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A Twist in the Tale

Kap 12 on
von

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We're not in Kansas

A Twist in the Tale
 

Authors Note:
 

So, die Zoso ist wieder da. Freut euch ^^

Also die erste Warnung ist: dieses Kapi ist nicht gebetat, wer also Fehler findet darf sie sich gerne ausdrucken und an die Pinwand hängen ...
 

Und jetzt die gute Nachricht: Habe gestern meine letzte Prüfung bestanden!!! *Sektkorken knallen lässt und auschänkt*

*auf die jüngeren Leser schielt*

*O-Saft und Cola rauskramt*

Freut euch für mich !!!
 

Das heißt allerdings, das ich mich Freitag erstmal in Richtung meines wohlverdienten Urlaubs absetze .. das heißt, von mir werden voraussichtlich die nächsten vier Wochen keine neuen Kapis kommen. Ich habe zwar auch im Urlaub Internet (also falls der ein oder andere Kommis oder ENS findet nicht wundern, ihr dürft sie trotzdem behalten), aber zum Schreiben werde ich wohl nicht kommen.
 

Na gut, soviel zu mir.

Hier das neue Kapi:

(hab sogar mal etwas mehr geschrieben)
 

3. Kapitel - We’re not in Kansas
 

I wander 'round thinking, well, what kind of place is this

Well maybe it's in the parks, maybe it's in the stores

But I know if we're being honest, it's in the people

But they're all caught up in the traffic

Listening to the weather

Well dog, I know we're not in Kansas—the sky's all colored wrong

I know we're not in Kansas—the days are all too long

I sure don't understand this—that's what you're howling for

I know we're not in Kansas, Kansas anymore
 

(Big Country – We’re not in Kansas)


 

Two Harbours war eine kleine, schachbrettartig organisierte Stadt an einem riesengroßen See. Von einem Ende zum Anderen zu fahren dauerte kaum mehr als zehn Minuten. Sie hatten es ausprobiert – drei Mal – während sie ungläubig mal die eine, mal die andere Straße genommen hatten.

Ganz offensichtlich waren sie in größeren Problemen als sie geahnt hatten, denn sie waren – Überraschung, Überraschung – mitnichten dort, wo sie es vermuteten. Two Harbours lag definitiv nicht im ländlichen Kanada, sondern irgendwo in den USA. Wo genau sie waren, das hatten sie dabei noch immer nicht herausgefunden.

Sie hatten es tatsächlich geschafft, irgendwie die Grenze zu überqueren.

Jared und Jensen hatten sich, nachdem sie etwa eine halbe Stunde durch die Straßen gefahren waren, geschockt in einem Diner vergraben und brüteten nun still über ihren Kaffeebechern. Wie um sie zu verhöhnen sprach der einzige andere Gast schon seit zehn Minuten in sein Handy.

Sie hatten noch immer kein Netz.

Und sie hatten auch bereits versucht ein Münztelefon zu benutzen und etwa zwanzig Leute angerufen, die derzeit auf dem Set sein sollten. Nachdem dort ebenfalls niemand geantwortet hatte, hatte Jared tatsächlich beschlossen das absolut Peinlichste zu machen, was er in seinem gesamten bisherigen Leben getan hatte.

Er hatte seine Mutter angerufen.

Schon während des Klingelns konnte er sich das Gespräch ziemlich genau vorstellen.

Hi Mom … Ja, mir geht’s gut … Kannst du mal bitte Eric Kripke anrufen und ihm sagen, das ich und Jensen in irgendeinem Kaff namens Two Harbours festsitzen und nicht wissen wo wir sind … ja Mom, ich bin nicht auf Arbeit, wir haben uns verfahren … ja Mom, ich WEISS das ich 25 Jahre alt bin … nein Mom, ich erinnere mich nicht wie ich hierher gekommen bin … nein Mom, ich habe nicht angefangen Drogen zu nehmen …

Genau dieser Grund war es übrigens auch gewesen, aus dem sie bisher keinen der Einheimischen gefragt hatten wo genau sie waren. Er konnte sich ziemlich genau vorstellen was passieren würde, wenn Jensen Ackles und Jared Padalecki plötzlich mit einem Impala irgendwo anhalten und fragen würden: Entschuldigung, aber in welchem Bundesstaat sind wir gerade? Oh ja, er konnte es sich vorstellen. Es wunderte ihn sowieso schon, dass sie bisher noch niemand erkannt hatte.

