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All I want...

is you
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
So, es ist vollbracht, das vierte Kapitel ist fertig getippt. ^__^
Ein Danke an has und FreakyFrosch1000, ich hab mich super über euren Kommentar gefreut. Das ging runter wie Öl, ich freue mich, dass euch das Kapitel gefallen hat und hoffe, dass euch das hier auch gefallen wird.

Natürlich hoffe ich auch, dass es meinen anderen Lesern gefallen wird. Na dann, Spot ab. Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Dieses Kapitel möchte ich meiner Betaleserin widmen, da sie vor nicht allzu langer Zeit ihren Geburtstag gefeiert hat. ^___^ *_dark-lily_ flausch* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Achtung!
Dieses Kapitel enthält Spoiler, gegenüber Itachis Verhältnis zum dem Dorf und seinem Clan.
Zwar habe ich nicht alles eins zu eins übernammen, aber der Großteil stimmt mit dem Fakten aus dem Manga überein. Komplett anzeigen

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Prolog

Mit schnellen Schritten bewegte sich der Ninja durch das schier endlos erscheinende Labyrinth aus Korridoren, öffnete jede Tür, die ihm begegnete, in der Hoffnung, die gesuchte Person zu finden. Vergebens.
 

»Du warst doch schon von Anfang an allein.«, leicht schüttelte er mit dem Kopf, versuchte so die Stimme aus seinen Kopf zu verbannen.
 

»Du weißt nicht, wie es ist alles zu verlieren«, er hatte das Gefühl als würde sein Freund direkt neben ihm her laufen und ihm all diese Dinge ins Ohr flüstern.
 

Immer schneller lief er durch die einzelnen Gänge, immer aggressiver öffnete er die Türen.
 

»Verlieren durch die Person, die man am allermeisten geliebt hat«, er schloss die Augen, wollte das alles nicht noch einmal hören, wollte nicht hören, dass er die ganze Zeit über nicht gemerkt hatte, wie es um seinen besten Freund stand.
 

Als er die Augen wieder öffnete stellte er fest, dass er geradewegs auf die letzte Tür in dieser so verlassen wirkenden Unterkunft zu rannte. Mit einem erwartungsvollen Herzklopfen öffnete er diese und blieb wie angewurzelt stehen, musste das, was er da sah erst einmal verarbeiten.
 

„Sasuke, was...?“
 

Ungläubigkeit und Verwirrung konnte man in den blauen Augen des 17-jährigen erkennen. Er stand direkt vor dem Erben des Uchiha-Clans, welcher sich im festen Griff Orochimarus befand und von selbigem an seinem Mal des Fluches geküsst wurde. Der Sharinganträger hob sein tränennasses Gesicht und sah direkt in die Augen von Naruto.
 

„Du hast doch gar keine Ahnung davon, wie ich mich fühle, Naruto!“ Nur am Rande nahm er wahr, wie Orochimaru ein Kunai zückte, zu sehr war er von Sasukes Verhalten gebannt und konnte nur in das verletzte Gesichts seines besten Freundes schauen.
 

Mit einem amüsierten Grinsen hob der Sannin seine Hand, die das Kunai fest umschlossen hielt.
 

„Baka, ich hab dir doch schon einmal gesagt, dass du mich in Ruhe lassen sollst, du Loser.“
 

Ein leichtes Lächeln zierte Sasukes Gesicht und das Letzte, was Naruto vom Uchiha wahrnahm, bevor dieser zusammenbrach, war das dünne Rinnsal Blut an seinen Mundwinkel und eine warme Flüssigkeit die auf die Wange des Blauäugigen getropft war.
 

~~~ ~~~
 

Mit einem Schrei setzte sich der Chaosninja in seinem Bett auf. Seine von Angstschweiß überzogene Haut glänzte im fahlen Mondlicht.
 

„Sasuke...“

Eine unerwartete Mission

~~~Naruto~~~
 

Mit einem niedergeschlagenen Gesichtsausdruck erhob sich der Chunin aus seinem Bett und trottete in das nahe gelegene Bad. Ein Blick in den Spiegel verriet ihm, dass sich, durch den Schlafmangel verursacht, schon dunkle Ringe unter seinen Augen gebildet hatten. Gleichgültig wendete er sich von seinem Spiegelbild ab, entledigt sich seiner Kleidung und betrat die Dusche.
 

Monoton drehte er den Temperaturregler auf die höchste Stufe und ließ anschließend das dampfende Wasser auf seine gebräunte Haut prasseln. Der gewünschte Effekt blieb jedoch aus, noch immer überzog eine leichte Gänsehaut den Körper des Blonden und so drehte dieser, nach weiteren zwanzig Minuten, frustriert das Wasser wieder ab.
 

In ein Badetuch eingewickelt begab sich der Blondschopf in sein Wohnzimmer und ein Blick aus dem Fenster verriet ihm, dass langsam die Sonne aufging und so verfing er sich einige Zeit in dem Farbspiel der zarten Sonnenstrahlen, welche das bunte Herbstlaub förmlich zum strahlen brachten. Mit einem frustrierten Seufzer erhob sich Naruto. Er hatte keine Zeit für so belanglose Dinge wie Herbstlaub. Hatte ihm sein gestriger Traum nicht deutlich genug gemacht, dass Sasuke sich mit jedem Tag immer mehr in den Fängen Orochimarus verrannte? Ja, das hatte er, genauso wie die Träume der vergangenen vier Monaten dies auch schon getan hatten. Langsam schweifte sein Blick durch den Raum und verweilte geschockt an der Uhr. //Verdammter Mist! Tsunade wird mich umbringen, wenn ich zu spät komme//, schoss es dem Chunin durch den Kopf. Schnell zog sich der junge Mann seine Kleidung an und stürmte regelrecht aus seiner Wohnung.
 

Die kleine weiße Katze, die ihn aufmerksam bei all diesen Aktivitäten beobachtet hatte und ihm nun gemächlich folgte, nicht beachtend.
 

~~~Tsunade~~~
 

„Naruto du kommst zu spät.“, eröffnete die Sannin sichtlich verstimmt das Gespräch mit den Schützling Jirayas und musterte ihn ausgiebig.
 

„Tut mir Leid Tsunade, es wird nicht wieder vorkommen.“, antwortete der Blondschopf.
 

Dem sonst so fröhlichen Ninja war die Musterung der Älteren sichtlich unangenehm und so wendete er schon nach kurzer Zeit sein Gesicht in Richtung Boden ab.
 

„Hattest du schon wieder einen dieser Träume?“, fragte die Frau gezielt und ein leichtes Nicken war von dem Angesprochenen zu vernehmen. Hörbar atmete das Dorfoberhaupt aus.
 

„Sasuke Uchiha hat freiwillig das Dorf verlassen um zu Orochimaru zu gehen, damit hat er sein Schicksal selbst gewählt. Auch wenn du es geschafft hättest ihn aufzuhalten, so wäre er doch irgendwann zu der Schlange übergetreten. Es war nicht deine Schuld.“, beendete sie ihre Auslegung und gespannt wartete sie die Reaktion ihres Gegenübers ab, welche auch nicht lange auf sich warten ließ.
 

Mit wütendem Blick starrte er Tsunade an.
 

„Das ist nicht wahr. Natürlich war es meine Schuld! Wenn ich nicht so ein armseliger Schwächling gewesen wäre, hätte ich ihn aufhalten können. Ich hätte ihm gezeigt, dass er nicht alleine ist, dass er hier nichts desto trotz eine Art von Familie hat! Dass er verdammt noch mal genau hierher gehört. Ich... ich war aber einfach nur ein totaler Schwächling.“
 

Während er zu Beginn fast geschrien hatte, glich der letzte Satz schon beinah einem Atemhauch. Ein leichtes Lächeln schlich auf die jung wirkenden Züge der Frau.
 

„Du willst ihn wirklich zurückholen, oder?“, fragte die Sannin.
 

Ohne zu Zögern antwortete der Chunin mit einem Ja.
 

„Bist du dir sicher, Naruto? Das letzte Mal als du auf ihn getroffen bist, ist er in deinen Geist eingedrungen, hat Kyuubi mühelos bezwungen und wollte dich mit einen Katana töten. Es könnte gefährlich werden und das dieses Mal auch ohne einen Verräter wie Sai.“
 

Mit abschätzendem Blick sieht sie zu Naruto, der ein leichtes Lächeln auf den Lippen liegen hatte.
 

„Er ist wie ein Bruder für mich, Tsunade. Natürlich würde ich die Chance nutzen, egal, wie aussichtslos oder riskant alles ist. Ich bin es ihm einfach schuldig, irgendwie zumindest.“, erwiderte Naruto und das leichte Lächeln der Frau breitete sich zu einem Grinsen aus.
 

„Das trifft sich gut, Naruto“ Sie legte ihren Kopf in ihre rechte Hand und grinste Naruto schief an.
 

Der konnte aber nur verwirrt drein schauen, da er der Älteren nicht ganz folgen konnte.
 

„Wenn du noch eine letzte Chance bekommen könntest Sasuke zurückzubringen, würdest du es tun?“, fragte das Dorfoberhaupt spitzbübisch.
 

Sie lehnte sich in ihrem Stuhl zurück und betrachtete den Jungen, der ihrem verstorbenen Bruder so sehr ähnelte, mit verschränkten Armen.
 

„Natürlich, das hab ich doch gerade auch schon gesagt“, antwortete der Gefragte vollkommen verdattert.
 

„Dann bereite dich vor, ihr brecht in einer halben Stunde auf. Ich habe Kakashi die Schriftrolle mit allen Informationen zum jetzigen Versteck Orochimarus gegeben. In einem Dorf auf euren Weg werdet ihr auf etwas stoßen, das euch noch von großem Nutzen sein wird, also passt gut auf und schaut immer zweimal hin. Besonders du, Naruto. Vor allem aber, pass auf dich auf“
 

Aber den letzten Satz hat Naruto schon gar nicht mehr mitbekommen.

Erinnerung

~~~Naruto~~~
 

Pünktlich auf die Minute stand der Blonde vor dem Haupttor von Konoha und stellte erstaunt fest, dass sein Sensei schon auf ihn zu warten schien. Mit einem Grinsen schlug der Grauhaarige sein Buch zu und blickte in Narutos Richtung.
 

„Na? Bist du bereit für diese Mission?“, fragte er den jüngeren und steckt das eben zugeschlagene Buch, mit einer nebensächlichen Geste, in seine Tasche und drehte sich nun vollständig zu seinem Schützling um.
 

„Und wie! Aber sagen sie mal, Kakashi-Sensei, was machen sie denn schon hier? Sonst kommen sie doch auch immer zu spät.“
 

Mit einer hochgezogenen Augenbraue musterte der 17-jährige seinen Lehrer.
 

„Weißt du, ich wollte es einfach nicht riskieren, dass du ohne uns los ziehst. Was dumm wäre, da ich ja die Schriftrolle besitze, aber dir würde es mal wieder ähnlich sehen die Tatsachen zu übersehen.“, antwortete der ehemalige ANBU grinsend.
 

Gerade als der Blondschopf seinen Sensei gehörig die Meinung sagen wollte, dämmert es ihm und ein verwirrtes „Uns?“ verließ seine Lippen.
 

„Ja, uns, Sakura wird uns begleiten. Sie müsste auch jeden Moment hier sein.“
 

Und schon konnte man ein lautes „Naruto, Kakashi-Sensei“ vernehmen. Die Angesprochenen drehten sich in die Richtung, aus der die Stimme stammte und sahen Sakura auf sich zukommen.
 

„Dann können wir ja jetzt besprechen, wie wir vorgehen werden“, erhob der Älteste der Gruppe das Wort, das von einem Kopfnicken bestätigt wurde.
 

„Wir werden ungefähr vier Wochen unterwegs sein und in mehreren Dörfern rasten. Wenn wir das tun, ist es besonders wichtig, dass niemand herausfindet, wer wir sind. Nachdem wir das letzte Versteck von Orochimaru entdeckt haben, hat die Schlange seinen Beobachtungsbereich vergrößert. Daher darf niemand erfahren, dass wir aus Konohagakure kommen, habt ihr das verstanden? Wir haben nur diesen einen Hinweis, Fehler können wir uns nicht erlauben. Noch Fragen?“, abwartend sah er in die Gesichter der Jüngeren.
 

„Ja, könnten wir jetzt endlich los?“, fragte der Chaosninja.
 

Ernst und voller Tatendrang sah Naruto in das Gesicht des Jonin. Ein leichtes Grinsen legte sich auf die Lippen des teilweise maskierten Mannes.
 

„Los geht’s!“, ruft ihr Sensei aus und mit einem fließenden Sprung in das für diese Jahreszeit so typisch bunt verfärbe Blättermeer der nahe liegenden Bäume ließen sie ihre Heimat zurück.
 

~~~Kakashi~~~
 

Wie lange sie nun schon unterwegs waren, vermochte keiner der Anwesenden so richtig zu schätzen. Das es wohl schon ziemlich lange sein musste, machte sich erst bemerkbar, als die Sonne langsam hinter dem Horizont zu verschwinden begann.
 

„Wir werden für heute Nacht hier bleiben“, verkündete Kakashi und setzte sich, zum großen Missfallen von Naruto, auf den schon etwas abgekühlten Waldboden.
 

„Aber was soll das denn? Es ist ja noch nicht einmal richtig dunkel, Kakashi! Wir könnten es doch locker noch einige Kilometer vorwärts schaffen bevor wir-“, regte sich der 17-jährige auf.
 

Mit einem „Er hat Recht, Naruto“ ließ sich auch die Rosahaarige auf dem Waldboden nieder.
 

„Wenn wir jetzt weiterlaufen, Naruto, und auf einen Spion treffen, werden wir vielleicht zu erschöpft sein um ihn rechtzeitig zu bemerken und auszuschalten. Dann ist alles schon von vornherein gelaufen. Wenn du das willst…“, äußerte ihr Sensei.
 

Mit einem Grummeln ließ sich auch der Dritte des Trios auf dem Boden nieder und beobachtete, wie der Grauhaarige einige Lebensmittel aus seinem Rucksack holte. Ungeniert streckte er Naruto etwas Gemüse und einen kleinen Topf entgegen.
 

„Ich werde mich um Feuerholz kümmern und Sakura du besorgst bitte etwas Wasser. Was dich angeht, Naruto…“, sagte er und wendet sich mit einem undefinierbaren Blick dem Chaos Ninja zu.
 

„Du wirst deine Geduld beim Gemüse Schälen und Schneiden trainieren“ Damit dreht sich der Sensei um und verschwand, mit eine leicht lächelnde Sakura, im Wald.
 

~~~Sakura~~~
 

„Das gibt es doch nicht“, rief die Rosaaharige aus.
 

Schon seit mindestens zehn Minuten lief die junge Frau nun schon durch den Wald, in der Hoffnung einen kleinen Bach oder Ähnliches zu finden. Sie war gerade dabei ihr Stirnband neu zu richten, als sie sich, erschrocken durch ein knacken im Unterholz, umdrehte und ein Kunai direkt in die Richtung der Geräuschquelle warf. Erleichtert stellte sie fest, dass das Knacken von der kleinen Katze stammte, die nun langsam aus dem Unterholz hervor kroch. Lächelnd trat sie einen Schritt auf das Tier zu und streichelte es leicht.
 

„Na was machst du denn hier?“, fragte Sakura.
 

Mit einem lauten Maunzen schnappte sich die Katze das Stirnband der Kunoichi und lief quer durch den Wald.
 

„Hey, bleib stehen!“
 

Mit schnellen Schritten rannte das Mädchen dem Fellbündel hinterher und holte es nach kurzer Zeit auch ein. Verärgert nahm sie ihr Stirnband wieder an sich und schaute sich die nähere Umgebung an. Ihr Blick blieb verwundert an dem See hängen, der sich vor ihr erstreckte und wanderte dann wieder zu der Katze, welche sich genüsslich schnurrend an die Beine Sakuras schmiegte.
 

„Danke meine Kleine, genau nach so etwas hatte ich gesucht“,flüsterte die Kunoichi.
 

Langsam beugte sie sich hinab und strich noch einmal durch das helle Fell des Tieres, ehe sie sich dem Wasser widmete und dann wieder in Richtung Naruto verschwand.
 

Fast schon in bedrückender Stimmung nahmen die drei ihr Essen zu sich.
 

„Wir werden bald das erste Dorf erreichen, es wird besser sein, wenn wir unsere Stirnbänder abnehmen und die vorgegebenen Wege benutzen.“, verkündete der Älteste im Team.
 

Wie geheißen nahmen die beiden Chunin, wie auch der Jonin, ihre Stirnbänder ab. Gerade als Sakura ihres in den Rucksack legen wollte, bemerkte sie das Muster auf der Rückseite ihres. Überrascht betrachtetet sie die fein säuberlich eingenähten Linien auf dem Stoff und kam zu dem Schluss, dass ihre Mutter wohl ihr Stirnband zufassen bekommen haben musste und sich für ihre Tochter diese Anordnung ausgedacht hatte.
 

//Es ist doch immer das gleiche.// seufzte die Rosahaarige auf. //Schon damals hat sie sich immer kleine Extras für meine Kleidung ausgedacht und diese dann für mich aufgenäht//. Leicht lächelnd verstaute sie das Band in ihren Rucksack und widmete sich wieder den anderen zwei zu, welche schon begonnen hatten die Schlafplätze vorzubereiten.
 

~~~Naruto~~~
 

Mit einem unterdrückten Gähnen drehte der blonde Junge seine Runde um das Lager des Teams 7. Er erinnerte sich noch genau an seine erste Wachschicht.

Damals war der 12-jährige beinahe eingeschlafen, aber dann hatte er Sasuke gesehen und sich zu dem Uchiha gesellt, welcher das ganze wohl nur schwerfällig akzeptiert hatte. Er hatte sofort die angespannten und müden Züge im blassen Gesicht des Jüngeren erkannt, aber sich nicht getraut zu fragen, warum er nicht, wie die anderen, schlief. So standen sie also nur schweigend nebeneinander und hatten sich gegenseitig das Gefühl von Nähe vermittelt. Was sie natürlich nicht mal zugegeben hätten, selbst wenn ihr Leben davon abgehangen hätte.
 

Ein leichtes Lächeln fand den Weg auf die Lippen des 17-jährigen. Das Verhältnis zwischen den beiden war wirklich nicht gerade das Beste gewesen, aber genau diese Unvollkommenheit hatte sie miteinander verbunden.

Schon komisch, dass man immer erst merkt, was man an einer Person hat, wenn diese nicht mehr erreichbar ist. Damals hatte er sich nichts sehnlicher gewünscht, als das dieser arrogante Junge aus seinem Leben verschwand.
 

Heute jedoch war er sich schon sicher, dass er es immer schon gewusst hatte. Gewusst, dass Sasuke einen wichtigen Platz in seinem Leben eingenommen hatte. Er war die Person, die er am allermeisten gemocht und akzeptiert, ja sogar geliebt hatte. Aber er, der damals noch nichts von Zuneigung und dergleichen gekannt hatte, konnte diese Gefühle gegenüber dem Clan-Erben nicht zuordnen. Tief durchatmend lehnte sich der junge Ninja an eine Baum und starrte in die sternklare Nacht hinauf.

Zwischenstopp

~~~Kakashi~~~
 

Mit einem komischen Gefühl im Bauch steuerte der Grauhaarige eine kleine Schenke an. Sein Team war nun schon seit knapp drei Wochen unterwegs und es war nicht mehr weit bis zum angegebenen Ziel, aber etwas verunsicherte den ehemaligen ANBU und versetzte ihn in höchste Alarmbereitschaft. In diesen besagten drei Wochen war nichts Ungewöhnliches passiert. Nicht, dass Kakashi etwas dagegen einzuwenden hätte, aber wenn das, was Tsunade ihm gesagt hatte, stimmte, so dürften sie nicht ohne jegliche Probleme von einem Dorf in das nächste gelangen. //Da stimmt doch was nicht//, dachte sich der ältere Konohanin misstrauisch und wendete sich seinen Schützlingen zu.
 

„Es ist schon ziemlich spät, wir werden hier etwas essen und uns nach Zimmern

umsehen.“
 

Damit betrat der Jonin auch schon das Wirtshaus und wartete erst gar keine Antwort der beiden anderen ab.
 

~~~Naruto~~~
 

Mit ernster Mine folgte ihm der Blondhaarige und trat durch die Tür. Obwohl die Schenke von außen einen eher mickrigen Eindruck vermittelt hatte, war sie beim Betreten weit und geräumig. Mit einem suchenden Blick sah er sich nach seinem Sensei um und entdeckte ihn auch schlussendlich bei einem stabileren, älteren Herrn. Kurz wendete sich der Jonin Naruto zu und deutete ihm, sich schon einmal an einen Tisch zu setzen.
 

„Was kann ich ihnen denn bringen?“, fragte auch schon kurze Zeit später eine freundlich aussehende Kellnerin, die sich dem Tisch des

Blonden und der Rosahaarigen zugewandt hatte.
 

Leicht lächelte Sakura die junge Dame an und meinte, dass sie noch auf ihren Onkel warten würden, da dieser eine Bleibe für sie suchen würde.

Ja, so machten sie es in jedem Dorf, sie gaben sich als Cousin und Cousine aus, welche mit ihrem Onkel eine Abenteuerreise unternahmen. Während die Kellnerin nun mit einem Leuchten in den Augen verkündete, dass sie natürlich hier bleiben könnten und anschließend fragte, wo sie denn herkamen, schaltete Naruto ab.
 

Er wusste, was Sakura ihr erzählen würde, da er es in jedem Dorf bis jetzt mitbekommen hatte und das nervte ihn. Während sie ihre Zeit damit vertrödelten den Leuten ihre >Lebensgeschichte< zu erzählen, könnten sie doch viel besser besprechen, wie es weiter gehen würde, wenn sie ihr Ziel erreicht hatten. //Das nervt. Echt jetzt!//, war der letzte Gedanke, bevor Naruto sich mit einem gezwungenen Lächeln der Kellnerin entgegen drehte und für Sakura den zweiten Teil der Lügengeschichte erzählte.
 

~~~Sakura~~~
 

Seufzend lehnte sich die Kunoichi zurück und sah zu, wie die Kellnerin in die Küche verschwand.

//Na endlich. Ich dachte schon, sie würde überhaupt nicht mehr aufhören zu fragen.// Wie sehr es sie doch nervte, dass sie in jeder Gaststätte darauf angesprochen wurden und, dass sie immer mit der selben Geschichte darauf antworten mussten. Ja, sie mussten antworten. Kakashi hatte ihnen

eingebläut, dass Freundlichkeit oberste Priorität hätte. Für die Dorfbewohner waren sie nun einmal Rucksacktouristen, die viel interessanter waren als ihre zu erledigende Arbeit. Bis jetzt hatte auch

alles ganz gut geklappt, nie hatte jemand Verdacht geschöpft, dass es sich bei den so genannten Touristen um Konohanins handelte. Mit hochgezogener Augenbraue begrüßte sie ihren Sensei, der sich leicht lächelnd auf ihren Tisch zu bewegte.
 

„Hey, ich hab mich um die Zimmer gekümmert und das Gepäck verstaut“, wehrt der Maskenträger sich gegen die stumme Anklage von Sakura.
 

„Ach hören Sie doch auf, keiner kümmert sich geschlagene Zweieinhalbstunden um Zimmer, außerdem wurde das Gepäck von dem jungen Mann, der hier arbeitet, hochgebracht. Und erzählen sie mir jetzt nicht, dass sie mit dem Wirt über Renovierungsarbeiten gesprochen haben.“, erwiderte die Medicnin und ballte langsam ihre Hände zu Fäusten.
 

„Das nicht, aber er liest auch Icha Icha Paradiese und wir sind ins Gespräch gekommen. Sein Name ist Herr Tenar, er wird heute mit uns essen und uns etwas über das nächste Dorf verraten“, entschuldigt sich der Grauharrige und sieht zum einzigen weiblichen Mitglied in seinem Team.
 

„Na super, noch so einer von der Sorte. Als ob ich mit Kakashi und Jiraya nicht schon genug gestraft wäre“, warf der Blondschopf ein und die Rosahaarige musste lachen.
 

~~~Kakashi~~~
 

Es war schon ziemlich spät, als Team 7 endlich in ihren Zimmern angelangt war. Doch anstatt wie erwartet in ihre Betten zu fallen, starrten sie auf die Verwüstung in diesen.
 

„Naruto, Sakura schaut sofort nach was euch fehlt!“, befahl der Grauhaarige in ungewohnt strengem Tonfall.
 

Er selbst machte sich daran das Zimmer zu erkundschaften und Hinweise zu suchen. Alles deutete darauf hin, dass der aufgekommene Sturm das Fenster aufgeschlagen hatte und es dadurch zu einer Art Kettenreaktion gekommen war. Das Fenster musste mit so einer Wucht aufgeschlagen worden sein, dass der Fensterrahmen ein Kunai vom Nachttischschrank gefegt hatte. Der Wind hatte die Dinge dann durcheinander geworfen. Schritt für Schritt verfolgte er die wahrscheinliche Flugbahn des Ninjamessers und stellte fest, dass es jede Tasche von ihnen getroffen haben müsste.
 

„Sensei? Bei uns fehlt nichts soweit, ich denke, es war ein Versehen und der Wind hat an allem Schuld. Sollen wir dem Wirt Bescheid sagen?“
 

Fragend wendete sich die Kunoichi ihrem Lehrer zu. Mit zielstrebigen Schritten ging dieser auf seinen geöffneten Rucksack zu und begann ihn zu durchsuchen. //Ich hab es doch gewusst. Es war viel zu ruhig.// Mit diesem Gedanken wendete er sich Sakura zu, welche augenscheinlich immer noch auf die Antwort Kakashis zu warten schien.
 

„Allerdings, Sakura. Hol ihn hier her und diesen Jungen auch, sie sollen sich das ansehen.“, sagte

der Grauhaarige mit einem beunruhigenden Unterton und die Rosahaarige verließ augenblicklich das Zimmer.
 

„Was haben sie denn Kakashi-Sensei?“, fragte Naruto, der aufgrund der Stimmlage des Teamführers neugierig geworden war.
 

„Die Schriftrolle ist weg.“

Enthüllungen

~~~Naruto~~~
 

„Was soll das heißen, sie ist weg?“, fragte Naruto geschockt.
 

„Weg heißt, dass sie nicht mehr da ist, wo sie zuletzt hingelegt wurde“, erklärte Kakashi seinem Schüler.
 

„Ich weiß selber, was weg bedeutet, also nehmen sie mich nicht auf den Arm, Kakashi! Warum haben sie eigentlich ein so wichtiges Dokument nicht immer bei sich?“, zeterte der Blauäugige drauf los, die Wut stand ihm deutlich ins Gesicht geschrieben.
 

Der Grauhaarige quittiert die Frage mit einem Achselzucken. Das war genug des Guten, frustriert und mit hängendem Kopf schlug der Chaosninja gegen die nahe liegende Wand, welche auch augenblicklich einen Riss bekam.
 

„Das war alles, was wir als Hinweis zur Verfügung hatten“, flüsterte der sonst so lebensfrohe Chunin und ließ sich mit dem Rücken an der Wand nach unten rutschen.
 

„Denkst du allen ernstes, ich hätte die Schriftrolle nicht bei mir, wenn ich sie nicht auswendig kennen würde?“, fragte der teilweise maskierte Jonin, bevor er sich zu seinem Schüler gesellte.
 

„Sie haben das ganze Ding auswendig gelernt?“, fragte der Blondschopf Kakashi. Dieser nickte nur zustimmend und hob den Verband, der das fehlende Stirnband ersetzte, von seinem Auge.
 

„Mit den richtigen Mitteln war das eigentlich eine schnelle Sache. Das eigentliche Problem ist, dass der Einbrecher beim durchsuchen unsere Stirnbänder gesehen hat. Wenn er aus Otogakure kommt, haben wir ein ziemliches Problem“, schloss der damalige ANBU ab und verdeckte wieder sein Sharingan.
 

~~~Sakura~~~
 

Auf der Suche nach dem Wirt kam die Rosahaarige an den verschiedensten Räumen vorbei, aber in keinem von ihnen war der Herr auszumachen.
 

„Hallo, ist hier jemand?“, rief die Kunoichi in der Hoffnung, dass ihr jemand sagen könnte, wo der Wirt hauste, aber nichts regte sich.
 

//Komisch, heute Abend waren hier doch so viele Leute//, dachte sich die Medicnin, als sie um die nächste Ecke bog. Sie erreichte einen Raum, den man eindeutig als Küche identifizieren konnte. Noch immer hing der leichte Geruch von Essen in der Luft und von noch etwas, was sie nicht kannte. Es roch eher süßlich und schwer. Schnell schüttelte sie mit dem Kopf, um wieder klare Gedanken zu fassen. //Das wird ja immer besser hier//, dachte sich die Rosahaarige , ehe sie ihren Weg fortsetzte.
 

~~~Naruto~~~
 

„Warum braucht Sakura denn so lange?“, fragte der Chaosninja in den Raum.
 

„Ich weiß nicht, vielleicht hat sie ihn ja noch nicht gefunden“, antwortete Kakashi mit nach außen hin gleichgültiger Stimme. Naruto hatte Recht, das Mädchen war schon ziemlich lange unterwegs.
 

„Vielleicht ist ja was passiert, Sensei“, äußerte der Blauäugige besorgt.
 

„Schwachsinn, Naruto, du weißt doch am besten, welchen Schlag Sakura drauf hat. Ich glaube kaum, dass ihr jemand von den Leuten hier zu nahe gekommen ist“, erstickte der Jonin die Sorge Narutos im Keim.
 

Ein Rascheln war zu vernehmen und synchron drehten sich die beiden Ninja in die Richtung, aus der das Geräusch stammte.
 

Das einzige, was sie ausfindig machen konnten, war eine kleine weiße Pfote und einen ebenso weißen Schwanz. Der Rest des Tieres war in eine geöffneten Kekstüte gehüllt.
 

„Der Keksgeruch hat die Hauskatze angelockt“, stellte der Jonin fest.
 

„Du musst auch immer so ungesundes Zeug mit dir herumschleppen, oder Naruto?“, schob der Grauhaarige seufzend nach und drehte seinen Kopf so, dass er jetzt wieder in die Augen des 17-jährigen schauen konnte.
 

Dieser verzog trotzig das Gesicht.
 

„Sie klingen ja schon wie Iruka. Es ist doch meine-“, setzte der blonde Junge an, unterbrach sich aber selbst und starrte gebannt zur Kekstüte.
 

Fragend wendete sich nun auch sein Sensei wieder der Tüte zu und ein „Was zum Teufel?“ verließ seine Lippen.
 

Das Tier hatte sich einen Keks geschnappt und war wieder aus der Tüte gekrabbelt. Dadurch hatte man nun einen guten Blick auf sein Seitenprofil, das über und über mit Blut bespritzt war. Das weiße Tier drehte sich geradewegs in die Richtung der Konohanins und streifte beim Rausgehen durch die Tür beinahe deren Beine.
 

„So viel dann zum Thema ´Sakura ist schon nichts passiert`“, sagte der Blonde sarkastisch und erhob sich, zusammen mit seinem Sensei, um der Katze zu folgen.
 

~~~Sakura~~~
 

„Nicht schon wieder“, stöhnte die junge Frau auf.
 

An dieser Tür war sie jetzt bestimmt schon zum zehnten Mal vorbei gelaufen. //Es ist doch zum verrückt werden, es scheint, als wäre hier überhaupt niemand mehr und das Schlimmste an der Sache ist, dass ich nicht mal mehr genau weiß, wo ich bin//, dachte sich die Rosahaarige und erschauderte. //Oh ja Sakura, natürlich. Du bist hier ganz alleine und die Kellnerin und Herr Tanar hast du dir auch nur eingebildet//, durchfuhr es der jungen Frau sarkastisch.
 

Sie schloss die Augen und atmete einmal tief durch. Langsam hob sie ihre Lieder wieder und sah noch flüchtig die zwei Schatten an der Wand. //Soviel dann dazu//, dachte sich die 16-jährige erleichtert und fing an, den Schatten zu folgen.
 

Sie ging durch die unterschiedlichen Gänge und bemerkte schnell, dass diese Korridore ihr vorher noch nie aufgefallen waren. Darauf bedacht die Gestalten, zu denen die Schatten gehörten, nicht wissen zu lassen, dass sie verfolgt wurden, schlich die Kunoichi ihnen hinterher. Ab und zu streifte ihr Blick über die grauen, nassen Wände und das heruntergekommene Treppengelände, welches sie nun hinab stieg. Eine leichte Gänsehaut breitete sich auf dem Körper Sakuras aus. Schnell richtete sie ihren Blick wieder nach vorne und vernahm gerade noch das Knacken unter ihren Füßen, als auch schon die Treppe unter ihr nachgab und sie, mit dem leisen Geräusch eines Glöckchens in ihrem Ohr, in die Schwärze fiel.
 

~~~Kakashi~~~
 

Gespannt folgten die beiden männlichen Ninja dem kleine Fellbündel und bereiteten sich schon auf das Schlimmste vor.
 

„Es ist hier wie ausgestorben, richtig beängstigend“, bemerkt der Blonde von ihnen.
 

„Hier ist doch was faul“, flüsterte der Grauhaarige eher zu sich selbst als zu Naruto.
 

Mit einem Mautzen setzte sich die Katze vor ihre Füße.
 

„Was soll denn hier sein?“, fragte der Blondschopf und fing an, die Katze nicht mehr beachtend, sich suchend umzusehen.
 

Diese jedoch bewegte sich grazil vorwärts, streckte ihre Pfote aus und versengte ihre Krallen in einer antik aussehenden Vase, um ihre Krallen zu schärfen. Beinahe schon gelangweilt beobachtete der Jonin wie die Krallen bei der darauf folgenden Abwärtsbewegung einige Späne mit sich zogen. Ab da machte es bei dem Jonin Klick.
 

„Naruto, komm sofort hier her und hilf mir! Wir sind in einem Genjutsu“, rief der Grauhaarige barsch in den Raum.
 

Er schlug die Hände zusammen und konzentrierte Chakra in seinem Kopf. Nebenbei bemerkte er, dass Naruto das selbe tat. In Sekundenschnelle konnte man ein Zischen hören. Die Wände fingen an sich zu bewegen und wie verlaufende Wasserfarbe herunter zu fließen.
 

Als die beiden die Augen wieder aufschlugen, konnte man ein leises „Oh shit“ von dem Blonden vernehmen.
 

~~~Sakura~~~
 

Stöhnend erhob sich Sakura und stellte fest, dass sie sich in einer Art unterirdischen Gang befand. Schwindel überfiel die 16-jährige und sie musste sich an der Wand abstützen, um nicht wieder zu Boden zu gehen. Sobald ihre Finger die kalte Mauer berührten, musste sie, aufgrund der plötzlichen Helligkeit, die Augen zusammen kneifen. //Na ganz toll Sakura, mach die Feinde ruhig aufmerksam auf dich//, dachte sich der weibliche Konohanin zynisch. Langsam hob sie den Blick und betrachtete die kunstvoll gearbeiteten Türbögen und den feinen Mamorboden.
 

//Na ganz toll, das wird ja immer besser//, bemerkte die Rosahaarige mit leichtem Unbehagen. Langsam bahnte sie sich den Weg durch die Flurverzweigungen.

Sie konnte nicht umhin, sich die Umgebung genau anzuschauen. Alles war in satten Rot- und Blautönen gehalten, welche ab und zu durch weiße Ornamente unterstrichen wurden. //Herrscherfarben//, fuhr es Sakura durch den Kopf. Sie öffnete eine Tür und sah hinein. Der Raum war gefüllt mit Unmengen an Schriftrollen und Büchern und inmitten dieses Raumes stand ein Schreibtisch, sowie eine beeindruckende Ansammlung an Katana.
 

Darauf bedacht, nicht das kleinste Geräusch zu verursachen, schloss sie die Tür wieder. //Super der Feind ist auch noch ein Waffenfanatiker und alles was ich dabei hab, sind drei Kunai//, erkannte Sakura und eine Gänsehaut breitete sich auf ihr aus. Mit schnellen Schritten bog sie von einer Kurve in die nächste ab und erreichte schlussendlich ein ziemlich auffälliges Tor. Zielstrebig ging sie darauf zu und hatte schon eine Hand auf dem kühlen Metall des Tors, als ihr das Bild auf selbigem auffiel.
 

Mit weit aufgerissenen Augen schaute sie auf das fein säuberlich gearbeitete Kunstwerk, ehe sie mit einem kräftigen Stoß das Tor öffnete und ins Freie trat.
 

~~~Naruto~~~
 

„Wo um Himmelswillen sind wir denn hier gelandet?“, fragte der Blauäugige und starrt auf die morschen Bretter, welche den Boden darstellten.
 

„In einem verdammt heruntergekommenen Haus, würde ich jetzt einfach mal so ins Blaue raten“, antwortete ihm der Grauhaarige gelassen.
 

„Kakashi...“, sagte der Blondschopf gereizt und man konnte den deutlich erhöhten Chakrafluss des Jüngeren spüren.
 

„Du hast doch gefragt, also reg dich wieder ab“, antwortete Kakashi ihm trocken.
 

„Irgendwann wird ihnen das noch einmal verdammt Leid tun, Kakashi-Sensei“, warf der Blauäugige schnippisch ein und dachte überhaupt nicht daran, sich zu beruhigen.
 

„Riechst du das auch, Naruto?“, fragte der Ältere. „Das ist eine neuer Sprengstoff. Es ist eine Art Gas. Sobald genug Chakra freigesetzt wird, geht es hoch und eins sage ich dir Naruto, was dann folgen wird, dagegen waren die Tonfiguren von dem Akatsukimitglied reinstes Spielzeug. Also zum letzten Mal, reg dich ab, oder man kann deine Einzelteile in jedem Dorf, das wir bis jetzt passiert haben, einsammeln“, sprach der Grauhaarige in ruhigen Tonfall und sofort konnte man spüren, wie der Chakrafluss zurück ging.
 

„Egal, was du tust, vermeide jede hastige Bewegung. Wer auch immer hierfür verantwortlich ist, hat seinen Auftrag ziemlich ernst genommen“, sagte der Grauhaarig und beobachtete die unzähligen Briefbomben, die an den Holzdielen klebten.
 

„Wieso ist bis jetzt noch keine von denen hochgegangen?“, fragte Naruto und versuchte einen Weg zu finden, der an den so harmlos aussehenden Papierstreifen vorbeiführte.
 

„In den Räumen und dem Flur, in dem wir uns zu Anfang bewegt haben, waren keine angebracht und auf dem Weg, den wir jetzt gegangen sind, hingen sie nur an den Wänden und die haben wir zum Glück nicht berührt“, antwortete Kakashi und man konnte deutlich die Anspannung aus seiner Stimme hören.
 

„Also dienen die Flure, durch die wir gegangen sind, nur als Verbindungsstützen, damit auch wirklich alles im Ernstfall hoch geht?“, fragte der 17-jährige ebenfalls angespannt.
 

Das Schweigen seines Sensei war ihm Antwort genug.
 

„Meinen sie Sakura hat..“ Offen lies der Chunin den Satz in der Luft hängen.
 

„Ich bezweifle es. Bis jetzt sind wir noch in einem Stück, oder etwa nicht?“, erwiderte der ehemalige ANBU.
 

„Wir haben genau eine Möglichkeit, Naruto“, eröffnete der Grauhaarige.
 

Und die wäre?“, fragte der Chaosninja mit ehrlichem Interesse.
 

„Wie schnell kannst du laufen, Naruto?“, überging der Jonin die Frage des Blonden.
 

„Hä?“, erwiderte der Angesprochen irritiert.
 

„Das heißt wie bitte“, tadelte der teilweise Maskierte seinen Schüler, ehe er dessen Handgelenk packte.
 

„Lauf!“, rief der Grauhaarige, trat mit einem gezielten Tritt die ihm nahe liegende Wand ein und zog seinen Schüler mit ins Freie, sich des unheilvollen Zischens im Hintergrund vollkommen bewusst.
 

~~~Sakura~~~
 

Erleichtert ließ sich die Kunoichi die laue Abendbrise um die Nase wehen, als sie einen sonderbaren Geruch, oder besser gesagt Gestank, ausmachte. Mit leichtem Unbehagen begab sie sich auf die Suche der Geruchsquelle. Lange musste sie nicht suchen und so stellte sie fest, dass sie nicht die Erste war, welche diesem Gestank gefolgt war. Angewidert beobachtete die Rosahaarige die unzähligen Fliegen, die sich um den Kadaver eines wohl toten Tieres versammelt hatten. Gerade, als sie sich abwenden wollte, gaben die Fliegen das leblose Gesicht einer ihr bekannten Person frei. Schockiert hielt die junge Frau inne, bevor sie ihren Mund öffnete und einen Schrei ausstieß, der im Lärm einer naheligenen Explosion gänzlich unterging. Das letzte, was die Kunoichi mitbekam, bevor sie sich in eine alles umfassende Schwärze begab, war, wie sie von einer enormen Druckwelle mitgerissen wurde.

Erwachen

~~~Naruto~~~
 

Das Erste, was der Blondschopf wahrnahm, als er wieder zu Bewusstsein gelangte, war eine Art Plätschern und dann etwas Nasses auf seiner Stirn. Benommen versuchte er seine Augen zu öffnen, aber es gelang ihm nicht. Wie Blei fühlten sich die Lieder an und machten es ihm so unmöglich selbige zu öffnen. Alles, worauf er sich im Moment verlassen konnte, waren seine Ohren und diese verrieten ihm durch ein wahrgenommenes Rascheln, dass sich etwas bewegte. //Wo bin ich hier?//, fragte sich der Chunin angespannt und versuchte wieder seine Augen zu öffnen, diesmal stärker als zuvor, aber ohne Erfolg. Er spürte, wie ihm etwas an die Lippen gelegt wurde und anschließend wie eine warme, etwas bitter schmeckende Flüssigkeit seine Kehle hinab ran. Die Feuchtigkeit von seiner Stirn verschwand, legte sich nun über seine Augen und löste sich kurze Zeit später dann auch wieder von diesen. Noch einmal versuchte er seine Lider zu öffnen und dieses Mal verwehrten sie ihm nicht den Dienst. Verschwommen nahm er die monoton braune Decke, welche von einem sanften Licht beleuchtet wurde, wahr. Erschrocken fuhr der Chaosninja hoch und wünschte sich im selben Atemzug, es nicht getan zu haben. Ein unglaublicher Schmerz durchfuhr jeden seiner Muskeln. Sanft wurde er wieder auf den Futon zurück gedrückt und eine sanfte Hand legte sich auf seine Stirn.
 

„Du solltest noch ein bisschen schlafen, Naruto“, sagte ihm eine Stimme.
 

Leicht drehte der Blauäugige seinen Kopf nach rechts, um der Stimme ein Gesicht zuordnen zu können. Aber alles, was der Blonde sah, waren Umrisse und verschwommene Farben, welche anfingen sich immer mehr zu verzerren.
 

„Was-?“, krächzte Naruto, kam aber nicht weiter.
 

Sein Mund fühlte sich unheimlich trocken an und eine bleierne Müdigkeit breitete sich in dem 17-jährigen aus.
 

„Dir wird hier nichts passieren, Naruto. Schlaf ein bisschen, wenn du wieder aufwachst, wird es dir schon viel besser gehen“, versicherte ihm die Person und der Blondschopf glitt, dass erste Mal seit Monaten, in einen traumlosen Schlaf über.
 

~~~Kakashi~~~
 

//Wo bin ich denn hier gelandet?//, fragte sich der Grauhaarige und blinzelte die letzten schwarzen Punkte vor seinen Augen nieder. Unvoreingenommen ließ er den Blick über die antik aussehenden Schriftrollen und Bücher wandern. Betrachtete die hohen, dunklen Wände und die perfekt angepassten Regale. Langsam schritt der Jonin durch die mit befüllten Regalen umsäumten Gänge, las einige Buchtitel und stellte fest, dass sie genaustens nach Dörfern geordnet waren. Als er bei dem Regal, welches Konohagakure zu thematisieren schien, vorbei kam, blieb der Grauhaarige stehen und analysierte es. Es war erstaunlich, so fand der ehemalige ANBU, wie detailliert und umfassend die einzelnen Gebiete bestückt waren und in welchem System sie gegliedert waren. Zunächst kam das Dorf an sich, dann die verschiedenen Dorfoberhäupter mit ihren Beziehungen in anderen Ländern, darauf folgten die Clans mit ihren Bluterben und den Abschluss bildeten die unterschiedlichen Jutsus. Immer noch fasziniert setzte der Hatake seinen Weg fort und erreichte kurz darauf einen Schreibtisch. Wie alles in diesen Gemäuern wirkte auch dieser ziemlich alt und beinahe schon heruntergekommen. Zielstrebig steuerte Kakashi auf die dort ausgebreitete Schriftrolle zu. Besah sich die schier wahllos angeordneten Schriftzeichen und die darunter gezeichneten Fingerzeichen. Gerade als sich der Grauhaarige wieder zum Gehen wenden wollte, fiel sein Blick auf das kleine Bild links unten am Papierende. //Das Juin von Sasuke//, schoss es dem Jonin durch den Kopf und mit einer schnellen Bewegung eignete er sich das Dokument an, bevor er sich mit schnellen Schritten seinen Weg durch die gegenüberliegende Tür bahnte. Innerlich auf alles gefasst blickte sich der ehemalige ANBU in dem eben betretenden Raum um und stellte mit Entsetzen fest, wo er sich Befand. //Wie bitte?//, fragte sich der Grauhaarige und lies seinen Blick an den Bücherregalen hinab wandern. //Na das kann ja noch heiter werden//, stellte der Teamleiter resigniert fest. Diesmal das Regal mit den Büchern über Konohagakure nicht beachtend.
 

~~~Sakura~~~
 

Blinzelnd öffnete die junge Frau ihre Augen und versucht ihre Gedanken zu ordnen. Augenblicklich hatte sie wieder alles vor Augen. Die verlassenden Flure, die Schatten und das heruntergekommene Treppenhaus. Am meisten aber konnte sie sich an das Gesicht des toten Mannes erinnern. An die leblosen Augen, die sie regelrecht angestarrt hatten. Ruckartig setzte sich die Rosahaarige auf, den aufkommenden Schwindel ignorierend. Sie schloss ihre Augen kurz nieder und atmete tief durch, ehe sie sich vorbeugte und zu Würgen begann. Nach einer schier endlosen Zeit sah die Konohanin wieder auf und bemerkte, dass sie sich anstatt, wie erwartet, draußen, in einem großzügig geschnittenen Raum befand. Fasziniert betrachtete sie die mittig platzierten Glasrohre, von denen jedes mit einer anderen Flüssigkeit befüllt war. Bald stellte die Medicnin fest, dass diese Rohre in der Form eines Pentagrammes ausgerichtet waren, in dessen Zentrum sich ein weiteres dieser Glasgebilde befand. Während die zwölf formgebenden Zylinder mit durchscheinenden, hellen Flüssigkeiten bestückt waren, bildete das Zentrum einen erheblichen Kontrast. Es war tiefschwarz und mit lila Schliren durchzogen. Obwohl es gut 60 Zentimeter kleiner war, als die anderen Glasrohre, stand es den bis zu der Decke reichenden Riesen in nichts nach. Im Gegenteil. Er wirkte durch seine Farbe und der vorhandenen Deckkraft noch einschüchternder und faszinierend zugleich. In einer Sache jedoch glichen sie sich alle. Sie alle strahlten ein sanftes, fast hypnotisierendes Licht in ihrer individuellen Farbe aus, welches sich in den unzählig verstreuten Operationswerkzeugen im Raum widerspiegelte. All diese Komponenten bildete eine Lichtquelle, welche dem Raum etwas Unheimliches und Beängstigendes verlieh. Schwankend kam die Kunoichi auf die Beine und suchte den Raum hektisch nach einem Ausgang ab. Aber alles, was die Medicnin ausmachen konnte, waren kalte Steinwände ohne jegliche Unebenheit. Panik überkam die 16-jährige und sie tastete die einzelnen Wände ab, in der Hoffnung, einen Schalter oder Ähnliches finden zu können. Aber nichts wies darauf hin. Wie ihre Augen sie schon vorgewarnt hatten, befand sich keine Unebenheit auf den glatten, kalten Wänden. //Ganz ruhig Sakura, irgendwie bist du hier rein gekommen, also wirst du hier auch wieder raus kommen//, sprach sich die Rosahaarige in Gedanken Mut zu. Langsam lies sie sich an der ihr nahe stehenden Wand hinunter sinken und strich sich eine Haarsträhne aus ihrem Gesicht, als sie etwas Leichtes ihre Hand streifen fühlte. Verwundert hielt die Konohanin inne und wendete ihren Blick in Richtung des Luftzuges. //Ein Luftschacht//, schlussfolgerte die Kunoichi und mit schnellen Schritten ging sie auf die vergitterte Öffnung zu. Dort angekommen versuchte sie an das Gitter zu gelangen, aber wie sehr sie sich auch streckte, die entscheidenden Zentimeter fehlten. Hastig suchte sie den Raum nach etwas ab, was ihr bei diesem Problem helfen könnte und schließlich entdeckte die junge Frau einen kleinen Tisch. Zügig und mit leichtem Ekel räumte sie die kleinen Fläschchen mit diversem eingelegtem Getier von ihrer zukünftigen Standfläche. Sie atmete noch einmal tief durch, ehe sie sich, samt des Tisches, wieder in Bewegung setzte. Sie stellte das silberne Gerüst direkt an die Wand unter das Gitter und bestieg die Tischplatte mit großer Vorsicht. Kräftig umfasste Sakura das Gitter mit ihren Händen und versuchte dieses zu öffnen, vergebens. Nichts bewegte sich.
 

„Komm schon“, wiederholte die Kunoichi immer und immer wieder, rüttelte parallel dazu an den einzelnen Stäben.
 

Und dann geschah es. Sie holte beim Reißen an dem Metallgitter zu viel Schwung und so gaben die Beine des Tisches nach. In letzter Sekunde konnte sich Sakura noch an die Metallpinne klammern. Das Gittergestell gab unter der ruckartigen Belastung nach und klappte nach unten. Ein lautes Knacken war zu vernehmen und mit einer fließenden Bewegung drehte sich die Wand um 90° um die eigene Achse. Von dem Geschehnis irritiert, realisierte die Medicnin erst nach einigen Minuten, dass sie sich allem Anschein nach in einer Bücherei befand.
 

~~~Naruto~~~
 

Langsam dämmerte der Blondschopf wieder in die Realität über. Angespannt horchte er auf, ob sich außer ihm noch jemand in näherer Umgebung befand, aber weder hörte er ein Geräusch, noch konnte er ein fremdes Chakra ausmachen. Langsam öffnete er seine Augen und stellte erleichtert fest, dass seine Sicht wieder gestochen scharf war. Einige Sekunden verblieb der Chunin in seiner liegenden Position, ehe er sich aufsetzte und anfing seine Umgebung nun mit seinen Augen abzusuchen. Obwohl das Zimmer nur von einer fast gänzlich abgebrannten Kerze beleuchtet wurde, konnte Naruto alles erkennen. Die kleinen Arzneifläschchen, der sterile Geruch und die Tatsache, dass er sich in einem Bett befand, ließen ihn zu dem Schluss kommen, dass er sich in einer Art Krankenzimmer befinden musste. Aber dieses wich für seinen Geschmack ziemlich von der Norm ab. Währen der Geruch leicht an ein Krankenhaus erinnerte, machte die Inneneinrichtung und das Ambiente eher den Eindruck eines Königshauses. Die Wände waren mit einer dunklen Holzvertäfelung überzogen und einem, passend dazu, blauen Teppich ausgelegt, welcher mit goldenen Fächern an den jeweils vier Ecken im Raum geziert war. Auch der Tisch und der mit goldenen Ornamenten verzierte Stuhl, sowie das Regal waren aus einem schweren, dunklen Holz. So wurde man trotz der fehlenden Größe und der spärlichen Einrichtung direkt eingeschüchtert. Schnell schlug der Blauäugige die Decke von seinem Körper und machte einen Satz aus dem Bett, als er ein leises Klicken vernahm. Erschrocken verharrte er in seiner Bewegung und drehte sich Richtung Tür. Auf alles gefasst beobachtete er die eben eingetretene Person genausten. Sie sah ziemlich harmlos aus, wie sie dort stand mit ihrem weißen Kimono bekleidet und ihn lächelnd ansah, aber der Schein kann trügen wusste der Chunin. Ihr weißes Haar reichte fast bis auf den Boden und ihre Augen waren ebenso blau wie die seinen, aber sie wirkten irgendwie leer, als hätten sie schon alles gesehen und wären es langsam aber sicher Leid dies weiterhin zu tun.
 

„Na, geht es dir schon besser, Naruto?“, fragte die Frau mit einem sanften Tonfall, welche ihren Worten die Note eines Singsangs verliehen.
 

„Wer sind sie und woher kennen sie meinen Namen?“, stellte der Angesprochene seine Gegenfrage anstatt zu antworten.
 

„Nun ja, Sasuke hat eine Menge über dich erzählt in letzter Zeit“, antwortete die junge Frau und wendete sich schon zum Gehen.
 

„Warten sie! Woher kennen sie Sasuke und wer sind sie?“, fragte der Blonde energisch und erntete ein weiteres sanftes Lächeln der Frau.
 

„Komm mit, wir werden deine Freunde suchen, ich habe keine Lust alles doppelt und dreifach erklären zu müssen. Dazu habt ihr auch gar keine Zeit, oder Naruto? Wie viel Zeit hat Tsunade euch denn dieses Mal gegeben?“, äußerte die Weißhaarige in einem selbstsicheren Ton und verschwand mit der Andeutung, dass er mitkommen solle, auch schon durch die Tür.
 

Ohne Zögern folgte Naruto der Fremden, in der Hoffnung, Sasuke näher zu kommen.
 

~~~Kakashi~~~
 

Ein Knall ertönte und erregte Kakashis volle Aufmerksamkeit. Schnell verschmolz der Jonin mit den Schatten der nächstliegenden Regale und pirschte sich lautlos an die Geräuschquelle heran. Mit unerwarteter Spannung tratt er mit einer eleganten Drehung aus den Schatten und fixiert seinen potenziellen Gegner mit seinem Sharingan.
 

„Oh Gott, bin ich froh sie hier zu sehen!“, wurde der Grauhaarige von einer ziemlich verstört aussehenden Person begrüßt.
 

Mit lösender Anspannung deaktivierte der ehemalige ANBU sein Sharingan wieder und widmete sich voll und ganz seiner Schülerin.
 

„Geht´s dir gut, Sakura?“, fragte der Sensei und man konnte echte Besorgnis aus der Stimme des Älteren heraus hören.
 

„Ja, soweit schon“, antwortete ihm seine Schülerin gelassen und erhob sich allmählich vom Boden.
 

„Wie bist du hier rein gekommen?“, stellte Kakashi der Kunoichi die Frage, die sie hier raus bringen könnte.
 

„Mit der Wand“, erwiderte die Medicnin und Unbehagen stieg in ihr hoch.
 

Mit wenig Worten erklärte der Maskenträger die Lage und seinen Plan in einen anderen Raum nach einem Ausgang zu suchen. Erschrocken drehte sich die Rosahaarigen zu ihrem Sensei und lieferte einen Bericht über das, was sich in dem Raum befand ab.
 

„Vergessen sie es. Wenn sie nach eingelegten Tieren und komischen Flüssigkeiten suchen, sind sie da genau richtig, aber ich werde definitiv hier warten, wenn sie da reingehen“, vertrat die 16-jährige ihren Standpunkt und schlug demonstrativ eines der unzähligen Bücher auf.
 

Ein leichtes Seufzen verließ die Lippen des Jonin, ehe er sich kraftvoll in den Finger biss und mit schnellen Bewegungen einige Fingerzeichen bildete. Sobald seine Hand den Boden berührt hatte, bildete sich eine dichte Rauchwolke, welche sich nur langsam legte. Erwartungsvoll blickte der eben Gerufene zu seinem Meister auf.
 

„Pakkun, du musst einen Weg hier raus finden, der möglichst nicht durch diese Tür führt“, brachte der teilweise Maskierte auch gleich sein Anliegen zur Sprache und richtete seinen Finger in Richtung der eben erwähnten Tür.
 

Sofort senkte der Ninjahund seine Schnauze und schnüffelte sich seinen Weg durch das Gemäuer, Kakashi und Sakura dicht auf den Fersen habend.
 

~~~Naruto~~~
 

„Wo sind wir hier?“, fragte der Chunin und betrachtete erstaunt die komplett vertäfelten Wände und den edlen Granitboden.
 

„Das hier war einmal ein Versteck des Uchiha-Clans. Jetzt ist es aber das neue Versteck von Orochimaru“, kam die Antwort von der mysteriösen Frau neben ihm.
 

„Wo ist die Schlange? Wenn ich sie sehe dann-“, sprudelte es dem Chaosninja wütend hinaus, als er von der Kimonoträgerin unterbrochen wurde.
 

„Er hat kein bisschen übertrieben, du bist wirklich voller Voreile“, belächelte die Frau sein Verhalten.
 

„Hat Sasuke viel über mich gesprochen?“, fragte Naruto und ein trauriger Ausdruck zierte sein Gesicht.
 

„Er hat einiges erzählt. Auch über die Anderen, aber am meisten von dir. Das sollte dich glücklich machen und nicht traurig“, erwiderte sie dem Blonden, aber der traurige Ausdruck blieb dennoch.
 

„Er hat euch vermisst irgendwie. Aber für ihn gab es kein zurück mehr. Der Vorfall vor knapp einem halben Jahr hat ihn keineswegs so unberührt gelassen, wie es schien“, setzte die Blauäugige ihre Konversation fort.
 

„Es hat ihn aufgewühlt, was du zu ihm gesagt hast, auch wenn er das nie zugeben würde. Dafür ist er zu sehr ein Uchiha. Die Wochen danach war er noch wortkarger und nachdenklicher gegenüber den Anderen als sonst schon. Er hat jeden Menschenkontakt außerhalb des Trainings vermieden. Vor allem aber hat er mir noch mehr über sein altes Leben und damit über euch, speziell über dich, erzählt“, beendete die Frau ihre Erzählung und drückte federleicht die Schulter des neben ihr Laufenden.
 

„Wie soll jemand, der nicht einmal seine Freunde beschützen kann, Hokage werden?“, setzte die Weißhaarige fort und erntete einen erschrockenen Blick des Chunin als Reaktion.
 

„Das waren seine letzten Worte, bevor er aufgebrochen ist, Naruto.“
 

Sie nahm die Hand wieder von der Schulter des Ninja und bog um die nächste Ecke, als sie plötzlich stehen blieb.
 

„Wenn Sasuke doch jeden Menschenkontakt vermieden hat, wieso hat er dann mit ihnen geredet? Wer sind sie überhaupt und wo zum Teufel ist Sasuke denn hin?“, platzte es aus dem 17-jährigen heraus und wurde bei jeder Frage unbewusst lauter.
 

„Das wirst du bald wissen Naruto, wir sind da“, antwortete die Frau gelassen. Langsam streckte sie ihre Hand aus und berührte sanft die ihr gegenüberliegende Wand.
 

Wie selbstverständlich schwang ein circa zwei mal zwei großer Teil inmitten von dieser nach innen auf und gab den Blick auf riesige Bücherregale frei. Geschmeidig betrat die Frau im Kimono den Raum und noch einmal tief durch atmend folgte der Blondschopf ihr. Innerlich vor Neugierde fast platzend.
 

~~~Sakura~~~
 

Seit gut einer halben Stunde folgte die Rosahaarige nun schon ihrem Lehre und dessen Hund Pakkun. Das einzige, was sie bis jetzt jedoch raus bekommen hatten, war, dass dieser Raum größer zu sein schien, als er auf den ersten Blick Sakuras schien. Immer wieder führte der Ninjahund die beiden durch die einzelnen Gänge und durch die Zwischenräume der meterhohen Regale. Aber sie kamen nicht an einer einzigen weiteren Tür, geschweige denn an sonst irgendeiner Öffnung, die als Ausgang hätte dienen können, vorbei. Nach weiteren gefühlten neunzig Minuten ließ Pakkun sich auf dem Boden nieder und sah besorgt zu seinem Meister auf.
 

„Wir bekommen Besuch“, erklärte der braune Ninjahund und starrte anschließend starr geradeaus.
 

Sofort folgte der Blick Sakuras dem des auf dem Boden Hockenden und sie konnten leichte Schritte vernehmen. Langsam zeichneten sich die Schatten von zwei Personen auf dem Boden ab und innerlich auf das Schlimmste vorbereitet, bezog die Medicnin ihre typische Kampfposition. Sie vernahm noch wie ihr Sensei das Selbe tat, als sie die beiden anderen erblickte. Ein Laut der Verwunderung verließ die Lippen der Kunoichi, als sie ihren blonden Teamkameraden sah. Sie konnte eine Welle der Erleichterung in sich aufkommen spüren, als sie erkannte, dass es ihm gut ging.
 

„Wer sind sie?“, hörte sie die kalte Stimme von Kakashi neben sich fragen und da erst nahm sie die Frau neben Naruto wahr.
 

Sie hatte etwas Komisches an sich, so fand die 16-jährige. Es war die Ausstrahlung, ja das ganze Auftreten der Frau. Sie wirkte einschüchternd und vertrauensvoll zugleich. Sie hatte fast schon etwas Mütterliches an sich und das trotzt der jungen Jahre, die sie zu sein schien. Tatsächlich schätzte Sakura die Unbekannte auf höchstens 21 Jahre.
 

„Komisch, das scheint ja eine ziemlich verbreitet Frage unter euch zu sein, oder was meinst du, Pakkun?“, fragte die Hellhaarige und richtete ihr lächelndes Gesicht dem Ninjahund zu.
 

„Hallo Minevar, du hast dich überhaupt nicht verändert“, grinste ihr der Vertraute Kakashis entgegen.
 

~~~Kakashi~~~
 

Reichlich verwirrt blickte der ehemalige ANBU zu seinem Vertrauten hinab, bevor er sich wieder der Kimonoträgerin zuwandte.
 

„Woher kennen sie ihn?“, fragte der Grauhaarige zielgerichtet.
 

„Nun, man könnte sagen, wir sind uns einige Male über den Weg gelaufen in der Vergangenheit, aber ihr habt doch sicherlich einige Fragen, oder? Na kommt, setzen wir uns ein wenig und reden“, erwiderte die Angesprochene auch augenblicklich und ging zu einer nahe liegenden Tischgruppe, um sich dort auf einem Stuhl nieder zu lassen, dem Blondschopf im Schlepptau.
 

„Es ist in Ordnung, sie wird euch schon nicht auffressen. Nehmt euch ein Beispiel an Naruto“, beruhigte der Kleinste in der Runde die beiden Ninja, welche ihn flankierten und setzte sich auch in Bewegung. Genau auf die Sitzende zu.

Auch der Grauhaarige überwand die letzten Meter und setzte sich so, dass er die Frau im Blick hatte. Als sich kurze Zeit später auch noch Sakura dazu gesellte, begann die Unbekannte mit ihrer Erzählung.
 

„Mein Name ist Minevar und ich beobachte euch schon seit geraumer Zeit. Um ehrlich zu sein hab ich euch mit meinen Verwandten schon eure gesamte Reise über begleitet. Ich werde euch nun erzählen, um was es geht und ich wünsche dabei nicht unterbrochen zu werden, ist das klar?“, die sonst so harmonisch klingende Stimme nahm zum Ende des Satzes etwas Raues und Hartes an. Passte so nicht ganz in das Gesamtbild mit der Person, aber wirkte durch diesen Kontrast gleichzeitig autoritär.
 

Ein leichtes Nicken der Anwesenden war zu vernehmen und so, als wäre nichts gewesen, fuhr die sich eben als Minevar Vorgestellte in sanftem Tonfall fort.
 

„Es geht um Sasuke Uchiha und ich bin mir sicher, dass das, was ich euch sagen werde, von großem Nutzen und Interesse für euch sein wird. Ihr wisst das Sasuke zu Orochimaru gegangen ist, um Stärke zu erhalten, weil er Rache an seinem Bruder nehmen wollte und ihr wisst auch, was die Schlange dafür von ihm verlangt, oder?“, fragte die Blauäugige und wieder war ein Nicken der Anwesenden erkennbar.
 

„Das ist gut, es spart unheimlich viel Zeit euch das nicht erklären zu müssen. Nun gut, das Ziel von Sasuke wurde erreicht“, fuhr Minevar fort, sich das Zusammenzucken der Rosahaarigen bewusst.
 

„Nun fordert Orochimaru seinen Tribut, er will Sasukes Körper als sein neues Traumgefäß und das Juin wird ihm dabei helfen. Es sorgt dafür, dass kein Chakra mehr in Sasukes Körper gebildet wird. Bei dem Kampf mit Itachi hat er sich jedoch so ausgelaugt, dass sein Körper dringend das Chakra benötigt, sonst stirbt er. Genau das hat sich die Schlange zu Nutzen gemacht. Er und Kabuto sind losgegangen, um ihn zu suchen und sie werden schon bald wieder hier sein. Der Raum, den du gesehen hast, Sakura, war für die ganze Aktion vorgesehen. Orochimaru wird Sasukes Körper übernehmen, wenn nichts passiert“, sprach Minevar und schaute jeden der Konohanin mit festem Blick in die Augen, bevor sie weiter sprach.
 

„Und genau an diesen Punkt kommt ihr ins Spiel.“

Aufbruch

~~~Naruto~~~
 

Das eben gesagte traf den Blondschopf mit einer atemberaubenden Wucht. Noch einmal ließ er sich die Worte der Kimonoträgerin durch den Kopf gehen. Langsam ergaben die Bruchteile in seinem Kopf ein Bild. Er dachte an den Traum, den er vor dieser Mission gehabt hatte. Es passte alles ineinander. Langsam senkte der Blondschopf seine Lider und hatte wieder das Bild von Sasuke vor diesen. Wie er in den Fängen Orochimarus hing und keinerlei Chance hatte zu entkommen. Wie er im entscheidenden Moment nicht reagieren konnte. Das alles spiegelte in gewisser Weise die Situation, in der er sich jetzt befand, wieder. Sasuke lebte noch, weil die Schlange es so wollte, weil sie Sasuke fest im Griff hatte. Er hatte seinen letzten lebenden Verwandten getötet und war nun der letzte Überlebende von so vielen des Uchiha-Clans, die letzte Träne von so vielen auf seinem Gesicht. Er hatte das Blut von Itachi an seinen Händen und an seinem Körper, indirekt sein eigenes Blut an sich haften. Weiter kam der Chunin jedoch nicht in seiner Überlegung, da seine Konzentration durch die Stimme seines Senseis durchbrochen wurde.
 

