Zum Inhalt der Seite

Die Geister die wir riefen...

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Am späten Nachmittag waren Ray und seine Frau noch nicht zurück. Max vermutete, dass er Mariah noch ins Hotel brachte, schließlich war für eine Schwangere wie sie, einkaufen wohl mittlerweile eine Tortur. Sie hatte aber auch eine Wampe bekommen...

Dafür musste Max zusehen wie er Tyson nun alleine beruhigte. Das dessen Bit Beast verschwunden war, ließ ihn nicht mehr los und er war der festen Überzeugung, dass sein Großvater ihn darauf hinweisen wollte.

Dagegen war für Max die Sache klar - Dragoon hatte sich einen neuen Meister gesucht.

Das Bit Beast hatte wohl keine Lust mehr, in einem alten Schuhkarton zu versauern. Mit schlechtem Gewissen dachte er dabei an Draciel, das irgendwo in seiner Sockenschublade lag. Womöglich würde sein Bit Beast sich auch bald verabschieden. Doch selbst wenn, spielte das für Max keine tragende Rolle. Er war keine Dreizehn mehr. Das Leben würde auch so weitergehen. Tyson verstrickte sich aber mittlerweile in lächerliche Verschwörungstheorien und redete aufgebracht vor sich her.

„Opa wollte mir irgendetwas sagen. Vielleicht hat Dragoon uns immer vor Unheil beschützt und jetzt da er weg ist… Er war schon ewig in Familienbesitz! Vielleicht hat ihn jemand gestohlen? Während ich nicht zuhause war…“, bei diesem Gedanken blieb Tyson abrupt im Raum stehen. Zuvor war er rastlos in seinem Zimmer auf und ab gelaufen. „Oh man! Geht die Scheiße von damals schon wieder los?! Ich bin echt zu alt, um vor Cyber Bit Beast und Handlangern der Abtei wegzurennen. Bestimmt steckt Boris dahinter! Dieses miese Aas kann seine linken Nummern einfach nicht lassen!“

„Jetzt komm mal wieder runter...“, brummte Max nur unbeeindruckt.

„Was heißt hier komm mal wieder runter?! Du weißt wie der Kerl drauf ist, Max! Der Typ ist ein Spinner!“, drehte Tyson neben ihm die Lautstärke weiter auf. Max war sich ziemlich sicher, dass er bald einen Gehörsturz bekommen würde, doch damit musste man rechnen, wenn man Tyson Kinomiya zu seinem Freundeskreis zählte. In einer Sache hatte der Sturkopf vor ihm jedoch recht. Boris war der Boogeyman der Beyblade Szene. Die Betonung lag hier allerdings auf dem kleinen, unscheinbaren Wörtchen war.

„Ich glaube kaum, dass Boris dazu noch in der Lage ist.“

„Wieso? Weil er ein sooo herzensguter Mensch ist?!“, brauste Tyson nur weiter auf.

Es ließ Max mit rollenden Augen seufzen.

„Weil er seit drei Jahren tot ist.“

Eine kurze Pause trat ein. Tyson blinzelte ihn mit dümmlichen Blick an. Dann…

„Ist nicht wahr! Wann ist das denn passiert? Der war doch noch gar nicht so alt, oder?“

„Hast du es nicht mitbekommen?“

„Nein. Was denn?“

„Liest du eigentlich nie Zeitung?“

„Komm mir jetzt nicht so. Jetzt sag schon!“

„Na gut. Die Beyblade Welle war damals schon am abebben. Die Sache hat es auch nur in die Klatschspalten geschafft. Ich habe es damals nur nebenbei mitbekommen, weil meine Mum zu der Zeit noch bei der BBA gearbeitet hat. War eine ziemlich makabre Geschichte.“, Max setzte sich auf Tysons Bett und versuchte sich genauer zu erinnern. Nach einer kurzen Denkpause, erklärte er: „Boris hatte vor drei Jahren die Idee ein erneutes Comeback zu starten. Diesmal in den USA. Um Beyblades wieder zum Gesprächsstoff der Gesellschaft zu machen. Die Finanzkrise hat wohl auch ihn ziemlich hart getroffen, denn man munkelte, er habe sein gesamtes Geld in diesen letzten Versuch investiert. Selbstverständlich nicht ohne die üblichen Hintergedanken. Du weißt ja… Weltherrschaft, ein paar Blader einer Gehirnwäsche unterziehen, sich wieder hässliche Kotletten wachsen zu lassen. Naja, über Tote soll man ja bekanntlich nicht schlecht sprechen.“

Max bekreuzigte sich mit einem scheinheiligen Schmunzeln.

„Jedenfalls, um eine lange Geschichte endlich zum Ende zu bringen… Bei einem Testlauf mit dem neuen Team, hatte einer von denen seinen Blade nicht unter Kontrolle. War ja auch ziemlich schwer noch talentierte Leute zu finden. Nach unserem Ausstieg gab es schließlich keine Weltmeisterschaften mehr. Das Interesse der Jugend war wie weggeblasen. Von den BEGA Bladern ließ sich wohl auch keiner mehr zu einem Comeback hinreißen. Die waren ja auch nicht mehr gut auf Boris zu sprechen.“

„Und was ist nun passiert?“

„Naja…“, Max tat mit seiner Faust eine Geste, als würde er einen Stein gegen den Kopf bekommen. „Boris war beim Testlauf auch anwesend. Als der Blade verrücktspielte, hat ihn das Ding direkt an der Schläfe erwischt. Das Teil muss ein ziemliches Tempo draufgehabt haben. Sein Besitzer war wohl zu unerfahren und konnte nicht einmal geradeaus in die Arena zielen. Außerdem weißt du ja wie Boris war. Er konnte nie ehrlich spielen und die Mannschaft war so schlecht, dass er die Blades mit scharfkantigen Ringen aufmotzen ließ, die nicht der Norm entsprachen. Das wurde ihm dann auch zum Verhängnis. Ein normaler Blade aus dem Handel, bekommt ja schon ein gefährliches Tempo drauf, aber zusätzlich messerscharfe Kanten an die Teile zu montieren, war wohl wirklich keine seiner gescheitesten Ideen.“

Tyson blieb die Spucke weg. Mit offenem Mund starrte er Max an. Das war dann wohl Ironie des Schicksals. Erstaunt blinzelte er auf seinen eigenen Blade in der Hand.

„Ich hatte mich schon gefragt, warum die Hersteller die Altersbeschränkung hoch gestuft haben…“

„Tja, Shit Happens. So sagt man jedenfalls bei uns.“

Es war unübersehbar, dass es Max nicht besonders um Boris Leid tat. Wahrscheinlich war er damit nicht der Einzige. Tyson konnte sich gut vorstellen, dass die russische Mannschaft ein Saufgelage veranstaltet hatte. Jeder von ihnen war in der Abtei aufgewachsen, die von Boris strenger Hand geführt worden war, bis die Beamten den Laden dicht machten. Es war absurd, doch in seiner Fantasie sah Tyson die Demolition Boys den russischen Kasatschok tanzen, bei dem man in die Hocke ging und beim Hüpfen, immer abwechselnd ein Bein nach dem anderen ausstreckte. Mit einem Kopfschütteln verscheuchte er die Vorstellung, wie Tala frohlockend um einen Maibaum tanzte. Das war so irritierend…

Verblüfft über das Gehörte, setzte Tyson sich an seinen Schreibtisch und grübelte weiter. Kais Großvater Voltaire – der auch nicht gerade heiliggesprochen gehörte - und Boris Balkov, hatte nun also Gevatter Tod geholt. Zwei seiner hartnäckigsten Gegner waren von der Bildfläche verschwunden und die Auswahl an Verdächtigen damit rapide geschrumpft. Er hätte auch niemand anderem so etwas zugetraut. Natürlich gab es auch andere Gegner, aber die waren nie wieder aus der Versenkung aufgetaucht. Tyson wusste von manchen nicht einmal mehr die Namen. Max erlaubte seinem Freund eine Denkpause. Doch ihm war scheinbar klar, dass Tyson zu keinem Ergebnis kommen würde. Es schien wohl reines Wunschdenken zu sein, mehr hinter dem Schlaganfall seines Großvaters zusehen. Eine bedrohliche Macht, die es auf seine Liebsten abgesehen hatte. Die Tyson bekämpfen konnte. Das war natürlich einfacher als zu akzeptieren, dass Mr. Kinomiya alt wurde.

Und sich irgendwann von dieser Welt verabschieden würde…

Als sein Großvater den Schlaganfall hatte, war Tyson das erst so richtig Bewusst geworden. Dass er eines schlimmen Tages, ohne seinen alten Herrn dastehen würde. Vor seinem inneren Auge, sah er dabei jene Person vor sich, die ihm damals am meisten eine Stütze gewesen war. Kai…

Er erinnerte sich noch, wie beide damals auf der Holzveranda des Dojos saßen, nachdem Kai ihn vom Krankenhaus heimgefahren hatte. Es regnete an diesem Tag und sie schauten lange Zeit nur schweigsam auf den nassen Hof des Dojos. Es war damals gar nicht so viel zwischen ihnen beredet worden. Doch irgendwann vertraute Tyson seine düsteren Überlegungen ihm an.

