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Die Liebe ist schon eine verrückte Sache...

xXDaikenXx
von

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Vertraute Zweisamkeit?

++++Kapitel 2++++

Vertraute Zweisamkeit?
 

Und so saßen die beiden Jugendlichen im Wohnzimmer und zappten durch das Abendprogramm, wobei das eher Daisuke tat, denn sein Freund hatte ihm die Fernbedienung überlassen.

Ken hatte sich in eine Decke gekuschelt und wartete darauf, dass sein Kumpel endlich etwas finden würde, das sie sich anschauen konnten.

‚Warum laufen nur diese Seifenopern und Dokumentationen?! Wer will sich denn so was anschauen?’ so langsam begann Daisukes Geduldsfaden zu reissen. ‚Läuft denn wirklich nichts vernünftiges?’

Nach einer gefühlten Ewigkeit dann hatte er einen Spielfilm gefunden, der dem Anschein nach keine Seifenoper oder dergleichen zu sein schien.

Bereits nach den ersten Minuten begann Ken sich über die Handlung des Filmes zu wundern. Es kam ihm so vor, als würde der Kumpel des Hauptdarstellers besonders zu diesem zweideutige Bemerkungen abgeben und erstaunlich oft im Körperkontakt mit diesem zu stehen. Dabei war der Hauptdarsteller doch eigentlich an eine der unzähligen heißen Bräuten in diesem Film interessiert.

Das alles blieb Daisukes völlig unbemerkt. Er freute sich über die ganzen Actionszenen, die schnellen Sportautos und natürlich über die kurvenreichen Frauen mit Megaoberweite. Erst als der männliche Hauptdarsteller am eigentlichen Ziel war, einem bevorstehenden Kuss mit seiner Angebeteten, verzog der Braunäugige das Gesicht, denn der Hauptdarsteller drückte die heiße Schnecke von sich, mit der Begründung, dass er das nicht tun könne, dass er sich in jemand anderen verliebt hätte.

„Hä?“ entfuhr es dem jungen Motomiya.

‚Dann liege ich wohl doch richtig.’ stellte Ken fest und fragte sich im gleichen Moment, seit wann solche Filme im japanischen Fernsehen gezeigt wurden. Leicht schmunzelnd drehte er seinen Kopf zu seinem Freund.

Dieser schien die Welt nicht mehr zu verstehen. „Wieso… wieso hat der sie abgewiesen?!“ entsetzt starrte er den Fernseher an. Neben sich konnte er Ken kichern hören. „Was?“

„War klar, dass du das nicht schon vorher bemerkt hast.“

„Was? Wovon sprichst du?“

Breit grinsend meinte der Angesprochene nur „Wart’s nur ab. Selbst du dürftest das gleich merken.“

Sich fragend, was Ken denn damit meinte richtete er seinen Blick wieder zum Fernseher.

Kurze Zeit später kam die Szene, die Ken gemeint hatte.

Voller Entsetzen und mit weit aufgerissenen Augen starrte Daisuke ein Loch in die Luft und konnte das Geschehen des Films nicht verstehen.

In eben diesem hatte eben der Hauptdarsteller seinem Kumpel seine Liebe gestanden und knutschte sich ausgiebig mit diesem.

„Oh … mein … Gott ...!” kam es von Daisuke als er sich wieder gefangen hatte. Damit hatte er absolut nicht gerechnet. Selbst bei Kens Bemerkung hatte er noch angenommen, dass der Typ sich in eine andere FRAU verschossen hatte. „Sag jetzt nicht, du wusstest das schon … vorher.“

„Doch. Das war doch offensichtlich.“

„Und da hast du mich nicht vorgewarnt?!“ leicht angewidert schüttelte sich der Braunhaarige. Hätte er vorher gewusst, dass dieser Film so enden würde, hätte er sich doch lieber eine der langweiligen Dokumentationen angetan. Nicht, dass er etwas gegen Schwule oder Lesben hätte, er wollte es jediglich nicht mit ansehen, wenn diese sich küssten. Das wollte er noch nicht einmal sehen bei Heteropärchen! - Ok, seine Filmchen waren da eine Ausnahme. Schließlich kannte er die Akteure in denen nicht und würde auch nie beim zugucken von denen schief angemotzt werden. Er ist ja schließlich noch ein Teenager! Und da war das doch das Normalste von der Welt, dass er sich solche Dinge anschaute.

