City Boys and Country Girls
Kapitel 4: City Boys and Country Girls
Yosuke war schon ein seltsamer Charakter, er erinnerte Minato ein wenig an Junpei.
Doch jetzt blieb leider keine Zeit dafür, er musste zum Lehrerzimmer, schließlich musste er wissen, in welcher Klasse er war.
Auch wenn er schon so eine Ahnung hatte, jedenfalls wenn er Igor richtig einschätzte.
Yosuke beschrieb ihm so gut es ging den Weg, bevor er und Seta sich auf den Weg in ihre eigenen Klassen machten.
Das Schulgebäude war viel kleiner, als er es gewohnt war, aber so hatte er wenigstens keine Schwierigkeiten seinen Weg hier drinnen zu finden.
Er klopfte an der Tür des Lehrerzimmers und trat ein.
Ein griesgrämiger älterer Mann kam ihm entgegen.
„Tch, du musst dieser Arisato sein, oder?“
Er besah ihn einmal von oben bis unten, bevor er sich endlich vorstellte: „ Mein Name ist Mr. Morooka, ich bin ab heute dein Klassenlehrer. Und nun komm, ich habe keine Lust deine widerliche Visage länger als nötig zu ertragen.“
Er führte Minato in den zweiten Stock und in das Klassenzimmer 2-2. Kaum hatte Morooka den Raum betreten, wurde es urplötzlich still, ob es aber wirklich an ihm oder an Minato selbst gelegen hatte, wusste er nicht zu sagen.
„Hergehört ihr Plagen, dass ist euer neuer Mitschüler. Minato Arisato. Er kommt genauso wie Souji und Hanamura aus der Großstadt, aber das hat nichts zu sagen.“
Dann wand er sich zu Minato: „Und dir sag ich genau das gleiche, wie den anderen beiden. Lass die Finger von den Mädchen, keine von ihnen ist an Stadtratten wie du es eine bist interessiert.“
Nach ein paar weiteren Beleidigungen, konnte Minato sich endlich hinsetzen, während der ganzen Zeit hatte er einen passiven Gesichtsausdruck aufgelegt und wirkte so, als ob es ihm überhaupt nichts anging. Aber außer Seta schien dies niemand zu bemerken.
Minato fand eine Bank vor Seta platz, seine Banknachbarin war ein Mädchen namens Yukiko Amagi, die sich gleich angeboten hatte, ihm beim Nachholen des Lernstoffes zu helfen. Hinter sich konnte er Yosuke hören, der sich leise darüber beschwerte, warum Yukiko ihm nie ihre Hilfe angeboten hatte.
Minato konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, diese Leute erinnerten ihn so sehr an seine alten Freunde, es war fast schon erschreckend.
Die Stunde verging wie im Flug und kaum hatte die Schulglocke geläutet und Mr. Morooka das Klassenzimmer verlassen, wurde er auch schon von einer Schar liebestoller Mädchen umringt, die alle auf einmal auf ihn einredeten.
Es flogen Sätze wie:
„Du bist süß, wollen wir mal ausgehen?“
„Wie ist es in einer Stadt zu wohnen?“
„Hast du vielleicht noch ein paar Brüder?“
Minato dachte schon daran die Flucht nach vorne anzutreten, als Setas Banknachbarin dazwischenging und die Meute verscheuchte.
„Tut mir Leid, die sind immer so, wenn jemand aus der Stadt hierherkommt...Ich bin übrigens Chie Satonaka.“
Yukiko, die wohl Chies beste Freundin war, als auch Seta und Yosuke hatten sich inzwischen auch eingefunden und zusammen verbrachten sie die Pause auf dem Dach der Schule.
Doch sie waren nicht die einzigsten. Eine Gruppe jüngerer Mädchen war auch dort und sie schienen in ein hitziges Gespräch vertieft zu sein.
„Habt ihr schon vom Midnight Channel gehört?“ fragte die eine, doch als alle den Kopf schüttelten erzählte sie weiter: „Es heißt wenn man um Mitternacht, wenn es regnet, in einen ausgeschalteten Fernseher schaut, erscheint einem der Seelenverwandte. Findet ihr das nicht aufregend?“
„Also ich weiß nicht...“ meinte eine andere.
„Warum versuchen wir es nicht beim nächsten mal, wer weiß was passiert?“
Die anderen stimmten wiederwillig ein.
Minato interessierte sich zwar nicht für solche Dinge, aber dieser Midnight Channel hatte sein Interesse geweckt. Er würde es beim nächsten mal auch einmal ausprobieren.
