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Die Sterne leuchten überall - egal wo du bist

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Endgültiger Abschied?

Kapitel 3

Endgültiger Abschied?
 

„Das kommt überhaupt nicht in Frage, Hasselberry!“, erwidert Jaden sofort. Er kann nicht glauben, dass der Dinodeckduellant auch nur in Erwägung gezogen hat, mit zu können. Hatte er sich denn wirklich so unverständlich ausgedrückt? „Aber warum denn nicht? Im Gegensatz zu den Anderen habe ich keine Pläne – ich weiß also nichts mit mir anzufangen! Außerdem will ich nicht wieder von dir getrennt sein. Das eine Jahr ohne euch war schon die Hölle, da halte ich es ein Leben lang ohne dich nicht aus!“, erklärt der junge Mann mit den vielen Muskeln.

„Du willst ihn wirklich begleiten?“, fragt Alexis, die auch nichts lieber täte, als ihrem Freund zur Seite zu stehen. „Ja und ich lasse mich sicher nicht umstimmen! Im Gegensatz zu Blair, die noch studieren will, habe ich keine Pläne und somit sehe ich keinen Grund, warum ich Aniki nicht begleiten kann. Außerdem ist es oft gut einen Freund bei sich zu haben, wenn man in unbekannte Länder reist.“ So stur haben ihn die Anwesenden noch nie gesehen, denn normalerweise ist er eigentlich ein recht vernünftiger Mensch, doch dieses Mal will er einfach nicht klein bei geben und das imponiert den Brünetten sehr. Neben ihm erscheint Yubel die ihm bedeutet ihr zu folgen so macht sich der ehemalige Oberste König auf den Weg in die Küche wo seine Wächterin bereits auf ihn wartet.

/Vielleicht wäre es nicht schlecht, wenn er uns begleiten würde. Es würde dir sicher besser dort gehen, wenn du wenigstens einige deiner Freunde um dich hast!/, kommt das Monster auch gleich zum Punkt. Der Angesprochene seufzt kaum hörbar. Er selbst hat ja auch schon mit diesem Gedanken gespielt, nur ob Hasselberry noch mitkommen will, wenn er genau weiß wohin es geht, daran zweifelt der Brünette stark. Noch während des letzten gemeinsamen Jahres hat er immer sofort alles mit der Welt verglichen, in die sie gereist sind, weil sich Yubel rächen wollte. „Na ja, ich kann ihn ja mal später einfach fragen.“, murmelt Jaden vor sich hin. Das Duellmonster nickt ihm zu, dann löst es sich wieder auf und lässt einen Braunschopf nachdenklich zurück. Dieser schaut mehrere Minuten nur vor sich hin, ohne wirklich bei der Sache zu sein.
 

Das rote Telefon, welches der Japaner verwaist im Wohnzimmer zurückgelassen hat, klingelt schrill, so wie in der Nacht, doch von dessen Besitzer ist weit und breit keine Spur. „So wie ich das sehe, sollte wohl mal jemand von uns an das Handy gehen, sonst klingelt das ewig!“ Chazz spricht damit vor allem seinen brünetten Freund an, der zu diesem Zeitpunkt aber nicht anwesend ist.

„Und was machen wir jetzt? Wir können doch nicht einfach das Gespräch entgegen nehmen!“, meint Blair, der zwar das Klingeln so langsam aufs Gemüt schlägt, sich aber nicht durchringen kann, um die Privatsphäre ihres gemeinsamen Freundes zu verletzen. „Ich mach das!“, erklärt Syrus, der schon nach dem Telefon greift. Er hat das unbestimmte Gefühl, dass sich durch diesen Anruf so einiges aufklären wird und da er eine Menge Fragen hat, auf die sein Aniki nicht eingeht, muss er halt mit jemand anderen sprechen.

