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Tape 05 - Chapter III - Tonight you can dream, boy

Chapter III

Tonight you can dream boy
 

„Colin hör auf. Komm schon, lass das!“ Tom zog seinen Freund von der Tür weg und nahm ihn fest in die Arme. Dieser sträubte sich, wollte sich einfach nicht beruhigen lassen. „Du benimmst dich, wie ein altes Mütterchen, das erfahren hat ihr liebes Söhnchen wäre schwul! Colin, hör mir zu!“

„Nein! Egal was du sagst! Das ist nicht in Ordnung! Du weißt das genau. Wegen ihm ist Chris fast gestorben!“

„Süßer, hör mir mal zu. Schaffst du das für ein paar Minuten?“ Tom hielt ihn jetzt an den Schultern fest, bis Colin ihn ansah, widerwillig wie ein kleines Kind. „Habe ich dir verziehen, dass du mit ihm im Bett warst?“ fragte Tom ganz leise, so dass nur sie beide es hörten.

„Ja“, gab Colin zu.

„Habe ich dir verziehen, dass du dasselbe mit deinem Ex-Chef getan hast?“ fragte Tom weiter.

„Hast du“, war Colins Antwort darauf. Er biss sich auf die Unterlippe.

„Okay, und ist das jetzt besonders nett von mir? Ich finde nicht. Es ist normal für mich, denn ich liebe dich und vertraue dir. Ich vertraue dir, weil ich weiß, dass du immer zu mir zurück kommen wirst und nur mich wirklich liebst. Glaubst du nicht, dass das mehr wert ist als ein bisschen Sex?“

„Ist es“, sagte Colin ganz leise.

„Aha“, Tom lockerte seinen Griff und zog Colin wieder in seine Arme während er weitersprach. „Mario hat einen Fehler gemacht und bestimmt nicht damit gerechnet, dass so etwas passieren würde! Es tut ihm leid und er hat dafür bezahlt. Chris hat es ihm verziehen und das solltest du auch tun, statt so verdammt stur köpfig zu sein.“

„Er hätte tot sein können!“ hielt Colin mit schwacher Stimme dagegen. Er legte den Kopf gegen Toms Brust und schloss die Augen halb.

„Das ist er aber nicht, okay? Hör auf dich so aufzuführen. Das passt nicht zu dir.“
 

„Es ist einfach so“, sagte Chris und starrte den Boden zu seinen Füßen an. Marc schien das bei weitem nicht zu reichen. Er schnaubte verächtlich und lehnte sich mit verschränkten Armen zurück.

„Du hättest dir echt einen besseren suchen können. Wenn ich’ne Freundin hätte und die geht mit einer Tusse ins Bett …“

„ … dann würdest du dich freudig daneben setzen und zugucken. Ihr Heten steht doch auf Lesben“, unterbrach Chris ihn. Zumindest brachte das ein leichtes Grinsen auf Marcs Lippen zurück.

„Aber nur, wenn sie wirklich heiß ist“, fügte er hinzu. „Okay, das ist ein blödes Beispiel. Aber ich find’s einfach nicht okay. Wenn ich in’ner scheiß Beziehung bin, dann muss ich auch treu sein. Was meinst du, warum ich keine haben will!“

Chris nickte nachdenklich, aber wirklich zugehört hatte er nicht.

„Ich finde es gut, dass du mir zuhörst. Das klingt vielleicht schleimig, aber es ist wirklich nett von dir.“

„Man, du hast mir das Leben gerettet, schon vergessen?“ sagte Marc und stöhnte genervt. Es war schwer darüber nachzudenken, weil es über jegliche Logik hinaus ging.

„Eigentlich sind wir ja quitt“, sagte Chris wobei er zu ihm rüber sah.

„So viele Weiber wie ich dir zu verdanken habe? Da werden wir wohl niemals quitt. Ich weiß jedenfalls nich wie ich dir’nen Kerl ranholen soll, der besser ist als dieser Spast.“

Sie saßen zusammen auf einer Bank auf dem Schulhof. Mario war noch krank geschrieben und Marcs Freunde trieben sich irgendwo ganz in der Nähe herum. Marc hatte sich für sie nicht verändert, nur warum er plötzlich mit Chris rumhing wollte ihnen nicht einleuchten. Chris erhob sich von seinem Platz. Seine schwarzen Chuks wühlten dabei den trockenen Sand auf.

