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Background-Storys

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Dark Kazemaru - Prolog

Nicht schnell genug.

  Kazemaru rannte in Richtung eigener Strafraum, wollte dem gegnerischen Spieler vom Team "The Genesis" um jeden Preis den Ball ab lupfen, um somit einen weiteren, qualvollen Schuss gegen Endō zuvor zu kommen, doch er war...

nicht schnell genug.

  Der rothaarige Junge, welcher Endō als "Hiroto" gegenübergetreten war und sich dessen Vertrauen erkauft hatte, nur, um nun als "Gran" vor Endō und dem Team zu erscheinen, setzte gerade zu einem weiteren kraftvollen Schuss, der Endō vielleicht den Gnadenstoß geben würde, doch...

Kazemaru war einfach nicht schnell genug!

  Der Junge mit den Tealfarbenen Haaren rannte so schnell er konnte - und das war wahrlich nicht gerade langsam, immerhin war Kazemaru für seine Schnelligkeit bekannt - doch gegen den Speed von Aliea Gakuen hatte er schon immer zu kämpfen gehabt, schon die ganze Zeit.
 


 

Angefangen hatte diese Geschichte am Tag des Football Frontier. Sie hatten nicht nur gegen Zeus gewonnen, nein - sie hatten somit auch den Football Frontier gewonnen. Ein lang gehegter Traum von Endō und dem Team war in Erfüllung gegangen. Doch was sollte als nächstes kommen?

  "Die Welt! Lasst uns als nächstes gegen allerlei starken Teams aus aller Welt antreten.", hatte Kazemaru vorgeschlagen - und Endō war sofort Feuer & Flamme gewesen. Doch lange konnten sie ihren Sieg nicht feiern, denn plötzlich sahen sie ein Objekt auf die Erde hinabsteigen - direkt dorthin, wo ihre Schule, Raimon Gakuen, stand. Dort angekommen fanden sie ein Bild des absoluten Grauens, wie es schlimmer nicht einmal in ihren Träumen hätte vorkommen könnte: Raimon Gakuen, ihre Schule, quasi ihr zweites Zuhause, war bis auf die Grundmauern vollkommen zerstört worden!

  Gleich darauf erschienen die legendären Inazuma Eleven, geschlagen und katastrophal vernichtet - angeblich von Aliens. Und genau diese erschienen in diesem Moment: Eine Gruppe von seltsam anmutenden Gestalten in engen Lack-Trikots, angeführt von einem grünhaarigen Jungen namens Reize, der sein Team als "Gemini Storm" von der Aliea Gakuen vorstellte und somit der Ansage, sie seien Aliens, Gewicht zusprach. Ihre Mission: Jeden Fußballfähigen Club zu einem Spiel heraus zu fordern. Konsequenz für die Erdenteams, die gegen Gemini Storm verloren: Zerstörung der Schule mitsamt aller Trainingsmöglichkeiten.

  Natürlich sprang Endōs Gerechtigkeitssinn sofort an ob dieser grausamen Gewalttätigkeit der Aliens, doch auf seine Forderung, mit Raimon Eleven gegen Gemini Storm spielen zu dürfen, zerstörte Reize mit einem einzigen, normalen Schuss das Clubhaus - Endō kam nicht einmal dazu, "Majin the Hand" einzusetzen.

  Doch selbst, als Raimon dann kurz darauf dazu kam, gegen Gemini Storm anzutreten, war das Ergebnis nicht besser: Raimon, das immerhin Zeus besiegt, den Football Frontier gewonnen hatte und somit als das stärkste Team von Japan galt, wirkte gegen die Übermacht der Aliens wie ein erbärmliches Anfängerteam, das gerade erst angefangen hatte, Fußball zu spielen. Und genau dieses Gefühl, dass sie bei ihrer Niederlage gegen Gemini Storm verspürten, sollten sie noch einige weitere Male verspüren...