Kaum hat er das klingelnde Gerät in den Händen, da drückt er auch schon auf die grüne Taste, die dafür sorgt, dass das Gespräch entgegengenommen wird. Kaum steht die Verbindung, da erklingt auch schon die melodische und vor allem erleichterte Stimme des Schweden. „Na endlich, ich habe schon geglaubt, dass du mir die Sache von heute Nacht noch immer übel nimmst.“ Stirnrunzelnd versucht der Blauhaarige zu verstehen, was das zu bedeuten hat, aber da es ihm nicht gelingt, beginnt er lieber ein Gespräch in welchem er sich die Antworten erhofft, die sich noch vor ihm verschließen. „Tut mir Leid, Jesse, aber Jaden ist gerade nicht im Wohnzimmer.“, erklärt der junge Truesdale bedauernd. „Syrus, bist du das?“, kommt es auch prompt vom Schweden. „Ja, ich bin es. Wolltest du etwas Wichtiges?“, fragt er daraufhin sofort, denn sollte es so sein, dann würde er Jaden persönlich dazu zwingen mit dem Türkishaarigen zu sprechen. Irgendwie spürt er genau, dass sich die beiden jungen Männer danach sehnen sich auszusprechen, doch etwas steht zwischen ihnen. „Na ja, wichtig ist vielleicht das falsche Wort. Ich wollte Jay einfach nur mitteilen, dass ich morgen Nachmittag in Tokio lande.“ Man kann das Strahlen des Schweden förmlich in seiner Stimme hören und Sy glaubt den Grund dafür auch schon zu kennen, nur wie soll er dem Anderen denn nun bitte erklären, dass er sich völlig umsonst so freut? „Das ist wirklich schön und Jaden würde sich sicher sehr freuen dich wieder zu sehen, doch dieser reist Morgenfrüh ebenfalls ab.“

„WAS?“ Die aufgebrachte Stimme schallt so laut durch den Hörer, dass Sy das Handy eine Armesslänge von sich entfernt hält. „Aber wo will er denn hin?“, setzt der Schwede noch an – allerdings um einige Stimmenlagen tiefer als zuvor. „Tut mir Leid. Wir wissen leider auch nicht, wo er hin will und er will es uns auch nicht sagen, aber... Kann es sein, dass es etwas mit dir zu tun hat?“ So wie es aussieht, hat er Jesse jetzt sämtlichen Wind aus den Segeln genommen, denn dieser sagt erst einmal gar nichts mehr, so beschließt der Hell-Blauhaarige, dass es Zeit wird dem Schweden klar zu machen, das hier etwas ganz und gar nicht so ist, wie es sein sollte und damit meint er sicher nicht nur die Schnapsidee mit dem weggehen! „Hör mal, Jesse, wenn etwas zwischen euch vorgefallen ist, dann klärt das und zwar umgehend. Aniki gerät sofort in Erklärungsnot, wenn auch nur dein Name fällt. Er verschließt sich völlig vor uns, also... Was genau ist passiert?“ Wieder legt sich Schweigen über die Leitung, doch dann kann Sy Jesse durchatmen hören. „Syrus, ich habe einen großen Fehler gemacht und... Ich will mich ja mit ihm aussprechen, aber er blockt alles ab. Ich weiß echt nicht mehr, was ich noch tun kann. Vielleicht ist es das Beste, wenn es so bleibt, wie es ist – für seinen Seelenfrieden.“ Immer nur Andeutungen aus denen kein Schwein schlau wird, wie der ehemalige Obelisk Blue Schüler findet. „Wie meinst du das?“, fragt er nichtsahnend, während er in Gedanken flucht was das Zeug hält. >Wieso muss er auch genauso stur sein wie Aniki? Die Beiden würden wirklich ein tolles Paar abgeben! Ich frag mich echt, wie diese Dickschädel es nur solange miteinander ausgehalten haben!<

„Sy, was machst du da?“ Die Stimme des ehemaligen Slifer Red Studenten reißt den Telefonierenden aus den Gedanken. Allein die Stimme klingt warnend und gefährlich, aber das ist nichts im Vergleich zu den golden glänzenden Augen, die den jungen Mann mit seinem Telefon erdolchen. Der Angesprochene schluckt schwer, allerdings lässt er sich von seinem Freund nicht einschüchtern. „Ich telefoniere, da du ja nicht hier gewesen bist, als es geklingelt hat. Hast du etwa etwas dagegen?“ Ihm ist klar, dass er Jaden unnötig provoziert, aber sein Aniki würde ihm nie etwas antun. „Mit wem telefonierst du eigentlich?“, fragt der Brünette, ohne wirklich auf die Aussage des Kleineren eingegangen zu sein. „Das willst du garantiert nicht wissen.“, erklärt der ehemalige Angsthase sofort. Auch wenn er es sich nicht mit seinem Freund verscherzen will, kann er doch nicht riskieren, dass dieser dieses wichtige Gespräch abbricht.

