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Vermittlung

Kapitel 2

Vermittlung
 

Das Piepsen seines Handys reißt den schlafenden, jungen Mann aus seinem traumlosen Schlaf, was eigentlich ungewöhnlich ist, da er sich nicht mehr daran erinnern kann, wann er das letzte Mal ohne Traum geschlafen hat. Am liebsten würde er weiterschlafen, doch das nervende Piepen will einfach kein Ende nehmen, also bemüht sich der Brünette an das Handy zu kommen, ohne sich viel zu bewegen, aber es gelingt ihm nicht, weswegen er nicht umhin kommt die Augen zu öffnen, die rot vom vielen weinen sind und schwer aufzumachen gehen. Irgendwie schafft er es dann doch die Augen zu öffnen, auch wenn er nicht sonderlich viel sieht, da sie leicht geschwollen sind.

Sobald er das nervende rote Teil in der Hand hält, schaut er auf das Display, um herauszufinden welcher Depp es gewagt hat ihn um seinen Schlaf zu bringen, doch als er sieht, dass er eine Nachricht von Jesse hat, kommt alles von den frühen Morgenstunden wieder hoch und er bricht erneut in Tränen aus. >Ich kann einfach nicht. Es tut zu sehr weh.< Mit diesem Gedanken löscht er die Nachricht, ohne sie auch nur gelesen zu haben, daraufhin wirft er das Handy ans Bettende und lässt sich selbst wieder in die Kissen fallen, um erneut durch Schluchzen geschüttelt zu werden.

/Jaden, so kann es doch nicht weiter gehen. Komm, raff dich auf./ Yubel erscheint neben ihn, lässt sich auf die Bettkante nieder und blickt besorgt und traurig auf ihren Schützling. „Wie könnte ich, Yubel? Er hat mich verletzt, aber ohne ihn als meinen Freund...“ Der Japaner bricht ab, reißt die Augen auf und setzt sich abrupt auf. >Wenn ich mit dem Schmerz hier nicht leben kann, dann sollte ich weggehen. Nur wohin?< Plötzlich fällt ihm wieder dieser eine Traum ein und sein Entschluss steht fest. Mit ernster Miene, die so unwillkürlich aussieht, wenn sein Gesicht nass von Tränen ist, wendet er sich an seinen Wächter. „Wir kehren heim!“ Die Angesprochene sieht ihn nur verwirrt an. Im Moment kann sie ihm nicht folgen, zumal seine Worte nicht gerade aussagekräftig sind und genauso gut die Bedeutung für jeden Ort sein können, an welchem sie bisher gewesen sind, und das sind verdammt viele gewesen.

>Aber wenn ich gehe, dann sorge ich dafür, dass mir niemand mehr folgen kann!< Mit diesem festen Vorsatz überlegt er genau, wie er die Dimensionen hinter sich fest verschließen kann und da kommt ihm die rettende Idee in Form eines alten Freundes, der mittlerweile ein berühmter Kartendesigner ist. Zu seinem Glück befindet sich die Nummer von Chumley bereits in seinem Handy, da er schon öfters mal Kontakt mit dem Koalabärliebhaber gehabt hat. Kaum ist die Nummer eingegeben und das Freizeichen ertönt, da erklingt auch schon die Stimme des ehemaligen Schulfreundes. „Jaden, von dir habe ich ja schon länger nichts mehr gehört. Wie geht es dir so?“ Woher der dickliche, junge Mann weiß, wer ihn da anruft, will der Brünette gar nicht erst wissen, zumal es wichtigeres gibt, als solche belanglosen Fragen. „Mir ging es auch schon mal besser. Egal, ich habe ein Anliegen an dich. Kannst du mir helfen?“

