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Addiction

von

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Kontrollverlust

Als ich ihn zu mir ziehe, glaube ich zu explodieren. Zumindest müsste ich das, dem Feuerwerk in meinem Magen nach zu urteilen, das da in vollem Gange ist. Jona öffnet bereitwillig den Mund und ich werde mich nicht lumpen lassen, ihm alles zu geben, was er nur möchte.

Also dringe ich mit meiner Zunge in seine Mund ein und stupse die seine an, ziehe ihn noch näher, bis er auf meinem Schoß sitzt und ich ihn fest umklammern kann. Ich presse seinen wundervollen Körper gegen meinen und er schlingt die Arme um meinen Hals. Seine Finger graben sich in meine Haare und ich denke, dass das hier eigentlich total falsch ist. Aber verdammt… es fühlt sich so richtig an.

Ich kann nicht anders, als ihn immer wilder und verlangender zu küssen. Dieses Gefühl, dass mich dabei überkommt, hatte ich schon lange nicht mehr, ja eigentlich noch nie… Wenn Amelie mich küsst, fühlt es sich lange nicht so gut an.

Dennoch sind wir noch zusammen. Wir sollten aufhören. Ich meine… ich betrüge sie gerade mit Jona! Abgesehen davon könnte das ja auch der Beziehung von diesem und mir im Team schaden. Oder?

Doch ehe diese Zweifel mich wirklich irritieren können, presst er sich enger an mich und ich spüre seinen schmalen Körper allzu deutlich. Das Gefühl ist unbeschreiblich, als hielte die Welt den Atem an. Dagegen kann ich einfach nichts tun und deshalb… lasse ich es zu.

Ehe ich mich versehe, machen sich meine Hände schon selbstständig und fahren unter sein T-Shirt. Ich spüre, wie sich seine Rückenmuskeln unter meinen Fingern anspannen und zeichne bedächtig seine Wirbelsäule nach.

Er keucht auf und zu meiner großen Schande muss ich feststellen, dass ich davon immer härter werde, bis es in meiner Hose viel zu eng erscheint.

Und zu meiner noch viel größeren Schande muss ich mir eingestehen, dass ich viel mehr möchte, als das hier…

Meine Hände umfassen seinen Po und er presst seine Hüften gegen meinen Bauch. Ich spüre, dass er genauso erregt ist wie ich und verdammt… das macht mich nur noch schärfer auf ihn.

Ich richte mich auf, drücke ihn nach hinten, so dass er unter mir auf der – zugegebenermaßen nicht wirklich bequemen – Bank liegt. Aber es scheint ihn nicht zu stören, denn zieht mich nur näher zu sich, als ich mich über ihn beuge und fordernd küsse.

Ich schiebe sein T-Shirt nach oben, meine Hände streichen über seine Brust und meine Lippen küssen die seinen, wandern dann zu seinem Kehlkopf, seinem Hals.

„N..nah,“ macht er und ich kann nicht anders. Ich… will ihn!

Seine Hände krallen sich in meine Arme und ich sauge fordernd an der Stelle, an der ich sein Blut durch die Adern jagen fühle und gleite dann weiter, über seine Schulter, sein Schlüsselbein. Letztlich findet sich mein Mund an seiner Brust wieder und ich küsse mich bauchabwärts, bis zum Bund seiner Hose.

Er hebt die Hüften an, streckt sie mir fordernd entgegen und ich kann nicht anders, als dieser Forderung nachzukommen.

Doch ehe ich etwas tun kann, kommt Leben in ihn. Seine Hände zupfen an meinem Trikot und ich komme der Aufforderung nach, es mir zu entwenden, ehe ich mich meinem Tun wieder zuwende.

Ich öffne seinen Gürtel und seine Jeans. Als ich sie ihm von den Beinen ziehe – samt seiner Shorts-, keucht er meinen Namen und ich grinse, ehe ich meinen Mund auf seine Leiste presse, diese küsse und mich weiter nach unten dränge.

Nach einem letzten Zögern, küsse ich mich an seinem Glied entlang, was ihm ein heißeres Aufschreien entlockt. Er biegt den Rücken durch und meine Zunge ersetzt meine Lippen.

Eine seiner Hände krallt sich in mein Haar, die andere umfasst die Bank, während ich an seiner Spitze ankomme und daran sauge. Wenn überhaupt möglich, festig sich sein Griff noch und ich hauche seinen Namen gegen seine Eichel und platziere ein paar Küsse darauf.