„Wir sehen uns in Mathe?“ fragte Chris.

„Sicher“, gab Marc als Antwort und sah ihn noch einmal kopfschüttelnd an. „Ich würd’s nicht machen. Echt nicht.“

Chris lächelte unverbindlich und hob noch kurz die Hand zum Abschied, bevor er sich abwandte und ging. Marc hatte kein gutes Gefühl dabei. Er sah Chris einen Moment nach und musste wieder an das Licht denken. Es war urplötzlich so schnell gewesen …
 

Das Telefon klingelte und Colin warf ihm einen bösen Blick zu. Wieder einmal zeigte das Display „Mr. Jenkins“ und er verdrehte die Augen. Schnell nahm er den Hörer ab und sagte genervt:

„Was ist?“

„Halloho“, tönte ihm Kevins gespielt empörte Stimme entgegen. „Du redest mit deinem Chef! Da heißt es: Jawohl Sir!“

Colin stöhnte wieder genervt.

„Ich ficke auch meinen Chef, na und? Den anderen natürlich.“

„Prima“, sagte Kevin trocken. „Was sagt der Verlängerungsvertrag?“

„Nerv mich nicht, ich bin dabei!“ fauchte Colin. Wie er diese blöden Verträge hasste.

„Süßer, bleib doch mal ganz ruhig. Ich warte seit 2 Tagen, was ist los?“ fragte Kevin, nun gar nicht mehr so geschäftsmäßig.

„Bei mir liegt so viel rum auf dem Tisch“, jammerte Colin. „Und ich kann mich kaum konzentrieren. Es ist alles Mist im Moment!“

„Was meinst du was auf meinem Tisch rumliegt“, sagte Kevin ohne Mitleid. „Das kommt davon dass du hin und wieder einfach fehlst.“

„Und woran liegt es bei dir?“ schoss Colin zurück.

„Ich bin der Chef, schon vergessen?“ antwortete Kevin ihm. Colin konnte sein Grinsen praktisch vor sich sehen.

„Na fein, ich mach dir deinen blöden Vertrag fertig. Gib mir eine Stunde, okay? Dann hast du den Wisch auf dem Tisch.“

„Guter Junge“, sagte Kevin zufrieden und legte auf.

„Der kann mir auf den Sack gehen“, brummte Colin und versenkte sich wieder in seine Arbeit.
 

„Ernsthaft?“ fragte Jason begeistert. Davis rollte mit den Augen.

„Natürlich, meinst du ich verarsche dich?“

„Er ist es wirklich? Wow, ich wusste es doch! Als ich ihn das erste Mal gesehen hab, hab ich es mir fast gedacht! Er ist wirklich DER Colin. Ich hätte ihn nach einem Autogramm fragen sollen.“

Sie liefen hastig durch die Krankenhausflure. Ärzte … immer in Eile.

„Ich bringe dir eins mit“, versprach Davis mit einem breiten Grinsen.

„Wie geil“, jubelte Jason leise. Nach der Sache mit Chris war er beurlaubt worden, doch Davis hatte – auf Chris Wunsch - ein gutes Wort für ihn eingelegt und jetzt lief alles wie vorher. Nein, eigentlich noch besser.

„Wann darf ich mal zu euch essen kommen?“ fragte Jason und Davis lachte. Einen Versuch war es doch wert gewesen.

„Niemals. Ich glaube nicht, dass Tom es gut findet, wenn du Colin an sabberst.“

„Wer ist Tom?“ fragte Jason neugierig.

„Colins Freund“, sagte Davis und betonte es besonders.

„Ach, das ist ein Grund aber kein Hindernis“, Jason winkte ab. Sie kamen zum Aufenthaltsraum der Ärzte und Schwestern und entspannten sich endlich wieder ein bisschen. Im Moment wartete nur Papierkram, solange kein Notfall über sie hereinbrach.

„Ich muss dir was zeigen“, sagte Davis und zog Jason mit zu seinem Spint, in dem sie ihre privaten Sachen verschlossen. Davis öffnete ihn und zog etwas aus der Tasche seiner Jacke.

„Wie findest du den?“ fragte er und hielt Jason eine kleine Quadratische Schachtel hin. Dieser nahm sie entgegen und öffnete sie vorsichtig. Er bekam große Augen.

„Du willst heiraten?“ fragte er leise.