Ken erfreute sich derweil über die Reaktion seines besten Freundes. Er wusste, dass dieser nicht homophob war und nie jemanden wegen seiner sexuellen Ausrichtung beleidigen würde, dennoch war es Daisuke eben unangenehm bei solchen Szenarien selbst zu zusehen, damit konnte sich Ken abfinden, er dachte ja auch nicht anders darüber. Nur konnte Ken komischer Weise lockerer damit umgehen. „Nun hab dich doch nicht so!“ gluckste der Schwarzhaarige vergnügt.

Sich wieder gefangen drehte der Angesprochene sich zu Ken und kam ihm absichtlich sehr, sehr nahe, nur um ihm einen Schrecken einzujagen, indem er seine Lippen spitzte und so tat, als wolle er ihn knutschen. „Hab isch doch nisch. Nun komm her und lasch misch disch knutschen, Schatsch!“

Mit weit aufgerissenen Augen fiel Ken nach hinten und lag nun mit dem Rücken auf der Couch. Erst dachte Ken, er wäre erfolgreich ausgewichen, musste aber panisch feststellen, dass dem nicht so war, denn Daisuke hatte sich in Windeseile über ihn gebeugt und stützte sich neben seinem Kopf mit den Händen ab. Kens Herz raste wie wild und er konnte schon spüren wie ihm die Hitze wieder in die Wangen schoss. „Ah, Dai-chan!“ flehte der Kleinere verzweifelt und versuchte diesen von sich zu drücken.

Nur leider schien Daisuke seinem Flehen nicht nachkommen zu wollen und nährte sich weiter ganz langsam Kens Lippen. Kurz bevor sich ihre Lippen hätten berühren können, grinste Motomiya und platzierte stattdessen einen dicken Schmatzer auf Kens Stirn.

Als Ken das endlich bemerkt hatte, riss er seine Augen auf, welche er bis eben noch zusammengekniffen hatte. Völlig perplex starrte er den Jungen über sich an.

Bei dem Anblick brach dieser dann in lautes Gelächter aus.

Sich mit der einen Hand die Stirn haltend richtete sich Ichijouji wieder auf und beobachtete verärgert Daisuke, wie sich dieser vor Lachen regelrecht kugelte. „Haha… sehr witzig…“ brummte Ken und verschränkte bockig die Arme vor der Brust. Zwar war diese peinliche Situation nun vorbei, dennoch hatte er einen leichten Rosaschimmer auf den Wangen. Nicht weiter verwunderlich, wenn man wusste, dass das beinahe Kens erster Kuss geworden wäre. Einige glaubten zwar, dass er eine Zeitlang etwas mit Miyako gehabt hatte, aber selbst zu der Zeit hielt er sich das Mädchen schön auf Abstand. Er mochte sie zwar, aber geliebt hatte er sie nie, zumindest nicht soweit er das beurteilen konnte.

Selbst Daisuke ging davon aus, dass Ken mit dem Mädchen intimer geworden war und dachte sich deswegen bei solchen Scherzen nicht besonders viel.

„Och komm schon! das war doch lustig!“ meinte der junge Motomiya nachdem er sich endlich wieder zusammenreißen konnte.

„Nein, war es nicht!“ zischte Ken wütend und drehte ebenso wütend den Kopf von Daisuke weg.

‚Ups, bin wohl zu weit gegangen…’ dachte der Braunhaarige während er wieder auf die Couch zu seinem besten Freund kroch. Ohne Umschweife schloss er seine Arme um diesem, was Ken aufquieken ließ.

Knallrot im Gesicht versuchte Ken sich von Daisuke zu befreien, doch dieser hielt ihn zu stark fest, als dass er wirklich eine Chance gehabt hätte. So gab er es nach wenigen Sekunden schon auf und seufzte.

Schweigend legte Motomiya seinen Kopf auf Kens Schulter und zog ihn noch etwas näher an sich.

Auch wenn Ken das gerade ziemlich genoss machte ihm sein Körper leider einen Strich durch die Rechnung, denn ihm wurde nun erneut schwindelig und so unangenehm warm. Kläglich versuchte Ken zwar zu vermeiden, dass sein Kumpel davon erfahren konnte, doch merkte er es eben doch weil Ken begann schwerer zu atmen.