„Das du mich mal um Hilfe bittest!“ Chumley scheint wirklich sehr verwundert darüber zu sein, dass sich sein Freund hilfesuchend an ihn wendet. „Sag mir aber erst einmal, in wie weit ich dir helfen kann, dann werde ich dir sagen, was sich machen lässt.“, verspricht der ehemalige Slifer Red Student. Jaden entschließt sich sofort auf den Punkt zu kommen, denn je eher er von hier verschwinden kann desto besser. Auch wenn ihm der Abschied unsagbar schwer fällt und er am liebsten gar nicht gehen würde, ist ihm klar, dass es das einzig Richtige in der jetzigen Situation ist. „Ich bräuchte eine Karte. Sie soll den Namen Dimensionsverriegeler tragen. Ihre besondere Fähigkeit besteht darin, dass sie alle Tore zu anderen Dimensionen ohne Ausnahme fest verschließt. Wäre das möglich?“ Einen Moment kehrt Schweigen ein, in der Jaden klar vernehmen kann, dass sein Freund sich Notizen macht. Als er damit fertig ist, antwortet er auf die gestellte Frage. „Die Karte zu zeichnen ist nicht das Problem, ich muss sie durch den Druck bekommen und das ist das eigentliche Hindernis. Und wie ich dich kenne soll es eine limitierte Auflage sein, richtig?“ nachdem Jaden die Frage mit einem kurzen „Ja“ beantwortet hat, erklärt der Australiendeckduellant, dass er erst mit seinem Chef reden muss, wegen dem Druck, aber er würde sich noch heute bei ihm melden. „Falls es klappen sollte.... Wie schnell brauchst du die Karte?“

„Wenn es möglich wäre besser gestern als heute.“ Das versteht sein Gesprächspartner, weswegen er verspricht Druck zu machen, dann legt er auf. Der Brünette atmet einmal tief durch, steht dann endgültig auf, um sich anzuziehen, bevor er sein Zimmer verlässt, um nachzusehen, ob seine Eltern noch zu Hause sind, aber zu seinem Leidwesen stellt er fest, dass diese mal wieder auf Arbeit zu sein scheinen. >Was soll’s, ich bin ja nicht allein. Schließlich sind Kuriboh und Yubel noch da.<

Mit knurrenden Magen macht sich der Brünette auf den Weg in die Küche, um sich schnell etwas zu essen zu machen. Sobald er das dann geschafft hat, setzt er sich an den Tisch und schaut starr und trübsinnig aus dem Fenster, direkt in den Himmel hinein. Er bemerkt nicht, wie er von zwei Geistern beobachtet wird, die ihn nicht aus den Augen lassen und sich sorgen um ihren Freund machen.

Da die Stille schon sehr drückend ist, versucht Yubel erneut mit ihrem Schützling zu sprechen. /Jaden, was ist los? Du wirkst völlig ausgewechselt, seit du mit Jesse telefoniert hast./ Schnell merkt das Monster, dass es einen Fehler gemacht hat, als es den Namen von Jadens ehemaligen besten Freund erwähnt hat. „Erwähne nie wieder seinen Namen!“ Die Worte des Japaners werden durch dessen hervorstechende goldene Augen unterstrichen, die so was wie Kälte und Hass widerspiegeln, woraufhin sich das weibliche Monster ernsthaft fragt, wem dieser Hass gilt. Um ihren Schützling nicht noch mehr zu reizen, kehrt sie wieder in seine Seele zurück. Sobald sie also außer Sichtweite ist, bereut der Japaner sofort, was er eben gesagt hat. Er kann sich seine plötzlich schlechte Laune auch nicht erklären und schon gar nicht, warum er so gereizt auf den Namen des Schweden reagiert hat. Eines steht auf jeden Fall für ihn fest: Er muss so schnell wie möglich hier weg, sonst könnte sein Hass noch viel Schlimmeres auslösen.
 

Der Vormittag zieht sich langsam dahin, so dass Jaden sehr viel Zeit hat über seine nächsten Schritte genau nachzudenken. Im Laufe dieser Zeit erhält er auch den lang ersehnten Anruf von Chumley, der ihm freudestrahlend mitteilt, dass er die Karte für ihn herstellt. Dies hebt die Laune des jungen Mannes doch erheblich, denn so kann er den Rest seines nun ausgearbeiteten Planes in die Tat umsetzen. Allerdings muss er jetzt nur noch seinen Freunden erzählen, dass er gehen wird, weil sie sonst nur wieder enttäuscht oder womöglich sauer auf ihn sind und dass will er nicht. Es reicht ihm völlig, dass er seine Sorgen mit Jesse hat, da muss er sich das mit den Anderen nicht auch noch verscherzen.