„Ich will nicht, dass mein Großvater stirbt. Er war immer da. Ich kann mir nicht einmal vorstellen, wie mein Leben ohne ihn sein wird.“

„Das verstehe ich…“

Für eine Sekunde wollte Tyson in seiner verzweifelten Wut fauchen, wie Kai das verstehen könne, bis er den Blick hob und bemerkte, dass der ungewöhnlich traurig schaute. Erst da begriff er. Voltaire war zu der Zeit noch nicht einmal ein Jahr tot. Und von all seinen Freunden, kannte Kai wohl am ehesten die Erfahrung, von einem Großvater aufgezogen zu werden. Auch wenn Tyson ihn nicht gerade um Voltaire beneidet hatte. Um ehrlich zu sein, hielt er überhaupt nichts von ihm und wie Kai diesem grantigen Mistkerl gegenüber loyal bleiben konnte, war ihm wahrlich ein Rätsel geblieben. Tyson war auch nur zur Beerdigung gegangen, um für seinen Freund da zu sein. Auch wenn Kai sie nicht darum gebeten hatte mitzukommen. Der Gedanke, dass er aber während dem Begräbnis alleine sein könnte, war für Tyson unerträglich gewesen. Allerdings kam er nicht umhin sich darüber zu wundern, wie wenig Mitleid er für das alte Hiwatari Oberhaupt empfand. Genaugenommen war Tyson erleichtert gewesen, als der wandelnde Schrecken endlich unter der Erde lag. Auch wenn er das niemals laut ausgesprochen hätte. Er wusste selbst, dass sich solche Gedanken nicht gehörten und war ein wenig schockiert über sich selbst. Dennoch versprach er sich durch Voltaires Tod, dass Kai endlich mehr aufblühte. In all den Jahren, konnte Tyson einfach nie verstehen, wie der ihnen gegenüber so auf Abstand ging, während er seinem Großvater gegenüber irgendwie hörig schien. Dieser alte Mistkerl hatte seinen Enkel geradezu dazu genötigt, in seine Fußstapfen zu treten, vor allem was die Firma betraf.

Und doch war Tyson irgendwie dankbar gewesen, als sie damals auf der Veranda des Dojos saßen und sich wenigstens ein Leidensgenosse fand. Ohnehin entpuppte sich Kai damals als wahrer Segen. Er kannte sich mit dem ganzen Papierkram aus, der aufkam, wenn man einen Pflegefall in der Familie besaß. Etwas womit Tyson hoffnungslos überfordert gewesen war. Dennoch verlor Kai nie die Geduld mit ihm. Eher schien ihn seine Unwissenheit zu amüsieren, denn er riet Tyson, niemals mit Aktien zu spekulieren, wenn er nicht einmal wusste, wie ein Darlehen funktionierte.

Erst Max Worte holten ihn aus seinen Überlegungen.

„Tyson. Ich kann mir denken, dass du momentan ziemlich durcheinander bist.“ er beugte sich vor und sah seinen Freund mit einem verständnisvollen Blick an. „Der wichtigste Mensch in deiner Familie wurde heute in einem Krankenwagen fortgebracht. Aber du solltest dich jetzt wirklich nicht auf irgendwelche Kleinigkeiten fixieren. Ich vermute mal, dass Dragoon einfach einen neuen Herrn gesucht hat. So gesehen ist das auch sein gutes Recht. Er ist zwar nur ein Bit Beast, aber auf Dauer wurde ihm deine Schuhschachtel wohl doch zu langweilig.“

Tyson sah nachdenklich auf sein Blade, strich über die Legierung und sein Blick blieb an dem leeren Chip hängen, wo früher Dragoons Gestalt abgebildet war. Etwas traurig stimmten ihn Maxs Worte schon. Irgendwie bekam er den Eindruck, dass alles was seine Vergangenheit betraf, sich nach und nach verabschiedete.

„Wie wäre es wenn wir im Krankenhaus anrufen?“, fragte Max inzwischen. „Dein Großvater braucht dich jetzt. Vergiss also Dragoon endlich! Entweder er taucht von alleine auf oder eben nicht. Willst du etwa Vermisstenzettel für ein Bit Beast verteilen? Das ist doch kein entlaufenes Haustier, dass man wieder einfangen kann.“

„Aber Opa hat Dragoon gesagt.“, antwortete Tyson. „Du warst nicht da Max. Es war so seltsam. Er hat mich angesehen, als ob er mich warnen wolle. Und diese Haltung in der er gelegen ist. Es sah aus als wolle er sich selbst erwürgen.“

„Das ist doch lächerlich. Man kann sich nicht selbst erwürgen! Man würde vorher bewusstlos werden. Vielleicht war es eine Verkrampfung oder wieder ein Schlaganfall.“

„Ein Schlaganfall bei dem man sich selbst erwürgt? Machst du dich jetzt nicht lächerlich?“

„Ich bin kein Arzt, okay?“, hob Max hilflos die Hände. „Aber ich bin sicher es gibt eine logische Erklärung dafür.“

Max sah seinen Freund eindringlich an. Doch da schoss Tyson die Lösung auch schon durch den Kopf. Er drehte sich auf seinem Stuhl Richtung Schreibtisch, schob Kennys Laptop näher zu sich heran und klappte ihn auf.

„Was machst-…“

„Dizzy? Dizzy, kannst du mich hören?“, fragte Tyson. Es ließ Max hinter ihm genervt stöhnen. „Ich weiß das ich nicht dein geliebter Kenny bin, aber könntest du dich bitte dazu aufraffen mir zu helfen, alte Freundin?“

„Das alt möchte ich doch überhört haben!“, erschallte gleich darauf eine Frauenstimme aus dem Laptop. Dizzy hatte tatsächlich geantwortet. Das war eigentlich selten, denn ein Bit Beast reagierte für gewöhnlich nicht auf die Kommandos eines anderen Bladers. Natürlich gab es in der Vergangenheit Fälle, in denen es zu Ausnahmen gekommen war, doch eigentlich war das die Regel. Dizzy war aber schon immer etwas Besonderes.

Sie war das einzige Bit Beast das in einem Laptop hauste. Zwar schlüpfte sie während Tysons drittem Weltmeisterjahr kurzfristig in einen Blade, um sich auch einmal ins Kampfgetümmel zu stürzen, doch aus irgendeinem Grund hatte Kenny sie wieder in den Laptop gepackt. Wahrscheinlich weil sie als Beyblade nicht so viel getaugt hatte, wie als wandelndes Lexikon. Doch Tyson hätte sich gehütet das laut auszusprechen, denn die Bit Beast Dame konnte recht schnippisch werden. Stattdessen sprach er mit einem verschmitzten Grinsen.

„Das war natürlich nur eine Floskel. Ich kenne keine Frau die nach zehn Jahren noch immer so eine reizende Stimme hat.“

„Du bist ja ein wahrer Charmeur geworden. Endlich hast du gelernt wie man richtig mit Frauen umgeht. Hat dir Hiromi das beigebracht?“

„Nein. Aber ein paar meiner Exfreundinnen. Max, willst du nicht hallo sagen?“

Ein Grummeln war zu hören, doch dann stand Max vom Bett auf und trat zum Schreibtisch.

„Hey Dizzy. Alles klar schöne Frau?“

„Wie es einem eben geht wenn man in einem Laptop steckt. Ihr seid beide so groß geworden. Ich habe euch noch als zwei kleine Rotznasen in Erinnerung. Wenn ich deine Körpergröße mit früher analysiere, bist du um fast vierunddreißig Prozent in die Höhe geschossen, Tyson. Sieht so aus als müsste ich meine Daten aktualisieren.“

Dizzy war nicht nur schnippisch, sondern auch die Ehrlichkeit in Person.

„Seid mir nicht böse, aber wann bringst ihr mich eigentlich zu Kenny zurück? Er fehlt mir…“

„Am Montag. Versprochen, “ antwortete Tyson mit erhobener Hand. „Aber um zum Thema zurückzukommen, hast du mit halbem Ohr mitbekommen, worüber Max und ich gerade gesprochen haben?“

„Naja…“, kam es langsam.

„Naja ist keine Aussage. Kannst du bitte präziser werden?“

Dizzy zögerte mit ihrer Antwort. Doch dann sagte sie: „Ich habe alles gehört. Mein Beileid wegen deinem Großvater. Ich hoffe es geht ihm gut. Weißt du schon etwas über seinen Zustand?“

Tyson verneinte und fühlte sich bei dem Gedanken, dass er noch nicht im Krankenhaus angerufen hatte, etwas schuldig. Aber er wollte das hier noch klären. Erst dann konnte er sich voll und ganz seinem Großvater widmen.

„Ich mag deinen Opa sehr. Wir haben mal auf meinem Bildschirm Schach gegeneinander gespielt. Ich habe jedes Mal gewonnen. Seitdem mag er aber keine Computer mehr, “ kicherte das Bit Beast.

„Ja. Das ist schön.“, antwortete Tyson etwas gelangweilt. Irgendwie bekam er den Eindruck, dass Dizzy vom Thema ablenkte. Um dem Ganzen nun endlich ein Ende zu bereiten, fuhr auch Max jetzt dazwischen.

„Wir wollen dich nicht lange nerven. Kannst du dir aber vorstellen, weshalb Dragoon verschwunden ist? Tyson glaubt mal wieder eine riesige Verschwörung hinter der ganzen Sache. Als ob er momentan nicht schlimmere Sorgen hätte...“

Beim letzten Teil sah er Tyson mit spöttisch aufgezogener Braue an, der nur verächtlich schnaubte. Doch Dizzy blieb stumm. Max dachte sie bräuchte etwas Zeit, aber als nach einer gefühlten Ewigkeit immer noch keine Antwort kam, fragte er: „Bist du noch da?“

„Ja.“

„Dann antworte doch bitte auf meine Frage.“

„Ich kann nicht.“

„Warum?“

„Weil ich Angst habe…“
 


 

*
 

Die beiden Männer brauchten einige Anläufe um Dizzy so weit zu bekommen, ihr Schweigen zu brechen. Doch das Bit Beast blieb lange Zeit recht hartnäckig.