„Hm? Was hast du?“ fragte er besorgt, hob seinen Kopf um Ichijouji besser ins Gesicht blicken zu können. Vorsichtig, um ihn nicht unnötig zu verschrecken, legte Daisuke ihm seine Hand auf die Stirn. „Oh Gott! Du glühst ja schrecklich! – Komm, ich bring dich in dein Bett!“ schnell sprang Daisuke auf und wollte Ken hochheben, da er nicht glaubte, dass dieser im Moment im Stande war selbst zu gehen.

Eigentlich wollte Ken sich wehren, doch war er zu seinem Pech zu schwach dazu und musste sich so wohl oder übel fügen.
 

Auf dem Weg in Kens Zimmer mussten beide schnell einen Abstecher zum Badezimmer machen, da der Fiebrige kurz davor war sich zu übergeben.

Schwer atmend und immer wieder würgend hing Ken über die Toilettenschüssel und verfluchte sich selbst und diese dämliche Erkältung. Wieso musste das Fieber ausgerechnet dann wiederkommen, wenn er sich gerade so wohl gefühlt hatte, wenn er Daisuke so nahe war?

Eben genannter streichelte beruhigend über den Rücken seines Freundes und machte sich schreckliche Sorgen. Was sollte er nun tun? Er wollte Ken so gerne gesund machen, dafür sorgen, dass dieser sich besser fühlte, doch da war er leider machtlos. ‚Er hat doch heute kaum etwas gegessen…’ Besorgt beobachtete er stumm wie Ken sich erneut übergab.

Schwer keuchend krallte sich der Schwarzhaarige an die Toilette und unterdrückte den Drang noch einmal dem Würgen nachzugeben und den letzten Rest seines Magens in die Schüssel vor sich zu spucken. Er fühlte sich so schlapp, glaubte gleich das Bewusstsein verlieren zu müssen.

„Geht’s wieder?“ fragte Daisuke nach einigen Minuten, in denen Ken sich erfolgreich gegen den Würgedrang gewehrt hatte und nun auch seine Atmung so langsam wieder unter Kontrolle bekam.

Hoffend, keine voreiligen Schlüsse zu ziehen, nickte Ken leicht. „Ich glaube schon“ sagte er heiser, drehte sich langsam und vorsichtig zu seinem Freund um, um ihm ein schwaches Lächeln zu schenken. Mit Daisukes Hilfe stand er langsam wieder auf und lies sich zum Waschbecken hieven. Durstig trank Ken das Leitungswasser und wusch sich das Gesicht anschließend.

Voller Mitleid schaute der Braunhaarige ihm dabei zu, er kannte dieses Gefühl nur zu gut, er selbst hatte sich auch bei seiner letzten Erkältung im Winter ständig übergeben müssen und so konnte er sich ebenfalls gut an diesen widerlichen Nachgeschmack erinnern. Als er merkte, dass Ken fertig war stützte er ihn sofort und drehte den Wasserhahn zu ehe sie sich wieder auf den Weg zu Kens Zimmer machten.

Dort angekommen setzte Motomiya Ken auf das Bett und wollte diesen ursprünglich dazu bringen sich hinzulegen, doch Ken wollte nicht. Darauf blinzelte er ihn verwundert an.

„Ich möchte nicht.“ flüsterte Ken kaum hörbar.

„Eh? Wieso? Du solltest dich besser ausruhen und etwas schlafen!“

Heftig schüttelte Ken den Kopf. „Mir … geht es schon viel besser…!“ protestierte er und komischer Weise war dem wirklich so. Nachdem er sich anscheinend komplett leer gebrochen hatte, war ihm nicht mehr so warm und das Schwindelgefühl war verflogen.

Dass es ihm wirklich viel besser ging, konnte Daisuke nicht so recht glauben, denn Ken war recht blass und machte zudem einen äußerst schwachen Eindruck auf ihn. „Aber Ken… Ich kann dich ja verstehen, aber ich mache mir Sorgen! Es wäre wirklich besser für dich, wenn du dich hinlegst.“ äußerte er seine Bedenken im ruhigsten Ton, den er zur Zeit zustande brachte.