So greift er erneut zum roten Mobiltelefon und wählt die Nummer von seinem Freund Syrus, mit dem er noch immer festen Kontakt hat und für den er so etwas wie ein großer Bruder ist. Wie nicht anders zu erwarten ist, geht dieser auch schon nach dem dritten Klingeln ran. „Truesdale?“, ertönt die zarte Stimme des jungen Mannes, die Jaden unter Tausenden wiedererkennen würde. „Morgen Sy, ich hoffe ich störe nicht?“ Eigentlich ist es keine wirkliche Frage, viel mehr will sich der Brünette selbst davon überzeugen, dass er nicht zu einem unpassenden Zeitpunkt bei seinem Freund anruft. „Aber nicht doch, Aniki. Du hast doch sicher einen guten Grund, warum du anrufst, oder nicht?“ Das dieser kleine, unscheinbare Mann ihn, Jaden, so gut durchschauen kann, ist nicht verwunderlich, wo sie so viel gemeinsam erlebt haben. „Ich wollte dich fragen, ob du Zeit hast und mit den Anderen vorbei kommen könntest. Ich muss euch etwas Wichtiges sagen und das will ich nicht mehrere Male wiederholen.“ Inständig hofft er, dass sein Freund diese Einladung nicht ausschlagen wird und dass auch alle anderen Freunde kommen werden. Es fällt ihm so schon schwer sich zu verabschieden…

„Klar komme ich vorbei. Soll ich die Anderen informieren, oder willst du das tun?“, fragt Syrus, der Jaden mit seiner Frage eine große Last von den Schultern nimmt. „Es wäre nett, wenn du die Anderen informieren könntest, nur Jim, Axel und… und… Jes….Jesse nicht.“ Ihm ist klar, dass er sich schon allein mit seiner Stimme verraten hat, doch jetzt am Telefon will er darauf nicht eingehen, trotzdem hakt sein kleiner Freund nach. „Ist alles in Ordnung, Aniki? Hast du Streit mit Jesse?“ Genau diese Frage wollte er nicht hören, doch dass kann er wohl schlecht seinem Freund mitteilen. „Ab... Aber nicht doch. Wie... wie kom... kommst du denn darauf?“, stottert der Brünette. Es könnte nicht offensichtlicher sein, dass da etwas zwischen ihm und Jesse vorgefallen ist. „War nur eine Frage.“, erwidert sein Gesprächspartner, der nicht näher darauf eingeht. „Ich trommle dann mal die Anderen zusammen und gemeinsam kommen wir dann zu dir nach Hause, okay?“ Sobald Jaden sein Einverständnis kund getan hat, beendet der Andere das Gespräch.
 

An einem anderen Ende der Erde versucht man das schöne Wetter zu genießen, doch die Sorge um eine Freundschaft macht dies zu einem unmöglichen Unterfangen. >Vielleicht sollte ich den Beiden mal auf die Sprünge helfen. Sie sind viel zu stur, um sich wirklich mit ihren Problemen auseinander zusetzen.< Bei diesem Gedanken schleicht sich ein sanftes Grinsen auf seine Lippen, welches aber breiter wird, als er ein grünes Tier auf sich zu kriechen sieht, dass ihn mit einem freudigen Knurren begrüßt.