Und dann war es wirklich bizarr geworden.

Nicht, dass die Situation nicht vorher schon seltsam gewesen wäre, doch als gerade in dem Moment, in dem er auflegen wollte doch noch jemand abhob, hätte er beinahe den Boden unter den Füßen verloren. Eine weibliche Stimme hatte geantwortet – jedoch nicht mit dem Namen Padalecki. Als er nach seiner Familie fragte, bekam er nur die Antwort sie würde sie nicht kennen.

Jared hatte aufgelegt und die Nummer noch einmal gewählt, nur um zum gleichen Ergebnis zu kommen.

Wie groß war die Chance, dass er bei einer Nummer, die er in seinem Leben wohl schon tausend Mal gewählt hatte, zwei Mal hintereinander die falschen Zahlen eingab?

Beim dritten Mal legte er auf ohne zu antworten, als eine nun mittlerweile ziemlich genervte Stimme zum wiederholten Mal: „Hier bei Halliwell.“ sagte.

Und jetzt saßen sie in einem kleinen Diner und versuchten herauszufinden welche Götter sie wohl verärgert haben könnten.

Es gab natürlich immer noch die Möglichkeit, dass er jetzt gerade in seinem warmen Bett lag und diese gesamte absurde Situation einfach nur träumte. Er konnte sich nur nicht daran erinnern, schon jemals einen Traum gehabt zu haben, der sich so echt anfühlte.
 

Jensen seufzte genervt auf, als der Größere begann mit seinem Telefon unbewusst rhythmisch auf den Tisch zu klopfen. Er wusste, dass der Jüngere es nicht mit Absicht machte – dieser starrte schon seit geschlagenen zehn Minuten mit einem Gesichtsausdruck aus dem Fenster, als würde er auf die Apokalypse warten – aber trotzdem ging es ihm gehörig auf den Geist.

„Was?“ Sein Leidensgenosse hatte ihn ganz offensichtlich gehört und sah ihn nun verärgert an. Nicht gut. Das Letzte, was sie jetzt noch gebrauchen konnten, war ein handfester Streit.

„Nichts. Ich bin mal kurz im Waschraum.“

Dort angekommen, spritzte er sich eine handvoll Wasser ins Gesicht. Die Kälte tat gut und vertrieb einen Teil der Apathie, die von ihm Besitz ergriffen hatte.

Sie brauchten einen Plan. Und zwar ganz dringend, möglichst bevor sie sich gegenseitig an die Gurgel gingen.

Er sah sich im Spiegel an und bemerkte wie erschöpft er aussah. Tiefe Ringe lagen unter seinen Augen, und zusammen mit den Bartstoppeln und den Kratzern, die noch immer sein Gesicht zierten, sah er eher wie ein Landstreicher als wie ein dreißigjähriger Schauspieler aus.

Nun, zumindest dagegen konnte er etwas tun.

Fünf Minuten und etliche Hände voll Seife später blickte ihm ein völlig anderer Mensch aus dem Spiegel entgegen. Die Kratzer waren zwar immer noch da, doch er sah jetzt wenigstens wieder wie er selbst aus. Selbst die Haare hatte er sich gewaschen und rubbelte sie jetzt mit dem Flanellhemd trocken, dass er über seinem T-Shirt getragen hatte. Es war wohl das erste Mal, dass er sich im Waschraum eines unbekannten Diners wiederhergerichtet hatte. Andererseits war heute scheinbar für viele Dinge das erste Mal.