„Wovor hast du Angst?“

„Das kann ich nicht sagen.“

„Warum nicht?“

„Ich will nicht.“

Immer wieder redeten Max und Tyson auf sie ein. Bis sie sich schließlich auf einen Kompromiss einließ. Einen sehr merkwürdigen…

Zuerst einmal bestand Dizzy darauf, dass alle anwesend waren. Sie wollte sich keinesfalls wiederholen. Tyson ging das zwar gegen den Strich, aber er wollte die Wartezeit nutzen, um im Krankenhaus anzurufen und nach dem Zustand seines Großvaters zu fragen. Als zweitens verlangte sie, Tysons Blade schnellstmöglich aus dem Haus zu entfernen. Die beiden Männer hatten sich fragend angeschaut, aber Dizzy versprach ihnen Antworten, sobald Dragoon verschwunden und alle anwesend waren. Ein paar Minuten später schritt Tyson hinaus zum kleinen Zen Garten seines Großvaters und vergrub seinen Blade unter einer dicken Schicht Kies. So konnte er sicher sein, dass keine Streuner ihn fanden und Dragoon später wieder hereinholen, sobald Dizzy fertig war. Was die Aufregung darüber sollte, konnte er ohnehin beim besten Willen nicht verstehen. Erst danach erledigte er den Anruf im Krankenhaus. Mit schweißnassen Händen hatte er die Nummer des städtischen Hospitals gewählt und mit einem dicken Kloß im Hals, ließ er sich zur Intensivstation durchstellen. Die Krankenschwester musste erst noch den Zustand beim Arzt erfragen. So verweilte Tyson einige Minuten, mit geschlossenen Augen am Hörer und betete zu allen Göttern seinem Großvater möge es bessergehen, während von der anderen Seite nur das Lied der Warteschleife erklang. Schließlich meldete sich der zuständige Arzt persönlich zu Wort.

„Guten Tag Mr. Kinomiya. Dr. Yamada am Apparat.“

„Guten Tag. Tut mir leid falls ich störe, aber ich wollte nach meinem Großvater fragen. Sein Name ist Kinomiya. Er ist heute Morgen eingeliefert worden.“

„Selbstverständlich. Ich erinnere mich.“

Der Arzt klang freundlich und dass er so ruhig sprach, war Balsam für Tysons aufgereizte Seele. Es beruhigte ihn, auch wenn ihn der Gedanke beschlich, dass dieses Verhalten auf den Erfahrungen des Arztes geschult war. Womöglich gehörte es zum Lehrstoff eines jeden Medizinstudenten, wie man Angehörige beruhigte, auch wenn die Lage noch so prekär war. Doch seine Befürchtungen wurden gleich darauf zerschlagen.

„Ich kann ihnen mit Freuden sagen, dass ihr Großvater außer Lebensgefahr ist. Sie dürfen beruhigt sein.“

Tyson lachte erleichtert auf. Es war eine der besten Nachricht an diesem ansonsten furchtbaren Tag.

„Das ist wunderbar!“, er fuhr sich durchs Haar. Für eine Sekunde konnte er sein Glück kaum fassen. Dann würde es wohl bei diesem kurzen Schrecken bleiben. „Aber was hatte Großvater? Einen Schlaganfall? Ein Herzinfarkt?“

„Nun, was das angeht sind wir uns hier nicht einig. Ehrlich gesagt hat ihr Großvater für einigen Trubel gesorgt.“

Tyson zog skeptisch die Augenbrauen zusammen und horchte auf.

„Als ihr Großvater eingeliefert wurde, haben wir sofort seine letzte Akte angefordert. Da er vorgeschädigt ist, ging ich zuerst davon aus, dass es sich um einen weiteren Schlaganfall handelt. Allerdings haben seine Werte ergeben, dass sein Gehirn vollkommen in Takt ist. Was wir uns auch noch nicht erklären können ist seine starke Zyanose.“

„Oh man, bitte kein Fachchinesisch...“

„Um es verständlicher auszudrücken, eine Zyanose tritt in der Regel bei einer Unterversorgung des Blutes mit Sauerstoff auf. Zum Beispiel bei einem geringen Sauerstoffgehalt in der Atemluft oder bei einer kranken Lunge. Deshalb trat auch die bläuliche Färbung auf. Allerdings, als wir ihren Großvater untersucht haben, fanden wir keine Anzeichen für organische Schäden und ich bezweifle, dass in seinem Zimmer plötzlich ein Vakuum entstanden ist.“

Obwohl Dr. Yamada sicherlich versucht hatte, sich so leicht wie möglich auszudrücken, kam Tyson nicht ganz mit. Von all dem Gelaber von Sauerstoff und organischen Schäden, fühlte sich sein eigener Kopf an, wie ein luftleerer Raum.

„Er lag in einer furchtbar verkrampften Haltung als wir ihn fanden.“, berichtete Tyson. „Es klingt etwas seltsam, aber er sah aus, als würde er sich selbst erwürgen.“

„Das kann ich nicht beurteilen. Ich war nicht der Ersthelfer. Aber das kommt mir doch sehr unwahrscheinlich vor. Seine Muskeln wären erschlafft, sobald er von der eigenen Strangulation bewusstlos geworden wäre. Und unter uns… das klingt tatsächlich absurd.“

„Das weiß ich auch. Kann ich ihn heute noch sehen?“

„Nein“, kam die entschiedene Antwort. „Ihr Großvater muss sich ausruhen. Er ist noch nicht ansprechbar. Er hat lediglich das Schlimmste überstanden. Seit er in ihrem Haus zusammengebrochen ist, hat er nicht mehr das Bewusstsein erlangt. Sie könnten demnach nicht mit ihm sprechen.“

„Oh. Schade.“, meinte Tyson betrübt. Dr. Yamada hörte wohl seine Enttäuschung heraus, denn in aufmunterndem Ton versprach er. „Wenn es ihrem Großvater bessergeht, werden wir sie auf der Stelle informieren. Ist das eine zufriedenstellende Nachricht, Mr. Kinomiya?“

Ja. Das war immerhin etwas…
 


 

*
 

Als Dr. Yamada nach diesem Gespräch auflegte, entrang sich seiner Kehle erst einmal ein tiefes Seufzen. Das hier war eine der Aufgaben in seinem Beruf, auf die er gerne verzichten würde. Im Gedanken versunken legte er die Patientenakte auf den Tresen der Rezeption und blätterte sie durch, studierte einige Bemerkungen der letzten Ärzte. Es mussten weitere Untersuchungen durchgeführt werden. Andernfalls kam er nicht voran. Diese verdammte Zyanose konnte er sich einfach nicht erklären. Dr. Yamada wollte sich gerade zu einer weiteren Visite aufmachen, als er an der Rezeption ein Gespräch aufschnappte. Ein älterer Mann mit ergrautem Haar, beugte sich über den Tresen und fragte die Krankenschwester dahinter, ob sie ihm Auskunft über den Aufenthaltsort des leitenden Arztes, im Fall Mr. Kinomiya Senior erteilen könne. Daraufhin nickte sie direkt auf Dr. Yamada und bedeutete ihm mit einem Winken näherzukommen.

Dem Arzt schwante Böses. Er kannte diesen Mann. Kato war Inspektor der Polizeibehörde Tokio und für den Bereich häusliche Gewalt zuständig. Selbstverständlich machte der gute Mann auch nur seine Arbeit, aber er fungierte im Krankenhaus gerne als Sturmkrähe und war deshalb ungerne gesehen. Als der Inspektor auf ihn zutrat und ihm zur Begrüßung die Hand reichte, schlich sich ein wissendes Lächeln auf sein gealtertes Gesicht.

„Ich sehe schon, Dr. Yamada… Sie sind nicht erfreut über meinen Besuch.“

„So unhöflich es auch klingt, aber ja. Wenn sie auftauchen liegt irgendetwas im Busch.“

„Das ist nicht meine Schuld.“

„Ich weiß. Aber wenn ich die Wahl hätte, eine verprügelte Ehefrau oder einen besoffenen Idioten, der bei Glatteis auf dem Gehweg ausgerutscht ist zu behandeln, würde ich den Säufer nehmen. Ersteres deprimiert mich und lässt mich den Glauben an die Menschheit verlieren…“

„Das Problem haben wir beide“, seufzte der Inspektor. Der Geruch nach kaltem Zigarettenqualm klebte entweder an ihm, oder an seiner Jacke. Nichts worauf Yamada besonders scharf war. Da sprach Kato auch schon weiter. „Letztendlich muss jeder von uns aber seine Arbeit machen. Ich will sie nicht lange aufhalten, deshalb bringen wir unser Gespräch doch sofort hinter uns und hoffen beide, dass wir uns so schnell nicht wiedersehen.“

„Ist das ein Versprechen?“

„Ein ehrlicher Wunsch. Mehr kann ich ihnen bei der aktuellen Kriminalitätsrate in dieser Stadt nicht zugestehen.“

Traurig aber wahr. Erst gestern musste Dr. Yamada einen verprügelten Jungen behandeln, der von seinen Klassenkameraden aufs übelste drangsaliert wurde, bis er unter den Schlägen und Tritten zusammenbrach. Inspektor Kato griff inzwischen in die Innentasche seiner braunen Jacke und zog ein kleines Notizbuch hervor.