Die goldenen Augen ändern langsam wieder ihre Farbe, während der Japaner seufzend mit der Schulter zuckt. „Vergiss einfach, dass ich hier bin. Ich will mir sowieso nur kurz Hasselberry greifen, um mit ihm zu reden.“ Der Angesprochene macht nur mit einem Nicken klar, dass es ihm Recht ist, bevor er sich wieder völlig dem Telefonat mit Jesse widmet. Hasselberry hingegen blickt erst völlig verwirrt, doch dann erhebt er sich und folgt seinem Freund in die Küche, wo sich beide kurz schweigend gegenüberstehen. „Du willst also wirklich unbedingt mit?“ Jaden will ganz sicher gehen, damit er nicht doch noch jemanden hat, der weiß wo er ist und der den Anderen im Zweifelsfall erklärt, wie sie ihn finden, auch wenn er diesem Weg einen Riegel vorschieben will.

„Ja natürlich will ich mit. Es wäre viel zu langweilig, wenn du niemanden um dich herum hättest, denn du kennst.“, verharrt er bei seiner Meinung. >Wenn der wüsste.< In so einem Moment verflucht es der junge Mann mit der Seele eines Duellmonsters, dass er seinen Freunden nicht die Wahrheit sagen will. „Schön, dann finde dich Morgenfrüh um neun Uhr in der Aufenthaltshalle des Tokio International Airport ein. Von dort aus wird unsere Reise starten. Wo es hingeht erfährst du dann Morgen.“ Dem Heldendeckduellant ist klar, dass er seinen langjährigen Freund damit nicht gerade beglückt hat, aber immerhin ist es ein Anfang. >Warum nur lasse ich mir ständig in meine Pläne reinreden?< Diese Frage beschäftigt ihn schon, seit er den Entschluss gefasst hat den Dinodeckduellanten mitzunehmen. „Ach ja, noch etwas. Wenn du zu spät kommst, dann musst du leider hier bleiben, denn der Flug wartet nicht!“ Der Dunkelhäutige nickt sofort, da er viel zu glücklich darüber ist, dass er bei seinem Aniki bleiben kann. Da das ja nun geklärt ist, kehren sie wieder ins Wohnzimmer zurück, wo die Anderen noch immer miteinander heftig diskutieren. Mittlerweile hat Syrus sein Telefonat beendet und sich lautstark in die Unterhaltung eingebracht.

So vergeht die Zeit, in der sie einfach nur zusammensitzen und über Gott und die Welt reden, wie im Flug. Am Abend verlassen Alexis und Co. die Wohnung ihres brünetten Freundes, der sich darum kümmert, dass die Wohnung wieder ordentlich aussieht und sich dann aufs Sofa setzt, um darauf zu warten, dass seine Eltern endlich heim kommen, damit er auch ihnen von seinen Plänen berichten kann. Als diese dann endlich heim gekommen sind und er ihnen endlich gebeichtet hat, was er bleichten wollte, sind seine Eltern alles andere als begeistert.

„Aber du bist gerade erst nach Hause gekommen und da willst du uns schon wieder verlassen?“ Seine Mutter versucht an seine Erziehung zu appellieren, doch dieses Mal lässt sich Jaden davon nicht beeindrucken. „Ja und? Wir sehen uns doch sowieso nicht, schließlich arbeitet ihr von morgens bis abends. Und außerdem bin ich hier nicht glücklich. Ich muss endlich lernen selbst Verantwortung zu übernehmen.“

„Das ist ja ganz lobenswert, mein Sohn, aber wir wissen nicht mal wo du hin gehst! Du hast selbst gesagt, dass du ein Land gewählt hast, dass sehr weit zurückgeblieben ist... wie sollen wir dich denn da mal besuchen oder wenn du mal Hilfe brauchst?!“ Sein Vater ist normalerweise sehr tolerant und ruhig, doch nach dieser Nachricht wirkt er sehr mitgenommen. Es ist ja nicht so, dass Jaden es nicht nachvollziehen könnte, immerhin ist er das einzige Kind der Familie Yuki und somit eigentlich der Stammhalter... nur, genau das will er nicht sein, zumal seine Bestimmung nicht in dieser Welt liegt und das macht er seinen Eltern auch mehr als deutlich, die sich dann doch schweren Herzens dazu durchringen können ihren Sohn ziehen zu lassen. „Na schön, wir vertrauen dir. Aber wenn du mal wieder in der Nähe bist, dann schau mal vorbei, ja?“, fragt Mrs. Yuki ihren Sohn, der brav nickt, auch wenn er genau weiß, dass dieser Umstand niemals eintreffen wird – wenn es denn nach ihm gehen würde. Er verabschiedet sich von seinen Eltern, um noch schnell das Nötigste zusammen zu packen, bevor er sich auch endlich zur Ruhe begibt.
 

