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Smoke and Crimson

von

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Kapitel 8

Huhu (:
 

euch is vielleicht/bestimmt/gar nicht aufgefallen das ich (Grim) Reaper neuerdings mit Schnitter (Tod) übersetzt hab. Zu Anfang der FF hatte ich keine Übersetzung die mir wirklich gepasst hab, mittlerweile mag ich Schnitter aber recht gern und deswegen hab ich es für die FF übernommen und auch in den Kapitel so geändert das nun nirgendwo mehr ein Reaper sondern nur noch Schnitter zu finden sind. Ich find das so nämlich besser so ^_^
 

Eine Betaleserin hab ich jetz nich mehr, nur mal so angemerkt. Sprich alles selbst korregiert ab hier und nu genug gelabert.
 

Viel Spaß beim lesen <3

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Die Weltwirtschaftskrise war dabei wirklich so deprimierend zu werden, wie sie es vorgab zu sein. Sebastian hatte seit Dekaden nicht so gut gegessen; aber er fühlte sich schlecht, weil er sich seinen Mahlzeiten nicht ernsthaft widmete. Er konnte sich einfach nicht konzentrieren. „Für einen Dämon bist du eher nachdenklich, oder?“
 

Sebastian drehte sich von dem Fenster weg, welches den entschieden optimistischen Horizont Washington D.C.s zeigte. Er kicherte. „Nicht alle von uns haben sich gänzlich aktiv der Korruption der Menschheit verschrieben. Einige von uns würde lieber ein ehrliches Leben führen.“
 

„Du meinst wohl eher, du würdest lieber ein ehrliches Leben führen. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen das dein Ziel, dem du entgegen strebst, die Erlösung der Menschheit ist.“
 

Sebastian stand; sein Meister saß. Die Lähmung ab seiner Hüfte war etwas von dem sein Meister sicher ging es niemals öffentlich zuzugeben oder anzudeuten. „Wenn es dein Wunsch ist, ist es meine Pflicht. Meine eigenen Interessen liegen jedoch tatsächlich nah daran unnötiges Leid zu vermeiden. Es macht den Job anderer Agenten der übernatürlichen Welt weniger schlimm und ich glaube das ist etwas das ich als taktvolles Mitglied meiner Gesellschaft sagen sollte. Übrigens sollte dein New Deal keine Startschwierigkeiten beim Kongress haben.“
 

„Wie–“
 

„Wenn ich nicht mal so einfache Dinge erledigen könnte, dürfte ich mich gar nicht mit stolz euren Diener nennen Franklin Delano Roosevelt.“
 

Er sah wie die Anspannung die den Präsidenten der Vereinigten Staaten Amerikas sichtlich quälte verschwand. „Nun, das ist zumindest gesagt eine Erleichterung. Nichtsdestotrotz unserer Abmachung, gibt es etwas das ich für dich tun kann?“
 

Amerika als ganzes war ziemlich groß. Sebastian hatte angenommen Grell hatte die Vereinigten Staaten gemeint, aber bei genauerer Betrachtung war seine Wortwahl doch ziemlich vage gewesen. Zwei Kontinente und eine ganze Horde Inseln vage um genau zu sein. Also hatte Sebastian mit den Gegenden unter britischer Kontrolle angefangen, ausgehend von der Frage ob Grell dorthin versetzt worden war und war dann von dort weitergewandert. Er hatte sogar ab und den zufällig örtlich stationierten Schnitter Tod beiseite gezogen und gefragt ob er oder sie einen britischen Schnitter gesehen hatte, bevorzugt einen Wahnsinnigen. Nicht ein einziges Mal hatte er die Antwort bekommen nach der er suchte.
 

„Ich befürchte nicht“, sinnierte Sebastian. Er war nicht blind einen Vertrag mit einem Politiker eingegangen; er wusste das es ein einfacher Weg war um ein Auge auf die Ereignisse der Menschenwelt zu haben und er hoffte das Grell irgendetwas irgendwo auf dieser Hälfte der Weltkugel tat das offensichtlich genug war, so wie eine Wiederholung des Jack the Ripper Vorfalls.
 

