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Das Erbe des Uchiha-Clans

SasuSaku + Kinder + Kindeskinder
von

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Das Straßenmädchen (erster Teil)

Während bei Sasuke alle wild diskutierten und Panik schoben, hatte Satoyas kleine Familie in ihrem riesigen Palast (Haus) ganz andere Probleme.
 

„Wieso lernt Junya von Masami neue Katon-Jutsus und wir beide nicht, häh?“ empörte Yunosuke sich völlig entrüstet. Er stand auf dem Flur oben vor seinem Zimmer, bereits im Schlafanzug, immerhin war es schon beinahe zwölf Uhr. „Das ist nicht fair, Papa!“

„Egal, was ich tue, ich kann's euch nicht allen recht machen, ich bin kein Allround-Joker!“ stöhnte Satoya, „Yunosuke, hör zu, es… es ist so, dass Junya im Gegensatz zu euch beiden die normalen Katon-Jutsus, also Gokakyuu und Konsorten, nicht anwenden kann wegen seiner kaputten Lunge. Masami hat glücklicherweise ein paar Jutsus erfunden, die nicht die Lunge belasten, die wird er Junya beibringen, damit er auch endlich mal etwas hat, mit dem er kämpfen kann! Ich hoffe, du verstehst das… Takuma hat nicht protestiert!“

„Ja, Takuma hier, Takuma da!“ schimpfte Yunosuke, „Takuma ist der Coole, weil er der Älteste ist, und Junya ist das Nesthäkchen, weil er dauerkrank ist, und ich, hm?! Ich bin euch allen voll egal!“

„Das stimmt nicht, du bist uns nicht egal. Und jetzt hör auf, dich so kindisch aufzuführen! Junya ist immer noch ziemlich hinter euch beiden zurück, gönn ihm doch bitte diese Chance, etwas Neues zu lernen, du eifersüchtiger Knilch!“ Yunosuke murrte vor sich hin. Satoya schnaubte. „Und wer hat dir überhaupt Chidori beigebracht? Keiner deiner Brüder kann das, also sei doch froh, dass du auch etwas hast, das sie nicht haben, so hat jeder von euch seine Stärke!“

„Tante Shiemi hat‘s mir beigebracht!“ antwortete Yunosuke trotzig, „Letzten Geburtstag hat sie uns gefragt, was wir uns wünschen, die beiden anderen haben sich wie immer einfach Geld geben lassen, um sich selbst was zu kaufen, aber ich hab ihr gesagt, dass sie mir was beibringen soll, cool, oder?“

„Moment, du hast diesen August schon Chidori gelernt?!“ fragte sein Vater entsetzt.

„Nee, erst im September, Tante Shiemi hatte so wenig Zeit.“

„Wie auch immer – wenn Junya von Masami diese Jutsus lernt, ist es gerecht! Du hast Chidori und Takuma ist Chuunin.“

„Warum haben die mich eigentlich nicht zum Chuunin gewählt?“ nörgelte das Mittelkind weiter und marschierte dabei in sein Zimmer. Die beiden anderen Brüder waren schon ins Bett oder zumindest in ihre Zimmer gegangen.

„Ich war nicht in der Jury, ich weiß es nicht, Yunosuke. Sie werden ihre Gründe gehabt haben.“ Satoya seufzte, dann lächelte er müde und tätschelte seinem Kind die Schulter. „Sei nicht neidisch auf deinen Bruder. Es ist nicht wichtig, wer wann Chuunin wird. Egal, wie weit eure Karriere euch trennt, wichtig ist, dass ihr nie vergesst, dass ihr Brüder seid. Onkel Sanosuke und Onkel Seiji haben das früher einmal beinahe vergessen, davon hast du ja schon oft gehört. Und… ich hab einfach Angst, dass euch das auch eines Tages passiert, deswegen sage ich es euch so oft ich kann, egal, ob es euch nervt. Kapiert, hm?“

„M-hm,“ machte Yunosuke und musste kurz grinsen. „Okay… gute Nacht, Papa.“

„Schlaf schön.“ Mit diesen Worten schloss Satoya die Zimmertür und ging den Flur hinunter in sein eigenes Schlafzimmer.
 

––
 

Moe war bereits da und kämmte gerade ihre kurzen Haare, was nicht lange dauerte. Satoya sah sie kurz schweigend an, kehrte ihr dann den Rücken und ging stumm auf seine Seite des Bettes, wo er begann, sich auszuziehen.

„Bist du immer noch so pissig wie in Kusa?“ fragte sie irgendwann, und Satoya hob den Kopf.

„Was?“ machte er verständnislos, wendete den Blick dann von ihr ab und zog sich ein T-shirt zum Schlafen an.

„Arsch mich nicht an, ich merk das genau, wenn du sauer bist,“ verkündete sie. Er schwieg, und sie gluckste plötzlich verächtlich. „Ich mein – bist du auf mich sauer, Satoya? Hab ich dir was getan?“

„Ich bin nicht auf dich sauer, Moe,“ entgegnete er genervter als geplant und erreichte damit nur, dass sie weiter bohrte. Dabei wollte er einfach nur schlafen und sie nicht mehr reden hören… plötzlich wünschte er sich, sie einfach irgendwo einsperren zu können und sie für die nächste Zeit los zu sein, bevor sie ihn weiter mit ihrem Gefrage nervte und ihm dann doch den Rücken kehren würde.

Doch, er war sauer auf sie… aber er konnte es ihr einfach nicht sagen…

„Dann ist ja gut,“ machte sie und lächelte, als er sich fertig umgezogen ins Bett legte und ihr wohlwissend den Rücken zudrehte. „Oder warst du nur so genervt, weil Yasuki und Kumiko die ganze Zeit da waren?“

Satoya seufzte. Oh nein. Über die beiden wollte er eigentlich noch weniger reden als über alles andere.

„Wieso sollte ich genervt sein, wenn sie da sind…?“ versuchte er, sich rauszureden, und sie schnaubte.

„Pff, weil Kumiko deine Ex ist?!“

Er drehte jetzt doch den Kopf zu ihr.

„Du machst dir doch nicht etwa Sorgen, wenn ich mit Kumiko in derselben Stadt bin…?“ fragte er sie verdutzt, „Oh, da solltest du dir höchstens um Kumiko Sorgen machen, weil ich jedes mal, wenn ich sie sehe, wirklich große Lust habe, sie zu schlagen – oder ihr wenigstens ein Bein zu stellen, damit sie in den Dreck fällt und ihre rosa Barbiekleider zerfetzt…“

„Du liebe Zeit,“ seufzte Moe und verdrehte die Augen, „Nicht, dass ich dich jetzt dazu bringen will, mit deiner Ex Frieden zu schließen, aber das ist doch schon Jahre her! Und du bist immer noch so dermaßen sauer auf sie?“

„Sie ist ´ne Schlampe. Du weißt doch, wieso ich sie so hasse.“

„Bin ich etwa keine Schlampe?“ grinste sie schelmisch, und er seufzte.

„Wenn du mir nicht gleich erzählst, dass du auch mit Yasuki im Bett warst, nicht.“

„Du liebe Zeit, ich bin deine Frau!“

„Wie schön, dass du das noch weißt.“

„Was soll das jetzt, hab ich was Falsches gesagt?“ fragte sie genervt, und er kehrte ihr knurrend wieder den Rücken.

„Tss, gar nichts. Manchmal hab ich nur das Gefühl, du hast vergessen, dass du meine Frau bist, in deinem coolen Luxuspalast mit allem, was du dir je gewünscht hast…“

Sie sah ihn unschlüssig an. Ihre Stimme war jetzt nicht mehr genervt, sondern verunsichert.

„Du bist doch sauer auf mich…?“

Nein, Herr Gott!“ schimpfte er ärgerlich, und sie fuhr zurück, als er die Arme hob und sich dann am Kopf kratzte, „Ich bin nur… es ist nur… … ach, egal! Lass uns schlafen, ich bin hundemüde und hab keine Lust, weiter über Kumiko zu reden! Gute Nacht!“ Damit knipste er das Licht aus und sie saßen im Dunkeln da. Moe runzelte die Stirn, bevor sie sich auch hinlegte, ihm auch den Rücken kehrte und beleidigt grummelte:

„Ja, Nacht!“
 

––
 

Satoya konnte nicht schlafen, obwohl er müde war. Er wusste nicht, ob Moe hinter ihm schlief oder auch noch wach war. Zwischendurch dachte er daran, zu fragen, ob sie noch wach sei, aber er ließ es dann doch. Er kam sich dumm vor, sich jetzt so in diesen Streit hineinzusteigern… gerade jetzt, wo vielleicht seine Kinder auch in Gefahr waren; oder er selbst und Moe auch, wer wusste das schon. Wer wusste das schon, wer oder was es tatsächlich auf den Uchiha-Clan abgesehen hatte… obwohl Akira kein Uchiha war. Vielleicht ging es nicht mal um die Uchihas, sondern um ganz Konoha.
 

