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Babysitter?

Das ist doch wohl ein Scherz?!
von

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Nothing

Die Sonnenstrahlen fielen von hinten über Ren’s Schulter und erhellten die Unterlagen, die er gerade durchging. Er wollte heute so schnell wie möglich durch sein. Dieser Tag gehörte nur seiner Familie.

Während er die Unterlagen durchging, die er Run als rechte Hand, abgenommen hatte, hörte er den Wind draußen, der die Fenster ein wenig zum Wackeln brachte. So sonnig und windig gleichzeitig, war es schon lang nicht mehr gewesen. So konnten sie doch die Feier größtenteils nach draußen verlegen.

Ein flüchtiger Blick auf die Uhr und er erschrak ein wenig. Es war schon längst Zeit, er musste los. Sonst kam er noch zu spät und die Kleine konnte es gar nicht leiden, wenn sie später abgeholt wurde. Also schob er die Unterlagen zusammen, räumte sie schnellstmöglich weg und nahm in fließender Bewegung seinen Mantel, seine Tasche und seinen Schlüssel, um das Büro abzuschließen.

Wenn er sich jetzt auf den Weg machte, dann würde er sicherlich noch rechtzeitig kommen, ansonsten bekäme er bestimmt Ärger von der Kleinen.

Grinsend bei dem Gedanken verließ er das Gebäude und lief schnellen Ganges zum Auto. Es war keine Schrottlaube, aber auch kein auffälliges Modell, doch glänzte es allein durch den Grad seiner Sauberkeit.

Die Sitze des Autos waren in hellem beige und es war genügend Platz, dass die drei auch mal in den Urlaub fahren konnten. Nun… wenn sie mal fuhren, entweder es fehlte die Zeit dazu oder aber die beiden Herren stritten sich, wer der bessere Fahrer war, um sie sicher ans Ziel zu bringen.

Richtig, beide hatten ihren Führerschein und waren auch beide der Annahme, dass sie der bessere Fahrer waren. Ein nie endender Wettstreit.

Beruhigt startete Ren den Motor, freute er sich schon auf den Nachmittag und Yukiko’s strahlendes Gesicht, wenn sie gefeiert werden würde. Und Horo würde demnach ebenfalls vor Freude grinsen, dieser Idiot.

Bei diesem Gedanken musste er ein wenig schmunzeln, während er durch die Straßen fuhr. Es war erst kurz vor drei und Yukiko’s Kindergarten war nicht weit weg, also konnte er ruhig zu diesem fahren, ohne sich zu hetzen.
 

„Wie…sie ist schon weg?“

„Keine Sorge. Ihr Vater…“ Es erklang ein kurzes Kichern, bis die Frau vor Ren, Mrs Inuzuno, weitersprach. „Also ihr zweiter Vater, hat sie bereits vor einer Stunde abgeholt. Wahrscheinlich weil sie heute Geburtstag hat.“

„Warum hat er mir denn nicht…“, doch seinen Gedanken beantwortete sich Ren selber, als er auf das schwarze Display seines Handys sah. Natürlich, er hatte es ausgestellt. Ok, das war ein wenig sein Fehler gewesen.

„Gut, dann vielen Dank.“

„Ach was, nichts zu danken. Yukiko war heute übrigens noch fröhlicher als sonst. Sie hat uns allen erzählt, dass sie heute feiert.“, erzählte die Erzieherin mit einem Lächeln und höflicher Gestik und Mimik. „Sie freut sich anscheinend sehr auf den Tag.“

Nickend gab ihr Ren ohne Kommentar Recht und packte sein Handy wieder in die Tasche. „Dann bis morgen. Schönen Feierabend wünsche ich Ihnen.“

„Das wünsche ich auch und eine schöne Feier. Bis morgen Mr Tao.“

Beide verbeugten sich kurz voreinander, bis sich Ren wieder aufrichtete und zu seinem Auto ging. Ein wenig eigenartig fand er es schon, dass Yukiko schon abgeholt wurde, aber er kannte auch Horo nur zu gut. Er konnte es anscheinend nicht abwarten, mit ihr schon mal ein wenig zu feiern. Leicht lächelnd steckte Ren den Schlüssel ins Zündschloss und startete den Motor. „Dieses Kind.“, entkam es ihm ruhig und dabei war nicht Yukiko gemeint.
 