„Woher sollen wir wissen, dass du uns nicht anlügst? Was, wenn Itachi gar nicht tot ist und das hier eine Falle ist?“, fragte der Grauhaarige in einem kühlen Ton.
 

„Sie hat Recht, Sensei. Itachi Uchiha ist nicht mehr am Leben“, setzte die Kunoichi an und sah stur geradeaus. Ein leichter Schauer ging durch den Körper Sakuras.
 

„Ich bin, als ich durch das Wirtshaus gelaufen bin, eher unfreiwillig auf ein Versteck der Uchiha gestoßen. Ich hatte gerade den Weg hinaus gefunden, als ich auf einen verwesenden Geruch aufmerksam geworden bin. Als ich ihm gefolgt war, konnte ich das Gesicht erkennen“, setzte die Rosahaarige fort und musste erst einmal den aufkommenden Kloß in ihrem Hals herunter schlucken.
 

„Es war Itachi Uchiha. Kein Zweifel“, beendete Sakura und richtete ihren Blick der Tischplatte

zu. Sie wollte jetzt keinem der Anwesenden ins Gesicht schauen. Zu sehr wühlten sie die wieder ins Gedächtnis gerufenen Bilder auf.
 

„Na gut, dann ist er eben tot, aber warum sollten wir mit ihnen kooperieren? Was sagt uns, dass das keine Falle ist?“, fragte Kakashi nun wieder und seine Stimme war mit Skepsis durchtränkt.
 

„Nichts, es liegt bei euch, ob ihr hier bleibt oder es lasst. Ich wollte euch nur darüber informieren, was passieren wird.“, erwiderte die Weißhaarige auf die gestellte Frage. Als sie fort fuhr taktierte sie den Chaosninja mit ihren Blick.
 

„Ihr könnt durch den Flur, durch den Naruto und ich gekommen sind, gehen, ich werde den Ausgang offen lassen. Es dürfte nicht so schwierig sein, die ganze Zeit geradeaus zu gehen. Danach befindet ihr euch auf dem Platz, wo früher einmal das heruntergekommene Wirtshaus gestanden hat. Oder aber ihr bleibt und beendet eure Mission und löst das Versprechen ein, das ihr jemandem einmal gegeben habt. Egal, ob es ein stummes oder ein mit Worten formuliertes war. Es liegt an euch und an eurem Weg des Ninja“, sagte die Frau und ihre Stimme hatte wieder die Form eines Singsangs.
 

Weit aufgerissene blaue Iriden schauten in ihres gleichen. Er registrierte das leichte Lächeln auf den Lippen der Frau und das Funkeln in den so müde erscheinenden Augen. Und unwillkürlich musste er zurück lächeln. Er konnte gar nicht anders. Er lächelte über sich selbst. Nur allzu gut erinnerte er sich an die Situationen, in denen er von seinem Weg des Ninja gesprochen hatte. Er wusste nicht woher, oder ob Sasuke wirklich so viel über ihn gesprochen hatte, aber er wusste, wenn Sasuke dieser Frau vertraute und das auch nur in einem geringen Maße, so konnte er das auch. Woher er das alles nahm, wusste er selber nicht so genau, es war einfach da. Die Gewissheit.
 

„Minevar, woher kennst du Sasuke und warum bist du so vertraut mit ihm?“, äußerte der Blondschopf sein Anliegen, mit seinem typischen Grinsen im Gesicht. Er wusste zwar, dass er ihr vertrauen konnte, aber er wollte die Beziehung zwischen ihr und Sasuke verstehen können.
 

„Ich bin schon ziemlich alt, Naruto. Man fragt eine Frau nicht nach ihrem Alter, also lassen wir das. Ich stand in den Diensten des Uchiha-Clans und habe so gut es ging meine Pflichten erfüllt. Aber ich habe mich nie wirklich wohl dort gefühlt. Es war genau an seinem fünften Geburtstag, als ich Sasuke das erste Mal persönlich begegnet bin. Er musste trainieren und ich bin von meiner letzten Mission, im Auftrag des Uchiha-Clans, verwundet zurückgekehrt. Es war Zufall, dass wir uns begegnet sind, aber er war der einzige, der sich für mein Wohlbefinden und nicht für die Mission interessiert hat. Vielleicht, weil er da noch nicht wusste, wer ich bin, oder einfach weil er noch ein Kind war, ich weiß es nicht. Seitdem bin ich nicht mehr von seiner Seite gewichen, mal offensichtlich, mal inkognito. Ich hab mich das erste Mal seit meinem Dasein bei einem Menschen wohl gefühlt und so ist im Laufe dieser Jahre das entstanden, was heute zwischen uns ist. Ich bin dasselbe für Sasuke, wie Pakkun für Kakashi, Naruto.“
 

Während der Chunin verstehend nickte, konnte er aus dem Augenwinkel das verwirrte Gesicht von Sakura wahrnehmen. Seinem Sensei jedoch war keine Gefühlsregung anzumerken. Äußerlich zumindest.
 

~~~~~ Kakashi~~~~~
 

In seinem Kopf arbeitete es auf Hochtouren und ein Blick zur Seite verriet ihm, dass es Sakura genauso ging. Nur Naruto schien gelassen zu sein und sich einfach damit abzufinden. Er hatte gleich zu Anfang gewusst, dass mit dieser Minevar etwas nicht stimmte. Ihr ganzes Auftreten war schon sonderbar gewesen. Sie war also die Vertraute von Sasuke und hatte vorher dem Uchiha-Clan Dienste geleistet. Zwar hatte er davon gehört, dass die Uchiha eine Vertraute in ihren Besitz gebracht hatten, aber er hielt es für ein Gerücht. Nie hatte man etwas in der Richtung ausmachen können. Auch jetzt konnte er es noch nicht so recht glauben. Er hatte zwar Respekt vor den vertrauten Geistern, aber die Weißhaarige war nicht gerade die unauffälligste Person.
 

„Haben vertraute Geister nicht eigentlich eine Tiergestalt und verschwinden nach ihrem Einsatz wieder?“, fragte Kakashi und musterte die eben Angesprochene zum wiederholten Male ausgiebig.
 

„Es steht jedem frei, ob er bleiben möchte, oder ob er in seine eigene Welt zurückgeht. Außerdem sind nicht alle gezwungen ein Tier zu sein. Je nachdem wofür und wie lange sie gebraucht werden können sie sich auch für eine Form entscheiden, die ihnen das Leben auf längere Zeit hier angenehmer macht. Ich gebe zu, es ist nicht allen vergönnt“, erwiderte Minevar gelassen.
 

„Aber warum gerade ihnen?“, fragte die Rosahaarige dazwischen und erntete ein leichtes Lächeln von ihrer Gegenüber.
 

„Warum können einige Pfeifen und andere nicht? Warum können einige Medicnin werden und warum sollten einige das lieber sein lassen? Es ist einfach so“, legte die Kimonoträgerin dar.
 

Noch einmal ließ sich der Sharinganträger die Situation durch den Kopf gehen. Wog das Für und Wider ab und die Konsequenzen für das Ganze. Er wusste, dass es gefährlich werden könnte, wenn sie auf den Sannin träfen, aber wenn sie Sasuke so finden würden, wäre es auch möglich, dass sie auf den Sannin stießen.
 

„Du sagtest, dass wir an den Trümmern des alten Hauses vorbei kommen würden, also haben wir uns so gesehen nur ein Stockwerk tiefer bewegt. Das heißt, dass wir noch nicht in dem aktuellen Versteck von Orochimaru angelangt sind, oder?“, ließ der Grauhaarige seinen Schlussfolgerungen freien Lauf.
 

„Das hier war das aktuelle Versteck, aber ein Spion hat euch entlarvt. Orochimaru hat nur zwei Verstecke, in denen er sich eines neuen Traumgefäßes annehmen kann. Einmal dieses hier und das Andere ist weiter östlich. Ich könnte euch jemanden mitschicken, der euch den Weg zeigen würde“, klärte Minevar auf und sah den Jonin mit einem undefinierbaren Ausdruck im Gesicht an.
 

//Der euch den Weg zeigen würde//, schoss es dem ehemaligen ANBU durch den Kopf. Natürlich. Ihnen wurde doch schon sooft unbewusst der Weg gezeigt.
 

„Minevar? Du hast uns den ganzen Weg über beobachten lassen, oder?“, fragte der Grauhaarige nach um sichergehen zu können, dass er mit seiner Theorie richtig lag.
 

„Natürlich, ich wollte euch gerne noch lebend kennen lernen und nicht als Puzzle zusammen setzten müssen“, erwiderte die Frau und ein Grinsen schlich sich auf die Lippen der Kimonoträgerin.
 

Das reichte Kakashi völlig, mit einer fließenden Bewegung stand der Konohanin auf, sich dem verwirrten Blick seitens Sakura bewusst. Langsam ließ er den Blick noch einmal über die Gesichter seiner Schützlinge wandern, ehe er sich wieder der Person vor sich zuwendete.
 

„Unser Beschluss steht fest. Wir werden unsere Mission ausführen und Sasuke in sein Heimatdorf Konohagakure zurück bringen. Wir würden uns über Kooperation ihrerseits sehr freuen und würden nur noch gerne unsere Wasservorräte aufstocken, bevor wir und auf den Weg machen. Wäre in einer halben Stunde vor dem Ausgang in Ordnung für sie?“, sprach er seine Gegenüber an.
 

„Natürlich. Ihr müsst, wenn ihr rausgeht, die zweite Abzweigung nach rechts. Dann seid ihr in einer kleinen Küche. Viel Glück“, antwortete die Weißhaarige, bevor sie in einer Rauchwolke verschwand.
 

~~~Sakura~~~
 

Immer noch starrte die Kunoichi auf den nun leeren Stuhl vor ihr. Sie wusste, vom wem sie beschattet wurden und die Frage von Kakashi hatte sie zu dem Schluss kommen lassen, dass ihr Sensei es auch wusste. Wer weiß, vielleicht sind sie sich ja auch über den Weg gelaufen. Mit einem schweren Seufzer erhob sich die 16-jährige und folgte ihren Teamkameraden in die nahe gelegene Küche.
 

Wie alles in diesen Gemäuern war auch die Küche edel und ziemlich groß. Wenn Minevar sagt, dass das eine kleine Küche sei, dann würde sie nicht wissen wollen, was eine große Küche für die Vertraute des Uchiha sei. Das erste, was die Kunoichi ausmachen konnte, als sie den Raum betrat, war der prunkvolle, aus Seide gefertigte Fächer an der Wand. Er war in den typischen Farben weiß und rot gehalten, bildete so einen direkten Blickfang auf der beigen Wand und spiegelte sich leicht auf dem hoch glänzenden Metall der nahe liegenden Küchengeräte wieder. //Fast wie in diesem Raum mit den ganzen Operationsbesteck//, wurde es Sakura klar und eine Gänsehaut legte sich auf ihre Haut. Sie kam nicht umhin wieder an Itachi zu denken, welcher auf den ersten Blick solche Ähnlichkeit mit Sasuke gehabt hatte und ein bedrückter und sorgenvoller Schatten legte sich über das Gesicht der Medicnin. Wortlos befüllte sie die einzelnen Flaschen und reichte sie an ihre Mitstreiter weiter.
 

„Sagen sie mal Kakashi-Sensei, warum ist das Wirtshaus eigentlich in die Luft gegangen? Und kommen sie mir jetzt bloß nicht mit ``Warum in die Luft gegangen?´´. Ich bin mir sicher, dass ihr zwei nicht nach draußen gegangen seid und außer euch war niemand mehr da. Außerdem habe ich ein gutes Recht es zu erfahren, denn ich hab die Explosion mit abbekommen“, argumentierte die Kunoichi um wenigstens etwas die sie zu erdrücken scheinende Stille und das Bild in ihrem Kopf zu verscheuchen.
 

„Nun ja, es gibt Situationen in Leben, in denen man einfach gut durchdacht handeln muss. Es kommt auf genaue Absprache und gute Vorbereitung an, um sein Leben zu retten und dabei bleibt nun einmal kein Opfer aus. Genau diese Situation war da und wie du siehst, haben Naruto und ich sie gemeistert“, wich der Grauhaarige mit einem Grinsen aus und kratzte sich verlegen am Hinterkopf.
 

„Gut vorbereitet, genaue Absprache, durchdacht gehandelt?“, fragte der Blondschopf und fixierte den ehemaligen ANBU mit einem stummen Vorwurf in seinem Blick.
 

„Ich weiß ja nicht, mit wem sie so unterwegs waren, aber ich hab davon nichts mitbekommen“, beendete Naruto seine Darlegung und handelte sich prompt eine Kopfnuss seitens Kakashi ein.
 

„Regel Nummer eins: Der Sensei hat immer Recht.

Regel Nummer zwei: Der Sensei macht nie einen Fehler.

Regel Nummer drei: Wenn Regel Nummer zwei einmal versagt, tritt automatisch Regel Nummer

eins in Kraft“, belehrte der teilweise Maskierte seinen Schüler.
 

Mit einem Lächeln und leicht den Kopf schüttelnd, drehte die Rosahaarige ihren Mitstreitern den Rücken zu und verließ das Zimmer, um zu dem ausgemachten Treffpunkt zu gehen. Kaum hatte sie den Raum verlassen, drehte sich Kakashi zu seinem Schüler um.
 

„Gut gemacht, ich glaube jetzt hat sie bessere Laune“, lobte der Sharinganträger den Chunin.
 

„Ich meinte das Ernst“, erwiderte der Blondschopf darauf hin leicht genervt.
 

„Ich auch“, meinte der ehemalige ANBU mit einem drohenden Unterton und verließ anschließend, einen vor sich hinbrummenden Naruto im Gepäck, die Küche, um zum Treffpunkt zu gehen.
 

~~~Naruto~~~
 

Der Blondschopf war fest entschlossen. Er wusste, dass diese Mission über Sasukes Zukunft entscheiden würde und vor allem aber wusste er, dass es nur diese eine Chance gab und er hatte gewiss nicht vor, diese zu vermasseln. Mit zügigen Schritten gingen Naruto und Kakashi durch den spärlich beleuchteten Gang, Sakura in ihre Mitte eingeschlossen. Von Weiten konnten sie das große Tor und das sich darauf befindende Wappen des Uchiha-Clan erkennen. Sie überwanden die letzten Meter bis zu diesem und stellten fest, dass sie schon erwartet wurden. Die kleine weiße Katze, die den Konohanin keineswegs mehr fremd war, sah mit einem kleinen Lächeln zu ihnen auf.
 

„Schön euch wieder zu sehen, mein Name ist Yuzuriha und bevor wir losgehen, soll ich euch noch etwas geben. Bitte folgt mir, es wird nicht lange dauern“, sagte das Fellbündel und ging auch schon auf eine angelehnte Tür, rechts von dem Ausgang, zu.
 

Interessiert folgten der Blauäugige, sowie die anderen beiden, der kleinen Katze. Der Raum in den der Blondschopf nun kam, war alles andere als das, was er von diesem Versteck kannte. Das Zimmer war, im Vergleich zu den anderen in diesen Gemäuern, relativ klein gehalten, hatte eher etwas von einer übergroßen Abstellkammer. Fasziniert sah sich der Chunin in dem Raum genauer um. Betrachtete die wertvoll aussehenden Waffen und die unzähligen ANBU-Masken. Sie waren nach Dörfern sortiert und in jeder Form vertreten. Es wunderte den Uzumaki nicht besonders, aber Kakashi, so stellte er fest, schien sich umso mehr dafür zu begeistern, während Sakura eher teilnahmslos daneben stand.
 

„Was hast du denn, Sakura?“, fragte Naruto seine weibliche Mitstreiterin und musterte sie besorgt.
 

„Es ist das selbe Tor wie vor kurzem... mit Itachi“, antwortete die Kunoichi zögerlich und eine tiefe Sorgenfalte bildete sich auf ihrer Stirn.
 

„Macht dir darüber keine Gedanken mehr. Er wurde schon von uns weggebracht. Wir dachten uns schon, dass dir das nicht sonderlich gefallen würde“, schaltete sich Yuzuriha ein bevor Naruto noch etwas dazu sagen konnte und ging direkt auf drei kleine Kisten zu..
 

„Wie lange kennst du Minevar denn schon?“, versuchte der Chaosninja etwas abzulenken.
 

„Mein ganzes Leben schon, sie ist meine Mutter“, erwiderte die Kleinste unter ihnen schlicht, ehe sie den dreien jeweils eine Kiste zuschob.
 

Verwirrt schaute der 17-jährige sich den Inhalt genauer an und ein erleichtertes Lächeln schlich sich auf die Züge des Blauäugigen. Behutsam nahm er das oberst liegende hinaus und hob es zu seinem Gesicht. Sanft spiegelten sich die Konturen und Gesichtszüge des Blonden in der kühlen Metallplatte wieder und wurden durch die Vertiefungen des Zeichen Konohas unterbrochen. Mit schnellen, sicheren Handgriffen band sich der Konoahnin sein Stirnband wieder an seinen Platzt und ein schneller Seitenblick verriet ihm, dass seine Teammitglieder das selbe getan hatten.
 

„Jetzt, wo du es sagst“, hörte er die Stimme von Sakura sagen und drehte sich aufmerksam seiner Freundin zu.
 

„Du hast die gleichen weißen Haare wie sie und auch deine Augen sind Blau. Also würde deine Mutter wahrscheinlich genauso als Tier aussehe wie du. Irgendwie niedlich“, beendete die Rosahaarige ihre Aussage und lächelte leicht.
 

„Ob du das immer noch sagen würdest, wenn du wüsstest wie groß sie werden kann ist dann eine andere Frage“ äußerte Yuzuriha eher zu sich selbst als zu den anderen im Raum.
 

„Wir haben eure Taschen repariert und eure Sachen wieder hinein getan. Ich hoffe, das war in Ordnung“, sprach das Fellbündel und ein bisschen Unsicherheit schwang in ihrer Stimme mit.
 

„Allzu viel wird es ja wohl nicht übrig geblieben sein nach der Explosion. Von daher war es nicht schlimm“, beruhigte der Grauhaarige die Kleine, als sie alle gemeinsam wieder in Richtung Tor gingen.
 

„Nun ja, eigentlich haben wir angefangen eure Sachen aus dem Raum zu packen, als ihr mir gefolgt seid und das Zimmer leer war. Also dann bereit? Na dann los“, waren die letzten Worte der Katze, bevor sie durch das offene Tor trat und mit einem hohen Tempo durch die bunte Herbstlandschaft rannte.
 

~~~Sakura~~~
 

Verwundert lief die Medicnin der Katze und ihrem Sensei, sowie Naruto, nach. Es war erstaunlich, wie schnell das weiße Tier vor ihnen war.

Nicht, dass Sakura Probleme gehabt hätte ihr zu folgen, aber sie war eindeutig schneller als Pakkun. Soviel stand schon mal fest.
 

Am Rande nahm sie die sich senkende Sonne war, welche dem ohnehin schon bunten Laub eine fast schon magische Farbgebung verlieh. Zwar wusste die Medicnin nicht der wievielte Sonnenuntergang das nun schon seit ihrer Bewusstlosigkeit war, aber sie wusste, dass sie keine Zeit verschwenden durfte.

Keiner von ihnen durfte sich das erlauben.
 

Umschmeichelnd legte sich der Wind um die freie Haut der 16-Jährigen, nahm ihr so ein bisschen von ihrer Nervosität und Anspannung. Sie fühlte sich auf einmal angenehm leicht und entschlossen.

Sie würde Sasuke zurückholen.

Sie würde nicht einfach nur im Weg stehen oder jemandem zur Last fallen, auch wenn das bedeuten würde, sich zurück nehmen zu müssen. Sie würde dazu beitragen, dass Sasuke wieder nach Hause kam, um jeden Preis.
 

Sie merkte, wie eine angenehme Wärme in ihr aufstieg und so die kühle Abendluft von ihrer Haut verscheuchte. Es war anders als damals, bemerkte die Rosahaarige. Zwar war es nicht so intensiv und plötzlich wie zu Kinderzeiten, dafür war es aber tiefgründiger, langsamer, irgendwie beständiger. Sie liebte Sasuke, keine Frage, aber sie liebte ihn nicht mehr auf dem selben Weg wie sie es einmal getan hatte. Sie konnte es sich selber nicht so genau erklären, aber da war etwas, was sich verändert hatte. Verändert in ihrer Einstellung zu Sasuke und genau dieses etwas konnte sie nicht zuordnen.

Noch nicht...
 

~~~Kakashi~~~
 

Innerlich bereitete sich der Jonin schon auf den Ernstfall vor. Er ging in seinen Gedanken alles an Informationen durch, was er in diesem Fall zur Verfügung hatte. Ließ seine Reflexe sozusagen für ihn laufen. Wenn das, was Minevar zu ihnen gesagt hatte, stimmte, so würde sein ehemaliger Schüler innerhalb von fünfzehn Tagen ohne jegliche Versorgung von Chakra sterben. Also hatten sie nur noch ein paar Tage Zeit, bevor all ihre Bemühungen umsonst gewesen wären.
 

„Wie lange brauchen wir ungefähr bis wir da sind, Yuzuriha?“, fragte der Maskierte das kleine Kätzchen vor ihm.
 

„Wenn wir in dem Tempo weiter laufen, dann sind wir gegen morgen Vormittag da. Das dürfte einige Stunden bevor Orochimaru kommt sein“, antwortete die Gefragte nach kurzem Überlegen, ohne nach hinten zu sehen.
 

„Wieso bevor Orochimaru kommt?“, hakte der Sharinganträger nach.
 

„Wollt ihr die ausführlich Version, oder nur die Schlüsselwörter?“, fragte die Blauäugige und ein einstimmiges `ausführlich´ drang an ihr Ohr.
 

„Als Orochimaru erfahren hat, dass Itachi Uchiha im Kampf getötet wurde, hat er versucht Sasuke zu finden. Er hat ihn aber erst drei Tage später gefunden. Die Zeit hatte jedoch gedrängt, die Schlange brauchte möglichst bald einen neuen Körper und aus diesem Grund hat er es mit Itachi Uchiha versucht. Sein Körper war aber zu mitgenommen, um es zu diesem Zeitpunkt versuchen zu können und so haben sie angefangen Itachi zu Klonen. Es hat nur einige Stunden gedauert, aber genauso schnell ist der neue Körper von Orochimaru auch gestorben und er musste ihn wieder ablegen. Aus diesem Grund hat Orochimaru sich einen anderen Körper bemächtigt, welchen er erst wieder ablegen muss bevor er sich mit Sasuke verbinden kann“, erklärte die Weißhaarige und holte einmal tief Luft.
 

„Weil er nur alle drei Jahre einen Körper vollständig übernehmen kann“, ergänzte der Blondschopf in der Atempause des Fellbündels.
 

„Genau. Er muss seinen Körper wieder von dem seines Wirtes trennen und das geschieht, anders als bei der Verbindung, nicht in diesen Glaszylindern. Man könnte es mit der Häutung einer Schlange vergleichen. Er streift seinen Körper unter großen Schmerzen und einem Zeitraum von mehreren Tagen ab. Das passiert in einer speziell dafür versiegelten Höhle. Kabuto wird ihn dort hinbringen, dann Sasuke in das Versteck für das nächste Stadium bringen und im Anschluss daran wieder zurück zu seinem Meister gehen, um dessen Schmerzen etwas zu lindern und ihn für den anschließenden Weg zu stützen. Das alles ist schon seit drei Tagen im Rollen und wird Morgen gegen früher Abendstunde vorbei sein. Ihr dürftet also genug Zeit haben, um Sasuke zu finden und einen genügend großen Abstand zwischen euch und den Sanin zu bringen. Bis ihr dann wieder in Konohagakura seid, ist es der neunte Tag, Kakashi. Ihr habt also genügend Zeit“, beendete die Katze ihre Ausführung und landete mit einem grazilen Sprung aus den Baumwipfeln auf einer kleinen Moosfläche.
 

„Und das Beste an der Sache ist, die Rast ist schon im Zeitplan mit einbezogen. Ihr solltet auch ein wenig schlafen“, sagte die Kleinste im Bunde noch, ehe sie sich zu einer kleinen Kugel zusammenrollte und ihre Augen schloss.
 

Ziemlich überrumpelt gesellten sich die drei Ninja zu ihrem, momentan zu schlafen versuchenden Führer. Nacheinander sah der Grauhaarige in die Gesichter der Anwesenden, bevor er zu seinem Icha Icha Paradise griff und dieses aufschlug.
 

„Sie hat Recht. Versucht zu schlafen, morgen wird ein anstrengender Tag. Ich übernehme die erste Wache, dann wird Sakura aufpassen und du übernimmst die letzte Schicht, Naruto“ Und schon war der Jonin in den Baumwipfeln verschwunden, den Blick fest auf sein Buch gerichtet.
 

~~~Naruto~~~
 

Mit einem zufriedenen Gefühl im Bauch nahm der Chunin den Sonnenaufgang wahr. Die aufkommende Lichtflut wurde von den Blättern der überall verteilten Bäume abgefangen und gelang nur durch die kleinen Lücken im Blätterdach, als schmale Lichtstrahlen direkt auf den Waldboden auf. Leichtfüßig sprang er von seiner zum Aussichtspunkt umfunktionierten Astgabel und landete direkt neben seinem Sensei, welcher gerade die noch schlafende Sakura weckte.

Sie verweilten noch einen kurzen Moment, um eine Kleinigkeit zu essen und setzten ihren Weg danach fort. Naruto wusste nicht mehr genau, wie weit sie gelaufen waren, er wusste nur, dass heute der Tag sein würde, an dem er Sasuke wieder sehen würde.

Vorfreude breitete sich in dem jungen Mann aus und ließ ihn leicht lächeln.

Es würde endlich alles funktionieren, Sasuke würde nach Hause kommen.

Er hatte gar keine andere Wahl, oder besser gesagt, der Blauäugige würde ihm keine lassen.

Er musste den Tatsachen ins Auge sehen, der Blondschopf konnte es nicht mehr ertragen Sasuke nicht zu sehen. Er war einfach zu einem nicht mehr wegzudenkenden Teil des Blonden geworden. Er wollte ihn in seiner Nähe wissen und wollte ihn beschützen, auch wenn der Uchiha da anderer Meinung war. Dieses Mal würde er nicht zu schwach sein.

Ein trauriger Ausdruck ersetzte das Lächeln auf den Gesichtszügen des Chunin.

Er würde nicht zu schwach sein, aber Sasuke würde es.

Genau genommen würde er sterben, wenn sie zu langsam waren.

Ganz egal ob Orochimaru seinen Körper übernehmen würde oder nicht.

Er würde sterben.

Einfach aus dem Leben des Chunin verschwinden.

Für immer.
 

„Wir sind gleich da, macht euch bereit“, wurde der Blondschopf von Yuzuriha aus seinen Gedanken gerissen.
 

Er hob sofort seinen Blick und verbannte alle seine negativen Gedanken in die hinterste Ecke seines Verstandes, um sich voll und ganz auf das Kommende konzentrieren zu können. //Sasuke, dieses Mal wirst du mit mir nach Konoha kommen, echt jetzt!//
 

~~~Sakura~~~
 

Ein leichter Schauer kam in der Kunoichi hoch, welchen sie aber augenblicklich zu unterdrücken wusste. Sie konnte sich noch genau an das letzte Mal erinnern, als sie auf den Erben des Uchiha-Clans getroffen sind. Aber diesmal waren sie nur zu dritt und Kakashi war wieder mit dabei. Sie wusste nicht, ob alles nach Plan verlaufen und ob sie alle da heil wieder rauskommen würden, aber sie wusste, dass Sasuke ihre Hilfe brauchte und die würde der Sturkopf auch bekommen. Ob es ihm passte, oder nicht. Ein Blick zu Naruto ließ sie wissen, dass auch dieser wild entschlossen war Sasuke notfalls auch zu seinem Glück zu zwingen.
 

„Egal, was passiert, bleibt bloß zusammen. Wenn ihr einen von euch verliert, lasst Pakkun ihn suchen. Wenn ihr euch einmal alleine dort verlaufen habt, kommt ihr da so schnell nicht wieder raus“, warnte die Kleinste der Truppe von Ninja vor.
 

„Hast du eine Ahnung, wo Sasuke sich befinden könnte?“, fragte die Rosahaarige die Katze.
 

„Er müsste sich im westlichen Teil aufhalten. Es wird wieder einige versteckte Türen geben, aber ich werde euch begleiten und nachdem ihr ihn habt, den Weg wieder nach draußen zeigen. Ab da seid ihr wieder auf euch allein gestellt“, antwortete die Angesprochene.
 

Ein letztes Mal sprangen sie von einer Astgabel aus durch das langsam dünner werdende Blätterdach und als sie wieder klare Sicht hatten, konnten sie ein kleines, unscheinbares Haus ausmachen, dessen Tür gänzlich fehlte und so den Blick auf eine nach unten führende Treppe frei gab. Sie waren da.
 

~~~Kakashi~~~
 

Lautlos landeten die drei Ninja und ihre Wegführerin vor dem Eingang des Versteckes. Das letzte Mal konnte Kakashi aus gesundheitlichen Gründen nicht an der Mission zu Gunsten Sasukes Rückkehr teilnehmen, aber dieses Mal schon. Eine leichte Anspannung durchzog seinen Körper und erst jetzt wurde ihm richtig bewusst, wie nah er dem Schwarzhaarigen doch war.
 

„Können wir dann jetzt los?“, fragte Naruto und auch ihm war anzumerken, dass er sich der Tragweite der Situation vollkommen bewusst war.
 

„Das ist ja wieder typisch. Immer musst du so voreilig sein. Yuzuriha wird vorgehen und uns den Weg zeigen, hast du denn gar nicht zugehört, Naruto?“, fragte der Grauhaarige seinen blonden Schüler.
 

Sofort schaute dieser in Richtung des Bodens und da wusste der ehemalige ANBU, dass er total ins Schwarze getroffen hatte. Der Jonin nahm es dem Chunin aber nicht übel. Er wusste, wie nah sich der Uzumaki und der Uchiha standen und was für Naruto auf dem Spiel stand. Ja, er konnte sich denken, was dem Blondschopf zu denken gab.
 

„Du musst aufpassen, Naruto. Wenn du dich hier verläufst, oder dergleichen, bist du Sasuke keineswegs mehr eine Hilfe und wir hätten alle Hände voll damit zu tun, dich zu suchen. Wieder ein Abstrich auf Sasukes Kosten“, sprach der teilweise Maskierte zu seinem Schüler, welcher nur verstehend nickte.
 

Wachsam betraten die Vier das Gebäude und folgten der schmalen, mit Schnitzereien verzierten Treppe nach unten. Was sie unten angekommen erwartete verwunderte den Grauhaarigen ziemlich. Zwar war der Gang durch die in regelmäßigen Abständen platzierten Fackeln hell erleuchtet, wirkte im Vergleich zu dem anderen Versteck jedoch abschreckend und kalt. Die Wände waren aus massivem, hellbraunem Gestein und mit unzähligen, eingemeißelten Halbbögen verziert. Es war keineswegs so komfortable wie das Anwesen der ehemaligen Uchiha.
 

„Es sieht genauso aus wie damals, als wir mit Yamato unterwegs waren“, warf die Medicnin in den Raum und langsam setzten sie sich in Bewegung.
 

Sie schritten vorsichtig und immer darauf bedacht, niemanden aus den Augen zu verlieren, durch die alle gleich aussehenden Gänge des Unterschlupfs. Yuzuriha hatte vollkommen Recht, außer ihnen befand sich niemand in diesen Gemäuern, der ihnen hätte gefährlich werden können. Kein anderes Chakra konnte der Jonin ausmachen und das war in gewisser Weise beunruhigend. Wenn in Sasukes Körper kein bisschen Chakra mehr vorhanden war, musste er völlig wehrlos sein. Diese Tatsache verursachte Kakashi ein komisches Gefühl. Klar, als sein ehemaliger Sensei wusste er, wie Sasuke erschöpft und nach hohem Chakraverbrauch aussah. Aber gänzlich ohne dieses, das gab sogar dem Grauhaarigen zu schaffen.
 

„Es gibt einen Haken an der Sache“, fing die kleine Katze wieder an.
 

„Nur einer kann in den Raum, die anderen beiden müssen in das Labor und die Steuerzentrale des Gerätes, an das Sasuke angeschlossen ist, kurzschließen und die Gefäße zur Übernahme eines neuen Traumgefäßes zerstören, damit Orochimaru sich nicht eines neuen Körpers bemächtigt und ihr genug Zeit zum Fliehen habt. Also, wer geht rein und wem darf ich den Weg zum Labor zeigen?“, beendete Yuzuriha und sah fragend in die Runde.
 

„Ich gehe zu Sasuke“, hörte der Grauhaarige die entschlossene Stimme von Naruto an seinem Ohr, die keine Widerrede zuließ.
 

Mit einem Nicken setzte das Fellbündel ihren Weg fort und bog schon um die nächste Ecke, als sie vor einer der vielen Türen in diesem Flur stehen blieb und sich dem Blonden wieder zuwand.
 

„Du darfst ihn erst hoch heben, wenn die Lampe über dem Bett aufgehört hat zu leuchten und wenn seine Arme wieder frei sind, hast du verstanden, Naruto? Nicht eher“, informierte ihn die Blauäugige im ungewohnt ernsten Tonfall.
 

Ein Nicken war die Antwort, ehe er seine Hand auf den Türgriff legte und mit geschlossenen Augen noch einmal tief durch atmete. Währenddessen wendete die Kleinste sich Kakashi-Sensei zu.
 

„Na dann, kommt mal mit ihr beiden“, sagte sie, bevor sie den langen Gang weiter entlang lief und Kakashi, sowie Sakura, ihr folgten.
 

Kurz bevor sie um eine nächste Ecke bogen, warf der ehemalige ANBU dem Blonden noch einen Blick zu. Mit einem entschlossenen Gesichtsausdruck und einem rasenden Herzen stand er da, drückte die Klinke hinunter und öffnete die Tür ehe er eintrat. //Viel Glück, Naruto//, dachte sich der Jonin noch, als er endgültig um die Ecke bog.
 

~~~Naruto~~~
 

Ein leises Piepen erfüllte den Raum und das spärliche Licht erschwerte die Sicht des Blonden erheblich. Mit einem sicheren Schritt ging der Blauäugige auf das monotone Piepen im Raum zu. Als er an der Lichtquelle im Raum angekommen war, konnte er schemenhaft das Gesicht Sasukes ausfindig machen. Noch einen Schritt ging der Chaosninja auf das Bett und damit auf seinen Freund zu. Noch einen Schritt und noch einen. Und dann passierte es, der Raum wurde von hellem Licht durchflutet und Naruto musste kurz seine Augen zusammen kneifen. Als er seine Lieder wieder hob, konnte er das volle Ausmaß von Sasuke sehen und das, was er sah, ließ ihm das Blut in den Adern gefrieren.
 

„Nein...“, flüsterte der Chunin und berührte mit seiner Hand sanft die Wange des Uchiha.

Befreiung

~~~Naruto~~~
 

Er fühlte eine ungeheure Wut in sich aufsteigen.

Eine Wut, welche sich mit voller Kraft gegen Orochimaru richtete. Er wusste, dass er das Szenario vor sich nicht wieder vergessen könne. Mit einer sanften, fast schon zärtlichen Geste strich er dem Schwarzhaarigen über seine blasse Wange. Zwar war der Uchiha schon immer blass gewesen, aber seine sonst alabasterfarbene Haut wurde durch ein schon fast beängstigendes Weiß getrübt. Aber nicht nur dies schürte die Unruhe in dem Blonden. Der Körper des Liegenden wurde von unzähligen Verbänden, Pflastern und kleinen Kratzern bedeckt, gab so nur noch einen Bruchteil der entblößten Haut frei, über welche sich ein kalter Schweißfilm gelegt hatte. Der Uchiha glich einer Leiche und das im wahrsten Sinne des Wortes. Allein das leichte Heben und Senken seines Brustkorbes ließ darauf schließen, dass er noch am Leben war. Der Chunin spürte, wie sich zu dem Gefühl aus Wut auch noch ein anderes, stechenderes Gefühl schlich. Trauer, welche immer größer in ihm wurde. Der Wut so nur noch einen unbedeutenden Teil in seiner selbst zum Überleben gab.
 

„Hey, Sasuke, kannst du mich hören?“, versuchte Naruto seinem Freund ein Wort, ja irgendetwas zu entlocken.
 

Aber nichts geschah. Nur das gleichmäßige Piepen erfüllte den kleinen, ausschließlich mit einem Bett, einem Schrank und dem EKG-Gerät bestückten Raum. Langsam ließ er seine Hand an der Wange Sasukes herab wandern. Fuhr so sachte die Konturen seiner Lippen und später die seines Gesichtes nach. Glitt weiter bis er mit der gebräunten Haut seine Fingerspitzen die Halsschlagader berührte und so den schwach pulsierenden Puls unter dieser spüren konnte.
 

„Ist es wirklich das, was du gewollt hast?“, fragte der Chaosninja und ein verräterisches Brennen machte sich in seinen Augen breit.
 

Er konnte nicht fassen, nein, wollte nicht wahr haben, dass der so großkotzige, eiskalte und unnahbare Sasuke Uchiha hier vor ihm lag. Halbtot, nicht ansprechbar, verletzt und ohne jeglichen Schutz. Nach und nach erinnerte er sich an die verschiedenen Situationen, die sie zusammen gemeistert hatten. An die verschiedenen kleinen und großen Streitereien und Kämpfe, die sie ausgetragen hatten. Aber auch an die wenigen unbeschwerten, beinahe schon harmonischen Momente, die sie miteinander verbracht hatten. Seine Hand war indes schon an dem Oberarm des Schwarzhaarigen angekommen, glitt an diesem hauchzart hinab und als Naruto ein leichtes Kribbeln an seinem Handrücken spürte, schaute er zu der Stelle, auf der seine Finger nun ruhten, hinab. Er hatte etwas an Sasukes Handgelenk berührt. Etwas, dass stark an einen Chakrafaden erinnerte und den Anschein machte, als würde er direkt in die Vene von Sasuke fließen. // Du darfst ihn erst hoch heben, wenn die Lampe über dem Bett aufgehört hat zu leuchten und wenn seine Arme wieder frei sind, hast du verstanden, Naruto? Nicht eher.//, schossen ihm die Worte von Yuzuriha durch den Kopf, bevor er seinen Blick von dem Faden löste und auf die Wand über dem Bett richtete. Ein leichtes Lächeln breitete sich auf dem Gesicht des Chunin aus.
 

„Nicht mehr lange und dann kommst du aus diesem stickigen Raum raus“, erzählte der Blonde, auch wenn er wusste, dass er keine Antwort erhalten würde.
 

Langsam ging er in die Hocke, ließ dabei nicht einen Moment die kleine, runde Lampe aus den Augen. Vorsichtig berührte Naruto mit seinen Finger die des zu schlafen scheinenden Uchiha, nur um sie im Anschluss daran in seinen festen Griff einzuschließen.
 

„Tut mir Leid Sasuke, das nächste Mal werde ich stärker sein und dich aufhalten in dein Verderben zu rennen. Versprochen“, flüsterte der blonde Chunin und bettete sanft seinen Kopf auf dem Bettrand. Darauf wartend, dass dieses Licht endlich erlosch.
 

~~~Sakura~~~
 

Immer weiter schritten sie durch das verwirrende Labyrinth aus Korridoren. Kamen immer wieder an gleich aussehenden Türen und Gängen vorbei und gaben der Rosahaarigen das Gefühl im Kreis zu laufen. Obwohl sie diese Tatsache unter anderen Gegebenheiten verunsichert hätte, galten ihre Gedanken dem Blondschopf und dem Raum, in dem er sich befand. Vor allem aber mit wem er sich dort befand. Als es darum ging, wer den Raum, in dem der Uchiha lag, betreten sollte, hatte der Blauäugige keine Sekunde gebraucht um die Wahl auf sich fallen zu lassen. Natürlich, sie hätte protestieren können, aber etwas an Naruto hatte sie davon abgehalten. Es war nicht die Autorität, die in dem Ton mit geschwungen war. Nein, vielmehr war es der Gesichtsausdruck, der sie hatte innehalten lassen. Er war von so einer Entschlossenheit durchzogen worden, dass der kleine, zärtliche Ausdruck darin fast gänzlich unterging. Wie gesagt, fast. Und genau ab da hatte sie gesehen, dass dieses Treffen soviel mehr für den Blondschopf bedeutete, als für sie selbst. Sie würde Sasuke schon noch früh genug zu Gesicht bekommen.
 

„Wir sind da. Ihr müsst nur noch die Tür aufbrechen“, wurde die Aufmerksamkeit der Chunin erregt.
 

Sie standen vor einer Tür, welcher einer exakten Kopie all der anderen passierten Türen, in diesen Gemäuern, glich. Mit einem kräftigen schlag beförderte die Medicnin die Tür aus ihren Angeln und schleuderte diese gegen einen riesigen, mit heller Flüssigkeit befüllten Zylinder, an der sie auch augenblicklich zerbarst.
 

„Brutales Mädchen.“, hörte sie die leise Stimme der Katze an ihrem Ohr.
 

„Sie war drei Jahre bei Tsunade, was erwartest du?“, antwortete der Lehrer in gleicher Stimmlage.
 

Ein leichtes Grummeln nach dem Motto ``das erklärt alles´´ war die Reaktion der Weißhaarigen auf die Worte des Jonin.
 

„Was denn? Sie ist offen, oder nicht?“, quittiere die Kunoichi den Dialog zwischen ihrem Sensei und Yuzuriha genervt und trat in das Labor ein.
 

Es war ähnlich aufgebaut wie in dem Raum, in dem Sakura aufgewacht war. In der Mitte befanden sich wieder die Glasgebilde, angeordnet in der Form eines Pentagramms und inmitten von diesem befand sich die kleinere Ausführung der riesigen Zylinder. Was sie jedoch verwunderte und gleichzeitig erleichterte war die Tatsache, dass der Raum vollständig beleuchtet war und ordentlich gehalten wurde. Das Skalpell, sowie das andere Werkzeug befanden sich fein säuberlich auf einen Tisch aufgereiht. Aber obwohl das Gebilde des Pentagramms eindrucksvoll und einschüchternd wirkte, wurde die Aufmerksamkeit aller Anwesenden auf die schwarze Maschine weiter links im Raum gezogen. Sie glich eher einem Computer als einer Maschine, die jemanden am Leben erhalten konnte. Auf dem Bildschirm war eine bläulich erscheinende DNA-Spindel abgebildet, welche sich gemächlich um sich selbst drehte. Neben ihr lief eine Reihe von Zahlen- und Buchstabenkombinationen ab und das in einem hektischen Rhythmus. Sie kannte diese Art von Programmierung, hatte sie in Konoha doch auch ein solches Gerät bedienen müssen.
 

„Ich könnte mich in die Programmierungsdaten hacken und das alles so ausschalten, dass Sasuke keine bleibenden Schäden davon tragen würde“, schlug die Medicnin vor.
 

„Dann werde ich mich Mal um diese Riesen hier kümmern“, teilte der Jonin mit und wendete sich mit einem für ihn typischen Lächeln den Glaszylindern zu.
 

~~~Kakashi~~~
 

Abschätzend ließ der Grauhaarige seinen Blick über die einzelnen Bestandteilen des Pentagramms gleiten. //Zwölf Fundamente und ein Zentrum. Jedes aus zwei Meter dickem Glas gefertigt//, zog der ehemalige ANBU in seinen Gedanken Bilanz. Suchend blickte der Sharinganträger an den Riesen entlang, erkundete jeden noch so unwichtig erscheinenden Millimeter an den glatten Oberflächen. Es musste doch einen Schwachpunkt geben, auf den sich der Jonin konzentrieren konnte. Sein Blick wanderte von dem Glas an sich, hinunter zu dem Sockel auf dem es aufgestellt war und von da an auf die sich am Boden befindenden Kanji. Interessiert näherte sich der Grauhaarige den Symbolen, welches das Wort >ichi< ergaben. Ruckartig wendete er sich nacheinander jedem einzelnen dieser am Boden gemalten Schriftzeichen zu. Arbeitete sie geradezu systematisch nach den Linien des Pentagrammes ab. Ni, san, yon, go, roku, nana, hachi, kyuu, juu, juu ichi, juu ni, juu san. Immer so weiter waren sie je nach Standort durchnummeriert. Eins, zwei, drei, vier, fünf und immer so weiter. Als der ehemalige ANBU jedoch in der Mitte ankam, wurde diese Zahlenkette unterbrochen, riss so eine Lücke in das aufgebaute System. Und da wusste der Leiter von Team 7, was er zu tun hatte, wenn er die Riesen in die Knie zwingen wollte. Mit dieser Erkenntnis brachte er ein wenig Abstand zwischen sich und den leuchtenden Röhren, wartete darauf, dass er mit seinem Teil beginnen konnte.
 

„Ich bin gleich soweit, dann können sie meinetwegen den Raum überfluten und für einen totalen Kurzschluss sorgen“, lächelte die Rosahaarige leicht, ohne auch nur eine einzige Sekunde den Bildschirm aus den Augen zu lassen, oder ihre Finger zu stoppen.
 

Es war vollkommen still im Raum. Man konnte nur das leise Brummen der Maschine, sowie das Aufkommen von schnellen Fingern auf eine Tastatur vernehmen. Interessiert und fasziniert zugleich beobachte der Jonin das Tun der jungen Frau.

Sie schien völlig entspannt und würde man die tiefe Sorgenfalte auf ihrer Stirn nicht sehen können, so könnte man denken, dass sie diese Aufgabe mit routinierter Gleichgültigkeit erledigte. Er ließ seinen Blick an dem Bildschirm haften und beobachtete, wie die erst kürzlich noch laufende Matrix zum stehen kam. Zügig wurden einige der Buchstabe und Zahlen von ihrem bis dahin besetzten Platz verscheucht und durch andere an dieser Stelle ersetzt.

Mit einem letzten sanften Geräusch der Tastatur setzte die neu eingegebene Kombination ihren Weg fort, um nach einigen Minuten wieder gänzlich stehen zu bleiben. Auch die DNA-Spindel hielt in ihrer Bewegung inne und mit einem Lächeln auf den Lippen wendete die Rosahaarige sich Kakashi zu.
 

„So, das wäre soweit erledigt. Sie können jetzt“, sprach die Medicnin ihren Lehrer an und stellte sich, auf die Aktion des Grauhaarigen wartend, in den leeren Türrahmen.
 

Langsam streckte der Angesprochene seinen rechten Arm aus und konzentrierte sich auf sein Chakra, als auch schon ein Kreischen wie von tausend Vögeln durch den Raum zog.

Mit starrem Blick auf das sich in der Mitte befindende Rohr machte der Jonin einen Satz nach vorne, seine von blauen Blitzen umhüllte Hand allem voraus. Kam mit rasenden Tempo immer schneller auf sein Ziel zu und versank mühelos seine mit Chakra überzogene Hand in den Mittelpunkt des Pentagramms. Augenblicklich gab das Glas unter der Wucht des Aufpralls nach und schien durch den von der sich in ihm befindenden Flüssigkeit verursachten Innendrucks regelrecht zu explodieren.

Langsam floss das Gemisch über den Boden, legte sich über die am Boden gemalten Schriftzeichen und schien diese mit einem Zischen zu Verätzen.

Ein unangenehmer, süßlicher Geruch legte sich in die Luft des Raumes und ein Knacken breitete sich aus. Je länger das eben verteilte Gemisch mit den Kanji in Berührung war, desto erheblicher wurden die Risse in den dazu gehörigen Glaszylindern, konnten so dem Inhalt nicht länger in sich halten und gaben schließlich unter der Kraft der einzelnen Flüssigkeiten nach.

Mit einem Grinsen wendete sich der Jonin seiner Schülerin zu.
 

„So, ich würde sagen, wir holen mal unsere Jungs ab.“
 

Und damit schritt der Jonin an ihr vorbei in den langen Gang und folgte Yuzuriha wieder zurück. Noch einmal besah sich die Kunoichi das Angerichtete und war ziemlich zufrieden. Das wieder einsatzfähig zu machen, überhaupt erstmal die ganze Unordnung zu beseitigen und neu aufzubauen, war schier unmöglich. Mit einem befriedigten Gefühl im Bauch ließ nun auch Sakura den Raum hinter sich und folgte Kakashi und dem weißen Fellbündel.
 

~~~Naruto~~~
 

Mit einem letzten Piepen beendete das EKG seinen Dienst und auch die Lampe erlosch augenblicklich. Schnell erhob sich der Chaosninja aus seiner Hocke, die Hand Sasukes immer noch in seinem Griff eingeschlossen.

Er richtete seine Aufmerksamkeit auf das Handgelenk des Sharinganträgers.

Nichts befand sich mehr an diesem, außer dem leicht rot verfärbten Verband.

Fast schon hektisch suchte er den Raum nach etwas ab, was seiner Meinung nach dem Uchiha gehören könnte. Ging dabei auf den sich im Zimmer befindenden Schrank zu. Langsam streifte sein Blick über die massive Holztür, ehe sie mit einem gezielten Schlag durchbrochen wurde, um einen Blick in das innen Liegende werfen zu können. Alles, was sich in diesem befand, war ein Kataner, welches Naruto als Sasukes identifizieren konnte. Mit einer zügigen Bewegung bemächtigte er sich eines seiner Kunai und schnitt damit die Riemen seines Rucksacks durch. Er verband die nun durchgeschnittenen Bänder miteinander um seine Hüfte und war gerade im Begriff, sich das Eigentum des Uchiha auf den Rücken zu binden, als er eine leichte Bewegung und die erhöhte Geschwindigkeit in der Atmung von diesem ausmachen konnte.

Gespannt beobachtete er das Gesicht, welches sich schmerzhaft zusammenzog und über dessen Lippen der stoßweise Atem seinen Weg fand. Mit einer zügigen Handbewegung verband Naruto die Bänder über seiner Schulter und schritt auf den Uchiha zu. Gerade als der Chaosninja seine Hand ausstreckte, um Sasuke aufzusetzen und ihn dann hinauszubringen, öffnete dieser ein wenig seine Augen und fixierte Naruto leicht verunsichert.
 

„Wieso?“, war das einzige, dass der eben Aufgewachte heraus brachte, bevor er wieder, unter scheinbaren Schmerzen, die Augen schloss und das Gesicht verzog.
 

„Sagen wir einfach, es gibt noch genug Leute, die dich mögen“, flüsterte der Konohanin in das Ohr des Liegenden, strich noch einmal beruhigend über den dunklen Haarschopf, bevor er ihn an den Schultern packte und sanft aufsetzte.
 

Fast sofort drohte der blasse Junge zur Seite zu kippen, aber er wurde von Naruto aufgehalten, indem sich seine Hände auf die nackte Schulter des Angeschlagenen legten und ihn so stützten. Nach kurzer Zeit, als er sich sicher war, dass sich der Sharinganträger einige Sekunden so halten konnte, verließen seine Hände die entblößte Schulter und wanderten zu der aufgewühlten Decke, um sie um den schwer atmenden Ninja zu legen. Fest wickelte er Sasuke in den Stoff ein, achtete genaustens darauf sie so zu binden, dass sie auch einiges aushielt und nicht beim erstbesten Windstoß von dem zerbrechlich wirkenden Körper rutschte. Vorsichtig legte er einen Arm unter die Kniebeugen des ehemaligen Einwohners von Konohagakure, der andere legte sich schützend unterhalb seiner Schulterblätter. Sachte hob der Blauäugige seinen Freund hoch und ging, ihn sicher auf seinen Armen gebettet, durch die Tür, um dort auf die Anderen zu warten.
 

~~~Sakura~~~
 

Es lag eine zum Zerreißen gespannte Atmosphäre zwischen den einzelnen Beteiligten und dem Geräusch ihrer Schritte. Während sie zu Beginn langsam die Flure entlang gingen, glich es jetzt eher einer Flucht.

Zwar befanden sie sich auch auf einer, aber das war zur Nebensächlichkeit geworden.

Die Rosahaarige wollte einfach nur ihren früheren Teamkameraden, ihren Freund, wieder sehen. Sie wollte mit eigenen Augen sehen, dass es ihm gut ging, dass er zumindest lebte und sie rechtzeitig kamen. So wie Yuzuriha und Minevar es ihnen gesagt hatten. Ohne die Beiden wüssten sie nicht einmal, wo Sasuke sich aufgehalten hätte, geschweige denn, wie sie dort hinkämen. Wenn man es genau betrachtete, hatten sie es eigentlich auch den Katzen, ganz speziell dieser Katze, welche ihnen nun voraus lief, zu verdanken, dass sie nicht in Einzelteilen irgendwo im Wald verstreut lagen. Sie bogen um unzählige Ecken, mal links, mal rechts ab und hatten auch bald ihr Ziel erreicht. Sie beschleunigten noch einmal ihren Schritt und konnten dann einen blonden Haarschopf ausmachen.
 

„Naruto!“, rief die Kunoichi und mit einem letzten großen Schritt erreichte sie den eben Angesprochenen, welcher sich auch schon zu ihr umdrehte.
 

Das erste, was sie sah, waren schwarze Haare und dann konnte sie klar und deutlich das Gesicht von Sasuke erkennen. Wie er schwer atmend seine Brauen in kurzen Abständen zusammen zog und eine Welle der Erinnerungen drohte sie zu überrollen, wurde einzig und allein davon abgehalten sich zu entfalten, als die Medicnin ihre Hand auf die Stirn des Clan Erben legte. //Er ist ja eiskalt.//, bemerkte Sakura sofort und die Freude über das Wiedersehen wurde durch die Ernsthaftigkeit der Lage getrübt.
 

„Wir sollten erst einmal hier raus und dann kann ich schauen, was ich für Sasuke im Moment tun kann“, sprach die von Tsunade Ausgebildete und konnte am Rande wahrnehmen, wie Yuzuriha zustimmend nickte und auch schon ihren Weg fortsetzte.
 

Mit ernster Miene folgten ihr die Ninja und erreichten schon nach wenigen Minuten die Treppe, über welche sie auch schon nach unten gelangt waren. Sie stiegen die einzelnen Stufen empor, bahnten sich ihren Weg durch den Türrahmen und sprangen in die sich schon langsam lichtenden Baumkronen, um sich in ihnen einen erheblichen Vorsprung aufzubauen. Mit Sasuke in ihrer Begleitung blieben sie eine halbe Stunde später stehen, lehnten den jungen Uchiha an einen Baumstamm. Vorsichtig strich die Konohanin die Decke von seinen Schultern, um einen besseren Blick auf das Juin werfen zu können. Sie nahm das Kinn ihres ehemaligen Team Kollegen in ihren festen Griff und drehte sein Gesicht langsam nach rechts. Ihre Augen weiteten sich erschrocken und mit ihrer freien Hand befreite sie die Schulter von dem störenden Verband. Bestätigte durch das Gesehene nur ihre Befürchtung.
 

~~~Kakashi~~~
 

Mit einem unguten Gefühl betrachtete der ehemalige ANBU das Juin, oder besser gesagt, dass, was es nun war. Es schien als sei das Mal Sasukes in seiner Haut verlaufen. Nur noch schemenhaft konnte man die Form des Fluches erahnen.

Die drei Symbole auf seiner linken Schulter waren zu einer violetten Färbung übergegangen, dessen Hintergrund einen tiefschwarzen Kreis bildete. Genau diese Kombination der einzelnen Farbkomponenten erinnerten den Jonin an das Kleinste der dreizehn Gefäße, das Zentrum.
 

„Ich kann ihm nicht helfen“, hörte er das leise Flüstern seiner Schülerin.
 

„Das Juin schickt durch sein Chakrasystem im Körper einen anderen Stoff, der der chemischen Zusammensetzung von Chakra gleich kommt. Er blockiert die Chakrakanäle, füllt diese aus und gibt dem Körper so das Gefühl, als habe er noch genügen davon in sich. Also produziert er keines und nimmt auch keines mehr an. Man müsste das Juin entfernen und diesen Stoff langsam aus den Chakraleitungen seines Körper entfernen“, erklärte die Medicnin und senkte ihren Blick zu ihren Fäusten.
 

„Na dann, wir sollten uns beeilen. In Konohagakure werden sie uns bestimmt helfen können. Mach nicht so ein Gesicht, Sakura, immerhin wäre Sasuke ohne dich jetzt nicht bei uns. Du hast die Maschine lahm gelegt, schon vergessen? Du hast den größten Beitrag geleistet“, grinste der Grauhaarige die Kunoichi an.
 

Ein Lächeln legte sich auf die Lippen der 16-jährigen. Zielstrebig zog sie die Decke wieder über die Schultern des Bewusstlosen, bevor sie sich leicht ihrem Sensei zudrehte.
 

„Danke“, hauchte sie und ging damit sicher, dass nur Kakashi sie gehört hatte, da dieser ihr am nächsten stand.
 

Verlegen kratze sich der Maskierte an seinem Hinterkopf bevor er wieder ernst wurde.
 

„Also, auf nach Konoha!“, sagte er und hob Sasuke hoch, um ihn im Anschluss in die Arme Narutos zu drücken.
 

Mit einem verwirrten Gesichtsausdruck sah der Blondschopf seinen Lehrer an, welcher einfach nur grinste und sich leicht seinem Schüler entgegenbeugte.
 

„Bei dir fühlt er sich bestimmt am wohlsten“, flüsterte er seinem Schützling ins Ohr und war auch schon auf dem Sprung, um der weißen Katze zu folgen, noch mitbekommend wie Naruto rot anlief.
 

//Was hat er denn?//, fragte sich der ehemalige ANBU noch, bevor er seine volle Aufmerksamkeit wieder dem Tier vor seinen Füßen widmete und durch das bunte Laub folgte, Sakura dicht hinter sich und, nach kurzer Verzögerung, konnte er auch Narutos Chakra spüren, welches ihm zu folgen schien.

Wieder Zuhause

~~~Sakura~~~
 

Unerbittlich rannten sie durch das kühle Herbstgewitter. Ließen mit jeder Sekunde, in der sie dem Sonnenuntergang entgegen liefen, den Unterschlupf Orochimarus mehr zurück.

In den letzten fünf Tagen hatten sie ihre Rast nur sehr kurz gehalten. Wollten es einfach nicht riskieren, dass ihr Vorsprung aufgeholt werden könnte, auch wenn das schwer, wenn nicht sogar unmöglich war. Aber ihre Beine ließen es nicht zu, dass sie rasteten.

Der Hauptgrund jedoch war ein anderer.

Sie konnten sehen, wie es Sasuke von Stunde zu Stunde, ja beinahe schon von Minute zu Minute, schlechter ging.

Immer und immer wieder setzte die Rosahaarige die einzelnen Brücken in ihrem Kopf zusammen, um eine mögliche Behandlung zur Entfernung des Juins zu konstruieren. Aber all diese Ansätze verliefen sich ins Nichts. Egal wie intensiv sie darüber nachdachte, wie weit sie ihr Wissen ausholte, sie kam zu keinem Ergebnis.
 

//Das ist doch alles nicht wahr!//, schrie die Kunoichi in Gedanken.
 

Ihr Blick fiel auf den Schwarzhaarigen, welcher sich bewusstlos in den Armen von Naruto befand. Er atmete zwar, aber das nur sehr flach und abgehakt. Frustriert sah sie wieder nach vorn und stellte erstaunt fest, dass ihr diese Umgebung keineswegs mehr fremd war. Sie bewegten sich geradewegs auf Konoha zu, wenn die Rosahaarige sich nicht irrte.
 

Das sich ohnehin schon durch den herannahenden Winter lichtende Blättermeer wurde immer durchscheinender, gab so schon bald den Blick auf ein großes, noch in der Ferne liegendes Tor preis. Sie hatten es geschafft. Der Schwarzhaarige war schon bald wieder in seinem Heimatdorf. Das Schwierigste jedoch, dass lag noch vor ihnen...
 

~~~Naruto~~~
 

Er wusste nicht, was er im Moment fühlen sollte.

Einerseits hatten sie ihre Mission erfolgreich abgeschlossen. Andererseits hatte er nicht mit der Verfassung Sasukes und dem sich damit auftauchendem Problem gerechnet. Es würde höchsten noch zehn Minuten dauern, bis sie an dem Haupttor Konohas stehen würden. Was aber, wenn sich herausstellen würde, dass man nichts mehr für den Uchiha tun könne?

Natürlich, Tsunade war eine hervorragenden Medizinerin, wenn nicht sogar die Beste, aber bislang hatte es noch keiner geschafft ein Mal des Fluches zu entfernen. Was, wenn es keinen Weg gäbe? Was, wenn es Sasuke kein bisschen geholfen hätte, dass sie ihn her geholt hatten?
 

//Kompletter Schwachsinn. Überall ist es besser als bei Orochimaru.//, ermahnte sich Naruto in Gedanken selbst.
 

Er ging viel zu negativ an die ganze Sache heran. Er war damals nicht in der Lage gewesen die Person, die er am meisten geliebt und gebraucht hatte, zu halten, aber das Vergangene war vergangen.

Diesmal nicht, nicht mit ihm.

Der Blondschopf gab sich die Schuld an der ganzen Sachen mit Sasuke, keine Frage, aber nichts desto trotz würde er sich durch diese Tatsache nicht schwächen lassen. Schwächen durch seine eigenen Gefühle. Er war kein kleiner Junge mehr, verdammt! Er war Naruto Uzumaki, der zukünftige Hokage und verdammt noch Mal, er würde sich der Dummheit Sasukes gewiss nicht beugen.

Er passte sich den langsamer werdenden Schritten seiner Mitstreiter an und folgte diesen auch mit einem grazilen Sprung aus den Baumkronen.
 

„So, ihr seid wieder Zuhause. Alle“, legte die Katze die offensichtlichen Dinge dar.
 

„Bringt den Jungen ins Krankenhaus und sorgt dafür, dass dieses Ding von seinem Hals verschwindet“, fuhr die Weißhaarige auch gleich fort.
 

„Das sagst du so einfach. Die Realität sieht ein bisschen komplizierter aus“, erwiderte die Medicnin daraufhin in einem gereizten Ton.
 

„Um ehrlich zu sein, es ist ziemlich leicht für euch“, eröffnete das Fellbündel den Ninja.
 

Verwundert schaute der Blondschopf zu dem Tier vor seinen Füßen. Wartete, wie auch sein Sensei und die Kunoichi, gespannt auf die Lösung des Problems.
 

„Ihr alle habt ein kleines Stück Zuversicht bei euch. Die einen sind unwissend, die anderen erinnern sich vielleicht nicht mehr genau daran und wieder andere haben sie nicht als solche wahrgenommen. Aber sie ist da, die Grundlage zur Lösung und Konoha spielt die Rolle des Wegweisers. Ich hoffe bis bald.“
 

Und damit war Yuzuriha verschwunden, eine Truppe verwirrter Konohanin zurücklassend.
 

//Was soll das denn heißen?//, fragte sich der blonde Chunin verwirrt und richtete seine Aufmerksamkeit Kakashi zu, welcher aber auch nur einen fragenden Gesichtsausdruck parat hatte.
 

„Naruto, du bringst mit mir Sasuke ins Krankenhaus. Sakura, du gehst zu Tsunade, erzählst ihr von den jüngsten Ereignisse und kommst dann bitte mit ihr nach.“, befahl der Jonin und erntete dafür ein entschlossenes Kopfnicken der beiden.
 

Mit einer fließenden Bewegung sprangen die Ninja auf die Dächer Konohas und verloren sich anschließend in den Richtungen, in denen ihr neues Ziel lag.
 

~~~Kakashi~~~
 

Noch einmal gingen dem Teamleiter von Team 7 die Worte der Katze durch seinen Kopf. Aber egal, wie angestrengt er überlegte und wie oft er jeden seiner Schritte der letzten Tage revué passieren ließ, er konnte sich keinen Reim daraus machen, was Yuzuriha gemeint haben könnte.
 

„Kakashi?“, rief ihn sein Schüler aus seinen Gedanken und so wendete er sich dem Blondschopf mit fragender Mine zu.
 

„Was genau wird jetzt mit Sasuke passieren?“, fragte Naruto auch schon los.
 

„Um ehrlich zu sein, ich habe nicht den blassesten Schimmer, Naruto. Das Juin zu bannen ist die eine Sache, es komplett verschwinden zulassen eine vollkommen andere. Sie werden wohl verschiedene Methoden ausprobieren und hoffen, dass das gut geht“, sprach der ehemalige ANBU

mit Besorgnis aus.
 

Er konnte nur noch einen Blick auf das verbissene Gesicht von Naruto erhaschen, bevor sie auch schon vor dem Eingang ihres Zieles standen. Mit einer hastigen Bewegung öffnete der Grauhaarige die Eingangstür, ließ seinen Schüler den Vortritt, ehe er selbigem folgte und die Tür mit einem leisen Klicken wieder ins Schloss fiel.
 

~~~Sakura~~~
 

Es trat eine unangenehme Stille ein, als die Kunoichi mit ihrer Berichterstattung zum Ende kam. Gespannt verfolgte sie das Minenspiel der Hokage.
 

Besser gesagt, würde es verfolgen, wenn denn eines da gewesen wäre.
 

Um ehrlich zu sein saß das Dorfoberhaupt mit geschlossenen Augen da. Völlige Ausdruckslosigkeit erfüllte ihr Gesicht und das verunsicherte Sakura zunehmend.
 

„Ähm...Tsunade-sama, Kakashi-sensei hat mich gebeten Sie mit ins Krankenhaus zu bringen. Wenn jemand Sasuke helfen kann, dann Sie“, unterbrach die Rosahaarige die Stille und zu ihrer Erleichterung öffnete die Blonde ihre Augen.
 

„Shizune! Geh zu den Anbu und sag ihnen, dass sie das Tor, sowie alles im Radius von fünf Kilometern in der nächsten Zeit genaustens im Auge behalten sollen. Sobald auch nur die kleinste Kleinigkeit sonderbar erscheint, sollen sie handeln. Das gefällt mir überhaupt nicht, es ging alles viel zu glatt“, während sie den ersten Teil fest an ihre langfristige Dienerin gerichtet hatte, ging der letzte fast in ein Gemurmel, welches mehr an sie selbst gerichtet zu seien schien, unter.
 

Die Rosahaarige konnte nur mit angespannter Mine darauf warten, dass sich Tsunade beeilen würde. Natürlich, Konoha hatte höchste Priorität, aber nichts desto trotz kreisten ihre Gedanken fast ausschließlich um den Zustande Sasukes und so bekam sie erst mit, dass sich das Oberhaupt erhoben hatte, als diese an der Tür stand und Sakura fragte, ob sie lieber hier bleiben wolle. Mit einem schnellen Kopfschütteln folgte sie der blonden Frau durch die große Flügeltür auf die belebten Straßen Konohas.
 