Als ich seine Erregung gerade ganz in den Mund nehmen möchte, ertönt laut neben uns ‚Closer to the edge’ und wir zucken synchron zusammen und reißen den Kopf herum, starren auf mein Handy.

Es liegt auf einer anderen Bank, klingelt und vibriert dabei, droht unter der Vibration von der Bank zu rutschen. Ich greife danach und sehe, dass Amelies Namen auf dem Display blinkt.

Einen kurzen Moment überlege ich, ob ich nicht einfach weitermachen soll, aber dann siegt die Vernunft und ich gehe ans Telefon.

„Ja?“, meine ich, als ich mit schweren Gliedern den Anruf angenommen habe, und blicke auf Jona, der nackt und verschwitzt unter mir liegt und mich anguckt, wie ein Eichhörnchen, wenn’s Blitzt.

„Wo bleibst du denn? Und dieser Jona, ist der bei dir? Hier warten schon alle auf euch!“

Oh Fuck, Vics Feier… Die habe ich ganz vergessen.

„Wir haben noch mit dem Trainer gesprochen,“ lüge ich. „Wir kommen gleich.“

„Okay, bis dann!“ Sie legt auf und hat es mir folglich abgekauft.

Ich seufze laut und sehe dann zu dem Emo hinunter: „Wir sollten… auf die Party.“

Langsam stehe ich auf und helfe ihm hoch. Er nickt und richtet seine Klamotten. So schnell wie möglich springe ich in die Dusche und zwänge mich dann in meine Klamotten.

Als ich fertig bin, macht Jona Anstalten, die Türe zu öffnen, aber ich greife zielsicher nach seinem Handgelenk.

Er sieht zu mir. „Keine Sorge, ich verrate es schon keinem,“ meint er und will gehen, aber ich schüttle den Kopf: „Das meinte ich gar nicht,“ erwidere ich und drehe seinen Kopf wieder zu mir, hauche ihm einen Kuss auf die Lippen.

„Ich…“ Aber eigentlich weiß ich gar nicht, was ich sagen soll, also lasse ich es einfach mit dem Sprechen und küsse ihn lieber noch einmal, ehe wir schweigend die Umkleide verlassen.
 

„Hast du schon mal jemanden geliebt, obwohl du wusstest, dass es eigentlich falsch ist?“, frage ich Joshua. Wir sitzen auf der Mauer von Vics Vorgarten. Drinnen ist die Party am Laufen, aber mir ist nicht nach Feiern zumute. Ich möchte einfach nur gerne mit jemanden sprechen und Joshua scheint mir da am geeignetsten.

Er sieht mich teils besorgt, teils skeptisch an. Sicher nicht nur wegen der Frage, sondern weil ich mich seltsam unruhig verhalte, seit wir hier aufgeschlagen sind.

„Was ist los?“, will er wissen, statt mir zu antworten.

„Nichts,“ winkte ich ab. „Ich frage nur.“

Aber natürlich stimmt das nicht und das weiß er auch. Und er weiß auch, dass ich weiß, dass er es weiß, da muss ich gar nicht hingucken, um mich davon zu überzeugen. „Betrügst du Amelie?“

Ich sehe erschrocken zu ihm, obwohl… >erschrocken< ist nicht das richtige Wort. Ich blicke eher drein wie… ertappt.

Obwohl… betrüge ich sie eigentlich? Küssen ist vielleicht nah an der Grenze, aber ich hab Jona einen geblasen und… na ja… ich wäre sicher auch weitergegangen. Also kann man wohl tatsächlich davon sprechen.

Langsam nicke ich also.

„Scheiße,“ stellt er fest und vergräbt das Gesicht in seinen Händen. Sicher fragt er sich, warum er mit so einem Idioten wie mir befreundet ist. „Benni… das musst du ändern, das ist schäbig.“

Er sieht mich eindringlich an, die Hände wieder in seinem Schoß abgelegt, und ich seufze. „Ich hab es ja versucht. Es zu ändern, meine ich. Die Gefühle zu verdrängen oder harmlos zu reden. Ich meine... ich weiß ja, dass es nicht richtig ist.“

Ich bin kurz davor, die Fassung zu verlieren – mit anderen Worten: Ich würde am liebsten losheulen.