Diese Gedanken waren sehr beunruhigend und er beschloss, sich morgen weiter darüber den Kopf zu zerbrechen. Moe würde das alles kaum tangieren, dachte er sich, solange sie ihr prächtiges haus und genug Geld für Schuhe und Klamotten hatte. Ihre unzähligen Shopping-Touren nervten ihn und manchmal dachte er sogar schon daran, all den Plunder und das Haus zu verkaufen und in eine kleine Wohnung zu ziehen, nur, um sie zu ärgern und ihr diese Macke auszutreiben. Aber die Kinder würden sich auch umstellen müssen in einer kleinen Wohnung, und gerade bei Yunosukes Vorliebe für Toben war das sicher keine gute Idee. Außerdem konnte er seiner Frau nicht wirklich verübeln, dass sie so verrückt nach dem Geld war… nach etwas, das sie nie gehabt hatte, bevor sie sich begegnet waren.
 

Das war wirklich schon lange her, fiel ihm auf, und er unterdrückte ein leises Seufzen. Mitunter kam ihm die Frage, ob er nicht naiv gewesen war, sie so überstürzt zu heiraten… damals war ihm überhaupt nicht in den Sinn gekommen, dass sie sich je streiten würden. Wenn er jetzt daran dachte, fiel ihm ein, dass Seiji ihm damals leicht pikiert davon abgeraten hatte, Moe zu heiraten.

„Du bist erst neunzehn und vor allem kennst du sie doch noch nicht mal ein Jahr! Wie kannst du da jetzt wissen, dass du sie heiraten willst? Wie willst du wissen, dass sie die Richtige für dich ist?“

„Ich weiß das, Nii-chan,“ hatte er damals unbeschwert erwidert, „Nichts für ungut, aber nicht jeder wartet sechs Jahre, bevor er seine Freundin heiratet!“

Jetzt dachte Satoya manchmal wirklich, er hätte besser auf Seiji gehört.

Er verwarf den Gedanken empört über sich selbst wieder. Wie konnte er sowas denken? Wie konnte er sich wünschen, Moe nicht geheiratet zu haben? Er liebte sie, auch, wenn sie launisch war und auch, wenn sie nicht mehr so sehr zeigte, dass sie ihn auch liebte, wie noch vor zwölf Jahren.

Er seufzte jetzt doch fast lautlos, als er zur dunklen Wand blickte und sich an die alten Zeiten erinnerte.
 

––
 

„Was denn?“ machte Sanosuke grinsend und sah seinen jüngsten Bruder an, „Naruto schickt dich Wochenlang nach Sanda, weil die da so wenige Ärzte und so viel zu tun haben? Na, viel Spaß.“

„Glaub nicht, ich hätte Bock, da hinzugehen, aber Job ist Job,“ machte Satoya stirnrunzelnd, „Außerdem ist es glaube ich ganz gut, mal hier rauszukommen… in Sanda werde ich sicher keinem Yasuki oder so jemandem über den Weg laufen.“ Auf den Namen Yasuki folgte aus Prinzip schon am Frühstückstisch in Sasukes Haus eine kurze Schweigeminute. Die fünfzehnjährige Shiemi saß im Schneidersitz auf ihrem Stuhl am Tisch, wippte vor und zurück und schrieb dabei eifrig Dinge auf eine Schriftrolle. Sakura nippte an ihrer Teetasse, Sasuke kratzte sich am Kinn und sah schweigend aus dem Fenster. Draußen war es grau und bewölkt. Es war November.

Sanosuke war nur kurz zu Besuch da; normalerweise war er morgens ja bei seiner eigenen Familie oder in der Zentrale, wo er hingehörte. Aber seine übereifrige Mutter hatte ihn gebeten, an seinem freien Tag unbedingt morgens zu kommen, damit sie Pläne für Weihnachten machen konnten.

„Wie dem auch sei,“ machte Sasuke dann, als er die Schweigeminute wegen Yasuki als lang genug betrachtete, „Sanda ist ein ganz kleines Dorf, da ist sicher nicht viel los. Vielleicht hatten sie ja einen Gebäudeeinsturz und deswegen so viele Verletzte, dass der eine Dorfarzt nicht mehr hinterherkommt…“

„Das ist nicht lustig, Sasuke,“ meinte Sakura streng.

„…Na ja, diese Bruchbuden in Sanda sollten sowieso mal restauriert werden, aber was kümmert es uns, hier in Konoha haben wir’s ja fein…“

„Sasuke!“ zischte seine Frau verärgert, und Sanosuke lachte.

„Ihr seid echt so ein Seifenopern-Paar…“

„Besten Dank,“ brummte Sasuke. Zu Satoya sagte er: „Sanda ist mehr als einen Tagesmarsch von hier weg. Du wirst wohl da übernachten müssen während deines… Jobs…“

„Ich hab mich schon schlau gemacht,“ kam von seinem achtzehnjährigen Sohn, „In der Kleinstadt nebenan gibt’s ein Hotel, ich werde mir wohl da ein Zimmer nehmen. Ist zwar alles nervig, aber Naruto bezahlt das echt gut, ich frag mich, woher die in Sanda so viel Geld haben.“

„Wen schert das,“ grinste Shiemi über ihrer Schriftrolle, „Job ist Job.“
 

––
 

Die kleine Stadt und das Hotel waren ganz nett, stellte Satoya am nächsten Tag fest, als er endlich dort ankam und sich ein relativ großes Zimmer gemietet hatte, in dem er genug Platz hatte, seine Sachen auszubreiten. Genug Platz konnte man nie haben. Zu Hause bei seinen Eltern mangelte es daran meistens, obwohl inzwischen nur noch er und Shiemi bei den Eltern wohnten. Aber er war ja fleißig am Sparen, um demnächst mal dort ausziehen zu können.

Als nächstes machte er sich dann daran, den Weg vom Hotel zum kleinen Dorf Sanda zu suchen, in dem er einige Wochen als Medic-Nin aushelfen sollte. Nach einer kurzen Frage an einen alten Stadtbewohner schien der Weg gar nicht so schwer zu finden zu sein; es gab nur ein Problem.

Der Weg führte direkt durch das Rotlichtviertel des Städtchens.

Und Satoya hasste Rotlichtviertel. Nicht, dass er in besonders vielen gewesen wäre – eigentlich in keinem einzigen, wenn er darüber nachdachte – aber allein die Erzählungen waren irgendwie unbehaglich. Sich vorzustellen, durch eine Straße zu gehen, auf der lauter halb nackte Frauen herumstanden, war irgendwie merkwürdig, außerdem war Prostitution so ziemlich das Unwürdigste für eine Frau, das es gab.
 

Satoya ging Frauen seit fast zwei Jahren grundsätzlich aus dem Weg. Seit er sich damals von seiner Freundin Kumiko getrennt hatte, hatte er scheinbar weise beschlossen, nie wieder etwas mit einer Frau anzufangen. Er hatte nichts gegen Frauen, aber er wollte nichts mehr mit ihnen zu tun haben, ganz sicher nicht. Nachdem er sich bei seiner ehemaligen Teamkollegin und später Freundin Kumiko so die Finger verbrannt hatte, war das gänzlich ausgeschlossen. Basta.

Während er also der Wegbeschreibung des Mannes zum Rotlichtviertel ging, in der Hoffnung, tagsüber wäre nicht so viel los, dachte er verdrießlich an Kumiko, die ihn so ungeniert hintergangen hatte und nicht einmal eingesehen hatte, dass es nicht sehr ethisch war, jemanden zu betrügen. Dann auch noch mit dessen bestem Freund. Aber Yasuki war ja genauso Schuld, denn er hatte sich darauf eingelassen – nein, eigentlich war er sogar mehr Schuld als Kumiko, fand Satoya voller Hass auf den Kerl, der einmal sein allerbester Freund gewesen war.