„Mir ist zu Ohren gekommen, dass sie Mr. Kinomiya behandeln.“

„Das stimmt. Gibt es ein Problem?“

„Ich bin aus reiner Formalität hier. Um ehrlich zu sein, hoffe ich nur dass es sich dabei um einen unglücklichen Zufall handelt. Eine Nachbarin hat angeben, dass einige Stunden vor Mr. Kinomiyas Einlieferung, im Haus die Fetzen flogen. Es soll ziemlich laut zugegangen sein und man hätte den alten Mann durch die ganze Nachbarschaft schimpfen hören. Er soll ziemlich erbost über seinen Enkel gewesen sein.“

Yamada zog die Brauen tief ins Gesicht. Der Enkel hatte sich am Telefon voller Sorge gegeben. Jetzt erfuhr man, dass er sich mit dem alten Mann kurz zuvor in die Wolle gekriegt hatte. Wieder etwas das er an seinem Beruf hasste. Man wusste nie aus wem ehrliche Trauer sprach. Manche Menschen konnten sich unglaublich gut verstellen.

„Und von mir möchten sie jetzt wissen, ob ich etwas Ungewöhnliches gefunden habe?“

„Richtig.“

Er kratzte sich unangenehm berührt im Nacken. Das passte ihm gar nicht, doch wenn ein Gewaltverbrechen vorlag, musste er zugunsten seines Patienten handeln.

„Ehrlich gesagt… Da ist tatsächlich etwas.“

„Wie bitte?“, der Inspektor schien überraschter als er.

„Der alte Mann wies eine Zyanose auf. Vollkommen untypisch für den vorherigen Krankheitsverlauf. Wir können uns noch nicht erklären wie das passiert ist.“

Sofort notierte der Inspektor seine Aussage. Er hatte genug üble Fälle auf dem Tisch gehabt, um zu wissen, was eine Zyanose war.

„Vorheriger Krankheitsverlauf. Hmm… Er war also vorgeschädigt?“

„Schlaganfall vor drei Jahren.“

„Hat er Tabletten genommen?“

„Bestimmt.“

Dr. Yamada blätterte in der Akte und sagte dem Inspektor den Namen des Medikaments.

„Kann man das als Ursache ausschließen? Verschreiben sie es ohne Bedenken?“

„Ja. Da lege ich meine Hand ins Feuer. Eine Zyanose ist noch nie als Nebenwirkung aufgetreten. Würde man andernfalls auch gar nicht auf den Markt lassen.“

„Gibt es Medikamente die dazu führen?“

„Sie meinen, ob absichtlich die falschen Tabletten bekommen haben?“

„Wäre doch möglich?“

„Und sie verdächtigen den Enkel.“

„Mitunter. Ich werde den näheren Personenkreis noch überprüfen. Vor allem aber wie es finanziell aussieht. Die meisten Morde an Menschen dieses Alters passieren aus Überforderung oder schlichtweg aus Habgier. Sie wären überrascht, wie schnell der nette Herr von nebenan, den Tod seiner gebrechlichen Mutter herbeisehnt, wenn er erstmal erfährt, wie viel sie ihm hinterlässt. Es ist ein Trauerspiel.“

Darauf konnte der Arzt nur nicken. Das war es wirklich.

„Fällt ihnen noch etwas Ungewöhnliches auf?“

Dr. Yamada überlegte, doch verneinte schließlich. Daraufhin blätterte Inspektor Kato die Seite seines Notizbuches um und kritzelte auf die leere Seite ein paar Nummern. Anschließend riss er geräuschvoll das Blatt heraus.

„Falls ihnen noch etwas Ungewöhnliches einfällt, können sie mich unter einer dieser beiden Nummern erreichen. Die zweite ist meine private Hausnummer.“

„Ich bin mir sicher, dass ich sie nicht brauchen werde…“

„Das hoffe ich. Aber falls doch, achten sie darauf, dass sie mich nicht während dem Spiel der Hanshin Tigers gegen die Yomiuri Giants anrufen.“
 


 

*
 

Es begann bereits zu dämmern als Ray alleine in den Dojo kam. Vollbepackt mit Einkaufstüten, aber ohne seine Frau im Schlepptau. Max hatte damit richtig vermutet, dass er sie noch ins Hotel begleiten würde, auch wenn seine Freunde nicht so recht wussten, ob es ein gutes Zeichen war, dass er bei seiner Rückkehr so nachdenklich wirkte. Mit dem Kopf schien er jedenfalls nicht bei ihnen zu sein, erst nachdem sie ihm erklärten, dass es etwas mit Dizzy zu besprechen galt. Da schoss Rays linke Braue argwöhnisch auf.

Außerhalb von Kennys Reichweite, hatte die Bit Beast Dame ihnen selten etwas zu sagen. Vermutlich war es deshalb sogar besser, wenn Mariah nicht anwesend war, denn Dizzy schien nicht viel Wert auf unerwünschte Zuhörer zu legen. Als die Sonne untergegangen war, stapften die drei Männer durch die dunklen Gänge des Dojos, hinauf in Tysons Zimmer. Max ging voran und schaltete das Licht an, während Tyson sich wieder vor den Schreibtisch setzte, um den Laptop einzuschalten. Seine Freunde nahmen inzwischen auf den traditionellen Tatami-Sitzkissen auf dem Boden Platz, die Tyson für Besucher im Raum liegen hatte. Ohne Umschweife kam der auch sofort zur Sache, als der Bildschirm auflebte.

„Okay Dizzy. Mein Blade ist draußen im Garten und Ray auch hier. Du kannst also anfangen.“

Einen Moment blieb es still. Da hörten sie Dizzy erstaunt sagen: „Aber… Wo ist Kai?“

„Kai? Ich wusste nicht das du ihn auch gemeint hast?“

„Aber natürlich habe ich das! Das ist doch auch für ihn wichtig.“, entrüstete sie sich prompt. „Mir wäre es lieber wenn ich mich ganz heraushalten könnte! Auf eine zweite Erläuterung kann ich gut verzichten. Ihr habt ja keine Ahnung in was für eine Gefahr ich mich hier begebe!“

„Gefahr? “ fragte Ray und sah verständnislos zu Max, der ihm bedeutete ruhig zu bleiben. Doch er ignorierte ihn. „Wovor hast du bitte schön Angst? Du tust gerade so als würde dir jemand nach dem Leben trachten…“

„In gewisser Weiße stimmt das ja auch! Jedenfalls wenn herauskommt, dass ich zu viel plappere.“

Eigentlich hatte Dizzy schon immer viel geplappert, doch die jungen Männer waren klug genug, um diese Randbemerkung für sich zu behalten. Ray verschränkte inzwischen ungläubig die Arme vor der Brust und sah schnaubend zum Laptop.

„Du bist ein Bit Beast. Ein unsterbliches Wesen das nicht zerstört werden kann. Das Schlimmste was passieren könnte wäre das dein Laptop einen Trojaner kriegt. Und selbst dann könntest du jederzeit in dein Blade schlüpfen.“

„Und genau das ist die vollkommen falsche Denkweise! Ich hatte dich wirklich intelligenter in Erinnerung. Wie enttäuschend…“

Dieser Kommentar schlug Ray offensichtlich auf den Magen, denn er schnalzte einmal verächtlich, während seine Brauen sich zornig zusammenzogen. Sein Mund öffnete sich zu empörten Widerworten, doch bevor er zu einem Kontra auch nur ansetzten konnte, fuhr Tyson dazwischen, um unnötige Diskussionen zu vermeiden.

„Tut mir leid, Dizzy. Kai wird nicht kommen.“, er kratzte sich unangenehm berührt am Nacken. „Wir sind vor kurzem etwas heftiger aneinandergeraten.“

„Das war doch früher auch nie anders. Holt ihn gefälligst her! Das ist auch für ihn wichtig.“

„Kai will nichts mehr mit uns zu tun haben“, erklärte Max von seinem Platz aus. „Ich weiß nicht wovor du Angst hast, aber du musst auf ihn verzichten. Wir könnten im Moment betteln so viel wir wollen, er würde uns keine Sekunde zuhören.“

Das Bit Beast blieb eine ganze Weile stumm. Tyson dachte bereits, sie hätte sich aus Trotz ausgeklinkt, doch dann seufzte sie und meinte resignierend: „Na gut. Aber ich habe wirklich kein gutes Gefühl dabei. Wo fange ich bloß am besten an…“

Dizzys Stimme verstummte in einer kleinen Denkpause. Zumindest schlossen die jungen Männer es aus ihrem Schweigen. Nach kurzer Zeit fuhr sie aber auch schon fort.

„Ihr drei seid doch erfahrene Blader. Die Technik eines Blades ist sicherlich nichts Neues für euch. Aber wie sieht es mit dem Wissen über eure eigenen Bit Beasts aus?“

„Ich kenne Dragoon in und auswendig“, antwortete Tyson, mit stolz geschwellter Brust.

„Und doch hattest du keine Ahnung, dass er verschwunden ist. Ihr beide müsst ein Herz und eine Seele sein…“

Ihren ständigen Sarkasmus hatte Dizzy in den letzten Jahren wohl nicht abgelegt. Tyson biss sich ertappt auf die Unterlippe, denn leider traf sie damit voll ins Schwarze.