  Als wäre die Zerstörung der Raimon Schule und die Niederlage nicht schon schrecklich genug, wurden beim Spiel gegen Reize und sein Team Handa, Max, Kageno, Shōrin und Shishido so schwer verletzt, dass sie ins Krankenhaus mussten; und auch Kazemaru und Someoka wurden dabei verletzt - einzig Gōenji, Domon & Ichinose blieben unversehrt, weil sie zum Zeitpunkt des Spieles abwesend waren. Da nun Raimon Eleven nur noch aus 7 Spielern bestand, wurde ein Entschluss gefasst: Unter der Anweisung ihrer neuen Trainerin Kira Hitomiko, die fortan anstelle von Coach Hibiki Raimon trainieren sollte, wurde der "Inazuma Caravan" ins Leben gerufen - der Name für ein neues Team, dass aus den besten Spielern Japans zusammen gestellt werden sollte, mit nur einem Ziel vor Augen: Das stärkste Team der Erde zu werden, welches die Aliens besiegen sollte!

  Eine lange Reise nahm somit ihren Anfang. Fortan waren sie den Aliens immer auf den Fersen, dabei immer auf der Suche nach neuen Mitgliedern, die sie bei ihrem Kampf gegen Aliea Gakuen begleiteten und unterstützten. Viele neue Spieler schlossen sich in dieser Zeit dem Team an: Tōko Zaizen, die Tochter des Premierministers; Shirō Fubuki aus Hokkaido, erstklassiger Verteidiger und Stürmer, der allerdings ein schreckliches Geheimnis birgt; Yūya Kogure, rotzfrecher Streichespieler und Verteidiger; Rika Urabe, die sich Hals über Kopf in Ichinose verknallt hatte und deshalb Inazuma Caravan als Stürmerin beitrat; und nun schlussendlich Yūki Tachimukai, ein junger Nachwuchstorwart auf den Spuren von Endō, der es geschafft hatte, "God Hand" zu meistern und nun dabei war, "Majin the Hand" zu erlernen.

  Doch im selbem Maße, wie ihr Team an Zuwachs und Stärke gewann, wurde auch Aliea Gakuen stärker. Nachdem sie es dank Fubukis Special-Training endlich geschafft hatten, Reize und sein Gemini Storm zu besiegen, tauchte sogleich ein weiteres Team von Aliea Gakuen auf: Epsilon, Aliea Gakuens "A-Rank-Team", angeführt vom finsteren Desarm. Doch im Gegensatz zu Reize schien es Desarm nun eindeutig auf Endō & Raimon abgesehen zu haben. Und gegen Epsilon wirkte Gemini Storm wie eine Kindergartengruppe.

  Doch Endō gab natürlich nicht auf. Mit seinem grenzenlosen Glauben in sich und sein Team spornte er das Team immer weiter an. Was aber brachte es? Selbst, als sie endlich Epsilon besiegten, schien nicht Schluss zu sein, denn Desarm versprach, dass es noch nicht zu Ende sei.

  Und das war es auch nicht. Sie wurden von einem Jungen namens Akio Fudō zu einem U-Boot geführt, und dort standen sie plötzlich Genda und Sakuma gegenüber, stark verändert und mit eindeutig schlechten Absichten. Sie warfen Kidō vor, sie einfach im Stich gelassen zu haben, doch dank Fudō hatten sie neue, zweifelsohne finstere Kräfte erlangt und wollten es nun zum einen Kidō heimzahlen und zum anderen an die Spitze zurückkehren. Und auch dieses Spiel verlangte dem Team alles ab, denn es ging hier nicht nur um Sieg oder Niederlage, sondern auch um das Wohlergehen von Sakuma und Genda: Die beiden benutzten gefährliche, von Teikoku eigentlich als "Verboten" abgestempelte Hissatsus, die den Körper schwer in Mitleidenschaft zogen. Doch sie hatten es nicht mehr mit der Teikoku, die sie mal kannten, zu tun, sondern mit einem neuen, viel schlimmeren und gefährlicherem Team zu tun: Shin Teikoku, das sogenannte "True Teikoku"-Team. Nun galt es, Shin Teikoku zu besiegen, ohne dass Sakumas "Kōtei Penguin Ichigo", den "Emperor Penguin No 1", und Gendas "Biest Fang" zum Einsatz kam. Und das gelang ihnen auch: Sie konnten Shin Teikoku und somit erneut Kageyama, der wieder einmal hinter den Kulissen die Fäden zog, besiegen. Sakuma und Genda mussten schlussendlich ins Krankenhaus eingeliefert werden.