Sie hatten alles zusammen gemacht, seit sie klein gewesen waren. Und sie waren immer Freunde gewesen, sie waren auch zusammen mit Kumiko in einem Team gewesen. Und dann war es gekommen, wie es hatte kommen müssen. Kumiko und Satoya waren irgendwann zusammen gekommen; und Yasuki hatte sich dummerweise in dasselbe Mädchen verliebt wie sein Freund.

Er hatte gewusst, dass Kumiko Satoyas Freundin war… offenbar war es ihm egal gewesen. An einem Tag hatte Satoya die zwei zufällig auf der Straße gesehen, wie sie sich geküsst hatten in dem Glauben, er würde es nicht mitbekommen. Und er war sicher, dass noch mehr daraus geworden wäre, wäre er nicht dazwischen gegangen und hätte mit den beiden Verrätern reinen Tisch gemacht. An dem Tag hatte er sowohl seine Freundin als auch seinen besten Freund für immer verloren, weil er beiden quasi die Bekanntschaft gekündigt und verkündet hatte, sie nie wieder sehen zu wollen.

Beide waren sehr betreten gewesen und Yasuki hatte oft versucht, sich zu entschuldigen. Satoya ignorierte ihn gekonnt; der Typ konnte ihn mal kreuzweise. Was war denn das für ein Benehmen, ihm erst die Freundin auszuspannen und dann angekrochen zu kommen? Die Freundschaft könnte er sich für immer an den Hut stecken, das war mal klar. Und Kumiko? Du liebe Zeit. Inzwischen fragte Satoya sich ernsthaft, was er an ihr gefunden hatte, an der kleinen rosa Barbie, die außer kichern nicht viel konnte. Dann wiederum sagte er sich verdrossen, dass es vermutlich früher oder später auch ohne Yasukis Zutun zwischen ihnen schief gegangen wäre. Nichts war so gelaufen wie es hatte laufen sollen… es war nicht wirklich das Gelbe vom Ei gewesen.
 

Während er so verärgert über seine Nicht-mehr-Bekannten nachdachte, merkte er plötzlich, dass er das Rotlichtviertel erreicht hatte. Plötzlich stand er mitten auf einer Straße zwischen versifften, halb zertrümmerten Häusern. An den Wänden und in dunklen Nischen lehnten und hockten junge Mädchen und Frauen, einige rauchend, aber alle hatten fast nichts an. Satoya sah sich kurz ratlos um, sah aber zu, nicht zu sehr zu gucken, bevor eine von ihnen auf ihn hätte aufmerksam werden können. Sie beobachteten ihn neugierig, als er hastig die Straße hinunter eilte, um so schnell wie möglich wegzukommen von diesem furchtbaren Ort. Es kamen sogar Pfiffe.

„Was rennst’n du so, Süßer, wirst du verfolgt?“ lachte eine hinter ihm, „Warte doch kurz, dann mach ich, dass du entspannter bist!“ Satoya seufzte, ignorierte das Gerede hinter ihm und eilte schnell weiter. Am besten gar nichts sagen.

Plötzlich fiel ihm ein junges Mädchen ins Auge, das auf der Straße an ein Haus gelehnt zusammengekauert hockte; die Einzige, die nicht zu ihm sah, während er hier entlang spazierte. Sie hatte kurze, grüne Haare und ihre Kleidung war nicht besser und auch nicht weniger freizügig als die der anderen, aber da sie sich so zusammengefaltet hatte, sah man kaum etwas von ihr. In den Händen hielt sie ein kleines Säckchen, in dem sie herumwühlte. Satoya wusste nicht, was es war, aber er konnte nicht einfach den Blick von ihr wenden, wie sie da saß, ganz alleine, unbeachtet von all ihren Kolleginnen in ihrem Säckchen herumwühlte. Er fragte sich, ob sie schon lange hier arbeitete. Vielleicht war sie neu und deswegen noch so unbeholfen… vielleicht war sie aber auch einfach nur gerade beschäftigt.

Als er an ihr vorbeikam, hob sie plötzlich den Kopf und starrte ihn aus großen Augen an. Einen Moment zuckte er und erwartete voller Grausen eine neue Anmache (hinter ihm riefen die Mädchen immer noch) – umso verwunderter und erleichterter war er, als sie bloß nett lächelte und sich scheinbar scheu eine Haarsträhne hinter das Ohr strich. Bevor er es merkte, hatte er schon zurückgelächelt, aber nur kurz, ehe er sich aufmachte, endlich Sanda zu erreichen.
 

––
 

Sanda war wirklich ein winziges Dörfchen. Aber die Arbeit dort war ganz angenehm, die wenigen Leute, mit denen Satoya zu tun hatte, waren freundlich und überaus redselig, was mitunter aber auch etwas nervte. Denn sie erzählten von morgens bis abends Geschichten aus ihrem Minidorf, die alle mehr oder weniger uninteressant für einen Shinobi waren. Wenn er abends Sanda wieder verließ und zurück zum Hotel ging, kam er wieder durch die Straße des Rotlichtviertels. Abends war es noch schlimmer, da durchzukommen, weil noch mehr Frauen und Mädchen herumstanden und sich die größte Mühe gaben, ihn aufzuhalten. Er sah relativ in der Mitte der Straße wieder das grünhaarige Mädchen, inzwischen stand sie an der Wand und hatte auch kein Säckchen mehr in den Händen. Sie sagte zwar nichts, als er vorbeikam und ihr einen unschlüssigen Blick schenkte, aber sie wechselte kokett das Standbein und schenkte ihm ein schelmisches Grinsen. Satoya dachte sich, dass sie, obwohl sie keine Sprüche brachte, sicher nicht so unschuldig war, wie sie aussah (abgesehen von ihrer Kleidung), denn ihr Grinsen zeigte doch relativ deutlich, was in ihrem Kopf vorging.

Aber was erwartete er? Das waren Nutten. Das war ihr Job, Männer zu verführen, die zufällig durch die Straße kamen.

Und dummerweise war er ja ein Mann.
 

So lief das dann jeden Tag. Morgens ging er durch die gewisse Straße nach Sanda, um zu arbeiten, und abends ging er denselben Weg wieder zurück. Es war die einzige Straße, die direkt hinführte, alle anderen Wege wären große Umwege, wie er feststellte, als er einen Tag einmal andere Wege ausprobierte. Danach beschloss er tapfer, eben den unangenehmen Weg durch die Mitte zu nehmen, vorbei an den kichernden Nutten. Jeden Morgen und jeden Abend schenkte er dem grünhaarigen Mädchen auf der Straße einen kurzen Blick und manchmal ein flüchtiges Kopfnicken; er kam sich doof vor, einer Nutte zuzunicken, aber er tat es dennoch. Sie wollte bestimmt nicht erreichen, dass er ihr zunickte, wenn sie ihn ansah mit ihren großen Augen und ihrem frechen Lächeln… aber sie sagte auch nichts und hatte nie versucht, ihn aufzuhalten.

Satoya hatte keine Ahnung, wieso dieses eine Mädchen immer wieder seine Blicke auf sich zog. Sie war nicht unbedingt hübscher als die anderen oder in sonst einer Weise außergewöhnlich. Sie war ganz normal und unterschied sich kaum von ihren Kolleginnen, aber trotzdem sah er sie jeden Tag an, und jeden Tag länger, so kam es ihm vor. Irgendwann war es zur Gewohnheit geworden, nach ihr zu sehen.
 

Nachdem das eine Woche lang so gegangen war, fing das Mädchen beim nächsten Treffen an, ihm fröhlich grinsend zuzuwinken, als sei er ein Nachbar, der jeden Tag um dieselbe Uhrzeit an ihrem Haus vorbeiging. Manchmal winkte er flüchtig zurück und fragte sich im Hinterkopf, ob sie wohl hinter seinem Rücken über ihn reden würde; den komischen Kauz, der Tag für Tag durch ihr Arbeitsfeld marschierte und ihr zuwinkte, als wüsste er nicht, was ihre Arbeit wäre.