Das ist alles so kompliziert und anstrengend und… warum nur muss das ausgerechnet mir passieren?!

„Was meinst du denn jetzt genau?“, fragt er und ich weiß, dass das gerade komisch geklungen hat.

„Ich meine damit, dass ich wohl echte Gefühle habe und… dass das nicht sein kann… Verstehst du?“

„Du sprichst also schon von Liebe?“, fragt er, wartet aber nicht auf Antwort, sondern hängt gleich noch eine Frage hinten nach: „Und warum darf diese Liebe nicht sein?“

Ich könnte jetzt einfach Amelie als Grund vorschieben, aber wir wissen beide, wäre sie der Grund, könnte ich einfach Schluss machen und gut wäre es.

„Weil… das kann ich dir nicht sagen!“ Oder besser… ich will es nicht sagen. Weil wenn ich es sage, dann wird es zur Realität und dann kann ich es nicht mehr leugnen.

Ich seufze noch einmal und er tut es mir gleich. Dann fängt er plötzlich an zu Grinsen, weil ihm wohl ein lustiger Gedanken gekommen ist. Wenigstens einer hat seinen Spaß hier…

„Ist sie etwa älter? Verheiratet? Oder eine der Lehrerinnen?“

„Man, nein Josh! Das ist es nicht, das wäre ja…“ Ja, was wäre es denn. Komisch, aber irgendwie nicht so verwirrend, wie das, was ich da gerade als Problem ansehen darf.

„Okay,“ meine ich, weil er mich eh so lange löchert, bis er es herausbekommen hat. Es ist ja nur Joshua, dem ich es da erzähle, und vielleicht… kann er mir ja auch helfen, dass die Gefühle wieder weggehen.

„Wenn es wenigstens eine Frau wäre,“ nuschle ich undeutlich, aber er hat schon verstanden. Denke ich zumindest, weil er scharf die Luft einzieht. „Kein Kerl?“, fragt er dann, was meine Vermutung bestätigt, „Du bist in einen Kerl verknallt?“

Ich nicke mechanisch, ehe ich meine: „Ich weiß nicht, ob das wirklich… also… Wir haben halt geknutscht und… noch ein wenig mehr und ja… das war echt gut.“

Plötzlich lacht Joshua wieder los. Was ist daran jetzt eigentlich so witzig?

„Und deshalb machst du diesen Aufriss?“

Ich sehe ihn an, als wäre er nicht ganz dicht – kann er ja auch nicht sein! – und fauche: „Falls dir’s entgangen ist… ich bin der Mädchenschwarm der Schule… ich kann doch nicht… schwul sein!“

Ja, genau so ist es. Ich kann nicht schwul sein, das erlaubt mir mein Image nicht!

Andererseits fühle ich bei Amelie nicht wirklich etwas. Und bei Jona hingegen…

Verzweifelt sehe ich Joshua an: „Ich will nicht schwul sein!“

Er tätschelt unbeholfen meinen Arm. „Es ist nicht verkehrt, schwul zu sein. Auch als Basketballstar nicht, Benni.“

Er lächelt mir aufmunternd zu, ehe er meint: „Aber du solltest das mit Amelie klären, vielleicht Schluss machen. Das ist ihr gegenüber doch nicht fair.“

„Ich weiß ja. Aber… was soll ich ihr denn sagen: Hey, Amy… ich bin jetzt schwul! Bye, bye dann, war schön mit dir!“

„Vielleicht könntest du es ihr ein wenig schonender beibringen, aber ja… irgendwie so halt… es scheint ja was Ernstes zu sein, oder?“

Ich nicke ganz langsam. Ist es eigentlich etwas Ernstes zwischen Jona und mir? Ich meine… er sah nicht aus, als wäre er abgeneigt. Aber andererseits… Sex und eine Beziehung… da liegen Welten dazwischen.

„Ich will nicht, dass es so ist. Ich will Amelie lieben und keinen Jungen und… dennoch will ich nichts mehr, als ihn,“ kehre ich zu meinem Hauptproblem zurück. Ob und wie ich mit Amelie Schluss mach, ist unwichtig, solange meine Gefühle nicht geklärt sind.