„Ja“, sagte Davis und lächelte. „Kevin weiß nur noch nichts davon.“

„Wie geil“, Jason betrachtete den goldenen Verlobungsring fasziniert. In seinem Inneren war ein Datum eingraviert. „Romantisch. War das der Tag an dem ihr zusammen gekommen seid? Man, das ist ja wirklich schon 18 Jahre her!“

„Wie findest du ihn?“ hakte Davis nervös nach und nahm die Schachtel wieder an sich.

„Perfekt“, sagte Jason ernst. „Das wird ihn umhauen.“
 

„Finden Sie das nicht zu anzüglich?“

Der Kunde war nicht leicht, doch Tom ließ sich seine Ungeduld nicht im Geringsten anmerken. Dann würde er es eben als Herausforderung nehmen.

„Nein“, sagte er schlicht. „Sie müssen wissen, dass es unerlässlich ist, die Fühler weiter auszustrecken, um eine breitete Masse an potenziellen Käufern anzusprechen. Die älteren Herrschaften haben Sie sicher, es ist die Jugend, die Ihnen immer mehr entgleitet. Die sind auch schwerer zu bekommen. Sie müssen ihnen etwas bieten, das irgendwie einzigartig ist und trotzdem jeder hat! Wie Ed Hardy Artikel.“

Er lächelte einnehmend und sein Kunde lachte.

„Vielleicht haben Sie recht“, gab er dann nachdenklich zu und tauschte einen Blick mit seinen eher greisen Kollegen. Sie waren noch nicht ganz überzeugt. Tom erhob sich von seinem Platz um seinen Worten mehr Ausdruck zu verleihen.

„Sie kennen doch diesen Spruch: Sex Sells. Genauso tickt die Welt heute. Schauen Sie sich nur im Fernsehen und in den anderen Medien um! Ein wenig Erotik schadet ganz sicher nicht. Wir werden es nicht übertreiben, denn die Seriosität Ihrer Produkte soll darunter nicht leiden, aber wir peppen das Ganze ein bisschen auf.“

Langsam schlich sich Verstehen in die runzeligen Gesichter und Tom lächelte einnehmend. Na endlich, das hatte auch lange genug gedauert.

Die teure Rolex am Arm seines Kunden zeigte 15:03 Uhr.
 

Chris schloss die Haustür auf und ließ sie hinter sich wieder ins Schloss fallen. Er stellte seine Schultasche ab und streckte sich gähnend. Mario kam ihm aus der Küche und grinste.

„Na du faule Sau“, begrüßte Chris ihn, bevor er ihn küsste und umarmte. „Ich hab dir einen riesigen Berg Hausaufgaben mitgebracht, die du alle allein machen darfst. Ich hab nämlich keine Zeit dafür.“

„Oh bitte“, flehte Mario. „Du musst mir helfen. Ich schaff das nicht ganz, ganz allein.“

Er schob Chris vor sich her in die Küche, bis an die Arbeitsplatte. Dort hob er ihn hoch und setzte ihn darauf wobei er sich zwischen Chris Beine stellte.

„Was bekomm ich dafür?“ fragte Chris.

Er fuhr mit dem Finger über Marios Wangen. Belustigt stellte er fest, dass Mario langsam einen kleinen Bart ansetzte. Dann würde er Tom noch ähnlicher werden.

„Alles was du willst“, versprach Mario und legte die Hände an Chris Hüfte.

„An deiner Stelle wäre ich vorsichtig. Alles ist ziemlich viel“, sagte Chris und ließ seine Hände über Marios T-Shirt gleiten, bis sie in seinem Nacken landeten. Er sah auf seinen Freund hinunter.

„Zuerst wirst du dieses T-Shirt wegwerfen“, verlangte er und Mario sah ihn verwirrt an.

„Warum denn das?“ fragte er.

„Erstens, weil du gesagt hast du machst alles. Zweitens, weil du es an meinem Geburtstag getragen hast“, sagte Chris und sah ihn bedeutungsvoll an.

Mario zögerte noch einen Moment bevor er seine Hände an den Saum des T-Shirts legte und es über den Kopf zog.

„Das war teuer“, sagte er dabei. Unter dem Stoff des Shirts klang seine Stimme seltsam gedämpft. Chris zuckte mit den Schultern.

„Ich schenk dir ein neues“, sagte er leichthin. Mario hielt das Shirt in den Händen und reichte es ihm. Chris betrachtete es mit gemischten Gefühlen und warf es dann in das nahegelegene Waschbecken. Sein Blick glitt über Marios nackten Oberkörper. An einigen Stellen konnte er noch die blauen Flecken ausmachen, die Mario davongetragen hatte, doch eigentlich war alles ziemlich gut verheilt.