Er wusste es; aber er ignorierte es gekonnt und nahm sich vor, sie zu grüßen wie jede andere Fremde, die man zufällig wieder und wieder auf der Straße traf. Es spielte keine Rolle, was sie arbeitete. Er machte sich eher Sorgen darum, dass sie fror, immerhin wurde es bald Dezember und es war ziemlich kalt geworden. Dennoch saßen die Nutten alle in ihren knappen Klamotten auf der Straße oder standen an den Häusern. Manchmal trugen sie billige, dünne Mäntel. Satoya hatte das grünhaarige Mädchen noch nie mit einem Mantel gesehen.

Sie muss sich doch den Arsch abfrieren, so, wie sie da jeden Tag herumsitzt oder steht… gesund ist das sicher nicht!
 

––
 

Es waren seit dem ersten Tag fast vier Wochen vergangen. Als Satoya an jenem Tag zur Arbeit durch die besagte Straße ging, war das grünhaarige Mädchen nicht da. Es war das erste Mal, dass er erlebte, dass sie nicht auf der Straße war, wenn er durchging, und einen Moment machte er sich Sorgen, ihr könnte etwas passiert sein; dann dachte er sich, es war Schwachsinn, sowas zu denken; sie konnte ja nicht ihr Leben lang auf der Straße sitzen, sie hatte sicher zu tun. So ließ er die Straße hinter sich und ging wieder nach Sanda. Es war kalt und grau geworden; es war vielleicht besser für das Mädchen, nicht auf der Straße zu sein.
 

Als er am Abend zurück in die Stadt gehen wollte, hatte es heftig zu regnen begonnen.

„Was für ein Wetter!“ sagte der Arzt aus Sanda, als Satoya in der Tür der kleinen Miniklinik stand und lustlos hinaus starrte, „Vielleicht sollten Sie noch eine Weile warten, bis das aufhört, das ist ja grässlich. Haben Sie keinen Schirm, Uchiha-san?“

„Oh, doch,“ seufzte Satoya, „Ach, ich werde schon nicht ertrinken. Ich will auch schlafen jetzt, ich werde also gehen.“ Er kramte aus seinem Rucksack einen Schirm, spannte ihn auf und trat aus dem Haus. Der Arzt verbeugte sich zum Abschied.

„Dann machen Sie es gut, wir sehen uns ja.“

„Hn.“

Damit ging Satoya nach einer anständigen Verneigung durch das matschige Dorf Sanda in Richtung Stadt.

Im Rotlichtviertel war es jetzt fast leer. Bei dem Wolkenbruch schienen sich selbst die Nutten verzogen zu haben. Besser für sie, dachte Satoya besorgt. Nur ganz wenige standen unter recht alten und hässlichen Markisen auf der Straße und rauchten Zigaretten. Offenbar hatten sie heute kein Interesse an ihm, sie unterhielten sich nur über das Wetter, wie furchtbar es doch wäre. Satoya beachtete sie nicht weiter und hielt aus Gewohnheit Ausschau nach dem grünhaarigen Mädchen.

Ach, die wird sicher auch drinnen sein bei dem Regen! dachte er sich dann verdutzt – und war noch verdutzter, als er sie plötzlich doch entdeckte. Etwas weiter hinten hockte sie am klitschnassen Boden in einer kleinen Nische zwischen den Häusern. Sie hatte beide Beine fest angezogen und mit beiden Armen umklammert. In der einen Hand hielt sie einen Regenschirm, der aber viel zu klein war. Satoya sah sie verblüfft an, wie sie da hockte, abseits von den anderen und klitschnass im Regen. Zuerst dachte er sich, er sollte sich nicht einmischen und einfach wie jeden Tag winken und weitergehen. Aber dann hielt er vor ihr an und sah auf sie herunter. Es dauerte fast eine Minute, bis er sich traute, den Schirm, den er trug, über sie zu halten und sie anzusprechen.

„Du holst dir doch den Tod da im Nassen…?“
 

Sie sah zu ihm hoch. Dieses Mal lächelte sie nicht, sie winkte auch nicht. Sie sah ihn nur an und brauchte etwas, um etwas zu erwidern.

„Oh… na ja… ist schon etwas kalt hier, ja.“

„Wieso sitzt du hier draußen?“ fragte er sie verständnislos, „Ich meine… … könnt ihr nicht irgendwo drinnen sitzen und warten, bis jemand kommt?“

„Ne,“ machte sie, „Also, ja, schon, aber ich bin ´ne Lusche, deshalb muss ich draußen schlafen.“

„Ich verstehe dich nicht ganz… du musst hier auf der Straße schlafen?! Bei der Kälte? Du wirst erfrieren oder dich zumindest erkälten…“

„Ja,“ sagte sie offenbar unbekümmert, und sie stand jetzt auf und wrang ihren kurzen Rock aus. „Masuto-san ist das wurscht, weißt du? Er hat genug Mädchen, die für ihn arbeiten, auf eins mehr oder weniger kommt’s da nicht so an.“

„Masuto-san?“ wiederholte Satoya verblüfft.

„Ja, der Boss des ganzen Zirkus hier. Ihm gehören alle Mädchen, die hier arbeiten. Er is’n richtiges Arschloch, aber er hat die Macht, wenn man so will.“ Satoya runzelte die Stirn.

„Und er findet es okay, eine seiner… Angestellten einfach auf der Straße schlafen zu lassen? Das entspricht nicht so ganz den Menschenrechten, meine ich…“

„Pff, Rechte!“ grinste sie und schüttelte sich vor Kälte, „Hier gibt’s keine Rechte. Jedenfalls nicht für uns Mädels. Wir sind nichts wert, höchstens die paar Groschen, die wir für ´nen Fick kriegen, das is‘ alles. Du kommst wohl aus ´ner besseren Gegend, hm? Ich beneide dich, weil es bei dir Rechte gibt… was machst’n du eigentlich in dieser Scheißgegend? Machst’e was in Sanda drüben, hm?“

„Ja, ich… arbeite da,“ murmelte er etwas betreten. Es gab eine Pause. „Wie heißt du?“ fragte er sie dann, und sie sah wieder zu ihm hoch.

„Moe,“ entgegnete sie dann mit einem müden Lächeln. Sie strich sich eine nasse Haarsträhne hinter ihr Ohr.

„Komm mit, Moe,“ seufzte er, „Du… kannst bei mir im Hotel schlafen. Bevor du hier draußen erfrierst…“ Sie sah ihn groß an. „Oh, ähm, also… ich meine, nicht a-als Job, oder so, du weißt schon… ich, ähm… meine, einfach nur so…“

„Ernsthaft jetzt?“ staunte sie, „Du lädst mich zu dir ein, ohne eine Bezahlung zu wollen?“

„Kommt das hier so selten vor?“ machte er verwirrt, „Sowas wie… Menschlichkeit?“

Sie blickte ihn an, dann strahlte sie glücklich und nickte scheu.

„Ich komme gerne mit, wenn du mir das schon so anbietest… vielen Dank, äh – wie heißt du überhaupt?“

„Satoya,“ sagte er und ging voraus, sich fragend, ob er das gerade wirklich machte – er ließ eine Frau in seinem Zimmer schlafen… und dann auch noch eine Nutte.

Dabei hatte er doch um Frauen einen Bogen machen wollen.
 

––
 

Moe war fassungslos und konnte ein Fiepen des Erstaunens nicht unterdrücken, als sie endlich im Hotel und im Zimmer angekommen waren. Draußen war das Regen stärker geworden und trotz des Schirms waren jetzt beide relativ nass, Moe mehr.

„Du meine Fresse!“ keuchte sie, „Zimmer?! Das ist riesig! Machst du Witze?“

„Ähm, nein…?“ versuchte er es ratlos und sah sich konfus in dem Zimmer um. Schließlich blieb sein Blick an ihr haften und an den Wassertropfen, die ihre nassen Sachen auf dem Teppich hinterließen. „Oh, ähm… du bist ja klitschnass, willst du nicht erst mal duschen oder so und ich such dir was zum Anziehen, während deine Sachen trocknen? Bevor du dir den Tod holst, meine ich…“

„Im Ernst?“ machte sie anscheinend immer noch perplex über so viel Menschlichkeit, wie er es nannte, und starrte ihn an. „Ich glaube, so viel hat noch niemand für mich getan, ernsthaft jetzt, meine ich…“

„Jetzt geh schon!“ ordnete er mit einem kurzen Lächeln an und sie tat fröhlich wie ihr geheißen.
 