Soweit kein Glück gehabt.
 

So wie es aussah hatte Sebastian, für die kurze Zeit die er mit Grell verbracht hatte, einen dämpfenden Effekt auf Grells Wahnsinn gehabt. „Ich würde gerne wissen was du gerade denkst.“
 

„Geht es Eleanor gut?“, fragte Sebastian. Die Ehe war schon Jahre bevor Sebastian den amerikanischen Politiker kennen gelernt hatte erfolgreich zerstört worden – Franklin war noch nicht Präsident gewesen, als der Vertrag entstand – und momentan lebte Eleanor in einem separaten Anwesen; waren sie doch ein funktionierendes Paar in der politischen Szene, so war es doch nicht mehr als ein hoffnungsvoller Wunsch zu sagen in ihrer Ehe gäbe es noch so etwas wie Intimität.
 

Es war wegen einer Affäre gewesen und weil der Präsident ein Versprechen gegeben hatte – das Versprechen der Ehe – und die Entscheidung eine Seele über allen anderen zu preisen, und es gebrochen hatte. Sebastian kannte die Details der Ehe vor ihrem jetzigen Zustand nicht und er hielt es nicht für angebracht nachzufragen. „Ist das eine Anmerkung zu deinen Gedanken oder willst du ablenken?“, lachte der Präsident sinnierend. „Du vergisst ich bin Politiker; ich merke wenn jemand ein Thema vermeidet, selbst wenn er ein Dämon ist.“
 

„Dann eine Anmerkung zu meinen Gedanken“, antwortete Sebastian.
 

„Ist es das“, murmelte der Präsident. „Ich würde gern ein paar Nachforschungen zu deiner Art anstellen, wenn ich darf. Lieben Dämonen?“
 

„Allgemein?“, hakte Sebastian nach. „Nicht wirklich. Das Potential ist sicherlich da, aber ich kenne keinen Dämon der jemals wirklich und wahrhaftig von diesem Instinkt nutzen für persönliche Zwecke gezogen hat.“
 

„Scheint als hätte ich die falsche Frage gestellt“, gab der Präsident zu. Während sich Ciel immerzu über Sebastians Tendenz der Wahrheit auszuweichen, wenn sie direkt erfragt wurde, geärgert hatte, fand Franklin diese erheiternd. „Du als Dämon, liebst du?“
 

„Allgemein?“, antwortete Sebastian, „nein.“
 

„Aber speziell–“
 

„Speziell“, Sebastian hielt in seiner Antwort inne, „du bist mein Vertragspartner und deswegen bist der eine dem ich die höchste Aufmerksamkeit und Rücksicht widme. Es ist in keinsterweise eure Definition der Liebe, aber es ist Loyalität und Hingabe zu solch einem Grad, das etwas der Liebe ähnliches anzustreben das selbe wäre wie dich um die Hälfte deines Handels zu betrügen. Da das nun gesagt wäre“, fügte er mit einem lächeln hinzu, „ich bin dem Tod ziemlich verfallen. Weißt du, der Tod den ich kenne ist recht atemberaubend. Manchmal überwältigend, aber...“ Entgegen seines sonstigen Verhaltens seufzte Sebastian. „Wenn du so lange wie ich gelebt hast, hat so eine überwältigende Präsenz wirklich etwas an sich.“
 

„Wie ist der Tod?“
 

„Ich fürchte ich kann dir nicht die Antwort geben die du suchst“, sagte ihm Sebastian. „Der Tod den ich kenne ist nicht der Tod, den du kennenlernen wirst. Schließlich, in allen Punkten und Angelegenheiten, bin ich dein Tod.“
 