  Nun waren sie hierher gekommen, weil es hieß, hier wäre ein weiteres Notizbuch voll mit Hissatsu-Anleitungen von Endōs Großvater, Daisuke Endō, zu finden, und hatten dabei Tachimukai kennen gelernt, der Endō sehr verehrte und augenblicklich dessen Aufmerksamkeit auf sich zog. Und heute morgen dann hatte Endō verkündet, dass ein Freund von ihm, Hiroto - Kazemaru wusste nicht einmal, dass er jemanden mit diesem Namen kannte - gegen Inazuma Caravan spielen wollte. Doch "Hiroto" stellte sich als "Gran" von "The Genesis" heraus - ein weiteres Team von Aliea Gakuen, und nach Aussagen von Gran das Stärkste.

  Damit begann ihr verzweifelter Kampf gegen "The Genesis"...
 

"Kazemaru, schnell!"

  Kazemaru rannte, so schnell er konnte - doch all seine berühmt-berüchtigte Schnelligkeit nutze ihm nichts

- Er war einfach nicht schnell genug!

  "Ich muss etwas tun, bevor Endō...!" Doch die beiden, die gerade im Ballbesitz waren, umspielten ihn locker lachend. Kazemaru konnte allerdings nicht so einfach aufgeben. "Wieso können wir nicht mit ihnen mithalten?!" Doch er war einfach nicht schnell genug - die gegnerischen Stürmer rannten ihm einfach davon.

Es hat keinen Zweck! Sie sind einfach zu schnell!

  Der Ball wurde Gran zugepasst, und dieser würde jeden Moment wohl erneut schießen - das würde das 15. Tor geben. Und Endō würde ihn erneut nicht fangen können, denn er lag schon fast am Boden, hatte nicht einmal mehr Kraft, richtig zu stehen. "Endō!" Etwas regte sich in Kazemaru: Der Wunsch, Endō zu beschützen, ihm zu helfen, ihm so gut es geht zur Seite zu stehen und soviel wie möglich von seiner Last zu nehmen. Doch gerade, als er wieder los rennen wollte, drehte sich Gran um und starrte ihn vernichtend an - der Blick ließ Kazemaru das Blut in den Adern gefrieren.

  Endō setzte erneut "Majin the Hand" ein, doch seine bis dato stärkste Hissatsu zeigte keinerlei Wirkung - und das, obwohl Gran ganz normal geschossen hatte, ohne jegliche Hissatsu-Anwendung. Währenddessen ging Endō nun vollends zu Boden: Er kippte einfach vorneweg über in den Sand.

So sinnlos...

  Gran sagte etwas, woraufhin Endō etwas erwiderte. Was da gesprochen wurde, das verstand Kazemaru nicht. Schon allein, weil er zu weit weg war, aber auch, weil er kaum noch Notiz von seiner Umwelt nahm. Er bekam am Rande mit, wie Endō rief, dass er keinen weiteren reinlassen würde, und wie Kidō den Befehl zum Tore schießen gab, doch während alle anderen vor rannten, blieb er einfach wie zur Salzsäule erstarrt stehen.

Sinnlos...!

  Kazemaru wusste, dass er dieser Gefühle nicht Herr werden lassen durfte, doch er konnte nicht mehr dagegen ankämpfen: Das schon von Anfang an wachsende, stetig steigende Gefühl der Verzweiflung und der Machtlosigkeit war nun so übermächtig geworden, dass es einfach aus ihm heraussprudelte und ihn lähmte.

  Und genau da lag der Hund begraben: Um Kazemarus Gefühle hatte sich eh noch nie jemand gekümmert. Nicht einmal Endō hatte ihn verstanden, hatte erahnt, was in ihm vor sich ging...

Schon nach dem ersten Kampf gegen Gemini Storm hatte Kazemaru ein vages, beklemmendes Gefühl verspürt, ein schwaches Gefühl von Verzweiflung und Resignation. Er war immer der Schnellste gewesen, und keiner hatte ihm in Sachen Schnelligkeit das Wasser reichen können.