Während sie im Bad war, wechselte er auch seine feuchten Sachen und ließ sich rückwärts auf das Bett fallen, um eine Weile an die Decke zu starren und über sein handeln nachzudenken.

Was machte er jetzt mit diesem Mädchen in seinem Zimmer? Er fragte sich, ob es richtig gewesen war, sie einfach mitzunehmen…

Mann, ich habe nur versucht, jemandem zu helfen, sagte er sich, Das kann doch nicht falsch sein! Und sie freut sich tierisch… worüber mache ich mir Sorgen?

Plötzlich öffnete sich die Badezimmertür und Moe steckte den Kopf heraus. Sie war in ein weißes Handtuch gewickelt und trug noch ein solches auf dem Kopf.

„Ähm, Entschuldigung…?“ machte sie leise, und er fuhr erschrocken hoch. Sie lächelte. „Ähm, wolltest du… mir nicht was zum Anziehen leihen? Ich meine, ich bin's ja gewohnt, nackt zu sein, aber vielleicht ist es dir peinlich…“

„Ach du Schreck, ja, natürlich!“ rief er entsetzt, sprang auf und wühlte seine eigenen Sachen durch, bis er ihr ein T-shirt und eine Boxer Shorts hinhielt. „Na ja, was Besseres hab ich leider nicht-… ich hoffe, das reicht…“

„Kein Problem, vielen, vielen Dank!“ machte sie glücklich, nahm mit einer Verneigung die Sachen und verschwand wieder im Bad, um sich umzuziehen. Er war erstaunt, wie wohlerzogen sie war, obwohl die Art, in der sie sprach, nicht immer zu dieser wohlerzogenen Haltung passte.

Aber sie war ja auch nur ein Straßenmädchen… sie war vermutlich extrem arm und musste sich durchboxen, um zu überleben. Was sollten solche Leute mit Manieren?
 

Später saßen sie nebeneinander auf dem großen Bett, sie in seinen Sachen. Das T-shirt war etwas zu groß; die Shorts passten ganz gut, sie war zwar kleiner als er, aber sie hatte als Frau breitere Hüften, da saßen sie natürlich gut. Er hatte vom Zimmerservice etwas zu essen und zu trinken für sie bestellt, jetzt saß sie gerade beim Nachtisch (einer Schüssel Eis) und bedanke sich zwischendurch etwa hundert Mal für alles, was er machte.

„Ich hab sicher seit gestern nichts mehr gegessen…“ erzählte sie dabei, „Mir ist das Geld in den letzten Wochen echt knapp geworden und ich hatte kaum was übrig, um mir was zu essen zu kaufen…“

„Was ist denn mit diesem… Masuto, oder wie immer der Zuhälter heißt, sorgt der nicht dafür, dass du Essen kriegst?“

„Der?!“ machte sie verdutzt, „Ach, als ob der sich um irgendwas kümmern würde! Ich krieg für einen… Job halt Geld und einen Anteil dieses Geldes bekommt Masuto-san, dafür, dass er uns in der Stadt hier vor Gaunern und anderen üblen Machenschaften beschützt. Der Rest, der für mich bleibt, ist kaum genug, um mich ordentlich zu ernähren, und wenn man dann ab und zu auch mal neue Klamotten braucht, reicht es kein Stück mehr.“ Er starrte sie verwirrt an. Sie lachte trocken, stellte die leere Eisschüssel weg und kämmte sich mit den Fingern die jetzt wieder trockenen Haare. „Hey, so ist das Leben hier! Es ist scheiße, nicht überall ist es so schön wie da, wo du herkommst… woher kommst du eigentlich? Du bist nicht von hier, hm?“

„Aus Konohagakure,“ antwortete er, „Aber wenn es so scheiße ist, wieso hörst du dann nicht auf, da zu arbeiten? Ich wette, in anderen Städten könntest du bessere Arbeiten bekommen…“

„Was denn?“ seufzte sie, „Ich kann ja nichts! Ich kann nicht mal lesen und schreiben! Und für eine Ausbildung oder sowas hab ich gar kein Geld. Und selbst, wenn ich wüsste, wo ich hin sollte… ich könnte hier nicht weg. Masuto-san lässt nicht zu, dass die Mädchen von hier wegkommen; sonst wären wir doch längst weg bei den miesen Zuständen. Eine, die ich kenne, hat mal versucht, abzuhauen. Sie ist nicht mal aus der Stadt gekommen, weil Masuto-san und seine Kumpanen sie sofort wieder eingefangen haben. Ich weiß nicht, was sie ihr angetan haben, aber seitdem spricht sie mit niemandem mehr außer vermutlich den Kunden. Ich würde also nie weglaufen, weil ich viel zu viel Schiss habe, dass sie mir irgendwas Schlimmes antun, mich foltern oder sowas…“
 

Satoya war entsetzt über die grauenhaften Geschichten. Diese Stadt hatte zuerst so ruhig ausgesehen… jetzt hatte er den Eindruck, hier waren ganz miese Sachen am Laufen, die verboten gehörten. Eine Weile schwiegen sie dumpf.

„Wenn ich das fragen darf, Moe… wie… bist du denn da überhaupt rein geraten?“ fragte er dann, und sie zog die Beine an und seufzte.

„Als ich elf war, starben meine Eltern bei einem Unfall. Wir waren arme Leute und ich hatte außer ihnen keine Verwandten, also war ich alleine. Als alle Vorräte im Haus und das Geld aufgebraucht waren, blieb mir nichts mehr übrig, als Essen zu klauen. Man hat mich erwischt und wollte mich bestrafen, aber da ist Masuto-san gekommen und hat denen gesagt, ich gehörte zu ihm. Er hat die Strafe für mich bezahlt und seitdem stehe ich sozusagen unter seiner Obhut. Zuerst war ich total glücklich, dass mich jemand gerettet hatte, aber ich hab schnell kapiert, wieso er das getan hat.“

„Er hat dich mit elf Jahren gezwungen, als Nutte zu arbeiten?!“

„Nee, nicht mit elf, zuerst war ich nur die Putzmagd. Aber ich mach das jetzt trotzdem schon ziemlich lange.“ Er schwieg bedröppelt. Er hatte jetzt an einem Abend ziemlich viel über dieses Mädchen erfahren… ihr waren wirklich grausame Sachen widerfahren. Ein Wunder, dass sie noch bei klarem Verstand war, fand er.
 

Sie legte sich rückwärts auf das Bett und streckte gähnend die Arme hoch.

„So, genug von mir!“ lachte sie, „Erzähl was von dir! Das ist sicher viel schöner als meine schlimmen Geschichten! Außerdem war's das von mir, mehr gibt’s in meinem Leben nicht, haha. Aus Konoha kommst du, hm? Du arbeitest in Sanda, hast du gesagt? Was arbeitest du bitte in diesem Kaff?“

„Ich bin Arzt, die haben uns in Konoha gebeten ihnen Aushilfe zu schicken.“

„Wow,“ machte sie kurz und sah ihn befremdlich an, „Du bist Arzt?! Mann, du siehst verdammt jung aus für ´nen Arzt! Wie alt bist’n du?“

„Achtzehn… ich wird im Februar neunzehn.“

„Meine Fresse, du bist jünger als ich und Arzt?“ machte sie entsetzt.

„Na ja, Arzt, Medic-Nin nennen sie das bei uns an sich.“

„Du bist also ein Shinobi! Wie cool… hier gibt’s ganz selten mal Ninja, die vorbeikommen. – Na ja, die haben wohl auch besseres zu tun als in so’ner Scheißstadt abzugammeln.“ Sie lachte wieder und drehte sich jetzt auf den Bauch. Sie betrachtete ein paar seiner am Boden verstreuten Klamotten. „Was is’n das eigentlich für’n Symbol auf all deinen Sachen? Auf dem T-shirt ist auch sowas, hat das ´ne Bedeutung oder heißt das Ich bin Tischtennis-Fan?

Satoya fing laut an zu lachen wegen des Tischtennis-Fans. Er brauchte eine Weile, bis er sich wieder einkriegte.