„Wie es scheint führen wir zwei unterschiedliche Gespräche zur selben Zeit“, kommentierte der Präsident dies zustimmend. „Neugier – und ich gebe zu Angst davor wo meine Unterhaltung vielleicht hinführt – will das ich deinem anstatt meinem folgen. Ist der Tod ein perfektes Wesen? Ein Engel, oder ein Dämon?“
 

Sebastian lachte. „Der Tod ist kaum ein perfektes Wesen und näher am Menschen dran, als ein Engel oder Dämon. Und ich glaube nicht das unsere Unterhaltungen so exklusiv für beide Seiten sind das eine beendet werden muss, damit die andere fortfahren kann.“
 

„Nun, in diesem Fall, warum ist der Tod nicht perfekt? Sollte der Tod nicht neutral sein?“
 

Schon bevor er in Amerika eingetroffen war hatte diese Nation sich scheinbar geweigert sich in die Geschehnisse der anderen einzumischen. Es war weise von den Menschen, musste Sebastian anmerken, wenn nicht sogar äußerst intelligent. Vielleicht hatte Grell deshalb herkommen wollen – er würde keinen zweiten Krieg aufräumen müssen. „Neutralität ist alles andere als perfekt“, sagte Sebastian. „Und in einigen Punkten ist der Tod überhaupt nicht neutral. Aber selbst wenn der Tod irgendwie beides wäre, neutral und perfekt, wo ist dann der Reiz?“
 

Der Präsident lachte leise. „Ein Dämon würde den Tod natürlich reizvoll finden... den eigenen ausgenommen.“
 

„Ich würde den Tod sehr gerne mein eigen nennen.“
 

„So wie fast die ganze Menschheit, wenn sie nur den Hauch einer Chance hätte.“
 

„Du hast keine Ahnung wie sehr ihr den Tod schon längst habt und hattet, seit dem aller ersten Vorfall und jeher.“
 

„Also... genießt der Tod den Krieg nicht?“
 

Kein anbetungswürdiger Anführer würde seine Leute in den Krieg und die Arme des Todes schicken wollen. Es gab viele die es taten und die Anbetung ihrer Selbst erreichten, aber es war nur eine Illusion, ein Schleier den man anheben würde um über das Gesicht einer Leiche zu legen. „Das kommt auf den Tod an“, sagte Sebastian nachdenklich. „Ich kannte den Tod anfangs als jemanden der sich wenig um Opfer schert und dann später traf ich ihn nach dem ersten Weltkrieg wieder und der Tod hatte seine Ansichten geändert. Genauso wie Menschen erwachsen*) werden, so liegt es auch in der Natur des Todes. Und die Methoden ihn jemandem zuzufügen“, fügte Sebastian hinzu.
 

Es war nicht still. Es hatte eine Zeit gegeben in der die Menschen der entfernten Verwandtschaft den Rücken zukehren konnten, aber diese war vorbei. Alles war miteinander verbunden, genauso wie Sebastian mit seiner Familie, deren Taten er nicht ignorieren konnte. „Also falls ich noch einmal unter diesem neuen Gesichtspunkt fragen darf“, erkundigte sich der Präsident, „wie ist der Tod?“
 

Sebastian schloss die Augen, wünschte sich das ihn ein Moment der Inspiration ergreifen würde, so dass er den besten Eindruck von Grell passend zu dieser Unterhaltung vermitteln konnte und gleichzeitig so wenig seines neugierigen Wahnsinns wie möglich.
 

Wenn Grell hätte gefunden werden wollen, hätte er Sebastian einige Anstrengungen erleben lassen, schlussendlich wäre es aber viel zu einfach gewesen. Es waren Jahre gewesen; Grell war kein allzu geduldiger Mann. Somit war die einzig sinnvolle Antwort das Grell nicht hier war. Wieso würde Grell Sebastian dann den falschen Ort nennen? Hatte er versucht den Dämon loszuwerden? Das wäre kindisch. Und wohl kaum fair. Jedoch musste Sebastian wohl etwas an dieser Sache gefallen haben, denn sonst wäre er es müde geworden. Es gab ihm etwas zu tun, ein größeres Ziel im Leben, als satt zu sein.
 