Zu seiner eigenen Überraschung schläft der Duellant mit den zwei Duellgeistern die Nacht ruhig durch, ohne irgendwelche Träume zu haben. So kommt es auch, dass sein Wecker ihn aus dem Bett schmeißt, was er sehr zu begrüßen weiß, wo er doch die letzten Monate so schlecht geschlafen hat.

Sobald er sich angezogen und gegessen hat, macht er sich auf den Weg zum Flughafen. Normalerweise ist er alles andere als ein Frühaufsteher, doch bei dem Gespräch mit Chumley kann er keine Zuhörer gebrauchen, aus diesem Grund hat er Hasselberry auch erst zu um neun zum Flughafen bestellt.

Auf dem Weg zu eben diesem Gebäude klingelt Jadens Handy mal wieder, welcher das nervende Teil aus der Tasche zieht und das Gespräch entgegen nimmt. Egal wer ihn jetzt stört, derjenige kann sich aber was anhören! Mit diesem festen Vorsatz hält er sich das kleine Gerät an sein Ohr und lauscht. „Na endlich erreiche ich dich mal!“ Die tiefe, dunkle Stimme, die ihm ans Ohr dringt, kommt dem Brünetten ziemlich vertraut vor, doch es dauert etwas, bis er merkt, wer am anderen Ende dran ist. Diesen Umstand nutzt sein Gesprächsteilnehmer aber, um ihn permanent zu zutexten. „Wann wolltest du mir eigentlich mitteilen, dass du einfach abhauen willst, wo ich mir doch so viel Mühe damit gemacht habe dich so gut es geht vor der Finsternis zu schützen?“ Dem aufgebrachten Tonfall zu Folge macht es dem jungen Mann am anderen Ende der Leitung sehr viel aus, dass er nicht von den Plänen des Japaners aus dessen eigenen Mund gehört hat. „Hey, ich rede mit dir!“

„Krieg dich wieder ein, Axel. Da fällt mir ein... Woher weißt du eigentlich davon?“ Während er so mit seinem dunkelhäutigen Freund telefoniert, geht er weiter in Richtung des Ortes, an dem er von einem sehr alten Freund erwartet wird. „Na hör mal, ich hab schließlich die besten Kontakt, oder hast du etwa vergessen, dass ich für Kaiba arbeite und dieser Kontakt zu Pegasus hat?“, ertönt auch sofort eine Gegenfrage, welche der Japaner nicht beantworten muss, da er die Antwort bereits kennt. „Hast du nur angerufen, um mir mitzuteilen, dass du von meinen Plänen weißt und sie dir überhaupt nicht zusagen?“ Der ehemalige Slifer Red seufzt schwer. „Falls du mich umstimmen willst, dann spar dir deinen Atem, denn ich werde mich nicht mehr umstimmen lassen.“ Damit ist für den Heldendeckduellant das Gespräch beendet. Erst als er das Handy verstaut hat, stellt er fest, dass ihn das Gespräch mit Axel so sehr abgelenkt, dass er gar nicht gemerkt hat, dass er bereits in der Eingangshalle des Flughafens angelangt ist. „Oh“, ist das Einzige, was er auf diese Erkenntnis antworten kann.

Sich umsehend hält er nach Chumley Ausschau, der extra seinetwegen aus New York kommen will, um ihm die Karte zu geben, die er auf dessen Wunsch hergestellt hat. Zu seinem Leidwesen ist sein langjähriger Freund noch nicht eingetroffen, sodass er sich noch etwas gedulden muss, aber als er sich gerade in einen der dafür vorgesehenen Aufenthaltsräume begeben will, erklingt die Durchsage, dass das Privatflugzeug von Maximillion Pegasus soeben gelandet ist. Über diese Nachricht hoch erfreut, begibt sich der Brünette sofort zu dem Gate, durch welches der Australiendeckduellant kommen muss. Der ehemalige rundliche Junge, welchen Jaden so kennen gelernt hat, kommt mit einem Lächeln auf ihn zu, wobei der Brünette feststellen muss, dass sich sein Freund sehr verändert hat. Er ist stark gewachsen und auch wesentlich dünner geworden, zudem sieht er nun fast schon männlich aus – das Ebenbild seines Vaters, nur weniger muskulös. Kurz zögert Jaden seinen Freund anzusprechen, doch dann setzt er ein leichtes Grinsen auf und geht seinem Freund entgegen.