„Das ist kein Tischtennisschläger… das ist das Emblem meines Clans, des Uchiha-Clans! Ich weiß auch nicht, ist irgendwie so Tradition, auf allen Klamotten dieses Ding zu haben…“

„Du bist vom Uchiha-Clan?!“ entfuhr es ihr, und er stutzte, als sie sich plötzlich hell begeistert aufsetzte und rief: „Mann, cool! Ich hab manchmal Leute von euch reden hören, ihr wärt die beste Nina-Familie in Konoha oder so, ist das echt wahr? Dann bist du ja da ein richtig hohes Tier!“

„Beste Familie? Hmm, na ja, wenn, dann gleichauf mit dem Hyuuga-Clan, die sind an sich noch älter als wir und mindestens genauso gut als Shinobi.“

„Sei nicht so bescheiden, ich hab gehört, ihr wärt die Besten!“

„Ich bin nicht bescheiden, das war mein Ernst…“ lachte er nervös, als sie ihn so anstrahlte mit ihren blauen Augen. „Und-… und… ein hohes Tier bin ich sicher nicht, das ist höchstens mein Vater. Und meine Mutter auch, die beiden sind sowas wie die Blutsbrüder des Hokage, wenn du verstehst, was ich meine…“

„Du liebe Güte!“ machte Moe und sah aus, als wäre sie gerade im siebten Himmel nur ob der Aussagen über seine Herkunft. Als es ihm zu peinlich wurde, so bewundernd angestarrt zu werden (ihm fiel auf, dass Kumiko ihn nie so angesehen hatte, kein einziges Mal…), wechselte er das Thema.

„Sag mal, wollen wir nicht schlafen gehen? Es ist spät und… ähm… da fällt mir ein, wenn ihr nicht weglaufen dürft von dort… wird dein Masuto nicht nach dir suchen, wenn du hier bleibst?“
 

Moe kroch wieder an den Bettrand und seufzte.

„Na ja, erst, wenn ich morgen nicht zurück bin. Ich meine, ich könnte ja theoretisch auch bei einem Kunden sein. Oder sagen wir…“ Sie wurde jetzt leiser und sah bedrückt zu Boden. „Eigentlich sollte ich das sogar… wenn ich weg bin, dann darf ich das nur aus diesem einen Grund, du weißt schon.“

„Und was… passiert, wenn du morgen wiederkommst und er erfährt, dass ich kein Kunde war?“ fragte er sie, ging auf die andere Seite des Bettes und legte sich hin, so tat sie es ihm gleich. Sie knipsten das Licht aus. Moe seufzte erneut.

„na ja, er wird sicher stinksauer, dass ich kein Geld mitbringe, aber was soll's, dann kriegt er eben die nächsten Male das volle Gehalt, dann geht das schon klar. Also keine Sorge. Es ist lieb von dir, dass ich hier schlafen darf, ganz umsonst… in dieser Luxussuite, das ist echt Wahnsinn – ich glaube, ich habe seit dem Tod meiner Eltern nicht mehr in einem richtigen Bett geschlafen!“

„Was?!“ rief er und fuhr hoch, „Du kriegst jetzt quasi Ärger, weil ich dich hergebracht habe?!“

„Ach Quatsch, wie gesagt, das geht schon irgendwie! Man kann Masuto-san auch anders bezahlen, du weißt schon!“ Satoya räusperte sich verlegen und sah zum Fenster.

„Wie viel kriegst du… normalerweise für eine Nacht, wenn du mit einem Kunden… zusammen wärst?“ murmelte er, und sie drehte den Kopf.

„Für eine ganze Nacht… hm… sechstausend…“

„Dann geb ich dir das morgen früh, dann wird der Typ dir nichts anhaben können. Okay?“

Sie setzte sich rasch auf und starrte ihn an.

„Was?!“ machte sie fassungslos, und er drehte sich erschrocken um. Hatte er was falsch gemacht? „D-du… d-du kannst mir doch nicht Geld dafür geben, dass ich hier schlafen darf!“ rief sie entsetzt, „Das… das… nein. Das kann ich nicht annehmen, auf gar keinen Fall.“

„Natürlich kannst du, ich geb‘s dir gern,“ machte er, „Ich wollte dir helfen und dich nicht in Schwierigkeiten bringen, Moe… verzeih mir, ich hab nicht nachgedacht, als ich dich hergebracht habe. Ich will’s nur wieder gut machen.“

„Ich nehm kein Geld von dir,“ protestierte sie, „Das kann ich nicht, auf keinen Fall. Nicht, ohne auch nur das kleinste Bisschen davon verdient zu haben. Ich kenne dich kaum und du mich auch nicht. Du kannst nicht einfach ´ner wildfremden Kuh Geld geben… das… das… nein, das geht nicht!“

„Ich weiß jetzt ja ´ne Menge über dich,“ feixte er, „Du bist keine wildfremde Kuh… du bist sehr nett und sagen wir, ich bezahle dich für deine Gesellschaft. Dieser Abend heute mit dir war sehr nett, Moe. War die letzten Wochen schon etwas langweilig…“

„Nein, nein, nein,“ machte sie und drehte sich von ihm weg, an die Wand starrend. „Das kann ich nicht, ich nehme kein Geld von dir an, ohne was gemacht zu haben! Ich habe auch Würde, okay, Satoya? Ich… ich… habe auch meinen Stolz, verstehst du? Und ich komme mir furchtbar vor, als würde ich deine Freundlichkeit schamlos ausnutzen, wenn ich auch noch Geld von dir annehme!“

„Verdammt,“ stöhnte er, „Was muss ich denn machen, damit du es annimmst?!“

„Sag mir, was ich für dich tun kann, um es mir zu verdienen,“ verlangte sie leise, „Sag‘s mir. Irgendwas. Ich geh für dich einkaufen oder so. Oder ich räum das Zimmer auf. Was du willst, ich mache alles. Dann nehme ich vielleicht dein Geld. Aber nicht für nichts.“

Satoya seufzte ergeben, legte sich wieder hin und sah lange schweigend an die Decke. Dann blickte er sie wieder an, wie sie ihm den Rücken kehrte. Auf seinem T-shirt, das sie trug, prangte am Rücken das Uchiha-Emblem. Im Dunkeln hob sich nur der weiße, untere Teil von dem dunklen Shirt ab. Eine Weile beobachtete er stumm, wie sich ihr schlanker Körper auf und ab bewegte beim Atmen.

Dann holte er Luft und sprach.
 

„Wenn du es so willst, dann… … dann mach deinen Job für mich, Moe.“
 

––
 

Sie drehte sich zu ihm um und sah ihn erstaunt an. Er spürte augenblicklich, dass er rot wurde und wie sein Gesicht ganz heiß wurde, als er daran dachte, was er da gerade gesagt hatte.

„Wie jetzt?“ machte Moe, „Ich dachte, du hast mich nicht wegen Sex hergebracht?“ Ihre Stimme klang amüsiert. „Hmm, Meinung geändert, was?“

„N-nein, ich… ich meine…“ Er räusperte sich höchst verlegen und senkte sein flammendes Gesicht nach unten. „Ich, ähm… sage das jetzt nur, weil du unbedingt wolltest, dass ich dich um was bitte! Also, wenn du das Geld auch so nimmst-…“

„Was laberst du?“ lachte sie, „Mein Job? Nichts ist leichter als das, keine Sorge… ich tu‘s, wenn du es wirklich willst. Damit wirst du offiziell ein Kunde und ich bekomme einen offiziellen Gehalt. Dann nehme ich dein Geld.“ Sie sah ihn an und kicherte. „Du bist ja voll schüchtern, sicher, dass du das willst, Satoya?“

„Moe, ehrlich, ich… meine, jetzt komme ich mir dreckig vor, weil ich dir gesagt habe, es ginge nicht um Sex, und jetzt doch!“

„Du bist echt süß,“ machte sie lächelnd, „Es hat sich noch nie jemand darüber Gedanken gemacht, was ich denke oder fühle, wenn andere Sex von mir wollen… das ist… ich meine, du bist echt total komisch… aber… es ist auf jeden Fall ein gutes Komisch.“ Während sie sprach, zog sie bereits die Decke von ihm herunter und legte sich vorsichtig auf ihn, sich mit den Armen am Bett abstützend. Er keuchte und erstarrte sofort, als sie plötzlich über ihm war, jetzt schoss das gesamte Blut in seinen Kopf und ließ ihn leuchten wie eine Tomate. Zum Glück war es dunkel.