Dann jedoch fiel Sebastian eine Möglichkeit ein, eine die ihm schon vor Jahren hätte einfallen sollen, Grell hatte Sebastian nicht nach Amerika geschickt um ihn zu finden; er hatte ihn nach Amerika geschickt, so dass er, da ja unschuldig war, er in Europa nicht physisch präsent sein und in die Pläne seiner Verwandtschaft miteinbezogen werden konnte. Und da die Vereinigten Staaten von Amerika nach dem Krieg sich in ihrer Stellung abgesondert hatten, war es Sebastian beinahe unmöglich in die Geschehnisse im Ausland involviert zu werden.
 

Nein.
 

Das war überhaupt nicht was hier passierte. Hatte sich Grell damals in dieser Nacht nachdem Sebastian ihn abgewiesen hatte eben so gefühlt? Die Strauchelnden und Flüchtenden brauchten jede kleine unbedeutende Geste oder Aktion und verdrehten sie um zu Beweisen das er vielleicht immer noch wichtig war? Sebastian gefiel es nicht so beständig abgewiesen zu werden. Es tat ihm weh und es war, ob er es zugeben wollte oder nicht, ein starker Schlag für seinen Stolz. Die menschlichen Überlieferungen der Dämonen hatten über Jahrhunderte das Bild eines ziemlich attraktiven, in jeglicher Bedeutung dieses Wortes, selbst für seine wahre Form, Gentelmans gezeichnet; wenn es einen Dämon gab der begehrt werden sollte, dann er.

Er glaubte gern das er über seinen Brüdern stand, das er von ihnen am fähigsten im umgarnen desjenigen war den er begehrte, solange er nur begehrte. Schließlich war er nicht umsonst Liliths Neffe. Und da es sein erster Versuch war etwas anderes zu werden als der stereotype manipulative Dämon, war dieser Fehlschlag auch nicht unbedingt ein schlechtes Zeichen.
 

Selbstsicherheit war eine attraktive Eigenschaft ganz egal wo man seine Freizeit im Nachleben verbrachte und er glaubte nicht das es so war das er sich nicht mehr auf sie verlassen konnte. Er sollte noch einer Frage antworten, oder nicht?
 

„Er–“, begann Sebastian. „Ich meinte, der Tod... ich weiß nicht genau was ich meine. Es tut mir leid das ich dir keine adäquate Antwort geben kann.“
 

„Das ist schon okay. Dein zögern war Antwort genug. Darf ich mich deinem Vertrauen aufdrängen? Ich würde dich gerne um etwas bitten. Es ist eine ernste Angelegenheit. Ist es möglich einen Vertrag aufzuschieben?“
 

„Aufzuschieben...? Was für eine Angelegenheit kann es sein, das du mich so etwas fragst?“
 

Der Präsident seufzte. „Im Januar diesen Jahres hat Deutschland einen neuen Kanzler gewählt, einen der Versprechen macht die er nicht halten kann ohne den momentanen Zustand relativ globalen Friedens zu stören. Chaos, unter jeglichen Umständen würde mein Land bedrohen. Ich kann es mir nicht für den Rest der Welt vorstellen. Ziehe ich das also in Betracht, glaube ich nicht das du auf eine erfolgreiche Investition deiner Loyalität mir gegenüber hoffen kannst. Ich bin Politiker, ich weiß wie ihr Dämonen arbeitet“, fügte er mit einem schiefen lächeln hinzu.
 

„Wenn du dich dafür entscheidest den Vertrag aufzuschieben, dann verstehe das ich nicht mehr in der Pflicht bin dein Anliegen auch nur in Betracht zu ziehen“, sagte ihm Sebastian.
 