„Weißt du,“ meint Joshua nach einiger Zeit bedächtig, „Ich glaube, dafür bin ich doch nicht der beste Gesprächspartner, auch wenn ich dein bester Freund bin. Aber solche Ängste kenne ich nicht und vielleicht solltest du lieber mit jemandem reden, der nachvollziehen kann, wie du dich fühlst, weil er schon ähnliches durchgemacht hat… Jona zum Beispiel!“

Als er Jonas Namen ausspricht, blicke ich so leidig drein, dass ich gar nichts mehr dazu sagen muss. Er checkt sofort, was abgeht.

„Warte! Wir reden hier von Jona, oder?“

Ich nicke.

„Oh mein Gott, dass ist ja sowas von süß!“ Er klingt wie ein Mädchen. „Und?“, will er wissen, „Weiß er es? Natürlich weiß er es, ihr habt ja rumgeknutscht und so… Oh man, du hast mit Jona gefummelt? Haha! Geil… Man, Benni…“

Er lacht los und ich will sterben!

Josh nimmt mich nun grinsend in den Arm – sicher hat er gemerkt, dass ich wegen emotionaler Belastung gleich tot umfalle - und ich frage leise: „Wie konnte das nur passieren?“

„Keine Ahnung,“ meint er und fährt sanft durch mein Haar, „Aber sieh es nicht als Strafe. Daran ist nichts Verwerfliches.“

„Ich weiß… aber das macht es trotzdem nicht leichter.“

Was mach ich denn jetzt nur?
 

Der Plan, am Vormittag zu lernen, geht schon in der ersten Nachhilfestunde nicht auf, weil meine Eltern mich mit zu meinen Großeltern schleifen und ich erst gegen sechs Uhr abends wieder zu Hause bin. Super Samstag, echt... ein grausameres Schicksal gibt es an solchen Tagen auch nicht.

Erst überlege ich, Jona abzusagen, weil ich Mathe jetzt nicht auch noch gebrauchen kann, dann denke ich mir aber, dass ich ja auch nichts Besseres zu tun habe. Auf Party habe ich keine Lust und Amelie brauch ich jetzt auch nicht. Abgesehen davon… will ein kleiner, großer Teil in mir Jona unbedingt sehen.

Also rufe ich ihn an und gegen halb Acht sitzt er auf meinem Bett und rechnet die von mir gestellte Aufgabe durch.

„Du hast Recht… wenn ich es auf dem Weg mache, ist es viel einfacher,“ lächelt er mich an, ganz in Mathe versunken. Ich versuche alles, was zwischen uns geschehen ist, in weite Ferne zurück zu schieben und mich ebenfalls auf Mathe zu konzentrieren. Ich versuche sogar zu ignorieren, dass er sich auf meinem Bett befindet. Auf meinem Bett…

„Schön, dass es so leichter ist,“ lächle ich und starre ihn an. Mein Gott… ich will mit ihm ficken!

Um mich abzulenken, rechne ich eine andere Rechnung von ihm nach und komme zu dem Ergebnis, dass er es richtig gemacht hat.

Es ist fast neun Uhr, als er endlich die letzte Aufgabe gemacht hat und es langsam zu begreifen scheint. Er sieht fertig aus. So viel Mathe tut wohl keinem gut.

„Ich könnte umfallen und drei Tage schlafen,“ gibt er das auch zu.

„Ich hol uns noch was zu trinken,“ beschließe ich und lasse meinen Worten Taten folgen. Dankbar nimmt er wenig später das Glas entgegen und trinkt es in großen Schlucken aus.

„Du siehst echt fertig aus,“ Stelle ich fest und nehme neben ihm Platz.

„Bin ich auch. Ich hab Kopfschmerzen von Mathe und seit dem Training gestern, bin ich irgendwie verspannt,“ gibt er mir Auskunft und ich biete mich an, Abhilfe zu schaffen. Ehe er antworten kann, greife ich nach seinem Shirt und ziehe es ihm über den Kopf.

„Benni, ich denke…“, versucht er, mich unsicher abzuwehren. Ich muss grinsen.

„Ich will dich nur massieren,“ kläre ich ihn auf und beginne auch genau damit.

Er entspannt sich und rutscht so, dass wir bequem sitzen und ich auch an seinen Rücken heran komme.

„Und?“, frage ich nach einiger Zeit. „Schon viel besser,“ nickt er.

Ich lächle und fühle seine weiche Haut unter meinen Händen, seine Muskeln, die sich anspannen, wenn er sich bewegt.

