Intermezzo
Intermezzo
„Desmond, geht bei dir eigentlich alles in das eine Ohr rein und zum anderen wieder hinaus?!“ fluchte Shaun und schlug ein altertümliches Buch auf seinen Schreibtisch.
Desmond atmete schwer. „Dieses Arschloch, dieses widerliche! Stronzo! Warum wurde ich gekickt!?“
Lucy stellte sich neben ihn und drückte ihn auf den Animus, damit er sich nicht von der Kanüle löste, die in seinem Arm steckte. „Ruhig, Desmond. Du wurdest desynchronisiert weil du dich anders als Ezio verhalten hast.“
„Nein!“ tobte Desmond, „Ezio wollte ihn umbringen, das weiß ich, porca puttana!“
Shaun trat nun auch neben ihn und hielt ihn fest, damit Lucy in Ruhe die Kanüle ziehen konnte. „Und trotzdem hat er nicht getan. Woran könnte das wohl liegen, Desmond? Vielleicht, weil er nicht so dumm war wie du?“ Sagte er.
Desmond grunze unverständliche Beleidigungen auf Italienisch.
„Er hat ihn offensichtlich nicht umgebracht, Desmond, sonst hätte das System deine Erinnerungen weiterlaufen lassen.“ Sagte Rebecca. „Versuch dich beim nächsten Mal zu beherrschen.
Als Lucy endlich die Kanüle aus ihm herausgezogen hatte stand Desmond sofort auf.
„Ich geh in die Lagerhalle. Scheiße, ich muss mich abregen!“ Rief er aus.
„Ach ja, lass dir Zeit. Ich werde hier wohl Jahre brauchen um das Ganze wieder auf die Beine zu stellen.“ Entgegnete Rebecca aufgebracht, doch Desmond war schon aus dem Zimmer gegangen und hörte sie nicht mehr.
„Wir kommen heute auch wirklich überhaupt nicht voran.“ Sagte Shaun genervt.
Der Raum wurde eine Zeit lang nur von den Tastaturgeräuschen Rebeccas erfüllt. Shaun saß an seinem Schreibtisch und baute das Protokoll über die Sitzung aus. Lucy lehnte am Geländer und schwieg.
„Ich mache mir Sorgen um ihn.“ Sagte sie schließlich leise. Ihre Finger spielten Nervös mit einem Haar, das sich aus ihrem Zopf gelöst hatte. Rebecca hielt inne.
„Mach dir keine Kopf, Süße. Dann spricht er halt ein paar Brocken Italienisch. Ist doch was Schönes, wenn man eine neue Sprache lernt.“
Ihre Ängste milderte das zwar nicht, aber sie nickte.