  Doch bei Aliea Gakuen wurde er in regelmäßigen Abständen abgehängt und zurück gelassen - er konnte einfach nicht mithalten, sie waren einfach zu schnell. Es tat weh, am eigenen Leibe zu spüren, wie es war, abgehängt zu werden. Doch anfangs siegte noch der Wille, an Schnelligkeit zuzulegen, statt einfach aufzugeben. Mit jedem Kampf jedoch wurde der Kampfesswille schwächer, und die Verzweiflung größer - bis er sich sogar bei dem Gedanken an unfairen Hilfsmitteln ertappte.

  "Mit dem "Aqua of the Gods" könnten wir Aliea bestimmt sofort besiegen...", meinte Kazemaru an einem Abend zu Endō, doch natürlich war Endō dagegen. Bei seinem Fußball wurde nicht mit unlauteren Regeln gespielt - dass jedoch Aliea Gakuen selbst nicht fair spielten und zudem das Schicksal der ganzen Welt auf einen Sieg von Raimon ruhte, daran dachte Endō nicht. Wieso verstehst du das nicht einfach?!, wollte Kazemaru aufbegehren, doch Endō bedachte den Jungen mit dem Pferdeschwanz erneut mit seinem typisch-breitem Grinsen, und für den Moment waren Kazemarus Zweifel zwar nicht vollkommen zerstreut, aber doch zumindest ein wenig gemildert. Doch schon bald kamen sie zurück, und das gleich in doppelter Ausführung...
 

"Oh Nein! Gran ist erneut im Ballbesitz und setzt zu einem weiteren Schuss an!"

  Er hörte die Worte. Doch seine Füße bewegten sich keinen Zentimeter mehr. Er konnte einfach nicht mehr. Zum ersten Mal in seinem Leben verstand er die Metapher "Vor Schrecken gelähmt sein", denn genau das war er in diesem Moment: Vor lauter Entsetzen bewegungsunfähig; die Augen starr vor Angst und Schrecken; die Gedanken wild im Kreis rennend, aber zur selben Zeit auch erschreckend lahm und zäh.

Zwecklos.

  Da setzte Gran zu seiner Hissatsu "Ryūsei Blade" an. Die Aussicht darauf, dass das Endō vielleicht ernsthaft verletzten konnte, entlockte Kazemaru einen erstickten Aufschrei, doch er war nach wie vor gelähmt, konnte keinen Schritt tun. Doch plötzlich sprang Fubuki, einen seltsam verzerrten Gesichtsausdruck auf dem Gesicht tragend, dazwischen - direkt in die Attacke rein! Einen Augenblick später wurde Fubuki von der enormen Wucht des Schusses getroffen und nach hinten geschleudert.

  Das Team rannte zu Fubuki, um dem weiß-lavendelhaarigen aus Hokkaido irgendwie zu helfen, um zu sehen, ob er schwer verletzt war. Einzig Kazemaru blieb wie versteinert an Ort und Stelle. "Wir können nicht gewinnen...", flüsterte er. "Wir spielen auf zu unterschiedlichem Level." Er bekam kaum mit, wie Tachimukai fortrannte, um einen Krankenwagen zu rufen. Allerdings bekam er sehr wohl den hämischen Spruch mit, dass Raimon nicht einmal zum Aufwärmen gut genug sei. Er wollte protestieren, doch allein ein Blick zu "The Genesis" reichte, um ihn im wahrsten Sinne des Wortes vor Angst erzittern zu lassen.

  Nein, das sind keine Menschen. Wie zur Salzsäule erstarrt stand er einfach da und sah dem gegnerischem Team beim Verschwinden zu.

Wir können nicht gegen sie gewinnen. Es ist sinnlos.
 

"... Wir müssen unsere Art zu spielen überdenken. Nicht nur für Fubuki, sondern um noch stärker zu werden und Aliea zu besiegen!"

  Kazemaru, der abseits der Gruppe beim Eingang stand, wo ihn keiner bemerkte, hob den Kopf. Sprachen die da allen Ernstes davon, weiterhin gegen Aliea Gakuen angehen zu wollen? Sprachen sie wirklich allen Ernstes davon, weiter zu trainieren, stärker zu werden und Aliea zu besiegen? Hatten sie denn das heutige Match bereits vergessen? Hatten sie die Niederlage von eben bereits verdrängt? Hatten sie das vernichtende Gefühl, einfach nicht auf einem Level zu sein, bereits vollständig aus dem Gedächtnis verbannt?