„Na Shirley, wollen wir mal wieder nach Japan reisen?“ Seinem Krokodil scheint dieser Vorschlag sehr zu gefallen, trotzdem können die Beiden nicht einfach so verschwinden, schließlich haben sie hier auch mehr als genug Verpflichtungen. Hier in Australien hat er ein Ausgrabungsseminar zu leiten, dass er nicht einfach so ausfallen lassen kann, obwohl er es nicht leiden kann, wenn er seinen Freunden nicht zur Hilfe eilen kann. >Aber vielleicht kann ich den beiden auch von hieraus helfen! Ich muss nur die richtigen Leute darauf ansetzen.< Zu seinem Leidwesen ist er im Moment nicht in der Lage zu telefonieren, da er sich bei einer seiner vielen Ausgrabungsstätten befindet und dort keinen Empfang hat. Außerdem kann er seine kaum ausgebildeten Schüler ohne Aufsicht lassen. Weil er ein gewissenhafter Lehrer ist, erledigt er seine Arbeit gewissenhaft, so kommt es, dass er alle fünf Minuten zu seinen Schützlingen geht und ihnen bei ihren Problemen hilft und gute Ratschläge gibt, damit die Arbeit besser von Statten geht. Als er dieses Mal seine Runde dreht, kommt er gerade dazu als sich zwei gute Freunde und Studienkollegen wegen eines gefundenen Knochens erbittert streiten, denn keiner will nachgeben.

„Was ist denn hier los?“ Die strenge Stimme von Jim reißt die beiden Freunde aus ihrer Isolation. „Sensei, ist dieser Knochen der eines Stegosaurus?“, fragt der eine, während der Andere nur mit dem Kopf schüttelt. „Das sieht eher nach einem Knochen vom Saurus-Rex aus.“, erklärt der Andere. Der Cowboy selbst hält nicht viel von den Streitereien, deswegen nimmt er ihnen auch den Knochen ab und schaut ihn sich selbst an. „Ich glaube kaum, dass dieser Knochen auch nur zu einem der beiden Dinosaurier gehört. Aber um genau zu sagen, um welchen der Saurier es sich handelt, muss ich mir den Knochen genauer ansehen.“, erklärt Jim, der sofort die enttäuschten Gesichter seiner Schüler sieht. „Kopf hoch. Seht es doch mal positiv: Jetzt habt ihr keinen Grund mehr euch zu streiten!“ Die Jungen nicken und machen sich wieder daran ihren Aufgaben nachzukommen. Der Schwarzhaarige bobachtet die beiden Freunde noch eine geraume Zeit, bevor er sich dazu entschließt sich um den Knochen zu kümmern, den er diesen Jugendlichen abgenommen hat. Bei genauerem Betrachten des Knochens fragt sich der Australier, wieso es nicht auch so einfach ist Jesse und Jaden wieder zu versöhnen. >Sobald ich wieder Empfang habe, werde ich mal bei den Anderen anrufen und fragen, ob die vielleicht etwas unternehmen können.<
 

Derweil hat Jesse ganz andere Probleme. Nicht nur das sein bester Freund allem Anschein nach so wütend auf ihn ist, dass er ihm nicht mehr antwortet, nein seine Eltern wollen unbedingt, dass er das Duellieren nicht nur als Freizeitbeschäftigung macht. Klar, es gibt in Norwegen und Schweden auch eine Profiliga, doch nichts liegt ihm ferner, als für diese zu arbeiten. „Mama, ich will aber nicht hier in die Liga eintreten. Wie oft soll ich das denn noch sagen?“, fragt der Türkishaarige gereizt, denn dieses verdammte Gespräch findet nicht zum ersten Mal statt und trotzdem wollen sie seine Meinung nicht akzeptieren.

„Aber Jesse, was willst du denn sonst aus deinem Leben machen? Ewig nur von uns Leben kannst du nicht.“, erklärt sein Vater streng. Es passt ihm gar nicht, dass sein Sohn immer das letzte Wort haben muss, wenn es um seine Zukunft geht. Er und seine Frau wollen doch nur das Beste für ihren Sohn und wenn das bedeuten würde, dass er seinen Sohn nach Japan gehen lassen müsste, würde er das tun. Hauptsache er macht etwas aus sich.