Das fühlt sich so gut an, dass ich irgendwann nicht mehr an mich halten kann. Langsam lasse ich meine Hände nach vorne gleiten, ziehe ihn in meine Arme und streiche über seine Brust. Er dreht den Kopf und meine Lippen suchen und finden die seinen.

Eine ganze Weile lässt er es geschehen, aber als meine Hände in seine Shorts wandern wollen, greift er danach und hält sie auf. „Benni…“

Doch ich hab ihn durchschaut. Sein Widerstand ist viel zu lasch, als dass er es ernst meint. Deshalb schiebe ich meine Hände einfach weiter und als ich sein Glied umfasse, stöhnt er auf.

Ich grinse und beginne, dieses zu massieren.

„Warte,“ keucht er atemlos, „Tu das nicht.“

Er richtet sich ein wenig auf und im nächsten Moment kommt wirklicher Widerwillen in ihn und ich ziehe meine Hand lieber zurück. „Tu das nicht, wenn du es dann nur wieder bereust,“ meint er leise und ich sehe ihn an und seufze schwer.

Ich will ihm so viel sagen. Das ich nichts bereue und das ich ihn will und nicht Amelie. Aber er lässt mich gar nicht zu Wort kommen, steht nur auf und packt seine Sachen zusammen. „Ich sollte jetzt gehen,“ meint er und tut dann genau das. Gehen.

Ich bringe ihn noch zur Tür, dabei will ich nichts mehr, als dass er bleibt.
 

„Ich kann es kaum erwarten, endlich wieder zu spielen,“ meint Vic voller Vorfreude in der Stimme und sieht uns alle an.

„Wir spielen jeden Tag,“ mault Lukas, aber so mürrisch er klingt, wissen wir genau, dass er Vic nur Ärgern will.

Sicher kann er es selbst kaum erwarten, sich endlich wieder gegen andere im Wettkampf zu behaupten.

„Dann solltet ihr euch beim Training aber auch anstrengen, damit wir auch gewinnen, wenn es so weit ist,“ lacht Josh und sieht in die Runde. Mit scherzhafter Strenge in der Stimme meint er: „Klar?“

Allgemeines Nicken ist die Folge.

„Dann beeilt euch mal ein wenig mit Umziehen, das geht nämlich alles von der Zeit ab,“ rufe ich und scheuche sie in die Sporthalle.

Das Training verläuft gut. Und das obwohl sie alle ihre Augenmerk wieder nicht auf sich selbst und ihre Leistung richten, sondern mal wieder auf Jona und mich.

Ich höre, wie Lukas zu Vic sagt: „Benni und Jona sind schon wieder so verhalten miteinander.“

Und damit tritt er dann eine Lawine los. „Und es weiß wieder keiner, warum.“

„Als ich Josh vorhin gefragt habe, hat der nur mit den Schultern gezuckt,“ stimmt Lukas wieder zu. „Aber er wirkt, als wüsste er doch mehr.“

„Das Ganze ist wirklich mehr als komisch,“ murmelt Vic.

„Sehe ich auch so,“ meint nun auch Chris und gestellt sich zu ihnen, runzelt die Stirn.

Ich will sie gerade fragen, ob sie nicht merken, dass ich alles hören kann, als Joshua ruft, dass sie nicht quatschen, sondern spielen sollen.

„Es geht weiter!“, brüllt er dann auch den anderen zu und wir beginnen ein Spiel.

Ich versuche weiterhin Jona so gut es geht zu ignorieren, auch wenn ich damit einige offensichtlich verwirre. Einerseits ist das auch ziemlich kindisch, was ich da tue, aber andererseits komme ich so auch nicht in Versuchung. Und der Versuch, ihm ungezwungen gegenüber zu treten, ist vorhin total in die Hose gegangen. Ich hab mich total verkrampft und ihm wohl das Gefühl gegeben, auch noch sauer auf ihn zu sein.

Von daher… habe ich keine Ahnung, was ich noch tun soll…

Jona scheint sich ähnlich viele Gedanken zu machen. Ich habe das Gefühl, dass er das Training über ziemlich ratlos ist und während der Pausen vor sich hin gegrübelt.
 

Ich lasse mir Zeit, während ich dusche. Es ist schönes Wetter draußen und alle wollen gleich los, in den Park, ein paar Körbe werfen.