Kurz musste er bei dem Gedanken lächeln was geschehen wäre, wenn jemand hereingekommen wäre - doch sie hatten jetzt andere Sorgen als das, was irgendein Unbekannter von ihnen halten mochte.

Er trug noch immer die Sachen, die er am Vortag während des Drehs angehabt hatte, das war ihm bereits aufgefallen. Mal davon abgesehen, dass sie sehr viel mitgenommener aussahen als die Sachen, die sie sonst am Set trugen, war es genau die Art Kleidung die die Winchesters immer trugen – Shirt, Flanellhemd, Lederjacke. Sogar die Kette war da. Es unterschied sich völlig von dem Kleidungsstil, den er privat bevorzugte.

Der Mensch, der ihm dort aus dem Spiegel entgegenstarrte, sah viel eher aus wie Dean Winchester als Jensen Ackles …

Nein, er würde diese Möglichkeit nicht einmal in Betracht ziehen. Schon die Tatsache, dass es ihm überhaupt in den Sinn gekommen war, sagte mehr über seinen aktuellen Geisteszustand aus als ihm lieb sein konnte.

Jared und er hatten bereits im Auto darüber gesprochen, an was sie sich noch erinnerten.

Es war ein sehr kurzes Gespräch gewesen.

Beide erinnerten sich noch an den Dreh und den Regen – vor allem an den Regen – und dann an nichts mehr. Sie waren ins Auto gestiegen und losgefahren. Punkt. Und dann waren sie heute Morgen in diesem verdammten Wald aufgewacht. Was dazwischen geschehen war, wussten sie beide nicht.

Es war wie verhext. Sie hatten es nicht geschafft irgendjemanden zu erreichten. Und sie hatten versucht, jeden anzurufen den sie auch nur flüchtig kannten. Beide Telefone schienen nicht zu funktionieren. Der nächste logische Schritt – eigentlich das Einzige was ihnen noch übrig blieb – war, selbst von hier aus zurück zu fahren. Dazu mussten sie aber erst einmal wissen, wo genau hier in ihrem Fall war.

Na das klang doch schon einmal nach einem ganz guten Plan.

Als er in das Lokal zurückkehrte sah er, dass der Jüngere irgendwo eine Zeitung aufgetrieben hatte und nun mit gerunzelter Stirn angestrengt las. Er bemerkte es scheinbar nicht einmal, als sich Jensen ihm gegenüber niederließ und ihm einen fragenden Blick zuwarf.

„Hast du was Interessantes gefunden?“

Die einzige Antwort war ein undefiniertes Knurren, dass er für sich selbst als: „Warte mal kurz.“ übersetzte.

Na gut, dann würde er ihnen eben erst einmal etwas zu essen bestellen. Sie hatten den ganzen Tag noch nichts gehabt, und sein Magen fing langsam an sich unangenehm bemerkbar zu machen.

Nachdem er die Kellnerin heran gewunken und zwei Schinken-Sandwichs bestellt hatte, lehnte er sich zurück. Jared hatte die Frage was er wolle einfach ignoriert, also würde er ohne zu klagen das essen müssen, was auf den Tisch kam. Was konnte so interessant an der Tageszeitung einer langweiligen Kleinstadt sein?

Der Jüngere schien nach ein paar Minuten fertig zu sein und schob ihm die Zeitung über den Tisch zu.

„Sieh dir das Datum an.“, forderte er ihn mit einem ernsten Blick auf.

„16. März. 2007.“, las er laut vor. „Was willst du mit einer Zeitung, die schon fast ein halbes Jahr alt ist?“

„Die ist von heute, Jens.“, sagte der Größere, ohne die Mine zu verziehen.

Dieser zog ungläubig eine Augenbraue nach oben. „Heute ist der fünfte September, du Schlaumeier.“

Jared sah ihn noch immer ausdruckslos an, und dem Älteren wurde plötzlich klar, dass er die ganze Situation genauso wenig fassen konnte wie er selbst. Das ganze konnte einfach nicht wahr sein. Es war schlicht und ergreifend unmöglich. Es war undenkbar, dass sie eine gottverdammte Zeitreise gemacht hatten!