„Du musstest noch nie für Geld arbeiten, was?“ stichelte Mario. Er wollte Chris küssen, doch der legte ihm einen Finger auf die Lippen.

„Alles ist schon noch ein bisschen mehr“, stellte er klar. „Und da du mich gerade als verwöhnten Bengel abgestempelt hast, wird es noch mal doppelt so viel.“

Mario sah ihn enttäuscht aus seinen hellblauen Augen an. Es war schwer ihm zu widerstehen.

„Ich arbeite jeden Tag hart klar? Ich bin ein braver Junge, schreibe gute Noten und tue auch sonst meinen Teil, okay?“

„Wie du meinst“, lenkte Mario ein. Er wollte jetzt nicht mit Chris streiten, da ihm etwas völlig anderes im Kopf herumgeisterte. Wenn es erstmal da war, wurde er es nicht wieder los, bis er hatte was er wollte. Das war sein eigentliches Problem.

„Mh“, Chris hob den Kopf etwas. Mario konnte ihn nur anstarren. Erstaunlich wie selbstbewusst er plötzlich wirkte. Wo war denn der schüchterne kleine Chris geblieben? Mario lächelte leicht.

„Dein Wunsch ist mir Befehl“, sagte er und versuchte wieder Chris einen Kuss zu stehlen. Dieses Mal gelang es ihm auch. Ihre Lippen trafen sich, ohne dass Chris sich verweigerte und dieses elektrisierende Gefühl durchströmte Mario, das er so sehr liebte. Chris warme Hände fuhren über Marios nackten Oberkörper, während seine Zunge über Marios Lippen fuhr. Schon strichen Marios Finger fahrig über die Knöpfe von Chris teurem Hemd. Am liebsten hätte er es ihm einfach vom Leib gerissen, aber er traute sich nicht. Man warf schließlich nicht einfach 200 Dollar aus dem Fenster. Chris brach den Kuss ab und Mario gab einen protestierenden Laut von sich. Wie konnte er nur?

„Zweitens“, sagte Chris noch immer atemlos von ihrem Kuss. Er öffnete geschickt Marios Gürtel und zog ihn aus den Schlaufen. Mario zog die Augenbrauen hoch. „Ich will, dass du die auch ausziehst.“

Mario seufzte etwas ungeduldig. Ging das nicht schneller? Sonst war Chris auch nie so auf Romantik aus gewesen. Schließlich stand er in Boxershorts vor seinem Freund. Chris hatte sich zurückgelehnt, sein Gewicht auf die Arme stützend.

„Schön“, sagte er und baumelte leicht mit den Beinen. Er trug immer noch seine Schuhe. Mario passte das ganz und gar nicht. Er legte die Arme um Chris Taille und zog ihn näher an sich ran.

„Na komm schon, spiel hier nicht den Unnahbaren“, flüsterte Mario während er Chris Hals küsste und leicht hinein biss.

„Tu ich gar nicht. Meinst du, du kannst noch etwas warten?“ fragte Chris und schob ihn leicht von sich.

„Nicht wirklich“, meinte Mario, jetzt eindeutig gereizt. Wozu der ganze Humbug?

Chris stieß ihn von sich weg und rutschte von der Arbeitsplatte.

„Fein, dann hatte Marc wohl recht“, zischte er wütend. Mario starrte ihn fassungslos an.

„Wer?“ war das Einzige, was ihm einfiel.

„Marc“, wiederholte Chris und verschränkte die Arme vor der Brust. „Du denkst nur ans vögeln, alles andere ist dir scheiß egal. Und weißt du, was das bedeutet? Ich kanns dir sagen! Du liebst mich nicht!“

Chris rauschte an Mario vorbei und verschwand aus der Küche. Man konnte noch seine Schritte auf der Treppe hören.

„Hey, was soll der Mist!“ brüllte Mario ihm hinterher. Er griff seine Hose vom Boden und folgte Chris nach oben. „Wie kommst du auf so einen Scheiß? Und wer ist Marc?“

„Fick dich doch, du Mistkerl!“ war Chris Antwort darauf. Mario konnte hören, dass er weinte. Ihre Zimmertür knallte laut und bevor Mario sie erreichte hörte er wie sich der Schlüssel im Schloss drehte.