„Wisst ihr noch als Kai in Russland seinen kleinen Seitensprung zu den Demolition Boys hatte? Kurz darauf erschien Tysons Vater und hat euch einige seiner Entdeckungen über meine - nennen wir sie mal Verwandtschaft - präsentiert. Wie ihr deshalb schon wissen solltet, sind wir Bit Beasts uralte Wesen. Aber wenn ihr uns mit einem Wort beschreiben müsstet, wenn ihr uns definieren müsstet - als was für Wesen würdet ihr uns einstufen?“

Nur Ray dachte ernsthaft über diese Frage nach. Er verschränkte die Arme vor der Brust, senkte die Lider und sinnierte in sich hinein. Dagegen schienen Tyson und Max zu glauben, es handle sich hier um eine Quizshow, denn sie riefen wild durcheinander ihre Antworten in den Raum.

„Tiere!“

„Falsch…“

„Mutanten!“

„Ich bitte dich...“

„Ähm… Elfen? Oder nein, das klingt lächerlich.“

„Du sprichst ein wahres Wort, Max.“

„Mutanten!“

„Hör auf mit deinen blöden Mutanten, Tyson!“

„Aber was ist mit den Cyber Bit Beasts? Die waren doch Mutanten. Da verwette ich meine Werkstatt darauf!“

„Bit Beasts sind keine Mutanten! Merk dir das!“

„Geister?“

Die Antwort kam so ernst von Ray, dass seine Freunde neben ihm verdutzt verstummten. Tatsächlich fragten sich beide, weshalb sie nicht eher auf diese Idee gekommen waren und wie nicht anders zu erwarten, erwiderte Dizzy: „Wir haben einen Gewinner. Glückwunsch!“

Ray ging nicht weiter auf ihren Spott ein, sondern nickte nur knapp. Er hatte wohl aus reiner Intuition geantwortet. Eigentlich glaubte keiner von ihnen an Geister, auch wenn sie als Jugendliche immer der Meinung gewesen waren, dass Bit Beasts etwas Gespensterhaftes an sich hatten. Man konnte sie nicht berühren, ihre mysteriöse Art. Vieles sprach also dafür.

„Na schön. Dann hätten wir das geklärt.“, sprach Ray unbeeindruckt. „Was hat das aber alles mit Tysons Großvater zu tun?“

„Dazu komme ich jetzt.“, antwortete Dizzy und begann zu erzählen. „Wir Bit Beasts sind tatsächlich Geister. Nicht die Ketten rasselnde Version aus albernen Schauermärchen, sondern mehr naturverbundene Exemplare. Jedem Bit Beast steht ein Bereich eurer Umgebung zu. Wir sind eigentlich überall. Nur bleiben wir meistens eben unbemerkt. Zum Beispiel beherrscht Talas Wolborg über Eis und Schnee, während Brooklyns Zeus die Dunkelheit kontrolliert. Wir können uns sogar vermehren. Nicht wie ihr Menschen, aber trotzdem ist es möglich. Auch nicht durch künstliche Befruchtung, Tyson! Schluck die blöde Frage gefälligst hinunter!“

Prompt klappte dessen Mund wieder zu und er schielte ertappt zur Seite.

„Genau wie bei euch Menschen gibt es auch bei uns Generationen. Ich beispielsweise bin noch sehr jung. Mein erster Lebenstag begann mit der Erfindung des ersten elektronischen Gerätes. Deshalb bin ich in der Lage in einem Laptop zu hausen… Nicht ganz freiwillig zwar, aber naja, das lassen wir jetzt mal außen vor. Dann gibt es noch Exemplare, die sind so alt wie die Welt und stellen den Ursprung vieler weiterer meiner Art da. Ihr könnt euch dass wie die Geschichte von Adam und Eva vorstellen. Am Anfang dieses Planeten gab es nur wenige von uns. Die teilten ihre Aufgaben immer mehr in kleinere Bereiche auf, die dann wiederum ein anderes Bit Beast übernahm. Dabei entstanden noch mehr von unserer Sorte. Dem Bit Beast welches das Wasser kontrolliert, ist Wolborg beispielsweise untergeordnet. Ohne Wasser, kein Eis. Logisch, oder?“

Einstimmiges Nicken ging durch die Runde.

„Diese uralten Bit Beasts erkennt man an ihrer unglaublichen Stärke. Gegen eine solche Kraft komme ich nicht einmal ansatzweise an. Jede meiner Attacke wäre ein Ziepen gegen den kleinen Zeh.“, Dizzy gab ein wehmütiges Seufzen von sich. „Es macht mich traurig das einzugestehen, aber als Kämpferin habe ich noch nie getaugt. Dabei hätte ich Kenny so gerne stolz gemacht.“

Es kam in einem so melancholischen Ton, dass sie den jungen Männern Leid tat. Das ein Bit Beast auf diese Art und Weise fühlte war ihnen neu. Keiner hätte erwartet, dass sie etwas wie Enttäuschung und Trauer empfinden konnte. Oder sogar Scham. Max dachte wohl er sei verpflichtet etwas Aufmunterndes zu sagen, denn er sprach: „Du bist dafür eine ausgezeichnete Ratgeberin. Ohne deine Hilfe hätten wir mehr als einmal alt ausgesehen. Du bist eben in einem anderen Bereich begabt…“

„Das hast du lieb gesagt. Aber unter meines Gleichen zählt das nicht viel. In unserer Hierarchie bilden Bit Beasts wie ich das Schlusslicht. Gegen die alte Generation komme ich nicht an. Wenn sie also herausfinden, dass ich euch helfe...“

„Warum denn? Du hast uns sonst auch immer geholfen. Warum darfst du es jetzt nicht?“, brach die Frage aus Tyson heraus.

„Weil ich vermute, dass dein Großvater von einem der Uralten angegriffen wurde…“

„Was für Uralten?“

„Die uralten Bit Beasts. Die aller erste Generation.“

Stille kehrte ein. Max und Ray warfen sich ungläubige Blicke zu, bis letzterer den Kopf schüttelte und ein freudloses Lachen von sich gab.

„Das ist doch ein doofer Scherz?“, sprach er. „Ein Bit Beast soll Tysons Großvater angegriffen haben? Noch nie, wirklich noch nie, habe ich davon gehört, dass ein Bit Beast einen Menschen außerhalb einer Arena angreift!“

„Nur weil du es nie gehört hast, ist es nicht unmöglich. Menschliches Wissen ist doch sehr stark eingeschränkt.“

„Es war weit und breit kein Bit Beast in der Nähe, als ich den Raum betreten habe! Mr. Kinomiya war alleine im Zimmer als Mariah und ich ihn fanden. Warum sollte ihn außerdem eines angreifen? Er ist kein Blader, sondern ein alter Kendomeister im Ruhestand. Und ich bezweifle mal stark, dass er auf seine alten Tage noch damit anfangen will.“

„Wenn Bit Beasts nicht gesehen werden wollen, dann werden sie es auch nicht!“, Dizzy klang nun recht gereizt. Offenbar ärgerte sie Rays Verhalten. „Dieses Phänomen hatten wir doch auch schon bei Hiromi! Hast du vergessen wie schwer sie sich zu Anfang getan hat, eines zu sehen? Aber was den Angriff angeht… Wie gesagt, es ist erst Mal nur eine Vermutung. Ich weiß lediglich was man sich unter meinesgleichen erzählt.“

„Vermutungen helfen uns ni-… Moment. Unter deinesgleichen erzählt?“, fragte Tyson und blinzelte verstört auf den Bildschirm. „Ihr Bit Beasts redet miteinander?!“

„Natürlich. Dachtest du wir schlagen uns nur gegenseitig die Köpfe ein?“

Tyson überlegte kurz. Dann antwortete er wahrheitsgetreu mit einem: „Ja.“

„Warum überrascht mich diese Antwort nicht?“, kam die schnippische Bemerkung. „Wir haben mehrere Wege miteinander zu kommunizieren. Einige Methoden sind euch Menschen gar nicht bekannt.“

„Ist ja schon gut!“, gab Max ungeduldig von sich. Ihn hielt es nicht mehr auf seinem Sitzplatz. Langsam erhob er sich und trat an den Schreibtisch, um Dizzys elektronische Stimme besser zu verstehen. Er lehnte sich an die Tischplatte und sagte: „Seit du angefangen hast zu erzählen, war schon mehrmals die Rede von der alten Generation. Angenommen du hast Recht und eines dieser Bit Beasts hat tatsächlich Tyson Großvater angegriffen, was wären ihre Beweggründe? Immerhin hat Ray in diesem Punkt schon Recht. Außer als Zuschauer, hat Mr. Kinomiya doch nie etwas mit dem Bladen zu tun gehabt. Außerdem hatte ich Bit Beasts immer nur als friedliebende Wesen in Erinnerung…“

Dizzy zögerte lange mit ihrer Antwort.

„Ihr könnt euch nicht denken wer die Uralten sind?“

„Nein. Das interessiert mich auch nicht.“, Tysons Geduldfaden war bis zum Zereisen angespannt und genervt jammerte er. „Hör auf um den heißen Brei zu reden! Ich will wissen warum diese Mistviecher meinen Opa angegriffen haben!“

„Diese Mistviecher sind eure eigenen Bit Beasts!“

„WAS?!“, kam es wie im Chor. Es kehrte eine geschockte Pause ein.

In Tysons, Maxs als auch in Rays Brust zog sich etwas entsetzt zusammen. Keiner der jungen Männer konnte glauben was Dizzy ihnen da sagte. Ihre eigenen Bit Beasts, ihre treuen Begleiter aus Kinderzeiten, sollten tatsächlich einen alten Mann angegriffen haben? Diese Geschöpfe waren ihre Seelenverwandten, hatten ihr Innerstes widergespiegelt und wenn sie abhandengekommen waren, hatte man um sie getrauert, wie um einen verunglückten Angehörigen. Diese Wesen waren loyaler als manche ihrer Freunde, Bekannte und sogar Familienmitglieder. Die Zweifel lagen ihnen ins Gesicht geschrieben, genau wie der Unwille das Gehörte zu glauben und wieder kam ein trauriges Seufzen von Dizzy.