„Nein. Aber soweit ich das sagen kann gibt es etwas das du für jemanden tun willst, aus Gründen die nichts mit Pflichten zu tun haben. Du wusstest nur nicht das es eine Möglichkeit ist.“
 

Sebastian seufzte. Er wusste nicht ob er überhaupt noch irgendetwas tun wollte. Totes sollte tot bleiben, selbst wenn er sich sicher war das der Undertaker ihm nicht zwingen zustimmen würde das irgendetwas totes 'bleiben' und etwas auf eigene Faust tun sollte. „In der Politik der Menschen würdest du nicht einen Tag überleben, weißt du?“, lachte der Präsident. „Du kannst dich nicht immer nur beliebt machen, oder warten bis du dir hundertprozentig sicher bist Dank für deine Taten zu erhalten. Ich weiß, das wenn der New Deal anfängt seine Wirkung zu zeigen, es irgendwen, irgendwo sehr unglücklich machen wird. Sie würden mich lieber anspucken, als mir die Hand zu schütteln. Sie werden nicht sehen das es zu ihrem Vorteil ist, aber ich. Also will ich es so oder so durchsetzen.“
 

Die ganze Situation war absurd. Aber genauso war es in erster Linie auch Sebastians Grund hier zu sein. „Das ist alles sehr unschicklich für einen Dämon“, kicherte Sebastian als er seine Hand ausstreckte. Der Präsident ergriff sie und nach einem festen Handschütteln verschwand das Siegel auf Sebastians Handrücken. „Ohne vertragliche Pflicht erfüllt es mich mit großem Stolz in deinem Dienst zu stehen. Ich schaue vorbei nach erfolgreicher Beendigung meiner Aufgabe und wir werden uns erneut unterhalten. Oder vielleicht wird es auch nur ein Freundschaftsbesuch.“
 

„Und wenn du ihn triffst“, sagte der Präsident beiläufig, „richte dem Tod meine Grüße aus und frage ihn ob er mir nicht bitte freundlich gesinnt gegenübertritt, wenn meine Zeit kommt.“
 

Das brachte Sebastian zum lachen. „Ich bitte ihn darum ein gutes Wort für dich einzulegen. Das, liegt natürlich bei dir. Falls es jemals zum Krieg kommt, dann vertraue ich darauf das du die richtige Entscheidung treffen wirst. Wenn ich es mir nicht erlauben kann meiner Wirkung auf andere den Rücken zu kehren, dann...“ Er wusste das er diesen Satz nicht zu Ende führen brauchte.
 

Sebastian hatte sich gedacht er würde um der guten alten Zeiten willen in London vorbeischauen, selbst wenn er wusste das Grell nicht dort war: immerhin wäre das viel zu einfach und warum sollten die Angelegenheiten plötzlich einfach für Sebastian werden? Zumindest die eigentliche Reise über den Atlantik war eher mühelos gewesen.
 

Nebenbei, mit seinen Prioritäten stimmte etwas nicht. Er sollte zuerst etwas tun um Grell für sich zu gewinnen und dann 'versehentlich' in ihn reinlaufen – eine nette Wiederholung des Vorfalls während des ersten Weltkrieges, der Sebastian in so heiße Gewässer mit dem Schnitter geworfen hatte – als anders herum. Aber was war es wirklich das ihn davon abhielt dem düsteren Geschäft eines bestimmten Undertakers auf einen freundschaftlichen Besuch vorbeischauen, der beinhaltete nach einem gegenseitigen Freund zu fragen?
 

Vielleicht war das eine zu optimistische Beschreibung ihrer Beziehung im Moment. In jedem Fall wüsste er sie ohne sein jetziges Wissen sowieso nicht zu benennen, also konnte er es genauso gut hinter sich bringen, bevor er wirklich anfing. Innerer Frieden würde ihm helfen sich zu fokussieren und wenn er sich direkt mit den Affären der Menschen befassen wollte, brauchte er dies auch. Wenn das alles nun so logisch klang, warum saß er dann immer noch niedergeschlagen auf einer Bank am äußersten rechten Ende des Hyde Parks? Und warum sah ihn der junge Typ mit den sandigen Haaren, im Anzug mit der Brille, auf der anderen Straßenseite so komisch an?
 