Obwohl Ken genau wusste, dass sein Kumpel recht hatte, wollte er nicht gehorchen. ‚Ich will nicht schlafen … nicht alleine…’ dachte der kleinere betrübt und senkte den Blick. Aus einem ihm unbekannten Grund wollte er Daisukes Nähe spüren, er wollte dass er ihn wieder in die Arme nahm. Dieses Verlangen wurde unaufhaltsam stärker, sodass er seinen inneren Wunsch in Worte fasste. „Würdest du mit mir… schlafen?“ fragte er zaghaft und blickte seinen Gegenüber mit glasigen Augen an.

Dieser starrte mit aufgerissenen Augen ungläubig vor sich hin. Hatte er da eben richtig gehört? - Dank des Filmes vorhin musste er erst an die Zweideutigkeit dieser Frage denken, ehe er sich innerlich selbst ohrfeigte. ‚Mit solch einer Absicht würde Ken mich das nie fragen!!’ So stimmte Daisuke dann doch ein. „Na gut! Leg dich schon mal hin, während ich mich umziehe! – Ich darf mir doch was von dir leihen?“ grinsend schaute er in das lächelnde Gesicht Kens der auf diese Frage nur stumm aber freudig nickte.

Wenige Minuten später lagen die beiden Jungen im Bett, wobei Daisuke Ken in die Arme genommen hatte und ihn im Nacken kraulte.

Wohlig seufzte Ichijouji dabei auf und kuschelte sich noch etwas enger an seinen Wohltäter. Zufrieden schloss er seine Augen und horchte auf das gleichmäßige Schlagen Daisukes Herzens und dessen Atemzügen. Sein Kopf lag auf den Brustkorb des braunhaarigen Wirbelwindes, welcher sich ruhig auf und ab bewegte. So gern er es auch hätte, dass dieser Moment niemals enden würde, musste er es irgendwann dann doch, denn seine Müdigkeit übermannte ihn und ließ ihn in einen ruhigen Schlaf sinken.
 

Am nächsten Morgen erwachte Ken ungewohnt glücklich. Es dauerte ein wenig, bis er richtig wach wurde und sich an die Geschehnisse des vergangenen Tages erinnerte. Ein kleines Lächeln schlich sich auf seine Lippen. ‚Das klingt so, als wäre alles nur ein Traum gewesen.’ Doch dem war nicht so, denn selbst jetzt noch lag er in den Armen seines besten Freundes. Ken wusste nicht warum er sich so sicher in dessen Armen fühlte, warum ihm seine Nähe so gut tat.

Seit langem hatte Ken keine ruhige Nacht mehr gehabt. Fast jede Nacht schreckte er wegen Alpträumen auf, an welche er sich in den meisten Fällen nicht einmal erinnern konnte. Doch die letzte Nacht über hatte er einen angenehmen Traum gehabt, er konnte sich zwar nicht mehr an alles erinnern, dennoch blieb dieses wohlige Gefühl. Er hatte von einer Blumenwiese geträumt. Die Sonne schien angenehm warm vom blauen Himmel hinab auf ihn und seine Freunde. Alle alberten miteinander rum, hatten Spaß zusammen. Und selbst Ken hatte viel gelacht.

Während Ken genauer darüber nachdachte, wurde ihm klar, dass er schon einmal diesen Traum gehabt hatte. ‚Wann war das doch gleich gewesen?’ Plötzlich fiel es ihm wieder ein! Das war, als er das erste Mal bei Daisuke übernachtet hatte! Dabei fiel ihm auch auf, dass er in Daisukes Gegenwart bisher noch kein einziges Mal einen schlechten Traum gehabt hatte. ‚Hat er etwa schon länger diese Wirkung auf mich? Habe ich mich etwa schon damals sicherer in seiner Nähe gefühlt? – Aber warum? Warum ausgerechnet bei ihm? Hätte es nicht jeder andere meiner Freunde sein können?’

Bevor Ken sich noch mehr Gedanken darüber machen konnte, klopfte es leise an der Tür.

Durch dieses recht störende Geräusch wurde Daisuke wach und begann sich etwas zu bewegen.

Leise öffnete sich die Zimmertür und Frau Ichijouji trat hinein. „Oh, habe ich euch geweckt?“ fragte sie leise, als sie das verschlafene Gesicht des Braunhaarigen erspähte.