~~~Tsunade~~~
 

Ruckartig öffnete die Sanin die Tür zum Krankenzimmer und trat ein, den Blick fest auf den Hals des sich im Bett befindenden gerichtet. Die Gegebenheit, dass anstelle der drei Male nun ein dunkler Kreis auf der hellen Haut prangte, nahm ihre Aufmerksamkeit völlig in Anspruch.

Schrittweise näherte sich das Oberhaupt dem Hals des jüngeren, berührte mit ihren Fingern leicht die verfärbte Stelle und spürte augenblicklich ein schwaches Pulsieren, sowie eine leichte Wärme an diesem. Besorgt unterbrach sie den Kontakt mit Sasuke nach wenigen Minuten wieder.
 

„Das habt ihr sehr gut gemacht. Eure Mission ist hiermit beendet, geht

ein bisschen nach Hause und ruht euch aus. Ihr macht auf mich den

Eindruck, als hättet ihr dringend ein bisschen Schlaf nötig“, richtete

die Blonde ihr Wort an die drei Ninja.
 

„Aber Tsunade-“
 

„Nein, Naruto, auch du wirst in deine Wohnung gehen und dich ausruhen. Du willst doch nicht, dass Sasuke aufwacht und du aufgrund von Schlafmangel tief und fest an seinem Krankenbett schläfst.“
 

Die Worte Tsunades schienen den Jüngeren ein wenig zu bremsen und ihm den Wind aus den Segeln zu nehmen. Zögernd erhob sich Naruto, ging auf die Tür zu, um es seinen Teamkameraden gleichzutun und nach Hause zu gehen.
 

„Wie lange wird es denn dauern, bis er wach ist?“, fragte der Chaosninja,

als er sich, mit der Türklinke in der Hand, noch einmal der Hokage zuwandte.
 

„Das kommt ganz darauf an, wie lange mich die Leute davon abhalten, mich mit ihm auseinander zu setzen“, erwiderte die Angesprochene und zog zur Unterstreichung ihrer Aussage eine Augenbraue in die Höhe.
 

„Du hast noch keine Ahnung, was du tun sollst, oder Tsunade?“, fragte Naruto mit einem gequälten Lächeln auf seinen Lippen.
 

Leicht schüttelte die Sanin den Kopf.
 

„Ich werde mir angucken, wie weit das alles fortgeschrittenen ist und dann werde ich wohl in einigen Büchern nachschlagen müssen.“
 

„Lass mich bitte wissen, wenn es was Neues gibt“, sagte Naruto noch, ehe er endgültig das sterile Zimmer verließ.
 

„So Sasuke, dann lass uns doch mal schauen, was sich machen lässt.“
 

Damit wendete sie sich wieder dem Uchiha zu und begann mit ihrer Bestandstaufnahme.
 

~~~Kakashi~~~
 

Frustriert warf sich der Grauhaarige auf das Sofa, legte seinen Kopf in den Nacken und starrte die monoton weiße Decke an. Er fühlte sich nicht im Geringsten erschöpft.

Im Gegenteil.

Er hatte sich in seinem Leben noch nie wacher gefühlt und das trotz drei Tagen ohne Schlaf. Die Tatsache, dass das Mal des Fluches sich so verändert hatte und dass Tsunade, trotz dreitägigem Nachschlagen zu einer Behandlung, noch immer nichts gefunden hatte, ließ ihm keine Ruhe. Das morgen der fünfzehnte Tag sein würde, tat das Übrige, um seinen Gemütszustand zu verschlechtern.
 

Er wollte diesem Uchiha helfen.

Wollte ihn um jeden Preis am Leben erhalten.
 

Zu Beginn dachte er noch, dass seine Sympathie gegenüber Sasuke darin bestand, dass er wie Obito ein Uchiha war. Aber er musste sich eingestehen, dass dies nicht der Wahrheit entsprach. Der Ehemalige ANBU empfand nicht nur für den Schwarzhaarigen so, sondern auch für Naruto.

Er fühlte sich für sie verantwortlich, er sah sie als Teil seiner Familie. Er wusste, dass die beiden keine Familien mehr hatten, keine Angehörigen. Aus diesem Grund wollte er eine Art Ersatz für die beiden sein. Wusste er doch am eigenen Leib, wie es war, allein sein zu müssen.
 

„Verdammt!“
 

Mit einem gezielten Tritt beförderte er den niedrigen Wohnzimmertisch, welcher durch den plötzlichen Ruck auf halben Weg den Rucksack verlor, gegen die nächste Wand was zu folge hatte, dass nun eine Linie mit den einzelnen Gegenständen durch das Wohnzimmer zog. Seufzend erhob sich der Ninja und sammelte die einzelnen Dinge wieder ein, mit der Absicht, sich ein wenig abzulenken und sie ordentlich zu verstauen. Als sich seine Hand jedoch um eine kleine Pergamentrolle schloss, war dieses Manöver schnell vergessen und die Erkenntnis traf ihn wie ein Schlag.
 

//Die einen sind unwissend, die anderen erinnern sich vielleicht nicht mehr genau daran und wieder andere haben sie nicht als solche wahrgenommen.//, schoss es ihm durch den Kopf.
 

Er hatte vergessen, dass sich diese noch in seinem Besitzt befand. Er musste unbedingt die Hokage sprechen und dann zu Naruto und Sakura. Die Zeit lief gegen sie und so machte er sich auf den direkten Weg zum Oberhaupt, fand sich auch schon kurze Zeit später vor dessen Bürotür

wieder. Es hatte eindeutig Vorteile, wenn man nicht gezwungen war den üblichen Weg durch die Menschenmassen zu nehmen, sondern einfach über die Dächer laufen konnte. Mit einem deutlichen Klopfen an der Tür kündigte der Jonin sein Kommen an, wartete erst gar keine Aufforderung

einzutreten ab, sondern erteilte sich diese selbst.
 

„Tsunade-sama, ich habe da etwas, was sie interessieren könnte“, legte der Grauhaarige auch schon los, welcher offensichtlich in eine Unterredung mit Sakura hinein geplatzt war.
 

Sorgfältig breitete er das Stück Pergament auf dem mit Büchern überladenen Tisch aus. Interessiert beugten sich die Frau, sowie Sakura über das Schriftstück und hielten gleichzeitig an der selben Stelle inne.
 

„Aber das ist doch das Juin von Sasuke“, rief die Rosahaarige überrascht aus.
 

„Nun, wohl eher wie es ursprünglich mal ausgesehen hat“, verbesserte Tsunade und heftete ihren Blick nun wieder auf Kakashi.
 

„Ich habe es aus der Bibliothek von Orochimarus Unterschlupf. Tsunade-sama, ich haben einen Hinweis bekommen, dass alle Mitglieder meines Teams einen Teil zur Behandlung von Sasuke haben. Ich würde sie bitten-“
 

Ein lautes Poltern ertönte und ein Regen aus Büchern ergoss sich über die junge Kunoichi, welche wohl einen Schritt zurücktreten wollte und dabei gegen den aufgetürmten Stapel Bücher gestoßen war.
 

„Alles in Ordnung mit mir. Ich sollte wohl das nächste Mal besser aufpassen“, beruhigte Sakura die beiden und rieb sich leicht den schmerzenden Kopf.
 

„Du solltest dir weniger Beispiele an Naruto nehmen“, grinste der Grauhaarige und hielt seiner Schülerin ihr Stirnband hin, welches sich bei diesem Vorfall gelöst hatte.
 

„Sakura, darf ich das einmal haben?“, fragte das Dorfoberhaupt ernst und mit einem Nicken wurde ihr das blaue Band mit dem Zeichen Konohas übergeben.
 

Interessiert beobachtete der ehemalige Anbu die Mimik der Ältesten, als sie den Gegenstand in ihrer Hand umdrehte und anfing die Rückseite genaustens zu analysieren.
 

„Wer war das?“, fragte Tsuande und deutete auf die Innenseite des Stirnbandes, welche mit feinen gestickten Linien verziert war.
 

„Meine Mutter, schätze ich mal. Sie lässt sich immer etwas für mich einfallen, wenn ich mal längere Zeit auf einer Mission bin“, erwiderte die Gefragte auch augenblicklich.
 

„Ich schätze nicht, dass das deine Mutter war, Sakura“, widersprach Tsunade schlicht, während sie die ausgebreitete Schriftrolle näher an sich heranzog.
 

„Um ehrlich zu sein denke ich, dass wir unseren ersten Wegweiser gefunden haben“, äußerte die Sanin ihre Theorie und fuhr leicht mit ihren Finger den Weg auf dem Pergament nach, den ihr die Stickereien zeigten.
 

Die Stille die daraufhin eintrat, war das Resultat der Erkenntnis nach dieser Aussage.
 

„Dann ist Naruto...“, richtete die Rosahaarige das Wort an ihren Sensei.
 

„Unwissend, ja.“, beendete dieser den angefangenen Satz.
 

„Wir werden uns auf den Weg zu Naruto machen. Ich könnte ein wenig frische Luft gebrauchen und, um ehrlich zu sein, ich habe seit drei Tagen nichts anderes mehr als dieses Büro gesehen“, sagte die Blonde an Kakashi gewandt, ehe sie sich leicht nach rechts drehte, um nun die 16- jährige ansehen zu können.
 

„Sakura, du gehst bitte ins Krankenhaus und sagst Shizune, sie soll sich bereit halten“, befahl die Hokake und sah zu ihrer Zufriedenheit, wie diese nickte und dann in einer Rauchwolke verschwand.
 

„Na komm, wir haben nicht mal mehr ganz vierundzwanzig Stunden, Kakashi“, seufzte die Frau und verließ ihr Büro, nur um kurz darauf in das bunte Treiben der Straßen einzutauchen. Einen grauhaarigen Jonin dicht auf den Fersen habend.
 

~~Naruto~~
 

//Ausruhen, dass ich nicht lache! Wie soll man sich bitte ausruhen, wenn sein bester Freund im Krankenhaus liegt, wie eine Leiche aussieht und sich einfach nichts tut?//, fragte sich der Blondschopf aufgebracht, während er teilnahmslos durch sein Schlafzimmerfenster auf die gut

gefüllte Straße stierte.
 

Es war doch zum verrückt werden.

Es war nun schon drei Tage her, seitdem sie wieder hier waren. Aufgrund des ausfallenden Trainings und dem Besuchsverbot, das ihm gestern auferlegt wurde, nachdem er sich nach zwei Stunden Tsunade widersetzt hatte und an dem Bett Sasuke bis zum nächsten Morgen geblieben war, wusste er nichts mehr mit sich anzufangen. Er fühlte sich wie ausgestorben, hatte nicht einmal reagiert, als Iruka an seiner Tür geklopft hatte, um ihn zum Nudelsuppenessen einzuladen. Er saß einfach nur da, in seiner Gedankenwelt versunken und starrte aus dem Fenster im Wohn- und Schlafbereich, ohne wirklich etwas zu sehen. Ohne etwas von seiner Außenwelt wahrzunehmen. So hörte er auch nicht das schnelle und heftige Klopfen an seiner Tür.
 

Es ertönte ein lautes Knacken und das, was eben noch eine Tür dargestellt hatte, lag nun in Einzelteilen vor den Füßen Narutos, welcher aufgrund des Lärms in Angriffsposition gesprungen war.
 

„Oma Tsunade, Sensei?“, entfuhr es dem Uzumaki irritiert, aber es schien, als würde er gar nicht beachtet werden.
 

„Siehst du? Ich habe doch gesagt, dass ich die Tür aufkriege, wenn er nicht aufmacht“, erklärte die blonde Frau Kakashi, welcher nur einen fassungslosen Blick für die Hokage übrig hatte.
 

„Warum nur werde ich das Gefühl nicht los, dass ich diese Situation vor nicht allzu langer Zeit schon einmal erlebt habe?“, fragte der Grauhaarige mit einem mitleidigen Blick auf den leeren Türrahmen, als er sich wieder gefasst hatte.
 

„Sie können doch nicht einfach-“, setzte der Blonde an.
 

„Oh, du würdest dich wundern, was ich alles kann und jetzt komm, wir haben nicht den ganzen Tag Zeit“, fiel ihm die Frau ins Wort und war auch schon wieder auf den Hausflur getreten.
 

„Ich kann doch nicht einfach alles stehen und liegen lassen. Ich habe keine Tür mehr, außerdem-“, sprudelte der Blauäugige drauf los und wurde prompt unterbrochen.
 

„Schnapp dir dein Stirnband und komm mit, wir werden jemandem einen kleinen Besuch abstatten. Was deinen Kram angeht“, fing der ehemalige ANBU an und ließ abschätzend den Blick über die kleine Räumlichkeit schweifen.
 

„Ich bezweifle sehr stark, dass irgendjemand dir was klauen wird. Es sei denn, der vierte Ninjakrieg würde ausbrechen, dann könnte dein Lebensvorrat an Instantramen dran glauben.“
 

Mit einem frustrierten Seufzen folgte Naruto seinem Sensei, sowie der Hokage, nach draußen und einige Zeit später auch durch den Eingang des Krankenhauses.
 

„Sensei, Sasukes Zimmer liegt aber in der anderen Richtung“, brach der Chaosninja die entstandene Stille und blickte in die eben gezeigte Richtung.
 

„Wir sind nicht hier, um Sasuke zu besuchen“, antwortete die Blonde für Kakashi forsch, während sie die Treppe abwärts gingen und so in einem weitläufigen und ebenso steril wirkenden Keller kamen.
 

Dieses Gemäuer entsprach aber bei Weiten nicht den Vorstellungen des Blonden. Es war komplett gefliest und diese Monotonie wurde nur vereinzelt von schweren, hohen Metalltüren unterbrochen.

Der Chunin kam gar nicht erst dazu seinen Sensei zu fragen, wo sie denn seien, denn schon hatte dieser eine der Türen geöffnete und war mit Naruto eingetreten. Das, was der junge Ninja nun zu Gesicht bekam, erinnerte ihn stark an die Flure, durch die er mit Minenevar gegangen war. Die hohen Wände und der glatte Boden riefen ihn wieder das Gespräch mit der Vertrauten ins Gedächtnis.
 

„Mensch Sensei, das Letzte, wofür wir Zeit haben, ist eine Raumbesichtigung im Krankenhaus“, stöhnte Naruto auf.
 

„Das ist nicht irgendein Raum, Naruto. Hier drinnen werden wir Sasuke Uchiha behandeln und jetzt gib mir mal dein Stirnband“, antwortete die strenge Stimme Tsunades.
 

Augenblicklich übergab der Chunin der Blonden sein Stirnband und beobachtete interessiert, wie das Oberhaupt an einen kleinen Tisch herantrat. Er konnte ein vergilbtes Stück Papier, sowie ein kleines Tintenfass mit einer dazugehörigen Feder auf der glatten, hölzernen Oberfläche erkennen und schon bald wurde sein Stirnband ein Teil dieser Gegenstände. Anstatt dass das Zeichen Konohas zu sehen war, wurde der sich auf der Rückseite befindende blaue Stoff offen gelegt. Gerade als der Chunnin protestieren wollte, wurde ein zweites Band oberhalb des seinigen gelegt und so schien es, als würde sich ein einziger blauer Stoffstreifen über den Tisch legen, dessen feine, ineinander fließende Nahtstiche sanft das Licht der kleinen Lampe brachen. Nun war der Blonde vollends verwirrt.
 

//Wie bitte kommen denn diese Linien auf mein Stirnband?//, fragte sich der Blauäugige in Gedanken, aber er konnte sich beim besten Willen nicht erinnern.
 

Nachdenklich senkte er den Kopf, bekam so nicht mit, dass Tsunade nun begann die Linien dieser Stickereien auf das Stück Pergament zu übertragen. Erst, als das Oberhaupt sich in die Mitte des Raumes begab, wurde seine Aufmerksamkeit wieder in Anspruch genommen. Er konnte geraden noch einen Blick auf die verschiedenen Fingerzeichen erhaschen, bevor die Hokage ihre Hand auf den kalten Fußboden legte und kurz darauf ein dichter Rauch über eben diesen schwebte. Es dauerte einige Sekunden, bis die Sicht wieder klar wurde und nun sah der Ninja die Funktion dieses Jutsus. Auf den Boden zeichnete sich ein Kreis aus unzähligen Schriftzeichen ab, in welchem sich ein weiterer, kleinerer Kreis befand. Insgesamt waren es dreizehn Stück und erschien der erste noch groß, ja fast schon riesig, so war der sich innen befindende klein, bestand aus nur einem Zeichen.
 

„Naruto, ich würde dich nun bitten mit Kakashi oben im Wartezimmer zu warten“, richtete Tsunade das Wort an den Jüngsten im Raum.
 

„Was ist hier eigentlich los?“, äußerte der Chunin und dachte nicht im Traum daran, sich auch nur einen Millimeter, ohne Antwort, von der Stelle zu bewegen.
 

„Komm mit, dann erkläre ich dir alles, hier würden wir nur im Weg stehen“, seufzte der Grauhaarige neben ihm und sah ihn herausfordernd an.
 

„Schön“, schnaubte Naruto und ging vor, durch die erst vor kurzen geschrittene Tür, dicht gefolgt von seinem Sensei.
 

~~~
 

„Und das sagen sie mir erst jetzt?“, schrie der Blauäugige empört aus, als der Grauhaarige in seiner Erzählung geendet hatte.
 

„Besser spät als nie und jetzt beruhige dich wieder. Du beunruhigst die anderen Patienten“, belehrte Kakashi seinen Schüler.
 

Tatsächlich waren alle Augenpaare im Raum auf sie gerichtet. Mit einem verärgerten Grummeln setzte sich der Blondschopf wieder auf seinen Stuhl und verschränkte die Arme vor seiner Brust.
 

„Und wann kommt Sasuke da wieder raus?“, Wisperte er seinem Sensei zu.
 

„Dank der Tatsache, dass du immer dazwischen reden musstest, hast du aus einem zehnminütigen Vortrag einen zweistündigen gemacht. Es müsste gleich soweit sein. Höchsten noch zehn Minuten“, flüsterte der ehemalige Anbu genauso leise zurück.
 

Nervös rutschte der Chaosninja auf dem unbequemen Plastikstuhl herum. Die Minuten kamen ihm endlos vor und als die Stimme von Shizune ihnen verkündete, dass es nun soweit sei, sprang der Blonde geradezu auf und lief in Richtung der Zimmernummer, welche Shizune ihm nannte.
 

„Geh du ruhig zuerst, Naruto“, grinste der Jonin leicht, als er den Stuhl Narutos wieder auf die Beine stellte, wohl wissend, dass dieser es schon nicht mehr gehört hatte.
 

~~~
 

So schnell er konnte lief er den langen Korridor entlang, achtete nicht auf die Rufe der Krankenschwestern, die ihm sagten, dass Rennen hier verboten sei. Mit einem letzten großen Schritt erreichte er die Tür mit der gesuchten Nummer und riss gerade zu die Tür auf. Da saß er. Völlig regungslos starrte er aus dem großen Fenster. Wie versteinert hielt der Blonde inne. So viele Gedanken gingen ihm durch den Kopf, welche er in der nächsten Sekunde schon wieder vergessen hatte.
 

„Sasuke“, brachte er leise hervor, aber keine Reaktion kam von dem Angesprochenen im Bett.
 

Naruto wusste nicht, was über ihn gekommen war, aber er musste sich vergewissern, dass dieser Moment wirklich war. Zielstrebig rannte er auf das Bett zu und zog seinen Freund in eine stürmische Umarmung. Aber es war, als würde er eine Puppe umarmen. Die Arme des Schwarzhaarigen hingen schlaff an seinen Schultern hinunter und sein Blick war immer noch auf

die Ferne des Krankenhausparks gerichtet.
 

„Ich dachte schon wir würden dich nicht mehr wieder sehen. Sasuke, du bist endlich wieder Zuause“, brachte der Blonde hervor und achtete anscheinend überhaupt nicht auf das Verhalten des Uchiha.
 

Zumindest, bis dieser ihm eine Antwort gab, welche ihn schlagartig wieder in die Realität holte.
 

„Konohagakure ist nicht mehr mein Zuhause.“

Gespräche, Taktgefühl und eine Mission

Konohagakure ist nicht mehr mein Zuhause
 

~~~ Naruto ~~~
 

Ruckartig löste der Blondschopf die Umarmung, packte Sasuke fest an den Schultern und sah direkt in das Gesicht seines Gegenübers. Eine erschreckende Leere spiegelte sich in den dunklen Augen des Uchiha wieder und der sonst leicht arrogant wirkende Hauch in dessen Gesichtszügen war einer kalten Ausdruckslosigkeit gewichen.
 

Es schien, als würde der Schwarzhaarige nichts mehr wahrnehmen.
 

Als würde er direkt durch den Blonde hindurch sehen.
 

„Was sagst du da? Wie kannst du das sagen? Dieses Dorf hat alles daran gesetzt dich wieder zurück zu holen“, sprach der Chaosninja und rüttelte verzweifelt an den Schultern seines Freundes.
 

„Hat es nicht“, erwiderte der Angesprochene monoton und obwohl sich die Lippen des Uchiha kaum zu bewegen schienen, verließen die Worte seinen Mund klar und deutlich.
 

„Tsunade-“, setzte der Uzumaki an, wurde jedoch sofort unterbrochen.
 

„Hat nur zugestimmt, weil sie dich mag und wusste, dass du vorher keine Ruhe geben würdest. Wie oft warst du in ihrem Büro?“, erfüllte die leere Stimme des Sharinganträgers den Raum.
 

„Das interessiert jetzt nicht Sasuke. Verdammt noch mal, Sakura wollte dich auch wieder haben. Kannst du nicht einfach mal hinnehmen, dass Menschen dich mögen?“, rief Naruto aus, aber keine einzige Reaktion kam mehr von dem Gefragten.
 

Mit einem frustrierten Seufzer löste sich der Uzumaki von dem Schwarzhaarigen und stand auf. Es gefiel ihm überhaupt nicht, wie das Gespräch verlief. Zwar hatte der Uchiha selten soviel auf einmal gesprochen, aber die Art, wie er es sagte, jagte dem Blondschopf regelrecht eine Gänsehaut über den Körper. Er hatte das Gefühl, als würde er sich mit einem Toten unterhalten.
 

//Super Naruto, du hast dich ja auch schon so oft mit Toten in Verbindung gesetzt und hast jetzt einen super Vergleich.//, sagte sich der Chaosninja sarkastisch in Gedanken selbst.
 

Er wollte nicht, dass Sasuke so über sein Heimatdorf dachte. Er wollte nicht, dass Sasuke wieder ging. Auch wenn Tsunade das nicht zulassen würde, so hätte der Schwarzhaarigen nichts desto trotz ein Motiv und das verunsicherte den Uzumaki, in Bezug auf Sasukes Aufenthaltsdauer, gehörig.
 

„Wo willst du denn sonst noch hin, Sasuke? Du hast sonst nichts mehr“, versuchte Naruto den Sharinganträger zur Vernunft zu bringen, merkte dabei nicht, wie sich bei jedem weiteren Wort seine Stimme hob.
 

„Halt den Mund“, hauchte Sasuke, aber der Blonde hatte es gar nicht wahrgenommen.
 

Zu sehr war er darauf konzentriert weitere Beispiele zu finden, welchen den Jungen vor ihm zum Bleiben bewegen könnten.
 

„Das Viertel, das deiner Familie gehörte, liegt in Konohagakure“, machte der Chaosninja im lauten Tonfall weiter.
 

Nahm dem Uchiha so, aufgrund der Lautstärke, jegliche Möglichkeit ihn zu ignorieren.
 

„Halt den Mund“, flüsterte der Schwarzhaarige mit belegter Stimme.
 

„Und Itachi ist to-“
 

„Du sollst den Mund halten!“, schrie Sasuke ihn an.
 

Verwunderte starrte Naruto regelrecht auf die Person vor ihm. Wenn den Blonden nicht alles täuschte, dann hatte er sogar eine Spur von Wut aus der Stimme seines Freundes vernehmen können. Bevor der Blonde jedoch zu einem eindeutigen Ergebnis kam, wurde die Zimmertür aufgerissen.
 

„Was ist den hier los? Herr Uchiha, sie dürfen sich nicht so aufregen“, rief eine aufgebrachte Krankenschwester und stürmte in die Mitte des Raumes.
 

„Ich muss sie bitten zu gehen. In den nächsten Tagen braucht der Junge absolute Ruhe“, offenbarte die die Krankenschwester und ehe sich der Chaosninja versah, fand er sich auch schon außerhalb des Zimmers wieder.
 

Irritiert starrte der Junge auf die geschlossene Tür. Konnte immer noch nicht glauben, was gerade passiert war. Er hatte ihn doch nur überreden wollen hier zu bleiben. Wollte ihm doch nur sagen, dass alle Leute, die ihn mochten und sich um ihn sorgten, in diesem Dorf Zuhause waren.
 

„Du musst noch eine Menge lernen, Naruto“, ertönte die ernste Stimme seines Senseis hinter ihm und ehe er auch nur Luft holen konnte, um etwas zu erwidern, bedeutete Kakashi dem Blonden, dass er es gut sein lassen sollte.
 

„Hast du Hunger?“, kam plötzlich die Frage des ehemaligen ANBU.
 

„Was?“, erwiderte der Blauäugige daraufhin sichtlich verwirrt.
 

„Super, ich lade dich ein, Naruto.“
 

Damit wurde der Chaosninja auch schon am Handgelenk gepackt und quer durch das Dorf gezogen.
 

~~~Kakashi~~~
 

Seit gefühlten zwanzig Minuten saßen der Grauhaarige und Naruto nun schon bei Ichiraku.
 

Und seit gefühlten zwanzig Minuten hatte der Blondschopf noch nicht die kleinste Anstalt gemacht, seine Nudelsuppe zu essen. Der Jonin wusste von dem Gespräch der beiden.
 

Nun ja, er wusste, was Naruto während der letzten fünf Minuten regelrecht geschrien hatte und er wusste die letzte Reaktion Sasukes darauf. Erwartungsvoll sah er zu dem Blonden und atmete geräuschvoll aus.
 

„Was ist denn los, Naruto?“, fragte der teilweise Maskierte den Chunin.
 

„Ich wollte doch nur, dass er weiß, was er an Konoha hat“, nuschelte der Blonde und richtete seinen Blick weiterhin starr auf die vor ihm liegenden Essstäbchen.
 

„Weißt du, der Ansatz war vielleicht nicht so günstig“, erklärte Kakashi dem Chunin.
 

„Was sie nicht sagen“, kam die sarkastische Antwort und löschte so das leichte Lächeln des Jonin aus.
 

„Hast du schon Mal etwas von Taktgefühl gehört, Naruto?“, versuchte es der Sensei resigniert noch einmal.
 

„Was soll die Frage denn jetzt schon wieder? Natürlich hab ich schon einmal davon gehört und bevor sie weiter fragen, ja ich weiß auch was das Wort bedeutet“, beantwortete der Chaosninja gereizt die Frage.
 

„Gut, dann nehmen wir doch jetzt einfach einmal an, du wärst an Sasukes Stelle. Du hättest alle Menschen, die dir bis dato wichtig waren, durch die Person verloren, die du am aller meisten bewundert hast. Durch Iruka-Sensei. Du hättest eine unheimliche Wut auf ihn, nicht wahr? Du wärst am Anfang zwar verletzt, aber irgendwann würdest du Rache wollen. In dieser Zeit würde jemand dir versprechen, dass er dir die Stärke geben könnte, um Rache auszuüben. Du müsstest nur das Dorf verlassen und zum Nukenin werden. Müsstest dich entscheiden zwischen zwei Menschen, die unbewusst zu deinen Freunden geworden waren und der Rache für deine >Familie<. Jahre später wachst du in diesem Dorf wieder auf. Würdest du hören wollen, dass du nirgendwo mehr hin könntest?“, wollte der Ältere wissen.
 

„Nein, aber-“
 

„Schön, nun stelle dir noch vor, dass dir jemand sagen würde, dass das einzige, was die Menschen an die Personen, die dir wichtig waren, erinnert, ausgerechnet hier steht? Würdest du daran erinnert werden wollen, dass sie alle tot sind? “, fragte der Grauhaarige weiter.
 

„Nein, aber-“
 

„Gut, jetzt nehmen wir noch einmal an, du hättest Iruka-Sensei getötet. Deine Rache wäre erfüllt, aber dann würdest du herausfinden, dass deine ganze Rache auf einer verwirrten Geschichte basieren würde und du ihn aus einem falschen Grund verurteilt hättest. Würdest du daran erinnert werden wollen?“, kam es nun wieder von Kakashi.
 

„Nein, ich denke nicht.“
 

„Gut und zuletzt. Wenn du herausfinden würdest, dass das Dorf, welches dir immer so scheinheilig ein Zuhause war, viel tiefer darin verstrickt wäre, so verstrickt, dass es dich in einer Lüge hat leben lassen und eigentlich für deine Verhältnisse verantwortlich war. Könntest du es noch als deine Heimat betrachten?“, fragte der ehemalige ANBU mit harter Stimme.
 

„Nein“, kam die leise Antwort von dem Chunin.
 

„Ich hoffe jetzt hast du verstanden, was ich mit Taktgefühl meinte“, beendete der Jonin seine Darlegung und stand auf.
 

Ruckartig drehte der Chaosninja seinen Kopf in die Richtung seines Senseis und sah diesen mit zusammengezogenen Augenbrauen an.
 

„Warten Sie. Was meinen Sie mit Konoha wäre viel tiefer darin verstrickt und welcher falsche Grund?“, verlangte der Blonde verwirrt zu wissen.
 

„Dafür,“, fing der Jonin an und legte den zu zahlenden Betrag auf den Tresen ab.
 

„bin ich nicht der Richtige“, schloss der Grauhaarige und wendete sich zum Gehen.
 

„Ich bin mir sicher, dass die Tage deiner Langeweile bald ein Ende haben werden“, sagte Kakashi noch, bevor er mit einem leichten Lächeln um die nächste Ecke bog.
 

Wohl wissend, dass Naruto nicht die geringste Ahnung hatte, was er mit diesem Satz anfangen sollte.
 

~~~Naruto~~~
 

Leise vor sich hin grummelnd schloss der Blondschopf seine mittlerweile wieder reparierte Wohnungstür auf.
 

//Na wenigstens etwas.//, sagte sich der Uzumaki in Gedanken, schmiss sich regelrecht auf das Bett und grub sein Gesicht in das Kissen.
 

Heute war echt nicht sein Tag gewesen. Zuerst wurde seine Wohnungstür demoliert, dann wurde ihm sein Stirnband abgenommen und als er dachte, Sasuke würde all das entschädigen, setzte dieser Teme auch noch einen drauf! Die Krankenschwester war ihm auch nicht sonderlich wohl gesonnen gewesen und zu allem Überfluss noch die Unterhaltung Kakashis mit den diversen Anspielungen seinerseits.
 

Frustriert setzte sich der Blondschopf nach einigen Atemzügen wieder auf und betrachte den sich langsam auftuenden Sternenhimmel.
 

Aber genau diese Anspielungen waren es, die den Blonden beschäftigten und nicht zur Ruhe kommen ließen. Welche Gründe hatte Itachi gehabt? Er hatte zwar von Sakura gehört, dass Sasukes Familie durch Itachi getötet wurde, aber den Grund hatte er nie erfahren. Am meisten bereitete ihm aber die Tatsache, dass Konoha einen erheblichen Teil dazu beigetragen zu haben schien, Kopfzerbrechen. Er konnte sich nicht vorstellen, dass Meister Sarutobi damals etwas damit zu tun gehabt hatte. Kannte er den Alten doch damals selbst und hatte ihn als freundliche und um das Wohlbefinden der Dorfbewohner besorgte Person kennen gelernt.
 

//Er hat mich nie als ein Monster betrachtet. Er kann unmöglich in etwas Derartiges verstrickt gewesen sein. Das hätte er nicht zugelassen.//, verwarf der Blauäugige das aufkommende Gefühl von Misstrauen gegenüber seinem Heimatdorf schnell wieder.
 

~~~Tsunade~~~
 

Mit einem dezenten Schwung setze sie ihre Unterschrift unter den letzten Bericht für heute, ehe sie sich ausgiebig streckte und mit einem leichten Ätzen ihren Schreibtisch verließ. Ein kleines Lächeln stahl sich auf das Gesicht der Sanin, als sie ihren Blick über die Szenerie vor sich warf.
 

Shizune mit einem auffällig großen Tintenfleck an ihrer Wange, hatte wohl die Müdigkeit erfasst und schlief nun im Sitzen und dem Kopf auf dem niedrigen Tisch abgelegt, tief und fest.
 

Behutsam fasste sie die Jüngere an den Schultern und brachte diese in eine liegende und damit gewiss bequemere Position für die Nacht. Lautlos löschte Tsunade das Licht in ihrem Büro und schloss langsam die Tür hinter sich. Es war schon tiefste Nacht, als das Dorfoberhaupt hinaus auf die Straße trat und so waren nur noch vereinzelt einige Ninja zu erkennen, welche heute Nacht ihre Schicht absolvierten, während sie die ansonsten menschenleeren Wege entlang ging.
 

Mit einem letzten Schritt betrat Tsunade das von ihr aufgesuchte Gebäude und bewegte sich zielsicher durch die einzelnen Gänge des sterilen Gemäuers, bevor sie die Tür zu ihrem Ziel erreichte und diese auch sogleich öffnete.
 

„Du bist ja immer noch wach“, brachte die Blonde überrascht heraus und trat in das Innere des Zimmers, die Tür hinter sich schließend.
 

Anstatt, dass ihr jedoch geantwortet wurde, schien es, als würde die zweite Person im Raum sie gar nicht wahrnehmen.
 

„Ist vielleicht auch besser so, dann wecke ich dich zumindest nicht“, startete die Frau einen erneuten Versuch zu einem Gespräch.
 

Vergebens.
 

„Am Nachmittag schienst du, der Erzählung zufolge, aber um einiges gesprächiger, Sasuke“, erklärte Tsunade ihm.
 

Entlockte ihm so eine minimale Regung der Verärgerung.
 

„Der Grund meines Kommens ist auch nicht der, dass ich mehr darüber erfahren möchte. Sondern deine momentane Lage. Hör zu, du bist noch kein Abtrünniger, du bist zwar zu Orochimaru gegangen, aber hast dich in dieser Zeit nie feindlich gegenüber Konohagakure verhalten. Nichts desto weniger warst du einige Jahre in seiner Lehre und von daher nicht vollends vertrauenswürdig, zumal Orochimaru wissen wird, dass du hier bist und darüber nicht gerade Freudentränen vergießen wird“, legte Tsunade ernst die Fakten dar.
 

„Das ändert nichts an der Tatsache, dass du immer noch ein Mitglied dieser Gesellschaft bist und daher auch den vollen Schutz von dieser erhältst. Ob Orochimaru, oder nicht. Aber du wirst dich in nächster Zeit an Regeln halten, Sasuke. Solltest du das nicht tun, werden wir dich nicht nur rauswerfen, die Gefahr, dass Orochimaru deinen Körper übernehmen könnte, wäre zu groß. Ich hoffe wir verstehen uns. Nun aber zu den Regeln. Sie treten morgen früh nach deiner Entlassung in Kraft und ihre Dauer hat einen ungewissen Intervall“, klärte das Oberhaupt den Jungen vor ihr auf.
 

Seufzend ging die Blonde zu einem nahe gelegenen Stuhl zu, stellte diesen anschließend direkt vor Sasukes Krankenbett, setzte sich und sah dem Uchiha mit festem Blick in die Augen.
 

„Ich will, dass du, wenn du es verstanden hast, ein Mal nickst. Verstanden?“, bestand die Hokake und war ein wenig überrascht, als sie ein sanftes Nicken von dem Schwarzhaarigen vernahm.
 

„Dann fangen wir mal an.“
 

~~~Naruto~~~
 

Ein lautes Klopfen an der Tür holte den Chunin unsanft zurück in die Realität und brachte ihm auch gleichzeitig die Erkenntnis.
 

Er war gestern Nacht eingeschlafen, ohne es zu bemerken.
 

Das Klopfen, welches nun ertönte, klang eindeutig aggressiver, als noch vor einigen Sekunden.
 

„Ja, ja ich bin ja schon da“, maulte der Chaosninja und tapste schnell zu der Eingangstür, um diese für den unbekannten Besucher zu öffnen.
 

Mit einem heftigen Ruck und einem >Mein Gott, man kann´s auch übertreiben< auf den Lippen öffnete er die Tür und schluckte sogleich seinen bissigen Kommentar herunter.
 

„Oma Tsunade?“, kam stattdessen die ungläubige Frage.
 

„Live und in Farbe. Ich habe eine Mission für dich auf unbekannte Zeit hier in Konoha“, begann die Frau auch sogleich.
 

Ein wenig überrumpelt sah der Junge auf die Ältere.
 

„Du wirst Sasuke Uchiha ein wenig im Auge behalten und mich über Auffälliges informieren“, definierte die Blonde den Auftrag und schnitt dem Blonden schon im Keim das Wort ab, als dieser gerade ansetzte.
 

„Du wirst deine Sachen Packen und während diesen Zeitraumes bei ihm wohnen. Keine Sorge, Sasuke weiß schon Bescheid.“
 

Und damit war die Blonde auch schon wieder durch den Hausflur verschwunden.
 

„Großartig!“, stöhnte der Blonde resigniert auf.
 

//Wo wir uns beim letzten Mal ja auch so wundervoll verstanden haben.//, sagte sich der Chunin in Gedanken selbst und schloss, mit einem lauten Knall, wieder die Tür, nur um sie wenige Minuten später wieder zu öffnen und mit gepackter Tasche zu passieren.
 

//Das kann ja noch lustig werden.//

Entdeckung

~~~Naruto~~~
 

Mit einem mulmigen Gefühl in der Magengegend durchschritt der Chunin das Tor zum Uchiha-Viertel, ließ langsam seinen Blick über die teilweise schon heruntergekommenen Häuser, sowie die weitläufigen Straßen schweifen und stellte fest, dass fast keine Wand existierte, auf der nicht das Clanzeichen prangte. Gab einem dadurch das Gefühl einer unangenehmen Beengtheit.

Beinahe kam es Naruto so vor, als würde es mitten in Konohagakure eine Welt geben, welche er heute zum ersten Mal betrat.
 

Ein sanfter Schauer überkam den 17-Jährige, löste ihn so aus seiner anfänglichen Starre und ließ ihn, schnellen Schrittes und mit gesenktem Kopf, weiter gehen. Naruto war nicht genau klar, warum seine Beine ihn ausgerechnet den Weg gehen ließen, den er ging, aber es störte ihn auch nicht sonderlich. War ihm doch selbst noch nicht so genau bekannt, wo er hin musste. Die Tatsache, dass Sasuke während seiner Mitgliedschaft bei Team 7 auch nicht sonderlich viel von sich erzählt hatte, machte ihm die Suche nicht gerade einfacher. Fast schon zaghaft schaute sich der Blondschopf die Umgebung weiterhin an. Erhaschte so im Vorbeigehen die Sicht auf, wie ihm die kleine Silbertafel an der Mauer verriet, die damalige Polizeistation.
 

Er wusste schon gar nicht mehr, wo genau er überhaupt lang gelaufen war, als er an einem großen, ziemlich für sich allein stehenden Haus angelangt war. Im Vergleich zu den anderen Häuslichkeiten, welche er während seiner Suche gesehen hatte, wirkte dieses riesig. Vorsichtig suchte er nach einem Anzeichen, welches ihm verraten konnte, ob dieses Haus bewohnt war oder nicht. Aber alles, was der 17-Jährige auszumachen vermochte, war ein geöffnetes Fenster.
 

Unschlüssig ließ Naruto seinen Blick nach rechts und links wandern, begutachtete so den Weg, welchen er schon zurückgelegt hatte und den, welcher noch vor ihm zu liegen schien. Damit stand sein Beschluss fest. Dieses offene Fenster war ihm eindeutig Beweis genug, zumal er stark bezweifelte, dass Sasuke durch die Straßen ging, um nach ihm zu suchen und genau hier vorbei zu kommen, wenn er da drin war.
 

Neugierig schob der Chunin die noch traditionelle Schiebetür beiseite und betrat das Innere des Gebäudes, wo der Blauäugige auch sogleich von einer einladenden Wärme empfangen wurde und seine durch das nasskalte Wetter abgekühlten Glieder aufgewärmt wurden. Kein Zweifel mehr, er hatte das richtige Haus erwischt. Dafür sprach nicht nur die angenehme Wärme, sondern auch die Staubfreiheit im Flur. Mann sollte doch meinen, dass ein Haus, welches schon seit einigen Jahren nicht mehr bewohnt war, eingestaubt wäre, aber dies war hier jedoch eindeutig nicht der Fall.
 

Behutsam setzte der Chaosninja seinen Weg fort, sah dabei in jedes Zimmer, an dem er vorbei kam, nur um festzustellen, dass sich allem Anschein nach niemand außer ihm hier aufhielt. Als auch die Suche im letzten Zimmer erfolglos blieb, wendete er sich zur Treppe und stieg diese empor.
 

Mit einem leichten Seufzer besah sich der Uzumaki die vielen einzelnen Türen. Wusste nicht genau, wo er anfangen sollte, als ein kalter Windhauch sich um seine Fußknöchel schmiegte, den Chunin so leicht frösteln ließ.
 

//Du wirst damit anfangen dieses Fenster zu schließen.//, stellte sich der Blonde selbst die Aufgabe und trat zielstrebig auf die Tür zu, hinter welcher sich Besagtes zu befinden schien.
 

Schnell schob er die Schiebetür beiseite und eine Gänsehaut breitete sich über seine Haut aus, während er im selben Augenblick inne hielt.
 

„Bist du wahnsinnig? Mach das Fenster zu“, entfuhr es dem Chaosninja entsetzt, als er den Anblick komplett realisiert hatte.
 

Vor ihm saß der Uchiha, welcher wohl gerade, den nassen Haaren und der schwarzen Seiden-Yukata zufolge, geduscht zu haben schien und durch das geöffnete Fenster nach draußen sah. Als sich nach einigen Momenten nichts zu regen schien, schnellte der Blonde selbst vor. Schloss energisch das Fenster, bevor er sich dem Schwarzhaarigen zudrehte.
 

„Wenn du jetzt krank wirst, wird Tsunade nicht glücklich darüber sein. Zumal ich ja, wenn man so will, Verantwortung für dich trage. Wo wir doch jetzt zusammen wohnen und alles“, verkündete Naruto dem Uchiha.
 

Mit dem selben Blick wie schon im Krankenhaus musterte der Sharinganträger den Uzumaki. Wanderte an seinem Erscheinungsbild hinab und verweilte an dessen Schuhen.
 

„Oh, Entschuldigung. Hab ich glatt vergessen“, nuschelte der Gemusterte verlegen.
 

Langsam sah Sasuke wieder in das Gesicht Narutos auf, erhob sich fließend von den weißen Laken und ging gemächlich nach vorn.
 

Genau auf den Blauäugigen zu.
 

Es waren nur noch ein paar Zentimeter, welche die beiden Gesichter voneinander trennten, als Sasuke seinen Arm ausstreckte.
 

So beinahe die Wange des Blonden streifte.
 

„Sasuke, was?“, flüsterte der Blauäugige, erhielt jedoch keine Antwort.
 

Er sollte es bald erfahren, denn mit einem Ruck zog der Uchiha seinen Arm zurück, drehte sich um und verließ anschließend den Raum.
 

Wie angewurzelt stand der Blonde da. Nahm nur am Rande wahr, dass er sich leicht über die Arme strich, um die vorhandene Gänsehaut zu vertreiben. //Dieser verdammte Vollidiot!//, beschimpfte er Sasuke. Wütend hielt der 17-Jährige in seiner Tätigkeit inne und drehte sich um. //Dieser gottverdammte Teme!//, machte der Blonde weiter, sah finster auf das vor ihm. //Er hat nur das Fenster wieder aufgemacht!//, schnell beendete Naruto den kalten Windhauch, indem er das Fenster schloss, wirbelte wieder herum und verließ das Zimmer. Er wollte schon die Treppe hinunter gehen, um Sasuke zu suchen und diesem die Meinung zu sagen, als sein Blick auf eine wertvoll bemalte Tür fiel.
 

Neugierig schritt der Blonde auf den seidenbespannten Eingang zu, hielt wenige Schritte vor dieser und befühlte die glatte Oberfläche mit seinen Fingerspitzen. Es wunderte den Chaosninja, dass ihm diese nicht schon viel eher aufgefallen war. Bildete sie doch mit ihrer weißen und lilanen Färbung einen starken Kontrast zu dem dunkel gehaltenen Flur. War, im wahrsten Sinne des Wortes, ein Blickfang.
 

„Denk nicht mal daran.“
 

Erschrocken zog Naruto seine Hand zurück und drehte sich in die Richtung, aus der die Stimme gekommen war.
 

„Ach und was wenn doch?“, erwiderte der Blauäugige herausfordernd.
 

Anstatt jedoch eine Antwort zu erhalten, wurde die mitgebrachte Tasche des Uzumakis unsanft in eines der vielen Zimmer geworfen, ehe sich Sasuke wieder in Richtung des Raumes bewegte, in welchem ihn der Blondschopf zuvor gefunden hatte.
 

„Mach vorher das Fenster zu Sasuke, wenn Tsun-“
 

Mit einem lauten, unsanften Geräusch wurde die Tür zugezogen. Hinterließ so einen deprimierten Naruto, welcher nach einigen Momenten des Zögerns in das Zimmer trat, dass allem Anschein nach für die nächste Zeit >sein< sein würde, alleine auf dem Flur zurück.
 

~~~
 

Mit einer letzten fließenden Bewegung beförderte der Blonde seine frisch überzogene Decke wieder auf das Bett und ließ sich anschließend selbst auf diesem nieder. Alle Viere von sich gestreckt, den Blick auf die Decke gerichtet und in gleichmäßigen Zügen ein und wieder aus atmend lag er dort. Er lauschte, ob er nicht ein Geräusch ausmachen konnte, was dafür spräche, dass Sasuke sich wieder in Bewegung gesetzt hatte. Jedoch glaubte Naruto da selbst nicht so recht dran. Damals gab es Tage, an denen sie bis zu zwei Stunden auf Kakashi warten mussten. Zwei Stunden, in denen der Uchiha kein einziges Geräusch von sich gegeben hatte. Zwei Stunden lang und diese Aktion hatte höchstens zwanzig Minuten in Anspruch genommen.
 

Aber er wartete.

Und wartete.

Und wartete.
 

Ein lautes Knurren war zu vernehmen und augenblicklich war der Blonde aufgesprungen und zu seiner Tasche gegangen, aus der er auch sogleich zwei Kunststoffbehälter entnahm. //Mag zwar sein, dass der werte Herr Uchiha keinen Hunger hat, aber mein Magen isst mich gleich, wenn ich nicht gleich was esse.//, mit diesem Gedanken ging er auch schon die Treppe hinunter, darauf bedacht, es den Schwarzhaarigen wissen zu lassen, dass er jetzt auch hier wohnte.
 

Mit je einer Instantramen in den Händen schritt der Blauäugige in die Küche und hätte beinahe sein baldiges Mittagessen fallen lassen.
 

„Super, jetzt muss ich in diesen Meer aus Schubladen und Schränken nur noch den Wasserkocher finden“, sagte sich der Blonde mit enthusiastischer Stimme, welche vor Ironie beinahe tropfte.
 

Wahllos öffnete er eine Schublade nach der anderen, als seine Aufmerksamkeit auf ein Foto gerichtet wurde.
 

Ein ernst dreinblickender Mann und eine hübsche, junge Frau mit langem, schwarzem Haar flankierten zwei Jungen. Während der eine mit einem gleichgültigen Gesichtsausdruck in die Kamera sah, hatte der Kleinere der Beiden ein breites Lächeln auf den Lippen und sich bei dem Größeren leicht eingehakt.
 

Naruto wusste nicht, wie lange genau er auf dieses Bild gesehen hatte, aber es war ihm jetzt auch egal.
 

//Du warst doch schon von Anfang an allein. Du weißt nicht wie es ist, alles zu verlieren.//, diese Worte gingen dem Chunin immer und immer wieder durch den Kopf.
 

Er hatte wirklich keine Ahnung wie es war, wenn auf einmal alles weg war.

Ein trauriger Ausdruck breitete sich auf dem Gesicht des Blonden aus. Sasuke sah glücklich aus. So hatte er den Uchiha noch nie lächeln sehen und würde es wahrscheinlich auch nicht. Er konnte nicht verstehen, wie man einem kleinen Jungen so etwas antun konnte. Wusste nicht, wie der eigene Bruder nichts getan hatte, um das zu verhindern. Sie waren doch immerhin eine Familie gewesen!
 

Er kam nicht umhin sich an die Worte Kakashis zu erinnern. Was um Himmelswillen hatte das alles mit Konoha zu tun? Hätte es das alles verhindern können?
 

Langsam ließ der Blonde das Foto wieder zurück in die Schublade sinken und wendete sich zum Gehen. Der Hunger war ihm eindeutig vergangen. Der Blauäugige versuchte das Verhalten von Sasuke in den vergangenen Jahren vor diesen Hintergrund zu sehen. Hätte er wirklich das Dorf verraten müssen, um Rache zu bekommen? Der 17-Jährige versuchte sich in die Gefühlslage des Uchiha zu versetzten. Ohne Erfolg. Er konnte sich vorstellen wie es sein würde, einen Freund zu verlieren, aber waren die Verbindungen zu Familienmitgliedern denn nicht viel stärker?
 

Naruto bemerkte erst, dass er wieder in die obere Etage gegangen war, als er sich zum wiederholten Male vor der hellen Seidentür befand.
 

Der Blondschopf fühle sich auf einmal schrecklich unwohl. Das hier war das Elternhaus Sasukes. Hier war er aufgewachsen und hat viele Dinge erlebt, die ihm wahrscheinlich bis heute in Erinnerung geblieben waren.
 

Er war hier einfach ohne groß zu fragen hinein geplatzt.

Zwar war es ein Befehl gewesen, aber er war nichts desto weniger eine Art Eindringling.

Ein Eindringling in einer Welt vor Team 7.
 

Als hätte er sich verbrannt, rannte der Chaosninja beinahe in sein Zimmer und zog die Tür hinter sich zu.
 

Nie hatte sich der Blauäugige Gedanken darüber gemacht, wie es zu dem Verhalten Sasukes kam, hatte es einfach immer nur hingenommen und sich darüber aufgeregt. Noch nie war ihm das so bewusst geworden, wie jetzt gerade. Er hatte sich nie gefragt, wie es sein musste jeden Tag nach Hause zu kommen und zu wissen, dass man nicht mehr erwartet wurde. Der Chunin hatte es nicht als wichtig befunden, weil es bei ihm doch genauso war. Nur das er das Zusammensein nie gekannt hatte.
 

Noch lange dachte der 17-Jährige über all diese Dinge und Fragen nach, bemerkte so nicht einmal richtig, wie die Zeit verging. Erfüllte seine Tätigkeiten mit einer fast permanenten Abwesenheit.
 

Als er jedoch eine Woche nach dem Einzug bei dem Uchiha abends von der Hokage kam, sollten sich die Bruchstücke in seinem Kopf ineinander fügen...

Wahrheiten

~~~Naruto~~~
 

Spät abends kam der Blondschopf von einer Audienz bei der Hokage wieder in das Uchiha-Viertel. Während ihm dieses am Tag schon recht beengend erschien, legte sich am Abend noch etwas anderes, fast schon etwas Beängstigendes darüber. Normalerweise vermied Naruto es bei Dunkelheit durch die leeren, spärlich beleuchteten Straßen zu gehen. Nicht etwa weil er Angst oder der Gleichen hatte.
 

Nein.
 

Weil ihm diese Einsamkeit, diese Dunkelheit schmerzlich in Erinnerung rief, wie allein er bis vor einigen Jahren doch selbst noch gewesen war. Aber wie gesagt, normalerweise.
 

Heute Abend war es anders. Der Chunin ging den Weg zum Haus Sasukes nicht wie fast jeden Tag, wenn er von der Hokage wiederkehrte, mit schnellen Schritten, sondern schlenderte, in Gedanken versunken, gemächlich die Straßen hinunter.
 

Wieder einmal hatte er Tsunade nichts Auffälliges zu erzählen, lediglich über die anhaltende Stille zwischen sich und Sasuke konnte er Bericht erstatten. Während der ganzen letzten Woche hatte er den Schwarzhaarigen selbst nur einige Momente zu sehen bekommen. Oft hatte Naruto schon versucht mit seinem ehemaligen Teamkameraden ein Gespräch zu beginnen, nur war dieser meist schon nach dem ersten Satz aus dem Zimmer verschwunden.
 

Hatte versucht gemeinsam mit ihm zu essen, aber der Schwarzhaarige befand es nicht für nötig aus seinem Zimmer zu kommen. So blieb Naruto nur eins, er setzte sich in denselben Raum wie Sasuke, schwieg genauso wie der Uchiha und versuchte diesen so, aufgrund seiner Anwesenheit, das Gefühl von Nähe zu vermitteln.
 

Ruckartig blieb der Blauäugige stehen, schlug sich mit seinen flachen Händen ein paar Mal gegen sein Wangen, ehe sich sein typisches Grinsen zurück auf sein Gesicht stahl. //Ein bisschen optimistischer, echt jetzt. Ich bin doch kein kleiner Junge mehr!//, dachte sich der Konohanin, bevor er seinen Weg nun in einem deutlich schnelleren Laufschritt fortfuhr und so wenige Minuten später auch schon sein Ziel erreichte.
 

Das Erste, was der Uzumaki bemerkte, war, dass Licht in dem Haus brannte. Argwöhnisch schob der Chunin die Tür beiseite, wurde so augenblicklich von einem dezenten Lavendelduft in Empfang genommen. Langsam wanderte die Hand des Blonden zu den mitgeführten Kunai und umfasste eines mit sicherem Griff. Die ganze Situation versetzte den 17-Jährigen in höchste Alarmbereitschaft. Während seines gesamten Aufenthaltes auf diesem Grundstück war bis jetzt immer er der einzige gewesen, der den Lichtschalter betätigt, oder anderweitig für Licht gesorgt hatte. Außerdem konnte er nicht erschließen, woher dieser Duft kam.
 

Geräuschlos ging er weiter in den langen Flur.

Pirschte sich von einem Raum zum nächsten und hielt erschrocken an der Badezimmertür inne.
 

Der große Spiegel, welcher sonst immer über dem Waschbecken thronte, lag in unzähligen Scherben im Badezimmer verteilt und bildeten mit den vereinzelten Tropfen Blut auf dem beinahe schneeweißen Boden nicht gerade eine Basis, um den Blondschopf zu beruhigen.
 

Nur schwerfällig konnte sich der Chunin ein Bild von dem machen, was hier passiert sein musste. Etwas Schlimmes schien aber nicht geschehen zu sein. Die Anbu, die hier während seiner Abwesenheit das Haus und damit Sasuke observierten, hatten allem Anschein nach nicht die Notwendigkeit gehabt, einzugreifen.
 

Davon ließ sich der Blauäugige jedoch auch nicht wirklich beruhigen. Was, wenn jemand von Orochimarus Leuten eine Lücke gefunden hatte, um doch zu Sasuke zu gelangen?
 

//Dann hoffe ich für diesen Teme, dass er seinen Allerwertesten schön in Konoha gelassen hat//, dachte sich der 17-Jährige wütend, gleichzeitig jedoch auch verzweifelt.
 

Er hatte Sasuke immerhin nicht nach Konoha gebracht, damit dieser nach wenigen Tagen schon wieder ging!
 

Immer noch geräuschlos stieg er, mittels der Treppe, in das obere Stockwerk, lauschte einige Sekunden, bevor er weiter in den Flur trat und diesen anschließend entlang ging. An der Tür zu Sasuke Zimmer hielt er inne, linste durch den kleinen Spalt in das Innere des Raumes und hätte beinahe das Kunai in seiner rechten Hand fallen lassen.
 

Der Raum war leer!
 

„Du bist zu laut, Dobe.“
 

Ruckartig drehte sich der Blondschopf in die Richtung, aus der die Stimme kam, konnte so noch das Rückprofil des Uchiha erkennen. Sah eindeutig, dass karmesinrote Blut auf den hellen Fingerspitzen von diesem.
 

„Du bist verletzt. Dann hast du den Spiegel kaputt geschlagen. Was ist passiert?“, rattere Naruto, an den Schwarzhaarigen gewandt, herunter.
 

„Tss.“, kam die schlichte Antwort und damit war der Uchiha auch schon die Treppen hinunter gestiegen.
 

Leicht vor Wut zitternd stand der Chunin da. Sah noch einige Minuten auf die leeren Treppenstufen, ehe er sich ruckartig nach rechts umdrehte, nun vor der Tür zu seinem Zimmer stand und diese öffnete.
 

//Idiot! Ich hab nicht einmal was gehört, keine Tür, nichts.//, schimpfte der Uzumaki, während er in seinem Rucksack nach dem Verbandskasten suchte und diesen auch unverzüglich fand.
 

Schnell marschierte der Chunin wieder aus dem Raum, in der Absicht nach unten zu dem Uchiha zu gehen und diesem die Hand zu verbinden, als er wieder diesen Lavendelduft roch.

Stärker als zu Anfang.

Der Nase entlang folgte Naruto diesem Duft und fand sich kurze Zeit später auch schon vor einer kunstvoll bemalten Seidentür wieder.
 

Kein Zweifel.

Dieser Geruch strömte eindeutig aus dem kleinen Türspalt.

Kam also eindeutig aus diesem Raum.
 

Langsam befühlte der Chunin die seidene Oberfläche, glitt anschließend an die Außenseite der Tür und schob diese ein kleines Stückchen weiter auf.

Das, was der 17-Jährige zu Gesicht bekam, verwirrte ihn. Ein geräumiger Raum, in warmen rot und beige Tönen gehalten, nahm ihn in Empfang.

Es schien, als wäre das hier ein Schlafzimmer, denn ein riesiges Bett zierte die Mitte des Zimmers und die beiden Nachttischschränke, rechts und links von diesem, sowie ein wertvoll aussehender Kleiderschrank verstärkten diesen Eindruck noch weiter. Das einzige, was nicht recht zu diesem Bild passen wollte, war eine kleine Art von Schrein. Er war in einem glänzenden Schwarz, hob so die weißen, sich darauf befindenden Tafeln deutlich hervor. Den Lavendelgeruch konnte der Blonde nun auch endlich einordnen. Er gehörte zu den glühenden Räucherstäbchen.
 

Neugierig und die Worte des Schwarzhaarigen ignorierend, schritt der Blonde in das Zimmer, näherte sich so dem niedrigen Altar, beugte sich über diesen und las sich die Inschrift der Täfelchen durch.
 

Erschrocken weiteten sich die Augen des Chunin und er wich respektvoll einen Schritt zurück.
 

// Das sind Totentafeln!//, schoss es dem Blauäugigen durch den Kopf, als er sich schnell umdrehte und Anstalten machten das Zimmer zu verlassen.
 

„Sasuke!“, entfuhr es Naruto erschrocken, als er den Uchiha im Türrahmen stehen sah.
 

„Ich wusste nicht, dass... Ich werde hier nicht mehr reingehen, versprochen, echt jetzt.“, sagte Naruto und wollte schon einen Schritt nach vorne machen, als ihm wieder die Hand Sasukes ins Blickfeld fiel.
 

„Warte mal.“
 

Damit war Naruto auch schon bei Sasuke und nahm dessen verletzte Hand in seine, öffnete eigenhändig den kleinen Verbandskasten und begann die Verletzung des Uchiha zu verbinden.
 

Als er dies erledigt hatte, grinste er den Uchiha an und wollte schon weiter Richtung Tür, als ihm eine monotone Stimme innehielten ließ.
 

„Warum tust du das?“
 

Täuschte Naruto sich, oder konnte er einen leicht verwirrten Ausdruck in den Augen des Uchiha erkennen?
 

„Ich war neugierig, ich wusste nicht was dieser Raum-“
 

„Das meine ich nicht“, unterbrach ihn der Schwarzhaarige.
 

„Was meinst du denn?“, hackte der Blonde nach.
 

„Du versucht mit mir zu reden, du willst mit mir essen, du setzt dich in dieselben Zimmer wie ich und auf einmal willst du doch nicht mit mir reden, sondern sitzt einfach nur da. Warum?“, stellte der Uchiha expliziter seine Frage.
 

Ohne es wahrzunehmen, schlich sich ein sanftes Lächeln auf die Lippen Narutos.
 

„Weil du immer noch mein Freund bist, Sasuke. Es interessiert mich, wie es dir geht“, antwortete der Blonde, während Sasuke sich in der Nähe des Schreins niederließ.
 

Mit der Hand an der Tür blieb der Chaosninja noch einmal stehen und drehte sich leicht zu dem Uchiha. Er wusste nicht warum er diese Frage stellte, wusste nicht warum er sie ausgerechnet jetzt stellte, aber er wusste, dass diese Situation das Verhältnis der beiden zueinander, je nach der Antwort Sasukes, verändern würde.
 

„Kann ich hier bleiben und dir Gesellschaft leisten?“
 

Nur ein leises, fast schon schüchternes Flüstern, aber der Sharinganträger hatte es gehört. Wartete einen Moment, ehe er mit einem kaum merklichen Nicken seine Bestätigung gab und der Blonde sich gegenüber von dem Schwarzhaarigen nieder ließ.
 

Schweigend vergingen die Minuten.

Aber es störte Naruto nicht.

Er würde warten.

Warten, bis Sasuke von selbst erzählte, was er erzählen wollte.
 

~~
 

Er wusste nicht genau, wie lange sie beide nun schon so da saßen und einfach nur in die Stille horchten, aber das Räucherstäbchen war schon längst erloschen und der dominante Lavendelgeruch war nur noch ein sanfter Hauch in der Luft.
 

Müdigkeit machte sich in dem Chunin breit, aber er gab nicht nach, sondern blickte in die dunklen Iriden des Uchiha und lächelte ihn an.
 

Als der Schwarzhaarige daraufhin seine Augen schloss, dachte der Chunin schon, dass er etwas falsch gemacht hätte. Aber es war ganz anders.
 

„Sie war meine Mutter.“
 

„Was?“, entfuhr es dem Blonden leise.
 

„Mikoto Uchiha, sie war meine Mutter, sowie Fugaku Uchiha mein Vater war“, legte Sasuke dar.
 

Mit großen Augen sah der Blonde in das ausdruckslose Gesicht des Schwarzhaarigen.
 

//Also gehören die Totentafeln zu seinen Eltern//, dachte sich der Uzumaki und bereitete sich innerlich auf das noch Kommende vor.
 

„Heute vor genau elf Jahren wurden sie getötet, alle, nicht nur meine Eltern. Einfach alle, außer mir.

Ich hatte die Zeit vergessen, nachdem Itachi mir an die Stirn getippt hatte und mich mit einem >Das nächste Mal vielleicht, Sasuke< allein hatte Trainieren lassen. Deswegen musste ich im Dunkeln nach Hause laufen.

Aber als ich über die Grenze ging, brannte nicht ein einziges Licht in den Häusern. Naiv wie ich damals war bin ich einfach weiter gelaufen, hier her.

Alles war unheimlich still und dann hörte ich es. Ein Poltern aus dem Wohnzimmer.

So schnell ich konnte bin ich dorthin gelaufen, schob die Tür auf.

Aber ich kam zu spät.

Itachi stand neben meinen Eltern, mit blutverschmiertem Katana.

Er hatte sie getötet, ohne zu Zögern.

Ich verstand es nicht, er war immer mein Vorbild gewesen, er war für mich mein großer, aufmunternder Bruder, der immer ein Lächeln für mich übrig hatte. Ich wollte zu ihm gehen, ihn anschreien und schlagen, aber er war schneller und schlug mich nieder.

Ab da begann ich alles erst richtig zu realisieren und bekam Angst.

Ich wollte nicht sterben, also rannte ich vor Itachi weg.

Aber er hatte mich bald eingeholt, zeigte mir mit seinem Sharingan, wie er sie alle umgebracht hatte, ehe er auf mich zuging und mein leises >ich will nicht sterben< unterbrach. >Du bist es nicht wert zu sterben, du bist noch nicht stark genug. Lerne mich zu hassen und wenn du diese Augen hast, dann komm zu mir.<. Das Nächste, woran ich mich erinnern kann, ist, dass ich im Krankenhaus aufgewacht bin.

Ich war damals sechs“, erklärte Sasuke monoton, die Augen immer noch geschlossen und so nicht sehend, wie die Fingerknöchel von Naruto schon weiß aus seinen geballten Fäusten hervortraten.
 

„Ich hab gemacht, was er wollte, ich habe ihn hassen gelernt, so sehr, dass ich ihn töten wollte. Ich wurde so wie ich wurde, wollte keine engen Bindungen mehr.

Fokussierte mich nur noch auf Itachi.

Als ich dann auf ihn traf, als er dich holen wollte, dachte ich meine Chance wäre gekommen. Doch er brauchte nicht einmal zwei volle Minuten um mich wissen zu lassen, dass dem nicht so war. Danach war ich furchtbar wütend auf dich.

Darauf, dass mein Bruder sich für dich interessierte und mich einfach als Zwischenkomplikation betrachtet hatte. Dumm, ich weiß, wo ich ihn doch hasste.

Deswegen habe ich dich auch auf dem Krankenhausdach angegriffen, ich wollte mir selber beweisen, dass ich stärker war als das Zielobjekt meines Bruders. Das ich nicht wertlos war. Ich wollte Stärke, deswegen ging ich mit zu Orochimaru, lernte von ihm. Es war mir egal, welche Konsequenzen das für mich hatte, solange ich mein Ziel erreichen konnte. Mit der Zeit wurde ich dann immer unsicherer, ob Orochimaru mir wirklich noch etwas beibringen konnte.

Und dann kamt ihr und wolltet mich zurückholen. Den Ausgang kennst du ja.

So kurz vorm Ziel wollte ich nicht wieder umkehren. Wenige Monate später habe ich mich dann auf den Weg gemacht und Itachi gesucht. Natürlich habe ich Orochimaru nichts davon gesagt. Sein Traumgefäß zu werden war nie meine Absicht gewesen“, erklärte Sasuke weiter, sah den Blonden immer noch nicht an.
 

„Es dauerte nicht lange und ich hatte ihn gefunden. Das war meine Chance, ich wollte Antworten.

Antworten und Rache. Ich bekam beides. Das Mangekyou-Sharingan ist zwar machtvoll, aber fordert einen hohen Preis.

Bei jeder Anwendung verliert man mehr und mehr sein Augenlicht. Itachi brauchte also neue Augen.

Augen, die mit dem Sharingan umgehen konnten, die es schon kannten. Ich war der letzte Überlebende, meine Augen hätten ihm ewiges Augenlicht geschenkt, trotz Mangekyou-Sharingan.

Alles in mir wurde vom Hass überrannt. Ich weiß nicht mal mehr, was genau ich gemacht habe, welche Jutsus ich benutzt habe. Man kann wirklich sagen, ich war rasend. Und dann kam der finale Angriff. Ich hatte kein Chakra mehr.

Langsam kam Itachi auf mich zu, streckte seine Hand aus und ich dachte das war´s.

Aber er tippte mir nur gegen die Stirn und lächelte mich an.

Er war wieder mein großer Bruder, der mir immer so gegen die Stirn geschnipst hatte, um mich zu vertrösten.

>Tut mir leid Sasuke, aber es wird kein nächstes Mal mehr geben.<

Danach ist er umgefallen.

Er war tot.

Ich hatte gewonnen.

Und trotzdem konnte ich nichts mehr fühlen“, machte der Uchiha weiter.

Ruckartig öffnete Sasuke wieder seine Augen und sah direkt in das Gesicht des Blonden.
 

„Nur wenige Minuten danach kam jemand von Akatsuki zu mir, erzählte irgendetwas von wegen, dass er sich so was schon gedacht hatte. Anstatt mir jedoch den Gnadenstoß zu geben, erzählte er mit, dass bei Akatsuki jetzt ein Platz frei wäre. Sie wollten bald in Konoha einfallen und den Neunschwänzigen einfangen. Wir hätten also das gleiche Ziel namens Konohagakure. Ich verspottete ihn, sagte, dass Konoha mir egal sei.

Und dann hat er es mir erzählt.“
 

Langsam senkte der Schwarzhaarige seinen Blick gen Boden und schwieg.
 

„Was hat er dir erzählt?“, hakte Naruto sanft nach und war über seine eigene Stimme überrascht.
 

Er wollte die Redseligkeit des Uchiha weiter fördern, wollte es jetzt wissen.

Wissen, was damals wirklich passierte.
 

„Itachi war ein Doppelagent. Einmal für den Uchiha-Clan und einmal für Konoha.

Die Uchiha wollten einen größeren Einfluss in ihrem Dorf und planten deswegen einen Komplott gegen den Hokage. Itachi, der zu der Zeit Anbu war und so direkt unter dem Hokage stand, sollte diesen beobachten und Vater mitteilen, wenn ein günstiger Augenblick da war. Der Hokage und die Ältesten jedoch wussten schon längst von der Absicht und beauftragten Itachi die Situation im Uchiha-Viertel im Auge zu behalten und Bericht zu erstatten. Als sich die Situation immer mehr zuspitzte, fällten die Ältesten eine Entscheidung.

Der Uchiha-Clan musste sterben, alle, ausnahmslos.

Es hätte zu einem Kampf kommen können, der viele Tote gefordert hätte. Den Auftrag bekam Itachi.

Er war nicht allein. Er traf am selben Abend einen Mann, der ihm seine Hilfe anbot. Unter einer Bedingung. Itachi musste der Organisation Akatsuki beitreten und ein Abtrünniger werden.

Er wusste, dass es alleine unmöglich war, alle zu töten, ohne dass einer Alarm schlug und so willigte er ein. Sie überfielen das Viertel und töteten jeden. Außer mich.

Er konnte es nicht. Er konnte seinen kleinen Bruder nicht töten, er wollte es nicht. Stattdessen gab er mir einen Grund weiter zu leben. Ich sollte ihn hassen. Am selben Abend ist er zum Hokage und den Ältesten gegangen. Er wollte, dass das niemals an die Öffentlichkeit gelangt und dass ich weiterhin friedlich in Konohagakure leben konnte. Die Ältesten waren nicht begeistert, aber Sarutobi willigte ein“, nur ein Flüstern, das die Lippen Sasukes verließ und doch fühlte sich der Uzumaki wie geohrfeigt.
 

„Weißt du noch, wann Itachi das erste Mal wieder hier her kam?“, fragte der Uchiha leise.
 

„Nachdem der dritte Hokage gestorben war“, antwortete Naruto überrascht.
 

„Er wollte den Ältesten zeigen, dass er noch da war und dass sie sich an ihre Abmachung halten sollten. Ich hab ihn getötet, Naruto, weil ich einfach nicht selbst gedacht habe. Weil ich die Lügen geglaubt habe. Ich hab meinen eignen Bruder getötet, obwohl er mich geliebt hat. Ich bin alleine.

Kannst du mich jetzt verstehen?“, richtete Sasuke sich an den Blonden.
 

In seinem Inneren lief es auf Hochtouren.

Alles, was Kakashi ihm erzählt hatte.

Die ganzen Anspielungen passten.

Konoha hatte einfach so entschieden sie zu töten!
 

Naruto wusste nicht genau, wann er dem Uchiha so nahe gekommen war, aber er kniete nun vor ihm und sah ihn warm an. Wie er seinen Kopf leicht gesenkt hatte.
 

Sanft aber bestimmt legte der Chaosninja seine rechte Hand auf die Wange des Schwarzhaarigen, drückte leicht dessen Gesicht wieder nach oben, zwang ihn so ihn anzusehen.
 

„Ja kann ich, aber Sasuke“, setzte der Blauäugige an und strich nun zärtlich mit den Daumen über die Wange seines Freundes und sein sanfter Gesichtsausdruck bekam etwas bestimmtes, während der Sharinganträger erschrocken die Augen etwas weiter auf riss.
 

„Du bist nicht alleine, du hast doch noch Sakura, Kakashi und mich. Wir sind ein Team, echt jetzt.“
 

Damit erhob sich der Blonde und trottete zur Tür.
 

„Ich hoffe, du magst Curryramen, denn andere hab ich nicht mehr.“
 

Und damit verließ der Chunin ohne einen weiteren Blick zurück das Zimmer, ging hinunter in die Küche und setzte Wasser auf.
 

//Bin ich verrückt geworden?//, fragte sich der 17-Jährige, während er sich seine rechte Hand besah und versuchte seinen Herzschlag wieder zu normalisieren.
 

//Reiß dich zusammen, Naruto! Du hast ihn nur aufgemuntert, da ist nichts dabei//, waren die letzten Gedanken, bevor er den Impuls unterdrückte wieder nach oben zu gehen und sich vollständig dem mittlerweile kochendem Wasser widmete.
 

Sah so nicht mehr, wie der Uchiha leicht die Wange befühlte, auf der sich zuvor die Hand des Chaoten befand und hörte auch nicht das leise gehauchte „Naruto“.

Ungewissheit

~~~Naruto~~~
 

Laut prasselte der Regen an die Fensterscheiben, ließ den blonden Chunin so nicht zur Ruhe kommen.

