, sie beeilen sich bestimmt"

Ein Lächeln schlich auf Caspians Lippen, als Edmund so reagierte. Es war wirklich süß. Er folgte dem Schwarzhaarigen und stieg zurück in den Sattel, ehe er das Pferd langsam antraben ließ.

"Dann lass uns zurückreiten. Damit wir auf alles gefasst sein können."

Edmund nickte zustimmend. Jetzt konnten sie nur abwarten und hoffen, dass schnell eine Antwort zu ihnen gesandt wurde.
 

Lucy war wohl eingenickt, als sie plötzlich von Blüten umgeben war. Es war so ein schöner Traum und sie wollte gar nicht aufwachen.

"Königin Lucy ... Königin Lucy, bitte wacht auf!"

Verschlafen öffnete sie ihre Augen und blickte in das Gesicht einer Frau, gefromt aus Kirschblüten.

"König Edmund und König Caspian haben mich gesandt um nach euch zu sehen und was ich sehe wird ihnen mit Sicherheit missfallen. Haltet noch ein wenig durch Königin Lucy ... Hilfe ist bereits unterwegs."

Damit verschwanden die Blüten wieder und Lucy war erneut allein. Aber etwas Hoffnung begann in ihrem Herzen zu glimmen. Sie waren unterwegs.
 

Die Blüten jedoch machten sich auf den Weg in den Thronsaal, wo sie Jadis fanden.

"Ich komme mit Kunde der beiden Könige von Narnia!"

Sofort wurde die Gestalt aus Blüten umzingelt und Jadis hatte ihren Auftritt. In einem prunkvollen Kleid kam sie hervor und ließ sich langsam auf ihrem Thron nieder.

"Sprich! Aber schnell!" befahl sie.

"Sie wollen mit Euch verhandeln und woll Euch dazu ein Treffen am steinernen Tisch vorschlagen. Es werden nur König Caspian und König Edmund erscheinen. Allein und Ihr werdet Königin Lucy mit Euch nehmen. Auch Ihr werdet allein erscheinen!"

Kurz schien die weiße Hexe zu überlegen, dann sah sie auf und fesselte die Dame in Rosa mit einem eisigen Blick.

"Edmund wird alleine kommen, ich will Edmund! Niemanden sonst! Entweder dies oder es wird keine Verhandlungen geben!"

"Ihr wollt nur einen Adamssohn, wenn Ihr zwei bekommen könntet?" Die Blüten verneigten sich.

"Wie Ihr wünscht. Ich werde den beiden Königen diese Nachricht überbringen."

Zwei weitere Blütenfrauen bauten sich neben der einen auf die schon im Raum stand, um die Nachricht zu überbringen.

"Tut das! Und jetzt verschwindet!" sagte Jadis.

Gerade als die Blüten das Schloss verlassen wollten sah die Königin zu einem der Wölfe, welche neben ihrem Thron standen, hinab.

"Wie viele braucht man, um eine Nachricht zu überbringen?"

"Eine" antwortete dieser.

Sie hob ihren Stab und augeblicklich vielen hunderte von vereisten Blütenblättern zu Boden. Ein leises Klirren war zu hören, bis hinuter in den Kerker wo Lucy gefangen saß.
 

Als die letzte vereiste Blüte ihren Weg zu Boden fand erhob sich die Königin.

"Folge ihr!" befahl sie und verschwand. Sofort machte sich ihr Lakai auf den Weg um den zarten Blüten zu folgen.
 

Lucy kannte dieses Klirren nur zu gut, um zu wissen, was Jadis getan hatte!

"NEIN!"

Sie rüttelte an ihren Gitterstäben.

"Lass mich endlich hier raus!"
 

Der Verlust ihrer Gefährten wog schwer, doch die Kirschblüten beeilten sich, um schnell zu Edmund und Caspian zu kommen. Als dieser ihre Ankunft in seinem Thronsaal bemerkt hatte, herrschte er seine Berater an

"Lasst uns allein!"

Gespannt sah Edmund zu den Blüten. Gleich fiel ihm auf das sie alleine war. Irgendetwas musste geschehen sein. Selten das man diese sonst so fröhlichen Wesen alleine sah. Sie waren immer zusammen. Der tiefe Zauber Narnias verband sie miteinander.

"Was hat Jadis gesagt?" fragte Caspian.

"Sie möchte König Edmund allein sehen, sonst wird sie nicht auf das Angebot eingehen. Heute Abend am steinernen Tisch und sie wird Königin Lucy mit sich bringen."

Edmund blickte von der Seite her zu Caspian.

"Dann muss ich wohl alleine gehen?" sagte er und sah fragend zum Größeren auf.

Aber er konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen das Caspian ihn alleine gehen lassen würde. Caspians Gesicht war angespannt. Er war hin und hergerissen zwischen seinen Gefühlen und seinem rationalen Verstand. Beide sagten ihm, dass es ein Fehler wäre, Edmund alleine gehen zu lassen. Sein Verstand war da mehr als deutlich, er würde ihn nie mehr wieder sehen und es wäre reiner Selbstmord.