„Das weiß ich doch, Papa. Nur hier fühle ich mich nicht wohl. Ich vermisse meine Freunde und wenn ich hier in die Profiliga einsteigen würde, dann müsste ich immer gegen meine Freunde kämpfen. Aber ich will euch auch nicht allein lassen.“, erklärt der junge Mann mit den smaragdgrünen Augen. „Das wissen wir doch, Jesse. Vielleicht wäre es wirklich besser, wenn du wieder zu ihnen zurückkehrst.“, schlägt Mrs. Anderson vor, die ihm plötzlich einen Umschlag unter die Nase hält. „Eigentlich wollten wir dir eine Freude machen und dich für ein paar freie Tage nach Japan schicken. Aber wenn du lieber dort bleiben möchtest, dann respektieren wir das, solange du endlich das Duellieren zu deinem Beruf machst!“

Im ersten Moment ist der Kristallungeheuerduellant sprachlos, so gerührt ist er von ihrem Angebot. Doch dann fällt er seinen Eltern um den Hals und bedankt sich für das wirklich schöne Geschenk, denn es kommt seiner Meinung nach zur rechten Zeit. Durch den Flug nach Japan kann er seine Differenzen mit Jaden von Angesicht zu Angesicht regeln. „Wann darf ich denn fliegen?“, fragt der junge Schwede, immerhin will er seine Eltern nicht mit einer überstürzten Abreise verletzen. „Wann immer du es möchtest. Hauptsache du sagst uns vorher Bescheid, damit wir dich verabschieden können und uns keine Sorgen machen müssen.“, erklärt Mrs. Anderson sofort. Es fällt ihr sehr schwer ihren Sohn ziehen zu lassen, immerhin hat sie ihn schon vier Jahre lang auf eine Schule geschickt, ohne dass sie ihn in dieser Zeit zu Gesicht bekommen hat. „Wenn das so ist, dann würde ich morgen Mittag abfliegen. Könnt ihr euch dafür frei nehmen?“ Der Türkishaarige weiß genau, dass seine Eltern bedeutende Berufe ausüben, bei denen sie nicht einfach so Urlaub nehmen können, wann es ihnen Recht ist. Eines steht für den jungen Duellanten auf jeden Fall fest, wenn seine Eltern nicht frei bekommen, dann sucht er sich einen anderen Tag aus, denn ohne vernünftigen Abschied will er nicht nach Japan gehen.

„Keine Sorge, wir werden das schon regeln können.“, versichert sein Vater, der laut Stimmenlage sehr davon überzeugt ist, dass sie den Urlaub genehmigt bekommen. „Und nun solltest du packen und deine Freunde informieren, damit du am Flughafen abgeholt wirst. Weißt du eigentlich schon, wo du übernachten wirst, wenn du erst einmal dort sein wirst?“ Eine gute Frage und zu Jesses Leidwesen hat er darauf noch nicht einmal eine Antwort, denn in seiner Hast hat er völlig vergessen sich darüber Gedanken zu machen. „Das könnte durchaus ein Problem sein. Ich werde mich wohl erst einmal darum kümmern müssen.“ Mit einem Grinsen versucht der junge Mann seine Unsicherheit einfach zu überspielen, denn hätte er sich mit seinem japanischen Freund nicht.... Nun ja, ein richtiger Streit ist das nicht gewesen.... wenn diese Meinungsverschiedenheit nicht gewesen wäre, dann würde er jetzt wohl bei Jaden nachfragen, doch da dieser nicht mal auf seine SMS reagiert, kann er ihn fürs erste ausschließen. Aber zu seinem Glück gibt es ja nicht nur den Brünetten in Japan. „Sollte sich keine Unterkunft finden, kannst du gerne das gemietete Ferienhaus am Rande von Tokio nehmen, dass wir wegen deiner Zukunft erstanden haben.“, erklärt seine Mutter. Wieder einmal muss der Schwede feststellen, dass seine Eltern wirklich für alles gesorgt haben. „Danke, Mama. Ich werde darauf zurückkommen. Nun sollte ich aber wirklich erst einmal meine Sachen packen.“ Der junge Mann dreht sich um und rennt auf die Treppe zu, die zu seinem Zimmer führt.
 

Am Nachmittag in Japan klingelt es nun schon zum siebten Mal an der Tür einer Blockwohnung. So langsam müssten alle seine Freunde eingetroffen sein, zumindest die, die er unbedingt bei sich haben will, um ihnen von seinen Plänen zu erzählen.