„Oh Jungs… Warum musstet ihr es auch so weit kommen lassen? Wie konntet ihr nur eure eigenen Bit Beasts so vernachlässigen.“, es lag ein vorwurfsvoller Ton in ihrer Stimme. „Ihr ward doch früher auch nicht so. Die Bindung die ihr zu ihnen gepflegt habt, war geradezu vorbildlich. Aber jetzt…“

„Wir sind keine Kinder mehr!“, empörte sich Ray und sprang nun auch auf. Nach dem Schock verspürte sein Körper wohl das Bedürfnis, sich in irgendeiner Art zu entladen und wenn es nur durch die hektischen Schritte geschah, die er im Raum machte.

„Ich habe eine schwangere Frau daheimsitzen, von deren Kind ich nicht einmal weiß, ob es mir gehört! Meine Ehe geht in die Brüche, ich habe vor kurzem die Scheidung eingereicht! Mir gehen dutzende andere Dinge durch den Kopf als irgendein Spielzeug!“

„Wie kannst du Driger nur als Spielzeug bezeichnen?“

„Oh verdammt nochmal! Du weißt doch genau wie das gemeint ist! Ich mag ihn, aber im Moment kommt er wirklich an letzter Stelle!“

„So siehst du das also?!“

Noch nie hatten die Männer Dizzys Stimme so wütend erlebt. Sie überschlug sich förmlich. Jeder Ton bebte vor Zorn und Max fuhr erschrocken von der Schreibtischplatte zurück, als der Bildschirm ihres Laptops sich rot verfärbte. „Spielzeuge?! Du benutzt uns ein paar kümmerliche Jahre deines Lebens und wenn sich keiner mehr dafür interessiert, legst du dein Blade in einer stinkenden Mottenkiste ab?! Oh ich könnte dich… Deine Ignoranz ist einfach unglaublich! Hätte ich Hände, würde ich dir links und rechts eine verpassen!“

„Schon gut! Nun bleib doch ruhig, ich habe es nicht so gemei-…“

„Natürlich hast du es so gemeint, Ray! Wisst ihr was? Alles was euch in Zukunft widerfahren wird geschieht euch zu recht! Ich dachte ich wäre euch der alten Zeiten willen etwas schuldig, aber für euch setzte ich mein Dasein sicherlich nicht aufs Spiel!“

„Warte Dizzy!“, bevor das wütende Bit Beast sich ausklinken konnte, fuhr Tyson dazwischen. Mit flehendem Blick schaute er auf den Monitor, auf dem Dizzys Stimme mit einem Multi Media Player projiziert wurde. „Dragoon war mein Freund! Er war seit Jahren in unserem Familienbesitz. Warum tut er meinem Großvater dass also an? Wenn wir so wenig von unseren Bit Beasts wissen, dann hilf uns sie zu verstehen!“

„Euch ist nicht mehr zu helfen!“

„Ich dachte du magst meinen Großvater? Tut es dir nicht leid um ihn?“, setzte Tyson nach. „Wenn du es nicht für uns tust, dann denk doch bitte an ihn! Was würde Kenny sagen, wenn er dich jetzt hören würde?“

Tyson war sich bewusst das seine Worte klangen, als wäre Kenny über den Jordan gegangen, aber wenn man bedachte wie viel der Chef in der letzten Nacht gebechert hatte, traf die Wortwahl ins Schwarze. Tatsächlich schien er mit diesen Sätzen sogar auf fruchtbaren Boden zu stoßen.

„Oh, ihr! Ihr könnt von Glück reden, dass Kenny so sehr an euch hängt! Mich hat er immer mit Fürsorge überschüttet, da wäre es von euch nicht zu viel verlangt gewesen, euren Bit Beasts ein paar Streicheleinheiten zu geben!“

Aus Angst Dizzy könnte bei Widerworten schnippisch reagieren, kamen keine Einwände mehr ihnen. Stattdessen fragte Max etwas zaghaft: „Bist du dir sicher, dass auch Draciel dabei war?“

„Nein.“, kam die Antwort knapp und Max atmete erleichtert aus. „Ich kann euch nur so viel sagen: Jedes eurer Bit Beasts ist verdammt wütend. Sowohl Dragoon, Driger, Draciel als auch Dranzer. Ob sie alle zusammen unter einer Decke stecken weiß ich nicht, aber da Dragoons Blade im Haus war, ist es wohl am naheliegendsten, wer für den Angriff verantwortlich ist.“

Dann sagte Dizzy mit einer gehörigen Portion Spott: „Ihr seid mir vielleicht schöne Weltmeister. Rühmt euch mit großen Taten und starken Blades, habt aber keinen Schimmer über die Wünsche und Bedürfnisse eurer Bit Beasts.“

„Was wünscht sich denn ein Bit Beast?“

„Nun, die Uralten wünschen sich vor allem Anerkennung und Respekt. Sie haben jahrelang für euch gekämpft und sich mit ihren Artgenossen angelegt. Glaubt ihr tatsächlich, dass sie dafür nicht eine Gegenleistung verlangen? Was ist ein Blader schon ohne ein Bit Beast? Nichts! Oder könnt ihr mir Jemanden nennen, der es in den letzten Jahren ohne ein Bit Beast, ganz nach oben geschafft hat? In dem Moment, in dem ihr eine Verbindung mit einem Bit Beast eingeht, seid ihr ein Leben lang an sie gebunden und dass ihr sie einfach fallen gelassen habt, bringt sie verständlicherweise zum Toben. Eure Bit Beasts sind so alt wie dieser Planet. In den frühen Anfängen eurer Zivilisation wurden sie sogar verehrt. Könnt ihr euch vorstellen, wie erniedrigend es für so stolze Geschöpfe sein muss, ausgerechnet von vier Rotzbengeln, wie eine heiße Kartoffel fallen gelassen zu werden?“

Der letzte Satz schallte noch lange nach im Raum, ließ sie mit düsteren Überlegungen zurück. Vor allem Tyson war nicht wirklich klar gewesen, dass sein Bit Beast so wichtig war. Zwar stellte sein Vater Nachforschungen in diesem Bereich an, hatte auch herausgefunden das ältere Zivilisationen bereits von deren Existenz wussten, doch so richtig weitergekommen war er seit damals, mit seinen Ausgrabungen nicht. Es war auch länger her, seit Tyson mit seinem mit Abwesenheit glänzenden Erzeuger gesprochen hatte. Der letzte Stand der Ausgrabung war, dass man niemanden mehr fand, der sie überhaupt noch finanzieren wollte. Auch hier hatte die Finanzkrise ihre Spuren hinterlassen. Tyson rieb sich erschöpft die Augen und schüttelte erschüttert den Kopf.

Dragoon. Sein Dragoon…

Dieser mächtige Drache der ihm immer zur Seite gestanden hatte. Ausgerechnet sein eigenes Bit Beast sollte seinen Großvater angegriffen haben. Das war eine furchtbar bittere Pille für Tyson. Es fühlte sich an als wäre ihm hinterrücks ein Dolch in den Rücken gerammt worden. Wie ein Verrat. Dann…

Langsam aber stetig, ebbte die Enttäuschung ab und machte seiner Wut Platz. Dragoon war es nur darum gegangen, ihn für seinen verletzten Stolz zu bestrafen, doch sein Großvater hätte beinahe mit dem Leben bezahlt.

Na gut, Tyson hatte keine Ahnung wie ein Bit Beast dachte, fühlte oder was es sich wünschte, doch das Dragoon keinen Halt davor machte, ein Menschenleben auszuradieren, nur weil er sich in seiner Eitelkeit angegriffen fühlte, war schlichtweg unverzeihlich.

Ekel. Das erste Mal in seinem Leben ekelte ihn sein Bit Beast an.

„Das ist doch einfach nicht zu fassen“, zischte Tyson zwischen gefletschten Zähnen hindurch. Er musste sich bewegen. Sonst würde irgendetwas in seinem Zimmer gleich dran glauben müssen. Seine Fäuste ballten sich. Er fühlte die Blicke seiner Freunde in seinem Nacken, versuchte sich wirklich vor ihnen zusammenzureißen. Doch irgendwann überwältigte ihn der Zorn. Tyson verpasste dem Papierkorb neben seinem Schreibtisch einen Tritt, dass er scheppernd gegen die nächste Wand flog. Er sah seine Freunde geschockt zusammenfahren.

„Tyson, bleib ganz ruhig!“, rief Max beschwichtigend aus. „Wir kriegen das schon wie-…“

„Was kriegen wir hin?!“, fauchte er ihn wütend an. Mit giftsprühendem Blick, drehte er sich zu Max um, der bei seinem zornigen Gesicht, erschrocken nach Luft schnappte. „Verdammt Junge! Das ist mein Großvater! Dragoon wollte meinen Großvater töten! Verletzter Stolz hin oder her, aber einen alten Mann deswegen anzugreifen, ist unterste Schublade!“

„Es geht ihm doch besser…“

„Das macht es nicht ungeschehen!“, fauchte Tyson ihn an.