„Hm? – Ist schon gut…“ antwortete Daisuke leise, weil er davon ausging, dass sein Freund in seinen Armen noch schlafen würde. „Er ist sicher noch ziemlich erschöpft.“

Kens Mutter nickte bejahend darauf. „Der Schlaf wird ihm sicher gut tun. – Danke noch mal, dass du dich um ihn gekümmert hast.“

„Ach, das ist doch selbstverständlich! Ich konnte ihn ja schlecht alleine lassen… und außerdem ist er ja mein bester Freund. Er hätte sicher das Gleiche auch für mich getan.“

Leise kichernd betrachtete sie das angeblich schlafende Gesicht ihres Sohnes. “Ich bin überglücklich, dass er dich kennengerlernt hat. Durch dich und die anderen ist er viel offener und glücklicher geworden. Ich war so erleichtert gewesen, als ich ihn nach langem wieder habe lächeln sehen…“

Daisuke wusste wovon sie sprach. Schließlich war Ken lange Zeit über todunglücklich gewesen und anschließend zu einem unheimlichen Jungen mutiert, der allem und jedem aus dem Weg ging, während er dabei war, die Digiwelt mit Gewalt zu erobern. Zum Glück haben es die Digiritter geschafft ihn zu bekehren und halfen ihm seit damals wieder ein normales Leben führen zu können.

Anfangs tat Ken ihm leid, er konnte es kaum mit ansehen, wie dieser sich immer wieder die Schuld an allem gab und verbissen versuchte alle Probleme alleine zulösen. Doch nach und nach hatte er sich begonnen zu öffnen und nahm auch endlich die ihm angebotene Hilfe von ihnen an. ‚Als wir damals das erste mal die DNA-Digitation gemacht hatten, wusste ich, dass wir Freunde werden würden und zwar die Besten!’

Sanft lächelte die ältere Frau. „Gib mir bescheid, wenn er wieder aufgewacht ist, damit ich euch beiden etwas zum Essen bringen kann.“ mit diesen Worten verabschiedete sie sich vorerst und verließ das Zimmer.

Kaum, dass die Tür geschlossen war, seufzte der Braunhaarige. „Du kannst jetzt mit deinem Spiel aufhören… Ich weiß dass du wach bist.“

Ertappt errötete Ken leicht. Damit hatte er nun wirklich nicht gerechnet. Ausgerechnet Daisuke bemerkte es, das hätte Ken viel eher seiner Mutter zugetraut… So gab sich der Schwarzhaarige geschlagen und hob seinen Kopf etwas um Daisuke ins Gesicht sehen zu können. „Woher wusstest du das?“

„Ich hatte es im Gefühl… aber viel wichtiger ist doch eine andere Frage: Wie fühlst du dich?“

„Ich glaube ganz gut… denke ich…“ etwas verunsichert schielte Ken in die Richtung, wohin Daisuke gerade seine Hand gelegt hatte, nämlich auf seine Stirn.

Kens Vermutung bestätigend schmunzelte der Braunhaarige. „Fieber hast du wirklich keines.“ Diese Feststellung erleichterte Daisuke ungemein. Hatte er doch die meiste Zeit über Wachgelegen in der Sorge, es könnte seinem besten Freund wieder schlechter gehen.

Ursprünglich hatte Daisuke geplant gehabt, sobald Kens Mutter von der Arbeit kommen würde, wieder nach hause zu gehen, damit Ken sich besser ausruhen konnte, doch eben dieser Junge hatte ihm da einen Strich durch die Rechnung gemacht, als er zuerst geradezu darauf bestanden hatte, dass er mit ihm in seinem Bett schlafen solle und dann, als Kens Mutter endlich zurück war, hatte der Schwarzhaarige ihn nicht mehr losgelassen. So musste Motomiya ihr alles in Kurzform erklären und bat sie für ihn bei seinen Eltern anzurufen, dass er die heutige Nacht bei Ken schlafen würde.

‚Hoffentlich bekomme ich nachher keinen Stress mit ihnen…’ breit grinsend ließ er seine Hand nun durch Kens Haar strubbeln was dem anderen nicht besonders gefiel.

