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Shades of Gold

One-Shots zu 'DG' & 'GF'
von

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'GF' - 13 - Refusal

2. Refusal
 

Ein lauter Knall.
 

Die Tür war zu und er war weg. War der Frage einfach so aus dem Weg gegangen. Wie immer. Gab es überhaupt eine Gelegenheit, bei der er sich je zu einer Rechtfertigung herablassen würde? Nein, alles sollte so ablaufen, wie er es bestimmt hatte, und wenn es dann doch nicht so war, dann lag der Grund dafür nicht bei ihm. Stolz war das, purer Stolz. Stolz war oft so teuer, dass er mit nichts aufzuwiegen war, in seinem Fall auch nicht mit dem Gefühl für die Verantwortung über etwas sehr wichtiges: Über seine eigenen Kinder.
 

Doch halt. Einen Moment nachgedacht und es war da doch eine Sache, die seine doch so unüberwindbare Autorität zum Bröckeln brachte. 'Sie'. In ihrem Zorn und in ihrer Bereitschaft, alles für ihre Familie und deren Wohlergehen zu tun, konnte sie ihn ein winziges Stück in die Knie zwingen und das war schon ein großer Erfolg, denn man hatte es ihm eindeutig am Gesicht und seiner Haltung angesehen. Andererseits fächerte das seine Sturheit wohl noch mehr an – und ebenso seinen Neid.
 

Ja, das war es doch, Neid, oder? Die Tatsache, dass er von seinen eigenen Kindern so bloßgestellt wurde und nicht die Oberhand über die Situation behalten konnte, und das alles wegen einer Angelegenheit, in der 'sie' so sehr brillierte und er so sehr versagte: Der Fürsorge für ihre Familien. Sie war wie eine strahlende Löwin, gelassen, mutig und im entscheidenden Moment verteidigend, er war die Hyäne, still, lauernd und feige, zwar stärker, aber dennoch in Konsequenz weit unterlegen.
 

Musste sie denn nicht auch neidisch sein deswegen und Hass verspüren? Sie, die sie hier stand, abgeschmettert, mal wieder versetzt und ignoriert? Musste sie die andere Frau und deren Mann nicht auch beneiden, für das, was sie mit so großer Leichtigkeit vollbringen konnten, auf ungezwungene, natürliche Art? Vielleicht, vielleicht sollte sie das, doch eher fragte sie sich, warum sie denn so verschieden waren, obwohl ihre Lebenssituation jetzt und früher sich nicht viel voneinander unterschied. In Wirklichkeit war es sogar Bewunderung, welche sie verspürte, weil sie wohl wusste, dass sie selber nie so weit kommen würde, in diesem Moment nicht, so sehr sie sich auch auf ihre Weise bemühte. Sicher, ihre Kinder wuchsen gut auf, doch ihnen fehlte das Gefühl einer richtigen Familie, auch wenn sie es nicht anders kannten. Doch sie sahen das andere Kind und wie dieses lebte, umsorgt und behütet wurde. Mussten sie deshalb nicht denken, dass bei ihnen etwas nicht ganz rund lief.
 

Pain hatte Konan mal wieder einfach so stehen lassen, bevor sie auch nur mehr als einen Satz hatte reden können. Das war in letzter Zeit immer so. Und das Schlimmste daran war, dass die Blauhaarige einfach keine Ahnung hatte, warum das so war. Sie hatten doch früher über alle Missionen und Angelegenheiten geredet und darüber beraten, was zu tun war, in diesem und jenen Fall, damit in der Organisation alles in seiner Ordnung blieb. Pain schien jedenfalls sehr gut erraten zu können, wann es ihr um 'diese' Sache ging, denn dann ließ er sie einfach nicht zu Wort kommen. Doch Konan war weiterhin ruhig und gelassen – nach außen hin jedenfalls und das gezwungenermaßen. Wenn nun Seika schon Pain so scharf zurückwies, wenn er mit seinen in letzter Zeit absonderlichen Ideen kam, dann konnte nicht auch Konan den Vater ihrer Kinder anschreien und das vor deren Augen. Teriame war seit einigen Wochen plötzlich recht still geworden, ganz anders als die vielen Monate ihrer bisherigen Kindheit und auch Ameashi redete noch viel weniger, als er sowieso schon tat. Doch sie bekamen Pain auch so gut wie nie mehr zu Gesicht. Es war, als schottete er sich vor seinen Kindern ab, lächerlich, aber wahr. Es einzige, was Konan auf diese Weise blieb, war, dass sie den Zwillingen zu erklären versuchte, dass ihr Vater viel zu tun hatte und deswegen sehr gestresst war. Ob sie ihr das glaubten, war wieder eine andere Sache, doch sie konnte auch nicht in den Kopf der Kinder sehen.
 