„Lang nicht mehr gesehen! Gut siehst du aus.“, beginnt der Japaner sofort, worauf der frisch Angekommene leicht rosa um die Nase wird. „Danke, aber du siehst auch gut aus. Hast echt was aus dir gemacht.“ Der Angesprochene tut diese Aussage aber nur mit einer Wegwurfbewegung ab und schaut sich daraufhin nach einem ruhigen Plätzchen um, wo sie ungestört reden können. Es dauert etwas, doch dann findet er was er sucht und zeigt auch dort hin. „Lass uns dahin gehen. Es muss niemand mitkriegen worüber wir uns unterhalten.“ Chumley erklärt sich bereit, an diesem Ort mit Jaden zu reden, woraufhin sie sich geschlossen zu den Erfrischungsräumen aufmachen. Als sie sicher gestellt haben, dass sie niemand belauscht, kommt der Brünette sofort darauf zu sprechen, wieso sie sich hier treffen. „Hast du die Karte dabei?“ Sein Gegenüber greift in seine Tasche und fördert eine kleine Schatulle hervor, die aus rotem Samt besteht, welche er seinem Gesprächspartner überreicht. „Darf ich fragen, wofür ich sie mit solch starken Eigenschaften ausstatten sollte?“ Auch wenn er seinem ehemaligen Mitbewohner vertraut und dieser ihn eigentlich nie angelogen hatte, will er wissen, wofür er diese Karte hergestellt hat. Sollte sie für ein Turnier oder ähnliches eingesetzt werden, dann müsste er diese Karte wieder einziehen. Zu seiner Verwunderung lächelt sein Gegenüber leicht. „Keine Sorge, Chumley. Diese Karte ist dazu da, um einen Übergang zu versiegeln und nicht um bei einem Duell gespielt zu werden.“

„Na da bin ich aber beruhigt.“, erklärt der Kartendesigner erleichtert. „Aber was für einen Übergang willst du denn verschließen?“ Neugierig wie er nun einmal ist, hinterfragt er lieber alles. Zudem gibt es eine Reihe von Dingen, die besser verschlossen sind. Der Schwarzhaarige erinnert sich da noch genau an die verlassene Unterkunft oder die Schattenduelle, bei denen er und Syrus, ihr dritter Mitbewohner, immer irgendwie als Geiseln oder Opfer geendet sind. „Ich will verhindern, dass die Duellakademie noch einmal in eine der anderen Dimensionen gezogen wird. Dafür brauche ich diesen Schlüssel.“ Das ist zwar nur die halbe Wahrheit, aber alles kann und will er Chumley auch nicht erzählen, weil er damit rechnen muss, dass dieser ihn aufhält oder dass er es den Anderen sagt. Zu seinem Glück hinterfragt der Schwarzhaarige seine weiteren Pläne nicht und da sie nun alles geklärt haben, was sie unter vier Augen besprechen mussten, kehren sie zurück in den Empfangsbereich. Beide unterhalten sich über Gott und die Welt, um den Rest der Zeit tot zu schlagen.

Kurz vor neun Uhr treffen dann auch Hasselberry und Co. ein. Natürlich ist die Überraschung bei den anderen groß, da auch sie Chumley schon lange nicht mehr gesehen haben. Syrus fällt dem Älteren sofort um den Hals. „Du hättest dich ja wenigstens mal melden können, nachdem du zu Pegasus gegangen bist!“, jammert der Hellblau-haarige rum. „Und wie hätte ich das tun sollen? Mal schnell in die andere Dimension telefonieren oder ne Postkarte an die weiße Unterkunft schicken?“ Der triefende Sarkasmus in der Stimme des Kartendesigners ist kaum zu überhören, weswegen der Jüngere beleidigt einen Schmollmund zieht und sich von ihm abwendet. „Das ist nicht nett!“ Über diese Aussage müssen alle Freunde lachen.