„Hey…! Lass das!“ fauchte dieser und versuchte der Hand zu entkommen, doch dazu musste er sich aufsetzten. Sich seine Haare wieder glatt streichend beobachtete Ken, wie sich nun auch sein Kumpel aufrichtete.

„Sag mal, warum wolltest du gestern nicht alleine schlafen gehen?“ mit durchbohrenden Blicken sah Daisuke direkt in Ichijoujis Augen.

In seiner Bewegung erstarrend wurde Ken knallrot. Was sollte er darauf nur antworten? Er wusste es ja selber nicht genau, warum er ihn das wirklich gefragt hatte. Verlegen senkte er den Blick. „Ich weiß nicht… Ich glaube, weil ich… irgendwie angst hatte.“

„Angst?“

„Mhh… Ich weiß, das klingt albern, aber… ich habe ständig Albträume… und ich wollte nicht wieder alleine sein, wenn ich aus einen von ihnen erwache.“ Allein der Gedanke an diese Träume sorgte dafür, dass Ken nun Tränen in den Augen hatte.

„Ken…“ hauchte Daisuke besorgt. ‚Das wusste ich ja gar nicht!’ Sofort nahm er seinen weinenden Freund in die Arme.

Dieser schmiegte sich enger an den warmen Körper und umschlang diesen nahezu verzweifelt. Ohne, dass Ken etwas dagegen tun konnte, begann er heftig zu schlurzen und die Tränen liefen unaufhörlich über seine Wangen. Sein ganzer Körper zitterte wie Espenlaub.

Beruhigend fuhr der Brünette mit seiner Hand über Kens Rücken. „Sch… ganz ruhig…“ Langsam begann er sich und seinen Freund hin und her zu schaukeln, als hätte er ein Baby in den Armen, dass er zum Schlafen bringen wollte. Zunächst ganz leise dann etwas lauter ertönte Daisukes summende Stimme.

Diese sanften Berührungen, diese ungewohnt ruhigen Laute Daisukes lösten in Ken ein ihm bislang noch unbekanntes Gefühl aus, sodass nur noch vereinzelte stumme Tränen über seine Wange liefen. Diese wunderbaren Laute beruhigten ihn, berührten sein Herz und erwärmten es. Seine Gedanken lagen brach, das Einzige was er noch zustande brachte war diesen angenehmen Tönen seines besten Freundes zu lauschen, während dieser inzwischen seinen Kopf streichelte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Hongbin
2011-04-10T17:53:46+00:00 10.04.2011 19:53
Q___Q
Es ist echt ein wunderschönes Kapitel!!!!
erst die lustige und zweideutige Szene beim Fernsehen und dan auch das Ende *___*
ich finde das kapitel einfach nur wunderschön und wider sehr gut geschrieben man bekommt nicht genug davon <33333
Von:  KenIchijoji
2010-08-29T13:58:49+00:00 29.08.2010 15:58
*koneko zustimm*
Die Kussszene und das hinterher zweideutige waren einfach zu geil xDDD
Zumal Daisuke dann auch wirklich zweideutig denkt xDD
Über den könnte ich manchmal wirklich stundenlang lachen xD
Aber Ken war auch mal wieder zu süß, vor allem die Reaktion auf den Kuss *o*

Bis dann <3

gяєєтιηgѕ, Ken-chan
Von:  Lugia
2009-09-30T15:08:57+00:00 30.09.2009 17:08
Das ist aber ein schönes Kapitel =^^=
Also die plötzliche Situation mit dem Kuss vorm Fernseher fand ich echt cool ^^ *schwärm*
Auch das mit der Sorge von Daisuke fand ich auch voll cool =D
Und das zum schluss mit dem "zusammen schlafen"...
da hab ich zuerst noch mal gelesen, ob da wirklich das steht, was da steht ich hab mich da echt gekringelt xDD
aber echt cool ^^
mach weiter so freue mich auf folgende kapitel =^^=
LG Koneko
Von:  Shadow-Wing
2009-09-05T22:42:57+00:00 06.09.2009 00:42
Ha, der erste!!!
Also eines muss ich dir lassen, du wirst immer besser! =)
Ich frage mich, wann die beiden sich ihre Liebe gestehen, denn es ist doch auf beiden seiten mehr als offensichtlich.
Danke für die Ens und mach weiter so!
*Den Daumen hoch halt*

lg Shadow-Wing


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