Immer wieder drehte er sich von einer Seite auf die andere, versuchte die ideale Position zu finden und kapitulierte schlussendlich mit einem frustrierten Seufzer. Unsanft landete die bis eben noch um den Körper geschlungene Decke an der gegenüberliegenden Wand, nachdem sich der Blauäugige aufgesetzt hatte und sein Gesicht in den Händen vergrub.
 

Er war aufgewühlt.
 

Nicht nur wegen des Regens, sondern auch wegen der Geschichte Sasukes. Bis vor einer Woche hatte er noch fest an Konohagakure und an die einzelnen Hokage geglaubt.

Und jetzt?

Ja, jetzt empfand er schon beinahe eine Abneigung gegen sie. So sehr er auch versuchte es zu verstehen, es wollte einfach nicht in seinen Kopf, wie man einfach so entscheiden konnte einen ganzen Clan ermorden zu lassen, nur um Problemen aus dem Weg zu gehen.

Weil man einfach feige war.

Aber das war noch nicht alles.

Er fühlte sich in letzter Zeit in der Nähe des Schwarzhaarigen anders, wohler. Es war schwer zu beschreiben. Auf jeden Fall war es nicht mehr so wie früher.
 

„Ah“, rief der Blondschopf verzweifelt aus und raufte sich die Haare.
 

Sie aßen nun jeden Tag gemeinsam und unterhielten sich schon kurz abgebunden über belanglose Dinge wie Training. Den Uchiha jedoch auf seine Zeit bei Orochimaru anzusprechen, das traute sich der Uzumaki dann doch nicht. Immerhin musste er erst einmal die bisherigen Informationen verarbeiten, beziehungsweise verstehen.
 

Mit einem weiteren frustrierten Seufzen vergrub Naruto sein Gesicht in dem Kissen, lauschte dem anhaltenden Regen.

Aber es sollte wohl nicht sein, dass der 17-Jährige zu dieser frühen Stunde noch ein wenig Ruhe finden sollte und so stand er gänzlich auf, sah auf die sanfte Morgenröte, welche sich nun Schritt für Schritt über dem Horizont ausbreitete und verließ dann sein Zimmer, um die Küche zu gehen.
 

Er musste heute wieder zu Tsunade, nur dass er diesmal den Weg nicht alleine beschreiten würde. Sasuke würde mit ihm kommen.

Heute sollte sich entscheiden, ob der letzte lebende Uchiha wieder in seinem Heimatdorf leben durfte, oder ob er... entschärft würde.
 

Mechanisch betätigte er den Lichtschalter, während er in die geräumige Küche schritt und hätte beinahe einen Herzinfarkt erlitten.
 

„Verdammt, wie oft muss ich dir eigentlich noch sagen, dass du das Licht anmachen sollst?“, meckerte Naruto, als er zu der Teekanne hinüber ging, um sich etwas ein zuschütten.
 

„Wozu? Es wird doch schon hell“, erwiderte der Getadelte schlicht und wendete sich wieder seiner Tasse zu.
 

Mit einem schwachen Grinsen lehnte sich der Uzumaki an die Anrichte. Ja, zwischen ihnen hatte sich einiges verändert. Er flüchtet nicht mehr aus jedem Raum, in dem sich mehr Personen als er befanden, vor allem aber erhob Sasuke immer öfter das Wort.
 

//Dafür lohnen sich auch meine Kopfschmerzen//, dachte sich Naruto, als er an den Grund seiner Unruhe dachte.
 

„Wir müssen heute zur Hokage“, begann der Chaosninja.
 

„Ich weiß“, kam es daraufhin monoton vom Uchiha.
 

„Wie kannst du nur so gelassen bleiben? Immerhin ist das kein normaler Besuch. Hast du dir wenigstens Gedanken gemacht, was du sagst, wenn Oma Tsunade dich fragt, warum sie dich wieder hier aufnehmen sollte?“, regte sich der Blondschopf auf und ging, ohne es zu bemerken, nervös in der Küche auf und ab.
 

„So kenne ich dich ja gar nicht, Naruto. Sonst bist du doch immer derjenige, der keinen Plan hat“, kam die Antwort.
 

Fassungslos blieb der Blauäugige stehen, drehte sich zum Uchiha und wollte ihm gehörig seine Meinung sagen.

Da fiel ihm das sanfte Lächeln auf den Lippen des Schwarzhaarigen auf, brachte ihn so aus dem Da war sie wieder, diese Wärme im Inneren des Chaosninja.
 

„Da gibt es nichts zu belächeln“, versuchte Naruto dieses Gefühl zu überspielen, oder wenigstens in den Hintergrund zu drängen, aber ohne Erfolg und so konnte er nur hoffen, dass man ihm nichts ansah.
 

//Warum will ich nicht, dass man es mir ansieht? Was soll der Mist?//, fragte sich der Blonde selbst, bekam so nicht mit, wie sich Sasuke von seinen Platz erhoben hatte und sich zum Gehen wendete.
 

„Wenn du meinst, aber ich denke, wir sollten jetzt gehen“, rief der Uchiha dem Blauäugigen ins Gedächtnis.
 

Ein Blick auf die Uhr genügte, um die Worte des Sharinganträgers zu bestätigen.

Mit einem mulmigen Gefühl in der Magengegend betraten Naruto, sowie Sasuke die leeren Straßen des Viertels.Gingen den Weg zur Hokage stillschweigend und schnellen Schrittes.

Aber bei jedem Schritt, den sie weiter auf ihr Ziel zuschritten, wurde die Angst des Uzumaki größer.
 

Was, wenn Tsunade sich gegen Sasuke entschieden hatte?

Wenn sie die Verbindung zu Orochimaru noch für zu stark hielt?

Was, wenn Sasuke bald nicht mehr da wäre, nie mehr da?

Eine unangenehme Gänsehaut breitete sich auf dem Blonden aus, während er leicht mit dem Kopf schüttelte, so versuchte diese Gedanken zu vertreiben.
 

„Sasuke Uchiha“, ertönte eine gedämpfte Stimme und eine in ANBU-Tracht gekleidete Person stand auf einmal vor ihnen, taxierte den Sharinganträger durch seine Maske hindurch.
 

„Die Hokage schickt mich, sie wünscht, dass ich dich unbeschadet zu ihr bringe, damit sie mit dir in Ruhe und vor allem alleine reden kann. Naruto Uzumaki...“, damit wendete sich der Maskierte dem Blonden zu.
 

„Ich soll dir diese Mission zuteilen“, teilte der ANBU dem Blauäugigen mit und überreichte ihm eine kleine Pergamentrolle

Irritiert schweifte der Blick des eben Angesprochenen von dem Papier in seiner Hand zu dem Schwarzhaarigen.
 

„Das könnte ihr so passen! Mich wimmelt man nicht einfach mit einer Mission ab!“, zeterte der Chaosninja auch schon los.
 

„Naruto, ist schon in Ordnung. Geh zu deiner Mission. Es ist ein Wunder, dass dir überhaupt welche zugeteilt werden“, warf Sasuke während einer kurzen Atempause des Blonden ein.
 

„Ich bekomme mehr als genug Missionen. Falls es dir entgangen sein sollte, als wir dich das erste Mal mit Yamato zurückholen wollten, war das auch eine Mission, an der ich teilgenommen habe! Teme! Was bildest du dir überhaupt ein? Die Frau könnte dir in ihrem Büro mit bloßen Händen den Kopf abreißen. Das Letzte, was ich tun werde, ist dich da alleine hingehen lassen. Basta.“
 

„Nichts basta. Wir werden jetzt schön diese Mission erledigen, sonst wird die Hokage uns einen Kopf kürzer machen“, ertönte die Stimme Kakashis hinter dem Chunin und zog diesen auch sogleich mit sich.
 

Der laute Widerspruch sowie die Versuche, den Griff des Jonin zu lösen, ließen ihn nicht sehen, wie der Grauhaarige dem Anbu knapp zunickte, im so bedeutete jetzt mit den Uchiha zu verschwinden.
 

~~~Tsunade~~~
 

Wütend schlug das Oberhaupt die Tür ihres Büros hinter sich zu und trat ans Fenster.
 

„Verdammt!“, rief die Sanin leise aus und verschränkte ihre Arme vor der Brust.
 

Was bildete sich dieser Danzou überhaupt ein, ihr Befehle geben zu wollen?

Sie respektierte den Ältestenrat, aber das ging zu weit!

Zwar konnte sie die Bedenken der einzelnen Beteiligten verstehen, aber sie vertraute Naruto und eben dieser vertraute Sasuke.
 

Seufzend ließ sich die Blonde auf ihrem Stuhl nieder und bettete ihren Kopf in ihrer rechten Hand, bevor sie langsam die Augen schloss und ihre Möglichkeiten abwog.

Sasuke von Missionen ausschließen, die weiter als eine Tagesreise von Konoha entfernt lagen. Das sie nicht lachte!

Der Junge hatte bei einem Sanin gelernt, auch wenn dieser einen totalen Schaden hatte, so hatte Orochimaru doch Ahnung von seinem Fach. Es wäre absolut schwachsinnig, dieses Potenzial nicht auszuschöpfen, nicht zu fördern.

Danzou wollte einen Beweis? Den sollte er bekommen!

Ein leichtes Klopfen richtete ihre Aufmerksamkeit wieder auf die Realität.
 

„Tsunade, Sasuke ist angekommen“, verkündete Shizune gedämpft.
 

„Schick ihn rein“, orderte das Oberhaupt an, ohne ihre Position zu wechseln, geschweige denn ihre Augen zu öffnen.
 

„Tsunade, ist alles in Ordnung mit dir? Was eben passiert ist, dass-“, setzte die Kurzhaarige an, wurde jedoch durch einen stechenden Blick der eben Angesprochenen unterbrochen.
 

„Ich bin immer noch die Hokage dieses Dorfes. Wenn die Ältesten sagen, das soll so und so gemacht werden, so wird es erst rechtskräftig, sobald ich es ausspreche. Hast du mich irgendetwas in diese Richtung sagen hören?“, fragte die Sanin ihre Gehilfin.
 

„Nein, aber-“
 

„Nichts aber Shizune! Sasuke Uchiha unterliegt nicht deiner Obhut und jetzt schick ihn zu mir rein. Wir haben einiges zu besprechen“, erwiderte die Fünfte und setzte sich aufrecht hin.
 

„Das kannst du nicht machen“, rief die Brünette erschrocken aus.
 

„Oh doch, ich kann. Du warst selber dabei Shizune, soll ich Danzou einfach gewähren lassen? Ich konnte damals nichts ausrichten, aber jetzt schon. Also schick ihn rein“
 

Mit einem verunsicherten Gesichtsausdruck schritt die Kurzhaarige aus dem Büro und schloss die Tür hinter sich.

Es dauerte nicht lange und die Tür öffnete sich ein weiteres Mal.
 

„Da bist du ja endlich. Setzt dich Sasuke“, befahl die Blonde und der Schwarzhaarige befolgte diesen, wenn auch zögerlich.
 

~~~Naruto~~~
 

//D-Rang, wie öde//, dachte sich der Blonde, während er an einem Baumstamm gelehnt darauf wartete, dass Kakashi sich von der alten Dame losriss.

Sie mussten helfen dieses Feld zu pflügen und zu bepflanzen. Auch wenn sich diese Mission, nach zwanzig Minuten anhörte, dieses verdammte Feld war mindestens halb so groß wie Konoha! Dementsprechend hatte es auch massig Zeit in Anspruch genommen, was zum Teil auch daran liegen konnte, dass Kakashi die ganze Zeit in seinem Icha Icha Paradiese gelesen hatte und Naruto die ganze Arbeit erledigen durfte! Frustriert besah sich der Chunin den Sonnenuntergang und hoffte, dass wenn er nach Hause kam, Sasuke auf ihn wartete, oder zumindest da war.
 

„Wir sind fertig für heute, Naruto. Du kannst jetzt gehen“, ertönte die Stimme seines Sensei hinter ihm und ohne sich noch einmal umzusehen rannte er los.
 

~~~
 

Schwungvoll wurde die Tür beiseite gezogen und ein vollkommen außer Atem gekommener Naruto kam in den Eingangsbereich.
 

„Sasuke?“
 

Aber er bekam keine Antwort.

Leere umfing ihn und er bemerkte nur am Rande wie er, wie schon so oft in letzter Zeit, jeden Raum im Anwesen nach dem Uchiha absuchte.
 

Er fand ihn nicht.
 

Gerade, als er die Treppe wieder hinunter gehen wollte, um zur Hokage zu gehen, hörte er wie die Tür geöffnet wurde.
 

„Sasuke, was hat die Hokage gesagt?“, wollte der Blondschopf auch sogleich wissen und schritt zu dem Schwarzhaarigen an die Eingangstür.
 

Anstatt jedoch eine Antwort zu erhalten, verweilte der Blick des Uchiha an den Schuhen von Naruto, der diese immer noch fest an seinen Füßen trug.
 

„Eine Sache von zwanzig Sekunden und er kriegt es einfach nicht hin“, murmelte der Sharinganträger leise vor sich hin.
 

„Warum regst du dich denn so darüber auf?“, hakte der Blauäugige, leicht rot um die Nase, nach.
 

„Meine Mutter hat es immer gehasst, wenn wir mit Schuhen in die Wohnung gekommen sind.“
 

Schnell versuchte Naruto einen Blick in das Gesicht des Schwarzhaarigen zu werfen, doch wurde dieses durch seine Haare verdeckt, sperrten den Uzumaki so aus der Gefühlswelt des Jungen vor ihm aus.
 

„Du trägst aber auch noch deine Schuhe, was sagst du dazu?“, versuchte Naruto die Stimmung aufzulockern.
 

„Nichts, ich hatte nicht vor weiter als hier zu gehen“, antwortete der Angesprochene monoton.
 

Irritiert besah sich der Blauäugige den Uchiha, kam aber nicht mehr dazu zu fragen, was dieser denn damit meine.
 

„Bist du soweit'?“, fragte der eben hinter Sasuke aufgetauchte ANBU und zog die Aufmerksamkeit des Blonden restlos auf sich.
 

//Nein!//, schrie er in Gedanken, als sich der Schwarzhaarige nickend dem ANBU zudrehte und Anstalten machte diesem zu folgen.
 

„Sasuke? Das kann sie nicht machen. Wir... Du...ich meine“, versuchte der Blondschopf die richtigen Worte zu finden, scheiterte jedoch.
 

Eine warme Hand schloss sich um die Schulter des Uzumaki, ließ ihn so wieder aufblicken.

Direkt in das, fast kaum wahrnehmbar lächelnde Gesicht Sasukes.
 

„Ich komm doch wieder. Keine Panik“, beruhigte der Schwarzhaarige Naruto.
 

Und damit war er verschwunden. Ohne zu sagen, wann dieses Wiederkommen sein würde.

Nächtlicher Besucher

~~~Naruto~~~
 

Vier Wochen.

Es waren nun schon vier Wochen vergangen, in denen der Uzumaki nichts von dem Schwarzhaarigen gehört hatte. Selbst die Hokage wollte ihm nicht sagen, was es mit dem plötzlichen Aufbruch auf sich hatte, versicherte ihm nur, dass alles mit rechten Dingen zuginge und er sich beruhigen solle.
 

Beruhigen?

Da hatte er es geschafft seinen besten Freund wieder nach Konoha zu schaffen, ihm näher zu kommen und dann verschwand dieser nach knapp zwei Wochen wieder! Wie bitte sollte man sich da beruhigen?

Egal wie viele Missionen er entgegen nahm, wie oft er mit Iruka Nudelsuppen essen ging, oder er trainierte, der Blondschopf machte sich immer noch Sorgen um den Uchiha. Er wusste, dass Sasuke alles andere als schwach war, aber die Tatsache, dass er von einem Anbu abgeholt und begleitet wurde, wurmte ihn.
 

Bedächtig ging er die einzelnen Gänge des Waffenladens entlang, blieb dann und wann mal bei einzelnen Angeboten stehen und besah sich diese genauer, nur um festzustellen, dass sich nichts finden ließ, was der Blondschopf hätte gebrauchen können. Kunai und Shuriken besaß er bereits und mit Wurfnadeln konnte er nicht umgehen.
 

//Ob ich Kakashi mal fragen soll, ob er mir beibringt mit den Dingern zu kämpfen?//, fragte sich der Chunin, während er schon auf den Ausgang zuging und sich kurze Zeit später auf den Straßen seines Heimatdorfes wieder fand.
 

Langsam schlenderte er die Hauptstraße entlang, wuselte sich durch die dichte Menschenmenge und sah sich gelangweilt die einzelnen Schaufenster, sowie die dazugehörigen Geschäfte von außen an. Obwohl der 17-Jährige durch die Menge an erledigten Missionen ein hübsches Sümmchen verdient hatte, verspürte er nicht das Bedürfnis etwas zu kaufen und das trotz der Tatsache, dass der Blauäugige sein Geld sonst immer gleich nach Erhalten ausgab.
 

//Na ja, eigentlich hat das meiste Geld Jiraiya für Frauen verprasst. Der kauzige Bergeremit war einfach immer zu faul sein eigenes Geld rauszuholen.//, schoss es dem Uzumaki zynisch durch den Kopf und seine Laune sank auf den Nullpunkt, als er an die Nachmittage und Abende dachte, in denen der Weißhaarige ihm ein paar Rio in die Hand gedrückt hatte und mit einem >Mach dir eine schöne Zeit, ich find dich schon< weggeschickt hatte. Eigentlich kein Problem, wenn es nicht sowieso schon sein Geld gewesen wäre und Jiraiya nicht immer bis nach Mitternacht weggeblieben wäre und ihn bei der Ankunft in ihrem gemeinsamen Zimmer geweckt hätte.
 

Laut atmete Naruto aus und kam, wie so oft in den letzten Tagen, vor der Tür zur Hokage zum Stehen, klopfte an diese bevor er eintrat.
 

„Gibt es eine neue Mission für mich, Oma Tsunade?“, fragte der Blonde auch gleich drauf los.
 

„Wie oft soll ich dir eigentlich noch sagen, dass du warten sollst bis ich dir sage, dass du reinkommen kannst?“, stellte das Oberhaupt auch direkt eine Gegenfrage, nachdem sie entnervt von ihren Unterlagen aufgesehen hatte.
 

„Das wird eh nie klappen, außerdem wobei soll ich dich auch schon großartig stören?“, konterte Naruto mit einem breiten Grinsen.
 

„Unverschämter Bengel“, nuschelte die Fünfte gereizt mit erhobener Augenbraue.
 

„Es gibt keine neuen Aufträge, du hast alle schon erledigt. Du kannst gehen, es wird schon dunkel du solltest nach Hause. Ich glaube da ist etwas, was dich interessieren könnte“, nahm die Blonde dem Uzumaki seine Frage vorneweg und widmete sich wieder der kleinen Schriftrolle vor sich.
 

Verstimmt und vor sich hin grummelnd verließ der Chaosninja also wieder das Büro der Hokage und machte sich auf zum Anwesen des Uchiha.

Warum er gerade dorthin ging, wenn die rede von seinem Zuhause war?

Er wusste es selber nicht genau, aber in den letzten Wochen war dieses Anwesen einfach zu seiner neuen Wohnstätte geworden. Er hatte sich daran gewöhnt, jeden Tag dorthin zugehen.

Und so schob er mechanisch die Tür zur Seite, entledigte sich seiner Schuhe und ging in die angrenzende Küche.
 

„Endlich hat er das System zum Ausziehen seiner Schuhe verstanden“
 

Nur ein Flüstern, aber der Blonde hatte es verstanden, drehte sich blitzschnell um und sah in das ausdruckslose Gesicht Sasukes.
 

Der Schwarzhaarigen sah im Moment alles andere als gesund aus. Sein Hals, sowie seine Hände waren einbandagiert und seine linke Wangenfläche zierte ein großes Stück Wundauflage, welches sorgfältig mit Heftpflastern befestigt war.
 

„Was ist denn mit dir passiert?“, wollte der Uzumaki besorgt wissen, während er sich mit drei schnellen Schritten auf Sasuke zu bewegte, um ihn näher zu betrachten.
 

„Nichts besonderes“, erwiderte der Uchiha darauf hin kühl, ließ den Blonden dadurch stutzen.
 

Es war, als hätten sie sich wieder in die Zeit vor fünf Wochen versetzt. Die Kälte, welche nun wieder in der Stimme des Sharinganträgers lag, jagte Naruto einen unangenehmen Schauer über den Rücken.

Er war verwirrt und das schien man ihm ansehen zu können, denn mit einem Mal wurde die unangenehme Stille durch ein amüsiertes Auflachen, ja beinahe schon ein Kichern gelockert.
 

„Was bitte ist denn so witzig?“, fragte der Blonde gereizt, in der Hoffnung, so seine nun vollkommene Irritation verbergen zu können.
 

„Nichts besonderes“, kam es wieder ernst von dem Uchiha, dessen Belustigung wie weggeblasen zu sein schien, als sein Blick auf etwas auf dem Küchentisch befindenem hängen blieb.
 

„Deine Antworten waren ja schon immer recht dürftig, aber ein bisschen mehr Abwechslung hätte ich dir schon zugetraut“, entfuhr es dem Blauäugigen, während er den Blick des Schwarzhaarigen folgte und erst einmal schluckte.
 

Er hatte sich in der Abwesenheit des Uchiha das Haus genauer angesehen und war dabei auf ein Fotoalbum gestoßen. Interessiert hatte er sich jeden Abend die einzelnen, mit Fotos beklebten Seiten angesehen, hatte versucht den einzelnen Gesichtern einen Namen zuzuordnen, wobei er, aufgrund der Tatsache, dass er nur Sasuke und Itachi jemals gesehen hatte, kläglich gescheitert war.

Das war aber im Moment nicht sein Problem.

Er hatte nicht mit der Ankunft des Sharinganträgers gerechnet und so lag dieses besagte Album immer noch auf dem Küchentisch.

Aufgeschlagen.
 

„Ich wollte nicht... es tut mir leid“, nuschelte der Uzumaki verlegen, stellte sich wieder aufrecht hin und sah leicht beschämt drein.
 

„Schon in Ordnung, es sind nur Fotos“
 

Erschüttert nahm der Blondschopf wahr, wie sich Sasuke von seinem Stuhl erhob und die Küche verlassen wollte.

Naruto wollte nicht, dass der Schwarzhaarige jetzt schon wieder ging. Es waren doch nur einige Minuten gewesen, in denen sie sich nach vier Wochen endlich wieder sahen.
 

„Ich beneide dich“, flüsterte der Chaosninja, setzte sich auf einen Stuhl und zog sich das Fotoalbum näher heran.
 

„Ich kann mir nicht vorstellen, wie es mir mit einer Familie ergangen wäre“, fuhr er fort, merkte nur am Rande, dass Sasuke in der Tür verharrte und ihn ansah.
 

„Seit ich mich erinnere, war ich alleine. Alle Bewohner im Dorf haben mich seither verabscheut. Sie mussten es nicht aussprechen, ich konnte es in ihrem Blick und in ihren Gestiken sehen. Ihre Kinder durften nicht mit mir spielen, sie gingen mir immer aus dem Weg, wenn ich kam“, erzählte der Blauäugige traurig.
 

„Nur Iruka und der Hokage waren anders zu mir. Sie waren freundlich, hatten immer ein Lächeln für mich übrig. Auch wenn die Fürsorge von Iruka meist ziemlich genervt hat, es war die einzige, die ich kannte. Ich hatte nichts, was mir etwas bedeutet hatte, außer den beiden.

Und dann wurde ich Mitglied bei Team 7. Ich lernte was es heißt ein Teil einer Gemeinschaft zu sein, Freunde zu haben“
 

Ein leichtes Lächeln umspielte die Lippen des Uzumaki, als er weiter sprach.
 

„Es war ein schönes Gefühl. Endlich konnte ich voller Überzeugung sagen, dass ich dazu gehörte. Obwohl ich bei deiner arroganten Art manchmal echt an meine Grenzen gestoßen bin“
 

Leise seufzte der Blondschopf auf, stützte seine Ellenbogen auf der Tischplatte ab, um anschließend seinen Kopf auf seinen Hände zu betten.
 

Ein Stuhlscharren und dann saß Sasuke neben den Uzumaki, zog das Fotoalbum näher zu sich und blätterte bis zur ersten Seite zurück, legte so das Hochzeitsbild einer jungen Frau, sowie eines jungen Mannes zutage.
 

„Eine Familie ist nicht immer so toll, wie man denkt. Sie können für dich da sein, aber sie sind auch die Menschen, die dich am meisten verletzten, Naruto“, erklärte Sasuke, hatte dabei seinen Blick immer noch auf das Hochzeitsfoto gerichtet.
 

„Aber es muss doch toll gewesen sein, wenn man jemanden hatte, der Abends auf jemanden gewartet hat“, konterte der Blauäugige.
 

„Mein Vater war der Polizeichef, er hatte immer viel zu tun und war oft nur wenige Stunden zu Hause, meist hatte er Versammlungen zu denen er meine Mutter mitnahm. Ich war größtenteils abends allein. Itachi war auch oft auf Missionen. Das einzige, wozu mein Vater Zeit hatte, war mir zu sagen, dass ich mehr lernen sollte“, erläuterte der Uchiha in einem bitteren Tonfall.
 

Verwundert setzte sich der Blonde wieder richtig hin, sah in das Gesicht seines Freundes.
 

„Du warst Klassenbester. Was hättest du denn besser machen sollen?“, fragte er verwundert nach, erntete so ein leichtes Lächeln des Sharinganträgers.
 

„Alles. Meine Noten waren nicht gut genug für einen Uchiha, meine Treffsicherheit war miserabel, ich konnte nach drei Wochen in der Akademie immer noch keine Jutsus, so etwas konnte Fugaku Uchiha nicht als seinen Sohn akzeptieren“
 

Ein lauter Knall ertönte.

Naruto war mit so einer Wucht aufgestanden, dass der Stuhl, auf dem er bis dato gesessen hatte, nach hinten gekippt war.

Entgeistert starrte er den Uchiha an, wartete darauf, dass dieser ihm sage, dass es nur ein Scherz war.
 

„Was ist denn, Naruto? Hab ich deine Familienideologie zerstört?“, fragte der Sharinganträger leise nach, ehe er seinen Blick von dem Fotoalbum los riss und fragend in das sprachlose Gesicht Narutos sah.
 

„Der Uchiha-Clan war immer sehr machtversessen. Itachi hatte einen legendären Aufstieg hingelegt. Ich konnte nicht mithalten, man könnte fast sagen, ich wurde von meinem Vater ausgemustert.

Hätte Itachi Vater damals nicht gedroht, dann wäre dieser nicht einmal zu meiner Einschulung in die Akademie gekommen“, kam es kalt aus dem Mund des Schwarzhaarigen.
 

„Die meisten Leute auf den Fotos kenne ich nicht einmal, weil ich zu sehr mit Trainieren beschäftigt war. Ich wollte den Ansprüchen meines Vaters gerecht werden und habe dabei alles andere ausgeblendet, weil es mich ihm nicht näher gebracht hätte“
 

Damit schlug Sasuke das Buch zu, schob es etwa von sich weg und seufzte leise auf.
 

„Du musst mich nicht beneiden Naruto, im Grunde genommen habe ich allen Grund dich zu beneiden,“
 

Stille erfüllte den Raum, gab den eben gesprochenen Worten dadurch einen schweren Nachgeschmack.

Der Blondschopf wusste nicht, was er darauf antworten sollte.
 

//Sasuke Uchiha hat gerade zugegeben, dass es etwas gibt, worum er mich beneidet//, schoss es dem Chaosninja immer wieder durch den Kopf, vergrößerte die Verwirrung in diesem dadurch nur noch mehr.
 

„Du solltest mal dein Gesicht sehen, Naruto. Als wäre jemand gestorben“, kam es belustigt von dem Uchiha neben ihm.
 

Und da übermannte es Naruto förmlich. Er hatte wieder die letzten Wochen vor Augen. Die Wochen ohne den Uchiha. Alles in ihm hatte versucht sich gegen die schlimmste Tatsache, die hätte passieren können, zu wehren, sie zu verdrängen.

Aber er war da geblieben, der Zweifel.
 

„Was hat Tsunade gesagt? Was passiert jetzt mit dir?“, nur ein leichter Hauch, aber Sasuke schien es trotzdem verstanden zu haben.
 

„Ich darf hier bleiben, muss mich aber an Regeln halten, außerdem werde ich wieder Team 7 zugeordnet und deswegen auch wieder an den Trainingseinheiten teilnehmen“, erklärte der Uchiha, allem Anschein nach darum bemüht den Uzumaki wieder aufzuheitern.
 

Naruto wusste nicht genau warum er tat, was er tat, aber sein Herz begann wie verrückt zu schlagen und ein breites Lächeln zierte das Gesicht des Chunin, stand so im vollkommenen Kontrast zu seinen Taten.

Kräftig holte der 17-Jährige Chaosninja aus, beförderte mit dem daraus resultierenden Schlag den Uchiha von seinem Stuhl auf den Boden.
 

„Ich hoffe sehr stark für dich, dass du aus allem was gelernt hast. Denn eins schwöre ich dir, Sasuke Uchiha, solltest du noch einmal dieses Dorf ohne Erlaubnis verlassen, dann werde ich dafür sorgen, dass du deine Karriere als Ninja an den Nagel hängen kannst. Echt jetzt! Haben wir uns verstanden?“, beendete Naruto seinen Vortrag, während er geduldig auf den am Boden liegenden sah und diesem seine Hand entgegen streckte.
 

„Abgemacht“, kam es von dem Schwarzhaarigen, ergriff mit einem leichten Kopfschütteln, wenn auch etwas zögerlich die ihm dargebotenen Hand und wurde mit einem kräftigen Ruck wieder auf die Beine gezogen.
 

„Also, dann ruhe dich mal schön aus, morgen geht das Training nämlich wieder los“, grinste der Blauäugige als er die Hand des Clanerben losließ und mir einem letzten Winken aus der Küche schritt, um von da aus sein Zimmer aufzusuchen.
 

~~~Sasuke~~~
 

Schwer atmend schreckte der Genin aus seinem Traum hoch, versuchte sich wieder zu fassen und löste seine verkrampften Finger von dem weißen Bettlaken.

Er hatte schon wieder von Itachi geträumt. Die Bilder verfolgten ihn, ließen ihn einfach nicht los.

Sie waren schlimmer als die Erinnerung an seine toten Eltern und das bereitete ihm Unbehagen.

Das Schlimmste jedoch war, dass er dachte er wäre diese Bilder losgeworden. Dies war seit Wochen der erste Traum, den er wieder hatte und er handelte sofort von seinem Bruder.
 

Leicht schwankend stieg der Clanerbe aus dem Bett, verweilte einige Sekunden bewegungslos, bis er sich sicher war, dass sich nichts mehr drehte.

Geräuschlos öffnete er seine Tür, ging die Treppe hinunter und betrat das Badezimmer im Untergeschoss.

Mit einer hastigen Bewegung drehte der Schwarzhaarige das kalte Wasser auf, ließ dieses in seine Hände fließen, nur um anschließend sein Gesicht damit zu bedecken.
 

Schwer atmend stützte sich der Schwarzhaarigen mit beiden Händen am Waschbecken ab, verharrte so einige Momente mit gesenktem Kopf.
 

//Es ist doch immer das Gleiche//, dachte sich Sasuke und wartete darauf, dass das leichte Zittern, welches seinen Körper überkam, wieder abflaute.
 

Es dauerte einige Minuten, bis sich der Uchiha wieder im Griff hatte und seinen Kopf hob, so eigentlich sein Spiegelbild hätte erblicken müssen.

Aber dem war nicht so.

Er selbst hatte den Spiegel zerschlagen.

Er konnte sich selbst einfach nicht mehr sehen.
 

Desinteressiert ließ Sasuke seine Sicht über die einzelnen Utensilien im Bad schweifen.

Er wusste nicht genau warum, aber er musste lächeln.

Die ganze Anordnung der Gegenstände, ja selbst die Position der Zahnbürsten, wirkte chaotisch.
 

//Kaum bin ich weg, lässt er alles liegen.//, kam es dem Schwarzhaarigen in den Sinn.

Er hatte sich schon gefragt, wie lange seine Ordnung halten würde.
 

Ein trockenes Auflachen drang aus der Kehle des Clanerben.

Ordnung war eindeutig der falsche Begriff für seine penible Wohnatmosphäre.

Er selbst hatte damals jedes einzelne Foto aus den Räumen weggeräumt und damit war auch schon alles für den Uchiha erledigt gewesen. Er wollte, dass es so blieb, wie es war, hatte nie das Bedürfnis umzustellen oder dergleichen.

Er konnte es nicht.

Oft hatte der Sharinganträger es versucht, aber jedes Mal hatte ihn das Gefühl beschlichen, als würde er dadurch das letzte Band zu seinen Eltern lösen.
 

Geräuschlos erreichte der Schwarzhaarige wieder die Tür seines Zimmers, verweilte an dieser ohne sie jedoch zu öffnen. So schnell in der Bewegung, dass es für das bloße Auge wie Magie wirkte, wendete sich der Uchiha von seiner Tür ab, betrat an Stelle des seinigen ein anderes Zimmer.
 

Vollkommene Stille, welche einzig und allein durch eine leise, gleichmäßige Atmung gestört wurde.

Immer näher kam der Clanerbe dem Bett, somit auch der sich darin befindenden Person.
 

//Wie ein Kind.//, schoss es Sasuke durch den Kopf, als er sich die Schlafstellung der schlummernden Person betrachtete.
 

Auf den Rücken liegend und alle Viere von sich gestreckt, den Mund leicht geöffnet und leise unverständliche Wörter vor sich murmelnd.
 

Ein wolliges Gefühl von Wärme stieg in dem Uchiha auf, als er seinen Freund so vor sich liegen sah, mit einem Gesichtsausdruck, der einem das Gefühl geben konnte, dass es nichts Böses auf dieser Welt gab.

Langsam ging der Uchiha in die Knie, strich mit seinen Fingern eine widerspenstige Strähne des blonden Haares aus dem Gesicht Narutos und sah weiterhin in das schlafende Anlitz von diesem.
 

„Du hast dich überhaupt nicht verändert, immer noch genauso ein Dickschädel wie früher, der erst aufgehört hat, als er das hatte, was er wollte“, hauchte der Schwarzhaarige leicht mit einem sanften Lächeln auf den Lippen.
 

Ein Stück bewegte der Blondschopf seinen Kopf, beförderte so die Hand auf seiner Stirn entlang seiner Wange auf die Matratze. Während der ganzen Prozedur war das leise Gemurmel nicht abgebrochen.

Genauer hörte der Clanerbe nun zu, verstand nach wenigen Sekunden auch das sich immer wiederholende Wort. Ein belustigter Ausdruck schlich sich auf die Gesichtszüge des sonst so kalt wirkenden Uchiha, ließ ihn vorsichtig seine Stirn gegen die des Schlafenden drücken.
 

„Dobe“
 

Danach löste der Sharinganträger den Körperkontakt zu dem Uzumaki, erhob sich und verließ das Zimmer, um wieder in sein eigenes zu gehen. Ließ den Blauäugigen so mit seinen Träumen und seinem Genuschel allein. Bevor er jedoch wieder einschlief, rief er sich das eben gehörte ein letztes Mal in Erinnerung.
 

„Teme.“

Training

~~~Naruto~~~
 

„Naruto“
 

Leise drang der Name an das Ohr des gleichnamigen, gesprochen von einer Stimme die sich unsagbar weit weg anhörte.
 

„Naruto“
 

Gähnend dreht sich der blonde Chunin auf die andere Seite, versuchte so sich der allen Anschein nach näher gekommenen, jetzt lauteren Stimme zu entziehen.

Ohne Erfolg.
 

„Naruto“
 

Energische und mit einem eindeutig genervten Unterton wurde er ein drittes Mal gerufen, aber wie zuvor auch schon ignorierte er es, zog sich, anstatt aufzustehen, demonstrativ das Kissen über den Kopf.

Leise Schritte, die sich von dem schlafen Wollenden weg bewegten, den Raum so wieder in einer vollkommenen Stille zurückließen.
 

//Geht doch.//, dachte sich der Chaosninja, während er allmählich wieder tiefer in seinen Traum zurück sank.
 

Nur ein paar Sekunden, aber sie reichten aus, um das zu erreichen, wo die Rufe versagte hatten.
 

„Whua!“, rief der Blauäugige geschockt aus, als er triefnass aus dem Bett sprang und sich im selben Moment, in dem das Fenster geöffnet wurde und die kühle Herbstluft hinein strömte, nach seiner warmen Decke sehnte.
 

„Beeil dich, in zwanzig Minuten fängt das Training an“, fuhr ihn der Schwarzhaarige gleichgültig an, während er den Uzumaki in seinem Zimmer wieder allein lassen wollte.
 

„Bist du wahnsinnig? Hättest du mich nicht anders wecken können?“, schrie der Blondschopf den Uchiha regelrecht an.
 

Mit einer schnellen Bewegung hatte sich der eben Angesprochene Naruto zugedreht, warf diesem einen Blick entgegen, der ihn erst einmal schlucken ließ.
 

„Wenn du es nicht auf die Reihe bekommst nach drei Rufen aufzustehen, dann ist das nicht mein Problem und wenn wir wegen dir zu spät kommen, wird das-“
 

Der Schwarzhaarigen ließ seinen Blick über das durchnässte, sowie frierende Erscheinungsbild des Chunin schweifen.
 

„Eindeutig dein geringeres Problem sein“, informierte der Clanerbe, drehte sich wieder um und verließ das Zimmer.
 

Wie angewurzelt blieb der 17-Jährige alleine im Zimmer zurück, unschlüssig was genau er jetzt tun soll.
 

„19 Minuten“, kam es aus dem Untergeschoss, riss den Blonden förmlich aus seiner Starre und ließ ihn, so schnell er konnte ins Bad laufen.
 

~~~Sasuke~~~
 

Um sein Gesicht bemüht verfolgte der Schwarzhaarige die polternden Geräusche, das dumpfe Rauschen der Dusche im Nebenzimmer und das kurz darauf gefolgte Fluchen seines blonden Mitbewohners.
 

Er musste zugeben, dass die Atmosphäre im Anwesen eine andere war. Sie war lebendiger und bei weitem lauter als sonst, aber diese Tatsache störte den Sharinganträger nicht besonders.

Eher das Verhältnis zwischen ihm und dem Blauäugigen bereitete ihn Kopfzerbrechen. Er hatte den Blonde vermisst, dass stand außer Frage, aber das Warum verstand er nicht. Sah er ihn als Freund und wenn ja, warum hatte er Sakura dann nicht annähernd so vermisst wie den Uzumaki?
 

Mit einem lauten Knall flog die Badezimmertür auf und ein frisch geduschter, noch Zahnpastarest am Mundwinkel hängend habender Naruto trat durch diese, sein typisches Grinsen auf den Lippen tragend. Bevor dieser jedoch noch etwas sagen konnte, schritt der Clanerbe aus der Küche heraus an ihm vorbei, ließ ein „Tss“ von sich hören und hatte auch schon das Anwesen verlassen, um zum Treffpunkt ihres heutigen Trainings zu laufen.
 

Sasuke schaute überrascht zu seiner Linken, als er bemerkte, dass Naruto zu ihm aufgeschlossen hatte. Unter normalen Umständen wäre es ihm ein Dorn im Auge, dass jemand neben ihm her lief, ihm so das Gefühl gab zu langsam zu rennen.

Aber es war nicht normal.

Der Schwarzhaarige freute sich über die augenscheinlichen Verbesserungen des Blonden.

Hastig wendete er seine Sicht wieder nach vorn, versuchte sich so von seiner eben aufgekommenen Emotion abzulenken.
 

//Warum freue ich mich denn so blöd?//, dachte sich der Uchiha selbst, obwohl er die Antwort schon selbst kannte. Er hatte alles erreicht, wofür er gelebt hatte.
 

Es kümmerte Sasuke nicht mehr, ob jemand besser war als er, weil es für sein Ziel nicht mehr relevant war. Er konnte sich das erste Mal seit etlichen Jahren wieder für jemanden freuen und genau das wollte er nicht.

Er wollte keine engen Bindungen mehr, welche aus diesen Gefühlen hervor gehen könnten.

Der Clanerbe war es leid, immer wieder alles zu verlieren.

Darum vermied er den Kontakt zu anderen, ließ niemanden an sich heran.

Das hatte er zumindest vorgehabt.
 

Unauffällig schielte der Uchiha noch einmal zu dem Ninja an seiner Linken und ein warmes Gefühl überkam ihn. Er wusste, dass er bald einen Schlussstrich ziehen musste.

Aber hatte er nicht schon eine enge Bindung zu dem Blondschopf? Er vertraute Naruto, auch wenn Sasuke selber nicht wusste warum, aber es war da, Vertrauen.
 

Aufmerksam fiel sein Blick wieder nach vorn, konnte schon den Trainingsplatz erkennen.
 

Wollte er wirklich, dass Naruto von seiner Seite wich?

Die Erkenntnis traf ihn wie ein Schlag.
 

//Sasuke Uchiha, du hast ein Problem//, waren die letzten Gedanken, als sie auf die Lichtung und damit zu einer wartenden Sakura traten.
 

~~~Naruto~~~
 

Zwei Stunden, sie warteten jetzt schon geschlagene zwei Stunden auf Kakashi, aber das störte den Blonden nicht besonders.

Ein angenehmes Glücksgefühl beherrschte ihn, als er zu Sakura und Sasuke sah. Team 7 war nun endlich wieder komplett.

Breit vor sich hin grinsend saß Naruto am Boden, nahm zur Kenntnis, dass Sakura genauso Glücklich zu sein schien wie er. Obwohl dieser Moment für ihn so wertvoll war, wurde er durch etwas getrübt.
 

Die Haruno konnte offenbar ihren Blick nicht von dem Schwarzhaarigen lassen und das störte ihn.

Er wusste selbst nicht, wie er dieses permanente unangenehme Ziehen in seinem Körper zuordnen sollte, welches er bei diesem Bild verspürte. Es behagte ihn einfach nicht und dabei redeten sie ja nicht einmal miteinander!
 

//Ist auch besser so!//
 

Erschrocken über seinen eigenen Gedanken fuhr der Chunin aus seinem Schneidersitz hoch, zog so die Aufmerksamkeit seiner beiden Teamkameraden auf sich.
 

„Es ist nichts, mein Bein ist nur eingeschlafen“, grinste der Blondschopf verlegen und kratzte sich leicht am Hinterkopf.
 

Seine Aussage schien das lang angehaltene Schweigen gebrochen zu haben.
 

„Wo bleibt den Kakashi-Sensei schon wieder?“, fragte die Kunoichi sichtlich genervt.
 

Was dann geschah konnte der Blauäugige gar nicht so schnell realisieren.

Ein schneller Windhauch an seiner Wange, das klirrende Geräusch von aufeinander prallendem Metall und dann einige Sekunden Stille in denen sich Naruto das an den Baum geheftete Kunai, sowie den Shuriken ansah.

Es sah beinahe schon lustig aus, wie das Kunai den Shuriken daran hinderte hinunter zu fallen, indem es diesen im Mittelkreis aufspießte. Ja lustig, wenn das Shuriken nicht für ihn bestimmt gewesen wäre!
 

Sofort sprang er in Verteidigungsposition, gefolgt von Sakura, welche wohl auch die Tatsache realisiert zu haben schien. Der Schwarzhaarige hingegen blieb am seinem Baum gelehnt. Einzig und allein sein aufmerksam wirkender Gesichtsausdruck ließ darauf schließen, dass er bei der Sache war, nicht zuletzt auch deswegen, weil er das blockende Kunai geworfen hatte.
 

~~~Sasuke~~~
 

Der Clanerbe konnte das Chakra des Angreifers nicht ausmachen, war sich so sicher, dass er dieses unterdrückte und sich in den spärlich bestückten, bunten Baumkronen aufhielt.

Schnell wendete er seinen Blick zu dem Shuriken am Baumstamm zu seiner Rechten, versuchte im Anschluss die Flugbahn von diesem zu folgen.

Mit Erfolg.

Eine sanfte Bewegung der Äste, die beinahe auf den Wind zurückzuführen gewesen wäre, wenn die Windrichtung denn gepasst hätte, machte ihn auf jemanden aufmerksam.
 

Die irritierten Fragen seiner Teamkameraden in Bezug auf die Quelle seiner Aufmerksamkeit ausblendend, ließ der Sharinganträger seine Hand kaum merklich zu seiner Waffentasche gleiten, umfasste so eines seiner Kunai und entzog dieses der Tasche.
 

„Wenn ich jetzt sage, stürmt Naruto mit mir auf den Baum zu. Sakura bleibt hier und behält die Lage im Auge, für den Fall, dass er versucht zu flüchten“, erklärte der Uchiha monoton, ohne die beiden anderen anzusehen.

Abrupt stieß sich Sasuke vom Stamm ab, gab so seine angelehnte Haltung auf und drehte sich vollständig zu dem visierten Baum. Abwartend hielt er den Blick starr auf das Objekt gerichtet.
 

„Jetzt!“
 

Und damit war der Startschuss gefallen, zielstrebig und zu schnell für das menschliche Auge rannten sie los. Hatten so ihr Ziel erreicht.

Während der Blondschopf am Stamm verweilte, drang der Uchiha bis zur Baumkrone vor, visierte den im Schatten verborgenen Körper an, warf sein Kunai und traf direkt in die Kniekehle.
 

Dachte er zumindest. Denn anstelle wie erwartet in die Knie zu sinken, ertönte nur ein >Plopp< in Begleitung einer kleinen Rauchwolke und die Silhouette der Person war einem einfachen Stück Holz gewichen.
 

//Wo ist er hin?//, fragte sich der Chunin und musste auf eine Antwort auch gar nicht lange warten.
 

Ein furchtbares reißendes Geräusch fand den Weg in den Gehörgang des Clanerben, ließ diesen so augenblicklich auf den aufreißenden Boden sehen.

Der Riss bewegte sich immer weiter vom Standpunkt der beiden 17-Jährigen hinweg, schlängelte sich unverzüglich zu Sakura. Gespannt wartete Sasuke das Kommende ab, wollte wissen, wie die Rosahaarige auf die Situation reagieren würde. Mit ehrlichem Interesse verfolgte er, wie die Kunoichi ihre rechte Hand hob, diese zur Faust ballte und wartete.

Unbewegt, nur den Arm gehoben und den Verlauf der kleinen, sich schnell vor schlängelnden Linie abschätzend.

Es waren nur noch wenige Zentimeter, die den Riss von dem Fuß der Konohanin trennte.

Und dann schlug sie zu.

Der relativ dünne Riss breitete sich schlagartig zu einem Krater aus, dessen überschüssig gewordener Boden nun quer über den Platz flog.
 

Sasuke schütze mit dem Arm sein Gesicht, konnte aus dem Augenwinkel heraus wahrnehmen, dass Naruto es ihm gleich tat. Der feine Staub, der durch den Einschlag in die Luft gewirbelt wurde, legte sich nicht so schnell, wie die einzelnen Erdbrocken es getan hatten und so wurde ihre Suche eingeschränkt. Die Luft war von einem durchscheinenden rot-braun, ließ so zwar einzelne Ornamente durchscheinen, aber die Gegebenheit, dass es immer noch Herbst war und die Bäume ihre ebenfalls rot-bräunlich verfärbten Blätter abwarfen, so einen dünnen Teppich über fast alles legten, machte es nicht gerade besser.
 

Ein schneidendes Geräusch und der Ast, von dem sich der Uchiha gerade abgestoßen hatte, war durchtrennt, landete mit einem dumpfen Laut auf dem Boden und wirbelte so noch mehr Staub auf.
 

Als der Schwarzhaarige mit den Füßen wieder auf dem Boden aufkam ging alles unheimlich schnell.

Ein leises Knacken und eine kurze Lichtbrechung waren Indiz genug, um zu beweisen, dass der Gegner immer noch da war.
 

~~~Naruto~~~
 

Erschrocken sah der Blondschopf in die Richtung, in der er die Umrisse des Uchiha ausgemacht hatte und stellte fest, dass dieser nicht allein zu sein schien. Abwartend beobachtete der Uzumaki die einzelnen Angriffe und die darauf folgende Verteidigung.
 

Er hätte noch länger zugesehen, wenn nicht etwas Entschiedenes passiert wäre.
 

Es war nur der Bruchteil einer Sekunde, in denen der Schwarzhaarige anscheinend nicht aufgepasst hatte, so von seinem Gegenüber entwaffnet wurde. Sasuke versuchte nach hinten auszuweichen, aber mitten in der Bewegung zum Absprung sah es so aus, als hielte er inne. Dem darauf folgenden Gestiken zu urteilen hielt ihn aber irgendetwas am Boden.

Das nutzte der Gegner aus, zückte etwas, was der Chunin in der sich langsam wieder klärenden Luft als Wurfmesser erkannte.
 

Was und warum es im nächsten Moment geschah, wusste der Blondschopf selbst nicht mehr so genau, aber es schien als würde sein Herzschlag kurz aussetzten.
 

Wieder das Geräusch von aufeinander treffenden Metall und Naruto befand sich vor dem Uchiha, blockte den Angriff ab, der genau diesem zugeschrieben gewesen wäre.
 

Kunai drückte gegen Kunai und die führende Hand des Blauäugigen zitterte unter der aufzubringenden Kraft schon leicht. Sein Gegenüber fuhr mit seiner freien Hand in seine Tasche, zog so noch eines seiner Kunai.

Anstelle, dass dieser es jedoch auch gegen den Chaosninja einsetzte, hielt er es knapp über seinen Kopf empor, blockte so den Angriff Sakuras mühelos.

Aber da lag sein Fehler, er hatte keine Hand mehr frei. Naruto konnte einen kurzen Luftzug an seiner Seite spüren und schon stand der Schwarzhaarige nicht mehr hinter ihm, sonder mit einem Wurfmesser in seiner Hand in der Nähe der Halsschlagader ihres unbekannten Angreifers.
 

„Kakashi, du bist zu spät.“
 

Mehr kam nicht von Sasuke, als er das Messer sinken ließ und einige Schritte zurück trat.
 

Mit leicht offenem Mund sah der Uzumaki seinen Gegenüber an, konnte jetzt, wo die Luft wieder klar war, eindeutig das grinsende Gesicht ihres Sensei erblicken. Ruckartig zog er seine zitternde Hand weg, konnte vorher aber noch zufrieden erkennen, dass die Hand seines Gegenübers genauso zitterte wie die seine.

Auch die Kunoichi hatte ihre Angriffsposition aufgegeben, sah nun ihren Lehrer an.
 

„Das Training ist beendet“, lächelte der ehemalige Anbu, streckte seinen Daumen in die Höhe und war anschließend in einer Rauchwolke verschwunden.
 

„Was war das?“, entfuhr es Naruto irritiert und immer noch auf den Fleck starrend, an dem bis vor einigen Sekunden noch Kakashi stand.
 

„Training“, kam die gleichgültige Antwort des Uchiha, welcher sich auch schon zum Gehen wand.
 

Schnell verabschiedete sich Naruto noch von der Rosahaarigen und folgte seinem Freund still wieder in das Uchiha-Viertel.
 

~~~
 

Gemächlich verschwand die Sonne hinter den einzelnen Dächern der Häuser hinweg, tauchte so die Landschaft zunächst in ein warmes rot und anschließend in die kühlen Arme der Nacht. Zwang einen blonden Chunin so das Licht anzuschalten, um noch etwas sehen zu können.
 

Wie so oft in letzter Zeit versuchte er etwas Klarheit in seine Gedankenwelt zu bekommen. Zwar hatte er zu dem Thema Uchiha-Clan für sich alles geklärt, indem er die Konsequenz dem Ältestenrat und nicht Sarutobi zuschob, aber damit waren seine Probleme noch lange nicht gelöst.

Er verstand sich in letzter Zeit einfach selber nicht mehr!

Er musste nicht mehr bei dem Uchiha wohnen, da dieser nun wieder ein Teil des Dorfes war.

Aber er wollte es immer noch.

Er wollte hier wohnen bleiben, bei Sasuke und das obwohl er manchmal bei dem Verhalten des Uchiha einfach nur schreien könnte.

Naruto hatte das Gefühl, als wäre er wieder am Anfang angelangt. Sie hatten den ganzen Tag nach dem Training nicht miteinander geredet, hatten auch nicht wie sonst immer zusammen gegessen.

Nein.

Sie waren hier angekommen und der Sharinganträger war direkt in sein Zimmer gegangen.

Ein Laut der Verzweiflung trat über die Lippen des Uzumaki, während er sich mit hinter dem Kopf verschränkten Armen auf sein Bett warf.
 

//Soviel wie ich in den letzten Wochen gedacht habe, habe ich in meinem ganzen Leben noch nicht gedacht.//, stellte der Blondschopf resigniert fest und fuhr sich sanft über die Stirn.
 

Der Chaosninja wusste nicht genau weshalb, aber seitdem er heute Morgen aufgestanden war, hatte er ein angenehmes Prickeln an seiner Stirn verspürt.
 

//Zurück zu Thema Naruto!//, schallte sich der Chunin selbst und schob dieses sanfte Kribbeln beiseite.
 

Er mochte Sasuke, das stand außer Frage.

Aber nicht auf die selbe Art und Weise, wie er Iruka oder anderen Freunde mochte.

Die Gefühle bezüglich dem Schwarzhaarigen waren irgendwie tiefer, schleichender, beinahe so wie damals bei Sakura.

Und da machte es bei dem 17-Jährigen Klick.

Seine Gefühle passten genau in das Schema von damals, nur mit einer kleinen Ausnahme.

Sie galten nicht mehr der rosahaarigen Kunoichi.
 

Wie von der Tarantel gestochen sprang der Blauäugige von seinem Bett. Er brauchte was zu Trinken.

Sofort!

Zielstrebig steuerte er die Küche an, füllte sich ein Glas mit Wasser und trank dieses in langen kräftigen Zügen aus.

Schwer atmend setzte der Chunin das Glas wieder ab, goss sich nach und verweilte noch einige Augenblicke ruhig in der Küche.
 

//Das ist doch totaler Schwachsinn.//, dachte sich der Blondschopf.
 

//Ich überbewerte das alles, in Wirklichkeit bin ich nur verwirrt, weil bis jetzt in Sakuras Nähe alles völlig normal war. Sie fand Sasuke toll, deswegen reagiere ich so über. Ha, eine ganz logische Erklärung!//, freute sich der Uzumaki in Gedanken und konnte sich nun wieder in Richtung Zimmer aufmachen.
 

Es waren genau zehn Schritte, die der Blonde machte, bevor er wie versteinert stehen blieb. Den Blick nicht von dem vor sich abwenden könnend.
 

Vor ihm stand Sasuke mit einer Schwarzen Yukata bekleidet, die einen großzügigen Blick auf die alabastafarbene Brust des Uchiha gewährte. Die schwarzen Haare des Clanerben waren vom Duschen noch feucht, ließen so einige Wassertropfen von ihren Spitzen tropfen, sie ihren Weg auf den schlanken Hals weiter führen.
 

„Naruto, ist alles in Ordnung?“, kam die besorgte Frage des Clanerben.
 

Naruto wünschte er hätte nicht gefragt, er spürte, wie ein angenehmer Schauder durch seinen Körper ging und das Glas in seiner Hand zu zittern anfing.

Er wollte etwas sagen, wollte weggehen, aber er konnte nicht.
 

„Was ist denn?“
 

Ehrliche Besorgnis spiegelte sich in den Gesichtszügen des Schwarzhaarigen wieder, forderte Narutos ganze Selbstbeherrschung.

Vergeblich.

Sasuke kam direkt vor dem 17-Jährigen zum Stehen, hob seine flache Hand und befühlte damit die Stirn des Chaosninja.
 

„Du bist warm und rot im Gesicht, vielleicht solltest du dich besser-“, weiter kam der Clanerbe nicht, ein Klirren ertönte, etwas Nasses an den Füßen der beiden und statt weiter sprechen zu dürfen, wurde er in eine Umarmung gezogen.
 

Es schien, als würde Naruto jetzt erst verstehen, was man mit glücklich definierte.

Die weiche Haut von Sasukes Halsbeuge an seiner einen und die nassen Haarspitzen an seiner anderen Wange, der zierliche und trotzdem muskulöse Körper an seinem eigenen und dieser feine Duft, den er einfach nicht benennen konnte. Das alles war einfach wundervoll.
 

//Was mach ich hier eigentlich?//, schrie sich der Chunin in Gedanken selbst die Frage zu.

Abrupt löste er diese doch recht innige Umarmung, packte Sasuke an den Oberarmen und schob diesen fast schon panisch von sich weg.
 

„Alles OK, ich hab mir beim Training wohl den Kopf gestoßen, mir ist schwindelig geworden, entschuldige, ich gehe dann mal in mein Zimmer“, hastig rasselte der Blonde diese Worte runter, sah dabei nicht einmal auf und war dann auch die Treppe hinauf verschwunden.
 

Schnell schloss er die Tür hinter sich und ließ sich gleich darauf an der nebenstehenden Wand hinunter gleiten. Immer und immer wieder schlug er mit seinem Hinterkopf gegen das Gemäuer, einen einzigen Gedanken permanent wiederholend.
 

//Ich liebe meinen besten Freund, scheiße, scheiße, scheiße!//
 

~~~Sasuke~~~
 

Sprachlos sah der Schwarzhaarige zur Treppe, trat einige Schritte zurück, konnte schon bald eine Mauer an seinem Rücken spüren und gab mit der Stütze im Rücken seinen Knien nach. Eine kribbelnde Gänsehaut schmückte den Körper des Sharinganträgers, welcher immer abwechselnd von den Scherben auf den Boden zu den Treppenstufen sah.
 

Verwirrt und frustriert schlug der Schwarzhaarige die Hände vor sein Gesicht.
 