„Wow, Bro! Nun versuchen wir mal alle einen klaren Kopf zu behalten, okay?“

„Was mischt du dich da überhaupt ein?! Du kannst das doch gar nicht verstehen, Max! Du hast deine Eltern schließlich noch! Wenn du heimkommst, wartet eine normale Familie auf dich!“, fuhr Tyson ihn an. Gefangen in seinem Zorn, bekam er nicht einmal mit, wie Max vor ihm mit beschwichtigend erhobenen Händen zurückwich. Ray rief ihm etwas nebenan zu, dass aber nicht bis zu seinem Verstand durchdrang. Sein gesamter Frust platzte aus Tyson hervor. „Meine Mutter ist tot, mein Vater hat sich nie um uns geschert und Hitoshi ist ein egoistisches Arschloch! Ich habe nur meinen Großvater der mir beisteht! Und Dragoon hat das genau gewusst! Er wollte mich bestrafen, indem er mir meine einzige Familie wegnimmt! Meine Familie ist dieser Mann! Verdammt, wie würdest du dich fühlen, wenn irgend so ein Irrer deine Eltern abschlachtet?! Würdest du dem Mörder noch die Hand schütteln und ihn zum Kaffeekränzchen einladen?!“

In Anbetracht dieser geballten Wut, blieb Max nichts anderes übrig, als den Kopf zwischen die Schultern zu ziehen, während er nervös stammelnd nach der richtigen Wortwahl suchte. Tyson musste sich anhören, als würde er seinem Freund vorwerfen eine intakte Familie zu besitzen, während bei ihnen daheim Blut überhaupt nicht dicker als Wasser war. Doch er war zu zornig, um zu erkennen, wie unfair er sich gerade verhielt. Selbst Dizzy blieb bei seinem Wutausbruch lieber stumm. Zum Glück klingelte kurz darauf unten das Telefon und obwohl es eigentlich seine Aufgabe gewesen wäre, rief Max erleichtert aus: „Ich gehe dran!“

Etwas hektisch stieß er sich von der Tischkante ab und sah zu, dass er einen Sicherheitsabstand zu Tyson gewann. Dann verschwand er schnell aus dem Raum, ließ den Rest seiner Freunde dort zurück.

„War das wirklich nötig?“, fragte Ray prompt mit gerunzelter Stirn.

„Lass mich in Ruhe Mann! Ich habe allen Grund sauer zu sein!“

„Aber nicht auf Max! Du schreist ihn an, als hätte er etwas damit zu tun.“

Tyson schnaubte. Doch natürlich war ihm insgeheim klar, wie falsch er reagiert hatte. Nach einigen tiefen Atemzügen, kam er allmählich zur Besinnung, schloss die Augen und sprach: „Ja, tut mir leid.“

„Entschuldige dich nicht bei mir, sondern bei Max!“

Es gab nichts was Tyson weniger mochte, als sich für etwas zu entschuldigen. Er war noch nie gut darin, sich Verfehlungen einzugestehen und das war mit den Jahren nicht besser geworden. Dennoch versicherte er zähneknirschend, dass demnächst in Angriff zu nehmen.

„Ich bin auch nur ein Mensch…“, fügte er trotzig hinzu.

„Darfst du gerne sein. Aber in erster Linie bist du sauer auf Dragoon.“

„Ist ja gut! Ich mache es bald!“, versicherte Tyson noch einmal genervt, während er aufgebracht die Hände über den Kopf warf. Manchmal führte sich Ray auf, als sei er sein Vorschullehrer. Man bekam in seiner Anwesenheit ständig ein schlechtes Gewissen eingeredet, weil er doch so ehrenhaft war und alle anderen nicht.

„Konzentrieren wir uns auf den miesen Verräter Dragoon!“

Nun mischte sich Dizzy ins Gespräch ein.

„Er wäre nie zum Verräter geworden, wenn du ihm den verdienten Respekt entgegengebracht hättest.“

„Respekt rechtfertig bei euch also einen Mord? Herzlichen Dank, Dizzy! Jetzt weiß ich über euch Bescheid. Wenn ihr Bit Beasts so eine kranke Denkweise habt, wandert Dragoons Blade gleich mal unter den Hammer!“

„Himmel, nein! Tyson, mach das nicht!“, rief sie entsetzt aus. Der Bildschirm des Laptops verfärbte sich erneut. Dieses Mal wurde der Hintergrund aber bleicher, als würde Dizzy gerade ebenfalls aschfahl werden. „Du hast keine Ahnung wie wütend das Dragoon machen würde! Du legst dich mit etwas an, von dessen Macht du gar keine Vorstellung hast.“

„Also ich finde die Idee gar nicht mal so schlecht.“, warf Ray brüsk ein. Mit verschränkten Armen und einem strengen Blick, sprach er an Tyson gewandt. „Dragoon muss verschwinden! Keiner von uns weiß, wie weit er noch gegangen wäre, hätten Mao und ich nicht nach deinem Großvater geschaut. Wenn er wirklich so mordlustig ist, musst du zusehen, dass er keinen weiteren Schaden anrichten kann.“

„Nein! Bitte hört mir zu!“, rief Dizzy verzweifelt.

„Ich sehe keine andere Möglichkeit. Wenn Dragoon wegen ein wenig Vernachlässigung so ausflippt, kann Tyson niemals sicher vor ihm sein.“, hob Ray die Arme hilfos. „Einen tollwütigen Hund kann man auch nicht freilaufen lassen. So grausam es auch klingt. Tyson ist ein erwachsener Mann. Soll er seine Brötchen mit Blades verdienen? Ihr Bit Beasts scheint nicht zu begreifen, dass Menschen erwachsen werden. Die Zeit mit euch war schön und gut, aber es war nur unsere Kindheit. Die Realität ist hart und ernst. Ich würde an Tysons Stelle nicht anders handeln.“

„Den Blade zu zerstören wird das Problem nicht lösen! Nur verschlimmern!“

„Oo~oh!“, gab Tyson sarkastisch von sich. „Was will denn der böse Dragoon machen? Will er mich zerschmettern? Ein Blader ist deiner Meinung nach nichts ohne ein Bit Beast wert, aber was ist ein Bit Beast schon ohne einen Blader? Ich bin derjenige gewesen der den Starter gezogen hat. Ohne mich dreht sich Dragoons Blade keinen Millimeter!“

„Nimm den Mund nicht zu voll, Tyson! Du hast gesehen was Dragoon mit deinem Großvater angestellt hat. Glaubst du allen Ernstes, das er dafür sein Blade gebraucht hat? Ein Blade ist nichts weiter als ein lebloses Gefäß, in das wir schlüpfen, aber je stärker ein Bit Beast desto bessere Hüllen kann es sich aussuchen. Außerdem vergisst du welcher Tag heute ist.“

„Samstage gibt es im Dutzend billiger…“

„Nicht der Wochentag, Tyson! Wir haben einen Tag vor Halloween. Du hast Comics früher geradezu inhaliert und willst mir weiß machen, dass du die Sagen um diesen Tag nicht kennst?“

„Oh nicht doch…“, lachte Ray freudlos auf. Ein ungläubiges Kopfschütteln folgte. Dann lehnte er sich gegen Tysons Schreibtischplatte. Mit ungläubig aufgezogener Braue grinste Ray zu ihm hinüber. Dabei schaute er auf eine Weise, die wohl sagen sollte, dass er in Kürze die Geschichte vom Boogeyman erwartete. Selbst Dizzy schien den spöttischen Ausdruck zu erkennen und keifte: „Ja ja… Warte nur, kleiner Chinese. Die Ungläubigen trifft es in den Horrorfilmen nicht ohne Grund zuerst.“

„Das Klischee behauptet man eigentlich von Afroamerikanern, aber ich will mal nicht den Klugscheißer spielen. Trotzdem alle Achtung Dizzy. Ich muss schon sagen, fast hättest du mich überzeugt.“, Ray schien der Unterhaltung überdrüssig geworden zu sein und streckte sich ausgiebig, als sei nichts gewesen.

„Weißt du was Tyson? Ich glaube Dizzy ist leider nicht mehr die Jüngste. Unsere alte Dame wird senil und tischt uns Schauermärchen vom schwarzen Mann auf.“

„He! Das will ich überhört haben!“

Doch mit einem gelassenen Achselzucken tat Ray es ab.

„Hör mal Kumpel. Das mit deinem Großvater tut mir leid. Das weißt du hoffentlich auch. Aber ich bin mir sicher, es steckt eine vollkommen logische und vor allem medizinische Erklärung dahinter. Eine die den Faktor Bit Beasts nicht beinhaltet.“

„Und warum hat Opa dann von Dragoon gesprochen?“

„Ich weiß es nicht. Aber du musst dir im Klaren sein, dass er einen schlimmen Anfall hatte. Vielleicht hat er in diesem Moment halluziniert? Wer kann schon sagen was in so einem Augenblick in einem Menschen vorgeht?“, er trat an Tyson heran und legte ihm eine Hand auf die Schulter, schaute ihn eindringlich an. „Das ganze kam mir schon von Anfang an spanisch vor. Du und Max und seid von diesem hohlen Geplapper richtig aufgewühlt. Lass dir vor lauter Sorge keine Ammenmärchen auftischen, okay?“

„Ihr seid zu mir gekommen. Nicht andersherum!“, stellte Dizzy klar.