„Schön das es dir gut geht.“, meint Alexis, die Chumley ihre Hand reicht, immerhin haben sie sich noch nicht begrüßt. „Man hört viel Gutes über dich. Du hast dir in der Branche einen Namen gemacht.“, lobt Zane den Schwarzhaarigen. So geht das noch eine geraume Zeit, bis es Hasselberry zu bunt wird. „Leute, wir wollen auch noch mal aufbrechen!“ Seine Ungeduld stößt nicht unbedingt auf Begeisterung, überhaupt erntet er dafür höchstens bitterböse Blicke. „Immer mit der Ruhe, Hasselberry. Noch ist unser Flugzeug nicht da.“, erklärt Jaden grinsend. Er findet es überaus amüsant, dass sein Freund so eine Hektik an den Tag legt, nur leider weiß der Brünette genau, dass diese Hektik bald nachlassen wird – vor allem dann, wenn er das Ziel ihres Ausfluges kennt. Noch einmal fragt er den ehemaligen Ra Yellow Studenten, ob er wirklich sicher ist, dass er mit will und wieder erhält er ein eindeutiges „Ja“. Daraufhin seufzt der Brünette nur.

„Ach übrigens, du wirst von einem deiner Freunde geflogen. Als Pegasus und Kaiba sich wegen der Karte abgesprochen haben, hat dieser Axel wohl davon gehört und klar gemacht, dass er dich unbedingt fliegen will.“, wirft Chumley plötzlich ein, was Jadens Gesichtszüge entgleisen lässt. >Ausgerechnet Axel! Na toll, dann kann ich mir ja den ganzen Flug über sein Gekeife darüber anhören, dass ich ihn ausgeschlossen habe.<

Wie es das Sprichwort: 'Wenn man vom Teufel spricht, dann ist er nicht weit' besagt, trifft es auch ein. Doch zum Leidwesen des Brünetten ist Axel nicht allein, nein er ist in Begleitung eines jungen Mannes, den Jaden nicht wiedersehen wollte. „Wie ich sehe, ist die ganze Gruppe da. Das trifft sich gut, denn dann kann ich euch ja Jesse anvertrauen, der hier in Japan bleiben wird.“, erklärt der Neuankömmling sofort, bevor er sich Jaden zuwendet, der schon nach seine Sachen greift und zum Flugzeug gehen will. „Oh nein, Jaden. Du wirst dich schön noch mit Jesse unterhalten! Vorher bewege ich mich hier nicht fort!“ Der Angesprochene seufzt schwer, denn etwas anderes hat er auch nicht geglaubt. Warum sonst hätte Axel Jesse schon mitbringen sollen? „Und wenn ich nicht will?“ Ohne es selbst zu merken, wird seine Stimme bei jedem gesprochenen Wort kälter. Davon unbeeindruckt, wiederholt der Dunkelhäutige seine Aufforderung und so ergibt sich Jaden in sein Schicksal, auch wenn er das nur äußerst widerwillig macht. „Geht doch. Du hättest es dir viel einfacher machen können!“, meint der ehemalige Austauschschüler zufrieden. „Ja, in dem ich keinem etwas gesagt und mich heimlich selbst auf dem Staub gemacht hätte.“, murmelt der Japaner vor sich hin, bevor er sich nach einem Ort umsieht, an welchem er und Jesse ungestört reden können. Er selbst weiß zwar nicht, was das jetzt noch ändern soll, doch da er unter Druck gesetzt wird, bleibt ihm keine andere Wahl. „Na schön dann....“

„Warte bitte, Jaden. Ich habe da noch etwas für dich, dass ich dir noch gar nicht geben konnte.“, fällt Chumley dem Brünetten ins Wort, welcher sich zu seinem alten Freund umdreht und ihn verwundert mustert. „Aber die Karte, um die ich dich gebeten habe, hast du mir doch schon gegeben!“ Bei dieser Aussage schauen alle Anwesenden, außer den Beiden, die miteinander reden, überrascht zu ihnen. „Ich habe da noch etwas anderes für dich entworfen. Hast du noch den Wolkenkratzer 2, den ich dir damals geschenkt hatte, als ich kurz wieder an die Duellakademie zurückgekehrt bin?“ Jaden nimmt sein Deck hervor, dass er immer bei sich trägt und sucht die Karte heraus, die ihn Chumley geschenkt hat, welchem er die Karte zeigt. „Du hast sie extra für mich entworfen, da gebe ich sie doch nicht weg. Sie ist immer in meinem Deck!“, erklärt der Japaner lächelnd. Sein Gegenüber nickt, woraufhin der Brünette die Karte wieder zusammen mit dem Rest in seine Tasche packt.