„Was passiert mit mir?“

Geständnisse und ihre Folgen

~~~Naruto~~~
 

Desinteressiert beobachtete Naruto die Zeiger der Küchenuhr.

Die Ramen vor ihm hatten schon lange aufgehört zu dampfen, aber es interessierte ihn allem Anschein nach kein bisschen, hatte er diese doch seit der Zubereitung keines Blickes mehr gewürdigt.
 

Er würde heute auch nicht kommen, um mit dem Blondschopf zu essen, das wusste Naruto und trotzdem hatte er gehofft, dass er falsch lag.
 

Seit dem Vorfall mit Sasuke war nun schon fast eine Woche vergangen.

Fünf Tage um genau zu sein.

Tage, in denen der Schwarzhaarige sich immer mehr von dem Uzumaki distanziert hatte.

Ihm eine Gleichgültigkeit entgegengebrachte, welche der Aussage >Du bist wie Luft für mich< ein ganz neues Gewicht verlieh.

Und das bedrückte ihn.
 

Der Blauäugige war sich nicht sicher, wie er sich seinem besten Freund gegenüber nun verhalten sollte. Klar, diese Umarmung kam ziemlich überraschen und war eventuell auch ein bisschen peinlich gewesen, aber davon ließ er sich nicht beirren. Immerhin war er Naruto Uzumaki und dafür bekannt des Öfteren in peinliche Situationen oder missliche Lagen zu kommen.

Das war also nicht das Problem.

Das Problem war, dass er Sasuke liebte und auf diesem Gebiet war er absolut verunsichert. Auch wenn er die Tatsache außer Acht ließ, dass Sasuke eher der kalte, undurchschaubare Typ war, so war der Uchiha immer noch ein Junge.
 

Frustriert schlug der Uzumaki mit seinem Kopf auf die Tischplatte, brachte so den erkalteten Inhalt der vor ihm stehenden Suppenschüssel ein wenig zum überschwappen.
 

Sein jetziges Problem war aber nicht im Geringsten, dass er einen Jungen liebte, auch wenn ihn das ziemlich mitnahm.

Nein!

Sein Problem war, dass ihm dieser Junge gehörig aus dem Weg ging.
 

Wie bitte sollte der Blonde herausfinden, wie es zwischen den Beiden stand, wenn es zu keiner Situation kam, in der sie sich länger als vier Sekunden gegenüberstanden, ohne dazu verdonnert zu sein gegeneinander zu kämpfen, weil ein grauhaariger Jonin seine Schmuddelheftchen ungestört lesen wollte?

Richtig, gar nicht!
 

//Irgendwann bringt mich dieser Junge noch ins Grab.//, stellte der Uzumaki resigniert fest, hob seine Stirn wider von Tisch und bettete seinen Kopf in seinem Nacken.
 

Ein leises Rauschen drang an das Ohr des Chunin, ließ ihn so wissen, dass der Clanerbe wieder einmal unter der Dusche stand.

Und das tat er in den letzten Tagen fast ausschließlich. Es kam den Blauäugigen so vor, als ob Sasuke so oft unter die Dusche stieg, weil er die letzten Überbleibsel der Umarmung loswerden wollte.

Die letzten Überreste von ihm, Naruto Uzumaki.

Aber konnte es sein, dass Sasuke so eine Abneigung gegen ihn empfand und ihm trotzdem alles über seine Familie verraten hatte? Immerhin war dieses Thema ja schon etwas Intimes und dass der Uchiha so viel auf einmal gesprochen hatte, konnte er sich darauf etwas einbilden?

Er wusste es nicht. Was er jedoch wusste, war, dass er Sasukes Verhalten nicht mehr länger tolerierte und dass Naruto endlich Antworten bekommen würde.

Freiwillig oder nicht.
 

~~~Sasuke~~~
 

Er duschte.

Schon wieder.

Seit dem Vorfall mit Naruto kam es den Schwarzhaarigen so vor, als ob einzig und allein das heiße Wasser der Dusche ihn von diesem Gefühl befreite. Diesem Prickeln auf seiner Haut.
 

Er hasste es, warum konnte es nicht wieder so sein wie früher?

Warum konnte er nicht wieder sein wie früher?

Damals hatte er beinahe keine Emotionen mehr, dachte, dass auch die letzten mit dem Tod Itachis aus ihm gewichen waren.

Aber genau jetzt erwies sich das schmerzliche Gegenteil.

So viele Gefühle wie in den letzten Wochen hatte er in beinahe zehn Jahren nicht mehr erlitten.
 

Regungslos verharrte der Uchiha in der geräumigen Kabine, ließ sich das dampfende Wasser über seinen Körper gießen und wartete.

Es war ihm egal, dass der Raum einer Sauna glich.

Er wartete.

Es interessierte ihn nicht im Geringsten, dass seine gerötete Haut eine Pause verlangte.

Er wartete darauf, dass dieses verdammte Kribbeln durch das schmerzliche, vom heißen Wasser verursachte Pochen ersetzt wurde.
 

Sasuke wollte, dass es aufhörte! Nicht wegen Naruto, sondern weil es ihn in den Wahnsinn trieb.

Beinahe ein ganzes Jahrzehnt lang hatte sich der Schwarzhaarige jeweilige Emotion verboten.

Und jetzt stürmten sie fast im Minutentakt auf ihn ein, überkamen ihn unerwartet, oder ließen ihn so wie jetzt gar nicht mehr los.
 

Frustriert musste er feststellen, dass die heißen Tropfen immer mehr abkühlten und schlussendlich komplett erkalteten.

Heftiger als nötig öffnete er die Duschkabine, trat in die sich im Raum gebildeten Dampfschwaden und hüllte seinen Körper in eines der vorhandene Handtücher ein, um anschließend leichten Druck auf das Stück Stoff auszuüben, seinen Körper so von der Nässe zu befreien. Als einzig und allein noch seine Haare ein wenig klamm waren und seine Yukata seinen Körper zierte, konnte er den Moment nicht noch weiter hinauszögern. Er musste die schützenden Wände des Badezimmers verlassen, Gefahr laufen dem Blonden zu begegnen, seinen Körper wieder unzähligen Gefühlen auszusetzen und verbissen versuchen diese nach Außen hin nicht zu zeigen.
 

Er könnte warten, bis seine Haare gänzlich getrocknet wären...
 

//Das ist feige, Sasuke!//, schalte sich den Clanerbe selbst und schloss die Tür wieder auf, ohne sie jedoch zu öffnen.
 

Ein Uchiha ist nicht feige, ein Uchiha läuft nicht davon!

Aber tat er das nicht indirekt schon die ganze Zeit? Seit mehreren Tagen ging er Naruto nun schon aus dem Weg und er musste sagen, es funktionierte wunderbar. Langsam lockerte sich der Griff um die Klinke und der Sharinganträger wendete sich dem Waschbecken zu, stützte seine Hände an den Rändern ab.
 

Er wusste, dass Naruto sein Verhalten wahrscheinlich irritierte, oder sogar verletzte, aber er konnte nicht anders. Sein Körper, seine Beine, seine Mimik bewegten sich wie von selbst.

Und obwohl er so oft darüber nachgedacht hatte, so oft fest entschlossen war den Blondschopf ausziehen zu lassen, er konnte nicht.

Jedes Mal, wenn er versuchte anzusetzen, brachte er keinen Ton über seine Lippen. Als würde ein innerer Mechanismus verhindern, dass er diese Worte ausspracht.
 

Geistesabwesend strich der Uchiha mit seiner Hand und geschlossenen Augen über den neuen, beschlagenden Spiegel, wischte so die Sicht auf sein Gesicht frei.
 

Seit Ewigkeiten hatte er nicht mehr in den Spiegel gesehen. Er konnte es nicht. Jedes Mal, wenn er eben in diesen geblickt hatte, wurde ihm wieder bewusst, welche Fehler er in seinem jungen Leben schon gemacht hatte. Was sie alles aus ihm gemacht hatten.

Sasuke empfand es als nützlich im Kampf keine Emotionen zu zeigen, weil man keine besaß, er empfand es als allgemeine Erleichterung in seinem Leben, wenn man durch so belanglose Dinge wie Schuldgefühle oder Mitleid nicht beeinflusst wurde.

Jedoch in den Spiegel zu sehen, sich mit eigenen Augen zu beweisen, dass man nichts mehr hatte, dass einem nicht einmal der Hass geblieben war, dass für den eigenen Bruder, welcher immer nur versucht hatte einen zu beschützen und dafür sogar in den Tod gegangen war, nicht einmal Trauer, Leid oder gar Dankbarkeit übrig blieb, dies ließ ihn einfach zuschlagen. Nach wenigen Stunden war ihm der Tod sichtbar egal geworden. Seine Augen wieder kalt, emotionslos, tot, aber vor allem wiesen sie ihm eine Schuld zu, dessen er sich nur allzu bewusst war.

Er konnte sich nicht mehr selbst sehen, er ekelte sich selbst an.
 

Langsam ließ er die Hand von der glatten Oberfläche gleiten, bereitete sich in Gedanken schon auf sein Spiegelbild vor und schlug nach einigen Sekunden der Vorbereitung die Augen auf.

Auf alles hatte er sich eingestellt, aber nicht darauf.
 

Sanft befühlte der Uchiha seine leicht geröteten Wangen und nahm das weiche Lächeln auf seinen Lippen war. Sein Blick richtete sich weiter nach oben, über seine Nasenspitze bis hin zu seinen Augen.
 

„Was-“, weiter kam er nicht.
 

Wie gebannt starrte er seiner Kopie im Spiegel in die Augen, ging mit seinem Gesicht noch weiter an die gläserne Scheibe, um sich auch wirklich zu vergewissern, dass seine Augen ihm keinen Streich spielten.

Keine einzige Anklage, die ihm zugewiesen wurde. Er konnte selbst sehen, wie er die Augenbraue zusammen zog, sich mit fassungsloser Neugier ansah.

Sein Gesicht wirkte... lebendig.
 

Es war nun schon beinahe zwei Monate her, seit der Uchiha wieder in das Dorf gekommen war. Es war ihm schon oft aufgefallen, dass die Dorfbewohner, egal ob sie von früher bekannt waren oder nicht, ihm mehr und mehr Blicke zuwarfen. Während bei normalen Neuankömmlingen die Zeit der Beobachtung, wie er es nannte, abflaute, wurden die Blicke bei ihm immer häufiger. Zu Anfang hatte er noch geglaubt, dass sie nur darauf warteten, dass Tsunade doch noch sein Todesurteil verkünden würde, ihn deswegen immer häufiger ansahen, so versuchten herauszufinden, ob es endlich so weit sei. Wer wollte schon jemanden im Dorf haben, der Jahre zuvor eben diesem den Rücken gekehrt hatte?

Aber wenn er immer so aussah, dann war seine Theorie zu verwerfen. Immerhin wirkte dieser Ausdruck in seinem Gesicht, dieses Lächeln auf seinen Lippen, total deplatziert, fast schon beunruhigend.
 

Es war alles neu für ihn, aber irgendwie auch vertraut. Das letzte Mal, als er sich so gesehen hatte, war als kleiner Junge. Ausschließlich als kleiner Junge.

Tief durch atmend zwang der Clanerbe seine Mundwinkel nach unten und wendete seinen Blick wieder vom Spiegel ab.
 

„Ich mag dein Lächeln lieber“, vernahm er auf einmal die Stimme des Blonden, der sich neben ihm am Türrahmen abstützte.
 

Sasuke spürte wie sich sein Herzschlag leicht beschleunigte und das Prickeln auf seine Haut zurückkehrte. Er hätte sich selbst dafür schlagen können, dass er die Tür aufgeschlossen hatte und anstatt in sein Zimmer zugehen wie blöd in den Spiegel starrte. Seit knapp einer Woche hatte er es erfolgreich geschafft dem Uzumaki auszuweichen, nur um durch eine Unachtsamkeit seinerseits nun alles wieder auf Anfang zustellen.
 

„Schön für dich“, erwiderte Sasuke schlicht, zerstörte die beabsichtigte Wirkung jedoch durch seine leise, kratzige Stimme.
 

//Super Sasuke, ein bisschen mehr Fassung.//, schallte sich der Uchiha selbst, während er seine Hände vom Beckenrand löste und sich wieder aufrecht hinstellte, wohl darauf bedacht, dass sein Blick nicht wieder den Spiegel streifte.
 

„Ich will mit dir reden“, teilte Naruto dem Schwarzhaarigen leise mit.
 

//Nein!//, hallte es in seinem Kopf wieder.
 

Unruhe stieg in dem Uchiha auf, während er versuchte dieses komische Kribbeln zu unterdrücken. Er verstand sich selbst einfach nicht. Er fühlte sich eingeschüchtert.

Na ja, nicht direkt eingeschüchtert, wurde es dem Clanerben klar, als er sich an einzelne Gespräche mit seinem Vater zurück erinnerte, aber es kam dieser Empfindung schon recht nahe.

Nichts desto weniger war sie noch mit etwas anderem versetzt.

Etwas, was er kannte, wo er aber nicht genau wusste woher.

Angestrengt versuchte er diese Nuance zu benenne, vergaß dabei völlig dem Blauäugigen zu antworten.
 

„Seit Tagen gehst du mir schon aus dem Weg, wenn ich was falsch gemacht habe, dann sag´s mir, aber geh mir nicht einfach aus dem Weg“, forderte der Uzumaki und ging einen Schritt auf den Schwarzhaarigen zu, die Hand ausgestreckt und im Begriff den Clanerben zu berühren.
 

Nur am Rande nahm er diese Worte wahr. Zu stark war die Reaktion seines Körpers auf die bevorstehende Berührung. Instinktiv schloss Sasuke fest die Augen und eine gewisse Aufregung durchströmte ihn.
 

//Das nächste Mal vielleicht Sasuke//, schossen dem Uchiha die vertrauten Worte durch den Kopf, sorgte mit der Verbindung seiner momentanen Empfindung und der Erinnerung an damaliger für den erwartete Klickmoment.
 

~~~Naruto~~~
 

„Nein“, nur ein Flüstern über die Lippen des Schwarzhaarigen, aber Naruto hatte es gehört und anscheinen als Antwort quittiert.
 

„Aber-“, setzte der Blondschopf an.
 

„Bitte nicht“, entfuhr es dem Uchiha wieder genauso leise wie zuvor auch schon.
 

„Was?“, hackte der Uzumaki irritiert nach, erhielt anstelle einer Antwort jedoch nur einen Sasuke, der an ihm vorbei schritt.
 

„Hey, ich rede mit dir!“, rief Naruto aus, folgte dem Schwarzhaarigen und hatte ihn am Treppenabsatz auch eingeholt.
 

Schnell umfasste er das blasse Handgelenk seines Teamkameraden, dem das allem Anschein nach nicht zu gefallen schien, da dieser sich augenblicklich losriss und die Stufen empor stieg.
 

Bevor der Sharinganträger jedoch die letzte Stufe passieren konnte, versperrte ihm der Uzumaki den Weg. Blitzschnell hatte sich Naruto vor ihm aufgebaut, versuchte einen Blick in das Gesicht seines Freundes zu erhaschen. Jedoch hatte dieser den Kopf gesenkt und ließ seine dunklen Haarspitzen das Ziel des Blauäugigen verdecken.
 

„Was soll das, Sasuke?“, fuhr der Blondschopf den Uchiha an.
 

„Was soll was, Dobe?“, kam es beinahe schon herausfordern von Sasuke, dessen Gesicht immer noch verdeckt war.
 

„Komm mir jetzt bloß nicht so! Du weißt genau was ich meine, Teme!“, kam es barsch vom Uzumaki.
 

„Das geht dich nichts an“, kam es kalt vom Schwarzhaarigen.
 

Die anschließende Stille, die sich zwischen den beiden Ninja ausbreitete, war fast schon erdrückend.

Aber so sehr Naruto auch versuchte etwas zu erwidern, das unangenehme Ziehen in seinem Brustkorb machte es ihm unmöglich.

Die Minuten zogen sich und keiner der beiden machte auch nur Anstalten etwas an der Situation zu ändern.
 

Tausend Gedanken flogen dem Uzumaki durch den Kopf, so schnell, dass er nur einen einzigen erfassen konnte.
 

„Ich dachte wir wären Freunde“, leise verließen diese Worte die Lippen Narutos, aber in der vollkommenen Stille erschienen sie fast schon wie geschrieen.
 

„Vielleicht ist es besser, wenn man keine Freunde hat, die einem das Leben komplizierter machen, als es ist“, kam es eben so leise von Sasuke, ließen den Chunin aber aufgrund ihrer Bedeutung leicht zusammenzucken.
 

„Was soll das heißen?“, kam es fassungslos von dem Blauäugigen.
 

Eine kurze Stille, in der Naruto hören konnte, wie Sasuke schwer einatmete.
 

„Ich will, dass du ausziehst, Naruto, verschwinde“
 

Fassungslos starrte der Aufgeforderte auf den gesenkten Schopf des Sharinganträgers, brauchte einige Sekunden, bis er das volle Ausmaß dieses Satzes verstand.

Das Ziehen in seiner Brust wurde stärke, hinderte ihn beinahe schon am Atmen. So konnte und wollte er es nicht vorbei gehen lassen.
 

„Nein“, widersprach der Uzumaki mit fester Stimme, die keine Widerworte duldete.
 

„Freunde machen das Leben komplizierter Sasuke, da hast du recht, aber sie machen es auch erst lebenswert. Sie bringen Gefühle in dein Leben, gestalten es so abwechslungsreich. Also nein, ich werde nicht ausziehen“, legte der Blondschopf dar, erhoffte sich die ganze Zeit über eine Reaktion seines Gegenüber, welche jedoch ausblieb.
 

„Warum, weil ich für dich ein Freund bin und du mein Leben lebenswert machen willst?“, kam es spöttisch vom Clanerben.
 

„Du bist für mich nicht direkt ein Freund, das warst du mal“
 

„Weist du eigentlich, was für einen Schwachsinn du gerade redest? Wenn du keine Freundschaft für mich fühlst, dann ist dein ganzes Gerede an mich doch verschwendete Zeit, in der du schon längst deinen Krempel hättest einpacken können“, äußerte der Schwarzhaarige emotionslos.
 

„Ich kann nicht, Sasuke“
 

„Warum nicht? Wo zu Hölle liegt dein Problem?“
 

Gleichgültig trafen die Worte den Uzumaki, ließen ihn so eine Antwort geben, welche ihn in Teufels Küche bringen würde.

Das wusste er.

Aber es war ihm egal.

Jedes Gefühl, dass der Uchiha ihn entgegen bringen würde, wäre besser als diese Gleichgültigkeit.

Fest richtete Naruto seinen Blick auf den Schwarzhaarigen, holte noch einmal tief Luft und begab sich auf ein Terrain, welches er noch nie betreten hatte.
 

„Ich liebe dich“
 

Ruckartig fuhr der Kopf von Sasuke hoch, sah mit seinen Augen den Blondschopf ungläubig an und ein leichter Rotschimmer legte sich auf seine Wangen, als er gepresst anfing zu lachen.
 

„Du verarschst mich!“, sprach der Sharinganträger mehr zu sich, als zu Naruto und bahnte sich seinen Weg an den Blauäugigen vorbei.
 

Blitzschnell umfasste der Chunin das Handgelenk Sasukes, hinderte ihn so an der Flucht in sein Zimmer.
 

Verzweifelt versuchte der Uchiha sich loszumachen, wurde scheinbar mit jedem vergeblichen Zerren einen feinen Ton dunkler und ließ den Blonden so leicht stutzen.

Langsam kam er dem Gesicht seines Gegenübers näher, besah sich dieses genau, bevor sich ein Grinsen auf seine Lippen schlich.
 

„Du magst mich auch“, stellte der Uzumaki fest und kassierte einen Blick des Clanerben, der mehr als nur feindselig war.
 

„Was bildest du dir ein? Wenn du wieder deine Späßchen treiben willst, dann geh doch einfach wieder die Köpfe der Hokage anmalen, oder such dir zumindest eine anderen Dummen.

Und jetzt lass mich los“, forderte Sasuke kühl und versuchte dabei immer weiter sein Handgelenk aus dem Griff des Chunins zu befreien, was ihm auch nach seinem letzten Satz gelang.
 

Womit jedoch keiner der Beiden gerechnet zu haben schien, war, dass der Schwarzhaarige mit so einer Wucht ziehen würde, die ihn selbst aus dem Gleichgewicht bringen würde.
 

Instinktiv versuchte Naruto den Clanerben aufzufangen, indem er ihn an den Händen packte, jedoch konnte er nichts mehr ausrichten, verlor seine Standhaftigkeit, als der Fuß von Sasuke den Knöchel des Blondschopfs weg schob und diesen, aufgrund der umschlungenen Hände, mit zu Boden zog.
 

Immer noch umfassten die Hände Narutos die des Sharinganträgers fest. Der Unterschied bestand nur darin, dass der Chaosninja der Länge nach auf Sasuke lag, ihre Gesichter nur wenige Zentimeter von einander getrennt.
 

Eine unglaubliche Wärme stieg in dem Blonden auf, als er den schnellen Herzschlag des unter ihm Liegenden spüren konnte.

Langsam richtete Naruto seine Oberkörper leicht auf, stützte sich auf seinen Unterarmen ab und konnte nun einen Blick in das gerötete Gesicht des Uchiha werfen, welcher sein Gesicht zur Seite abwendete, so ihre ineinander verschränkten Hände sah und noch ein kleines bisschen mehr errötete.
 

„Runter von mir“, zischte der Clanerbe schlicht, stieß mit seiner Forderung bei dem Blonden jedoch auf taube Ohren.
 

Er dachte nicht im Geringsten daran, jetzt aufzustehen. Zu fasziniert war er von der Reaktion des so unnahbaren Sasuke Uchiha.
 

//Süß, wie er versucht sich wieder zu fassen.//, schoss es dem Uzumaki durch den Kopf.
 

„Du wirst rot, Sasuke“, kicherte der Chunin leicht.
 

Ruckartig drehte der Uchiha seinen Kopf wieder so, dass er direkt in die blauen Iriden des Chaosninja sah.
 

„Geh gefälligst runter!“
 

Leicht überrascht sah Naruto seinen Freund an, hatte dieser ihn gerade ja beinahe schon angeschrieen.

Aber darauf konzentrierte er sich nur kurz.

Der Blonde wanderte mit seinem Blick das Gesicht Sasukes entlang.

Von den Augen zur Nase.

Von der Nase zu den Lippen.

Fuhr die Konturen dieser mit den Augen nach und kam dabei immer ein kleines Stück näher, bis es nur noch wenige Millimeter waren, die die beiden Münder voneinander trennten.
 

„Das wagst du dich nicht, Naruto“, flüsterte der Uchiha streng.
 

Wärme traf die Lippen des Uzumaki, ließ ein angenehmes Prickeln in ihm aufsteigen und bewegte ihn so zu seinem Handeln.

Langsam schloss der Chunin seine Augen, überbrückte die letzten Millimeter Abstand und verschloss seine Lippen mit Sasukes.
 

Ein unbändiges Gefühl stieg in ihm auf, ließ ihn keinen einzigen klaren Gedanken mehr fassen.

Aber dieses Gefühl war nicht das einzige, das ihn daran hinderte etwas wahrzunehmen, durch seine geschlossenen Augen bekam er nicht mit, wie der Schwarzhaarige seine Lieder auch langsam senkte, allem Anschein nach diesen Moment auch genoss.
 

Naruto wollte mehr.

Er wollte dieses Gefühl, diese Wärme, dieses angenehme Kribbeln auf seinen Lippen noch weiter intensivieren.

Er wollte, dass es nicht mehr aufhörte.

Wollte den Schwarzhaarigen weiter so nah sein, ihn weiter riechen, schmecken, berühren.
 

Leicht biss er in die Unterlippe des Clanerben, blendete die Welt um sich herum aus, nahm nur noch diesen einen Moment war.

Er hätte stundenlang so verharren können, wenn ihn nicht in diesem Augenblick ein lauter Knall, begleitet von einem pochenden Schmerz in seiner Wange, seinen Kopf weg geschlagen hätte.
 

Zwei Hände legten sich um seine Schultern, schoben ihn kurz und hart von dem Körper unter ihm.
 

Erschrocken legte der Blauäugige eine Hand an seine gerötete Wange, brauchte einige Sekunden, um sich zu sammeln und konnte dann zu Sasuke sehen.
 

Der Uchiha kniete nur wenige Meter vor ihm entfernt am Boden. Schockiert blickten ihn die dunklen Irden des Uchiha an, welcher leicht zitternd seine Lippen berührte, Naruto so vollends ins Gedächtnis rief, was er da gerade wirklich getan hatte.
 

„Sasuke, ich-“
 

Aber weiter kam der Blondschopf nicht, zu schnell hatte sich der Uchiha erhoben, sah noch einmal zum Uzumaki und drehte sich dann um, rannte schon beinahe in Richtung seines Zimmers.
 

„Sasuke, warte!“, rief der Chunin dem Schwarzhaarigen noch hinterher, aber alles was er erhielt, war das knallende Geräusch einer zugeschlagener Tür.

Die Trainingspause ist vorbei

~~~Sasuke~~~
 

Der letzte Monat des Herbstes war angebrochen und nur noch vereinzelt konnte man die farbenfrohen Blätter an den Baumkronen bestaunen, waren die meisten doch mit Hilfe des schier unaufhörlichen Regens und der erdigen Straßen zu einem braunen Matsch geworden.

Bildeten so eine hässliche Monotonie, die sich zu dieser späten Stunde jedoch unter einem schwarzen Mantel bedeckt hielt.
 

Laut und stetig prasselte der Regen gegen das Fensterbrett, hinterließ aufgrund des geöffneten Fensters eine Pfütze auf dem beholzten Fußboden.
 

Es war gerade zu eisig draußen und obwohl sich Sasuke innerhalb eines beheizbaren Raumes befand, konnte er seinen eigenen Atem erkennen.

Aber das interessierte ihn nicht.

Sollte er doch krank werden.

Wen kümmerte es schon?
 

//Naruto//, schoss es ihm durch den Kopf und sein ganzes Bemühen, seine ganzen Erfolge in Richtung von Klarheit waren verworfen.
 

Vor acht Tagen hatte ihn der Blonde... geküsst.

Noch immer konnte und wollte der Uchiha das nicht wahrhaben, wollte sich nicht eingestehen, dass er einen winzigen Moment Schwäche gezeigt und es zugelassen hatte.

Die Tatsache, dass er selbst die Augen geschlossen hatte, blendete er gekonnt aus, verbuchte sie, wenn es hart auf hart in seinem Kopf kam, als Kurzschlussreaktion seines Körpers aufgrund...

Ja weswegen eigentlich?

Er wusste es nicht.

Wusste nur, dass er so etwas in der Art für den Blonden fühlte, wie er es einst für Itachi empfand.

Nur dass das Gefühl dem Chunin gegenüber intensiver und übergreifender war.
 

Verzweifelt schlug er leicht mit seiner Stirn gegen die Zimmerwand, bewegte sich so nach etlichen Stunden wieder zum ersten Mal.

Der Uchiha konnte sich schon denken, was mit ihm los war, hatte ihn die Erkenntnis doch getroffen, als Naruto von ihm ein Gespräch verlangte.
 

„Wieso tut dieser Baka so etwas?“, flüsterte der Clanerbe die Frage leise vor sich hin, ließ seinen Kopf an der kühlen Wand gelehnt und betrachtet seine mit Gänsehaut überzogenen Arme.
 

„Warum tue ich so etwas?“
 

Mit einem Ruck war der Schwarzhaarige auf den Beinen, verließ sein Zimmer und fand sich auch schon vor einer Tür wieder, die ihm nur allzu deutlich ins Gedächtnis rief, dass er die letzten Wochen nicht allein verbracht hatte.
 

Ohne auch nur die Andeutung eines Klopfens schob er den bespannten Türrahmen auf und sah das, was er nicht sehen wollte.
 

Der Regen hüllte das recht geräumige Zimmer in ein bedrückendes Grau, bildete augenblicklich eine beinahe schon perfekte Harmonie mit dem Gemütszustand des Uchiha.
 

Leicht lehnte sich Sasuke an den Türrahmen, ließ von dort aus seinen Blick über den noch offenen Kleiderschrank bis hin zum Bett gleiten und sank anschließend langsam nach unten.

Der Schwarzhaarige zog seine Beine an, umschlang diese mit seinen Armen, um seinen schmerzenden Kopf darauf betten zu können, hatte aufgrund dessen nur noch die Möglichkeit aus dem Augenwinkel heraus in den Raum zu spähen.
 

Er war leer.

Der gesamte Raum war leer.

Einzig und allein die Möbel verliehen dem Zimmer etwas fülle.

Aber das änderte nichts daran.

Der Schrank war leer, das Bett gemacht und wieder ohne Bezug.
 

„Dobe“
 

Naruto war gegangen und das obwohl er noch gesagt hatte, dass er nicht ausziehen würde.

Freudlos lachte der 17-Jährige auf.

Wo bitte war sein Problem? Er wollte doch, dass der Blonde auszog und das hatte er ja auch getan.

Aber trotzdem.

Er war allein.

Schon wieder.

Und diesmal hatte er niemanden, dem er die Schuld geben konnte.

Niemanden, denn er war dieses Mal einzig und allein selbst daran Schuld.
 

„Du bist so ein verdammter Idiot, Sasuke“
 

Nur ein Flüstern, welches in dem laut eingesetzten Donnergrollen unterzugehen schien.
 

~~~Naruto~~~
 

Gähnend stieg der blonde Chaot aus seinem Bett und trottete in das nahe gelegene Bad, ließ seinen Weg einzig und allein durch das schwache Licht der nahen“ Straßenlaterne beleuchten.
 

Er brauchte keine Uhr, um zu wissen, dass es noch Stunden dauern würde, bis die Sonne aufging.

Hatte er doch auch schon die letzte Nacht so zugebracht.

Der Blonde würde in dieser Nacht kein Auge mehr zu tun.

Er konnte nicht.

Er fühlte sich nicht mehr wohl in dieser Wohnung, sie war ihm in den vergangenen Wochen fremd geworden und das obwohl er seit er denken konnte hier wohnte.
 

Mechanisch drehte der Chunin den Wasserhahn auf und ließ das kühle Nass in seine zur Schale geformten Hände fließen, benetze anschließen sein Gesicht mit dem gesammelten Wasser und versuchte so etwas Klarheit in seinen noch leicht dämmenden Verstand zu bekommen.

Es schien jedoch so, als ob die Mauer in seinem Kopf nicht verschwinden würde.
 

Beinahe schon aggressiv stellte er das Wasser wieder ab, brachte einen frustrierten Ausruf hervor und setzte sich anschließend auf den geschlossenen Deckel der Toilette.
 

Wie schon viele Male zuvor resümierte er das kürzlich Geschehene, kam jedoch wie auch schon davor zu keinem gescheiten Ergebnis, zu nichts, was seinen Auszug rechtfertigte.
 

Er war feige gewesen.
 

Der junge Chunin hätte damit rechnen müssen, dass Sasuke ihn nicht gleich an sich reißen würde und diesen, für ihn doch recht überwältigenden, Kuss erwidern würde.

Jedoch eine Ohrfeige und eine zugeschlagenen Tür?

Das war so was von überhaupt nicht typisch für den Schwarzhaarigen gewesen und traf den Blonden aufgrund dessen nur noch unvorbereiteter.
 

//Fast schon wie Sakura, wenn sie während einer Mission schlechte Laune kriegt//, schoss es dem 17-Jährigen durch den Kopf, verscheuchte für wenige Momente das Chaos seiner Gedanken und ließ ihn schmunzeln.
 

Bevor der Blauäugige jedoch seinen Gedankengang weiterführen konnte, drangen die ersten Sonnenstrahlen in das übersichtliche Bad Narutos, fesselten durch die einzigartige, warme Farbgebung voll und ganz seine Aufmerksamkeit und ließen ihn für kurze Zeit den Uchiha vergessen.
 

Er mochte Sonnenaufgänge.

Der Uzumaki liebte es, wenn die Landschaft in dem sanften Gold der Sonnen versank und einen neuen Tag ankündigte.
 

Gebannt verfolgte der Blondschopf das Spektakel vom Fenster aus.

Gab dem darauf folgenden Geschehnis eine gute Grundlage ihm einen Schrecken ein zu jagen.
 

„Neues Hobby?“, kam die ziemlich provokant wirkende Frage von der rechten Seite des blonden Chaoten.
 

Mit einem Satz war der Uzumaki wieder auf den Beinen und starrte ungläubig in das Gesicht seines Gegenübers.
 

„Was? Wie? Ich kann das erklären“, ratterte Naruto herunter und hob abwehrend die Hände in die Höhe, um so gegebenenfalls schneller einen Angriff abblocken zu können.
 

Anstelle des erwarteten Schlages jedoch verschränkte der Ältere der beiden seine Arme, unterstrich so das stumme >ich höre<, welches im Gesichtsausdruck von diesem abzulesen war.
 

„Nun ja, ich bin umgezogen“, kam es nach einigem Zögern über die Lippen des Uzumaki.
 

„Von Sasuke wieder in meine eigene Wohnung“, erklärte der Blondschopf leise, unterbrach so den abschätzenden Blick des Anderen und fesselte dessen Aufmerksamkeit aufgrund der gesprochenen Lautstärke.
 

„Wie ich sehe hast du dich ja wieder eingelebt und jetzt beweg dich. Für dich ist die Trainingspause vorbei“, kam es gedämpft von Kakashi.
 

Wie geheißen folgte Naruto seinem Sensei auf die sich langsam mit Leben füllende Straße, hielt jedoch verwirrt inne, als sich eben dieser in eine völlig andere Richtung wendete.
 

„Zum Trainingsplatz geht es aber da lang“, belehrte Naruto den teilweise Maskierten genervt.
 

Erst tauchte er plötzlich in seiner Wohnung auf, verdonnerte ihn wieder zum Training und lief dann selber in die falsche Richtung. Soviel dann zum Thema Vorbildfunktion.
 

„Ich weiß, geh schon mal vor“, kam es darauf schlicht von dem Grauhaarigen und wirkte seine Stimme vor wenigen Minuten noch genervt, so ließ sich nun nichts mehr davon in seinem Tonfall erkennen.
 

Mit einem letzten leichten Lächeln auf den Lippen, welches man unter der Maske nur erahnen konnte, verschwand der Grauhaarige in einer dichten Rauchwolke und mit einem gleichgültigen Schulterzucken begab sich der Uzumaki in Richtung des Trainingsplatzes.
 

~~~Kakashi~~~
 

Lautlos öffnete der ANBU die Tür, schlüpfte anschließend durch den entstandenen Spalt und huschte beinahe schon die Treppe hinauf.
 

Im oberen Stockwerk herrschte, wie zuvor im Erdgeschoss auch, Totenstille.

Einzig und allein das Pfeifen des Windes durch denn dünnen Spalt einer der vielen Zimmertüren sorgte für etwas Leben.
 

Hätte der Grauhaarige nicht gewusst, dass in diesem Haus jemand lebte, so hätte er dieses als unbewohnt abgetan.

Aber er wusste es besser.

Und er wusste auch in welchen Raum er zu suchen hatte.
 

Mit zielstrebigen Schritten, aber nicht mehr darauf bedacht besonders leise zu sein, näherte er sich der gesuchten Tür und öffnete diese auch sogleich.
 

„Bist du eigentlich wahnsinnig?“, kam es fast schon entgeistert vom Hatake, als er im Bruchteil einer Sekunde am Fenster stand und dieses geräuschvoll verschloss.
 

Vorsichtig näherte er sich der Person vor sich, ging gegenüber dieser in die Hocke, ehe er eine Hand ausstreckte und versuchte, die Stirn des Schwarzhaarigen zu berühren.

Mit einer schnellen Bewegung schlug Sasuke die Hand seines Sensei beiseite und blickte diesem gleichgültig entgegen.
 

„Du hast das Training geschwänzt, Sasuke, und da deine Reflexe einwandfrei zu funktionieren scheinen, wird deine Pause jetzt ein Ende haben“, seufzte der teilweise Maskierte und nahm wieder eine stehende Position ein, sah so auf den Uchiha herab.
 

Kakashi registrierte den Zustand seines Schülers mit Missfallen.

Sasuke hatte Fieber, aber das schien nicht das Problem zu sein, immerhin war das auch zu damaligen Zeiten kein Hindernis für den Clanerben gewesen.
 

„Wann hast du das letzte Mal was gegessen?“
 

Wie erwartet erhielt der Grauhaarige darauf keine Antwort, packte sich deswegen den Jungen am Arm und zog diesen hoch, nur um ihn anschließend am Handgelenk zu fassen und aus dem Raum hinaus auf den Flur zu zerren.
 

„Was soll das? Lass mich in Ruhe und geh doch wieder dein Buch lesen“, kam es gereizt vom Uchiha, dem die ganze Prozedur augenscheinlich nicht zu gefallen schien, da er versuchte sich aus dem Griff des Älteren zu befreien.
 

„Wer nicht hören will, muss fühlen“, grinste der Hatake breit.
 

„Du bist nicht mein Vater und jetzt lass mich los“, forderte der Kleinere emotionslos.
 

„Das nicht, aber ich bin immerhin dein Sensei und eine Art Vormund für dich, außerdem kommt das neue Buch erst nächsten Monat raus und das alte hab ich schon durch“
 

Und damit zog er den Schwarzhaarigen näher zu sich und verschwand mit diesem in einer Rauchwolke.
 

Für einige Momente konnte Kakashi den leicht desorientierten Blick von Sasuke sehen, welcher nach einem gefundenen Anhaltspunkt in Verwirrung umschlug.
 

„Du wirst mit mir einen Trainingskampf führen. Solltest du gewinnen, lasse ich dich in Ruhe und werde nicht mehr deinen Vormund spielen. Du kannst tun und lassen was du willst“, stellte der Hatake klar.
 

„Und wenn du gewinnen?“
 

„Dann werde ich dich nicht in Ruhe lassen. Und du wirst das akzeptieren“, beantwortete der Grauhaarige die Frage seines Schützlings und ging in Kampfposition.
 

„Und was macht sie da so sicher, dass ich da mitspiele?“
 

„Weil du den Ehrgeiz eines Uchiha besitzt und meine Herausforderung nicht anzunehmen wäre ein Beweis von Schwä-“
 

Weiter kam der Jonin nicht, wurde von dem Angriff Sasukes und der darauf folgenden Explosion am Weitersprechern gehindert.
 

~~~Naruto~~~
 

>Geh schon mal vor<, dass war ja mal wieder so typisch für ihren Sensei. Sakura und er warteten jetzt schon seit den frühen Morgenstunden auf ihren Sensei. Dass dieser für gewöhnlich immer zu spät kam, war ihnen ja auch nicht neu.

So schlimm wie heute war es aber noch nie gewesen.
 

Allmählich senkte sich die Sonne über Konohagakure, tauchte das Dorf so in ein beruhigendes rot-orange. Nur dass diese beruhigende Wirkung bei dem Blonden nicht so ganz zu fruchten schien.
 

„Warum schleppt er mich hier her, wenn eh nichts stattfindet?“, murrte der Uzumaki sichtlich verstimmt und ließ sich, mit verschränkten Armen, ins Gras fallen.
 

„Vielleicht ist ja was passiert? Du riechst doch bestimmt auch das verbrannte Holz“, äußerte die junge Kunoichi und sah in die Richtung aus der der Geruch zu stammen schien.
 

„Ja und?“, kam es bissig von Naruto.
 

„Es hört sich auch nach einem Kampf an“, erwiderte Sakura interessiert.
 

Der Blauäugige, welcher bis dahin nicht sonderlich auf seine Umgebung geachtete hatte lauschte nun interessiert und stellte fest, dass es stimmte.

Ein Knall ertönte und die Tatsache, dass er nur sehr schwach an das Ohr Narutos drang, ließ darauf schließen, dass sich der Schauplatz der Auseinandersetzung in weiter Ferne befand.
 

„Ich würde jetzt auch lieber kämpfen, als auf Kakashi-Sensei zu warten“, kommentierte der Chunin und reflektierte sein Missfallen gekonnt in seiner Mimik.
 

„Aber was ist, wenn es etwas Ernstes ist?“, gab die Rosahaarige ernst zu bedenken.
 

„Wie meinst du das? Was soll schon passiert sein?“, hakte der Blauäugige gegenwärtig nach.
 

„Was ist, wenn Orochimaru hier ist, um Sasuke zurü-“
 

Weiter kam die Rosahaarige nicht.

Mit einem Satz war der Blondschopf auf den Beinen, schnitt Sakura das Wort ab, indem er sie an den Schultern packte. Keine der beiden bekam mit, dass die Kampfgeräusche verebbten und schließlich ganz erloschen. Sie waren selbst auf das Gefühl der Sorge fixiert.

Naruto hatte an Orochimaru schon gar nicht mehr gedacht.
 

„Stören wir?“
 

Blitzschnell drehten die beiden Chunin ihren Kopf nach rechts, blickten so genau zu ihrem Sensei und zu Sasuke, welche beide ziemlich angeschlagen aussahen.
 

„Was ist denn mit euch passiert?“, kam es synchron von den beiden Jugendlichen.
 

Ein mulmiges Gefühl stieg in dem Blonden auf und vermischte sich mit der noch vorhandenen Sorgen zu einer schmerzhaften Mischung, als er den Clanerben so sah. Sasuke machte den Eindruck, als hätte er einiges abbekommen und das versetzte den Blonden in Unruhe, immerhin war der Clanerbe nicht gerade langsam, geschweige denn schwach.
 

„Was denn? Kein sie sind zu spät?“, fragte der Grauhaarige überrascht und sah in den Himmel.
 

„Wie es scheint, lohnt es sich heute nicht mehr. Ihr könnt nach Hause gehen“
 

Damit wand sich der ehemalige ANBU auch schon ab und machte Anstalten sich von Trainingsplatz zu entfernen. Die protestierenden Rufe ignorierte er dabei gekonnt.
 

„Hey, meinen sie nicht auch, dass sie vergessen haben, was zu sagen?“, kam es wütend von dem Uzumaki.
 

Plötzlich blieb der Grauhaarige stehen, drehte sich langsam zu den dreien um und lächelte diese an.
 

„Morgen fängt das Training vor Sonnenaufgang an. Wir haben einiges nachzuholen“
 

Mehr kam nicht von dem Hatake.
 

Die Wut in dem Blonden stieg und er musste zugeben, dass es ihm schwer fiel, nicht auf seinen Sensei los zugehen.

Als aber eben genau dieser sich noch ein letztes Mal zu seinen Schülern drehte, um einem davon etwas zu sagen, war diese Wut wie weggeblasen und wurde von Verwirrung und Unglauben abgelöst.
 

„Vergiss nicht ausreichend zu essen. Ach und geh nicht zu spät ins Bett, morgen wird ein anstrengender Tag, Sasuke“
 

Immer wieder sah der Blonde zwischen dem Uchiha und dem kleiner werdenden Hatake hin und her. Wartete auf einen Reaktion des Schwarzhaarigen, welche aber nicht so recht kommen wollte.
 

„Wa-?“, setzte Naruto an, wurde aber vom Schwarzhaarigen mit einem Blick zum Schweigen gebracht.
 

„Tss“, war die einzige Bemerkung des Clanerben, bevor auch dieser sich zum Gehen wand und schließlich aus dem Blickfeld des Chaosninja verschwand.
 

„Was war das?“, fragte die Kunoichi nach einigen Momenten in die Stille hinein.
 

„Ich weiß es nicht“, kam darauf die Antwort des Blonden.
 

//Hab ich irgendwas verpasst?//, war der letzte Gedanke Narutos, bevor dieser sich von seiner Teamkameradin verabschiedete und nun seinerseits den Trainingsplatz hinter sich ließ.

Verschwunden

~~~Tsunade~~~
 

Es war tiefe Nacht und nur vereinzelt konnte man die Sterne am Firmament entdecken, schien es doch beinahe so, als würden sich diese so wie der Mond hinter der dicken Wand aus vorhandenen Wolken verstecken.
 

Resigniert ließ die jung wirkende Blondine ihren schmerzenden Rücken gegen die weiche Lehne ihres Bürostuhles sinken, schnappte sich in dieser zurückgelehnten Position die für die heutige Nacht letzte Akte mit der Aufschrift >Wichtig<.
 

Mit jedem Millimeter, mit dem sie die Akte weiter auf sich zu bewegte, nahm das Gefühl der Vorfreude mehr und mehr zu, nur um beim Lesen der vorliegenden Zeilen gänzlich zu erlischen.
 

„Unmöglich, das ist unmöglich“, wisperte die Frau immer und immer wieder vor sich hin, während sie weiterhin den Inhalt der geschriebenen Worte verfolgte.
 

„Shizune!“, kam es beinahe schon gebrüllt von Tsunade, deren Rufen von dem Geräusch einer auf den Tisch geschlagenen Akte begleitet wurden.
 

Das Dorfoberhaupt wusste nicht, wo sich ihre Gehilfin zu befinden schien, aber es war eindeutig zu weit weg.

Sekunden, welche der Blonden wahnsinnig lang vor kamen, verstrichen eine nach der anderen, bevor sie die schnellen Schritte auf den Flur ausmachen konnte und kurz darauf eine ziemlich verschlafen aussehende Shizune die Tür hektisch öffnete.
 

„Tsuna-“, weiter kam die eben Gerufene nicht, verstummte sofort, als sie in das ernste Gesicht ihrer Gegenüber sah.
 

„Hol mir Kakashi!“, kam der Befehl der Sanin, welcher keinen Platz der Widerrede ließ, zumindest dachte sie dies.
 

„Aber wa-“
 

„Sofort!“, unterbrach sie barsch und mit einem drohenden Unterton ihre Gehilfin, welche sich auch daraufhin schnellstmöglich auf den Weg machte.
 

Wieder allein in ihrem Büro stand sie ruckartig auf, vergessen waren ihre Rückenschmerzen und ihre erst kürzlich zurückgelegte Hoffnung auf den Feierabend.

Präzise und ohne Umschweifen holte sie das einzige Foto aus der so harmlos aussehenden Mappe und besah sich dieses aufmerksam.

Es war vollkommen unmöglich, das was sie da sah und doch schien es so, als ob es der Realität entspräche.

Etliche Minuten starrte sie auf das Bild, prägte sich jede Einzelheit auf diesem ein.
 

Ein Geräusch hinter ihr und der Rauch zu ihren Füßen ließ sie herum fahren und in das maskierte Gesicht des Grauhaarigen blicken, welcher einfach nur da stand und die Ältere mit einer hochgezogener Augenbraue musterte.
 

„Du wirst zu einer Erkundungsmission aufbrechen und mir Informationen über Folgendes liefern“, forderte die Frau und hielt ihm die Akte unter die Nase.
 

Geduldig las er sich diese durch, runzelte hier und da bei einigen Textpassagen die Stirn, um nach Abschluss des Lesens irritiert in das Gesicht der Hokage zu schauen.
 

„Warum übernimmt das keiner der Anbu?“, kam die berechtigte Frage vom Hatake, als er der Frau die Akte wieder zurückreichte.
 

„Weil er angeblich an all diesen Taten beteiligt war“, kommentierte das Dorfoberhaupt beinahe schon tonlos und händigte ihm das sich immer noch in ihren Händen befindende Foto aus.
 

Auf einmal flog die Tür zum Büro der Hokage auf und gab so den Blick auf eine ziemlich außer Atem gekommenen Shizune frei.
 

„Kakashi Hatake ist auf dem Weg hie-, oh Entschuldigung“, damit wollte sich die Brünette auch schon wieder aus dem Raum stehlen, als sie durch die Stimme des Grauhaarigen zurückgehalten wurde.
 

„Shizune-San, könntest du bitte meinen Schülern sagen, dass das Training morgen ausfällt?“
 

Er wartete keine Antwort ab, sondern verschwand in einer dichten Rauchwolke.
 

„Was zum Henker ist hier eigentlich los?“, kam es schwer atmend von der Kurzhaarigen, während sie sich auf der kleinen Couch niederließ.
 

„Wir haben ein ziemliches Problem“, kam es knapp von der Sanin, welche mit einer flüssigen Bewegung den Gegenstand in ihrer Hand direkt auf dem Schoß der Dunkelhaarigen platzierte und Anstalten machte aus den Raum zu gehen.
 

„Ach und übrigens, Shizune? Ich will nicht, dass Danzo auch nur ansatzweise ein Gerücht zur Existenz dieses Dokumentes und dessen Inhalt erfährt. Sollte er das doch tun...“
 

Tsunade musste den Satz nicht zu Ende sprechen, die Betonung jedes einzelnen Wortes und die Stimmlage in der diese ausgesprochen wurden ließen keinen Zweifel daran, dass Shizune besser nicht wollte, dass der Älteste etwas erfuhr.
 

~~~Naruto~~~
 

Grübelnd saß der Blondschopf auf einem der Hocker am Tresen und genoss seine Nudelsuppe.

Die heutige Trainingseinheit wurde abgesagt und obwohl sie alle erst davon erfahren hatten, als sie schon zwei volle Stunden auf ihren Sensei gewartet hatten, hatte der blonde Chaot nicht einen Moment damit verbracht sich über die verlorene Zeit aufzuregen.
 

Streng genommen hatte er alles bekommen, wofür er sich zum Platz begeben hatte.

Er hatte Sasuke wieder gesehen.

Zwar war dieser schweigsam wie immer und hatte den Chunin keines Blickes gewürdigt, aber er hatte ihn gesehen.

Und obwohl ihn diese Tatsache glücklich machen sollte, tat sie es nicht.

Es war die Gegebenheit, dass einiges zwischen den beiden vorgefallen war.

Einiges, das nicht gänzlich, wenn nicht sogar noch überhaupt nicht geklärt war.

Es war der Grund, warum der Uchiha ihn mehr ignorierte als er es bei der Kunoichi tat.
 

Schlürfend leerte er den Inhalt der vor ihm gestandenen Schüssel und legte den zu bezahlenden Betrag auf den schmalen Tresen, bevor er sich von dem Besitzer verabschiedete und nach Hause ging.
 

Naruto hatte keine Ahnung, wie er sich weiterführend seinem Freund gegenüber verhalten sollte.
 

//Freund?//, kam es dem Chunin in Gedanken und eine leichte Röte überkam seine Wangen, als er sich der Doppeldeutigkeit dieses Wortes bewusst wurde.
 

Der Uchiha hatte ihm eindeutig klar gemacht, was er von der ganzen Sache zu halten schien.

Lebhaft spielte sich die Szenerie im Kopf des Chaosninja ab.

Verursachte ein unangenehmes Stechen in seiner Brust und ließ ihm geräuschvoll die Luft aus seinen Lungen weichen.

Oh ja, Sasuke hatte ihn auf eine, für den Schwarzhaarigen recht untypischen Weise zu verstehen gegeben, dass er von den ganzen Gefühlen nichts wissen wollte.
 

Ruckartig machte der 17-Jährige kehr und rannte schon beinahe in die entgegengesetzte Richtung.

Der Entschluss hatte sich so schnell in seinem Kopf verfestigt, dass er einfach handelte.
 

Naruto hatte schon beinahe das halbe Dorf durchquert, als er sein Ziel endlich erreichte. Kurz verharrte er vor dem doch recht imposanten Eingang, atmete einmal tief durch und überquerte die Schwelle zu dem vor ihm liegenden Viertel mit schnellen Schritten.
 

Zielstrebig ging er die einzelnen Straßen entlang, besah sich nicht wie noch zu Anfang die einzelnen Gebäude und stand auch schon kurz darauf vor dem angestrebten Hauseingang.

Schnell schob er die Tür beiseite und trat in das Innere, wurde augenblicklich anstatt von der erwarteten Wärme, von der gleichen Kälte wie zuvor auch schon draußen eingehüllt.
 

Der Chunin machte sich nicht die Mühe sich seiner Schuhe zu entledigen, sondern schritt direkt die weitläufige Treppe empor.

Es war, als wäre er niemals ausgezogen, als er am oberen Treppenabsatz zu stehen kam und direkt auf die mit kunstvoll bemalter Seide bespannte Tür am Ende des langen Flures blickte.

Gänsehaut überzog den Uzumaki und augenblicklich begann sein Herz schneller zuschlagen, als er sich ins Gedächtnis rief, was ihm in diesem Raum offenbart wurde, wie tief er einen Einblick in die Vergangenheit, in die Gefühle des Clanerben erhascht hatte.
 

Schnell schüttelte Naruto den Kopf, vertrieb so den momentanen Gedanken aus diesem und setzte seinen Weg fort. Direkt zu einer der auf diesem Flur verteilten Türen.

Wie auch schon zuvor am Tor zu diesem Viertel, verweilte er für den Bruchteil einer Sekunde und riss diese dann auch schon förmlich auf.
 

Wie versteinert blieb er stehen, brauchte einen Moment, bis die Szenerie, welche sich vor ihm befand, wirklich realisierte.

Gemächlich senkte der Chunin seine Augenlider, ballte synchron dazu seine Hände zu Fäusten.

Ein Zittern erfasste den jungen Körper des Uzumaki und dieser wusste nicht, ob es an der Wut, der Enttäuschung oder der Verzweiflung lag, welche gerade in ihm empor stiegen.
 

Tief vergrub er seine Finger in die dazugehörige Handfläche, biss sich so fest er konnte auf die Zähne und verharrte wenige Momente in dieser Haltung, ehe er ruckartig die Augen öffnete.
 

„Du verdammter Mistkerl, du hattest es versprochen!“
 

Der Schrei, welcher wohl noch von draußen zu hören gewesen war, hätte wohl einen vorbei Laufenden dazu gebracht stehen zu bleiben.

Aber in diesem Teil Konohas gab es niemanden, der es durchquerte und so gab es auch niemanden, der den Ausruf beachtet, niemanden, der durch den lauten Knall der aufgeschlagenen Haustür erschrak und auch niemanden, der dem wutverzerrtem Gesicht Narutos Beachtung schenkte.
 

Mit einem kraftvollen Sprung beförderte sich der blonde Chaot auf eines der Dächer der zahllosen unbewohnten Häuser.

Schritte, welche ihn blitzschnell von einem zum nächsten von diesen trugen, ihn mit jedem der zurückgelegten Überdachungen mehr und mehr aus Konohagakure hinaus führte und in ihm mit jedem hinter sich gelassenen Meter mehr dazu anspornten das Chakra des Schwarzhaarigen außerhalb der Dorfmauern zu finden.

Nicht für mich, bitte

~~~Kakashi~~~
 

Lautlos und ohne ein Anzeichen der Präsenz bewegte sich der Grauhaarige durch den lichten Wald.

Schon seit einigen Stunden versuchte er das zu finden, wonach er suchte, aber bis jetzt war diese Suche erfolglos geblieben.

Eine unangenehme Stille lag über der weitläufigen Fläche der Natur, kein einziger Windzug sorgte für eine Art von Bewegung. Der gesamte Forst war wie ausgestorben, aber dennoch, da war etwas, was den ehemaligen ANBU so in Alarmbereitschaft versetzte.

Es war der plötzlich aufgetauchte, seichte, kaum wahrnehmbare Chakrafluss und die entfernten, gehetzt wirkenden Schritte, welche eindeutig nicht zu der dieser spürbaren Präsenz gehörten.
 

Kakashi beschleunigte seine Schritte, hatte so schon beinahe das anscheinende Verfolgungsspiel erreicht, als dieses abzubrechen schien und der laute Schrei einer Frau die Stille des Waldes zum Einsturz brachte.
 

So schnell er konnte bewegte er sich auf den Ursprung des Rufes zu.

Aber er kam zu spät.

Die Lichtung, auf welcher er sich nun befand, war zu einem Hinrichtungsplatz geworden. Eine junge Kunoichi lag regungslos auf dem Boden.

Das tiefrote Blut, dessen Ursprung der aufgetrennten Halsschlagader entsprach, sickerte schwer und zäh in den trockenen Waldboden.

Kakashi verharrte einige Momente hinter dem breiten Baumstamm, bis er sich sicher war, dass er sich selbst außerhalb der Angriffsfläche des Mörders befand.

Nicht aber, weil er Angst hatte, sondern weil er es sich nicht erlauben konnte jetzt einen Fehler zu begehen und dem Unbekannten womöglich die Chance auf Flucht zu gewährleisten.
 

Geräuschlos und immer noch darauf bedacht nicht das kleinste bisschen seines Chakras zu erkennen zu geben, ging er auf das Opfer zu, versuchte einen Blick auf das Stirnband zu erhaschen, von dem er eigentlich wusste, dass der Ninja, welcher hierfür verantwortlich war, es wie bei jedem Opfer mitgenommen hatte.

Er wollte sich schon wieder von der jungen Frau abwenden, als ihm das Aufblitzen von Metall unter den dichten Ponysträhnen und den langen, fächerförmig ausgebreiteten Haaren von dieser auffielen.

Interessiert beugte sich der Jonin hinab, strich die störenden Strähnen beiseite und erstarrte augenblicklich beim Anblick des Stirnbandes.

Der Hatake zweifelte kein bisschen daran, dass die Person, welche er verfolgt hatte, von ihm gewusst hatte, ihn wahrgenommen hatte und wusste, dass er verfolgt wurde, aber im Moment bereitete ihm das keineswegs Sorgen.

Seine Hand ließ von dem Pony der Frau ab, umfasste nun die langen Strähnen, welche sich auf dem Waldboden ausbreiteten und schob diese ebenfalls beiseite, verborgen so nicht mehr das, was sie sollten.

Und das Gesehene ließ den Grauhaarigen hart schlucken.
 

Dreizehn Opfer, die tote Frau vor ihm mit eingeschlossen, hatte der Unbekannte auf dem Gewissen und es waren genau dreizehn Stirnbänder, welche nun vor ihm lagen.

Jedes von ihnen zeigte das gleiche Symbol.

Jedes von ihnen sprach dafür, dass die gesamten Toten aus ein und demselben Dorf stammten.

So schnell er konnte ließ er von den Haaren der Frau ab, begab sich wieder in eine aufrechte Position und hielt einige Minuten Ausschau nach dem Chakra, welches er zuvor auch schon wahrgenommen hatte, aber es war nicht mehr da.
 

Resigniert sah der Jonin noch einmal auf die tote Kunoichi zu seinen Füßen, bevor er noch einmal in die Hocke ging und die Stirnbänder einsammelte. Er konnte sich schon lebhaft die Reaktion der Fünften vorstellen, aber daran wollte er jetzt nicht denken. So schnell er konnte machte er sich wieder auf den Weg in sein Heimatdorf, welches Stunden weit entfernt lag und dessen Weg durch den eingesetzten Regen keineswegs angenehmer wurde.
 

~~~Naruto~~~
 

Unerbittlich rannte er durch den Regen.

Der Blonde wusste nicht, wo er anfangen sollte zu suchen, aber er wusste, dass er suchen musste und wenn auch nur, um diesen arroganten Teme gewaltig eine reinzuhauen.

Dass er sich keineswegs bei der Hokage abgemeldet hatte, verstand sich, für ihn zumindest, von selbst.
 

Was hätte er denn sagen sollen, wenn sie nach dem Grund für seinen plötzlichen Wunsch das Dorf verlassen zu dürfen gefragt hätte?

Er hätte ja schlecht sagen können >Ach weißt du, Baa-chan, Sasuke ist nicht in seinem Haus und auch sonst nirgends, ich geh ihn dann mal suchen.<, das hätte garantiert nichts Gutes für den Uchiha nach sich gezogen.
 

Kontinuierlich stellte sich der Chunin vor, was er mit dem Schwarzhaarigen anstellen würden, wenn er diesen gefunden hätte und eins wusste er jetzt schon, es würde für Sasuke sehr schmerzhaft enden, egal wie. Um dies jedoch in die Tat umsetzen zu können, musste er erst einmal den Sharinganträger finden, und das stellte sich als durchaus kompliziert heraus, zumal er trotz der Stunden, in denen er nun schon auf der Suche war, nicht das kleinste Ergebnis erzielt hatte.
 

Obwohl sich seine Kleidung immer mehr mit dem sich aus dem Himmel ergießenden Nass voll sog und so an Gewicht zunahm, wurde der Uzumaki nicht langsamer. Er hatte lange genug trainiert, um nicht zu schnell zu ermüden und vor allem um das bisschen zugelegte Gewicht und die Kälte, welche sich als kleine Dampfwolke seines Atems vor seinem Gesicht bemerkbar machte, auszuhalten.

Er wäre wahrscheinlich noch Stunden lang so ziellos durch den Wald gestreift, wenn er nicht aus einem nahe gelegenem Dorf das gesuchte Chakra wahrgenommen hätte.

Nur ein winziger Moment, in dem er es hatte realisieren können, bevor dieses wieder verschwand, aber es bestand kein Zweifel daran, dass Sasuke sich in diesem Dorf befand.
 

Ruckartig wechselte er die Richtung, schlug sofort den Weg ein, welcher ihn zu Sasuke brachte und seine Wut schien sich mit der langsam dazu kommenden Erleichterung etwas abzukühlen.

Nichts desto weniger würde der Schwarzhaarige sich auf etwas gefasst machen können.
 

Die letzten Bäume versperrten nur noch spärlich den Blick auf den Aufenthaltsort des Uchiha und waren nach wenigen Metern dann auch gänzlich verschwunden, als er an die Grenzen der Örtlichkeit angelangt war und diese auch, ohne zu zögern, überquerte.
 

Darauf bedacht das Chakra des anderen ausfindig zu machen, schritt er durch die belebten Straßen, rempelte hier und da Passanten an, welche ihm zahlreiche Zurechtweisungen hinterher riefen, welche alle von dem Blauäugigen geflissentlich überhört wurden. Waren sie doch alle nichtig im Vergleich zu dem, weswegen er hier war.

Aber es stellte sich heraus, dass seine Theorie um einiges einfacher war, als die Praxis.

Er hatte das Gefühl, als würde er eine Nadel im Heuhaufen suchen und diese Nadel war alles andere als kooperativ! Hinzu kam noch, dass die Sonne unterging und die Erfolgsquote so noch einmal einen gewaltigen Dämpfer verpasst bekam.
 

Unentschlossen blieb der blonde Chaot stehen und versuchte sich zu entscheiden, wie es weitergehen sollte. Er suchte nun schon einige Zeit, hatte aber nichts finden können.

Was, wenn Sasuke schon weiter gezogen war?
 

Aber Naruto konnte sich nicht helfen, er hatte das starke Gefühl, dass er hier bleiben sollte und so steuerte er ein kleines Motel an, um sich eine Unterkunft für die Nacht zu mieten.
 

~~~Kakashi~~~
 

Ein dunkler Schleier war gerade im Begriff sich über Konohagakure zu legen, als der grauhaarige Jonin das Tor zu diesem Dorf passierte. Er hatte unheimlich eilig und dieser Eile lag einer Tatsache zugrunde, welche nicht den geringsten Aufschub duldete.

Hatte der Weg bis zu diesem Dorf fast den halben Tag gedauert, so waren es nun nur Minuten, die ihn von der Tür der Hokage trennten.

Minuten, welche er mühelos zurücklegte.
 

Schwungvoll wurde die massive Tür aufgestoßen, ohne dass der Neuankömmling seine Ankunft gemeldet hatte.

Anstatt jedoch von einer aufgrund der Störung wütenden Tsunade empfangen zu werden, spiegelte sich in der Mimik der Sanin Verwunderung wieder.
 

„So früh hatte ich dich aber noch nicht zurück-“
 

Weiter kam die Blonde nicht, wurde durch das metallische Klirren der sich auf ihren Schreibtisch ergießenden Stirnbänder unterbrochen.
 

„Ich kam zu spät, er hatte schon ein neues Opfer erwischt“, sprach der Hatake, während sich die Ältere von beiden jedes Stirnband genauer betrachtete, bei jedem von diesen ihre Stirn ein wenig mehr in Falten zog.
 

„Als ich mir die Frau genauer angesehen habe, hab ich alle diese Stirnbänder gefunden“, berichtete Kakashi weiter und wartete die schlussendliche Reaktion der Fünften ab, welche auch nicht lange auf sich warten ließ.
 

„Die Ermordeten waren alle Ninja aus Otogakure“, hauchte die Blonde fassungslos, ehe sie sich blitzschnell erhob und mit vor Schreck geweiteten Augen den Jonin ansah.
 

„Wo wurde die Frau ermordet?“
 

„Ungefähr drei Stunden südlich von hier, kurz vor einem kleinen Dorf“, beantwortete der Hatake die Frage der Hokage, konnte deren plötzliche Aufruhr nicht ganz nachvollziehen.
 

Ein lauter Knall und ein anschließendes Klirren waren die Folge auf die Worte des teilweise Maskierten.
 

„Du wirst Richtung Süden gehen, Kakashi, und du wirst in dem Dorf haltmachen“, befahl die Blondine.
 

„Ich denke nicht, dass der Mörder in diesem Dorf Rast gemacht hat“, gab der Grauhaarige zu bedenken, erntete prompt einen wütenden Blick seitens Tsunade.
 

„Es geht mir auch nicht um diesen Irren, es geht mir darum, dass du Sasuke Uchiha wieder in dieses Dorf schleppst!“
 

Laut verließen die Worte die Lippen der Sanin, nahmen auch nicht an Lautstärke ab, als diese weiter sprach.
 

„Die Otonin wollten ganz offenkundig hier her, weswegen meinst du wohl? Und jetzt beweg dich endlich!“
 

Mit einem lauten >Plopp< war Kakashi verschwunden, lief so schnell er konnte in die Richtung, aus der er vor nicht allzu langer Zeit gekommen war.

Er wusste genau, wie die Lage war und er würde nicht so dumm sein, diese zu unterschätzen. Der Mörder all dieser Ninja hatte zweifellos auch eine Ausbildung zu diesem Beruf genossen, warum aber hatte er sie umgebracht, wenn er nicht selbst ein Interesse an dem Clanerben hegte?

Damit hatte er also mit zwei unterschiedlichen Fraktionen als Gegner zu rechnen.

Mit einem kräftigen Stoß beförderte er sich von einem Ast zum nächsten, wiederholte diese Prozedur immer und immer wieder und dies so schnell, dass er für das menschliche Auge nicht mehr sichtbar war.