  "Ihr habt Recht. Für Fubuki ... - und um Aliea Gakuen zu besiegen!" Auch Endō war dieser Meinung. Er hatte es nicht verstanden. Er hatte nichts daraus gelernt. Er glaubte immer noch, dass das mit ein bisschen Training schon zu schaffen war.

Kazemaru ertrug es nicht mehr.

  Der immer-starke Endō, der niemals aufgab, egal, wie viel er einstecken musste und egal, wie schwer er verletzt wurde, der aber nichtmal bemerkt hatte, mit was für einen Geheimnis Fubuki zu kämpfen hatte; und Raimon Eleven, die fest hinter Endō standen und nichts für dessen Gesundheit taten, die ihm auf Schritt und Tritt folgten und weiter daran glaubten, es mit ein bisschen Training schaffen zu können...

... All das ertrug Kazemaru nicht mehr.
 

Es war zwecklos. Die Verzweiflung in seinem Herzen war mittlerweile so groß und allumfassend, dass er es nicht einmal mehr schaffte, sie zu unterdrücken oder sich selbst umzustimmen.

  Er war damals dem Club beigetreten, weil Endō ihn gefragt hatte. Weil Endōs Kampfeswille ihn überzeugt hatte. Und ehe er sich dessen bewusst wurde, dachte er ununterbrochen an Fußball und hatte trotz allem Spaß dabei. Die Matches im Football Frontier waren hart, aber sie waren machbar. Und sie hatten nicht diese finstere Atmosphäre. Eine Niederlage im Football Frontier wäre schrecklich für sie gewesen, aber die Welt hätte sich weiter gedreht - im wahrsten Sinne des Wortes.

  Aber seitdem diese Aliea-Sache angefangen hatte, war alles anders. Aliea, die eine übermenschliche Stärke an den Tag lagen und aus dem Weltall kamen... Das Wissen, dass das Schicksal der Welt auf ihren Schultern lag, abhängig von ihrem Sieg... Die düstere und dunkle Atmosphäre, die bei den Spielen in der Luft lag... Hitomiko, die einfach und ohne einen Grund zu nennen Gōenji aus dem Team nahm und somit die Angst hinterließ, jeder könnte der nächste sein... Die Verbissenheit, mit dem das Team immer mehr und mehr trainierte... Und immer, wenn sie dachten "Ja, wir haben es geschafft!" kam ein neuer Gegner, noch stärker als das zuvorige, noch finsterer. Als wären Reize und Desarm nicht genug, nein - nun kam dieser Gran, mit dem stärksten Team von Aliea Gakuen.

  Unmöglich, sie zu besiegen...

  Er spürte, dass seine Gedanken vernebelt waren. Er wusste, dass er nicht so denken durfte, und wusste, dass er unter anderen Umständen ganz gewiss nicht solche Gedanken haben würde, aber in diesem Moment erschien ihm Aufgeben um ein so vieles erträglicher als weiter kämpfen. Wieso müssen ausgerechnet wir gegen diese Aliens kämpfen? Wieso muss ausgerechnet Endō ein um's andere Mal verletzt werden? Ich will, dass es aufhört!

  Ihm fielen Sakuma und Genda ein. Um Macht zu erlangen, hatten sie sich erneut in den Dienst von Kageyama gestellt. Unter normalen Umständen würde Kazemaru das verteufeln. Aber seine Gedanken waren umnebelt, schwarz vor Verzweiflung und Resignation.

  Wenn ich doch nur stärker wäre...!

  "Kazemaru! Ich hab dich schon gesucht!"

Der Angesprochene hob nur leicht den Kopf. "Endō..." Er wünschte, Endō würde einfach wieder gehen, aber ausnahmsweise schien der Captain zu merken, dass es dem Tealhaarigen an etwas fehlte, und nahm neben ihm Platz. Und es dauerte nicht lang, da brabbelte er bereits wieder vom Fußball: Dass sie beim heutigen Spiel ziemlich abgestunken hatten, in Grund und Boden gestampft wurden, dass der Gegner weit über ihren Kräften war, dass sie auf einem viel höheren Level sein mussten als Epsilon... - Endō merkte das selbst, gab es selbst zu. Aber im Gegensatz zu Kazemaru klang er dabei kein Stück verzweifelt oder auch nur nieder geschlagen, sondern setzte im gewohnten Optimismus an, dass sie nun ein neues Ziel hatten. "Ab Morgen wird wieder trainiert!", rief er feurig wie eh und je. Und merkte nicht, wie genau diese Energischkeit Kazemaru immer tiefer in die Dunkelheit warf.