Nun ist es der Schwarzhaarige, der in seine Taschen kramt und einen Stapel voller Karten hervor zaubert. Jadens Augen werden groß, als er das sieht. „Bitte sag nicht, dass du alle deine Karten für mich entworfen hast!“, kommt es fast schon fassungslos von dem Brünetten, woraufhin sein alter Freund lacht. „Aber nein, dass sind nur einige, die ich speziell für die Erweiterung deines Decks gezeichnet habe. Es handelt sich dabei auch um die Karte, die du mal von Banner bekommen hast, ansonsten sind es Elementarhelden.“ Damit überreicht er seinem Freund die Karten, welcher sie sich ansieht und wirklich fassungslos zu seinem Freund sieht. „Chumley, du bist verrückt!“, murmelt dieser dann noch, woraufhin er ein „Aber nicht so verrückt und durchgeknallt wie du.“ erntet, was wieder einmal für allgemeines Lachen sorgt.

„Wirst du sie verwenden?“, fragt der Kartendesigner, sobald sich alle wieder eingekriegt haben. Der Angesprochene sieht einen Freund mit einem ernsten Gesichtsausdruck an. „Chumley, sag mal für wen hältst du mich eigentlich?“ Die Frage hat gesessen, denn der Kartendesigner wird rot um die Nase und wendet seinen Blick ab, bevor er ein leises „Entschuldige“ flüstert. Darüber den Kopf schüttelnd verstaut Jaden die neuen Karten in der Tasche, in welcher auch die anderen Karten sind. „Danke für die tollen Karten, Chumley. Ich werde sie immer bei mir tragen und sie auch einsetzen. Das ist das beste Abschiedsgeschenk, dass man mir machen konnte.“, erklärt der Japaner mit einem aufrichtigen und glücklichen Lächeln. Unauffällig steckt der Brünette dem Geschäftsmann einen Zettel zu, den dieser sich durchliest und für einen Moment überrascht in die schokobraunen Augen schaut, aber als er die unausgesprochene Frage in diesen Seelenspiegeln sieht, nickt er antwortend.

Während seine Freunde - ausgeschlossen Chumley, der sehr verwirrt darüber ist, dass Jaden von Abschied gesprochen hat – sehr froh darüber sind, dass sie endlich den alten Jaden wieder vor sich haben, packt dieser den perplexen Schweden, welchen er hinter sich her zerrt, bis sie im Herrenklo stehen bleiben. Dies schien dem Japaner der einzige Ort zu sein, an welchem die beiden Seelenverwandten ungestört reden können. Doch keiner der Beiden bekommt den Mund auf, denn Jesse ist noch viel zu verwirrt darüber, weswegen er noch nicht sprechen kann und Jaden wartet darauf, dass sein Seelenverwandter den Mund aufbekommt, immerhin wollte dieser unbedingt mit ihm reden. Als auch nach einigen Augenblicken nichts vom Türkishaarigen kommt, seufzt Jaden leise, lehnt sich an die gekachelte Wand des Waschraumes und blickt sein Gegenüber abwartend an. Diese Gesten scheinen den Schweden klar zu machen, weswegen sie hier sind. Bevor er aber den Mund aufmacht, guckt er sich noch einmal um, damit auch niemand ihr Gespräch mitbekommt, schließlich ist es privat.