In der Hoffnung, dass noch nichts Ernsthaftes passiert war.
 

~~~Naruto~~~
 

Frustriert schmiss sich der Uzumaki auf das Bett seines angemieteten Zimmers und atmete einmal tief und geräuschvoll ein und aus.

Hier war er also, in einem ihm fremden Dorf, um einen selbstmörderischen Vollidioten zu finden.
 

//Großartig//, schoss es dem Blauäugigen ironisch durch den Kopf, während er seine Arme hinter dem Kopf verschränkte und resigniert die Augen schloss.
 

Er konzentrierte sich auf die anhaltende Stille, blendete so alles andere um ihn herum aus und nahm schlussendlich nur noch seinen eigenen Herzschlag wahr. Wie lange Naruto so verweilte wusste er nicht, aber es kam ihm viel zu kurz vor, als ein plötzlicher Impuls von außen ihn das Adrenalin in seinen Körper pumpen ließ.

Es war goldrichtig gewesen hier zu bleiben, denn er konnte klar und deutlich das Chakra seines Freundes fühlen.

Mit einer schnellen Bewegung hatte er das Bett verlassen und wenige Sekunden später auch das Motel, in dem sein Zimmer lag.
 

Zielstrebig folgte er der nur allzu bekannten Präsenz, konnte fühlen, wie er diesem immer näher kam und wenige Momente später außerhalb des Dorfes marschierte.

Vollkommene Dunkelheit, welche durch den hellen Schein des Vollmondes an ihrer Intensivität einbüßte, umfing ihn, als er sich geräuschlos auf einen der Äste der umher stehenden Bäume schwang und seinen Energiefluss weiterhin unterdrückt hielt.
 

Es dauerte nicht lange und er konnte das Rückenprofil des Uchiha ausmachen. Gerade als er eine Schritt zulegen wollte und dem Schwarzhaarigen die Abfuhr seines Lebens erteilen wollte, unterdrückte dieser sein Chakra, ließ den Blonden sofort den eben gehegten Vorsatz vergessen und abwarten.
 

Nicht lang, tatsächlich waren es nur wenige Sekunden gewesen und der Blonde spürte es auch.

Sie waren nicht alleine und wenn sie entdeckt würden, wären sie eindeutig in der Unterzahl.

Immer näher schlich sich Sasuke an die fremde Präsenz heran und immer weiter folgte der Uzumaki ihm.

Mehrere Minuten lang.

Immer weiter und weiter.
 

Eine schnelle Bewegung von rechts forderte die volle Aufmerksamkeit des Chunin, als er plötzlich in zwei blutrote Irden sah.

Ein Laut der Verwunderung kroch in der Kehle des Blonden empor, wurde aber von der Hand des Sharinganträgers erbarmungslos erstickt.

Hart, aber dennoch lautlos schlug er mit dem Rücken gegen den Baumstamm zu seiner Linken, nahm den entstandenen Schmerz nur schemenhaft war, war er doch viel zu sehr von dem eindeutig wütenden Gesichtsausdruck, welcher nur wenige Zentimeter von seinem Gesicht entfernt ruhte, abgelenkt.
 

„Was soll das werden?“, drang die leise gezischte Frage an sein Ohr, welche eindeutig von Grobheit getragen wurde.
 

„Oh weißt du, ich schlafwandle. Wonach sieht es denn aus, du Idiot?“, kam es ebenso leise, aber um einiges angriffslustiger von dem Blondschopf.
 

„Jedenfalls nicht nach schlafwandeln. Geh wieder zurück“, forderte der Schwarzhaarige gleichgültig.
 

„Oh ja, gute Idee und in zwei Wochen kann ich dich dann mit Orochimaru ansprechen. Das kannst du so was von vergessen, Teme!“, kam es aufgebracht vom Uzumaki.
 

Das nächste, was der Uzumaki wahrnahm, war ein heftiger Stoß vom Uchiha, welcher ihn, im wahrsten Sinne des Wortes, von Baum fegte und kurz danach das laute Splittern von Holz, als dieser in Stücke splitterte.
 

Ein lauter Fluch, gesprochen von dem Schwarzhaarigen, ließ Naruto die Situation klar werden. Die letzten Worte hatte er eindeutig zu laut gesprochen.

Sie waren aufgeflogen.

Die Ninja, welche Sasuke offenkundig verfolgt hatten, hatten sie entdeckt und waren zum Angriff übergangen.
 

Als sich der Hagel der unzähligen Baumsplitter gelegt hatte, gab dieser den Blick auf sechs Ninja frei, aber das sie in der Unterzahl waren, wurde durch die Tatsache in den Schatten gestellt, dass alle diese Ninja ein Notenzeichen auf ihren Stirnbändern trugen.
 

„Oh Shit“
 

Mehr brachte der Blauäugige nicht hervor, als er sich in die Angriffsstellung begab und auf das Kommende wartete.
 

~~~Sasuke~~
 

Ruhige musterte der Uchiha die Umgebung mit seinen Sinnen, gab so nach außen hin nicht das kleinste Indiz dafür, dass er sich einen Überblick über die Lage verschaffte.

Sie waren umzingelt und die sechs Ninja vor ihnen waren bei weitem noch nicht alle.

Er konnte in den umher stehenden Bäumen noch weitere von ihnen ausmachen, aber so wie es schien, war er der einzige von den beiden, dem das klar war.
 

Er hätte wissen sollen, dass der Blonde ihn, im Falle des Verschwindens, suchen würde.

Dass der Schwarzhaarige diese ganze jetzige Situation hätte umgehen können, wenn er gegenüber dem Blauäugigen erwähnt hätte, warum er dies tat, verdrängte er geflissentlich. Zu lange hatte er mit Naruto schon nicht mehr geredet, als dass diese Möglichkeit in Betracht gekommen wäre.

Es schien schon beinahe so, als ob die in den letzten Tagen wieder mühsam erarbeite Maske der Gleichgültigkeit zu bröckeln begann, als er zu dem Blauäugigen blickte.
 

Naruto war in voller Kampfbereitschaft.

Sein Körper war angespannt, sein Gesicht von Entschlossenheit gekennzeichnet und sein Stand fest darauf ausgerichtet, möglichen Angriffen schnellstmöglich auszuweichen und einen Gegenangriff zu starten.
 

//Nein!//, schoss es dem Sharinganträger durch den Kopf.
 

Er wusste nicht warum, aber er wollte nicht, dass dem blonden Chaoten wegen ihm etwas passierte.

Das hier war eine Sache, welche den Chunin nicht das Geringste anging, etwas womit er alleine klarkommen musste.

Etwas woran er im weitesten Sinne alleine dran schuld war.

Der Clanerbe wusste nicht, wie das hier enden würde, aber er wusste, dass er Naruto schnellst möglich von diesem Ort weg wissen wollte.

Nicht weil er ihm ein Klotz am Bein war, sondern weil er es nicht vor sich selbst verantworten könnte, wenn dem Uzumaki etwas zustoßen würde.
 

„Sasuke Uchiha, Orochimaru war nicht sehr erfreut darüber, dass du ihn so überstürzt verlassen hast“, kam es abschätzend von einem der Ninja.
 

Langsam kam er auf den jungen Uchiha zu, gab den hellen Schein des Vollmonds so die Chance, sein ohnehin schon blasses grünes Haar noch ein wenig farbloser aussehen zu lassen.
 

Keine Erwiderung fand den Weg über seine Lippen. Einzig und allein der Blick, welchen er dem hochgewachsenen Mann vor sich zuwarf gab Auskunft darüber, dass der Schwarzhaarige die Worte zur Kenntnis genommen hatte.
 

„Wir sollten dem blonden Jungen neben dir wohl danken. Ohne ihn hätten wir dich nicht gefunden. Hätte er nicht rumgeschrien, dann wärst du einfach so an uns vorbei gelaufen. Als Dankeschön machen wir es kurz und schmerzlos.“
 

Wie auf Kommando verschwanden die restlichen fünf, bis eben noch gut sichtbar gestanden Ninja, tauchten im Bruchteil einer Sekunde lautlos hinter Naruto auf und drängten den Blondschopf zum Ausweichen, in welchem er einen Gegenangriff startete.

Das darauf Folgende passierte in unglaublicher Schnelle.
 

Die bis eben noch im Hintergrund gehaltenen Ninja gaben ihre Position auf und begaben sich im direkten Kurs auf die Ausweichfläche des Uzumaki zu, um diesen abzupassen, als zwei von ihnen, zu überrascht und konzentriert um zu reagieren, von einem Kunai des Uchiha getroffen wurden und regungslos zu Boden fielen.
 

Aber trotz der Reaktion des Schwarzhaarigen hatten sie das erreicht, was sie wollten.

Naruto befand sich im festen Griff von einem der Otonins, ein Kunai nahe an seiner Kehle und so positioniert, das der Sharinganträger nicht sichergehen konnte, den Chunin bei einem möglichen Angriff nicht auch zu treffen.
 

„Eins muss man euch lassen, Reflexe habt ihr beide, nur dass sie einem nicht wirklich was genutzt haben.“
 

Es trat eine kurze Pause in dem Redeschwall des feindlichen Ninja ein, als sich eben dieser das Mienenspiel des Clanerben besah, aufgrund von diesem überrascht seine Augenbrauen hob und amüsiert zu grinsen anfing.
 

„Du scheinst den Jungen ja wirklich zu mögen, Sasuke. Hätte nicht gedacht, dass du dazu fähig bist entsetzt zu gucken“, kam aufrichtig erstaunt von dem anscheinenden Sprecher des mittlerweile nur noch achtköpfigen Trupps.
 

„Ich schlage dir einen Handel vor. Wir lassen den Jungen frei und werden ihn auch nicht weiter verfolgen“, kam es von dem Grünhaarigen.
 

„Dafür wirst du versprechen, niemanden mehr von uns umzubringen und mit uns mitkommen.“
 

Unentschlossen stand der Schwarzhaarige da, seine Sharingan noch immer aktiviert und musterte den anscheinend aufrichtigen Blick seines Feindes, ehe er zu dem Blonden sah, an dessen Hals ein leuchtend roter Faden hinab floss und dessen Gesicht von einem wissenden Lächeln umspielt wurde, welches er nur allzu gut kannte.
 

Ergeben schloss der Schwarzhaarige seine Augen, während ein freudloses Lachen seinen Lippen entfloh und er sich wieder zu denjenigen wandte, welcher ihm gerade ein Angebot gemacht hatte.
 

„Da gibt es nur eine kleine, aber erhebliche Schwäche, bei der ganzen Sache“, verkündete der Uchiha kalt, ehe er den Mann vor sich taxierte.
 

„Und die wäre?“
 

Ein unangenehmes Knacken von Knochen ertönte, als hinter Sasuke einer der verbliebenen Gefolgsleute Orochimarus gegen den nächst stehenden Baum krachte.
 

„Das ich selber auf mich aufpassen kann!“, hallte der wütende Schrei eines blonden Wirbelwindes durch die lichten Baumkronen, bewegte den Schwarzhaarigen so zu einem überheblichen Lächeln und ließ diesen auch sogleich zum Angriff schreiten.
 

Nein, Sasuke wusste nicht, wie dieser Kampf ausgehen würde.

Zu zweit gegen acht Oto-Nins zu bestehen war mit Sicherheit kein Kinderspiel.
 

Blitzschnell blockte er die Angriffe seines Gegenüber, während er einem der Feinde ein Kunai entgegen schleuderte, welches punktgenau das Rückgrat von diesen traf.
 

//Zu zweit gegen sechs Otonin//, verbesserte sich der Uchiha selbst, als er im Augenwinkel sah, wie auch Naruto einen seiner Gegner mithilfe seines Rasengan nieder gestreckt hatte.
 

Ruckartig wich Sasuke immer und immer wieder Kunai aus, welche aus allen möglichen Richtungen zu kommen schienen, registrierte so nur am Rande, dass Naruto sich den nächsten Gegner vornahm.

Konnte sich so nur fetzenhaft darüber Gedanken machen, dass dieser ganze Kampf viel zu glatt lief und dass die feindlichen Ninja sich nicht auf den Angriff, sondern eher auf Verteidigung konzentrierten.

Nahm nicht wahr, dass er selbst immer mehr von dem Blauäugigen weg gelenkt wurde.
 

~~~Kakashi~~~
 

Blitzschnell bewegte sich der Jonin durch den Wald, geradewegs auf den wohl kürzlich erst aufgekeimten Kampf zu, zu deren Teilnehmer ohne Zweifel zwei seiner Schüler zählten.

Und eines stand fest, es war kein ausgewogener Kampf!
 

Immer näher kam er dem Schauplatz.

Immer mehr lichtete sich der aus den fast gänzlich kahlen Ästen entstandene Irrgarten.

Immer lauter wurden die Töne des aufeinander treffenden Metalls.

Und dann konnte Kakashi sich selbst ein visuelles Bild von der Lage verschaffen, als er an einem Ast nah des Geschehens zum Stehen kam.
 

Sasuke und Naruto wurden voneinander getrennt und standen weit voneinander entfernt, aber das war es nicht, was den Grauhaarigen zum Stutzen brachte.

Alle der feindlichen Ninja trugen dasselbe Zeichen auf ihrem Stirnband, wie die erst kürzlich ermordeten Ninja dies auch getan hatten.

Anstatt, dass eben diese jedoch kämpften, blockten sie nur jeden Angriff ab, holten nur dann zum Schlag aus, sobald sich die beiden Konohanin wieder aufeinander zu bewegten. Zumindest die erste Zeit lang.
 

Seine Bobachtung fand ein jähes Ende, als es den Otonin augenscheinlich nicht mehr nur um die Verteidigung ging.

Mühelos war der Blondschopf zwei für ihn bestimmten Kunai ausgewichen, hatte nun aber nicht mehr die Zeit, sich zu fangen und dem dritten der kleinen Ninjamesser, welches von hinten kam und drohte, sich in seinen Rücken zu bohren, auszuweichen.

Mit einer fließenden Bewegung beförderte sich der Hatake direkt hinter den Blauäugigen, gab diesem Rückendeckung und blockte das Kunai mühelos ab.
 

„Sensei?“, rief der Blondschopf irritiert aus, als er einem weiteren Angriff auswich und dabei einen Blick auf seinen Hintermann werfen konnte.
 

„Was ist hier passiert, Naruto?“
 

Eine Antwort sollte der Grauhaarige jedoch noch nicht bekommen, denn ein regelrechter Hagel aus Nadeln bewegte sich auf die beiden zu, zwang diese so ihre Konversation zu unterbrechen.

Schnell und präzise kamen immer mehr der kleinen Geschosse von überall her, erweckten so den Anschein, als würden sie aus dem nichts auftauchen.
 

Mit einer schnellen Geste schob sich der ehemalige ANBU das Stirnband von seinem linken Auge und legte sein Sharingan offen, observierte mit selbigen die Umgebung und hatte auch bald denjenigen entdeckt, welcher für den Regen der spitzen Pinne verantwortlich war.
 

Ohne eine weitere Verzögerung pirschte sich Kakashi an den Ninja und hatte auch schon bald dessen Rücken erreicht, bevor er aber zu dem geplanten Angriff ansetzen konnte, brach ein markerschütternder Schmerzensschrei das Geräusch des anhaltenden Kampfes.

Einer der Otonin, welcher sich ein Gefecht mit dem jungen Uchiha geliefert zu haben schien, stand in Flammen.

Schwarze Flamme, die ihn einschlossen und aus denen es kein Entkommen mehr gab.
 

Schnell wurde das Augenmerk des Hatake wieder auf seine eigene Situation gerichtet, als, beinahe schon automatisch, seine Hand nach vorn schnellte. um so einen Schlag des eben noch ahnungslosen Mannes abzufangen.

Blitzschnell holte der Jonin mit seinem Bein aus, beförderte den Ninja vor sich exzessiv gegen den nächsten Baum und versetzte selbigem kurze Zeit später den entschiedenen Gnadenstoß.
 

Als Kakashi, darauf gewappnet einen erneuten, feindlichen Attentat zu blocken, bemerkte, dass seine Kampfhaltung unnötig war.

Ein Ninja und fünf seiner Doppelgänger umzingelten den jungen Uchiha, griffen ihn an und gestatteten dem Ausweichenden nicht einen Moment der Ruhe.

Immer wenn Sasuke einem Angriff auswich und sein Fuß den Boden berührte, war er gezwungen einen anderen zu umgehen. Konnte so keine eigene Endgegensetzung planen und zu Stande bringen.

Selbst sein Sharingan schien in dieser Lage aussichtslos, da es der übrig gebliebene Gefolgsmann Orochimarus, so wie dessen Doppelgänger es vermieden, dem Uchiha in die blutroten Augen zu sehen.
 

Und dann passierte es, noch ehe der Grauhaarige überhaupt reagieren konnte.

Sasuke trat auf ein am Boden verstecktes Siegel, setzte dieses so frei und wurde binnen Sekunden am Boden gehalten.

Konnte nun nicht mehr seine Beine bewegen und keinem weiteren Angriff ausweichen.
 

„Orochimaru hat nur gesagt, dass man deinen Körper noch besetzen sollen kann“, kam es von einem dem hochgewachsenen Ninja mit grünen Haaren.
 

Blitzschnell preschte einer hervor, dass gezückte Kunai schimmerte leicht in seiner Hand und machte Anstalten, es dem Schwarzhaarige in die Brust zu rammen.

So schnell er konnte löste Kakashi seine Starre und rannte so schnell er konnte auf den Schwarzhaarigen zu, als ihm schon mitten auf dem Weg bewusst wurde, dass er es nicht mehr verhindern können würde.
 

Das Kunai traf eine Brust und Blut tropfte kontinuierlich auf den ohnehin schon nassen, kalten Waldboden, zierte jedoch nicht nur die Hand des erstaunten Angreifers, sondern auch als dünner Faden den Mundwinkel des Opfers.
 

Mit einem Lauten >Plopp< verschwanden vier der der Doppelgänger und dann erreichte auch die Information vollständig sein Gehirn. Sein Schüler hatte selbst auch eines seiner Ninjamesser gezückt. Anstelle den Oto-Nin jedoch lediglich außer Gefecht zu setzten, hatte sich die Klinge tief in dessen Herz gebohrt.

In das Herz des letzten, übrig gebliebenen Gegners.

Mit einem dumpfen Geräusch schlug der Körper des Oto-Nin am Boden auf, hauchte dort sein Leben aus, womit auch gleichzeitig die Wirkung des Siegels brach und einem bestürzten, blutbefleckten, geschockten Sasuke wieder Bewegung gestattete, welche er auch brauchte, um jemanden vor den Fall zu bewahren.
 

„Naruto!“, nur ein Flüstern, begleitet von stummen Tränen des Entsetzens, verließ die Lippen des Schwarzhaarigen.
 

Als er in das leicht lächelnde Gesicht des Blonden in seinem Armen sah und sich mit selbigem in eine kniende Position begab.
 

„Teme, du heulst ja“, kam es schwach von dem Uzumaki.
 

„Warum hast du das getan?“
 

Verzweiflung durchtränkte die Frage Sasukes, als er diese an den Verletzten richtete.
 

„Weil ich dir später sonst nicht mehr die Abreibung deines Lebens hätte verpassen können“, kam es wie selbstverständlich von Naruto.
 

„Dobe, du bist so ein Idiot das wegen mir zu tun!“
 

„Ich weiß“, grinste der Blonde schwach.
 

Entsetzt und starr besah sich der Grauhaarige die Szenerie vor sich.

Sah nur noch, wie der Blonde die Augen langsam senkte und diese schließlich gänzlich geschlossen hatte. Er wusste nicht, wie lange er in dieser Starre verharrt hatte, als er plötzlich aus dieser gerissen wurde.
 

„Naruto, du verdammter Idiot! Das ist nicht fair!“

Unbeantwortet

~~~Kakashi~~~
 

Ein leises, stetiges Aufpiepen erfüllte den ansonsten völlig stillen Raum.

Obwohl dieser Klang unter normalen Umständen als nervig und zu beseitigen galt, machte niemand Anstalten das Gerät, den Ursprung dieses Geräusches, zum Verstummen zubringen.

Zeigte dieses doch an, dass der blonde, schwer verletzte Junge noch am Leben hing.
 

Völlig still verharrte der Grauhaarige an der Wand, sein Blick in besorgter Starre auf das Bett gerichtet. Seine Aufmerksamkeit jedoch galt nicht dem darin liegenden Wirbelwind, sondern dem Schwarzhaarigen, der sich an dessen Seite niedergelassen hatte und dem er eine Nachricht überbringen sollte.
 

Noch immer konnte man die Tränen erkennen, welche trotz ihres Verschwindens eine Spur auf den blassen Wangen des Uchiha hinterlassen hatten.

Noch immer konnte man die Spuren des vergangenen Kampfes anhand der säuberlich angelegten Verbände an ihm erkennen. Dem Gesicht des Clanerben jedoch konnte man nichts abgewinnen, war dieses doch unter den feinen, dunklen Haarsträhnen verborgen, welche sich wie ein Vorhang vor dem gesenkten Gesicht Sasukes erstreckten.
 

Kurz nachdem Naruto das Bewusstsein verloren hatte, war der Uchiha aufgestanden. So leicht hätte Sasuke von dem Kampfplatz verschwinden können, in eine Richtung, die eine andere gewesen wäre als Konoha.
 

Aber er hatte es nicht getan.

Er hatte Konoha nicht verraten.

Im Gegenteil, er hatte sich Naruto geschnappt und war mit diesem wortlos an dem Jonin vorbei gelaufen, direkt hier her.
 

Er hatte geradewegs Konoha angesteuert und Naruto in das Krankenhaus des Dorfes gebracht, nachdem er Kakashi gesagt hatte, er sollte die Hokage holen.
 

Noch nie hatte sich der Grauhaarige so nutzlos gefühlt, wie in diesem Moment. Er konnte nichts tun, Tsunade hatte sich um den Uzumaki gekümmert und versichert, dass dieser nach einer längeren Ruhepause auch wieder zu sich kommen würde.

Darum jedoch machte er sich auch keine Sorgen.
 

„Tsunade möchte mit dir reden, Sasuke“, teilte er seinem Schüler mit, während er sich von der Wand löste.
 

Der Jonin wartete einen Moment, aber er bekam keine Antwort, keine Geste, dass sich der Schwarzhaarige nun auf den Weg machen würde.
 

Sasuke blieb einfach sitzen.
 

Resigniert seufzte der Hatake auf, schritt auf den Clanerben zu und drückte leicht dessen Schulter.
 

„Sie war ziemlich wütend, Sasuke. Mach es nicht noch schlimmer, indem du sie warten lässt“, versuchte es der Jonin weiterhin und tatsächlich schienen seine Worte diesmal mehr zu fruchten.
 

Ein trockenes Auflachen fand seinen Weg über die Lippen des Schwarzhaarigen, als sich dieser endlich aus seiner Bewegungslosigkeit befreite und direkt in das Gesicht Kakashis sah.
 

„Schlimmer?“, kam die von Ironie getragene Frage vom Sharinganträger.
 

„Du warst außerhalb von Konohagakure“, gab der ehemalige ANBU zu bedenken.
 

„Die letzte Person, die deswegen außer sich sein dürfte, ist die Hokage“, kam es kalt vom Uchiha.
 

„Was?“, kam die Nachfrage von dem Hatake.
 

Kakashi wusste nichts über das Arrangement, dass zwischen der Fünften und seinem Schüler herrschte und wenn er ehrlich war, so hatte es ihn bis jetzt auch nicht wirklich interessiert. Zu sehr hatte er sich gefreut, dass Sasuke im Dorf bleiben durfte.

Nun jedoch schien es so, als hätte er unabsichtlich die Grenze zu dieser Vereinbarung berührt.
 

Noch lange wartete der teilweise Maskierte auf eine Antwort, welche ihm jedoch nicht vergönnt war.
 

//Schön//, dachte sich der Hatake.
 

Wenn Sasuke nicht antworten wollte, dann würde er diese von jemand anderem bekommen.

Mit leisen Schritten und einen letzten besorgten Blick auf den Schwarzhaarigen verließ der Grauhaarige das sterile Zimmer.
 

~~~Tsunade~~~
 

Ohne den Papierberg vor sich auch nur anzusehen, lehnte die blonde Frau in ihrem Stuhl.

Die Nachricht, welche sie vor wenigen Stunden von Kakashi erhalten hatte und das Gesehene hatten sie zutiefst getroffen.

Dass Naruto dem Uchiha nachlaufen würde, hatte sie sich gedacht, dass dieser Sasuke jedoch so schnell gefunden hatte, überraschte die Sanin sichtlich.

Diese Überraschung jedoch wurde von dem dunklen Gefühl der Sorge bis zur Besinnungslosigkeit niedergedrückt.
 

Resigniert stützte die Frau ihren Ellenbogen auf die dunkle Armlehne ihres Sitzes und bettete anschließen ergeben ihre Stirn in die nun erhöhte Hand.

Die Hokage machte Sasuke nicht die geringsten Vorwürfe, war sie selbst doch am meisten für das Desaster verantwortlich und hätte dieses am ehesten verhindern können.
 

Diese offenkundige Tatsache brachte jetzt jedoch nichts mehr.

Es war geschehen und niemand konnte es mehr rückgängig machen.

Niemand konnte nun mehr dafür sorgen, dass Danzo im Ungewissen blieb.

Der Älteste verlangte nach Antworten.

Schnellstmöglich.
 

Die Fünfte wusste nicht mehr weiter, alles schien auseinander zu fallen und ihre Aussagekraft als Hokage immer mehr von ihrer Stärke zu verlieren.
 

„Shizune!“, rief die Blonde ihre Assistentin, die kurz darauf auch mit einem bedauernden Kopfschütteln die Türschwelle passierte.
 

„Immer noch nichts“, kam es über die Lippen der Jüngeren, welche dadurch ihrem Kopfschütteln die ergänzenden Worte hinzufügte.
 

Schwungvoll erhob sich Tsunade aus ihrem Stuhl und machte Anstalten das Büro zu verlassen.
 

„Aber Tsunade, Danzo wird in zehn Minuten hier sein“, rief die Kurzhaarige erschrocken aus.
 

„Ich weiß. Deswegen wirst du auch hier bleiben und ihn so lange hinhalten, bis ich wieder da bin. Ach und schick jemanden los, der Kakashi mitteilt, dass er wieder zu Naruto gehen soll.“
 

Wie selbstverständlich setzte die Hokage ihren Weg fort während sie sprach, schenkte dem entgeisterten Gesichtsausdruck, der ihr zugeworfen wurde, nicht den leisesten Hauch von Beachtung, ließ schlussendlich die schwere Tür hinter sich und hatte auch schon bald darauf die Straße erreicht.
 

Unzählige Begrüßungen schlugen ihr entgegen und jede von ihnen blieb unerwidert.

Sie hatte im Moment besseres zu tun als diese Formalität zu erwidern, auch wenn es sich dabei nur um wenige Sekunden gehandelt hätte.
 

Je mehr sie über den Grund ihres Zeitmangels nachdachte, desto weiter sank die Laune der Sanin, hatte, als sie die Eingangshalle des Krankenhauses betrat, den absoluten Nullpunkt erreicht, was man der Blonden anhand der Mimik der umher Stehenden allem Anschein nach auch anzusehen schien.
 

Resolut schritt die Fünfte verschiedene Korridore entlang, konnte wenige Augenblicke später auch schon die Tür des gewünschten Raumes öffnen und in die sich darin befindliche Stille treten.
 

„Du weißt hoffentlich, dass das unter Befehlsverweigerung fällt“, kam es gedämpft und dennoch rabiat von Tsunade, als sie die Tür geschlossen hatte und sich mit verschränkten Armen vor dem Bett positionierte.
 

Das Verhalten, welches sie bis vor Kurzem noch den Dorfbewohnern entgegengebracht hatte, schien nun auf sie zurück zu fallen, denn auf die Worte der Hokage wurde keine Erwiderung gegeben und das machte das Oberhaupt wütender, als sie ohne hin schon war.
 

„Was denkst du dir dabei? Wir hatten eine Abmachung Sasuke. Entweder du hältst dich an das, was ich dir sage, das indirekt auch der Fall ist, wenn ich dich zu mir rufen lasse, oder du wirst keinerlei Chance mehr haben“, wies die Frau den Clanerben zurecht.
 

Anstelle einer Aussage oder gar einer Entschuldigung schlug der Fünften jedoch wiederholt nur Stille entgegen. Brachte sie so dazu ihre Stimme deutlich zu heben.
 

„Denkst du allen Ernstes, dass Naruto es verdient hat hier zu liegen, für nichts? Er wollte, dass du hier bleibst! Also-“
 

Der kalte Blich, der ihr nach dieser Aussage von dem Angesprochenen zugeworfen wurde, brachte sie augenblicklich zum Verstummen.
 

„Ich weiß sehr wohl, warum er mir gefolgt ich und er hat es am allerwenigsten verdient hier zu liegen, geschweige denn überhaupt da mit reingezogen zu werden. Aber eins sage ich dir, Tsunade-Sama, dass er gemerkt hat, dass ich weg war ist, nicht mein Verdienst“, kam die kalte Provokation vom Uchiha.
 

„Das weiß ich, aber wie würde es ihm wohl dabei gehen, wenn du dem Ausmaß der Konsequenz deines Verhaltens entgegen trittst?“, fragte die Älteste im Raum beinahe schon sanft und sah dabei kurz zu dem im Bett liegenden Chunin.
 

Ein leiser, resignierter Seufzer zog die Aufmerksamkeit Tsunades zurück zu dem Schwarzhaarigen, welcher sich vom Bettrand erhoben hatte und nun an der Tür stand.
 

„Kakashi wird hier sein“, kam es versprechend von der Fünften, als sie den Blick des Uchiha zum Krankenbett zurückverfolgte.
 

„Wie ist der Plan?“, erkundigte sich der Genin noch, bevor er die Klinke herunter drückte und die Tür öffnete.
 

„Das erkläre ich dir unterwegs, komm, wir müssen uns beeilen, Danzo wird schon da sein.“
 

Mit diesen Worten trat die Hokage, zusammen mit dem Clanerben auf den Flur, um anschließend in die Richtung ihres Büros mit diesem zu verschwinden.
 

~~~Naruto~~~
 

Die Stimmen im Hintergrund wurden immer leiser, hinterließen nur ein monotones Piepen, welches nun an das Ohr des Blonden drang und ihn weiterhin aus der Bewusstlosigkeit drängte.

Gab ihn auf diese Art die Möglichkeit herauszufinden, wo er war, wollten seine Augen ihm doch noch nicht so recht gehorchen.
 

Wie viel Zeit vergangen war, konnte der Uzumaki nicht sagen.

Stunden?

Tage?

Wochen?
 

Er konnte einfach nichts in seinem Kopf finden, was ihm darauf eine Antwort hätte geben können.
 

Noch immer wurde die Stille durch das eintönige Geräusch gestört.

Gab dem blonden Chunin so nicht die geringste Chance wieder abzudriften, ganz egal wie sehr diesen die Müdigkeit übermannte.

Brachte seinen Verstand beinahe schon von selbst dazu nach dem zu suchen, was als letztes passiert war.
 

Nur verschwommen konnte er die Bilder sehen, die ihm sein Verstand projizierte.

Schnell flogen die Stücke des Vergangenen an ihn vorbei.

Wie er erkannt hatte, dass Sasuke Konoha verlassen hatte.

Wie er in das Dorf gegangen war, in der Hoffnung den Schwarzhaarigen zu finden.

Wie groß seine Wut war, als er dem Uchiha durch den Wald gefolgt war, dieser ihn aufgeforderte hatte zu gehen.

Und schlussendlich wie entsetzt er war, als er erkannte, dass der Clanerbe in die Ecke gedrängt worden war.
 

Die darauf folgende Aneinanderreihung von Erinnerungen stand im grundlegenden Gegensatz zu den vorherigen.

Wie in Zeitlupe spielte sich die Szenerie in seinen Kopf ab, kam so einem Alptraum nahe, aus dem es kein Entrinnen zu geben schien.
 

Mit einem Ätzen ging der letzte Gegener Narutos zu Boden, gab so den Blick auf den anscheinend letzten feindlichen Ninja frei, welcher sich mit gezogenem Kunai auf den Schwarzhaarigen zubewegte.

Nur Sekunden, welche dem Blauäugigen wie Minuten vorkamen, bewegten sich seine Beine wie selbst.

Zog seine Hand wie von selbst sein eigenes Ninjamesser.

Selbstständig baute sich sein Körper vor dem Uchiha auf, fing so den Angriff ab und setze gleichzeitig zum tödlichen Gegenschlag an.

Und obwohl Naruto wusste, dass es sich bei diesen Bildern schlicht und ergreifend um Erinnerungen handelte, fühlte es sich unsagbar real an, als die Träne auf das Gesicht eben jenes trafen, riefen in ihm das Bedürfnis hervor sich an die Wange zu fassen.
 

Immer verschwommener wurden die Bilder, bis sie schlussendlich erloschen und der unendlich scheinenden Schwärze wieder erlaubten einzukehren.

Das anhaltenden, monotone Piepen zum wiederholten Male erklingen ließen und den Blonden damit beinahe in den Wahnsinn trieben.

Doch bevor es so weit kommen konnte, wurde die Sicht des Chunin weiß, gab diesem das Gefühl, als würde seine Netzhaut verbrennen und verleitete ihn dazu ruckartig seine Augen zu öffnen.
 

Hektisch huschten die Augen Narutos durch den Raum, nahmen die Fadheit des sterilen Raumes wahr und versuchten dieser einem Begriff zuzuordnen, mit dem der Blauäugige etwas anfangen konnte.
 

//Krankenhaus//, schoss es dem Chaoten durch den Kopf und ließ ihn so leise ausatmen.
 

Mit einem leisen Klicken öffnete sich die Tür und fesselte so seine komplette Aufmerksamkeit, fokussierte seinen auf die im Türrahmen stehende Person.
 

„Wie lange-?“, kam es leise gehaucht von dem Uzumaki, bevor ihm die Stimme gänzlich versagte und er versuchte sich aufzusetzen.
 

„Seit gestern Nacht“, wurde die nicht gänzlich zu Ende formulierte Frage von dem Grauhaarigen beantworten, als dieser mit lautlosen Schritten an das Krankenbett herantrat und dem darin liegenden ein Glas Wasser reichte, welches von diesem auch sogleich geleert wurde.
 

Die darauf eintretende Stille war den Blondschopf unangenehm, ließ sie seinen Gedanken doch freien Lauf. Brachte sie dazu sich permanent um eine einzige Person zu drehen, welche er jetzt eindeutig lieber an seiner Seite hätte, als seinen Sensei.
 

„Er ist bei Tsunade, wenn er da fertig ist wird er bestimmt noch einmal vorbei schauen.“
 

Ohne auch nur einmal von seinem Buch auf zusehen sprach der Jonin die Worte, die Naruto ein angenehmes Gefühl der Erleichterung verschafften.

Dem Schwarzhaarigen ging es gut.

Jedoch vermischte sich diese Erleichterung mit unheimlicher Wut, als er sich daran zurück erinnerte, warum er hier lag.
 

Mit einem dumpfen Geräusch wurde das Buch in den Händen des Hatake zugeschlagen, ließ Naruto aufgrund dessen wieder zu seinem Sensei sehen und registrierte so die hochgezogene Augenbraue von diesem.
 

„Was denn?"
 

„Du wirst ihm ordentlich eine verpassen, wenn du wieder hier raus bist, oder Naruto?“
 

„Und wie! Dieser miese Teme, nur weil er ein Uchiha ist heißt das noch lange nicht, dass er sich alles erlauben kann.“
 

Das Lächeln welches bis dato die Mundwinkel des teilweise Maskierten amüsiert gehoben hatten, nahm einen betrübten Ausdruck an.
 

„Sei nicht so hart mit ihm, er hat sich Sorgen um dich gemacht“, belehrte Kakashi den Uzumaki sanft.
 

„Das will ich auch stark für ihn hoffen, immerhin hab ich ihm das Leben gerettet.“
 

„Das weiß er. Aber ich bin mir sicher, dass du nicht der einzige sein wirst, der was zu sagen hat“, kam es unbeschwert von Kakashi, als er wieder sein Buch zückte, dieses aufschlug und sich in diesem vertiefte.
 

Frustriert beobachtete Naruto dieses Phänomen und konnte einfach nicht verstehen, wie man sich so sehr in ein Buch vertiefen konnte, dass man nichts mehr von seiner Umgebung mitbekam.

So gefesselt von etwas sein konnte, dass man nicht einmal mehr die Worte wahrnahm, die an einem selbst gerichtete waren.

Aber der Uzumaki versuchte weiter diese Starre zu durchbrechen und Antworten auf seine Fragen zu bekommen, welche er immer wieder wiederholte.
 

Aber jede von ihnen blieb unbeantwortet und so gab es der Blondschopf nach einigen Minuten ganz auf zu fragen, lehnte sich zurück in die Kissen und versuchte die Antworten auf die eben gestellten Fragen an der Decke zu finden.
 

Dass er dabei aus dem Augenwinkel heraus von Kakashi belächelt wurde, bekam er nicht im geringsten mit.
 

//Hoffentlich komm ich hier bald wieder raus!//
 

Und mit diesen Gedanken verschränkte der Uzumaki die Arme vor der Brust und wartete auf die nächste Krankenschwester, damit er wenigstens darauf eine Antwort bekam.

Teme vs. Dobe

~~~Naruto~~~
 

Zwei Wochen,

sie hatten ihn doch tatsächlich länger da gelassen, nur weil ihm ein einziges Mal schwarz vor Augen geworden war, als er versucht hatte sich eigenständig zu entlassen.

Als ob er nicht noch wichtigere Dinge zu erledigen gehabt hätte, als den ganzen Tag in diesem stickigen, kleinen und bedrückenden Raum zu liegen.

Wahrscheinlich würde er sich dort immer noch befinden, wenn die nette Krankenschwester, die ihn zu betreuen hatte, nicht einen Notfall rein bekommen hätte.
 

Schwungvoll bog Naruto um die letzte Kurve auf seinem Weg, schenkte der verdutzt guckenden Rezeptionistin nicht den Hauch von Beachtung und schritt durch die große Tür, welche ihn von seiner bekannten Normalität trennte.

Erleichterung machte sich in ihm breit, als die kühle, frische Luft in seine Lungen strömte und die Sonne ein angenehmes Prickeln auf seiner Haut verbreitete.
 

Es war nicht mehr zu übersehen, dass sich der erste Wintermonat über Konohagakure gelegt hatte.

Die Bäume waren gänzlich kahl, und die Temperaturen lagen nur noch knapp über Null.

Und obwohl dies der Fall war, empfand der blonde Chaot es nicht als kalt.

Im Gegenteil, seine anfängliche Erleichterung war der Wut gewichen, welche ihn von innen heraus wärmte und gleichzeitig leicht zum Erzittern brachte.
 

//Na warte, wenn ich dich erwische//, dachte sich der Uzumaki, als er nicht wie zu erwarten in die Richtung seiner Wohnung ging, sondern in die entgegengesetzte Richtung lief, so schon bald den Teil seines Heimatdorfes erreichte, der am wenigstens Leben in sich trug.
 

Zu bekannt waren dem jungen Ninja die Gebäude auf seinem Weg, als dass er sie noch zur Kenntnis nahm, geschweige denn seine Schritte, eingeschüchtert durch die Größe der leicht heruntergekommenen Bauten, zügelte.
 

Grob wurde die Eingangstür des prunkvollen Anwesens zur Seite geschoben.

Geräuschvoll wurden die Stufen empor gestiegen, sollte er doch frühzeitig wahrgenommen werden, es war ihm egal.

Alles was zählte war seine Wut.

Eine Wut, die in den letzten Wochen heran gereift war und nun nur darauf wartete sich gegen das gesuchte Objekt zu richten.
 

Geräuschvoll wurde die letzte Tür beiseite gerissen, welche den Chunin von dem Uchiha trennte, darauf vorbereitet, jemanden anzuschreien, aber es kam anders.
 

Nur der Bruchteil einer Sekunde und der Blondschopf flog gegen die gegenüberliegende Wand, musste erst einmal Luft holen, ehe er realisierte, dass er gerade geschlagen wurde.
 

„Bist du bescheuert?“
 

Laut und rabiat fand die Frage den Weg über die Lippen des jungen Mannes, als der Uzumaki seinen Blick hob und in das Gesicht des Uchiha sah.
 

„Dasselbe wollte ich dich auch gerade fragen.“
 

Leicht begann der Blauäugige zu zittern.

Nicht aber, weil die Worte kalt und emotionslos von Sasuke kamen, sondern weil eben diese Worte seinen ohnehin schon großen Zorn ins Unermessliche steigerten.
 

„Du verdammter Idiot!“
 

Mit diesen Worten sprang der Blonde Chunin auf und stürmte blitzschnell auf den Uchiha zu, holte aus und versenkte seine Faust in der Wange von diesem.

Nichts, nicht eine Regung ging durch den Schwarzhaarigen.
 

„Du verdammter Mistkerl, sag gefälligst was!“, rief der Blauäugige aufgebracht.
 

„Versuch wenigstens dich zu rechtfertigen!“, forderte der Chunin weiter, während er zum zweiten Schlag ansetzte, jedoch nicht dazu kam diesen auszuführen.
 

Mit einem dumpfen Geräusch schlug der Blondschopf auf den dunklen Holzfußboden des Flures, vollführte eine schnelle Drehung nach rechts und entkam so nur knapp den Schlag, welcher eindeutig für ihn reserviert war.
 

„Wofür?“, kam es kalt von Sasuke, als er dem Fuß des Uzumaki auswich, diesen im Flug abfing und schmerzhaft verdrehte.
 

„Das weiß du ganz genau, Teme“
 

Der zweite Fuß des blonden Chaoten wurde nicht abgefangen, fand so seinen Weg direkt in die Rippen des Hausherren und schleuderte diesen gegen die Tür am Ende des langen Ganges.
 

„Du hattest es versprochen!“, schrie Naruto seinem Freund entgegen, während er sich zügig auf diesen zubewegte, seine Linke dabei zu einem erneuten Schlag erhoben.
 

„Und du bist einfach gegangen!“
 

Wut schwang in jeder Silbe des blonden Chunin wieder, als er um wenige Zentimeter den schwarzen Haarschopf verfehlte und gleichzeitig dem kommenden Angriff nur knapp auswich.
 

„Ich weiß“, kam es desinteressiert von Sasuke, welcher sich langsam aufrichtete und direkt in das vor Groll verzehrte Gesicht seines Gegenüber sah, scheinbar mühelos während dieser Tätigkeit einen weiteren Angriff abblockte.
 

Ein Brennen machte sich in den Augen des Uzumaki breit.

Aber er verbat es sich selbst der salzigen Flüssigkeit einen Weg nach draußen zu geben.

Stattdessen formten sich, beinahe schon wie von selbst, seine Finger zu Zeichen, erschufen so etwas, dass für seinen nächsten Angriff unentbehrlich war.
 

Naruto fühlte das sanfte Pulsieren eines Chakras in seiner Hand, fühlte wie dieses sanfte Pochen im Sekundentakt anstieg und schlussendlich mehr einem aggressiven Brummen glich.

Mit einem dumpfen Ton verschwand der eben noch vorhandene Schattendoppelgänger, symbolisierte so etwas wie einen Startschuss auf den der blonde Chunin los stürmte.

Direkt auf den Schwarzhaarigen zu.

Auf einen Sasuke, der sich der Situation augenscheinlich im Klaren war, aber nichts desto trotz still in seiner Position verharrte und nicht ansatzweise versuchte dem Kommenden auszuweichen.
 

Mit einem ohrenbetäubenden Knall versank die eben noch mit Chakra gefüllte Hand in der Wand, verfehlte den Kopf des Uchiha nur um wenige Millimeter.
 

Fest sahen die blauen Irden des Blonden in die des Sharinganträgers.
 

„Warum tust du so, als hättest du nichts Schlimmes getan?“, nur ein Flüstern, welches durch den schwachen, weißen Nebel der zersprengten Wand schwebte.
 

„Weil ich nicht vorhatte wieder zu verschwinden, Dobe.“
 

„Und warum sollte ich dir das glauben?“, kam es fast schon verächtlich von dem Blauäugigen.
 

Es dauerte einige Momente, in denen sich eine bedrückende und angespannte Stille über die beiden Ninja legte.

Einzig und allein der gleichmäßige Atem der beide hallte in dieser Ruhe wieder.
 

„Weil ich es dir versprochen habe“, nur ein Wispern, aber der Uzumaki hatte es gehört und ließ daraufhin seine Hand langsam von der Wand gleiten.
 

Sein Minenspiel wechselte von wütend zu überrascht.

Zu unerwartet hatte ihn die Aussage des Schwarzhaarigen getroffen, hatte ihn förmlich überrannt.

Er war sprachlos, wusste nicht was er darauf antworten sollte.

Natürlich hatte Sasuke es ihm versprochen und nun stand der Blonde hier.

Er hatte den Sharinganträger angegriffen, ihn beschuldigt und das ohne irgendwelche Beweise.

Er hatte offensichtlich zugegeben, dass er dem Uchiha nicht vertraute, dass er seinem Wort keinen Glauben schenkte.
 

„Tut mir leid, ich hätte nicht-“, setzte der Blondschopf an, während er sich verlegen durch das Haar fuhr.
 

„Warum hast du das getan?“, kam die unterbrechende Frage des Schwarzhaarigen, während sein Blick starr auf die Brust des Chunin gerichtet war.
 

„Mensch Dobe, das versuch ich dir doch gerade zu erklären. Ich war wütend und-“
 

„Und deswegen rennst du mir hinterher ohne nachzudenken, lässt meine Deckung auffliegen und dich mit einem Kunai durchlöchern?“, schneidend kamen die Worte aus dem Mund Sasukes, bildeten mithilfe der bis dato vorhandenen Emotionslosigkeit in seiner Stimme eine noch schärfere Wirkung.
 

„Was?“, kam es irritiert vom Blauäugigen.
 

Erst jetzt schien der blonde Chaot zu bemerken, dass Sasuke seinen Blick gesenkt hielt, weil er den Verband betrachtete und nicht, weil er einfach nur den Blickkontakt zu vermeiden versuchte.
 

„Oh, naja irgendwie schon.“
 

Ruckartig schnellte der Kopf des Schwarzhaarigen nach oben, fixierte mit seinen Augen die des Uzumaki und ließ diesen aufgrund des Überraschungsmomentes einen Schritt nach hinten treten.

Fassungslosigkeit fand ihren Ausdruck in der Mimik des Sharinganträgers wieder.
 

„Obwohl das mit dem Kunai doch einen anderen Grund hatte“, fügte Naruto leise hinzu.
 

„Warum denken immer alle mich beschützen zu müssen?“
 

Obwohl diese Frage eher an den Uchiha selbst gestellt gewesen zu sein schien, scheute sich der Chunin nicht vor einer Antwort.
 

„Weil du sonst nicht mehr hier stehen würdest.“
 

Ein freudloses Lachen ertönte, versetzte der ohnehin schon angespannten Atmosphäre im Raum einen weiteren, drückenden Dämpfer.
 

„Und selbst beinahe drauf zugehen ist besser, oder was?“
 

Laut klangen die geschrienen Worte in Narutos Kopf wieder und riefen in ihm, trotz der offensichtlichen Intention, ein warmes Kribbeln hervor.

Nur selten zeigte der Uchiha eine Gefühlsregung und dass dieser ihn nun anschrie bewies, dass sich der Uchiha ernsthafte Sorgen um ihn gemacht zu haben schien.

Nicht, weil er befürchtete, dass der Tod des Blonden zur Konsequenz hätte, dass er hingerichtet werden würde, sondern weil er persönlich nicht wollte, dass derartiges dem Uzumaki zustieß.
 

„Warum hast du das gemacht?“
 

~~~Sasuke~~~
 

Er stand da, starr und wartete auf eine Antwort seines Gegenübers.

So viele Emotionen, die er einfach nicht benennen konnte, wüteten in ihm wie schon lange nicht mehr.

Er wollte es verstehen.

Wollte verstehen, warum der Blonde so etwas Dummes gemacht hatte.

Warum er den Angriff des Otonin auf sich genommen hatte.

Aber er konnte es nicht.
 

„Weil ich nicht anders konnte.“
 

Ernst blickten die blauen Irden Narutos den Schwarzhaarigen an, verursachten wieder dieses angenehme Prickeln auf seiner Haut, von welchem er dachte es endgültig in den Griff bekommen zu haben.
 

„Doch, du hättest gekonnt.“
 

Langsam, fast schon ergeben schüttelte der Blonde mit dem Kopf.
 

„Du bist mir wichtig, ich liebe dich, Sasuke.“
 

Eine angenehme Wärme stieg in dem Clanerben auf.

Wie lange es her war, dass jemand gesagt hatte, dass er ihm wichtig sei, vermochte der Schwarzhaarige nicht zu sagen.

Er wusste es nicht mehr.

Wusste nur, dass es ihn fast wahnsinnig gemacht hatte, als er nicht sagen konnte, ob der blonde Chaot wieder aufwachen würde.

Konnte sich an seine Verzweiflung erinnern, als der Uzumaki durchbohrt wurde.

Erinnerte sich noch zu genau an das nasse Gefühl von Tränen an seiner Wange.

Er wollte das nicht fühlen.

Nie wieder.
 

Und dann passierte es. Ohne dass Sasuke wirklich darüber nachdachte, holte er aus und traf genau sein Ziel. Fühlte ein unangenehmes und sehr bekanntes Brennen in seinen Augen, als er den blonden, am Boden liegenden Jungen anschrie.
 

„Ich hab dir schon einmal gesagt, dass du mich in Ruhe lassen sollst, du Loser!“
 

Nur am Rande nahm er war, wie der Blonde die Augenbrauen überrascht zusammenzog.
 

„Du erzählst mir was von Freundschaft, Liebe und Gefühlen, tss.“
 

Langsam ließ sich der Uchiha mit dem Rücken an der Wand hinunter gleiten.
 

„Du hast doch gar keine Ahnung davon, wie-“, weiter kam der Schwarzhaarige nicht.
 

„Ich mich fühle, Naruto!“, beendete der Blondschopf fassungslos den Satz.
 

~~~Naruto~~~
 

Unaufhörlich spulte sich der schon Monate zurückliegende Traum vor seinem inneren Auge ab. Wie von selbst wanderten seine Finger zu seiner Wange, um zu befühlen, ob Blut an dieser hing, aber sie war trocken.
 

//Es war nur ein Traum//, rief sich der Uzumaki immer und immer wieder ins Gedächtnis.
 

Und dann machte es Klick. Erst jetzt sickerte das volle Ausmaß des Gefühlsausbruchs vom Uchiha in die letzten Winkel seines Verstandes.

Registrierte erst jetzt, was der Clanerbe ihm damit sagen wollte.
 

Behutsam setzte Naruto einen Schritt vor den nächsten, bewegte sich geradewegs auf den am Boden Sitzenden zu und ließ sich knapp vor ihm in die Knie gehen.
 

„Dann erzähl es mir, versuch es mir zu erklären“, forderte der Chunin sanft.
 

Sasuke hatte recht gehabt.

Nie hatte sich der Blonde darüber Gedanken gemacht, wie es dem anderen dabei gehen musste.

Hatte er doch immer, wenn auch unbewusst, nur an sich und seine momentane Situation gedacht.

An sein momentanes Empfinden.

An seine Gefühle.
 

„Was fühlst du, Sasuke?“
 

Stille.

Kein Wort fand den Weg über die geschwungenen Lippen des Schwarzhaarigen.

Keine Mimik verbarg sich in dem Gesicht des Clanerben.

Keine Geste wurde von dem Angesprochenen ausgeführt.
 

Naruto rief sich den Moment in Erinnerung, welcher am emotionalsten war, welche den Uchiha am meisten aufgewühlt hatte.

Es war an dem Abend, an dem er mit dem Schwarzhaarigen hatte reden wollen.

Der Abend, an dem er den Uchiha in die Ecke gedrängt hatte.

Ihm seine Liebe gestanden und ihn schlussendlich sogar geküsst hatte.
 

Jenes Verhalten des anderen rief er sich wieder in Erinnerung und jede dieser Memoiren ließen ihn zu demselben Schluss kommen.
 

„Du weißt es nicht“, stellte der Blondschopf leise fest.
 

Ein freudloses, kaum wahrnehmbares Auflachen entrann der Kehle des Sitzenden, sorgte dafür, dass der Uzumaki fest das Kinn von diesem umfasste und so zwang ihn anzusehen.
 

„Lass mich los“, forderte des Clanerbe kalt, wurde diesbezüglich jedoch ignoriert.
 

„Was hast du gefühlt, als du >nein, bitte nicht< gesagt hast?“
 

Keine Antwort.
 

„Was fühlst du, wenn ich dir sage, dass ich dich liebe?“
 

Nichts. Keine einzige Silbe, kein Ton.
 

Sanft fuhr der Blondschopf mit seinen Fingerspitzen die Gesichtskonturen des ehemaligen Schlangenschülers nach.
 

„Was fühlst du, wenn ich dich so berühre?“
 

Wieder nichts. Nur eine unangenehme Stille schlug dem Blauäugigen als Antwort entgegen.
 

„Du wirfst mir vor nicht zu wissen wie du dich fühlst, aber du weißt es selber nicht.“
 

Langsam dockte Naruto mit seiner Stirn an die seines Gegenübers.

Er schloss seine Augen und atmete einige Male ein und aus, ehe er sich wieder aus dieser Position löste.

Seine Finger wanderten von dem Kiefer des Clanerben zurück zu dessen Kinn und legten sich anschließend auf die Brust des Sharinganträgers, wurden dort von einem schnellen Herzschlag in Empfang genommen.

Und das ließ ihn einen Entschluss fassen.
 

„Vertraust du mir?“, kam die aufrichtige Frage vom Uzumaki.
 

Die Minuten verstrichen und die beiden Ninja wurden wieder von einer drückenden Stille umfasst.

Aber Naruto würde sie diesmal nicht brechen, zu wichtig war ihm die Antwort Sasukes.
 

„Ja“, hauchte der Schwarzhaarige nach einem endlos erscheinenden Moment.
 

„Das ist auch ein Gefühl, Sasuke.“
 

„Ich weiß, Dobe“, kam es kalt von den Lippen des Clanerben.
 

„Mach die Augen zu.“
 

Es dauerte einige Augenblicke, bis der Uchiha dieser Bitte nachkam, aber schlussendlich langsam seine Lider senkte.
 

„Sag mir einfach nur was du fühlst, wie es sich anfühlt“, flüsterte der junge Chunin sanft.
 

Naruto ließ ein wenig Zeit verstreichen, in der er sich das blasse, ebenmäßige Gesicht seines besten Freundes genau ansah.

Sich dieses einprägte, jede Linie, jede Kontur.

Langsam beugte sich der Blondschopf nach vorn, schloss mit jedem Millimeter, dem er dem Gesicht Sasukes näher kam, ein Stückchen mehr seine Augen, bis diese komplett geschlossen waren. Er konnte den warmen Atem des Uchiha an seiner Wange fühlen und gegen seinen Willen fing sein Herz schneller an zu schlagen.
 

//Ich werde dir helfen herauszufinden, was du fühlst, echt jetzt//, waren die letzten Gedanken von Naruto, bevor dieser die letzten Millimeter überwand und seine Lippen mit denen Sasukes versiegelte.

Süße Träume

Schnell liefen die beiden Männer durch die dunkle Stille des Waldes.

Unaufhörlich sprangen sie von einem Ast zum nächsten, ohne dabei auch nur den Anflug eines Geräusches zu verursachen.

Ein Geräusch, das in der jetzigen Situation ihr sicheres Ende bedeutet hätte.

Aber sie durften jetzt nicht sterben.

Zu wichtig war das eben gehörte, musste aufgrund dieses Umstandes umgehend der Hokage mitgeteilt werden und das so schnell wie möglich.
 

Mit einem kräftigen Sprung verließen die zwei Ninja die schützenden Äste und landeten lautlos auf der vom Mondlicht beleuchtete Lichtung.

Für eine kurzen Moment wurden ihre Stirnbänder von dem sanften Licht beschiene und gaben dadurch das Zeichen Konohas frei, bevor sie ansetzten ihren Weg weiter zuführen.

Erfolglos.
 

Ein Blick auf die schemenhafte Gestalt vor ihnen, so wie das gefährliche Zischeln einer Schlange, war das letzte, was die beiden wahrnahmen, bevor die endgültige Dunkelheit ihre Griffe nach ihnen ausstreckte und sie für immer mit sich riss.
 

~~~Sasuke~~~
 

Wärme durchflutete seinen Körper, als er die warmen Lippen Narutos an seinen eigenen spürte.

Leicht und sanft, wie eine Feder und doch irgendwie anders, intensiver.
 

Er genoss es.

Auch, wenn er es nicht wahrhaben wollte.

Die verschiedenen Empfindungen.

Das angenehme Kribbeln.

Die wohltuende Wärme.
 

All die Ereignisse der letzten Monate verschwanden aus seinen Gedanken und hinterließen nichts als eine angenehme, wohltuende Stille in seinem Kopf.

Eine Stille, die anhielt.

Auch, als der Blonde langsam die Verbindung zwischen ihnen trennte und der Clanerbe seine Augen wieder öffnete.
 

„Du hast mich noch nicht geschlagen. Kann ich das als gut, oder als schlecht interpretieren?“
 

Nur ein Flüstern, dass in der anhaltenden Stille jedoch keineswegs unterging.
 

„Ich weiß es nicht“, kam es aufrichtig und eben so leise vom Schwarzhaarigen.
 

„Was hast du gefühlt?“
 

„Ich-, es ist-“, setzte der Sharinganträger an, ehe er abbrach um nach den richtigen Worten zu suchen.
 

„Kompliziert?“, hakte der Uzumaki mit einem leichten Lächeln nach.
 

„Ja.“
 

„Schön, dass ich da nicht der einzige bin, der das so sieht“, eröffnete der Blondschopf mit einem Anflug von Belustigung, ehe er sich mit einem Seufzen erhob und im Anschluss seine Hand dem Schwarzhaarigen als Hilfe reichte.
 

„Ich weiß nicht, warum du außerhalb von Konohagakure warst und ich weiß auch nicht, was du genau für Regeln einhalten musst, damit du hierbleiben darfst. Aber ich weiß, dass du ab sofort wieder einen Mitbewohner hast, dem du wenigstens aufklärst, dass du wiederkommen wirst, bevor er dir wie ein Bescheuerter hinterher läuft. Alles klar?“

Forsch schossen die letzten Worte aus dem Mund des Blauäugigen, während er immer noch seine Hand ausstreckte und auf eine Reaktion des am Boden sitzenden wartete.

Im ersten Moment leicht überrumpelt schlug der Uchiha ein und ließ sich auf die Füße ziehen, bevor er sich dem Ausmaße der eben gehörten Worte gänzlich bewusst wurde.
 

„Ich werde dir nur sagen, dass ich gehen werde und, dass ich vorhabe wieder zukomme. Keine weiteren Informationen. Ich hoffe du weißt worauf du dich einlässt, Naruto.“
 

„Ich hab keine Ahnung, aber solange du mich nicht wieder schlägst, denke ich, dass ich damit schon fertig werde.“
 

„Naruto, ich-“, versuchte der junge Sharinganträger den blonden Chaoten ins Gewissen zu reden.
 

„Es ist in Ordnung, Sasuke. Für‘s erste reicht mir das voll und ganz. Aber Sasuke?“
 

Interessiert und abwartend richtete der Uchiha seinen Blick direkt in das Gesicht des Uzumaki.
 

„Denk jetzt bloß nicht, dass das schon alles war“, warnte der Chunin mit einem breiten Grinsen und verschwand demonstrativ in dem Zimmer, welches er schon bei seinem ersten Aufenthalt hier bezogen hatte.
 

//Idiot//, schoss es dem Schwarzhaarigen durch den Kopf, ehe er sich selbst in Richtung seines Zimmers begab, sich des Lächelns auf seinen Lippen vollends bewusst.
 

~~~Naruto~~~
 

Mit einem erleichterten Aufseufzen glitt der junge Chunin auf das Bett, welches er ab jetzt wohl wieder seines nennen konnte und streckte genüsslich alle Viere von sich.
 

Noch immer spürte er die Lippen des Schwarzhaarigen auf seinen eigenen.

Noch immer spürte er den unnatürlich schnellen Herzschlag in seiner Brust.

Und das auch noch nach den unzähligen Stunden, die seither vergangen sind.
 

Das leise Geräusch von Schritten und der anschließende Klang von fließendem Wasser rissen den Blauäugigen wieder ins hier und jetzt.

Ein Blick auf die Uhr verriet ihm, dass es kurz nach halb drei in der Früh war.
 

Schwerfällig erhob sich der Blondschopf aus seiner warmen Decke und machte sich auf in die Richtung, aus der das Geräusch kam.

Das Badezimmer.
 

Noch einmal atmete Naruto tief durch, bevor er seinen Arm ausstreckte in der Absicht die Tür, vor der er sich befand, auch zu öffnen.

Aber es kam anders.

Bevor er auch nur ansatzweise mit dem edlen Holz in Berührung kam, wurde dieses auch schon geöffnet und hätte den blonden Chaoten beinahe getroffen, aber das war es nicht, was diesen so erschreckte.

Es war der Schwarzhaarige selbst.
 

Das ohnehin schon blasse Gesicht wirkte noch fahler und verlieh den sich leicht abzeichnenden Schatten unter den Augen eine noch intensivere Wirkung.
 

„Geh wieder ins Bett, Naruto.“
 

Wenn diese Worte Kälte und Bestimmtheit ausdrücken sollten, so verfehlten sie ihre beabsichtigte Wirkung um Längen. Die Tonlage des Clanerben war müde und wurde von einer schwachen Heiserkeit begleitet.
 

„Was ist passiert?“, fragte der Blondschopf mit echter Besorgnis in der Stimme.
 

Es war einige Minuten still zwischen den beiden, als würde Sasuke abwägen, ob er auf diese Frage antworten solle.
 

„Ich hatte einen Alptraum, nichts weiter.“
 

Damit schritt der Schwarzhaarige ohne eine weitere Äußerung an dem Chunin vorbei und hatte nach wenigen Augenblicken auch schon geräuschvoll seine Zimmertür hinter sich zugezogen, gab Naruto dadurch keine Chance nach dem Inhalt des Traumes zu fragen.

Schloss das Thema einfach ab.
 

//Nicht mit mir.//
 

Und mit diesen Gedanken stieg er ebenfalls durch die anhaltende Dunkelheit die Treppe empor, erklomm dessen Stufen flink und ging seinen Weg in der oberen Etage unbeirrt weiter, solange, bis er sein Ziel erreicht hatte.
 

Ohne auch nur ansatzweise sein Eintreten vorher anzukündigen, schob der Blauäugige die Schiebetür beiseite und trat in das geräumige Zimmer.
 

„Was willst du, Dobe?“, kam es gedämpft aber nichts desto trotz kalt vom Bett.
 

Geräuschlos wurde die eben geöffnete Tür wieder verschlossen und der Weg des Uzumaki wurde weiter fort gesetzt.

Soweit, bis dieser kurz vor der Bettkante erneut zum Stehen kam.

Ohne den Anflug einer Vorwarnung hob der Uzumaki die Decke seines Freundes an und versank schlussendlich selbst unter der einladenden Wärme von dieser.
 

„Schlafen“, war der einzige Kommentar, mit dem der Chunin sein bisheriges Tun rechtfertigte.
 

„Dann geh gefälligst in dein Bett.“
 

„Keine Lust“, grinste der Uzumaki frech, während er sich demonstrativ die Decke weiter über die Schultern zog und die Augen schloss.
 

Keine Erwiderung wurde ihm entgegengebracht und so lauschte der Blondschopf den sanften und regelmäßigen Atemzügen seines Freundes.
 

Er achtete nicht darauf, wie die Zeit verging, sondern konzentrierte sich voll und ganz auf den Schwarzhaarigen.

Es war schön neben ihm zu liegen, beruhigend.

Aber er konnte es nicht genießen.

Naruto wusste, dass der Clanerbe keineswegs wieder eingeschlafen war.
 

„Erzähl mir von deinem Traum.“
 

Laut hallte die Forderung des Blonden in der Stille nach.
 

„Schlaf doch einfach“, kam es genervt von dem Angesprochenen.
 

Resigniert öffnete Naruto die Augen und es dauerte einen Moment, bis er sich an die Dunkelheit gewöhnt hatte und schwach das Profil von Sasukes Gesicht erkennen konnte.
 

„Antworte mir doch einfach.“
 

Ebenso genervt kamen die Worte aus dem Mund des Chunin.
 

„Es war ein Alptraum, nichts weiter.“
 

„Das hatten wir schon, Baka. Wovon hat er gehandelt?“, kam es ruhig von Naruto.
 

Wiederholt trat die Stille in den Vordergrund, vermischte sich mit der Dunkelheit und verharrte für einen Augenblick zwischen den beiden.
 

„Von Itachi“, kam die leicht gehauchte Antwort über die Lippen Sasukes, so zart, dass der Blonde Chaot sie trotz der Nähe, die zwischen ihnen herrschte, um ein Haar nicht verstanden hätte und ihn aufgrund dessen näher an seinen Freund heran rutschen ließ.
 

„Es ist immer der selbe Traum. Der Moment kurz bevor er stirbt.“
 

Vorsichtig bettete Naruto seinen Kopf auf der Schulter des eben Gesprochenen und atmete einmal tief durch.
 

„Er war nicht deine Schuld, Sasuke, du wusstest es nicht besser. Außerdem wollte Itachi, dass du ihn so sehr hasst, er wollte, dass du ihn am Ende tötest, deswegen hat er dir nie die Wahrheit erzählt. Genau genommen hast du ihm einen Gefallen getan und wenn du ehrlich bist, dann weißt du das auch.“
 

Noch einmal sog der Blondschopf Luft ein, ehe er fort fuhr.
 

„Niemand kann dir sagen, wie du damit umzugehen hast, aber ich bin mir sicher, dass Itachi nicht gewollt hätte, dass du dich deswegen solange quälst. Das ist meine Meinung dazu.“
 

Gespannt wartete der Uzumaki auf die forsche Erwiderung von Sasuke.
 

„Danke“, sanft sprach der Clanerbe dieses Wort und sorgte somit dafür, dass sich ein Lächeln auf die Lippen seines Freundes schlich.
 

„Kein Problem und jetzt solltest du schlafen. Gute Nacht, Sasuke.“
 

Und tatsächlich dauerte es nicht lange, bis der Schwarzhaarige in einen ruhigen Schlaf fiel.

Einen Schlaf ganz ohne Alpträume.

Ich will nicht, dass es aufhört

~~~Tsunade~~~
 

Erwartungsvoll beendete die Hokage ihre Arbeit vorläufig, packte diese zur Seite und richtete ihren Blick fest auf die noch verschlossene Tür ihr gegenüber. Sie konnte die hektischen Schritte schon lange hören, bevor diese ihr Ziel erreicht hatten.

Es würde noch Minuten dauern, bis Shizune in ihr Büro stürmen würde und ihr den Grund ihrer Hast mitteilen würde.

Aber sie bereitete sich jetzt schon darauf vor.

Das letzte Mal, als die Brünette mit einem so aufgeregten Schritt unterwegs war, hatte sie erfahren, dass die Rettung Sasukes erfolglos geblieben war und Naruto im Krankenhaus lag.
 

Laut wurde die Tür zu ihrem Büro geöffnet und knallte, wie zur Unterstreichung des Folgenden, geräuschvoll gegen die Wand.
 

„Tsunade-Sama, der Suchtrupp nach Kirigakure ist spurlos verschwunden“, eröffnete Shizune auch gleich, ohne den Anflug einer Begrüßung und außer Atem, die Sachlage.
 

Fest hielt sie ihre Hände ineinander verschlungen und hatte bei jedem Wort ihrer Assistentin ein wenig fester zugedrückt.

Sie hatte es geahnt. Schon zu Beginn dieses Tages hatte sie das Gefühl beschlichen, dass etwas ganz und gar nicht in Ordnung war.
 

„Das einzige, was von ihnen gefunden wurde, waren ihre Stirnbänder und das.“
 

Erwartungsvoll streckte die Jüngere der Hokage eine Akte entgegen, welche auch sofort entgegen genommen wurde.

Ein leises Rascheln erfüllte den Raum, während das Dorfoberhaupt die Seiten umblätterte und deren Inhalt überflog. Als sie bei den Fotos angekommen war, hielt sie abrupt inne und besah sich die Aufnahmen der Funde genauer.
 