„Denkst du, dass sie sich wieder einen ihrer Scherze ausgedacht haben?“, fragte er tonlos. Die Crew hatte sich schon öfters Scherze mit ihnen erlaubt – flackernde Lichter, Geräusche, alles was man sich denken konnte. Einmal hatten sie sogar das gesamte Set in ein riesiges Spukschloss verwandelt, um sie in die richtige Stimmung zu bringen.

Oh ja, das war wirklich ein höllischer Spaß gewesen.

Wenn er den Typen erwischen würde, der sich das mit der ferngesteuerten abgetrennten Hand ausgedacht hatte, würde es Tote geben.

Aber das sie sie ohnmächtig in einen gottverlassenen Wald gekarrt und ihre Handys demoliert hatten, wäre dann doch etwas zu weit hergeholt. Keine Chance, dass irgendeiner der Produzenten diese dämliche Idee mitgemacht hätte. Dann dachte er an Eric.

Die Chance war trotzdem ziemlich gering.

„Was ist denn mit euch zwei los?“ Ihr Blickduell wurde von der Kellnerin unterbrochen, die ihr Essen brachte und schwungvoll vor ihnen abstellte. „Haben euch eure Freundinnen versetzt?“

Es dauerte einen Moment, bis Jensen ihren Gedanken folgen konnte. Dann schüttelte er den Kopf.

„Oh, nein … wir sind nur müde. Sind die ganze Nacht gefahren.“ Er warf ihr ein höfliches Lächeln zu, zusammen mit einem etwas verspäteten: „Danke.“

Die Kellnerin zwinkerte ihm zu, bevor sie zum Tresen zurückkehrte.

Während er nach seinem Sandwich griff und hinein biss, überflog er den Rest der Zeitungsseite. Und verschluckte sich, als sein Blick auf ein weiteres kleines Detail fiel.

„Minnesota?“, hustete er. „Wir sind in Minnesota?“

„Jepp.“ Jared warf ihm nur einen kurzen Blick zu, bevor er sich wieder seinem Essen widmete. Scheinbar war er genauso verhungert wie der Ältere. Das war auch kein Wunder – seit dem Gemüseauflauf hatte keiner von beiden etwas gegessen.

Dennoch wollte er das ganze jetzt sofort klären. „Jared – kannst du mir mal sagen wie wir es geschafft haben 2000 Meilen quer durch Kanada und die USA zu fahren?“

„Wenn du mir sagen kannst, wie wir ein halbes Jahr in die Vergangenheit gereist sind…“

Guter Punkt.

„Warte erstmal, bis du zu Seite fünf kommst …“, murmelte der Jüngere, bevor er einen weiteren Bissen nahm.
 

Der Artikel aus Seite fünf trug den äußerst professionellen Titel: „Ursache des mysteriösen Feuers noch immer nicht geklärt“ und enthielt dafür, dass er beinahe eine halbe Seite einnahm, erstaunlich wenige Informationen und dafür umso mehr Bilder, auf denen rein gar nichts zu erkennen war. Ganz offensichtlich hatte es vor etwa zwei Wochen ein Feuer in einem alten Jagdhaus gegeben, welches daraufhin bis auf die Grundmauern abgebrannt war. Es hatte zwei Tote gegeben – einen jungen Mann und eine Frau, die bisher noch nicht identifiziert werden konnten. Die Polizei ging von Brandstiftung aus, aber der Autor schien gefallen an der Idee gefunden zu haben, dass irgendein satanischer Kult dort eine Orgie gefeiert hatte und diese aus dem Ruder gelaufen war. Er berief sich dabei auf das Bild eines halben Pentagramms, das er auf einem verbrannten Stück Holz fotografiert haben wollte.