Als er die Tür öffnet, stellt er wirklich erleichtert fest, dass nun endlich auch der Letzte eingetroffen ist. Jaden führt Chazz, der als letztes eingetroffen ist, ins Wohnzimmer, wo Alexis, Syrus, Hasselberry, Aster, Zane, Blair und Atticus es sich schon bequem gemacht haben. Sobald auch sie sitzen, blicken alle Augen gespannt den Brünetten an, welcher nun doch sehr nervös wirkt. Plötzlich fällt ihm ein, dass er gar nicht genau weiß, wie er eigentlich anfangen soll... Geschweige denn, wie er ihnen klar machen soll, dass er aus ihrem Leben verschwindet und sie einander nie wieder sehen werden. „Nun spann uns nicht auf die Folter! Wenn du nicht bald etwas sagst, dann gehen wir wieder. Wir haben die Zeit schließlich nicht gepachtet!“, nörgelt der Schwarzhaarige rum, der selbst erst vor wenigen Minuten eingetroffen ist. „Das sagt ja der Richtige!“, ereifert sich Aster, der seine Arme vor der Brust verschränkt und seine Aufmerksamkeit dann wieder Jaden widmet, der tief durch atmet und dann endlich den Mund aufmacht. „Also, erst einmal danke ich euch, dass ihr überhaupt kommen konntet. Und zum anderen will ich euch beglückwünschen, da ihr eure Träume endlich erfüllen konntet.“

„Man könnte ja fast meinen, dass du dich von uns verabschieden willst!“, witzelt Hasselberry. Wenn er wüsste, wie nah er der Wahrheit ist, dann würde er den witzigen Unterton weglassen. „So etwas solltest du nicht mal im Scherz sagen!“, wird der ehemalige Ra-Yellow von Alexis angefahren. Sie findet die Vorstellung, dass der Brünette erneut einfach verschwindet, sehr beängstigend. „Aber warum denn nicht? Uns droht doch keine Gefahr und seither haben wir doch auch alles allein gemacht, immerhin sind wir nicht mehr auf einer Insel zusammengepfercht!“, erklärt Chazz, der nicht nachvollziehen kann, wieso diese wunderschöne Frau nur so an diesen Loser von einem Slifer hängen kann. Klar sind sie Freunde, aber wenn es um die Liebe geht, gibt es so etwas wie Freundschaft nicht, dabei hat er sowieso keine Chance und eigentlich auch keinen Grund auf Jaden eifersüchtig zu sein, immerhin ist Alexis seit einem Jahr mit Zane zusammen und die beiden leben mittlerweile auch schon unter einem Dach. Und außerdem hat Jaden selbst kein Interesse an Alexis. Für ihn ist sie nur eine gute Freundin. „Okay, das langt jetzt. Warten wir doch einfach mal ab, was Aniki uns mitzuteilen hat.“, mischt sich Syrus ein, der recht unruhig ist, zumal Jaden am Telefon so durch den Wind war. >Danke Sy, du weißt echt, wie du mich zur Verzweiflung reiben kannst!< In Gedanken verflucht er seinen Anruf bei dem jüngeren Bruder von Zane, doch wenn er weiter schweigt, dann macht es die Sache auch nicht besser und früher oder später würden sie sowieso Fragen stellen. „Also, der Grund, warum ich euch habe kommen lassen… ist einfach. Ihr alle habt eure Träume wahr gemacht und so eure Bestimmungen gefunden. Syrus und Chazz haben es in die Profiliga geschafft und du, Alexis, bist ab diesem Jahr Lehrerin an der Duell Akademie. Aber ich… Nun ja, ich habe meine Bestimmung nicht gefunden… sagen wir mal, ich habe sie nicht hier gefunden…“ Mehr braucht er auch nicht zu sagen, immerhin ist es deutlich gewesen, was er gesagt hat und nun müsste auch wirklich der letzte Depp dahinter gestiegen sein, dass er nicht in Japan bleibt. „Du… du willst also wirklich weggehen?“ Es ist nicht wie erwarte Alexis, die Jaden diese Frage stellt und auch nicht Syrus oder Hasselberry, denn die sind viel zu erschrocken, um überhaupt etwas Sinnvolles sagen zu können. Nein, es ist Blair, die sich an ihren ehemaligen Scharm wendet. Dieser senkt nur den Kopf und nickt bedächtig.