„Und der ganze Ärger nur wegen dem bisschen Geld,“ seufzte er bekümmert und konnte nicht anders, als die Hände zu heben und auf ihre Hüften zu legen. Er starrte sie an, wie sie ihn anlächelte, spürte ihre Wärme an seinen Händen und wie sie langsam begann, sich über ihm zu bewegen.

„Wenn ich das mal so sagen darf…“ flüsterte sie verführerisch und beugte sich zu seinem Gesicht hinunter, „Ich glaube, ich habe noch nie einen so gut aussehenden Kunden gehabt…“

Während er noch verblüfft über ihre Aussage war, küsste sie ihn bereits auf die Lippen. Er vergaß, zu denken, und erwiderte ihren Kuss, der schnell inniger und verlangender wurde. Und ihre Hände fuhren unter sein T-shirt und strichen in geübten, flinken Bewegungen über seinen Oberkörper, hinauf und hinunter, umkreisten seine Brustwarzen und glitten hinunter bis zum Bund seiner Shorts, während ihre Zungen sich heftig umschlangen und sich kaum wieder voneinander lösen mochten. Dann stöhnte er erregt und schob sie sanft etwas von sich weg.

„W-warte…“ keuchte er nervös, „I-ich meine… ähm… w-wie soll ich sagen… …?!“

„Dein erstes Mal?“ fragte sie erstaunt und lächelte, ließ ihn aber los und zog sich stattdessen selbst das Shirt über den Kopf. Darunter war sie nackt und er starrte sie an, als sähe er zum ersten Mal Brüste.

„N-nein…“ nuschelte er kleinlaut, „A-aber… … ich… also… s-seit ich mit meiner Freundin Schluss gemacht hab-… h-hab ich… nicht mehr, weißt du…? Und, ähm… also… d-das ist etwas her… meine ich…“

„Wie lange denn?“ fragte sie neugierig, erhob sich von seinem Unterkörper und griff spielerisch nach dem Bund der Shorts, die sie selbst trug.

„B-beinahe zwei Jahre-… also, ich… außerdem… ich glaube nicht, dass i-ich… ich meine… ich glaube nicht, dass ich besonders gut bin…“ Sie lachte.

„Glaub mir, der Durchschnittskunde ist hässlich, alt, eklig und garantiert nicht gut im Bett!“ erzählte sie, „Da du die drei ersten Punkte schon mal nicht triffst, wäre es beim letzten dann auch wurscht.“

„Nur, damit du nichts erwartest, meine ich…“ murmelte er benommen und kam sich überaus dämlich vor, so viel zu quasseln. Sie stopfte ihm auch wie zur Bestätigung seiner Gedanken das Maul, indem sie sich wieder über ihn beugte und ihn verlangend auf die Lippen küsste.

Verlangend?

Er war erstaunt darüber, dass sich ihre Berührungen so anfühlen konnten, wo es für sie doch bloß einer von hunderten von Jobs war, die sie in ihrem Leben gemacht hatte. Aber er verdrängte all seine Gedanken und erwiderte ihren heftigen Kuss. Als sie sich auf ihn legte und ihre Hände über seine Seiten erneut zum Bund seiner Shorts gleiten ließ, entfuhr ihm ein leises Keuchen und er löste sich Augenrollend aus dem Kuss, heftig nach Luft schnappend.

„Na ja…“ wisperte sie ihm schelmisch grinsend ins Ohr, „Wenn du zwei Jahre nicht hast, kein Wunder, dass du so nervös bist, hmm? Keine Sorge, entspann dich.“

„Huh, du hast gut reden!“ schnaubte er fast beleidigt und sah mit hochrotem Kopf zu, wie sie sich mit den Händen wieder vom Bett abstützte und an seinem Shirt zu ziehen begann, bis sie es über seinen Kopf hinweg zwängte und auf den Boden warf. Er rückte sich im Bett zurecht, sodass er weiter oben lag, und griff nach ihren nackten Schultern, als sie etwas nach unten auf seine Oberschenkel rutschte und jetzt an seinen Shorts zu ziehen begann. Er stöhnte und warf unwillkürlich den Kopf zurück, als sie auch das letzte Kleidungsstück von ihm entfernt hatte.
 

Sie hatte recht, er war wirklich nervös… nach dem Ärger mit Kumiko hatte er nicht das geringste Verlangen verspürt, jemals wieder überhaupt mit jemandem zu schlafen; davon abgesehen, dass es mit Kumiko nicht so gelaufen war, wie alle immer gesagt hatten. Sanosuke, mit dem er eigentlich als Einzigem überhaupt jemals über so ein Thema gesprochen hatte, hatte immer erzählt, es wäre großartig. Als Kumiko und er dann zum ersten Mal zusammen geschlafen hatten, waren beide bitter enttäuscht gewesen. Keiner hatte gewusst, woran es gelegen hatte; Satoya hatte sich natürlich selbst die Schuld gegeben und war seitdem in dem Glauben, er wäre eine Null im Bett; Kumiko hatte natürlich nichts gesagt, aber Satoya war fest davon überzeugt, dass sie sich selbst nie die Schuld geben würde; dann würde sie also auch denken, er wäre eine Null. Sie hatten es nach dem nicht so tollen ersten mal noch ein paar mal probiert, aber nur wenige Fortschritte gemacht; vielleicht war einfach der Enthusiasmus nicht groß genug gewesen.
 

Jedenfalls war er überrascht über sich selbst, dass er plötzlich tatsächlich ein dringendes Verlangen in sich aufflammen spürte, jetzt mit Moe zu schlafen. Dabei hatte sie doch kaum etwas gemacht.

Er keuchte ihren Namen, als er die Hände hob und jetzt ihre Brüste berührte, während sie wieder etwas weiter nach oben kam und sich über ihn beugte. Sie lächelte ihn mit einem Blick, der ihn nur erneut stöhnen ließ und den letzten Rest der Erregung in ihm weckte, sodass er aus dem Bett hochschoss und sie somit auf seinem Schoß saß. Sie lehnte sich jetzt ebenfalls leise seufzend zurück und presste ihren warmen, flachen Bauch gegen seinen, als er ihre Brüste fester ergriff und das Gesicht zu ihrem Hals hin beugte, um sie dort zu küssen. Ihre Brüste waren größer und weicher als Kumikos es gewesen waren… einen kurzen Moment nur fühlte es sich falsch an, was er hier tat. Er war auf dem besten Weg, mit einer Nutte zu schlafen, die er eigentlich kaum kannte… aber andererseits fühlte es sich auch richtig an, wie sie ihn berührte, wie sie ihn wieder auf die Lippen küsste und ihre Zunge gierig in seinen offenen Mund drang, um die seine zu umspielen. Als sie den Kuss lösten, kippte er wieder um ins Bett und sie folgte ihm, bevor sie sich erhob und sich breitbeinig über ihn kniete und dann auch ihre (seine) Boxer Shorts auszog, jetzt nackt über ihm.

„Oh mein Gott…“ brachte er nur gepresst hervor und schnappte plötzlich heftig nach Luft, als sie mit der Hand spielerisch und in geübten Bewegungen seine Mitte erreichte und begann, ihn zu berühren, erst sanft, dann heftiger. Seine Hände verließen ihre Brüste und fuhren hastig und voller Nervosität über ihre Arme, ihren Hals und hin zu ihrem hübschen Gesicht. Er strich über ihre Wangen, als sie aufsah und kurz grinste. Und dann legte sie sich wieder auf ihn, ließ ihn los und erstickte ein weiteres Keuchen aus seinem Mund mit einem innigen Kuss, als er sich endlich dem Zittern seiner Erregung hingab.
 

––
 

Als sie fertig waren, lagen sie aneinander gekuschelt im Bett unter der Decke. Moe seufzte leise.

„So, jetzt kannst du mir morgen reinen Gewissens dein Geld geben, du Spinner,“ war ihr erster Kommentar. Er brummte nur. „Gib‘s zu, es hat dir gut getan,“ sagte sie dann trotzig, „Gibst du es zu, hm?“

„Herr je, ja,“ seufzte er, hob eine Hand und fuhr sich durch die vom Schwitzen leicht feuchten Haare. Sie schwiegen eine Weile und lauschten nur dem immer noch leicht erhitzten Atmen des anderen. Dann sprach Moe ganz leise.

„Normalerweise redet man über sowas ja nicht,“ begann sie, „Aber ich wollte dir sagen – so, nur so als Info, meine ich – du warst ziemlich gut-… ich meine, wieso hast du gemeint, du wärst schlecht?“ Er sah sie verblüfft an.