Was konnte sie denn sonst noch tun? Sie musste versuchen, die Wogen zu glätten, auf beiden Seiten. Vielleicht konnte sie ja mit Seika reden, damit die andere Kunoichi trotz ihres Misstrauens – welches wohl begründet war – ruhig blieb. Denn in Pains Falle war es immer besser, zu schweigen. Denn was immer des auch war, weswegen er so labil zu sein schien, es half nichts, ihn noch mehr darüber aufzuregen.
 

Ja, dies war ihre Aufgabe, denn sie war die Mutter von Pains Kindern und hatte somit eigentlich die engste Bindung zu diesem Mann. Obwohl diese Tatsache sie vielleicht ehren sollte, den niemanden sonst ließ er so nahe an sich heran, verspürte sie eine Traurigkeit, die sich immer mehr verschlimmerte und sich nicht vertreiben ließ, was sie auch tat. In den Zwillingen hatte sie Trost und Glück gefunden, doch weil ihnen die Situation auch so zusetzte, bedrückte es Konan noch mehr und es tat sogar auch irgendwie weh. Ja, sie empfand etwas für Pain, doch sie hatte das Gefühl, nicht mehr zu wissen, was es war und warum sie jemals so gedacht hatte. Sie hatte die Hoffnung gehegt, dass es besser werden würde, wenn die Kinder da waren, ja, es hatte sogar wirklich so ausgesehen, denn Pain hatte sich während ihrer Schwangerschaft manchmal wirklich sehr verändert gezeigt, menschlich eben, wie sich jeder werdende Vater verhielt. Und das hatte Konan sehr gefreut. Auch sie hatte sich so gefühlt, wie schon viele Jahre nicht mehr, beachtet, umsorgt, wichtig und sogar ein wenig geliebt. Auch, als Teriame und Ameashi auf die Welt gekommen waren, hatte sie sich so glücklich gefühlt, dass sie gedacht hatte, niemand konnte dieses Gefühl so wie sie erleben. Doch dann, dann war Seikas und Itachis Sohn Tokui geboren worden – und alles hatte sich verändert. Dabei lang die Veränderung nicht mal bei den Anderen, sonst müsste Konan sie doch dafür verachten, nein, es lag nur an Pain und seinem ignoranten, geheimnisvollen Verhalten. Und so trübte sich das Leben der Blauhaarigen seit fast vier Jahren kontinuierlich, bis es irgendwann vielleicht völlig dunkel werden würde, ohne Rückkehr davon. Wie sie es bisher nur ausgehalten hatte, wusste sie nicht.
 

Und wie lange sie es noch aushalten würde, auch nicht.
 

So konnte sie nur darauf warten, bis die Uchihas von ihrer Mission aus Sunagakure wieder zurück kamen und darauf hoffen, dass die Situation dann nicht eskalierte...



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Nabiri
2009-03-15T15:37:23+00:00 15.03.2009 16:37
die arme konan, man hat richtig mitleid mit ihr
da ist sie endlich mit dem mann, den sie liebt auf eine art zusammen und der behandelt sie quasi wie luft
ich frag mich wie die es geschafft haben kinder zu zeugen so abweisend wie pain immer zu ihr ist
auch dieser one-shot ist allererste sahne mach weiter so
glg deine yami
Von:  Kerstin-san
2009-03-15T15:08:58+00:00 15.03.2009 16:08
Hey!
Den OS find ich sogar besser, als den mit der Rose.
Eigentlich mag ich Konan, aber über sie wird irgendwie nie viel geschrieben, deswegen find ich den Blick in ihre Gefühlwelt schon mal toll.
Ich verstehe Konans Gefühle, sie liebt Pain und er wendet sich von ihr ab und sie weiß nicht mal, warum er sich so verhält, weil er ihr einfach nicht vertraut oder sich nicht eingestehen will, dass da etwas ist, was er alleine nicht hinkriegt.
Die Eifersucht auf Seikas Familie ist auch verständlich, weil es selbst Itachi hinbekommt, ein harmonisches Familienleben zu führen und so unähnlich waren die sich am Anfang auch nicht.
Der OS schreit irgendwie förmlich danach, dass ich jetzt zu Golden Fate abschweife. xDD
Wenn ich es mir bei Pain nicht absolut unmöglich vorkäme, würde ich behaupten, dass er jetzt schon über die Sache mit Seika, Itachi, Tobi und Tokui brütet und irgendiwe ein schlechtes Gewissen hat. Vielleicht ist schlechtes Gewissen zu übertrieben, eher, dass er zweifelt und nicht weiß, ob er das richtige tut.
Nur müsste ich jetzt noch wissen, in wie weit er überhaupt in der ganzen Sache drinhängt, aber da muss ich mich wohl noch etwas gedulden.
Jedenfalls war der OS schön geschrieben, aber das machst du ja immer gut.
lg
Kerstin


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