Plötzlich klingelt Jadens Handy, welches alle zusammenzucken lässt. Noch immer sehr erschrocken fischt er es aus seiner Tasche und schaut auf das Display, um zu wissen, wer ihn jetzt schon wieder stört, doch als er den Namen des Störenfrieds liest, da wird ihm ganz anders. Sein Herz fängt an zu verkrampfen und er selbst muss aufpassen, dass er auch weiterhin genügend Luft bekommt.

Seine verkrampfte Haltung alarmiert Syrus und Hasselberry, die sofort an seine Seite eilen und nachschauen, wenn ihr Aniki so aus der Ruhe bringt, dass dieser sich derart verkrampft. Als die beiden nun ebenfalls den Namen lesen, wechseln sie untereinander verwirrte Blicke. Seit wann reagiert Jaden so apathisch auf Nachrichten von Jesse? Noch verwirrter sind die Beiden, als sie sehen, wie der Brünette die Nachricht des Schweden löscht, ohne sie auch nur ansatzweise gesehen, geschweige denn gelesen zu haben. „Aniki, wieso löschst du eine Nachricht von Jesse?“ Diese Frage lässt alle Aufmerksamkeit auf den Brünetten übergehen. Dieser seufzt nur und schüttelt den Kopf. „Ich habe euch nicht herbestellt, damit ihr mir Fragen darüber stellen könnt.“ Syrus merkt erneut, dass es Jaden nicht übers Herz bringt den Namen des Schweden auszusprechen. >Ich möchte zu gerne wissen, was zwischen ihnen vorgefallen ist!< Wenn sein brünetter Freund nicht gerade dabei wäre weiterzusprechen, würde er wohl noch tiefer in seinen eigenen Gedanken versinken. „Ich werde weggehen.“, erklärt der ehemalige Slifer-Red Student frei heraus. „Du willst was?“, fragt Chazz, der fast mit seinem Unterkiefer die Härte des Fußbodenbelages getestet hätte. „Aber warum so plötzlich?“, kommt es dagegen von Alexis. „Wo willst du denn überhaupt hin?“, fragt nun auch Aster, der, auch wenn er es nicht gerne zugibt, sich Sorgen um seinen Freund macht. „Wirst du uns wenigstens besuchen kommen?“, fragt Zane, der meint die Antwort bereits zu kennen, während Hasselberry fragt, ob sie wenigstens telefonisch oder schriftlich Kontakt halten werden. „Wie gesagt, ich habe meine Bestimmung an einem anderen Ort gefunden und werde schon Morgen auf den Weg dorthin sein. Und damit ihr mir nicht folgen könnt, werde ich euch auch nicht sagen, wo ich hingehe. Und weil das Land, in welches ich gehe, nicht weit genug entwickelt ist, gibt es dort weder Strom noch Telefon. Und die Post würde viel zu lange brauchen, um die Briefe zustellen zu können. Das hier ist unser letztes Treffen. Aber habt keine Angst, nur weil ich nicht mehr in eurer Nähe bin und wir keinen Kontakt haben, heißt das noch lange nicht, dass ich aus eurem Leben verschwunden bin.“ Seine Freunde sehen ihn nur entsetzt an, unfähig etwas zu sagen. Sie haben ja mit vielen gerechnet, aber nicht damit.