Nachdem Jensen sich die Aufnahme etwa eine Minute lang von jeder Seite angesehen hatte, kam er zu folgendem Schluss: Es könnte sich tatsächlich um ein halbes Pentagramm handeln. Oder auch um einen Buchstaben. Oder das, was von der Graffitizeichnung einer stilisierten Ente übrig geblieben war. Letztendlich waren es schlicht und ergreifend nur zwei Striche, die mehr schlecht als recht zu erkennen waren.

Jared bestand jedoch darauf, dass er dieses Zeichen schon einmal irgendwann in einer Episode gezeichnet hatte.

Die Ruhe, die der Jüngere noch immer ausstrahlte, fing langsam aber sicher an ihm auf die Nerven zu gehen.

„Sag mal, machst du dir gar keine Sorgen darum was hier los ist?“, machte er schließlich seinem Ärger Luft. Jared sah ihm mit einem schiefen Lächeln an, doch die Angst, die er kurz in seinen Augen hatte aufblitzen sehen reichte, um den Großteil seiner Wut wieder verschwinden zu lassen.

„Ich denke nur, dass das hier ein ziemlich seltsamer Traum ist …“, murmelte der Größere daraufhin. „Wahrscheinlich liege ich im Koma oder so. Oder ich habe Halluzinationen.“

„Ja, klar, wir sind beide im Gagga-Land gelandet. Ich kann mir nur nicht vorstellen warum ich mit dir hier bin, und nicht mit einem süßen Mädel.“ Die Vorstellung hatte etwas Angenehmes an sich. Vielleicht sollte er einfach nur darauf hoffen, dass er möglichst bald aufwachen würde.

Jared schnaubte darauf hin nur.

„Da kann ich dir auch nicht weiterhelfen.“

Leider änderte dieser Wunsch nichts daran, dass sie derzeit in einem Diner saßen.

Vielleicht sollten sie dieses Thema fallen lassen, bis sie wussten war sie nun machen wollten. Er sah sich noch einmal die Zeitung an.

„Willst du dir die Hütte wirklich ansehen?“, fragte Jensen schließlich zweifelnd. „Was wollen wir da?“ Auf der anderen Seite schien es nicht so, als hätten sie derzeit etwas Besseres zu tun.

„Vielleicht finden wir ja was.“ Jared zuckte nur mit den Schultern. „Wenn es tatsächlich nur ein dämlicher Scherz sein sollte, sitzen die Anderen vielleicht dort und lachen sich gerade halb krank über uns.“

„Kann sein …“

Sie verließen das Diner, nachdem sie ihr Essen bezahlt hatten – in bar. Jensen war sich nicht sicher, ob seine angeschlagenen Nerven auch noch eine nicht funktionierende Kreditkarte überleben würden.
 

„Jens, bist du dir sicher, dass wir hier richtig sind?“ Jared sah noch einmal die enge Straße hinunter, die sie vor ein paar Minuten entlanggefahren waren, und versuchte dann zwischen den Bäumen einen Hinweis auf die Brandstelle zu bekommen.

„Ja doch.“ Der Ältere schwenkte die Straßenkarte, die sie in einem kleinen Laden in Two Harbours erstanden hatten hin und her.

Es war wirklich Glück, dass sie in einer Touristengegend gelandet waren. Sie konnten sich wirklich freuen.

Er griff derzeit nach jedem positiven Gedanken den er finden konnte wie ein Ertrinkender nach einem Strohhalm.

„Alter, ich bin durchaus dazu in der Lage eine Karte zu lesen.“, setzte Jensen noch nach und tat ein paar Schritte in den Wald hinein. „Steht in der Zeitung auch irgendetwas davon, wo genau auf dieser Straße die Hütte gestanden hat?“

„Leider nicht.“

Er drehte sich einmal im Kreis und versuchte sich zu orientieren. Nicht weit von seinem Standpunkt aus konnte er Wasser durch die Bäume schimmern sehen. Da diese Richtung genauso richtig oder falsch sein konnte wie jede andere, ging er darauf zu. Als er durch die Bäume trat verschlug es ihm die Sprache, denn obwohl er damit gerechnet hatte und den Lake Superior bereits von Two Harbours aus gesehen hatte, überraschte ihn der Anblick dennoch. Es war beinahe so, als würde er an der Pazifikküste stehen und nicht am Ufer eines riesigen Sees.