„Und das war offensichtlich ein Fehler.“, schnauzte Ray den Bildschirm an. „Du hast die beiden richtig durcheinandergebracht! Erzähl ihnen doch nicht so einen Stuss!“

„Wenn ihr keinen Wert auf meinen Rat legt, kann ich ja gehen.“

Sie klang ziemlich eingeschnappt und wer hätte es ihr verdenken können. Früher hatten sie ihren Rat immer befolgt, nun stellte Ray sie quasi als eine Lügnerin dar. Der nahm auf ihre Gefühle allerdings keine Rücksicht und sprach: „Mach das. Und wir klappen den Laptop jetzt zu, gehen hinunter in die Küche und machen uns erst einmal einen Tee. Wahlweise mit einem Schuss Rum für deine Nerven. Dann werden wir erst einmal unsere Gemüter abkühlen und morgen früh schauen wir sofort nach deinem Großvater. Ist das ein Angebot?“

Tyson atmete aus und schloss die Augen. Rays Worte klangen so viel angenehmer als Dizzys düstere Warnungen. Womöglich sah er aus lauter Frust tatsächlich nur Gespenster. Genau wie gestern Nacht bei Kai…

Es war einfach lächerlich wie er sich hier aufführte. Geisterhafte Bit Beast die kurz vor Halloween erschienen, um sie das Gruseln zu lehren. Das klang doch dämlich und wieder musste Tyson sich innerlich ermahnen, endlich erwachsen zu werden. Es nützte nichts, die Ursache wo anders zu suchen. Er war dabei eine Hexenjagd zu veranstalten, nur um sich besser zu fühlen. Eigentlich lag der Fall glasklar dar. Etwas beklommen nickte Tyson seinem Gegenüber zu, was Ray ein mitleidiges Lächeln entlockte. Dann gab ihm sein Freund einen freundschaftlichen Klaps auf die Schultern und sagte: „Na siehst du. Ich wusste du kommst noch zur Ver-…“

Ray stoppte als die Tür zum Raum langsam geöffnet wurde und Max wieder hineinhuschte. Prompt drehten beide sich zum Neuankömmling um.

„Da bist du ja. Wer war dran?“, fragte Tyson. Dieses Mal war er darauf aus versöhnlicher zu sprechen. Er hatte sich schon gewundert, weshalb Max so lange telefonierte. Nicht dass es ihn stören würde, aber immerhin war dass sein Haus, da sollte er schon wissen, wer an der Strippe war. Wahrscheinlich hatte der arme Kerl sich aber erst einmal von Tysons Standpauke erholen müssen. Dem tat sein Ausraster inzwischen wieder leid. Doch bald bemerkte Tyson wie bleich Maxs Gesicht war. Er blieb stumm und schien mit seinen Gedanken ganz woanders. Sein Blick wirkte verstört, als stünde er unter Schock.

„Maxi, was ha-…“

„Mein Vater war gerade dran.“, unterbrach ihn dessen Antwort. Seine Stimme klang monoton. „Er hat mich auf dem Handy nicht erreicht, weil ich es im Hotel gelassen habe. Da hat er es hier versucht.“

„Okay. Und ist alles gut?“, hakte Ray irritiert nach. Er trat von Tyson zurück. Beide spürten das etwas nicht mit ihrem Freund stimmte. Sie alle kannten sich einfach zu lang, um so etwas nicht zu bemerken. Inzwischen lehnte Max sich kraftlos an den Türrahmen. Er ließ den Kopf sinken. Seine zitternde Hand fuhr durch das flachsblonde Haar auf seinem Haupt, dann sahen sie ihn schwer schlucken. Mit erstickter Stimme sprach er: „Meine Mum ist tot.“
 

Ende Kapitel 3
 



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (6)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2011-07-16T13:58:17+00:00 16.07.2011 15:58
Hi. Bin endlich mal wieder zum lesen gekommen. Musste mir aber die vorherigen Kapis nochmal reinziehen, weil ich echt den Faden verloren habe. Also das Kapitel ist wieder total mitreißend!
Wie du die Jungs und ihre Sitution beschreibst, einfach spitze. Sie kommen wie normale Leute rüber, als ob sie gerade bei mir in der Nachbarschaft leben (was echt geil wäre xD).
Bin gerade total happy das ich so viele Kapis verpasst habe. jetzt kann ich einfach weiterlesen ^^


Von:  Crowpaw
2011-04-18T20:11:30+00:00 18.04.2011 22:11
klingt sehr vielverspechend :D
kanns gar nich mehr erwarten, bisses weitergeht x3
Von: abgemeldet
2011-04-13T18:53:31+00:00 13.04.2011 20:53
Geil! Das ganze artet zu einem richtigen Thriller aus!
Ich find die Geschichte so was von spannend, das mir die Worte fehlen.
So was habe ich hier noch nie gelesen!
Diese ganzen Nebenstränge die du einfädelst, die Probleme als Erwachsene und natürlich der Mord. Auf der einen Seite ist alles so realistisch, dann aber wieder so magisch. Ich freu mich echt auf das nächste Kapitel wie ein kleines Kind. ^^

Gruß
Von:  Minerva_Noctua
2011-04-13T16:05:57+00:00 13.04.2011 18:05
Da geht's zu, mein Lieber!
Richtig heftig.
Zwar geht es Opa besser, aber das mit Max' Mutter klingt so irreal und heftig. Wahnsinn, ist ja furchtbar.
Ist sie ertrunken?
So viel zum heilen Familienleben.
Der Arme wird sich jetzt auch sicherlich Vorwürfe machen, dass er sie am Morgen so abgewimmelt hat.
Ich hoffe, Drigger rächt sich nicht für Rays Ignoranz an Mariah, oder so.
Dass die Bit Beast so grausam handeln, ist schon unheimlich und traurig.
Es müsste doch andere Wege geben, schließlich müssten sie die Jungs trotz Groll noch lieben...
Dieser Inspektor ist doch blöd, beziehungsweise die Nachbarn, die lautes Gezeter doch gewöhnt sein müssten. Wo das hinführt? Hoffentlich muss keiner in die Klapse*drop*

Die Idee sind wirklich gut und die ganzen Details, die du einbaust, sind klasse und machen das alles authentisch.
Ich bin sehr gespannt auf die Fortsetzung!

Bye

Minerva
Von:  Xulina
2011-04-11T11:26:45+00:00 11.04.2011 13:26
._.
Punkt.
Jetzt ist Max kaput.
Der Sonnenschein wandelt sich in die Kai-Phase, nur dass er mehr weint.
Abprops Kai.
Die junge Dame, die Tyson in jener Nacht beobachtet hat war dann ja wohl sie, würd ivhermuten. Ich habe grade etwas Angst um Jana. Die Jungs sollten sich in Bewegung setzten.
Wo ist eigentlich Driger?
Dranzer ist irgendwo in der riesen Villa - oder besser von da ausgebüchst, Dragoon streunert durch die Gegend und Dracile war bis vor kurzem nopch in der Sockenkiste.
Sie werden ihnen das Leben zur Hölle machen wollen.
Erwachsen sein...
Das ist doch langweilig.
Eigentlich heißt es ja, "Das Kind im Manne bewahren". Kann den Jungs bitte mal einer in den Hintern treten?
Dizzi ist dazu ja leider nicht in der Lage und Mariah sollte es besser nicht tun. Das regt nur auf. Ich habe so das gefühl, der wird auch noch etwas passieren...
Aber ersteinmal ist es ja der Großvater. Tyson kann ja richtig niedlich sein, wenn er so zerstöhrt ist. Da würde man ihn gerne einfach durchgnubbeln und trösten.
Genau so jetzt auch Maxi.
Kenny der Kotzbrocken hätte seinem Bitbeast sicher kein Wort geglaubt und alles Wissenschaftlich nieder gemacht. Unglaublich aber wahr - ich musste beim Lesen verdächtig oft an die DarkBlader denken. Da haben sie ja auch zu erst die HorrofilmTheorie gehabt, aber dann - tja ha ha...
Ray erweist sich grade als richtiges Arschloch. ._.
Schlimmer als Kai, will ich schon behaupten.
Wie er Dizzi da blöd zuquatscht. Dabei müsste er es doch am besten Wissen, so wie er es in seinem Heimatdorf gelernt hat...
Meine Flüche, die ich beim Lesen ausgesprochen habe, will ich garnicht aufführen (FSK18).
Ich bin echt neugierig, wie es jetzt weiter geht.
Ob der Typ beim Auto Driger war?
Dann müsste das aber heißen, dass Ray den Blade mithatte und dann würde er ihn doch nicht vernachlässigen oder ist er "ausversehen" ins Gepäck gerutscht oder gar schon länger frei?
Das ganze zehrt an meinen Nerven.
Jetzt bin ich mal gespannt, ob ich mein Übungsblatt noch hinbekomme oder lauter kleine Theorien meine Gedanken vernebeln - alsob sie das nicht schon tun würden.

Wieder ziemlich ansprechend. ^^
Mir ist eingefallen, dass du den Babybauch sehr oft als "Wampe" bezeichnest.
Das find ich echt lustig. XD

Somit hab ich den FF bis zu diesem Punkt nun doch durchgelesen und meine Arbeiten vernachlässigt. Nicht grade eine kluge Sache, aber passt schon.

Ich freu mich drauf, wenn ich weiterlesen kann, auch wenn ich da etwas lange warten muss oder? ^^"
Bis dann also!

Gruß, Xulina
Von: abgemeldet
2011-04-09T23:05:52+00:00 10.04.2011 01:05
Das ist jetzt nicht dein Ernst???
Du kannst doch nicht an dieser Stelle einen Cliffhänger einbauen! Oh man, ich bin zwar hundemüde, aber gleichzeitgi will ich wissen wie es weiterghet. Mir fallen ehrlich die Augen zu! =_=
Was hat es mit diesem Inspektor auf sich? Wird der eine größere Rolle spielen? Da scheint sich ja was anzubahnen. Find ich aber echt toll weil wieder eine intereante Nebenhandlung drin ist. Bin wirklich total gespannt wie es weiter geht!
Ciao


Zurück