„Er ist schnell“, kam es tonlos über die Lippen der blonden, jung wirkenden Frau, als sie resigniert das Dokument zuschlug.
 

„Zieh die Ninja wieder ein, die sich auf die Suche der Verschwundenen gemacht hatten und richte den Anbu aus, dass sie ab sofort Schichtweise die Mauer im Auge haben sollen“, befahl die Sannin in einem herrischen Tonfall.
 

„Tsunade, was ist mit Sasuke?“, kam die angespannte Frage der Brünetten.

„Niemand außer dir, mir und der Anbu werden hiervon etwas erfahren.“
 

Mit einem Nicken drehte sich die junge Frau um und entfernte sich von dem Schreibtisch in Richtung Tür, verharrte noch für einen kurzen Augenblick an dieser.
 

„Ich hoffe nur, dass wir auf das Kommende vorbereitet sein werden.“
 

Damit verließ die Gehilfin das geräumige Büro, schloss die Tür hinter sich und ließ eine angespannte Hokage zurück.
 

„Das hoffe ich auch, Shizune.“
 

~~Sasuke~~
 

Sanft glitt der Schwarzhaarige aus seinem traumlosen Schlaf zurück in die Realität, verharrte für einen kurzen Augenblick in der noch angenehmen Dunkelheit und gab diese schlussendlich auf, als er seine Lider hob, nur um sie reflexartig wieder zu schließen und so vor der hereinfallenden Sonne zu schützen.

Es würde einen Moment dauern, bis sich der Clanerbe an die Helligkeit gewöhnt hätte und so beschloss er noch ein wenig liegen zu bleiben und in die Stille um ihm herum zu lauschen.

Jedoch bemerkte er, jetzt da er wach war, dass die Stille auf die er gehofft hatte nicht existierte.
 

Ein leises Pochen drang an das Ohr des jungen Uchiha, fesselte dessen Aufmerksamkeit und brachte ihn dazu sich kontinuierlich auf diesen dumpfen Ton zu konzentrieren.

Egal wie sehr Sasuke sich auch anstrengte, er konnte diesen Ton einfach nicht benennen und wenn er ehrlich war, so wollte er es auch gar nicht. Dieses monotone Geräusch hatte etwas Beruhigendes an sich, etwas Entspannendes.

Je länger er sich jedoch diesem Ton hingab, desto deutlicher schlichen sich nun auch die anderen Sinne mit ihren Eindrücken in seine Wahrnehmung.
 

Etwas Weiches befand sich unter seinen Fingerspitzen und ein angenehmer Geruch stieg ihm in die Nase. Aber das war nicht alles, er spürte wie sich der Untergrund auf dem sein Kopf bettete in regelmäßigen Abständen hob und wieder senkte und so im Zusammenspiel etwas ergab, was Sasuke das Gefühl von Sicherheit vermittelte.

Einem Gefühl welchen er sich gerne hingab.
 

Und dann geschah es.

Brutal durchlebte er in Gedanken noch einmal den gestrigen Traum und entsann sich auf das, was darauf gefolgt war.

//Gute Nacht, Sasuke//, halten die gestrigen Worte des blonden Chaoten in seinen Ohren wieder, ließen ihn ruckartig seine Augen öffnen und auf eine Hand sehen, die eindeutig nicht seine war.
 

Erschrocken registrierte der Sharinganträger in welcher Situation er sich gerade befand.

Vorsichtig stützte sich der Clanerbe zunächst mit seinen Ellenbogen an der Matratze ab, ehe er sich auf diese kniete und in das schlafende Gesicht Narutos blickte.

Der Fluchtdrang, welcher bis eben noch seine Sinne überflutet hatte, verschwand.

Er war wie gebannt.

Gebannt von dem Gesicht, welches ihm so bekannt war, aber in der jetzigen Situation für ihn so fremd wirkte.

Ein Gesicht, welches nur wenige Zentimeter von ihm entfernt lag.
 

Lange beobachtete Sasuke das friedliche Gesicht seines Freundes, ohne seine Gedanken dabei auf ein bestimmtes Thema zu fokussieren.

Wie von selbst streckte sich seine Hand aus, um eine sich verirrte, blonde Strähne von der Stirn des Chunin zu streichen, ehe er sich seiner Tat bewusst wurde und seine Hand wie verbrannt zurück zog.

Wiederholt kam dieses Gefühl, welches er so oft in der letzten Zeit verspürte, in ihm auf.
 

Schnell drehte der Schwarzhaarige seinen Kopf zur Seite und beschloss, seinem angespannten und nach Flucht verlangenden Körper nach zu geben.

Aber es kam anders.

Eine warme Hand schloss sich um das Handgelenk des Dunkelhaarigen und brachte diesen dazu, seinen Kopf wieder in die eben abgewandte Richtung zu drehen.

Ihn direkt in die blauen Augen seines Freundes sehen zu lassen.
 

Sasuke fühlte sich ertappt und verraten.

Ertappt von dem Blonden, welcher ihn mit einem undefinierbaren Blick taktierte und verraten von seinem eigenen Körper, über welchen sich eine angenehme Gänsehaut ausbreitete.
 

„Geh noch nicht, Sasuke.“
 

Immer und immer wieder hallten diese Worte im Kopf des Clanerben wieder und sorgte mit jedem Widerhall für mehr Chaos in ihm.

Aber da war noch etwas.

So schwach und untergraben von der Verwirrung, dass er es kaum wahrnehmen konnte.

Glück.

Er war glücklich.
 

Die Hand, welche sich sanft und trotzdem bestimmt um sein Handgelenk schmiegte und die Wärme, die von dieser ausging, all das rief in dem Schwarzhaarigen ein undefinierbares Gefühl hervor.

Der Anblick des noch recht verschlafen wirkenden Blonden und, auch wenn er ihn nicht deuten konnte, der Ausdruck in dessen Blick.

Aber das war nicht das Fundamentale.

Es war die Gewissheit, dass der Chunin da geblieben war, als er jemanden gebraucht hatte und das egal, wie kalt er ihm gegenüber gewesen war.

Ohne dass er selbst gewusst hatte, wie sehr er diese Geste gebraucht hatte.

Ohne dass er darum gebeten hatte.
 

„Sasuke-“

„Danke.“
 

Leise und aufrichtig unterbrach das Wort die Ansprache des Uzumaki und ließ diesen verdutzt drein schauen.
 

„Wofür das denn?“

„Dafür, dass ich dich nicht darum bitten musste.“
 

Und damit entzog der Uchiha sich dem Griff seines Freundes, stand auf und verließ geräuschlos das Zimmer, ohne auch nur ansatzweise einen weiteren Blick auf den Blonden zu werfen.
 

~~~Naruto~~~
 

//Er hat gelächelt//, wiederholte der Wirbelwind immer und immer wieder in seinen Gedanken.

Und obwohl seine Sinne noch immer von den Taten des Schwarzhaarigen überflutet waren, kam er nicht umher, sich dessen Worten noch einmal genau bewusst zu werden.

Der Schwarzhaarige war ihm dankbar, aber wofür? Er hatte doch nur das getan, was das Richtige war. Er hatte wie ein Freund gehandelt, auch wenn sein Tun schlussendlich nicht ganz ohne Hintergedanken vonstattengegangen war.

Eine heftige Röte stieg die Wangen des Chunin empor, als er sich an die vorangegangene Situation erinnerte.
 

Noch immer konnte er das angenehme Gewicht auf seinem Körper spüren.

Noch immer konnte er das angenehme Kitzeln der fremden Haarspitzen an seinem Brustkorb fühlen.

Und noch immer konnte er die Wärme und das Prickeln an den Stellen spüren, an dem Sasuke ihn berührt hatte.
 

Ja, er war schon länger wach gewesen.

Und ja, er hatte den Moment, in dem er ihm so nahe gewesen war, hemmungslos genossen.

Verbuchte ihn für sich, still und heimlich, als Erfolg.

Langsam stand nun auch der blonde Wirbelwind auf und verließ ebenfalls das Zimmer, um nach unten zu gehen und sich Frühstück zu machen.

Es waren wenige, schon beinahe monotone Schritte, bis er sein Ziel erreicht hatte, nur um schlussendlich verwundert im Türrahmen stehen zu bleiben.
 

Ein kleines, warmes Lächeln schlich sich auf das Gesicht des Blauäugigen, als er sich die Szenerie vor sich genauer besah.

Nicht weit von ihm entfernt befand sich der Uchiha, der offensichtlich gerade dabei war etwas zu Essen zu machen. Aber das war es nicht, was den Blonden dazu gebracht hatte seine Mundwinkel sanft zu heben.

Es war die Haltung des Sharinganträgers.

Sasuke wirkte entspannt und das erste Mal, seit der Schwarzhaarige wieder in Konoha angekommen war, hatte der Blonde das Gefühl, dass er auch hier bleiben würde.

Es tat gut, den Schwarzhaarigen so zu sehen. Noch oft genug hatte der Blauäugige die Bilder Sasukes vor Augen, als er ihn damals bei Orochimaru gefunden hatte.
 

Langsam schloss Naruto seine Lider und atmete einmal tief durch.

Er liebte ihn.

Und wenn er ehrlich war, so wusste ein Teil von ihm dies auch nicht erst seit den jüngsten Geschehnissen.

Sein Körper hatte es gewusst, hatte ihn mit Gefühlen, mit Signalen verschiedenster Art regelrecht überschüttet. Sein Verstand jedoch hatte länger gebraucht, ja vielleicht sogar verdrängt.

In einem gewissen, eingeschränkten Maß konnte Naruto den Schwarzhaarigen verstehen.

Er wusste, wie es war etwas zu fühlen und nicht zu wissen, was es war. Er wusste, wie versessen man nach etwas suchte, nachdem man es benennen konnte und wie verzweifelt man war, wenn man feststellte, dass es nicht ging, dass es nichts gab, was vergleichbar war.

Aber sich kontinuierlich in dieser Situation zu befinden, das konnte Naruto nicht nachempfinden.

Sasuke war abgestumpft durch das jahrelange Training bei Orochimaru und wenn er ehrlich war, so war dies der eigentliche Grund für seinen Hass gegenüber der Schlange.
 

„Sasuke?“, kam die Frage des Chunin, auf die ein Nicken folgte.
 

Vorsichtig bewegte sich der Blonde auf den Schwarzhaarigen zu, stand schon bald dicht hinter dessen Rücken und griff von Hinten zu der Hand des Clanerben.

Sanft wurde das Messer aus der Hand des Schwarzhaarigen befreit und fiel mit einem leisen Klirren auf die dunkle Arbeitsfläche.
 

„Sasuke“, leise wurde der Name gegen den schlanken Hals gehaucht.
 

Er spürte, wie sich der Clanerbe anspannte, aber er wollte jetzt nicht aufhören.

Konnte nicht aufhören.

Er wollte es von ihm hören, hier und jetzt.
 

„Du musst mir etwas versprechen“, mit Nachdruck wurden die Worte in das Ohr des Uchiha gesprochen, bevor sein Kopf bestimmt nach rechts gedreht wurde und er so dem Blauäugigen direkt ins Gesicht schauen konnte.
 

Verwirrt zogen sich die dunklen Augenbrauen des Angesprochenen zusammen, aber noch ehe er etwas erwidern konnte, fuhr der Blonde fort.
 

„Geh nie wieder zu Orochimaru.“
 

Erschrocken weiteten sich die Augen Sasukes, ehe sich ein komplett verwirrter Ausdruck auf dessen gesamten Gesicht niederschlug.
 

„Warum sollte ich?“
 

Ruckartig fuhren die Hände des Chunin nach oben und umfassten das helle Gesicht des Clanerben.
 

„Weil er ein Freak ist! Weil ich nicht will, dass er dich noch mehr zu dem macht, was du jetzt bist! Versprich mir einfach nur, dass wenn du gehen solltest, du nicht zu ihm gehen wirst“, laut und selbstsicher verließen die ersten Worte den Mund des Blonden, wurden zum Ende hin jedoch leiser, beinahe schon verzweifelt.
 

„Willst du mich loswerden, oder warum sollte ich gehen wollen?“

„Sasuke, ich meine es ernst, verdammt.“
 

Es dauerte einen Moment, in denen sich die beiden nur still in die Augen sahen, ehe der Schwarzhaarige mit einem resignierten Seufzer die Augen schloss.
 

„Ich werde nicht zu Orochimaru gehen, versprochen. Und jetzt lass mich los, Dobe“, ruhig, beinahe schon lautlos kamen die Worte von dem Schwarzhaarigen.
 

„Nein.“
 

Blitzschnell umschloss der Uzumaki mit seinen Händen die Handgelenke seines Freundes, während er seinen Kopf auf dessen Schulter bettete.
 

„Noch nicht.“
 

Sanft fuhr der Blondschopf nach dieser Äußerung mit seiner Nasenspitze den schlanken Hals Sasukes nach, registrierte sehr wohl, wie der Schwarzhaarige daraufhin seine Handgelenke aus ihrem momentanen Käfig zu befreien versuchte.

Ohne Erfolg.

Sanft erhöhte Naruto den Druck auf die schmal wirkenden Gelenke, zwang diese so auf ihrem Platz zu verweilen und sich nicht mehr zu bewegen.
 

„Naruto, was zum-“, setzte der Schwarzhaarige an und versuchte nun beinahe schon verzweifelt sich aus dem Griff des Chunin zu befreien.
 

„Du hast gesagt du vertraust mir“, schlicht kam diese Feststellung über die Lippen des Blauäugigen.
 

„Dann tue es doch auch einfach“, fuhr er fort und brachte damit die letzten Befreiungsversuche seitens des Dunkelhaarigen zum erliegen.
 

Sachte ersetzte der sonst so stürmische Ninja seine Nasenspitze durch seine Lippen, ließ diese nun hauchzart über die blasse Haut seines Freundes gleiten, während seine Hände sich mit denen verschränkten, welche bis eben noch versucht hatten sich zu befreien.
 

„Wie fühlt es sich an Sasuke? Versuch es zu beschreiben“, leise, fast schon wie in Trance hauchte Naruto seine Forderung gegen die Mulde hinter Sasukes Ohr.
 

Es dauerte unzählige Momente, in denen der Uzumaki sein Spiel keineswegs unterbrach, bis er eine Erwiderung von seinem Vordermann vernahm.
 

„Es erinnert mich an Itachi, bevor er den Clan ausgelöscht hat.“
 

Naruto konnte fühlen, wie der Uchiha tief durchatmete, ehe er dazu ansetzte seine Erklärung, seinen Redefluss weiter fortzuführen.
 

„Der Moment kurz bevor er mir vor die Stirn getippt hat. Dieses komische... Kribbeln... es fühlt sich gleich an und gleichzeitig anders... intensiver. Es ist-, ich denke jedes Mal, wenn du mich berührst und dieses... Gefühl wiederkommt, dass es falsch ist. Aber gleichzeitig-“
 

Selbst unterbrach sich der Sharinganträger, um noch einmal tief Luft zu holen.
 

„Will ich nicht, dass es aufhört.“
 

Nur ein Flüstern, welches sich über die Lippen des Schwarzhaarigen schlich, aber der Blondschopf hatte es vernommen, drückte sich nach Vollendung dieser Aussage enger an den Rücken des Schwarzhaarigen und wanderte nun wieder mit seiner Nasenspitze zum Haaransatz von diesem.
 

„Warum denkst du, dass es falsch ist?“, hackte der Uzumaki in mildem Tonfall nach.
 

Wieder verstrichen Minuten der Stille, bevor auf die gestellte Frage eine Antwort kam.
 

„Weil es verletzbar macht“, leise führte der Uchiha diesen Punkt auf.
 

Langsam entfernte der Chunin seine Finger von denen des Sharinganträgers und fuhr mit ihnen behutsam die blassen Arme entlang.
 

„Ich bin nicht Itachi, ich werde nicht das selbe machen wie er. Ich werde dir nicht weh tun, echt jetzt.“
 

Ein resigniertes Auflachen erfüllte die aufkommende Stille und Naruto konnte nur allzu gut das schwache Zittern Sasukes wahrnehmen.
 

„Du solltest dich mal selber hören, Dobe“, leicht spöttisch kamen die Worte von Sasuke.
 

Ein stilles Lächeln bildete sich auf dem Gesicht des Uzumaki, als er sich langsam von den Haaren des Uchiha entfernte und mit seinem Gesicht wieder zu dessen Hals wanderte.
 

„Halt die Klappe, Teme!“
 

Damit drückte der Chunin seine Lippen liebevoll gegen den schlanken Hals und registrierte mit triumphierender Freuder die schwache Gänsehaut, welche sich augenblicklich auf der blassen Haut ausbreitete.

Nein, er würde nicht dieselben Fehler machen wie Itachi.

Eingeständnisse

~~~Naruto~~~
 

Gedankenverloren lag der blonde Wirbelwind auf der gemütlichen Couch von Sakura und wartete auf die junge Kunoichi. Was diese jedoch genau von ihm wollte, wusste er nicht. Sie hatten sich vor gut einer Stunde auf der Straße getroffen und Sakura meinte, dass sie etwas Dringendes mit ihm zu besprechen hätte.

Unter normalen Umständen wäre er zuerst zur Hokage gegangen, um zu fragen, ob es eine neue Mission für ihn gäbe, aber der Ausdruck auf dem Gesicht seiner Teamkameradin hatte ihn schlussendlich doch dazu bewegt, das Treffen mit der Fünften nach hinten zu verschieben.

Und nun lag er hier und wartete.

Und wartete.

Und wartete.
 

Mit einem deutlichen Laut der Verstimmung begab sich der Uzumaki in eine sitzende Position und trommelte ungeduldig mit seinen Fingern auf die blaue Lehne des gemütlichen Sofas.

//Ich warte jetzt schon seit fast einer halben Stunde. Ich hätte schon längst wieder Zuhause sein können//, meckerte der Uzumaki in Gedanke und eine tiefe Röte breitete sich auf seinen Wangen aus, als ihm automatisch die Bilder der letzten Woche in den Sinn kamen.
 

Noch genau konnte sich Naruto an die innige Umarmung erinnern, daran wie glücklich er war, als sich eine Gänsehaut über die Haut des Schwarzhaarigen gelegt hatte. Eine Gänsehaut, welche Sasuke einzig und allein ihm zu verdanken hatte. Sie standen noch lange so dicht beieinander, ohne dass irgendjemand Anstalten gemacht hatte das nahe Beieinander zu unterbrechen.

Und dann hatte Sasuke ihm erzählt, dass er wieder gehen müsse und nicht wisse, wann er wiederkommen würde.

Augenblicklich hatte er den jungen Uchiha enger an sich gedrückt und seinen Kopf an dessen Schulter gelehnt.

Und Sasuke?

Der Sharinganträger hatte es hingenommen und, auch wenn Naruto sich nicht zu hundert Prozent sicher war, seinen Kopf schlussendlich sogar ganz sanft gegen den seinigen gedrückt.
 

Langsam schloss der Chunin seine Lider, hing einfach seinen Gedanken nach und ein verstohlenes Lächeln breitete sich auf seinen Lippen aus, als er das Gefühl hatte den feinen Geruch des Uchiha wieder in der Nase zu haben.

Lange konnte er sich dieser angenehmen Täuschung jedoch nicht nachgeben, wurde aus dieser sogar recht unsanft geweckt und wieder in das hier und jetzt befördert.
 

Mit einem lauten Knall hatte die Kunoichi die Bücher auf den niedrigen Couchtisch geschlagen, verharrte mit den Händen auf der Literatur und blendete allem Anschein nach das wütende und zugleich überraschte Gesicht ihres Gastes aus.

Es schien eine Ewigkeit zu vergehen, ehe sich Sakura dazu durchringen konnte ihren Blick zu heben und was der Blondschopf sah, ließ ihn sofort seine anfängliche Wut über die Störung vergessen.

Sakura weinte.
 

„Was ist passiert?“, ernst verließ die Frage den Mund des Uzumaki, schwebte für einen kurzen Moment im Raum, ehe sie beantwortet wurde.
 

„Vor ein paar Tagen ist eine Schriftrolle aus dem Geheimarchiv verschwunden.“
 

Tief atmete die Rosahaarige ein, schloss die Augen und sammelte sich für einen kurzen Moment.
 

„Heute Morgen kam das Team von Asuma von ihrer Mission zurück. Kurz vor der Dorfmauer sind sie auf einen Ninja aus Amegakure gestoßen und haben gesehen, wie dieser das verschwunden Dokument aus einem Versteck holte. Natürlich haben sie versucht es wieder zu bekommen, aber sie haben verloren.“
 

Schweigend lauschte der Uzumaki den Worten Sakuras. Er konnte sich noch keinen Reim darauf machen, warum das alles die Kunoichi so mitnahm.
 

„Allem Anschein nach hat jemand aus Konohagakure die Schriftrolle gestohlen und außerhalb des Dorfes versteckt, denn die Wachen haben ausgesagt, dass sie nichts Auffälliges gesehen haben in letzter Zeit.“
 

„Aber derjenige, der die Schriftrolle gestohlen hat, muss das Passwort kennen, ansonsten wäre er doch von den Fallen erledigt worden“, schob der Blondschopf nachdenklich ein.
 

„So wie es aussieht nicht. Er scheint ihnen problemlos ausgewichen zu sein“, erwiderte die Medicnin mit zitternden Stimmen.
 

„Das ist unmöglich, selbst Oma-Tsunade käme da nicht ganz heil raus“, protestierte Naruto.
 

Ein bitteres Lächeln schlich sich auf die Lippen Sakuras und ihre Augen füllten sich erneut mit Tränen.
 

„Weil sie auch kein Sharingan besitzt. Für den Ältestenrat ist die Sache klar. Sasuke ist in das Archiv eingebrochen und-“
 

„Aber warum? Was sollte ihn das denn bringen?“, forsch unterbrach der Chunin sie.
 

„Der Ninja aus Amegakure hatte ein Fluchmal, Naruto. Er gehörte zu Orochimaru.“
 

Ein Schluchzen verließ die Lippen der jungen Frau, ehe sie unter Tränen ihre Erzählung wieder aufnahm.
 

„Für sie ist Sasuke noch immer ein Verbündeter von Orochimaru und damit ein Verräter. Sie wollen Schadensbegrenzung betreiben, Naruto.“
 

Laut schluchzte die Rosahaarige auf und dann begriff auch der Uzumaki.

Er fühlte sich wie erstarrt.

Brauchte einen Moment, um die für ihn einschlagenste Information zu verarbeiten.

Sie wollen ihn umbringen.

Was dachten sich die alten Knacker eigentlich, wer sie seien? Nur weil Sasuke einst der Schüler der Schlange war, hieß das noch lange nicht, dass er noch immer ein Verbündeter des Sannin war.
 

„Nein!“
 

Damit sprang der junge Ninja auf und stürmte aus der kleinen Wohnung Sakuras.

Tausende von Gedanken schossen durch seinen Kopf und vermischten sich dort zu einem unangenehmen Surren. Tausend Fragen, die immer und immer wieder mit demselben Wort anfingen.

Warum?

Warum jetzt?

Warum er?
 

Automatisch trugen seine Beine ihn zu dem Hokagegebäude, erklommen dessen Stufen und setzten ihren Weg im Inneren des Gefüges fort.

Er rannte durch die einzelnen Flure, stieß hier und da jemanden an und nahm die darauf folgenden, verstimmten Ausrufe zur Kenntnis, ohne dass er den Inhalt der Worte eigentlich wirklich wahr nahm.
 

Heftig und ohne den leichtesten Hauch eines Zögerns, öffnete der Chunin die Tür zum Büro der Fünften und erntete als Reaktion seiner Tat den interessierten Blick von zwei Augenpaaren.

Er wartete erst gar nicht ab, bis eine der Personen dazu ansetzen konnte etwas zu sagen, sondern platzte schon direkt mit seinem Anliegen, seinem Protest heraus.
 

„Das können sie nicht machen! Sasuke hat nichts getan, was auch nur im entferntesten gegen das Dorf ginge“, energisch sprach er diese Worte aus, ignorierte den spöttischen Blick, der ihm von dem augenscheinlich Ältesten im Raum entgegengebracht wurde.
 

„Sie können doch nicht einfach so das letzte Mitglied des Uchiha-Clans auslöschen, nur weil sie zu faul sind richtige Nachforschungen anzustellen“, setzte Naruto seinen momentanen Monolog fort.
 

Fahrig fuhr der blonde Wirbelwind mit seiner Hand durch sein Haar.
 

„Jeder macht mal einen Fehler, aber zu behaupten, dass er immer noch einer von Orochimarus-“
 

„Halt den Mund!“, forsch wurde der Uzumaki von der Hokage unterbrochen.
 

„Du hast deine Ninja nicht unter Kontrolle, Tsunade. Damals hätte es sich niemand gewagt, so respektlos mit einem Hokage zu reden“, beißend richtete nun der Älteste das Wort an das Dorfoberhaupt.
 

„Respektlosigkeit liegt immer im Auge des Betrachters, Danzou. Vielleicht hätte eben diese Despektierlichkeit Konoha damals vor dem wohl größten Fehler bewahrt.“, schneidend kam die Antwort aus dem Mund der blonden Frau.
 

„Macht und grenzenlose Selbstsicherheit können jemanden dazu bringen, die einfachsten Konsequenzen auszuschließen, nicht wahr, Danzou?“
 

Eine unangenehme Spannung lag in der Luft und der Uzumaki konnte förmlich spüren, wie diese von Sekunde zu Sekunde zunahm.
 

„Wie ich schon gesagt habe, ich lehne deinen Antrag ab. Sasuke Uchiha genießt meinen vollen Schutz.“
 

„Tut er das? Komisch nur, dass er in der gesamten letzten Woche nicht ein einziges Mal im Dorf gesehen wurde“, verächtlich kommentierte Danzo die eben gesprochene Aussage.
 

„Ich bin bestens darüber informiert, was er in der letzten Woche getan hat, immerhin stand er unter meinem Befehl.“
 

„Befehle werden nicht immer befolgt, Tsunade.“
 

„Meine schon, du solltest dir vielleicht andere Lehrmethoden einfallen lassen. Vielleicht werden deine Befehle dann auch ausnahmslos befolgt, alter Mann.“
 

Geschockt starrte der Blauäugige zur Fünften. Noch nie hatte er die Blonde in einem so derartig angriffslustigen Tonfall sprechen hören. Die Provokation bezüglich Sai war zweifellos nicht zu überhören gewesen.
 

Der Schwarzhaarige hatte damals den Auftrag erhalten, Orochimaru eine Nachricht zu überbringen. Das dieser Befehl von dem Ältesten kam, war inzwischen jedem der Anwesenden klar, ebenso wie die Tatsache, dass sich der Ninja aus dem Anbukern von eben jenem abgewandt hatte und seinem damaligen Befehl keine Folge geleistet hatte.
 

„Du wirst schon sehen, was du davon hast. Hochmut kommt vor dem Fall.“
 

Und damit warf er der einzigen Frau im Raum einen angriffslustigen Blick zu und wendete sich augenblicklich zum Gehen.

Es dauerte einige Zeit, bis das Nachhallen seiner Schritte verstummte und der bis eben noch provokante Gesichtsausdruck einer nachdenklichen Mine wich.
 

„Ich will nicht noch einmal, dass du derartig in mein Büro stürmst, verstanden?“, mit Nachdruck kamen die Worte aus dem Mund Tsunades, wurden mit einem passenden, beinahe schon tödlichen Blick unterstrichen und verursachten bei dem Uzumaki eine Gänsehaut.
 

Noch nie hatte er die Hokage in einem derartigen Zustand gesehen. Sie sah angespannt und gleichzeitig unheimlich wütend aus. Zwar war sie schon des Öfteren wütend, besonders auf ihn, aber diese Wut war anders, unterdrückter.
 

„Was ist hier los, Tsunade?“
 

Resigniert massierte das Dorfoberhaupt ihre Schläfen und zog dabei immer wieder nachdenklich die Stirn in Falten. Wiederholte dieses Schauspiel einige Male und atmete schlussendlich schwer aus.
 

„Sasuke ist ein Teil von Konoha. Das müsstest du eigentlich am besten wissen, wo du ihn doch so lange gesucht hast. Er scheint dir viel zu bedeuten, Naruto. Denkst du allen Ernstes, dass ich einfach so handeln würde, ohne dir davon zu erzählen?“
 

Schuldbewusst senkte der Blondschopf seinen Kopf. Die Hokage hatte recht, sie würde den Uchiha nicht einfach umbringen lassen und jetzt, wo er langsam wieder klar im Kopf wurde, wusste er das auch.
 

„Ich konnte einfach nicht anders, als ich gehört habe, dass Sasuke unter Verdacht steht, da-“
 

Selbst brach der Uzumaki ab, er konnte seine kürzliche Aufgewühltheit nicht in Worte fassen.

Lange blieb es still in dem auf einmal klein wirkenden Büro des Dorfoberhauptes, ehe dieser durch eine sanfte Stimme unterbrochen wurde.
 

„Du magst ihn wirklich sehr, oder?“
 

Deutlich konnte Naruto spüren, wie der Blick von Tsunade auf ihm lag, aber egal wie entschlossen er auch war, er konnte ihr einfach nicht ins Gesicht blicken. Schon oft hatte sich der Chunin ausgemalt, wie die Reaktionen bezüglich seiner Gefühle wohl ausfallen würden und nie war er zu einer sonderlich guten Bilanz gekommen. Hatte zudem auch nicht damit gerechnet so plötzlich in jene Situation zu kommen.

Er hatte die Wahl.

Entweder er würde den Moment der Konfrontation weiter hinaus zögern, oder aber er würde die Wahrheit sagen.

Lange wog der Blondschopf das Für und Wider ab und kam nach einer schier endlos erscheinenden Weile zu einem Ergebnis.
 

„Ja“, hauchte der Uzumaki beinahe tonlos.
 

„Mehr als du eigentlich solltest, nicht wahr?“
 

Langsam verschränkte der Chunin die Arme vor seiner Brust und hob seinen Kopf wieder ein kleines Stück, immer noch darauf bedacht der blonden Frau nicht ins Gesicht zu schauen.
 

„Das ist in Ordnung. Ich hab Jiraiya auch mehr gemocht als ich sollte.“
 

Für einen kurzen Moment weiteten sich seine Augen überrascht, bevor er jedoch freudlos auflachte.
 

„Das ist nicht dasselbe.“
 

Aus dem Augenwinkel heraus konnte er sehen, wie sich die Hokage auf ihn zu bewegte. Resigniert schloss Naruto die Augen, nur um sie kurz darauf zum wiederholten Male verblüfft zu öffnen.

Tsunade umarmte ihn.
 

„Für mich bist und bleibst du Naruto. Ein hoffnungslos vorlauter Bengel. Wer weiß, vielleicht gewöhnt er dir das ja irgendwann mal ab.“
 

Damit löste sich die Sannin von ihm und ging wieder zu ihrem Schreibtisch, blieb kurz vor diesem stehen und sah aus den großen Fenstern auf das Dorf herab.
 

„Ich weiß, dass ich als Hokage eigentlich jedes Dorfmitglied gleichermaßen schätzen sollte, aber ich kann es nicht.“
 

Neugierig schaute der blonde Wirbelwind zu der Medicnin, konnte aber nichts anderes, als dessen Rücken sehen.
 

„Du“, setze die Blonde an.
 

//Bist ein Monster//, schoss es dem Uzumaki direkt durch den Kopf und ein verletzter Ausdruck schlich sich in seine Mimik. Wie oft hatte er die Dorfbewohner das über ihn sagen hören.
 

„Bist für mich, abgesehen von Shizune, dass letzte bisschen Familie, das mir geblieben ist.“
 

Geschockt stand er da.

Konnte noch nicht begreifen, was Tsunade da eben gemeint hatte.
 

„Und obwohl das so ist, kann ich dir nicht sagen, was hier los ist. Tut mir leid.“
 

Schwungvoll drehte sich die Frau zu ihm um und taktierte ihn mit ihren Blick.
 

„Aber ich kann dir sagen, dass du nach Hause gehen solltest“, zwinkerte sie ihm zu, setzte sich dann endgültig an ihren Schreibtisch und vertiefte sich vollends in den sich darauf befindenden Blättern.
 

Und als wäre das der Startschuss gewesen, stürmte der Blonde aus dem Büro in Richtung Uchiha-Viertel.
 

~~~Sasuke~~~
 

Eine vollkommene Leere empfing ihn, als er den Flur seines Hauses betrat und das machte ihn stutzig. Normalerweise wären schon längst die polternden Schritte seines Mitbewohners ertönt, der schnurstracks auf ihn zugelaufen käme, um ihn zu begrüßen.

Aber vielleicht war es auch gut so, dass es heute anders war.

Wie hätte der Schwarzhaarige nach der letzten Woche denn auf den Uzumaki reagieren sollen?
 

Etwas hatte sich zwischen ihnen verändert und er konnte sich nicht wirklich helfen, aber er mochte diese Veränderung irgendwie. Naruto bedeutete ihm etwas, aber egal, wie sehr er sich daran versuchte zu entschlüsseln, wie weit dieses Mögen ging, hatte er nichts, was auch nur annähernd als Vergleich hätte dienen können. Vielleicht auch einfach nur deswegen, weil er sich nicht mehr daran erinnern konnte.
 

Geradewegs ging der Uchiha in das geräumige Badezimmer, dessen innewohnende Unordnung er schon gar nicht mehr wahrnahm. Zu sehr war diese schon ein Teil seines Lebens geworden. Unbewusst, ohne dass der Schwarzhaarige wirklich verstand, dass es passierte.
 

Mit einer geübten Routine entledigte er sich seiner Kleidung, schob elegant die milchige Duschwand zur Seite und schlüpfte unter das lang ersehnte, heiße Nass.

Ein wohliger Laut drang über seine Lippen, als er spürte, wie sich seine Muskeln langsam wieder entkrampften und der verkrustete Dreck von seiner Haut gespült wurde.

Langsam verteilte der Clanerbe etwas Duschgel auf seinen Handflächen und begann damit sich von unten nach oben einzuseifen, tat dies schon beinahe gleichgültig, bis er an seinen Armen inne hielt.

Trotz des heißen Wassers überkam dem Schwarzhaarigen eine vertraut gewordene, heftige Gänsehaut, als er sich daran erinnerte, wie sich die Finger des Uzumaki auf seiner Haut anfühlten, wie es sich anfühlte dessen Atem an seinem Hals zu spüren.
 

Es war, als würde er zum wiederholten Male die Finger des Blonden spüren, noch einmal dessen Stimme ganz nahe an seinem Ohr wahrnehmen und fühlen, wie der warme Atem seinen Hals entlang glitt.
 

Für einen kurzen Moment gab sich der Sharinganträger seiner Erinnerung hin, ehe er zu realisieren schien, wohin seine Gedanken abgedriftet waren. Schnell drehte der Schwarzhaarige das Wasser ab, bevor er aus der Kabine trat.

Grob trocknete er sich ab, bedeckte anschließend seinen Körper mit dem zarten Stoff seiner Yukata und verschnürte diese schlussendlich fest um seine Taille.
 

Gedankenverloren drehte sich der Schwarzhaarige in Richtung Tür, sah aus dem Augenwinkel heraus sein Spiegelbild und blieb daraufhin stehen. Langsam ließ Sasuke seine Hand sinken, wendete sich von seinem eben noch bestandenen Vorhaben ab und bewegte sich nun auf sein Ebenbild zu.

Zaghaft berührte er sein Gesicht mit seinen Fingerspitzen und fuhr mit diesen gemächlich seine Konturen entlang, beobachtete dabei genauestens den zurückgelegten Weg auf seiner Haut.
 

Er hatte es noch nie verstanden. Konnte noch nie nachvollziehen, warum ihm alle hinterher liefen. Damals ganz offensichtlich und heute hinter vorgehaltener Hand, damit niemand mitbekam, dass sie für einen Verräter schwärmten.

Abrupt kamen seine Finger an den Lippen zum Stehen.

Sasuke fand es einfach nur lächerlich. Lächerlich, wie sie untereinander davon schwärmten, wie es sich wohl anfühlen würde ihn zu küssen. Lächerlich und gleichzeitig auch widerlich, als ob er auch nur im Entferntesten daran denken würde einer von ihnen so nahe zu kommen.

Und dann durchfuhr es ihn wie ein Blitz und eine leichte Röte stieg ihm ins Gesicht.
 

Er wollte nicht, dass eines dieser Mädchen ihn küsste.

Er wollte, dass Naruto ihn küsste.

Mehr als alles andere.
 

Ruckartig entfernte der Clanerbe seine Fingerspitzen von seinen Lippen und wendete sich vom Spiegel ab.

Das war doch absurd!
 

Schnell war Sasuke an der Tür angekommen und riss diese schon förmlich auf, wünschte sich im selben Moment jedoch, er hätte es gelassen.

Im Eingang stand ein freudestrahlender Naruto, dessen Mine sich bei seinem Anblick in leichte Besorgnis verwandelte.
 

„Geht´s dir nicht gut, Sasuke? Du bist rot im Gesicht.“
 

Rasch setzte der Blonde einen Fuß vor den anderen und war so schon bald dicht vor dem Schwarzhaarigen zum Stehen gekommen.

Angespannt schloss Sasuke die Augen, er wollte dem Uzumaki nicht so nahe sein, nicht jetzt.

Aber die Nähe verschwand nicht, im Gegenteil.

Ein heftiges Kribbeln breitete sich im Clanerben aus, als er die Stirn des Chunin gegen seiner eigenen spürte und brachte ihn dazu seine Lider noch fester zu verschließen.
 

„Also Fieber scheinst du keines zu haben, hm.“
 

Mit voller Wucht schlugen die Worte in das Gesicht des Uchiha und er begann leicht zu zittern.

Immer heftiger fingen seinen Lippen an zu prickeln, immer mehr wollte er einfach nur noch die Lippen des Uzumaki auf seinen spüren und gleichzeitig wollte er nur weg.

Weg, bevor etwas passierte.
 

Sanft wurde sein Gesicht vom Blauäugigen in die Hände genommen und nach oben gezogen. Er konnte spüren, wie ihm vorsichtig eine Strähne aus dem Gesicht gestrichen wurde und wie ihm über das Gesicht gefahren wurde, aber er öffnete die Augen nicht.
 

„Was hast du?“
 

Schon wieder schlug ihm der warme Atem Narutos ins Gesicht und löste einen angenehmen Schauer in ihm aus, welchen er, egal wie sehr er sich auch anstrengte, nicht unterdrücken konnte.
 

„Sieh mich an“, forderte ihn der Wirbelwind sanft auf .
 

Widerwillig zog der Schwarzhaarige seine Stirn in Falten und musste sich erst einen Moment sammeln, bevor er der Bitte nachkam und sich im selben Moment wünschte, er hätte es nicht getan. Immer schneller rasten seine Gedanken durch seinen Kopf, vermischten sich immer mehr zu einer einzigen lauten Stimme, ohne jegliche Sinn, während er entschlossen an dem Blonden vorbei sah und verbissen versuchte seinen Herzschlag wieder unter Kontrolle zu bringen.

Vergebens, denn der Blonde neigte seinen Kopf und geriet damit direkt in die Blickrichtung des Schwarzhaarigen. Fesselte diesen durch seinen Blick so sehr, dass er nicht mehr wegsehen konnte.
 

Nach und nach ließen die Hände von seinem Gesicht ab und wanderten zu seinen Schultern herab, aber das interessierte ihn im Moment herzlich wenig, zu sehr war er darauf erpicht sich endlich von dem sorgenvollen Gesicht vor ihm abzuwenden.
 

„Sasuke?“
 

Und dann war alles still. Der laute Singsang seiner Gedanken kam zum Erliegen und sein Herz hörte auf wie verrückt gegen seine Brust zu schlagen. Er fühlte sich für einen wundervollen Moment völlig klar, bemerkte nur nebenbei, wie sein letztes Stück Selbstbeherrschung auch in der Lautlosigkeit versank und ihn allein ließ. Aber das interessierte ihn nicht.

Er konnte die warmen Hände des Uzumaki durch die dünne Seide seines Yukata deutlich spüren und eine angenehme Erregung durchfuhr seinen Körper, als sich im selben Moment ein ergebenes Lächeln auf seinem Gesicht ausbreitete.

Entschlossen umfasste er mit seinen Händen den Kopf des Blonden und sah deutlich den irritierten Ausdruck in dessen Augen.
 

Immer heftiger loderte der Wunsch in ihm auf, dem Blonden nahe zu sein, immer ein kleines Stück stärker, je weiter er das Gesicht des blonden Chaoten an sein eigenes zog. Sasuke war im Moment unfähig irgendetwas bestimmtes zu denken, wusste nicht einmal so recht, was als nächstes zu tun war und zögerte trotzt dieser Unwissenheit nicht einen einzigen Augenblick in seiner Bewegung.

Alles in ihm schien sich vor freudiger Erwartung zusammen zu ziehen, als er langsam seine Augen schloss und die letzte Distanz zwischen ihm und Naruto unterbrach.

Lügen

Alles in ihm schien sich vor freudiger Erwartung zusammen zu ziehen, als er langsam seine Augen schloss und die letzte Distanz zwischen ihm und Naruto unterbrach.
 

~~~Naruto~~~
 

Genussvoll schloss der Blondschopf seine Augen, als er die Lippen des Schwarzhaarigen auf seinen eigenen spüren konnte. Vergessen waren in dem Moment die Sorgen, welche er sich noch vor Kurzem gemacht hatte. Das einzige, was momentan für ihn von Bedeutung war, stand nun vor ihm.

Jedes Mal, wenn er wach geworden war und lautlos sein Zimmer verlassen hatte, um den jungen Clanerben zu sehen, hatte er feststellen müssen, dass dieser noch immer auf seiner Mission war. Und jedes einzelne Mal hatte Naruto ihn mehr vermisst, sich mehr Sorgen gemacht und stumm darum gebeten, dass nichts passiert war.

Zaghaft berührten die Hände des Uzumaki den feinen Stoff über der Rückenpartie des Sharinganträgers, in der Hoffnung die allmählich aufkommende Wärme deutlicher wahrnehmen zu können.

Es vergingen nur Sekunden, in denen sich der Chunin intensiv auf den Kuss konzentrierte und sanft über den schmalen Rücken seines Gegenüber strich, bevor er anfing zu bemerken, wie sich langsam dieses angenehme Prickeln in ihm auszubreiten begann und zusammen mit dieser angenehme Wärme anfing seinen Körper einzunehmen.
 

Oh ja, er hatte ihn vermisst, keine Frage, aber er musste sich auch eingestehen, dass es nicht nur an den vertrauten Gefühlen lag, welche nun von ihm Besitzt ergriffen hatten, dass sich seine Mundwinkel hoben und er in den Kuss hinein lächelte. Viel mehr lag es daran, dass er dabei war zu registrieren, dass nicht er derjenige war, der den ersten Schritt gewagt hatte.

Und so kindisch es auch für andere klingen mochte, aber es war nicht die Geste des Clanerben, die ihn glücklich machte, sondern einzig und allein das Engagement, welches damit verbunden war.
 

Je deutlicher ihm diese Erkenntnis wurde, desto mehr versetzte ihn der regelrechte Cocktail an Empfindungen in einen Art Rauschzustand.

Immer fahriger fuhr er mit seinen Händen den schmalen Rücken entlang, konnte deutlich den weichen Stoff des Yukata unter seinen Fingern spüren und bemerkte gleichzeitig, wie er immer mehr die Fassung verlor.

Naruto wollte mehr.

Mehr als nur den Stoff des Yukata ertasten.

Er wollte Sasuke berühren, seine Haut mit seinen Fingern erkunden und den Schwarzhaarigen so einen wohligen Laut entlocken.

Und genau da war der Punkt, wo ihm schlagartig bewusst wurde, dass er aufhören musste.

Sofort.
 

Kurz genoss er noch das berauschende Gefühl der Wärme, die von Sasuke ausging und kostete von der süße Ekstase, bevor er schon fast abrupt einen Schritt zurückwich und somit die Verbindung zwischen ihnen unterbrach.

Es dauerte einen kurzen Moment, bevor der Uzumaki sich bereit fühlte seine Augen zu öffnen und in das Gesicht von Sasuke zu sehen.

//Sag´ was!//, schrie sich der Blondschopf selbst in Gedanken zu, aber er konnte nicht. Es war, als wäre der Chunin erstarrt. Zu fasziniert war der blonde Chaot von den feinen Konturen des Gesichtes vor ihm. Gefangen in der deutlichen Wiederspieglung des Schocks und der Verwunderung und somit daran gehindert, auch nur eine einzige Silbe über seine Lippen gleiten zu lassen.

Egal, wie sehr er es auch versuchte.
 

„Es-. Ich hätte das nicht tun sollen. Es tut mir leid. Ich-“
 

Unvollendet ließ der Sharinganträger seinen letzten Ansatz in der Luft hängen, ehe er, stetig darauf bedacht den Augenkontakt zu vermeiden, einen Schritt von Naruto zurück trat.
 

//Na los, sag etwas du Vollidiot!//

Wie ein Mantra wiederholte Naruto diese Worte in seinen Gedanken, aber er konnte es nicht. Seine Selbstbeherrschung war nach wie vor angeknackst und die Tatsache, dass er noch immer die warmen Lippen des Schwarzhaarigen spürte, war nicht sonderlich hilfreich, um daran etwas zu ändern. Es war zum verrückt werden. Schon lange hatte der Hellhaarige sich gewünscht, dass Sasuke einmal die Initiative ergreifen würde, hatte sich in seinen Träumen dieser Utopie hingegeben und jetzt, wo die Realität ihn einholte, wo er bekommen hatte, was er wollte, konnte er nichts tun um die Folgen abzuwenden.
 

Abrupt wurde der junge Ninja aus seinen Gedanken gerissen, als er registrierte, dass sein Gegenüber sich nun gänzlich von ihm abwandte und Anstalten machte zu gehen.

Unzählige Bilder schossen ihm durch den Kopf. Situationen der letzten Monate, Wochen und Tage, aber besonders Erinnerungen an die Zeit ohne den Uchiha.

Naruto wollte nicht riskieren, dass sich Sasuke wieder zurückzog und, wenn er nichts mehr in Konoha sah, dass ihn dort noch hielt, wieder verschwinden würde.

Und dann endlich schaffte er es.

Schnell umfasste er den Oberarm des Clanerben, zog diesen wieder zu sich heran und legte sanft seine Stirn gegen die seines Freundes.
 

„Es muss dir nicht leid tun, Sasuke. Es war schön“, hauchte der blonde Wirbelwind und erntete ein ungläubiges, fast schon sarkastisches Auflachen.
 

~~~Sasuke~~~
 

Es war grotesk. Da stand er nun vor der Person, welche er vor wenigen Minuten noch geküsst hatte, welche ihn weggestoßen hatte und musste sich anhören, dass es schön gewesen war.

Es gab wenige Momente, in denen sich der Schwarzhaarige in diesem Ausmaße hinters Licht geführt fühlte. Und, so sehr der Schwarzhaarige sich auch dagegen sträubte, auf eine absonderliche Art und Weise tat es ihm weh. Sasuke wusste, dass sein Verhalten unangebracht war, zumal er sein Handeln selbst nicht verstand, aber, dass ihm offen ins Gesicht gelogen wurde, nur um ihn zu schützen, egal in welcher Hinsicht, verletzte ihn.

//Uchiha sollten nicht wegen so einer Lappalie verwundbar sein.//, schallte sich der ehemalige Schlangenschüler selbst.

Aber für ihn war es keine Nichtigkeit angelogen zu werden.

Vor allem nicht, wenn er innerlich wusste, dass es nicht stimmte.

Damals hatte er sich krampfhaft an die Lüge von Itachi geklammert, hatte ernsthaft geglaubt, dass der Clan sterben musste, weil sein Bruder seine Stärke testen wollte.

Und jetzt?

Wo stand er jetzt?
 

„Lüg´mich nicht an, Dobe!“
 

Barsch kam die Forderung über die Lippen des Clanerben, während er sich entschlossen von dem Blondschopf losriss.

Schemenhaft, spielte sich in seinen Gedanken der Kampf gegen seinen Bruder ab und veranlasste ihn dazu schützend die Arme vor seiner Brust zu verschränken.
 

„Was?“, folgte die sichtlich verstörte Frage des Uzumaki.

„Du sollst aufhören mich anzulügen, nur weil du denkst, dass es besser für mich ist, dass es mich nicht verletzen würde“, antwortete der schwarzhaarige Ninja verächtlich.

„Aber-“, setzte Naruto an, wurde jedoch sofort unterbrochen.

„Nein. Ich habe einen Fehler gemacht. Du hast kein Recht mich anzulügen.“
 

Abweisend strich sich der Sharinganträger über die Oberarme, wich bei jedem Wort einen Schritt vor dem Blauäugigen zurück, bis er letzten Endes mit seinen Rücken gegen die Wand stieß.

Sasuke konnte nicht anders. Eine überschwängliche Welle an Gefühlen stieg in ihm hoch, Bilder aus seiner Kindheit rasten an ihm vorbei und das überforderte ihn. Er war es nicht mehr gewohnt, dass ihn etwas dermaßen mitnahm.
 

Sasuke fühlte sich erbärmlich.

Unaufhaltsam beschlich ihn das Gefühl die Maßstäbe der Uchiha mit den Füßen zu treten. Aber je länger er sich diesen `Verrat´ auf der Zunge zergehen ließ, desto deutlicher wurde für ihn, dass es ihn nicht interessierte, was die Grundsätze der Uchiha vorgaben und in welchem Ausmaße er sich diesen fügte. Damals hatte er sich an jedes Prinzip gehalten und es hatte ihm nichts gebracht, denn am Ende stand er trotzdem alleine da.
 

„Sasuke? Was hast du?“
 

Zaghaft bewegte sich der Hellhaarige auf den Clanerben zu. Es war offensichtlich, dass der Uzumaki nicht wusste, wie er mit der Situation umzugehen hatte, dass er mit ihr sogar restlos überfordert war. Nur zu gern würde er seinem Gegenüber erklären, was in ihm vorging, allein schon weil dieser unnatürlich verlassen wirkte, aber er fand einfach keine passenden Worte.

Wahrscheinlich hätte es schon ausgereicht einfach nur zu erwähnen, was damals passiert war, zu erzählen, dass Itachi mit seiner Lüge alles nur schlimmer gemacht hatte. Aber er konnte es nicht. Sasuke brachte es einfach nicht über sich jetzt den Namen seines Bruders zu erwähnen, geschweige denn ihn überhaupt ins Gespräch zu bringen, zu deutlich konnte er dafür wieder das Blut an seinen Händen kleben fühle.
 

„Du hast keine Ahnung, was Lügen alles kaputt machen, nur weil du zulässt sie zu glauben“, hauchte der Clanerbe und hob dabei seinen Blick, um das Gesicht des Blonden sehen zu können.
 

Er erwartete nicht, dass Naruto die Anspielung verstehen würde, er hätte sie ja nicht einmal selber verstanden. Umso überraschter war er, als er Verständnis in den Zügen seines Gegenübers ablesen konnte.

Kein Mitleid.

Einfach nur Verständnis.
 

„Ich hab dich nicht angelogen. Ich hab dich nicht weggeschoben, weil du einen Fehler gemacht hast. Ich hab es getan, weil ich später nicht mehr hätte nein sagen können, Sasuke.“
 

Deutlich registrierte der Schwarzhaarige die Worte Narutos, konnte bei jedem Wort spüren, wie er anfing sich wieder zu beruhigen und die verstörenden Bilder aus seinen Gedanken verschwanden.
 

„Ich hab mich gefreut, dass du einen Schritt auf mich zugegangen bist.“
 

Schnell überbrückte der Uzumaki die letzte Distanz zwischen ihnen und kurz darauf fühlte der Uchiha wie ihm ein leichter Kuss auf die Stirn gehaucht und er in eine Umarmung gezogen wurde.
 

„Ich hab dir schon einmal gesagt, dass ich nicht dieselben Fehler machen werden, wie dein Bruder. Das bedeutet auch, dass ich dich nicht anlüge.“
 

Eine angenehme Gänsehaut breitete sich auf der hellen Haut Sasuke aus, als der warmen Atem des Blonden seine Halsbeuge streifte, als würde er eine Art Vorbereitung für den Kopf des Uzumaki treffen, welcher sich schon kurz darauf dort niederließ und ihm das Gefühl von Nähe spendete.

Ein Gefühl, welches in ihm das Bedürfnis weckte, dem blonden Chaoten von seiner Mission zu erzählen, egal welche Konsequenzen das für ihn haben würde.

Aber er konnte nicht, das war ihm klar.

Nicht um seiner selbst Willen, sondern wegen Naruto.

Der Chunin würde es nicht verstehen, könnte seine Motive nicht nachvollziehen, oder würde wahrscheinlich irgendeine Dummheit begehen, um ihn zu unterstützen. Sasuke wollte einfach nicht, dass der blonde Wirbelwind in irgendeinem Punkt ein Teil der Sache wurde. Er wollte ihn daraus halten.

Aber warum?

Ebenso hätte sich der Clanerbe noch vor wenigen Wochen gegen solche Berührungen gewehrt und dem Uzumaki ordentlich eine verpasst, aber jetzt konnte er es nicht mehr.

Warum?
 

„Ich hab´ dich vermisst, Sasuke.“
 

Sanft strichen die warmen Worte seine Haut und gaben ihm seine Antwort.
 

„Ich weiß, Dobe.“
 

Er musste es sich eingestehen.

Er hatte verloren.

Ohne es zu bemerke, denn das erste Mal seit Jahren fühlte er sich wieder Zuhause.

Und das war ein Gefühl, das er ohne jeden Zweifel hemmungslos genoss und das er um jeden Preis beschützen wollte.

Falscher Eifer

~~~Naruto~~~
 

Schnellen Schrittes lief der Blondschopf durch die weitläufigen Straßen seines Heimatdorfes. Das breite Grinsen, welches sein Gesicht zierte, war dabei kein bisschen zu übersehen.

Er war Glücklich.

Glücklich, voller Vorfreude und von einem unbändigen Ehrgeiz gepackt, denn schon bald war es wieder soweit und die bis jetzt eintönig und trist wirkende Hauptstraße des Dorfes, würde in bunte Lichter und leckeren Dürften gekleidet sein. So wie es jeden Jahr zum Gründungsfest der Fall war.
 

Aber er musste sich auch eingestehen, dass es nicht allein das Fest war, welches ihn in Vorfreude versetzte. Es war die Tatsache, dass er es geschafft hatte den Uchiha dazu zu überreden mit ihm die geschmückten Straßen entlang zu schlendern. Nur allzu deutlich saßen die zahllosen Argumente, die er hatte aufbringen müssen, um den Schwarzhaarigen zu überreden, noch in seinen Gedanken fest.

Aber es störte ihn keinesfalls.

Ebenfalls interessierte es ihn nicht weiter, dass er die Zustimmung letzten Endes wohl nur bekommen hatte, damit der Chunin endlich seinen Mund hielt.

Warum sollte es auch?

Er hatte bekommen was er wollte und das zählte.

Schwungvoll bog der Blondschopf um die nächste Ecke, so sehr in seiner Euphorie vertieft, dass er das Folgende unmöglich hätte abwehren können. Mit einem dumpfen Ton prallte sein Körper gegen etwas und ehe er sich versah, fand er sich auf dem harten und staubigen Boden wieder.
 

„Naruto! Pass doch auf!“, belehrte ihn eine mies gelaunte Kunochi.

„Entschuldigung“, brachte der Blondschopf hervor, ehe er die Hand vor ihm ergriff und von Sakura wieder auf die Beine gezogen wurde.
 

Abschätzend traf ihn der Blick der jungen Frau, bevor sich dessen Gesichtsausdruck von wütend zu zärtlich wandelte und ein wissender Ausdruck sich in ihre Mimik schlich.
 

„Also kommt er heute wieder?“

„Ja, er müsste eigentlich schon auf dem Weg sein“, antwortete Naruto auf die sanfte Frage seiner Teamkameradin.
 

Sie sprachen über Sasuke.

Der Schwarzhaarige war vor zwei Monaten zu einer Mission aufgebrochen, nachdem er Naruto endlich seine Zustimmung gegeben hatte sich ebenfalls der bunten Feierlichkeiten hinzugeben.

Es war für den Blondschopf noch immer ein Rätsel um was für Missionen es sich handelte, aber er vertraute der Hokage. Besonders da er mit Bestimmtheit wusste, dass diese in gewisser Weise eine schützende Hand über den Uchiha hielt. Nur zu deutlich konnte er sich an die abweisende Haltung von Danzou gegenüber des Uchiha erinnern, als er in das Büro von Tsunade gestürmt war.

Die Atmosphäre war zum zerreißen gespannt gewesen und obwohl alles dafür sprach, dass Sasuke ein Verräter war, hatte die Hokage nicht einen Moment gezögert und sich klar auf die Seite des Clanerben gestellt. Nicht zuletzt sogar den Ältesten auf unschöne Weise in seine Schranke gewiesen. Und dafür war er ihr wirklich dankbar.
 

„Was hast du denn da?“, riss ihn die Stimme Sakuras aus seinen Gedanken.
 

Ein spitzbübisches Funkeln trat in seine Augen, als er so offensichtlich auf die Essenz seines Ehrgeizes Angesprochen wurde. Fast augenblicklich lockerte der Chunin seinen festen Griff und öffnete die Tüte, die er bis gerade noch sorgfältig umschlossen gehalten hatte. Zwei lange Monate hatte er darauf warten müssen, sein Können vor seinem schwarzhaarigen Mitbewohner zur Schau zu stellen. Es waren Monate in denen er genau überlegt hatte wie er Sasuke vor Freude sprachlos machen könnte und ihm gleichzeitig bewies, dass er ihm in nichts nachstand.

Und heute, der Tag an dem Sasuke wieder nach Hause kam, war einfach perfekt dafür.
 

~~~Tsunade~~~
 

Resigniert schloss das Dorfoberhaupt ihre Augen und massierte sich die Schläfen, ehe sie sich wieder fasste und mit festem Blick in das maskierte Gesicht vor ihr sah.
 

„Bist du dir ganz sicher?“, brachte sie ihre Frage eindringlich hervor.

„Kein Zweifel, Hokage-Sama. Ich habe es mit eigenen Augen gesehen.“

„Und er wurde tatsächlich getötet?“

„Jawohl.“
 

Wie von selbst fixierte sich ihr Blick auf die blutverschmierte Anbumaske auf dem Schreibtisch.

Es war nicht ungewöhnlich, dass ein Anbu im Kampf fiel, aber das hier war etwas anderes.
 

„Wie alt war er?“

„Höchstens 19 Jahre, Hokage-Sama“
 

Fest umschloss sie die Akte mit dem Bericht, zu der eben abgeschlossenen Mission und legte sie beiläufig über das Beweisstück. Nicht eine Regung war ihrem Gesicht zu entnehmen, denn die ehemalige Sanin wusste nur zu gut, wie wichtig ihr Schauspiel bei diesem Unterfangen war.
 

„Wie viele?“

„Es waren nur die Beiden.“

„Konntest du verstehen worüber sie geredet haben?“

„Nein. Ich konnte lediglich sehen, dass sie sich die Hände gereicht haben.“
 

Abschätzend musterte Tsunade den Anbu.

Er stand vorbildlich gerade vor ihr, nicht ein Anzeichen der Müdigkeit zeichnete sich in seiner Haltung, oder seiner Stimme ab und das, obwohl er seit drei Tagen ununterbrochen gerannt sein musste. Auch wenn sie es sich nicht gerne eingestand, sie kam nicht umher ihn dafür zu bewundern, dass er es schaffte die Fassung zu bewahren.
 

„Wie lange wart ihr ein Team?“

„Wie bitte, Hokage-Sama?“
 

Das erste Mal seit ihrer Unterhaltung, mischte sich ein verwirrter Unterton in die monotone Stimme und bestärkte die Frau so in ihrer Vermutung.
 

„Wie lange wart ihr ein Team?“

„2 Monate.“

„Und Danzou hat euer Team aufgestellt.“
 

Obwohl die letzte Aussage des Oberhauptes keine Frage war, bejahte der Mann vor ihr.

Sie verbot es sich selber über diese Aussage freudlos auf zu lachen. Sie fing an es zu verstehen. Ihn zu sehen. Einen Plan, ein Bestreben, von welchem sie eindeutig nichts mitbekommen sollte.

Und dennoch brauchte sie weitere Informationen, etwas was sie von der Person vor sich nicht bekommen würde.
 

„Nimm dir frei, du hast es verdient. Wenn Donzou dich fragt wo du warst, sag ihm, dass ich dich losgeschickt habe, um noch einmal Informationen über den verschwundenen Suchtrupp zu sammeln.“
 

„Jawohl.“
 

Und mit einer letzten tiefen Verbeugung verschwand er auch schon in einer Rauchwolke.

Tief holte die Hokage Luft, verweilte für einige Sekunden, ehe sie diese wieder aus ihren Lungen entweichen ließ. Die Blonde wappnete sich für das kommende, versuchte sich auf den nun folgenden Bericht einzustellen. Es verging eine Ewigkeit, so erschien es dem Oberhaupt, bevor sie sich bereit fühlte und eine bestimmende Haltung in ihrem Stuhl annahm.
 

„Komm rein.“, befahl Tsunade.
 

Augenblicklich öffnete sich die Tür und eine schlanke Person trat ein, schenkte der jung wirkenden Frau einen abwartenden Blick, während seine restliche Mimik in rationaler Gleichgültigkeit getaucht war. Der Älteren entging keinesfalls die schmale Wunde am Haaransatz, kaum merklich und durch das dunkle Haar gut verborgen, aber für ihr geschultes Auge dennoch nicht zu übersehen. Das war aber keineswegs die Quelle ihres Erstaunens. Es war die ihr dargebotene aufrechte Haltung. Nach den Erzählungen des Anbu, hätte die Blonde es der Gestalt vor ihr keinesfalls zum Vorwurf gemacht, wenn weniger Spannung in dessen Muskeln vorhanden gewesen wäre. Aber es war eben jenes Auftreten, welches ihr bestätigte, dass sie die richtige Wahl getroffen hatte.

Flink umschloss die Sanin die eben überdeckte Maske und reichte diese ihrem Gast.
 

„Und jetzt will ich wissen was wirklich passiert ist, denn deine Deckung ist offensichtlich tot.“

„Jawohl, Hokage-Sama.“
 

Und damit schlossen sich die schmalen, hellen Finger des Angesprochenen um das dargebotene Gebilde der Tarnung.
 

~~~Naruto~~~
 

Hochkonzentriert fixierte der blonde Wirbelwind die vor ihm aufgeschlagene Seite. Er konnte es sich jetzt nicht noch einmal leisten den Faden zu verlieren und somit auf sich selbst gestellt zu sein.

Denn genau das würde ihn unheimlich viel Zeit kosten, etwas was er im Moment einfach nicht hatte. Sachte folgte er jeden der erwähnten Punkte, führte diese Schritt für Schritt durch und verdrängte dabei völlig die Welt um sich herum. Es war dem Chunin ein Rätsel, wie einige an diesen gefährlichen Experimenten, wie er sie gerne nannte, auch noch gefallen finden konnten. Und wenn er nicht zu tiefst in seinem Stolz gekränkt wäre, würde er jetzt auch ganz sicher eher in seinem Zimmer hocken und gemütlich seine Instand - Ramen essen. Aber er konnte es einfach nicht hinnehmen, dass dieses Wunderkind nicht nur ein Genie im Kampf war, sondern augenscheinlich auch in diesem Gebiet bemerkenswerte Fertigkeiten aufwies. Der Uzumaki wusste selber, wie kindisch und lachhaft sein Verhalten war, dennoch konnte er sich selbst nicht davon abhalten Sasuke beweisen zu wollen, dass er ihm in nichts nachstand.

Auch hier nicht.

Ein diabolisches Lächeln schlich sich auf die schmalen Lippen Narutos, als er den nächsten Arbeitsschritt vollzog.
 

//Oh ja Sasuke, ich werde dir beweisen, dass ich dir in rein gar nichts nachstehe!//, schoss es ihm durch den Kopf.
 

Unzählige Szenarien spielten sich in seinen Gedanken ab. Alle um ein und das selbe Thema kreisend. Sasuke, welcher ihn mit überraschten Blick ansah, sprachlos, während er die vorzügliche Arbeit des Blonden mit anerkennenden Blicken lobte und gezwungen war sich einzugestehen, dass er unrecht gehabt hatte.
 

Erfüllte anfänglich noch ein leises, schadenfrohes Kichern die geräumige Küche, so wurde dieses, mit jedem weiteren Tagtraum des Blonden, schlussendlich zu einem siegessicheren Lachen. Jede Ecke des Anwesens schien davon erfüllt zu werden. Aber solange dieses Lachen auch zum reifen gebraucht hatte, es dauerte nur wenige Momente um dieses durch ein lautes Husten zu ersetzen.

Schlagartig war er wieder in der Realität.