Doch Caspian wollte heute mal auf sein Herz hören. Er würde Edmund vielleicht nie wieder sehen, doch ihm blieb nichts anderes übrig, als ihn gehen zu lassen. Auch wenn er ihn liebte, er musste loslassen und den Schwarzhaarigen seine eigenen Entscheidungen treffen lassen.

"Es liegt ganz bei dir" antwortete er schließlich leise.

"Gut, dann gehe ich" sagte Edmund.

Es musste wohl sein und für Lucy tat er es gerne. Natürlich war ihm klar, dass es eine Falle war. Bestimmt, es konnte garnicht anders sein. Aber warum diese Hexe so darauf vernarrt war ihn zu sehen? Es war ihm nicht ganz durchsichtig.

"Vielen Dank für deine Mühe, und verzeiht mir, aber ich verspreche eure Schwestern wieder zu holen" versprach Edmund und stand dann auf von dem Stuhl auf, auf welchem er sich niedergelassen hatte.

Die Kirschblüten verneigten sich vor den Königen und verschwanden anschließend an ihren angestammten Platz zurück.
 

Caspian blieb auf seinem Thron sitzen, das Gesicht in seinen Händen verborgen. Er hatte plötzlich fürchterliche Kopfschmerzen und ein flaues Gefühl im Magen. Er wollte Edmund nicht gehen lassen. Für nichts in der Welt.

"Ich gehe auf Lucys Zimmer. Ich will kurz für mich sein" sagte Edmund und verließ dann die Große Halle auf dem Weg in Lucys Zimmer.

"Edmund?" Caspian hob seinen Kopf und sah zu diesem.

"Mmh?"

In der Tür blieb Edmund stehen und wandte sich zu Caspian. Er spitze die Ohren.

"Bitte ..." Er versuchte das Zittern in seiner Stimme zu unterdrücken, doch es gelang ihm nicht.

"Bitte komm wieder zurück Edmund!"

"Natürlich, ich werde nichts sterben!" sagte Edmund und verließ dann die Halle.

Schnelle Schritte führten ihn in Lucys Zimmer, wo er sich nach kurzem umsehen auf das Bett sinken ließ. Er seufzte tief.

Der junge König sank zurück in seinen Thron. Er musste Edmunds Entscheidung respektieren, egal wie schwer es ihm selbst fallen würde. Für ihn hieß es jetzt nur noch abwarten.
 

Edmund blieb lange so liegen bis er es schaffte sich aufzuraffen. Seine Finger zitterten. Er hatte wirklich Angst davor, dorthin zu gehen. Er stand auf und ging auf Caspians Zimmer wo die einzelnen Teile seiner Rüstung lagen. Langsam legte er sie sich an, er musste sich ja schützen, gesetzt des Falles, dass es ein Hinterhalt war.

Er ließ sich Zeit, überlegte immer wieder, versuchte sich die Situation bildlich vorzustellen. Bis zum Abend hin war es noch lange, also hatte er Zeit.
 

Lucy wurde irgendwann von ein paar Schergen der weißen Hexe geholt und in den Thronsaal gebracht, wo man sie unsanft vor den Thron der eisigen Herrscherin warf.

"Was habt Ihr vor?"

"Dein Bruder kommt um dich zu 'retten'. Sieh ihm zu, wie er scheitert!" sagte sie und ging dann fort.

Sie setzte sich in ihren gläsernen Schlitten und wartete bis man Lucy zu ihr setzte. Vor ihre Füße, wo auch Edmund schon gesessen hatte. Dann fuhr der Schlitten los. Das Gras das er berührte, gefror augenblicklich und zesprang als der Schlitten darüber fuhr.

Lucy zog sich ihren Umhang enger um die Schultern. Sie wagte es einfach nicht, Jadis zu wiedersprechen, doch sie war davon überzeugt, dass Edmund nicht scheitern würde. ER hatte sie schon einmal besiegt und das hoffte Lucy nun auch aus ganzem Herzen, dass er es nocheinmal schaffen würde.
 

Als Edmund endlich fertig war ging er wieder zur Halle, in welcher Caspian noch saß. Die Türen waren geschlossen und er griff nach der Klinge um sie zu öffnen. Doch bevor er sie hinuter drückte, stockte er und ließ sie los. Ohne sich von ihm zu verabschieden suchte er die Stallungen auf, nahm sein Pferd und verließ schnell wie der Wind das Schloss.

Caspian verfolgte vom Balkon aus, wie Edmund das Schloss verließ. Er hatte sich gefragt, ob er sich verabschieden würde, doch er war sich sicher, so fiel es ihnen beiden viel leichter, als wenn sie sich noch einmal gesehen hätten.

Mit einer unvorstellbaren Geschwindigkeit preschte Edmund über die Graslandschaft und auch der Weg durch den großen Fluss war schnell gefunden. Hinter diesem lag der letzte Teil der Strecke, bevor er am Berg ankam, der sich mit der Zeit um den Steinernen Tisch gebildet hatte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  YuMorino
2008-12-20T20:23:01+00:00 20.12.2008 21:23
hi!!^^
das kapi war mal wider super schön!!
gott mir tuen voll die armen Kirschblüten leid die Jadis eingefroren hat v.v
ich hoffe lucy und edmund kommen da heil wieder raus udn ich bin schon ect gespannt warum jadis edmund haben will
freu mich schon auf das nächste kapi
lg yu


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