Sebastian seufzte schwer in sich hinein und setzte sich gerade hin, als besagter, suspekter junger Mann die Straße überquerte. Doch tat es der junge Mann nicht geradewegs. Er war über die Ecke gegangen und dann ordentlich über die Straße und dann sicherstellend keinen Augenkontakt zu Sebastian zu halten, obwohl sein Blick mehr oder weniger in Sebastians generelle Richtung ging, auf dem Gehweg an ihm vorbei. So langsam wurde er es müde. „Irgendetwas womit ich dir helfen kann?“, rief Sebastian zu ihm herüber. Er wollte wissen ob der junge Mann seinen Trick weiterführen und vorgeben würde es wäre alles nur ein Missverständnis, oder aufgeben und weitermachen würde mit welcher Beschäftigung auch immer.
 

Zumindest war dieser Mann ehrlich; er zuckte zurück und lachte leichtfertig, als er auf der anderen Seite der Bank platz nahm. „Nun, wenn das mal nicht peinlich ist“, gab er zu. „Darf ich mich vorstellen. Mein Name ist Ronald Knox, aber 'Ron' reicht und ich denke sie kennen meinen Vorgesetzten den ich vor einigen Jahren hatte? Davon ausgehend, das sie sind wer ich denke, sowieso. Wir haben uns nie getroffen“, erklärte Ron. „Tut mir leid, ich muss wie ein brabbelnder Idiot klingen.“
 

Sebastian zog die Stirn kraus. „Tut mir leid, wo sagtest du arbeitest du?“
 

„Ich bin Buchhalter.“
 

Und dann seufzte Sebastian. „Ich kenne keine Buchhalter.“ Für sich selbst fügte er hinzu, das falls dieser gewisse Mr. Ronald Knox seine Seele geben würde, um seinen alten Vorgesetzten zu finden, er bereit wäre zu handeln. Dann fiel ihm auf das er sich gar nicht vorgestellt hatte, wahrscheinlich weil er nicht wusste wie am besten. „Entschuldigung ich war bis vor kurzem in Washington D.C. Mein Name ist Sebastian Michaelis.“
 

„Ich wusste es!“, rief Ron. „Du bist es – tut mir leid das ich dich vorher so angestarrt hab, aber wie gesagt, wir haben uns nie getroffen, also musste ich der Beschreibung meines Vorgesetzten trauen. Er hat viel von dir gesprochen“, sagte Ron und fügte dann schnell hinzu, „natürlich, nur im besten Sinne. Was es eigentlich sogar schwer gemacht hat zu sagen was wahr und was Übertreibung war... aber nichtsdestotrotz! Gott sei Dank!“
 

Es war etwas allzu komisch bekanntes an der Art wie Ron seinen Vorgesetzten beschrieb und falls Sebastian sich nicht irren sollte, dann war Ron ganz sicher kein Buchhalter, außer auf eine unbehaglich scherzhafte Weise. „Ah, wie genau hast du nochmal gesagt, war der Name deines Vorgesetzen?“, wollte Sebastian wissen.
 

„Tut mir leid, ich hätte es von Anfang an sagen sollen!“, meinte Ron. Wortlos stimmte Sebastian ihm zu. „Sein Name ist Grell Sutcliff und ich hab mich gefragt ob du weißt was mit ihm passiert ist. Den einen Tag war er noch im Büro und am nächsten waren seine Sachen fort und niemand schien irgendetwas darüber zu verlieren. Diese ganze Unterhaltung ist sehr spontan für mich entstanden, falls du es dir nicht schon gedacht hast.“
 

Es war enttäuschend. Anscheinend war dieser beliebige Schnitter Tod zu Sebastian gekommen um genau das zu erfahren was auch Sebastian speziell nach London gebracht hatte. Sebastian streckte seine Hand aus. „Es ist eine Freude die kennen zu lernen Mr. Knox. Ich meine Ron“, sagte Sebastian.
 