„Ich bin wieder da.“, gab der Chinese nur ruhig von sich, als er die Türe hinter sich wieder Schloss und seine Schuhe auszog. Doch auch als er seine Jacke auf gehangen hatte, kam keine Antwort. Also waren sie doch schon im Garten und feierten. Lächelnd und Kopf schüttelnd legte er auch seine Tasche nun bei Seite und zog auch sein Jackett aus, das er immer auf der Arbeit trug. So war es doch definitiv bequemer.

Ein Blick in die Küche verriet ihm, dass Horo wirklich alles schon fertig hatte. Selbst der Kuchen für die Feier stand schon groß auf dem Tisch. Hatte er es also doch geschafft ihn in der Konditorei abzuholen und sein Geld war der Kuchen definitiv wert gewesen. Er war so prachtvoll, wie es sich Ren gewünscht hatte.

Bevor er sich nun bequemer Kleidung anzog, wollte er zumindest alle begrüßen, denn er war zwar etwas eigen, aber höflich zu seinen Freunden war er immer. Zumindest in einem gewissen Maße.

Als er das Wohnzimmer betrat, durch das durch eine Tür zum Garten ging, bekam Ren schon beinahe einen halben Herzinfarkt. Denn der Blauhaarige saß da einfach so auf dem Sofa herum.

Erleichtert, dass es er war und niemand sonst, schloss er seufzend die Augen und atmete kurz durch. „Geht’s noch? Hast du mich erschreckt! Kannst du dich nicht melden?“

…. Nichts? Wieso sagte Horo nichts darauf? Erstaunt darüber blickte der Lilahaarige nun zu ihm und der Ainu saß weiterhin still auf dem Sofa, den Kopf gesenkt und er beim zweiten Blick erkannte Ren, dass er etwas in der Hand hielt. „Was machst du mit dem Panda?“

Wieder nichts. Was war denn mit ihm los? So hatte er den Blauhaarigen noch nicht wirklich erlebt. Er zeigte keinerlei Reaktion. „Horo!“ Nun wurde er aber ein wenig gereizter. Was war denn mit ihm bloß los? Eine Antwort konnte er doch wohl erwarten.

Doch bevor Ren ihn an der Schulter schütteln konnte, sah er, was er ewig nicht gesehen hatte: Horo weinte. Seine Tränen flossen leise auf den Stoff des Kuscheltieres und versanken darin.

Was war bloß mit ihm los? Wieso weinte er? Ren konnte damit nicht umgehen! Nicht generell und vor allem nicht bei ihm. Er sollte aufhören zu weinen. Wieso tat er das?

„….in…..dy…..s.“, kam es auf einmal kaum hörbar von Horo, der jedoch immer noch den Blick gesenkt hatte.

„Was?“

„Dein….Handy war aus.“ Wieder war die Stimme nicht sehr laut gewesen, doch nun hatte Ren verstanden und er erinnerte sich daran, dass er sein Handy ausgeschaltet hatte, damit ihn über den Tag keiner erreichen konnte. Es war Yukiko’s Tag und auch der Tag für seine Familie.

„Ja…ich…“

„…hab dich angerufen. So oft….Bevor ich sie… abgeholt habe… und danach. Immer wieder… Bis….“

„Horo, was ist….“

„Sie ist weg…“, unterbrach ihn Horo und sah ihn nun mit roten Augen an. Er musste lange hier gesessen und geweint haben. Ren wusste nicht, wie er reagieren sollte. Was das überhaupt alles zu bedeuten hatte. Daher setzte er sich neben Horo auf das Sofa und sah ihn verwirrt und dennoch ernst an.

„Was?“

„Sie haben sie geholt… ihre Sachen… alle weg… Aber… ohne ihren Panda kann sie doch nicht…“ Und wieder fing er bitterlich an zu weinen. Nur dieses Mal weinte er laut und drückte dabei den Panda in seinen Händen vor Schmerz. „…sie kann nicht….ohne ihn einschlafen.“

Sie war weg… Der Tag, vor dem beide am meisten Angst gehabt hatten, jeder auf seine Art und Weise. Er war gekommen. Das Kind, was sie als Tochter angesehen, aufgenommen und lange großgezogen hatten, war nicht mehr bei ihnen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  PurpleTaiga
2016-01-05T20:17:38+00:00 05.01.2016 21:17
Die Armen :'(
Und der arme Horo, dass Ren auch unbedingt sein Handy ausgeschaltet hatte....

Ich bin sehr gespannt, wie es weiter geht :)


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