„Chris, verdammt, was geht denn mit dir? Wenn du mich heiß machst, ist es doch klar, dass ich an Sex denke. Sag mal geht’s noch?“ Er trommelte mit den Fäusten gegen die Tür, doch drinnen regte sich rein gar nichts. „Komm schon! Rede mit mir! Komm da raus und rede mit mir. Ich hab keinen Schimmer was los ist!“

„Ich wird nicht mit dir reden. Du lügst mich ja doch wieder an! Geh doch zu Mandy, verpiss dich!“ Chris Stimme war gedämpft durch die geschlossene Tür zu hören und doch tat es Mario weh ihn weinen zu hören. Er ließ sich auf den Boden sinken und lehnte den Rücken gegen die Tür. Eben noch war alles okay gewesen und jetzt plötzlich das! Er konnte sich kaum erklären warum. Mario ließ seinen Hinterkopf gegen das Holz sinken und schloss die Augen. Wie konnte er Chris nur klar machen, dass er es mit ihm ernst meinte? Wäre nur dieser Ausrutscher nicht gewesen, alles hätte leichter sein können.

„Was kann ich tun, damit du mir wieder vertraust?“ fragte Mario laut genug, dass Chris ihn noch verstehen konnte. „Ich dachte du hättest mir verziehen, aber das scheint ja nicht so zu sein.“

„Hau endlich ab“, Chris Stimme war jetzt näher. Mario drehte sich leicht zur Seite und legte sein Ohr gegen die kühle Tür. Ob er dort genau auf der anderen Seite saß? Warum sollte er, wenn er doch ein weiches Bett haben konnte?

„Ich werde nicht abhauen“, sagte Mario vorsichtig.

„Und warum nicht?“

Ach hätte er ihn nur in den Arm nehmen können, um ihm zu zeigen, dass es eben nicht nur um Sex ging. Hätte Mario das geahnt, dann hätte er sich nicht so aufgeführt. Aber Chris Worte waren eine Art trügerische Sicherheit für ihn gewesen.

„Weil ich dir beweisen will, dass ich dich liebe“, antwortete er. „Ich dachte, es wäre alles okay, deshalb habe ich nicht darüber nachgedacht, dass ich dich irgendwie verletzten könnte, wenn ich mit dir Sex haben will. Schließlich hast du gesagt, du würdest mir verzeihen. Ich wusste ja nicht, dass ein gewisser Marc Werauchimmer dir irgendwas einredet.“

„Marc Oliver“, sagte Chris Stimme.

„Wie bitte?“ fragte Mario verwirrt. „Er … hä? Was soll das denn jetzt wieder?“

„Wir sind jetzt Freunde.“

„Du und Marc Oliver? Das ist doch lächerlich!“ Mario hatte sich jetzt komplett der Tür zugewandt als würde er sich mit diesem leblosen Gegenstand unterhalten. Seine Hände die er an das Holz gelegt hatte verkrampften sich leicht. „Was redest du denn da? Geht’s dir wirklich gut? Ich habe langsam das Gefühl du hast irgendwas gegen den Kopf bekommen!“

Mario bereute seine grobe Art sofort wieder, als er ein dumpfes Pochen hörte. Chris hatte wohl gegen die Tür geschlagen, als könne er Mario treffen.

„Du bist doch das Letzte!“ rief er wütend. Er weinte immer noch. Das war doch verrückt. Warum mussten sie sich hier so unterhalten? Konnte Chris sich nicht einmal etwas erwachsener benehmen?

„Okay, okay“, lenkte Mario ein. „Fein, Marc Oliver ist jetzt dein Kumpel. Und welches Recht hat er dir einzureden, dass ich dich nicht lieben würde? Und vor allem warum?“

„Er hat gesagt, dass du geduldig wärest, würdest du mich lieben. Wenn du aber nur auf Sex aus wärst, dann hättest du ein riesen Problem damit etwas zu warten.“

„So ein Müll“, brummte Mario wütend. „Den knöpf ich mir vor.“

„Wenn ich tot wäre …“

„Chris!“ unterbrach Mario ihn. Schon allein bei dem leisesten Gedanken daran drehte sich ihm der Magen um. „Fang gar nicht erst damit an. Es wäre unerträglich für mich. Bitte, mach die Tür auf, lass mich rein. Ich möchte das ordentlich mit dir klären.“



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