„Gleichfalls“, erwiderte Ron und schüttelte Sebastian die Hand. „Du bist ein Dämon, oder nicht?“
 

„Du bist ein Buchhalter, oder nicht“, entgegnete Sebastian mit einem schmunzeln.
 

„Ein kleiner Scherz meinerseits“, erklärte ihm Ron. „Wir werden nicht wirklich dazu ermutigt Humor zu zeigen. Ich sollte nicht mal mit ihnen sprechen“, fügte er hinzu. „Und vielleicht auch nicht gerade über Mr. Sutcliff, wenn ich jetzt so darüber nachdenke. Huh“, machte Ron mit einem Schulterzucken, er sah nun deutlich vorsichtiger aus, als vorhin wo er sich hingesetzt hatte. „So oder so“, sagte er als er aufstand. „Diese Unterhaltung fand nie statt, solltest du jedoch jemals den Gefallen eines Schnitter brauchen, sprich mich an. Ich weiß nicht was sie für Mr. Sutcliff waren, aber er half mir ein paar mal mit – mit geschäftlichen Dingen. Ich rede zu viel, nicht? Es war gut sie endlich mal kennen zu lernen Mr. Michaelis.“
 

„Warte einen Moment“, sagte Sebastian und gab gegenüber diesem vergleichsweise Fremden etwas zu das er sonst bisher immer hartnäckig zu leugnen versucht hatte, bevor Ron sich gesetzt hatte. „Genaugenommen suche ich nach ihm. Deswegen war ich auch bis vor vierzig Minuten in den Vereinigten Staaten. Er sagte mir er würde versetzt werden, aber ich weiß nicht ob es die Wahrheit war oder nicht. Da dies nun gesagt ist, wenn dir irgendetwas einfällt, was er vielleicht gesagt hat, eine zufällige Bemerkung...“
 

Für einen Moment stand Ron da, und dann schüttelte er seinen Kopf. „Mir fällt nichts ein. Er war die letzten paar Jahre wo er noch zu gegen war, nicht mal mehr die volle Zeit im Büro. Vielleicht hat deswegen niemand etwas gesagt, als er schließlich verschwand. Ich nehme an es war einfach, das es niemandem auffiel.“ Es stimmte, der Undertaker hatte gesagt das Grell für einige Zeit bei ihm gelebt hatte. Aber nicht auffallen und Grell Sutcliff waren zwei Dinge die absolut nicht zusammenpassten.
 

„Danke trotzdem“, sagte Sebastian.
 

„Nein, danke dir“, protestierte Ron. „Wenn du ihn tatsächlich findest – ach vergiss es. Mein Angebot steht immer noch. Hab einen schönen Tag.“
 

„Du auch“, meine Sebastian freundlich. Es gab kaum etwas anderes zu tun.

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*) grey hat hier das Wort mature (dt.: erwachsen, reif) benutzt, ich habs hier nun mit erwachsen übersetzt, da der Tod in Kuro durch die Schnitter ja stark Personifiziert wird, auch wenn die Übersetzung reif Sinngemäß wahrscheinlich eher passt - wollt ich nur mal so anmerken xD



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2012-02-17T21:32:15+00:00 17.02.2012 22:32
yaaaaaaaaaaaaaaaaaaiiii ein neues kapitel *-*
<333 oh wie cool danke danke danke
DANKE.
Von:  -Gwenny-
2012-02-17T18:42:56+00:00 17.02.2012 19:42
Awwww das iss so niedlich xDDD
Irgendwie gefällt mir die Unterhaltung vom Anfang *~*
Na dann hoffen wir doch mal, dass Sebastian erfolg hat und Grelle findet ne?? ^-^
Ich bin dafür, sollte interessant werden xDD

Ahhh so geil das du endlich weiter geschrieben hast xDD
*kuschels**kiss*


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