Und das was er sah und vor allem roch, gefiel ihm überhaupt nicht.
 

~~~Sasuke~~~
 

Erschöpft schloss der Sharinganträger die Eingangstür hinter sich, ließ seine Konzentration augenblicklich fallen und machte sich daran seine Schuhe auszuziehen. Seit zwei Monaten war er nicht mehr zu Hause gewesen und er musste sich eingestehen, dass er es wirklich vermisst hatte.

Ihn vermisst hatte.

Eine leichte Wärme stieg in ihm auf, als er daran dachte, dass er nicht allein war, dass jemand da war und auf ihn wartete. Der junge Clanerbe konnte spüren wie sein Herz schneller anfing zu schlagen, als er mit seinen Füßen den Holzboden des weiten Flures betrat. Sasuke freute sich und obwohl er sich bis vor kurzem noch vehement gegen diese Empfindung gewehrt hatte, schien es mittlerweile so, als würde sein Körper, sein Verstand diese Tatsache nun kampflos hinnehmen.
 

//Reiß dich zusammen, verdammt!//, schallte sich der ehemalige Schlangenschüler selbst, während er seine Widerstandslosigkeit der Müdigkeit zuschrieb, die unaufhörlich seine Glieder empor stieg.
 

Blitzschnell erklomm der Schwarzhaarige die Stufen zum oberen Stockwerk, ließ sich von seinen Füßen zu seinem Zimmer tragen, suchte sich dort frische Kleidung heraus und verließ anschließend den erst kürzlich betretenen Raum wieder. Rasch legte er den Weg zum Bad im Erdgeschoss zurück, nahm noch ein lautes Scheppern aus der Küche wahr und verschwand dann in das geräumige Zimmer, um sich endlich der lang ersehnten Dusche hinzugeben.

Ein wolliger Laut drang über seine Lippen, als die Wasserflut seinen Körper erreichte. Resigniert lehnte er seine Stirn an die glatte Marmorwand, als ihn der Geruch von Erde und Blut in die Nase stieg. Die letzten Tage waren ihm wirklich schwer gefallen, Sasuke musste sich eingestehen, dass er bei dieser Mission an seine Grenzen gekommen war. Noch nie vorher war er gezwungen gewesen, so eine Perfektion an nahtlosen Übergängen von Realität und Täuschung zu vollbringen. Es hatte an seinen Reserven und nicht zuletzt auch an seinen Nerven gezerrt, aber er hatte es geschafft. Naturalistisch, fließend, perfekt.

Ein unangenehmes ziehen breitete sich in seinen Augen aus, während das warme Wasser den verdreckten Schaum von seinem Körper wusch.
 

Der Schwarzhaarige leugnete es nicht.

Er war todmüde und das einzige, was er jetzt wirklich wollte, war ins Bett zu gehen und seinen Augen in die wohlverdiente Schwärze zu tauchen, aber das war ihm nicht vergönnt.

Gerade, als er mit der routinierten Prozessdur des Abtrocknen und Anziehens fertig war und das Bad verließ, stieg ihm der beißende Geruch von Qualm in die Nase, reizte sein feines Sinnesorgan und ließ ihn augenblicklich den schützenden Stoff seines Ärmels davor halten.
 

Das dieser Qualm von dem Blondschopf verursacht wurde, stellte er schon gar nicht mehr in Frage. Zu gut wusste er um dessen Grobmotorik in den einfachsten Dingen Bescheid und wenn er ehrlich war, so bewunderte er den Blauäugigen sogar dafür, dass dieser bis jetzt überlebt hatte.

Für einen kurzen Moment war der Uchiha wirklich versucht diese Tatsache zu ignorieren und einfach nach oben zu gehen. Was konnte man in einer Küche schon groß falsch machen?

Für den Bruchteil einer Sekunde war er wie erstarrt, schlagartig meldete sich sein Verstand wieder zu Wort, verdrängte die bis eben noch alles überlappende Müdigkeit spielend und schickte ihm die wildesten Bilder in seine Gedanken. Bilder, bei denen er ausnahmslos nachher Naruto im Krankenhaus besuchte.
 

Mit einem resignierten Seufzen verwarf er sein Vorhaben Schlaf zu finden und folgte dem unangenehmen Bukett des Rauches, bis er vor der Küche zum Stehen kam. Sasuke ärgerte sich selbst, dass er nicht schon nachgesehen hatte, als er dass Scheppern vernommen hatte. Aber nun war es zu spät. Noch einmal sog der Clanerbe Sauerstoff in seine Lungen, hielt diesen darin fest und öffnete die Tür. Schlagartig umhüllten schwere, dunkle Rauchschwaden seinen Körper und veranlassen ihn dazu zu blinzeln. Energisch unterdrückte er die aufkommenden Tränen, tastete sich an der Wand entlang und kam augenblicklich zum stehen, als er ein lautes Röcheln links von sich vernahm. Nun konnte er absolut sicher sein, dass der Blondschopf sich ebenfalls in diesen Gemäuer aufhielt und sich lautstark in Richtung Fenster begab. Angenehm kühler Wind umschmeichelte seine Wangen und lockten den schweren Qual nach draußen, erlaubten es dem Clanerben so umgehend wieder frischen Sauerstoff zu inhalieren und seine Atmung wie gewohnt fortzuführen.

Rasant lichtete sich nun sein Sichtfeld und erlaubten ihn einen Blick auf seinen Mitbewohner zu erhaschen. Besser gesagt auf dessen Hinterteil, denn Naruto hing mit seinem kompletten Oberkörper aus dem Fenster und atmete japsend die angenehme Frühlingsluft ein.

Eine behagliche Wärme durchflutete seine Wangen, während ein angenehmer Schauer über seinen Rücken lief und sich langsam, aber beständig zu einer sanften Gänsehaut auszubreiten begann, welche jedoch umgehend abflaute, als dem Schwarzhaarigen klar wurde, wo genau er da eigentlich hinsah. Augenblicklich lehnte er seinen Rücken gegen die Wand und ließ seinen Blick weitläufig über die Küche schweifen.
 

Und das bereute er.

Augenblicklich und zutiefst!

Denn er sah Schwarz.

Und das im wahrsten Sinne des Wortes.
 

Seine komplette Küche glich einem Scheiterhaufen.

Eine breite Spur von verkohlten Überresten schlängelte sich ihren Weg, über die sonst fein säuberlich gehaltene Arbeitsplatte und begruben diese unerbittlich unter sich. Gebannt folgte er diesem Pfad, bis er an einer ebenso verkohlten Pfanne in der Spüle hängen blieb. Dachte er Anfangs noch, dass die verkohlten Überreste das Schlimmste waren, wurde er nun eines Besseren belehrt. Der dichte Rauch war nun vollständig verflogen und das komplette Chaos schlug auf den Uchiha ein. Sofort war die Freude, die er zu Anfang seiner Ankunft noch empfunden hatte, ebenso wie die Nachwirkungen der beinahe entstandene Gänsehaut verflogen und machte Platz für ein neues, beißendes Gefühl. Er konnte spürte, wie sein Mundwinkel von selbst anfing missbilligend zu zucken. Sasuke war wütend, obwohl sich das, mit jedem neuem Bild was er aufnahm, als maßlose Untertreibung entpuppte.

Ob es nun der riesige Brandfleck über dem Herd, die unendlichen Fettspritzer an den sonderbarsten Orten der Küche, oder doch der mit roten, wässerigen Schlieren und Gewürzen überzogene Boden war, der dem Schwarzhaarigen vollends den Rest gab, wusste dieser selbst nicht genau.
 

Langsam schloss der Uchiha seine Augen, fokussierte sich auf das unnatürliche zucken seiner Gesichtsmuskulatur und versuchte dieses zu unterbinden. Und obwohl es erstaunlich lange dauerte, bis er sich wieder unter Kontrolle hatte, gelang es ihm.

Das unbeschwerte Lachen des Uzumaki drang an sein Ohr und ließ ihn seine Lider wieder heben. Offenkundig hatte der Chunin den Schwarzhaarigen noch nicht wahrgenommen, als er sich von Fensterrahmen gelöst und sich dem apokalyptischen Zustand zugewandt hatte.
 

~~~Naruto~~~
 

Es war schrecklich.

Resigniert schweifte sein Blick über die Verwüstung, innerlich betend, dass nicht von heißen Flammen eingeschlossen wurde. Sein Plan hatte so reibungslos in seinem Kopf funktioniert, dass das nun herrschende Chaos sich noch brennender in seine Netzhaut eingrub.

Nie war dem Blondschopf in den Sinn gekommen, dass etwas hätte schieflaufen können und das, obwohl er sich seiner Talent Freiheit, bezüglich des Kochens, durchaus nicht erst seit gerade eben bewusst war. Schon oft war der Chunin in seiner kleinen Wohnung haarscharf einem Brand entgangen, als er sich dem Versuchung hingab etwas anderes zubereiten zu wollen als Nudelsuppe. Aber Naruto musste gestehen, dass er dieses Mal ein neues Level erreicht hatte. Verzweifelt rang er nach Luft, ehe ein leises Murmeln seine Lippen verließ.
 

„Ich denke, Sasuke wird das schon verstehen.“

„Ich denke nicht.“
 

Ruckartig vollzog der Blondschopf eine neunzig Grad Drehung und fixierte augenblicklich das Gesicht des Uchiha. Unverhohlen wurde sein Blick erwidert, gestattete dem Chaoten einen unverblümt Blick in seine nahe Zukunft.

Sasuke würde ihn umbringen!

Auf eine schmerzhafte, qualvoll langsame Art und Weise.
 

„Willkommen Daheim.“
 

Das dies ein kläglicher Versuch war dem Uchiha die Stirn zu bieten und mit den Worten auch ein Stück weit zu besänftigen, wurde ihm selbst klar, als er realisierte, dass seine Stimme die Worte eindeutig zwei Oktaven zu hoch geformt hatte. Deutlich konnte er die zunehmende Wut, über die offensichtlich abwesende Teilnahm an der Zerstörung, welche von dem Uzumaki ausging, spüren. Aber Naruto konnte nicht anders, das ganze Auftreten des Schwarzhaarigen fesselte ihn.

Es war nicht zu verkennen, dass dieser erst kürzlich nach Hause und aus dem nahe gelegenen Bad gekommen war. Die noch feuchten Haarspitzen klebten an der alabasterfarbene Haut seines Halses und schickten von dort aus kleine Wasserperlen über das zarte Schlüsselbein des Anderen. Zaghaft näherte sich der Chunin dem Hausherren, darauf bedacht dem möglichen Wutausbruch frühzeitig auszuweichen, denn das Sasuke einen festen Schlag hatte, wusste er mittlerweile nur zu gut.

Mit jeder Distanz die er überbrückte nahm er neue Eindrücke war, der zarte Geruch des Uchiha, welcher unter der schweren Note von Rauch und Duschgel beinahe drohte unterzugehen, aber durch diese Verhüllung umso süßer wirkte. Schlagartig war es wieder da, dieses angenehme Kribbeln in seinem Körper, welches er die letzten zwei Monate vermisst hatte und das der Uzumaki nicht wieder so schnell vorübergehen lassen wollte.
 

Mit einem letzten, selbstsicheren Schritt kam Naruto vor dem Uchiha zum Stehen, verharrte für einen kurzen Moment still schweigend, eher er zu einer stürmischen Umarmung ausholte. Freudig stellte er fest, dass sich der Körper an seiner Brust nicht versteifte, es somit zuließ und ihm indirekt die Erlaubnis gab weiterzugehen.

Behutsam vergrub er sein Gesicht in die weiche Hals beuge des Clan erben und verlor sich für einen kurzen Augenblick in der wolligen Wärme, die von dieser ausging. Vergessen war das Chaos, welches hinter ihm herrschte und vergessen war auch sein offensichtlich falscher Eifer Sasuke davon überzeugen zu wollen, dass er mindestens genauso gut kochen konnte wie der Schwarzhaarige, ihm somit ein Ziel gab nicht wieder zu gehen, zumindest so lange, bis er den Blondschopf um Längen übertroffen hatte. Ihm wurde klar, dass er das nicht musste. Fast schon ein halbes Jahr war es nun her, dass der Uchiha die Schlange verlassen hatte und wieder ein Teil des Dorfes war. Monate in denen der Schwarzhaarige zum größten Teil auf Missionen gewesen war, aber das störte Naruto nicht, denn Sasuke war wiedergekommen, jedes mal, immer und immer wieder. Und auch wenn diese Tatsache für die meisten nur ein Beweis dafür war, dass der ehemalige Schlangenschüler wieder vertrauenswürdig erschien, hatte es für den blonden Chunin eine viel tiefere Bedeutung.

Sasuke war zurück gekommen.

Nicht, weil er keinen anderen Ort mehr hatte wo er hin konnte.

Nicht, weil hier die Überreste seiner Familie standen.

Und auch nicht, weil Itachi Tot war und hier alles voll Erinnerungen an ihn war.

Sasuke war wieder hier, weil er nach Hause kommen wollte.

Auch, wenn es noch ein weiter Weg sein würde, bis alles wieder annähernd so war wie damals, so verbuchte er diesen indirekten Triumph nur zu gern. Der Schwarzhaarige war äußerst selten ein Mann der großen Worte, aber daran hatte sich Naruto gewöhnt. Er hatte gelernt die Handlungen des Clan erben als dessen Aussage zu betrachten und darin war er mittlerweile mehr als nur geübt. Der Umstand, dass Sasuke hier her zurück kam, obwohl das Dorf als solches ihn noch kein neues Heim bot, zeugte davon, dass zumindest dieser Ort, dieses Haus ihm ein Zufluchtsort war. Nicht zu Letzt auch wegen dem Blonden selbst. Auch wenn Sasuke es nicht offen zugab, es vielleicht auch nicht konnte, sein Körper und seine Handlungen verrieten ihn.
 

„Ich freue mich wirklich, dass du wieder da bist.“
 

Ungewöhnlich dumpf erklangen die Worte in dem sonst völlig stillen Raum, mussten sie ja nicht nur den Weg über die Lippen des Blonden, sondern auch die Hürde des zarten Schlüsselbeins von dem Angesprochenen überwinden. Und auch wenn er es sonst hasste, wenn man ihm nicht antwortete, reichte ihm der leichte Druck von Sasukes Kinn auf seinem Hinterkopf und dessen sich langsam beruhigenden Herzschlages aus, um keine Szene zu veranstalten. Auch wenn dies die erste Etappe war, auf die der Chunin hingearbeitet hatte, konnte er nicht umhin eine Spur von Erstaunen zu empfinden. Sasuke vertraute ihm, sah ihn als gleichberechtigt und erlaubte sich selbst die verschiedenen Gefühle, welche Naruto in ihm herauf beschwor, zu durchleben.
 

„Bist du noch sauer?“
 

Es war eher eine rhetorische Frage an den Schwarzhaarigen, denn der verringerte Herzschlag die entspannte Körperhaltung und nicht zuletzt die ihm entgegengebrachte Geste, reichten Naruto eigentlich schon aus, um die Frage zu verneinen. Und trotzdem wollte er eine Antwort, denn er wollte seine Stimme hören.
 

„Nein, ich frage mich nur, wieso du versucht hast zu kochen.“
 

Diese Frage war berechtigt. Im Stillen hatten sie ein Einkommen geschlossen. Naruto war von der Benutzung der Küche ausgeschlossen. Solange Sasuke nicht auf einer Mission war, war dieser für das kochen zuständig und der Blondschopf hatte ausschließlich nur zum essen etwas in diesem Raum zu suchen. Das es in diesem Zeitraum nicht ein einziges Mal Nudelsuppe gab, machte dem Uzumaki herzlich wenig. Denn das Essen des Anderen schmeckte wirklich verdammt gut und außerdem durfte er, in dessen Abwesenheit, soviel von den Fertiggerichten verschlingen wie er wollte. Naruto befand sich in einer Zwickmühle, lieber würde er sterben, als zuzugeben, dass er auf das Geschick des Schwarzhaarigen in dieser Sache eifersüchtig war. Aber wie konnte er diese Kohleanhäufung sonst erklären und zwar so, ohne den Uchiha zu belügen?

Das er wohl ungewöhnlich lange überlegt hatte wurde ihm klar, als sich Sasuke aus der Umarmung wand um ihn direkt ansehen zu können.
 

„Ich wollte dir eine Freude machen.“
 

Spontan formte der Blonde diese Worte, als er in die müde und abgekämpfte Mimik vor sich blickte. Sasuke sah schrecklich aus und war auch offensichtlich am Bluten, wie ihm auffiel, als er den dunklen und feuchten Fleck an der linken Seitennaht des Shirts realisierte. Behutsam umschlossen seine Finger den Bund von Sasukes Oberteil und zogen dieses Stück für Stück hoch, legte unzählige Kratzer und Schürfwunden frei. Es machte Naruto nichts aus die kleinen Verletzungen zu besehen, er kannte diese Art von Läsionen nur zu gut, hatte er sie doch schon selbst oft genug erlitten. Als er es jedoch geschafft hatte die offene Wunde freizulegen, zog er sich wie verbrannt zurück und musste sich abwenden. Unter dem Vorwand einen Verbandskasten zu holen wand er sich ab und baute die Distanz zum Dunkelhaarigen aus.

Natürlich hatte Naruto schon schlimmere Verletzungen gesehen und auch schon am eigenen Leib erfahren, aber er konnte nicht verhindern, dass es ihm Unbehagen bereitete, dass Sasuke nun derjenige mit der tiefen Blessur war. Noch einmal besah er sich seine Finger, auf denen vereinzelt das rote Blut des Anderen haftete und zwang sich selbst zur Ruhe.

Bestimmt öffnete er eine der Unzähligen Schubladen und zog das wichtige Utensil heraus.
 

„Zieh das aus. Ich werde dir einen Verband anlegen.“
 

Tonlos und ohne sich zu dem Schwarzhaarigen umzudrehen sprach er diese Worte. Er musste noch einmal tief durchatmen, damit er sich wirklich dazu bereit fühlte den Clan erben zu verpflegen. Es war nicht die Tatsache, dass er, sobald er sich umdrehte, den nackten Oberkörper von Sasuke präsentiert bekommen würde, die ihn so um Fassung ringen ließ. Es war ein explosives Gemisch aus Neugier was auf der Mission vorgefallen war, Besorgnis um den Sharinganträger und Wut, über dessen offensichtlich schwachen Moment, wo er sich tatsächlich hatte tief verwunden lassen. Gemächlich ging er auf den Anderen, recht teilnahmslos drein blickenden, zu.

Fahrig öffnete er den Koffer, während er sich auf dem Hocker vor Sasuke setzte, packte sich unverzüglich eine der Kompressen und platzierte sie direkt auf die mittlerweile nur noch leicht blutende Wunde, unterhalb des sich ihn entgegenstreckenden Rippenbogens. So sanft er konnte fixierte er diese erst einmal mit seinen Fingern, während er sich eine der Mullbinden schnappte und zittrig begann das sterile Stück Stoff zu fixieren.
 

„Du musst das nicht tun.“
 

Sanft erreichten die Worte sein Ohr, ließen ihn dadurch erkennen wie wenig ihn seine durch Atmung Taktik vor wenigen Momenten doch gebracht hatte. Seine Hände zitterten und es war ein Wunder, dass Naruto es unter diesen Umständen schaffte den Verband ordentlich anzulegen.
 

„Halt den Mund, Teme!“
 

Das diese Aussage zu schroff an den Clan erben ging interessierte ihn nicht im geringsten, er wollte seiner Unmut Luft machen.
 

„Wie kannst du dich einfach so verletzten lassen? Ich dachte du bist der große Sasuke Uchiha und ein Uchiha lässt sich nicht im Kampf verletzten!“
 

Mit jedem Wort erhob der Blondschopf seine Stimme mehr, mischte seinem Ton eine Aggression bei, von der er nicht einmal wusste, dass er sie in diesem Ausmaße besaß.
 

„Hast du eigentlich eine Ahnung wie sich das für mich anfühlt, wenn du plötzlich mit so einer Verletzung ankommst?“
 

Nur eine kurze Pause in der Naruto nach Luft schnappe. Eine Zeiteinheit, viel zu kurz für eine Erwiderung.
 

„Ich hab dein Blut an meiner Hand verdammt nochmal! Kannst du dir Vorstellen wie sich das anfühlt, vom besten Freund?“
 

Noch eine Pause, in der der Uzumaki auch gleichzeitig seine Tätigkeit der Erstversorgung beendete.
 

„Du hast keine Ahnung was für ein Schock ich bekommen habe, als ich gemerkt habe, dass du eine Stichwunde hast. Aber weißt du was noch schlimmer ist? Die Tatsache, dass ich mir das alles nur Angucken kann, ohne zu verstehen, warum du so was machst! Du bist ein gottverdammter Idiot, der mir-“
 

Mitten in seiner Tirade kam er zum Stocken. Naruto hatte sich während seines Monologes nach hinten gelehnt und begonnen seinen Blick auf das Gesicht des Uchiha zu richten und was er sah erschreckte ihn zutiefst.

Das sonst so blasse Gesicht wurde von einer feinen Röte der Wut durchzogen, die dunklen Iriden sahen ihn kalt, spöttisch und zugleich gereizt entgegen. Hatte der Blondschopf noch vor kurzen geglaubt den Todesblick von Sasuke gesehen zu haben, wurde er mit diesem Mienenspiel nun gnadenlos eines Besseren belehrt.
 

„Weißt du Naruto?“
 

Kalt trafen die Worte auf das Gehör des Chunin und ließen ihn unweigerlich frösteln.
 

„Ich denke es ist etwas schlimmer, wenn dieser Vollidiot sich direkt vor dir aufbaut, nicht mal einen ganzen Meter entfernt und sich dann von einem Kunai treffen lässt. Also ich denke ich weiß sehr wohl wie das alles so für dich ist.“
 

Wie eine Ohrfeige trafen ihn die Worte und die damit verbundene Erinnerungen. Er hatte den Schwarzhaarigen eine Suada über seine Gefühle gehalten und diesem Vorgeworfen ihn in etwas gestürzt zu haben, wovon Sasuke nicht die leiseste Ahnung zu haben schien. Dabei war er derjenige der keine Ahnung hatte, derjenige der eine Abreibung wegen seiner Handlungen verdient hätte. Den er war es gewesen, der eindeutig die schlimmere Handlung vollzogen hatte. Damals, in dem Waldstück, als er sich ohne zu überlegen auf die Suche nach dem Uchiha gemacht hatte und diesen Schlussendlich in noch viel größere Bedrängnis gebracht hatte. Sasuke hatte recht. Denn hautnahe mitzuerleben wie die Verletzung jemanden zugefügt wurde, war um einiges schlimmer, bohrte zu um ein vielfaches heftiger, beißender in die Erinnerung.

Resigniert erhob Naruto sich aus seiner sitzenden Position, stellte sich direkt vor den Dunkelhaarigen.
 

„Auch, wenn ich ein Idiot war, ich werde mich nicht dafür entschuldigen was damals passiert ist.“

„Und ich werde dir hierzu keine Erklärung liefern, so war die Abmachung, Naruto.“

„Ich weiß.“
 

Sanft fuhr Naruto mit seinen Fingerkuppen die feinen Gesichtskonturen des Schwarzhaarigen nach, bahnte sich seinen Weg weiter zur Stirn und vergrub seine Finger Schlussendlich milde in dessen Haaransatz. Federleicht schob er das immer noch klamme Haar beiseite und legte seine Stirn gegen die des Uchiha.
 

„Und auch wenn mich das mittlerweile wahnsinnig macht, habe ich dir versprochen das zu akzeptieren.“
 

Damit gab er seinem inneren Drang nach und versiegelte seine mit den Lippen des Schwarzhaarigen. Im Affekt trotzdem darauf bedacht mit seinen Finger nicht soweit abzurutschen und damit die schmale Wunde am Haaransatz, kaum merklich und durch das dunkle Haar gut verborgen, wieder zu öffnen.

Vorbereitungen

~~~Sasuke~~~
 

Heute war es also soweit.

Der Körper des Schwarzhaarigen überzog sich mit einer Gänsehaut, als er sich das kommende Szenario ausmalte. Missbilligend begutachtete er die fein säuberlich angebrachte Dekoration, die sich vor ihm erstreckte und sich nicht nur von einer Hauswand zur anderen schlängelte, sondern auch an den verschiedene Buden aufzufinden war. Auch wenn es weit hergeholt klang, dass ihm der kommende Abend schon beinahe körperliche Schmerzen bereitete, so war es nichts desto weniger die Wahrheit. Sasuke hasste große Veranstaltungen, bei denen man sich durch überfüllte Gänge quetschen musste und bei denen ein Lautstärkepegel herrschte, der eine ruhige Unterhaltung unmöglich machte. Nicht, dass er vorgehabt hätte sich zu unterhalten. Aber der Lärm würde ihn noch Tage später in den Ohren hängen und er konnte sich nicht vorstellen, dass ein eingeschränktes Gehör für einen Ninja von Vorteil war.

Aber so wenig Lust der Schwarzhaarige auf das Gründungsfest hatte, so wenig kam er aus der Sache wieder raus. Das Einzige was noch schlimmer war, als heute Abend diesem gesellschaftlichen Ereignis beizuwohnen, war ihm fernzubleiben. Nicht, weil er sich darum scherte was die anderen im Dorf ihn daraus für einen Strick drehen würden, oh nein.

Er würde es dem blonden Idioten, welcher Zuhause schon auf ihn wartet, beibringen müssen. Und das war viel schlimmer als alle Vorwürfe der Anderen. Nachdem seine Küche in Schutt und Asche lag, war eine lautstarke Diskussion mit dem Uzumaki das Letzte was seine Nerven gebrauchen konnten. Somit hatte er sich für das kleinere Übel entschieden und nicht einen Moment protestiert, als Naruto in den letzten vier Tagen von nichts, wirklich von rein gar nichts, anderem mehr sprach, als vom Fest am kommenden Wochenende. Stundenlang hatte er sich die Lobeshymnen angehört, hatte sich die Geschichte von jeden einzelnen Hokage anhören müssen, Tag ein, Tag aus und hatte am Ende sogar noch genug Selbstbeherrschung, es dem Uzumaki nicht mit gleicher Münze heimzuzahlen und ihm den Roten Mond zu zeigen.

Aber auch seine Geduld hatte ein Ende, weswegen er sich nun also auf den schon recht gut besuchten Straßen des Dorfes befand, anstatt bei Naruto zu sein. Sasuke brauchte Abstand von den sich wiederholenden Geschichten, auch wenn sein Mitbewohner von seiner Abwesenheit wenig hielt. Aber der Wunsch des Uzumaki, den Schwarzhaarigen in einem festlichen Yukata zu sehen, hatte schlussendlich gewonnen und so hatte er ihn gehen lassen, um das eben genannte Kleidungsstück aus der Reinigung zu holen.
 

Es war ein Marsch von gut zwanzig Minuten gewesen, bis der Clanerbe in dem Familienbetrieb ankam. Das kleine Glöckchen über der Tür ertönte, als dieses, bei seinem Eintreten Bekanntschaft mit der Tür schloss. Zielsicher betrat er den über die Jahre abgenutzten Boden, um an die kleine Theke zu kommen. Es war schon komisch wieder hier zu sein. Er konnte sich noch gut daran erinnern, wie er als Kind oft mit seiner Mutter hier gewesen war, als sie ebenfalls im Begriff war die Festkleidung abzuholen.

Für jeden von ihnen, nicht nur für den Clanerben selbst. Und obwohl ihn dieses Geschäft an die alten Tage denken ließ, war er froh hier zu sein. Alles hier war wie früher. Der alte Empfangstresen, die abgenutzten, knarrenden Dielen, der dezente Duft nach Waschmittel und der Besitzer, welcher sich mit einem Lächeln und einem Wäschesack in seine Richtung bewegte. All das war ihm bekannt und ließ Konoha, für ihn, ein Stück weit weniger fremd und ihm gegenüber feindlich erscheinen.

Monoton reichte der Schwarzhaarigen dem alten Mann das Geld, nahm die ihm entgegen gestreckte Tüte entgegen und erwiderte die Abschiedsworte von diesem, beim verlassen der Reinigung. Langsam trat der Uchiha den Rückweg an, besah sich genau die einzelnen Gebäude und die Menschen, die ihm entgegen kamen.
 

Vieles hatte sich geändert während seiner Zeit bei Orochimaru. Es war schwer zu beschreiben, aber es schien so, als hätten sich nicht nur Äußerlichkeiten geändert, sondern auch die Einstellung der Bewohner. Die anfänglich bösen Blicke von diesen hatten mittlerweile aufgehört ihn zu durchlöchern. Das lag aber nicht daran, dass er sie ignorierte, sondern an der Tatsache, dass sie aufgehört hatten. Natürlich wurde er auf den Straßen erkannt und angesehen, aber meist von jungen Frauen, die sofort erröteten, wenn ihnen bewusst wurde, dass er sie ebenfalls ansah. Es war das selbe Verhalten, welches ihn die Mädchen damals entgegen gebracht hatten. Bevor seine Rache ihn zerfressen hatte und er, in der törichten Annahme, dass das sein einziger Weg war, zu Orochimaru wechselte.

Sasuke wusste nicht nicht wann es angefangen hatte, dass die Anderen im Dorf immer öfter eine freundliche Begrüßung für ihn übrig hatten, aber er kam nicht umhin sich darüber zu wundern. Auch wenn er es nie zugeben würde, aber ein Teil von ihm wollte immer nach Hause kommen. Aber wann auch immer dieser Wunsch die Oberhand gewann und er sich ausgemalt hatte, wie es sein würde, wenn er wieder in Konoha war, es war nie so abgelaufen wie jetzt in der Realität. Seine Vorstellungen waren immer feindselig und abwertend gewesen. Umso überraschter war er, dass er augenscheinlich akzeptiert wurde. Nicht einfach nur geduldet.

Inwiefern es mit der Beziehung zwischen Tsunade und ihm zusammen hing, vermochte der Schwarzhaarige nicht zu sagen. Es war kein Geheimnis mehr, dass der ehemalige Schlangenschüler die Aufträge immer und ausschließlich von der Hokage entgegen nahm. Und auch wenn keiner der beiden es je aussprechen würde, sie vertrauten einander, auf eine skurrile Art und Weise. Was am Anfang noch wie eine Bewährungsprobe erschien entwickelte sich schon bald zu einem Geheimnis. Einer Abfolge von Ereignissen, eine Sammlung von Informationen, von welcher nur sie beide etwas wussten. Ob das Vertrauen in ihm daher rührte, dass Naruto ein entschiedener Faktor war?

Wahrscheinlich, aber auch hier war er sich nicht ganz sicher. Generell konnte er in den letzten Wochen nichts mehr in seinem Leben mit Bestimmtheit sagen. Und wenn er ehrlich war, war es genau diese Tatsache, welche ihn am meisten störte. Sasuke war ein Uchiha, der letzte seines Clans. Ein Überlebender, der schon seit seiner Kindheit darauf getrimmt worden war Herr der Lage zu sein.

Kühl, distanziert, misstrauisch und vor allem praktisch.

Das waren die Leitsätze die ihm eingeprägt worden waren, nach denen er auch jedes Mal gehandelt und die ihn nie verlassen hatten.

Bis jetzt.

Er war nicht mehr in der Lage einen nüchterne Blick auf die Dinge zu werfen, besonders nicht, wenn es um den blonden Chaoten ging. Ständig belagerte dieser den jungen Clanerben, stritt sich mit ihm und trieb ihn an den Rand seiner Selbstbeherrschung mit seiner Art. Und trotzdem. Aus einem ihm unerfindlichen Grund, genoss er diese Momente. Er wollte Naruto in seiner Näher haben, vermisste ihn, wenn er länger von ihm getrennt war. Der Kontakt, der ihm zu Beginn noch wie eine Last, eine Strafe von Tsunade erschien, war nun genau das, was er am meisten brauchte, von dem er zehrte und was im größten Konflikt zu seiner bisherigen Überzeugung stand.

Natürlich war ihm in den Sinn gekommen, dass er, wenn er seine bisherigen Grundsätze über Board werfen würde und die Gefühle zuließe, herausfinden könne, was genau es war, dass er dem Blondschopf entgegenbrachte. Aber er konnte es nicht. So sehr sein Körper sich dem hingeben wollte, so sehr sträubte sich sein Verstand dagegen. Denn es würde bedeuten, dass er seine bisherigen Verhaltensmuster ablegen müsste und damit würde sein Clan aussterben. Nicht auf körperlicher Ebene, sondern von innen heraus und genau das wäre Verrat.

Aber was wäre, wenn er es trotzdem tun würde?

Würde ein weitere Verrat ihn dieses Mal das Leben kosten?
 

~~~~Naruto~~~
 

Nervös trat der Uzumaki von einem Fuß auf den Anderen. Zu groß war seine Aufregung, als das er still stehen konnte. Schon seit Monaten hatte er auf diesen Tag hin gefiebert und nun, während sich die Dunkelheit langsam, aber beständig über das Dorf legte, reagierte sein Körper von allein. Immer wieder nestelte er an dem breiten Saum seines Yukata herum, spürte den glatten, kühlen Stoff unter seinen Fingern und wartete am Treppensatz darauf, dass Sasuke endlich nach Hause kommen würde. Bewusst hatte er sich dafür entschieden, gegen Abend das Festgelände aufzusuchen und der Menschenmasse entgegen zu treten. Denn nur zu dieser Tageszeit konnte er sich der Hoffnung hingeben, dass Sasuke bis zum Feuerwerk bleiben würde.

Und genau das wollte er.

Noch mehr, als er mit ihm über die bunten Straßen schlendern wollte, an den zahlreichen Buden vorbei, dessen Lichter sich mit den verschieden Gerüche der Essensstände verbanden und eine Atmosphäre erschufen, die den Uzumaki jedes Jahr auf neue ein Glücksgefühl bescherten. Vielleicht war es lächerlich, aber er hatte eine Schwäche für dieses Fest entwickelt. Schon damals war er gerne dorthin gegangen, war allein in der Flut aus Menschen verschwunden und obwohl er niemanden hatte, mit dem er diesen Moment teilen konnte, hatte er sich nie allein gefühlt. So sehr ihn die Dorfbewohner gemieden hatten damals, so wenig hatte diesen seine Anwesenheit zu dieser Feierlichkeit interessiert. Sie hatten keinen Bogen um ihn gemacht, ihn nicht verächtlich angesehen, oder waren tuschelnd stehen geblieben. An diesem Tag waren sie alle samt viel zu sehr damit beschäftigt gewesen, sich selbst nicht in dem Strudel aus Farben, Stimmen und Gerüchen zu verlieren. Und somit hatten sie ihm das gegeben, was er sich damals am meisten Gewünscht hatte.

Rempeleien, zufällige Berührungen und damit ein Stück Nähe.

Auch wenn er mittlerweile anders Behandelt wurde und Freunde hatte, die ihn zum Fest begleiteten, er wollte nur eine bestimmte Person an seiner Seite haben. Nur diesen einen, der mit ihm stehen blieb, sich die kleinen Souvenirs ansah und ihn wahrscheinlich damit aufziehen würde, dass er an solchen Ramsch gefallen fand. Aber das war ihm egal. Denn Sasuke würde es verstehen, obgleich er seinen Reaktion auf das ganze nicht teilte. Er würde verstehen, dass er nicht durch die Gänge schlich wegen der Dinge selbst, sondern wegen der Erinnerungen, wegen der Nähe. Er mochte seine Freunde, jeden von ihnen, aber sie verstanden ihn nicht. Ihre Freude über das Fest war eine Andere als seine.
 

Erschrocken fuhr der Blondschopf zusammen, als die Eingangstür unsanft zur Seite geschoben wurde, um dem Schwarzhaarigen Eintritt zu gewähren. Er war so in seinen Gedanken vertieft gewesen, dass er das sich nähernde Chakra gar nicht bemerkt hatte. Das wohl nicht nur seine Körperhaltung von seinem Schock zeugte, wurde ihm klar, als er in das abschätzige Gesicht von Sasuke sah.

„Ich wohne hier.“, kam die Erklärung über die feinen Lippen des Anderen.

„Das ist mir auch klar, aber du hättest dich ja nicht so heranschleichen müssen.“

„Ich bin also geschlichen?“

„Ja, verdammt!“

Abschätzend hob sich die dunkle Augenbraue des Clanerben, vermischte sich mit der sanften Andeutung eines Lächelns und bildete so den herablassenden Ausdruck, der ihn jedes Mal zur Weißglut brachte.

„Und du bist dir wirklich sicher, dass du ein Ninja bist?“

„Halt die Klappe, Teme.“

Das Folgenden überraschte Naruto. Der Blondschopf hatte fest damit gerechnet ein `Tse´ von Sasuke zu bekommen, bevor dieser, ohne jedes weitere Wort, an ihm vorbei gehen würde. Aber er lächelte. Und genau das verwirrte ihn. Denn es war keine überhebliche, herablassende oder gar verhöhnende Hebung der Mundwinkel. Es war ganz anders.

Sasuke Uchiha schenkte ihm ein Lächeln. Aufrichtig, sanft und vor allem warm.

„Du -“, setze er an, brauchte aber einen Moment um dich zu sammeln, „Du solltest dich umziehen.“, stellte er fest, während er sich selbst bei seinen Worten mit einem bestätigenden Kopfnicken unterstützte. Das er unbewusst wieder angefangen hatte an seinem Obi zu zupfen wurde ihm erst klar, als er die warme Hand des Schwarzhaarigen auf seiner Schulter spürte, die ihn in seiner Handlung inne halten ließ.

„Keine Sorge Naruto, du siehst gut aus.“

Und damit löste er den Kontakt zwischen ihnen und verschwand die Treppe hinauf.
 

Wie verbrannt zog der Uzumaki seine Finger von dem Stoff , verweilte für einen Moment, ehe er seine Finger so auf seine Schulte drapierte, wie es der Schwarzhaarige gerade getan hatte. Deutlich vernahm er seinen erhöhten Herzschlag, der beständig das Blut durch seine Venen trieb, direkt in eine bestimmte Region.

Fast wie von selbst richtete sich sein Körper zur Treppe und glitt weiter zu dem kleinen Spiegel, oberhalb der Kommode, erhaschte so einen Blick auf sein eigenes Gesicht.

„Was zur Hölle?“

Sonst war er es doch, der dem anderen die Röte ins Gesicht trieb.
 

~~~Tsunade~~~
 

Abschätzig ließ sich die blonde Frau zurückfallen, direkt in ihren Sessel. Sie hatte schon damit gerechnet, dass so etwas früher oder später passieren würde. Jede Information die sie hatte sammeln lassen hatte darauf hingewiesen und auch, wenn dieser Mann sonst immer mit tückischer Perfektion glänzte, hatte er einen Fehler begangen. Er hatte die Spuren nicht gut genug verwischt. Zu groß war offensichtlich seine Wut und gleichzeitige Erregung auf das kommende. Aber das machte nichts. Jetzt einen offensichtlichen Schritt zu wagen würde ihm nur schaden und genau das war ihm bewusst.

„Hokage-Sama.“

Erwartungsvoll blickte sie in das halb maskierte Gesicht des Grauhaarigen.

„Ist es wahr?“

Es war keine weitere Erklärung von Nöten, um der Angesprochenen zu verdeutlichen um welches Thema es hier ging und so nickte sie stumm.

„Sollten wir das Fest dann nicht lieber beenden?“

„Vor dem Feuerwerk?“, abwägend bettete Tsunade ihren Kopf in ihre Hand, „Nein, das würde nur Fragen und Unruhen mit sich ziehen.“

„Aber Sasuke wird auch da sein, Hokage-Sama“, gab der ehemalige Jonin zu bedenken.

„Das weiß ich. Aber es gibt auch Spiele, bei denen ich nicht verliere, Kakashi“, ein schelmisches Lächeln umspielte ihre Lippen, „Und außerdem, wenn dieser Verräter schon hier ist, dann ist er auch nicht weit. Und ich nehme mir die Freiheit heraus zu behaupten, dass das ein besserer Schutz für ihn ist, als jeder Anbu den ich ihm geben könnte.“
 

Ein Moment der Stille legte sich über die beiden. Die Hokage konnte die Bedenken Kakashis nachvollziehen. Immerhin war es sein Team, das betroffen sein würde, wenn etwas schief laufen sollte. Und ein Team war auch immer gleich einer Familie. Besonders in seinem Fall.

„Du solltest jetzt gehen, genieße die Feierlichkeiten. Und kein Wort zu den Anderen.“

„Jawohl“, sprach er in seiner tiefen Verbeugung hinein, verweilte aber noch für einen kurzen Moment, „Ich vertraue ihnen, aber wenn das schief geht, wird Naruto sie dafür hassen.“

Und damit war er verschwunden.
 

„Ich weiß. Und das ist genau der Spieleinsatz, den ich nie bringen wollte.“
 


 

~~~
 

Das war´s auch schon wieder. Das nächste Kapitel wird länger, versprochen.

Auch dieses Mal möchte ich mich bei meinen Kommischreibern bedanken.

Vielen lieben Dank:

sheep_chan

sasa56

fahnm

_schokojunkie_2,

für eure Reviews zum letzten Kapitel! :)
 

Also dann, bis zum nächsten Mal, wenn ihr mögt.

Fumiko


Nachwort zu diesem Kapitel:
Konnichi wa! ^__^

Ich hoffe, euch hat auch dieses Kapitel gefallen und es wird euch nicht zu
langweilig.Ich weiß, dass die Kapitel ein bisschen kurz geraten sind und ihr endlich
ein bisschen Shônen-Ai dabei haben wollt, glaubt mir, das möchte ich auch!
Aber es wird noch ein bisschen dauern bis Sasuke ins Spiel kommt. Dafür
werden die nächsten Kapitel länger und ein bisschen Action kommt ins
Spiel. Gut kommen wir zum eigentlichen Knackpunkt, den ungeklärten
Fragen und Danksagungen! ^__^

Danke an:

- chrono87

- Coppelius

- Deathnaeh

- GwendolynMangolia

- Kikidog

- liane989

- Naru93

- sheep_chan

- shadow-heart

- sweet1358

- _dark-lily_


Dafür, dass ich auf eurer Favoritenliste stehe!

Außerdem danke an:

has

Für die netten Kommentare! Da hat man gleich Lust weiter zu schreiben. ^__^

Und last but not least, special thanks an:

_dark-lily_


dafür, dass du das hier Betaliest und mir mit deinen Kommentaren und
Vorschlägen ein wenig hilfst und mich motivierst. ^___^



Fragen:

»Verlieren durch die Person, die man am allermeisten geliebt hat«

Das hatte jemand nicht verstanden. Zunächst einmal hat Sasuke seinen
Bruder doch über alles geliebt. Dieser hat später jedoch den gesamten
Clan ausgelöscht, also alles was Sasuke besessen hat. Gleichzeitig mit
dem Tod seiner Eltern bzw. seines Clans ist auch Itachi als Bruder für
ihn gestorben. Kurzum, Sasuke hat durch Itachi alles verloren was er
besessen/geliebt hatte.

Das Fenster musste mit so einer Wucht aufgeschlagen worden sein, dass der Fensterrahmen das Kunai vom Nachttischschrank gefegt hatte.

Nein, nicht der komplette Fensterrahmen ist durch das Zimmer geflogen. Mann muss sich das so vorstellen: Der Nachttischschrank steht unter den Fensterrahmen und man kann das Fenster gerade noch so öffnen, ohne das man den Tisch nicht verschieben muss (millimetergenaue Maßarbeit ^^;). Der Wind hat das Fenster, welches nach innen aufgeht, aufgeschlagen. Das Kunai war zu hoch und wurde also vom Nachttischschrank gefegt...

Ich hoffe es hilft, wenn nicht, einfach noch
einmal fragen ^^;

Das war’s auch schon. Falls auch ihr Fragen, Anregungen oder Wünsche
habt, meldet euch einfach. ^__^

Bis zum nächsten Kapitel.

lg Fumiko_San Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Hallöchen ihr Lieben!
Ich weiß, ich weiß, ich weiß, ich hab diesmal etwas länger gebraucht als sonst. ^^;
Aber ich hatte in den letzten Tagen irgendwie einen Hänger. Das hier ist ja meine erste FF und von daher hab ich mich auch sehr über den Vorschlag mit der wörtlichen Rede gefreut. Ich hab´s auch ausprobiert und die wörtliche Rede in einzelne Absätze gestellt, aber schlussendlich war ich mir unschlüssig über die Einteilung. Ich fand, dass es dann undeutlich wird, wann die Personenansicht wechselt. Sonst ist ja jeder Abschnitt einer anderen Person >gewidmet<...
Was haltet ihr denn davon? Ist euch das mit der wörtlichen Rede zu unübersichtlich? Wenn ja ändere ich das nämlich und kennzeichne den switch der Personenansicht irgendwie anders. Würde mich über Vorschläge / eure Meinung freuen! ^___^
Wenn ihr sonst noch was habt einfach melden.
Ach ja, der Plural von Clan ist wirklich Clane, oder Clans (hab´s gegoogelt =__=). Ich finde zwar, dass das echt scheiße klingt, aber so ist sie, die deutsche Sprache. Man kann halt nicht alles haben im Leben... U__U;

Lg Fumiko

*Kekse und Milch hinstell*

Bis zum nächsten Kapitel. Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Was macht eine Autorin wie ich, wenn sie nachts nicht schlafen kann und eine kreative Blockade hat?
Richtig, sie fängt nichts desto trotz um 23 Uhr ein neues Kapitel an um dann gegen sechs, im Halbschlaf, anzufangen auszuformulieren (Nein, ich mache das nicht immer so eigentlich Formuliere ich schon beim schreiben aus -___-), weil sie das nicht so stehen lassen kann und um 7.30 Uhr dann irgendwann eine halbe Stunde Schlaf findet bevor in Wecker klingelt.
Egal ich mach das ja gerne und warum sonst gibt es wohl Kaffee auf diesem Planeten?
Wie ihr wahrscheinlich bemerkt habt, habe ich ein wenig, mit Hilfe der Vorschläge von euch, den Aufbau anderes gestaltet. Ich muss sagen es hat was, wenn man nicht augenblicklich von einer Wand aus Text erschlagen wird^^;. Danke, dass ihr es nichts desto trotz angefangen habt zu lesen und in eure Favos genommen / es positiv kommentiert habt *euch knuddelt* ^__^
Wie ihr sicherlich auch bemerkt habt, ist dieses Kapitel sehr lang geraten.
Das hat zwei Gründe:

-Erstens: Ich wollte endlich Sasuke, als Person zum anfassen, naja als Person die die Leute innerhalb der Story anfassen können und ich bin mir sicher ihr wolltet das auch mal langsam, nach fünf Kapiteln nur mit >Theorie< (ihr wisst schon was ich meine, hoffe ich...). Ok ich gebe zu viel ist ja noch nicht passiert, aber hey, Naruto kann ihn wenigstens schon anfassen ^.^;
-Zweitens: Ich war dann doch irgendwann so vertieft in die Story, dass ich nicht mehr aufhören konnte.

Ich möchte mich ganz herzlich bei FreakiFrosch1000 und has für die treuen Kommentare bedanken!
Das baut wirklich jedes Mal auf.

Ein Danke geht auch an meine Beta: _dark-lily_, dafür, dass sie bei meinem Schreibtempo nicht zu viel bekommt und mich nebenbei auch noch ermutigt und mit Vorschlägen unterstützt. *flausch*

Na dann, bis zum nächsten Mal. ^__^ *Kekse und Kuchen hinstellt*

Cucu Fumiko Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Hallo meine Leser ^^,
dass war´s auch schon wieder mit dem Kapitel, ich hoffe, es hat euch gefallen.
Dieses Kapitel hat mich einige Nerven gekostet. Ich wusste einfach nicht, wie ich dass, was ich bildlich im Kopf hatte, schriftlich ausdrücken sollte U___U. Na egal, ich für meinen Teil kann mit diesem Kapitel leben. Ob ihr das auch könnt hoffe ich jetzt einfach Mal ^^;.
Ich würde mich, wie eigentlich immer, über eure Meinung, Kritik, Wünsche und Anregungen, in Form eines Kommentars freuen.

So ich weiß nicht ob, oder wie schnell ich nächste Zeit dazu komme ein neues Kapitel on zustellen. Ich hab mit meiner Freundin scheep_chan nämlich noch nebenbei ein MSTing laufen und wir haben beschlossen an diesen Projekt weiter zu arbeiten, um es endlich abschließen zu können.
Wenn ihr Interesse habt, schaut doch einfach Mal rein, ich geb euch einfach Mal den Link ^__~.

Sehnsucht nach den Kommata

Na dann, man liest sich. *euch jeden ein Schokoriegel in die Hand drück*

lg Fumiko_San Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich bin wieder da~ha ^__^

So, Sasuke ist wieder wach. Ich hoffe ihr nehmt mir nicht übel, wie er drauf ist, aber immerhin ist Konoha Schuld an der Tatsache seiner Familienverhältnisse. Da finde ich seine Aussage berechtigt! Ich hoffe ihr nehmt mir nicht übel, dass ich solange nichts mehr hochgeladen habe, aber dieses MSTing und die Schule haben doch ganz schön Zeit gekostet. Ich hab ja echt nichts gegen die Schule und auch nichts gegen die Oberstufe, aber es nimmt echt viel Zeit in Anspruch und die Tatsache, dass unsere erste Mathe-Klausur an einem Samstag stattfinden soll ist, nicht gerade sehr förderlich für diese FF ;__;! Ich meine hallo? Ich hab mich zwar freiwillig dazu verpflichtet (so unser Oberschtufenleite), aber da hat mir auch noch niemand gesagt, dass meine Wochenenden für was anderes als vielleicht für Hausaufgaben drauf gehen. Na ja, beschweren bringt ja eh nichts (glaubt mir ich hab´s echt versucht), was tut man nicht alles für die Bildung? *seufz*
Ich hoffe euch hat dieses Kapitel gefallen. Ich würde mich über ein Kommi, wie immer, sehr freuen und wo wir schon mal dabei sind, danke an has, freakyfrosch1000 und FrecheGurke für euren lieben Kommentar (glaub mir has, ich kenne das, wenn man gerade keine Lust hat zu Kommentieren, aber danke, dass du es doch noch gemacht hast.) und an die Leute, die mich auf ihren Favo´s haben. Ein besonderes danke auch wieder an meine Beta _dark-lily_, ich möchte dich nicht mehr missen *flausch*.

Bis zum nächsten Kapitel

eure Fumiko *Süßkram dalass*


Bye Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
So, das war´s auch schon wieder mit den Kapitel und ich muss sagen, langsam aber sicher bewegt sich alles in Richtung NaruSasu. Ich hoffe, dass mein Terminkalender mir weiterhin die Optionen zum Weiterschreiben lässt (momentan sind es zwar nur meine Freistunden, aber immerhin). Außerdem habe ich noch keine genaue Vorstellung davon, wie viel Kapitel die FF umfassen wir, also ihr dürft gespannt sein. Aber genug davon, ich möchte mich ganz herzlich bei den Leuten, bei denen ich auf der Favoritenliste stehe bedanken und natürlich bedanke ich mich auch bei den lieben Kommischreibern: has, FreakiFrosch1000, FrecheGurke und Ayaka_. Ihr seid einfach toll ^__^. Selbstverständlich geht auch wieder ein ganz großes Danke an meine Beta _dark-lily_.

Bis zum nächsten Kapitel.
Lg Fumiko_San *Kekse und Kuchen dalass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Hallo ihr Lieben!

Mal wieder ein etwas kürzeres Kapitel. Hoffentlich nehmt ihr mir das nicht übel ^__^;.

Einige, oder auch alle, je nachdem, werden sich jetzt fragen >Wie? Mehr ist nicht passiert?<.

Richtig, mehr ist in dieser Woche nicht passiert. Das hängt damit zusammen, dass Sasuke sehr zurück gezogen lebt und Naruto versucht Klarheit zu bekommen und ihn da einfach reinmarschieren zu lassen und zu fragen, erschien mir recht unpassend, selbst für Naruto nach allem, was er so denkt bzw. fühlt. Im nächsten Chapter passiert dafür aber mehr, versprochen!

Ich weiß noch nicht genau, ob ich aus Sasukes Sicht schreiben soll, oder nicht, Was haltet ihr denn so davon?


Danke an:


Shadowgirl,

FreakyFrosch1000,

Akashina,

Favole,

has.


Eure Kommentare bauen einen echt auf! Dann noch ein Danke an generell jeden, der mir ein Kommi hinterlassen hat. Als ich mit dieser Geschichte angefangen habe, hatte ich keine Ahnung, wie die Leute darauf reagieren würden, aber 41 Kommis! DANKE. Auch habe ich gehört, dass Kakashi ein wenig Ooc geraten ist. Das war nicht so beabsichtigt und in Zukunft werde ich darauf achten, danke für den Hinweis ^__^.


Das war´s auch schon soweit von mir. Ich hoffe euch hat dieses Kapitel gefallen. Bis zum nächsten Kapitel.


Lg Fumiko_ San *Kekse hinstell* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Ja ja, das war´s mal wieder von mir.
Hoffe es gefällt und Sasuke kommt nicht zu schnulzig rüber, aber er kann das ja schlecht einfach so runterleiern, sich dann umdrehen und gehen. Immerhin hat den Armen das ganz schön mitgenommen. Im Manga hat er sogar geweint! Und das will was heißen. Für alle, die das von Itachi noch nicht wussten: Jetzt wisst ihr´s und ich hoffe ich habe euch nicht die Spannung versaut. ^__^ Aber ich hab auch ein paar Dinge, zu Gunsten dieser FF abgeändert...
Sorry, dass das mit dem Wochenende nicht so ganz geklappt hat, aber mich hat eine Bronchitis frontal erwischt und außer Gefecht gesetzt. =___=
Aber allzu lange ist das Wochenende ja auch noch nicht vorbei.
Werde versuchen jetzt wieder schneller zu sein.
Danke für die lieben Kommis! ^__^
Was die Sicht von Sasuke angeht, dass wird noch ein bisschen dauern. Ich hoffe ihr könnt das verkraften ^__^
*Schoki und Waffeln hinstell*
Bis bald!
Lg Fumiko-San Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Hallo!
Hier ist das Kapitel leider schon vorbei, aber dafür nimmt die Story immer mehr Form an.
Keine Angst, Sasuke kommt wirklich wieder! Ich fand das Ende nur irgendwie passend für dieses Kapitel. ^__^
So, bevor ich zu den Danksagungen komme noch einmal zur Info: Diese Woche haben meine Ferien begonnen.
Im Klartext: Ich habe wieder massig Zeit Kapitel zu schreiben und sie on zu stellen (wenn meine Beta das mitmacht). ^__^
In diesem Sinne, danke an:

FrecheGurke
FreakyFrosch1000
sheep_chan
Favole

Für eure Kommentare, über die ich mich jedes Mal wie
bescheuert freue! ^__^

Und an meine Beta: _dark-lily_, du bist toll und verdammt schnell! O__O *knuddel*

P.S: Für dieses Kapitel ist mir keine Überschrift eingefallen. =__= Falls euch eine einfallen sollte, dann last euch gesagt sein, dass ich für Vorschläge offen bin ^-^

Bis zum nächsten Kapitel.
Lg Fumiko *Naschkram und Obstkorb hinstell* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
So, dass war´s auch schon wieder mit dem Kapitel. ^__^
Auch ist dieses Mal Sasukes Sicht dabei *zu has schiel*, irgendwie ist es schwieriger sich in Sasuke hinein zu versetzen als in Naruto, aber ich hoffe es hat euch trotzdem gefallen.
Dann wollte ich noch ein ganz großes Danke für über 50 Kommentare und genau 40 Favo-Einträge loswerden. Ich freue mich, dass doch so vielen die Geschichte gefällt! ^-^
Und da ich dieses Dank ohne Kommischreiber nicht aussprechen könnte:

FrecheGurke
has
eagle
FreakyFrosch1000


Danke für eueren Kommentar!

Bis zum nächsten Kapitel.

Lg Fumiko Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Aloha!

Das war das 14 Kapitel und was soll ich sagen? Ich muss mich spurten, wenn All I want... bis zum Ablauf des Wettbewerbes als Shônen-Ai durchgehen will!
Ich möchte mich für die Kommentare beim letzten Kapitel bedanken und bei meiner Betaleserin für ihre Zeit und Arbeit. Ich hoffe euch hat dieses Kapitel gefallen. Würde mich wie immer über ein Kommi freuen und sage dann bis zum nächsten Mal. ^-^
lg Fumiko *Kekse und Kuchen hinstell* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Huhu,
tut mir leid, dass ich solange nichts mehr on gestellt habe, aber die letzte Zeit war einfach nur stressig. Umso erfreulicher war es, als ich gesehen habe, dass diese Geschichte schon über sechzig Kommentare hat! Danke! Ich hätte nie geglaubt, dass ich einmal über drei Kapitel hinaus kommen würde.
Und weil Kommentare ohne Kommischreiber nicht möglich wären, ein großes Danke an:

FreakyFrosch1000

Shadowgirl

FrecheGurke

Kalehareda

Wolfdemon-Ai


Und natürlich Danke an:

_dark-lily_

Ich hoffe euch hat dieses Kapitel gefallen. ^__^
Bis zum nächsten Mal.
Lg Fumiko *Kekse hinstell* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Hallo *hust*,
ja ich lebe auch noch. Tut mir leid, dass dieses Kapitel erst so spät kommt, aber über die ganzen Klausuren und Referate habe ich es einfach nicht mehr geschafft zu schreiben.
Ich möchte euch auch gar nicht lange voll labern, sondern bedanke mich einfach ganz herzlich bei meinen treuen Kommischreibern.
Shadowgirl
Favole
FrecheGurke
FreakyFrosch1000
Kalehareda

Das baut wirklich jedes Mal auf. Natürlich auch wieder ein Danke an meine Beta
_dark-lily_
*alle einmal drück*
Zum Schluss hoffe ich noch, dass klar geworden ist, wer den Kampf gewonnen hat...
Na dann, bis zum nächste Chapter.
Lg Fumiko *nachträglich Nikolaustüten für alle hinstell* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Oh mein Gott, ich bin tatsächlich Zweite in dem Wettbewerb geworden! *freu*
Vielen, vielen Dank an alle Leute da draußen, die mich bei dieser FF unterstützt, ermuntert und ermutigt haben! Ich hätte niemals auch nur ansatzweise gedacht, dass ich es tatsächlich mit meiner ersten FF unter die ersten Drei schaffen würde...
Das beste war ja noch, dass ich erst heute davon erfahren habe, weil ich meine ENS´s nicht nachgeschaut habe. =__=
Aber egal, ich hab mich nach dieser erfreulichen Nachricht gleich daran gemacht dieses Kapitel zu schreiben und siehe da, ich hab sogar geschafft es fertig zu tippen.
Ich stecke gerade in einem ziemlichen Tief und habe unheimlich viel um die Ohren mit der Schule und privaten Angelegenheiten, aber ich wollte mich einfach irgendwie bei euch für die Unterstützung bedanken! ^^
Ich hoffe euch hat dieses Kapitel gefallen (auch wenn nicht soo viel passiert ist, aber es ist für den weiteren Verlauf unentbehrlich) und ihr werdet mich weiterhin mit euren Kommentaren unterstützen und ermutigen.
So und bevor mein Nachwort länger wird als dieses Kapitel, kommen wir zu den Danksagungen:

Danke an:

FreakyFrosch1000
DeansAngel
sheep_chan


Für euren Kommentar.

dark-lily

Dafür, dass du das hier Korrektur liest und mir mit deinen Wortvorschlägen ein wenig die Suche ersparst. (Du weißt was ich meine, hoffe ich zumindest ^__~)

Und zu guter Letzt auch noch ein Danke an alle Leute, welche mich auf ihre Favo-Liste gesetzt haben. Mittlerweile sind es schon knapp an die 60 Leute.

Das war´s dann auch schon wieder von mir.
Lg Fumiko *Kuchen und Kakao hinstell* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
So,
mal wieder ein längeres Kapitel meinerseits.
Ich hoffe das Kapitel hat euch gefallen und ich konnte einige Fragen klären. ^^
Wie immer würde ich mich über Wünsche und Äußerungen von euch freuen.
An dieser Stelle danke an sheep_chan und has für den netten Kommentar! ^^

Danke auch an _dark-lily_, meiner treuen Betaleserin *flausch*.

Das war´s auch schon von mir. ^^
Bis zum nächsten Kapitel.
Lg Fumiko Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Oh man,
lang lang ist´s her. Ich weiß, dass ihr meine Entschuldigungen schon langsam nicht mehr hören wollt, aber es tut mir echt leid, dass diese Geschichte nur so stockend voran kommt.
Zum einen ist da der fast immer währende Faktor namens Schule und zum anderen kommt unser Internetanbieter nicht in die Pötte. -__-
Nichts desto weniger möchte ich mich dafür bedanken, dass einige von euch mir immer (mal) wieder einen Kommentar hierzu schreiben. Es ist schön zu lesen, dass ihr bei dieser Fanfiktion so mit fiebert und das baut mich jedes Mal wieder auf und gibt mir Motivation hier ran weiter zu arbeiten. Danke!
Aber es sind nicht nur die Kommischreiber, die mich Motivieren, sondern auch die 67 Leute, die mich auf ihre Favo´s gepackt haben.
Als ich mir die Anzahl gesehen habe hab ich mich fast an meinem Kaffee verschluckt.
Danke auch an euch!

Lg Fumiko Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Das war´s auch schon wieder nach langer Zeit von mir. ^^
Im nächsten Kapitel wird sich dann herausstellen, ob Naruto wieder eine gescheuert bekommt...

Ich hoffe ihr verzeiht mir, dass es ein wenig schnulzig geworden ist, aber irgendwie war mir danach...
Über eine Kommi würde ich mich natürlich wie immer sehr freuen. ^^
An dieser Stelle ein Danke an:

sheep_chan
FreakyFrosch1000
FrecheGurke
Favole


Für euren Kommentar zum letzten Chapter *euch einmal drück*

Und natürlich an meine Betaleserin:

Eislilie, damals auch bekannt als _dark-lily_ *auch dich einmal drück*

Bis zum nächsten Kapitel!
Lg Fumiko *Schokoladenkekse und Milch hinstell* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Wow, ist mein letzter Upload lange her! O__O
Ich hoffe ihr nehmt mir das nicht allzu übel, aber bei mir ist ganz schön viel passiert.
Ich wusste zwar schon länger, was in diesen Kapitel vorkommen sollte, aber ich habe mich einfach nicht in der Verfassung gefühlt es zu formulieren...
Wie dem auch sei, ich hoffe das Kapitel hat euch gefallen. ^^
Über einen Kommentar von euch würde ich mich wie immer sehr freuen.
Und damit kommen wir auch schon zu den Danksagungen:


FreakyFrosch1000
has
sheep_chan
Saika_a
Wolfdemon-Ai
FrecheGurke
kabocha_sora


Vielen Dank, dass ihr mir beim letzten Kapitel ein Kommentar geschrieben habt, ihr seid toll! ^__^

Außerdem ein Danke an:

Eislilie

Dafür, dass du noch immer nicht die Schnauze voll hast und das hier noch betast.

Lg Fumiko Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Endlich mal ein neues Kapitel meinerseits.
Kommen wir zu den Danksagungen:

Danke an:

FreakyFrosch1000
has
Saika_a
PineappleCoconut
FrecheGurke
fahnm
kabocha_sora
Wolfdemon-Ai


Für die Kommentare, die ihr mir hinterlassen habt. So viele hatte ich noch nie auf einmal... O__O

Außerdem danke ich auch meiner treuen Beta: Eislilie


Bis zum nächsten Mal *wink*

Lg Fumiko Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Nach langer Zeit mal endlich wieder ein neues Kapitel. Ich hoffe, dass das Warten für euch nicht allzu schlimm war und dass es als kleine Entschädigung zählt, dass Sasuke mal die Initiative ergreift.
Auch diesmal möchte ich mich wieder bei einigen von euch bedanken.

Danke an:
sheep_chan
---Loki---
Saika_a
fahnm
Nikolaus
FreakyFrosch1000
kabocha_sora

Für eure netten Kommentare

und natürlich auch ein Danke an Eislilie, dafür, dass du das hier Korrektur gelesen hast.

LG Fumiko Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
So, nachdem ich mit dem ganzen lernen und meinen schriftlichen Abiturprüfungen endlich durch bin, bin ich auch mal wieder dazu gekommen mich in aller Ruhe einem neuen Kapitel zuzuwenden. Da mein Schreibplan, durch meine spontane Änderung der Endszene für diese FF, hinfällig geworden ist, kann ich mich, wenn gewünscht, ein wenig nach euch richten.
Also, habt ihr irgendwelche Wünsche?
Soll irgendetwas Spezielles passieren, oder soll ich noch andere Personen mit einbringen, bzw. wieder auftreten lassen?
Nur zu, lasst es mich wissen (per Kommi, ENS etc.).
Ansonsten bleibt mir nur noch zu sagen, danke an:

FreakyFrosch
fahm
---Loki---
kabocha_sora


Für die Kommentare zum letzten Kapitel.
Und natürlich auch an:

teabag

Dafür, dass du nach so langer Zeit immer noch meine Beta bist.

Bis zum nächsten Kapitel.
Lg Fumiko Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Einen herzlichen Dank an meine Beta Onlyknow3, für das schnelle Korrekturlesen. :)
Und natürlich auch an:

_schokojunkie_2
Favole
sheep_chan
LinUzumaki
FreakyFrosch1000
Onlyknow3


Für eure Kommentare zum letzten Kapitel. Ich habe mich super darüber gefreut, dankeschön. :) Komplett anzeigen

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Kommentare zu dieser Fanfic (132)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Yuna_musume_satan
2019-07-29T00:00:37+00:00 29.07.2019 02:00
Ich bin extrem neugierig wie es weiter geht und freue mich irgendwann ein neues Kapitel zu lesen bis dahin bye
Von:  emymoritz
2017-03-30T00:02:10+00:00 30.03.2017 02:02
Schade das es nicht weiter ging
Von:  Talviaika
2014-01-14T15:07:18+00:00 14.01.2014 16:07
Hallo-hallo-hallöle!
Deine Fanfiction ist echt super! Ich hoffe, du schreibst schnell weiter!
Gruß, Talviaika
Von:  luschi
2013-10-16T12:50:28+00:00 16.10.2013 14:50
Ich finde deinen ff einfach klasse er fesselt mich ich hatte ihn mir auf meinen Ebook geladen und bis hierhin gelesen einfach toll ich bin begeistert mach weiter so!
Von:  sweet-kari
2013-10-15T16:55:25+00:00 15.10.2013 18:55
ich hab mir grade hintereinander um die 15 kapitel reingezogen, weil ich einfach nicht aufhören konnte, zu lesen.

es war einfach so spannend und durchdacht und schön geschrieben. kompliment. : )

und jetzt, wo ich alle vorhandenen kapitel gelesen hab, war ich total enttäuscht, dass ich nicht mehr weiterlesen konnte. bitte bitte schreib schnell weiter!!!!

ich finde, dass du sasuke und naruto als auch die beziehung zwischen den beiden super darstellst.

so und jetzt werde ich mich mal langsam wieder vom schreibtisch erheben. ich glaub, mein nacken bringt mich.

liebe grüße
Von:  fahnm
2013-10-11T19:58:25+00:00 11.10.2013 21:58
Hammer Kapi^^
Mach weiter so
Von:  Onlyknow3
2013-09-18T20:27:32+00:00 18.09.2013 22:27
Wollte mich bei dir zurück melden,war jetzt lange Gesundheitlich außer Gefecht gesetzt,dann hat mein Lappi gesagt das wars.Nun der ist repariert und am Wochenende bekomme ich ihn wieder dann kann ich meine Arbeit als Beta Leser wieder nachkommen.Bis dahin noch ein wenig geduld.

LG
Onlyknow3
Von:  _schokojunkie_2
2013-08-18T15:24:21+00:00 18.08.2013 17:24
tolles kapi, schön das es weiter geht. :)

lg
Von:  fahnm
2013-07-23T22:38:34+00:00 24.07.2013 00:38
Spitzen Kapi^^
Von:  sasa56
2013-07-23T20:22:50+00:00 23.07.2013 22:22
super kapitel
freu mich aufs neue kapitel
lg
sasa56


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