„Ich wollte mich bei dir entschuldigen, Jay. Das was ich gesagt habe, tut mir Leid. Ich hätte besser darüber nachdenken sollen, als dir so etwas vorzuwerfen, denn ich weiß doch, dass dir Freundschaft über alles geht.“ Der Angesprochene nickt nur und wartet darauf, dass sein Freund fortfährt, denn er spürt, dass sein Freund noch mehr auf dem Herzen hat. „Ich wollte mich ja schon entschuldigen, nachdem ich dir so etwas an den Kopf geworfen habe, aber du hast mir einfach keine Chance dazu gelassen.“, erklärt der Kristallungeheuerdeckduellant mit hängendem Kopf. Schnell merkt der Japaner, dass auch er Fehler gemacht hat, schließlich ist er bisher nie nachtragend gewesen, doch bei Jesse hat es ihm im Herzen weh getan und deswegen hat er sich geweigert auch nur einen Schritt auf den Schweden zu zugehen. Doch nun hat er die Chance dazu, doch bevor er auch nur im Ansatz „Jesse, ich habe genauso viel Schuld“ sagen kann, geht hinter ihm die Spülung, denn die Wand, an der er lehnt, stellt sich als Tür zu einer der vier Toiletten heraus, die kurz darauf auch aufgeht und Jaden so hart im Rücken trifft, dass dieser nach vorne gedrückt wird. Jesse reagiert sofort und fängt seinen japanischen Freund auf, dabei werden ihre Körper aber gegeneinander gepresst, ebenso wie ihre Lippen. Mit weit aufgerissenen Augen blicken sie sich in die Augen, ohne aber ihre Lippen von einander zu lösen. Es trifft beide sehr unvorbereitet, aber das Gefühl, dass sich in ihnen ausbreitet ist so elektrisierend, dass sie nicht von einander lassen können. Mit unnatürlich geröteten Wangen schließen sie wie in Zeitlupe ihre Augen und geben sich dem Gefühl hin, dass von ihnen Besitz ergriffen hat. Ohne recht zu wissen, wie ihnen geschieht, vertiefen sie ihren ersten Kuss, lösen ihn dann aber auf Grund von Luftmangel bald wieder. Von dem Moment an, an dem sich ihre Lippen von einander trennen, herrscht Schweigen. Keiner weiß so recht, was er denn jetzt eigentlich sagen soll, zumal die Gefühle die in ihnen toben alles durcheinander bringen und sie ihre Gedanken somit wieder in geregelte Ordnung bringen müssen. Dabei bemerken sie nicht mal, dass der junge Mann, der für den Kuss verantwortlich ist, über die beiden meckert was das Zeug hält, weil er die Situation völlig falsch einschätzt.

„Du willst das wirklich durchziehen oder? Egal was ich sage, es würde nichts ändern, richtig?“ Die Fragen des Schweden reißen den Japaner aus seiner Gedankenwelt. Er ist ihm sehr dankbar, dass er den Kuss nicht angesprochen hat, denn Jaden wüsste nicht, was er dazu sagen sollte. Sein Herz klopft noch immer unnatürlich laut und aufgeregt gegen seine Brust und auch sein Puls rast noch immer förmlich durch seine Wehnen. „Ich habe mich entschieden das durchzuziehen und ich werde meine Entscheidung auch nicht ändern, ganz egal was passieren mag!“, erklärt der Brünette, der langsam auf die Tür zu geht, um wieder zu den Anderen zu gelangen, immerhin haben sie geklärt, was sie zu klären hatten. „Das hier ist ein Abschied für immer.“, murmelt der Brünette leise, aber trotzdem so laut, dass sein bester Freund es hören kann, der erschrocken die Luft einzieht. „Soll das heißen... du gehst in diese Welt zurück?“ Ein Nicken von Seiten des Japaners bestätigt seine Vermutung, woraufhin der Schwede leichenblass wird. „Den Übergang zu den Dimensionen werde ich hinter mir versiegeln, damit auch niemand jemals wieder in diese Welt geraten kann!“ Er hat die Tür schon erreicht und greift nach dem Türknopf, als diese mit einem Ruck heftig aufgestoßen wird...

Fortsetzung folgt



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Jitsch
2012-01-14T20:26:26+00:00 14.01.2012 21:26
Ungewollte Küsse... das Anime-Klischee schlechthin XD
Ich find die Situation etwas skurril, aber es macht den Abschied jetzt natürlich noch dramatischer. Falls es zum Abschied kommt, bin mal gespannt, wer jetzt durch die Tür kommt.
Von:  Elaine_Eden
2010-03-22T00:41:04+00:00 22.03.2010 01:41
Wie süß -^.^-
Juudai sollte Johan mitnehmen anstatt Kenzan X//D
Honeymoon in Isekai XDDD
Von:  Daitokuji-Sensei
2010-01-27T16:20:31+00:00 27.01.2010 17:20
WTF!
Jaden und Johan in der Toilette
einfach süß
das der ERSTE kuss der beiden so abläuft ist schon komisch
nur weil die Klosetttür auf ging
XD
Johan wird das doch nicht zu lassen das er verschwindet oder?
raten hilft jetzt nichts nur das warten
mach weiter so
ich freu mich aufs nächste kappi
*knuddel*
Lg


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