  "Endō... Ich kann das nicht mehr."

  "Was meinst du damit?" Als nicht sofort eine Antwort kam, setzte Endō ein "Kazemaru?" hinten dran.

  "Ich kann nicht mehr kämpfen. Ich glaube nicht, dass wir gewinnen können." Denn es war zwecklos. Das heutige Spiel hatte es gezeigt.

  Ein paar Sekunden herrschte Schweigen. Kazemaru wünschte, er hätte es nicht gesagt, aber es war zu spät - die Dunkelheit in seinem Herzen hatte die Oberhand ergriffen, hatte ihn übermannt. "Wieso? Was hat dich dazu gebracht, das zu glauben?" Endō ergriff Kazemaru beim Arm, welcher sich davon jedoch nicht aus seiner zusammen gekauerten Position abbringen ließ. "Wir kämpfen schon so lange... Wir trainierten wie besessen und haben Gemini Storm besiegt... Und nun können wir es sogar auf selber Wellenlänge mit Epsilon aufnehmen!" Dass Endō ihn rüttelte, merkte Kazemaru kaum noch. "Erst wenn wir Aliea besiegt haben, können wir wieder den Fußball spielen, der uns Spaß, so wie früher! Wir haben es doch fast geschafft! Ja, es stimmt, dass wir heute verloren haben... Aber... - Wenn wir stärker werden, können wir auch gegen Genesis angehen! Wenn wir mehr trainieren und stärker werden, werden wir bestimmt gewinnen!" Eine kleine Pause. Als Endō weiter sprach, war seine Stimme leiserer geworden. "Wir werden gewinnen, deshalb..." Wüsste Kazemaru es nicht besser, er würde sagen, Endō klang gegen Ende sogar fast flehend. Dann jedoch wandelten sich seine Züge, und es schien, als würde er erleichter aufatmen wollen. Er ging wohl davon aus, dass er Kazemaru auch dieses Mal überreden würde - so, wie er es schon immer getan hatte.

  Doch dieses Mal...

Er wollte nicht mehr. Er wollte, dass Endō einsah, dass es keinen Sinn hat. Er wollte Endō davon überzeugen, dass es gesünder war, aufzugeben. Aber er konnte nicht. Endō würde niemals aufgeben. Es lag einfach nicht in der Natur des Braunhaarigen, aufzugeben. Und wenn er im Krankenhaus liegen würde - Endō würde immer noch weiter kämpfen wollen. Kazemaru ertrug es einfach nicht mehr. Es ist genug.

  Kazemaru erhob sich nur schweigend und wandte sich leicht schwankend ab. "Es tut mir leid, Endō. Ich... ich bin nicht einmal annähernd so stark, wie du es bist." Und ohne sich ein letztes Mal umzudrehen oder ein Wort des Abschieds verließ Kazemaru damit Endō - und somit auch das Team...
 


 

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Autorengeschwafel-Time!
 

& noch ein Chapter.

Mit diesem Chapter beginnt nun die "Dark Emperors"-Story. Ich hab lang überlegt, ob ich sie wirklich schreiben soll, zumal Kazemarus wirkliche Gefühle bei der Sache ja eine reine Interpretationssache seitens meiner sind, aber schlussendlich... - ja, seht ihr ja. Ich hab's gemacht.

Folgen wird hierauf nur noch ein Chapter - naja, aller höchstens zwei, je nachdem, wie viel draus wird.
 

Das Kapitel hab ich übrigens während meinem 2monatigen Aufenthalts bei meiner Mutter geschrieben.
 

Nun, ich hoffe, dass das ein guter Anfang war, Kazemaru besser zu verstehen. Da er von allen Ina11-Shotas mein absoluter Liebling ist, ist mir sein Wohlergehen und sein Verständnis bei den Fans natürlich besonders wichtig. Würde mich freuen, wenn manch einer, der dieses Chapter gelesen hat, den Tealnetten ab nun mit anderen Augen sehen würde.
 

LG

Yokomitsu



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