Während also die Stille anhält, klingelt erneut das rote Mobiltelefon, dass Jaden mit sich herumträgt. Schon am Klingelzeichen ist ihm aufgefallen, dass es nur eine Person gibt, die ihm erneut eine SMS geschrieben hat und als er auf das Display sieht und somit schwarz auf weiß hat, dass es sich tatsächlich um Jesse handelt, löscht er erneut die Nachricht ohne sie gelesen zu haben. Und mit einem Seitenblick stellt er fest, dass Syrus erneut mitbekommen hat, dass er eine Nachricht von seinem Seelenverwandten einfach so gelöscht hat. „Aniki, was ist zwischen euch passiert? Du warst vorhin schon am Telefon so komisch!“, flüstert der junge Mann mit den hellblauen Haaren. „Nichts, Sy, nichts.“ dann wendet sich Jaden wieder den restlichen Freunden zu, die noch einen Haufen Fragen an ihn haben. Aber dann kommt etwas, womit Jaden selbst nicht gerechnet hat. „Ich werde dich begleiten!“ Alle Augen richten sich auf Hasselberry, der diesen Satz ausgesprochen hat.

Fortsetzung folgt



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Jitsch
2012-01-14T20:13:23+00:00 14.01.2012 21:13
>Das Piepsen seines Handys reißt den schlafenden, jungen Mann aus seinem traumlosen Schlaf, was eigentlich ungewöhnlich ist, da er sich nicht mehr daran erinnern kann, wann er das letzte Mal ohne Traum geschlafen hat<
Okay, und jetzt zähl doch mal, wie oft in diesem Satz das Wort "schlaf(en)" vorkommt. Definitiv zu oft ;)

Dass Judai so eine Heulsuse sein soll, ist mir ehrlich gesagt etwas fremd. Ich hätte ihn eher so eingeschätzt, dass er in so einer Situation seine Emotionen regelrecht blockiert... Dass er die SMS nicht lesen will, ist irgendwie auch nicht ganz eingängig, immerhin ist es doch ein gutes Zeichen, wenn Johan Kontakt zu ihm aufnimmt, obwohl er vorher gesagt hat, dass er nicht mit ihm befreundet sein will. Ich verstehe zwar, dass diese Entwicklung nötig ist, damit die Geschichte in Gang kommt, aber so ganz nachvollziehbar finde ich es nicht.

Dass Australische Schüler ihren Lehrer mit "Sensei" anreden, will mir übrigens auch nicht so in den Kopf ;)

Johans Eltern sind auch zu gut um wahr zu sein, aber das passt irgendwie, ihr Sohn ist ja auch so XP

Dass Judai seine ganzen Freunde einlädt, um sich zu verabschieden, finde ich auch irgendwie beachtlich. Eigentlich wäre gerade er der Typ, sang- und klanglos zu verschwinden. Bin aber trotzdem gespannnt, wie's weitergeht, vor allem, wie er Hassleberry jetzt davon abhalten will, dass er mitkommt.

Von:  Yuugii
2011-10-23T16:45:56+00:00 23.10.2011 18:45
Ich muss ehrlich sagen, dass Juudai sich etwas unreif verhält. Der zieht hier so eine Show ab und will gleich alles hinter sich lassen, nur weil er sich mit Johan gestritten hat? Mensch, was für ein Weichei! Er könnte die SMSen wenigstens lesen, er muss ja nicht mal antworten. Bisher wirkt das so hoffnungslos zwischen den beiden. Da bleibt nur abzuwarten wie es weiter geht und ob Johan oder einer seiner anderen Freunde ihn von seinem Plan Japan zu verlassen abbringen können. War auf jeden Fall ein interessantes Kapitel ^.^
Von:  Elaine_Eden
2010-03-22T00:13:26+00:00 22.03.2010 01:13
Der Kerl übertreibt -__- Juudai, du Memme! Irgendwann wirds ihm leid tun, die Nachrichten nicht mal gelesen zu haben.
Johan wirds wohl nicht schnell genug zu ihm schaffen, wenn Juudai schon morgen abhaut : /

Aber ist Johan bei dir nun Schwede oder Norweger? Da scheiden sich ja die Geister...
Von:  Daitokuji-Sensei
2010-01-22T15:45:52+00:00 22.01.2010 16:45
woar das letzte, war echt der hamma!
ich heule!
das ist gemein von judai!
wieso löschter die SMSen?
mir tut johan voll leid.
p.s.*schnief* freu mich auf die fortsetztung
armer johan


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