„Ist das dein Ernst?“ stöhnte er, „Schleim nicht… na ja, wie soll ich sagen… meine Freundin und ich hatten… na ja… also, es war nicht so geil wie wir erwartet hatten. Mehr sag ich nicht dazu, das… geht dich wirklich nichts an.“ Er musste kurz grinsen, und sie grinste auch und kuschelte sich dichter an ihn heran.

„Und dann hast du gedacht, du wärst die Null?“ lachte sie, „Mann, mach dich nicht fertig. Du warst geil. Ich meine… wie gesagt, guck mich nicht blöd an, weil ich über sowas mit dir rede, ich muss das… jetzt loswerden. Du bist der Einzige…“ Sie machte eine nachdenkliche Pause und fing dann an, mit dem angezogenen Knie an seinen Beinen rauf und runter zu streicheln, „Der Einzige, bei dem ich-… je einen richtigen Höhepunkt hatte.“

Satoya sagte nichts. Ihm fiel nichts dazu ein… aber sie sprach auch schon weiter.

„Bei den anderen waren das ja nur vorgetäuschte, damit sie sich nicht ärgern, aber denkst du, ich komm bei solchen alten Ekel-Opis, die ihre Frauen betrügen und nur aus Notgeilheit eine von uns nehmen? Solche Leute sind erbärmlich und sicher nicht sehr anturnend!“

„Und ich bin anders als die?!“ fragte er auch lachend, und sie setzte sich auf und sah ihn ernst an.

„Ja!“ rief sie erstaunt, dass er das fragte, „Du bist nett… du bist… ganz anders als diese Typen! Davon abgesehen, dass du ungefähr hundert Mal besser aussieht als alle Kunden zusammen, die ich je hatte. Ich meine… ich will nicht schleimen oder so, ich meine das wirklich ernst… nur, damit du weißt, was ich über dich denke, Satoya-kun, okay? – Darf ich Satoya-kun sagen?“

„Ja…“ erwiderte er mit einem beschämten Lächeln über so viel Lob, „Das stimmt zwar alles gar nicht, was du sagst, aber… ach, egal.“ Sie lächelte auch und legte sich wieder zu ihm, und er legte zufrieden seufzend einen Arm um ihren nackten Oberkörper.

Jetzt kam ihm der Gedanke abstrus vor, dass er je die Absicht gehabt hatte, nie wieder was mit einer Frau anzufangen…
 

––
 

--
 

Muhahaha^^ Nein, das war es nocht nicht! Nächstes Kapi gehts im Flashback weiter, um die andere Hälfte zu erzählen!^^ Also wundert euch nicht!^^

Ja, Moe ist ne verdammte Nutte xD JA, Kumiko ist Satoyas Exfreundin, SURPRISE, war ja auch sowas von absolut nicht offensichtlich, was?! xDD *hust* und WOW, DESHALB ist satoya sauer auf Ysuki den elenden Verräter, der ihm die Freundin ausgespannt hat! xD mein Gott, da wäre sicher niemand drauf gekommen! XD *hust hust*



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Kommentare zu diesem Kapitel (18)
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Von:  Enyxis
2011-05-23T18:13:35+00:00 23.05.2011 20:13
O.o.......
Ô.o.......

Stellt sich ya jez nur noch die Frage ob die beiden vor hatten sich umzubringen XD

Ein interessante un informativen Kapi Oo....
Von: abgemeldet
2009-01-25T14:52:09+00:00 25.01.2009 15:52
AH endlich!xD
wie lang hab ich gewartet um endlich zu wissen was da vorgefallen ist,maaan.aber man hätte sich ja denken können, dass es sowas war..also das er seine freundin mit seinem besten freund erwischt..hehe bin gespannt wies weiter geht.:D
lg
rikku - chan
Von:  Harfe
2009-01-22T14:31:31+00:00 22.01.2009 15:31
Joah, man hat sichs wirklich schon denken können, aber war trotzdem toll, das Kapi. ^^
Die beiden sind süß zusammen, besonders Satoya, so schüchtern.
Yasuki ist doof... ich mein ich versteh, dass es mal passieren kann, dass man sich in die Freundin von ´nem Freund verlieben kann, aber es war von beiden ziemlich scheise.
Ich meine, sie hätte sich ja auch von ihm trennen können, statt ihn zu betrügen.
Naja.
Freu mich schon auf den zweiten Teil.
lg Fe
Von: abgemeldet
2009-01-20T19:40:10+00:00 20.01.2009 20:40
jaaa die Überraschung ist gelungen
Pöser Yasuki fund ich fies
zwischen einer guten freundschaft sollte ^nie eine beziehung liegen
naya ich wäre auch noch sauer
aber wie ein weiser ninja mal sagte
vergeben nicht vergessen
mach weiter soo bin dügge auf das nächste pittle gespannt
lg
Kagome45
Von:  Dark-Angel132
2009-01-20T16:48:30+00:00 20.01.2009 17:48
Surprise, das trifft es wirklich! Der Gedanke, das Satoya mal was mit Kumiko hatte wäre mir niemals alleine in den Sinn gekommen! Jetzt können wir auch alle nachvollziehen warum der Gute nichts mehr mit Yasuki zu tun haben will. Ist ja auch nur natürlich.

Der Verdacht das Moe mal einen Prostituierte gewesen ist, war ja eigentlich schon seit ihrem ersten Auftauchen da gewesen und nun hat er sich bestätigt. Sie kann wirklich von Glück reden das sie damals Satoya getroffen hat. (Die Umstände mal weggelassen.)

Bin gespannt auf die andere Hälfte des Flashbacks. ;D
Von:  Guguus
2009-01-20T11:24:37+00:00 20.01.2009 12:24
Echt tolles Kappi.
Moe tut mir irgendwie Leid, aber ich mag's ihr gönnen, jemanden wie Satoya gefunden zu haben^^ Auch dieser ist mir recht sympathisch, auch wenn man ihn schon eine Ewigkeit kennt.
Yasuki ist echt doof, hätte ich nicht von ihm gedacht.
Freue mich auf den nächsten Teil^^

lg das guguus
Von: abgemeldet
2009-01-19T20:26:50+00:00 19.01.2009 21:26
die geschichte zwischen moe und satoya ist süß.
nur satoya sollte klar text mit ihr reden.
so gehts doch auch nicht weiter.
soll er sein verdammtes problem nennen und fertig.
dass satoya was mit kumiko hatte war ja ein schock.
mach weiter soooo
lg, yesilli
Von:  Decken-Diebin
2009-01-19T19:02:16+00:00 19.01.2009 20:02
Ohhh nein, da wäre ja niemand darauf gekommen, ich bin so schockiert davon, dass Moe doch tatsächlich ne Nutte ist und Satoya doch tatsächlich mit Kumiko zusammen war und geschlafen hat, nein, da wäre man bei dem "Moe in Arbeitskleidung"- und dem gewissen anderen Bild nie drauf gekommen...
Boah, scheiße, ich hab mich grad beim Lesen mit Schoko und Marzipan vollgefuttert... buärgh...
LG, Hina
PS: Tischtennis-Fan... ich liebe es... echt jetz...
Von:  Sasuke-chan
2009-01-19T18:56:50+00:00 19.01.2009 19:56
Awww... schön.
Jetzt weiß man wenigstens mal ganz genau, wie sich das alles mit den beiden, dreien, vieren da zugetragen hat. Ich kann schon verstehen, dass Satoya sich blöd fühlt... :/ irgendwie erscheint mir Moe auch im Flashback nicht so oberflächlich und gierig wie in der Gegenwart.
Tischtennis-Fan!! Ich hab so einen Lachflash bekomen!! XDD Das war ne hammer Idee - aber es sieht ja wirklich so aus :D
Jedenfalls war's wieder schön :) Allerdings hab ich ein paar Groß-/Kleinschreibungsfehler entdeckt. Aber das is ja nich schlimm :3
Sasuke-chan
Von:  Raven-L-Alissa
2009-01-19T18:54:38+00:00 19.01.2009 19:54
Geiles Kappi.
Da hat Satoya nen echt guten Freund
wenn der ihm die Freundin auspannt. Tze, Tze, Tze.
Freu mich schon aufs nächste Kappi.
glg
blue_Strawberry


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