„Sieht so aus, als wären wir tatsächlich in Minnesota, oder?“, die Stimme Jensens, der neben ihn getreten war, klang seltsam hohl.

„Ja.“ Keine Chance, dass in der Nähe von Vancouver ein solcher Anblick zu finden war. Sie standen mehrere Minuten gedankenversunken nebeneinander. Beide konnten nicht einmal annähernd erfassen was gerade geschah.

Letztendlich spürte der Jüngere, wie Jensen ihm die Hand auf die Schulter legte und sich vom See wegdrehte.

„Komm, lass uns die Hütte suchen.“

Das abgebrannte Haus zu finden war am Ende lächerlich einfach. Von ihrem Standort am Seeufer aus konnten sie bereits einen Steg sehen, von dem aus ein Weg zu einer Ruine führte. Sie war völlig zusammengefallen – hätte Jared nicht gewusst, dass er hier auf ein ehemaliges Ferienhaus sah, hätte er es auf den ersten Blick nicht einmal als solches erkannt. Ein paar bereits halb zerrissene Fetzen Absperrband hingen noch herum. Sie waren wahrscheinlich noch von den polizeilichen Untersuchungen übrig geblieben.

„Ach du lieber Himmel.“, drückte der Ältere das aus was er fühlte.

Der ganze Ort sah nicht aus als hätte es gebrannt, sondern als hätte jemand Napalm darauf geworfen. Nachdem er ihm mit einem Bulldozer platt gemacht hatte. Die Bilder in der Zeitung hatten darauf hingedeutet dass es schlimm war, aber nicht, dass die Zerstörung so total war.

„Was wolltest du noch mal hier?“

Jensen und er betraten die Ruine und sahen sich um. Er war sich nicht sicher, wonach genau sie suchten, aber es war ziemlich schnell klar dass sie nichts finden würden. Es war kaum noch etwas erhalten, was er überhaupt identifizieren konnte. Es musste eine unglaubliche Hitze geherrscht haben, um dieses Chaos anzurichten.

Was auch immer er sich für Antworten von diesem Ort erhofft hatte, finden würde er sie mit Sicherheit nicht.

Sie gaben nach einer halben Stunde auf. Was auch immer hier gewesen sein mochte war von Feuer, den Löscharbeiten und der seither vergangenen Zeit vollständig zerstört worden, und schließlich machten sie sich müde und verdreckt auf den Rückweg zum Impala.

„Was machen wir jetzt?“ Jared fühlte sich ausgelaugt. Und das nicht nur körperlich. Das hier war ihre letzte Chance gewesen, relativ schnell Antworten zu finden.

„Ehrlich? Ich weiß es nicht.“ Jensen ließ sich neben den Wagen fallen und lehnte seinen Kopf gegen das Metall der Fahrertür.

Sie waren in einem viertausend Quadratmeilen großen Land und hatten keine Ahnung wo sie hin sollten.

Jared spähte in Richtung des Kofferraums. Er hatte plötzlich Angst davor was er finden würde, sollte er ihn öffnen.
 

Well dog, I know we're not in Kansas—the sky's all colored wrong

I know we're not in Kansas—the days are all too long

I sure don't understand this—that's what you're howling for

I know we're not in Kansas, Kansas anymore
 

(Big Country – We’re not in Kansas)


 


 

Authors Note (2):
 

Zeitliche Einordnung:
 

Ich weiß nicht ob einer von euch schon einmal versucht hat nachzuvollziehen, wann genau welche Episode spielt … ich habe es versucht und bin halb wahnsinnig geworden.

Die erste Staffel beginnt im November 2005 und endet (wenn ich richtig liege) irgendwann im Herbst 06. Das Ende der zweiten Staffel müsste irgendwann im Sommer 07 liegen, ich setze auf Juli – ich weiß, die Bäume sehen aus wie Winter (kein Laub…), aber die einzige Episode, bei der wirklich klar ist wann sie ist, ist A Very Supernatural Christmas zu Weihnachten 2007 (S3_08), und da sind seit Anfang der dritten Staffel etwa 6 Monate vergangen.

Auf der anderen Seite scheint es den Schauspielern Spaß zu machen im Winter schwimmen zu gehen, Tod im Wasser spielt nämlich definitiv laut Supernatural-Timeline irgendwann Ende November oder mitten im Dezember (S1_03) …

Die Autoren haben’s geschafft mich noch mehr zu verwirren als ich sonst schon bin …
 

Naja lange Rede kurzer Sinn: Dieses Kapitel setzt kurz vor Nightshifter (S2_12) an und liegt in meiner persönlichen Timeline im März 2007.

Nur falls irgendwer wegen der Daten verwirrt sein sollte. Ihr seid nicht allein …
 

So, und jetzt machts gut ^^

*sich den Strohhut aufsetzt und in Richtung Sonnenuntergang verschwindet*



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  Nochnoi
2008-09-06T11:38:33+00:00 06.09.2008 13:38
Hab gerade gemerkt, dass ich total vergessen habe, dir nen Kommentar zu schreiben *drop*

Also das Kapitel war wirklich klasse, wie eigentlich nicht anders erwartet! ^^
Schon am Anfang, als Jared sich ausgemalt hat, wie wohl das Gespräch mit seiner Mutter aussehen würde, musste ich grinsen ;) Na ja, ich selbst wäre wohl auch was skeptisch und würde automatisch an Drogen oder Alkohol denken, wenn man mich fragen würde, in welchem Bundesstaat man sich eigentlich gerade aufhält XDD
Und nun natürlich die Sache mit der Ruine. War Jared wirklich auf der falsche Fährte oder hat er möglicherweise was entdeckt? Und was ist nun mit dem Kofferraum?

Also ich freu mich jedenfalls sehr auf das nächste Kapitel, auch wenn's wohl noch was dauern wird ^^ Genieß erstmal deinen wohlverdienten Urlaub! Und gratuliere übrigens zu deiner bestandenen Prüfung! :)

Liebe Grüße
Nochnoi
Von: abgemeldet
2008-08-28T06:36:23+00:00 28.08.2008 08:36
Tolle Story und wirklich klasse geschrieben!
Bin schon ganz gespannt, wie es weitergeht.
Hoffentlich ist dein Urlaub nicht so lang…
Mann bin ich egoistisch….

Von:  Calysto
2008-08-27T14:02:42+00:00 27.08.2008 16:02
okay wow
ich bin ebenfalls verwirrt xDD
oh man die armern beiden erfolgreichen schauspieler
in der großen bösen weitern welt xDD
oh man
das is echt schwach seine mutter anzurufen
ich mein als mädchen
würd ich auch amchen xDD
aber als kerl?
wie peinlich |DD
naja aber tolles kap x33
freu mich aufs nächste x3
cia °-°
Deine Calöö~
Von:  Minaria
2008-08-27T08:27:14+00:00 27.08.2008 10:27
ps. Erste ^^"
Von:  Minaria
2008-08-27T08:27:03+00:00 27.08.2008 10:27
Gratulation ^^

Also Jenny hatte eine Gute frage aufgeworfen ... und ich frag mich auch gerade, was die Zwei in einer Ruine wollen xD nja außer evtl. mal in ihre Rolle zu verfallen ^^"
tja und ich hab da ne Ahnung, was da alles drinn is ^^"

und soll ich dir mal verraten wie die Timeline ist ^^
und ja die gehen gerne im Herbst/Winter schwimmen ... dementsprechent sind die auch alle Kaum krank ... abgesehen von den paar mallen ...

XD
wie auch immer ^^
ich freu mich schon aufs nächste Kapie ^^

LG


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