Ich weiß noch nicht, ob ich mitgehe. Ich schätze, es hängt davon ab, ob Jona mitgeht, oder nicht.

„Kommst du mit?“, will Josh wissen, der von diesen Gedanken nichts ahnt. Ich zucke nur mit den Schultern. Dann denke ich, dass Jona ganz sicher mitgeht und meine: „Nee… muss Mathe lernen.“

Offenbar war meine Vermutung nicht ganz richtig, denn er fragt nur: „Mit Jona?“

Und etwas, was in seinem Tonfall mitschwingt, passt mir nicht. Er klingt.. zweideutig! Ja, genau! Er unterstellt mir hier gerade etwas!

„Alleine,“ fauche ich und füge hinzu: „Und danach treffe ich mich mit Amelie.“

„Amelie, also,“ meint er bedächtig und mustert mich, „Und wie lange geht das noch gut?“

„Was geht noch gut mit Amelie?“, hängt sich Lukas plötzlich ins Gespräch und ich werfe Josh einen bitterbösen Blick zu. Na ganz toll!

„Wie lange sie noch braucht, ehe sie wieder sauer ist, weil er so viel Zeit mit Training ‚verschwendet’,“ rede Josh mich aus der Affäre.

„Die ist doch eh immer wegen irgendetwas sauer…“, ruft Chris dazwischen. Noch wer, der zugehört hat. Ich könnte Joshua töten.

„Na ja… macht dir nichts draus, Benni. Die kriegt sich schon wieder ein!“

Lukas klopft mir mitfühlend auf die Schulter, ehe er die Dusche verlässt.

Wütend blicke ich zu Josh. „Sorry,“ murmelt der leise.
 

Von einem Problem zum nächsten. Als ich die Dusche verlasse, renne ich fast gegen Jona. Ich will an ihm vorbei, aber er zupft mich am Ärmel meines Shirts, das ich mir soeben übergezogen habe, so dass ich mich genötigt sehe, stehen zu bleiben und ihn ansehe.

Mein Shirt noch immer zwischen den Fingern – vielleicht hat er ja Angst, ich renne weg – fragt er: „Kann ich dich kurz mal sprechen?“

Er blickt unsicher zu den Anderen. „Alleine?“

Ich seufze, zucke mit den Schultern und verlasse mit ihm die Umkleide. Wir gehen zurück in die Halle, damit uns auch keiner reden hören kann.

„Ich finde es reichlich schwachsinnig, dass wir uns so aus dem Weg gehen,“ erklärt er mir sein Anliegen, kaum sind wir alleine.

„Ich ja auch,“ gebe ich zu, „Aber ich weiß auch nicht, was ich tun soll…“

„Können wir nicht einfach alles vergessen und normal miteinander reden?“, will er wissen und ich nicke bedächtig. „Können wir wohl schon.“

Etwas schwingt in meiner Stimme mit, was auch ihm nicht entgeht: „Aber?“

„Ich bin mir nicht so sicher, ob ich das auch will.“

Er zieht die Brauen hoch, dann giftet er mich einfach an: „Du solltest dir aber mal langsam darüber klar werden, was du willst!“

Erstaunt blinzle ich ihn an.

„Es geht nämlich nicht nur um dich, Benni. Sondern auch um Amelie und mich.“

Und dann blickt er mich extrem wütend an, ehe er mich einfach stehen lässt.

Ich sehe ihm perplex nach.



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Kommentare zu diesem Kapitel (10)

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Von:  Tajuja-chan
2013-01-03T01:33:37+00:00 03.01.2013 02:33
Nahhh, ich kann mich nich entscheiden.
Im ersten Moment is alles voll süß und so und im nächsten i-wie wieder angespannt >.<
Du machst mich fertig XD
Genau Jona, jetz lass ihn mal stehen! Geschiet ihm eigentlich ganz recht, aber i-wie tut er mir nur noch mehr leid... *Benni schmus*

Zitate =) :

"„Oh mein Gott, dass ist ja sowas von süß!“ Er klingt wie ein Mädchen. „Und?“, will er wissen, „Weiß er es? Natürlich weiß er es, ihr habt ja rumgeknutscht und so… Oh man, du hast mit Jona gefummelt? Haha! Geil… Man, Benni…“
Er lacht los und ich will sterben!" - Das is eine der besten Stellen in der ganzen FF XD *luv*

"Mein Gott… ich will mit ihm ficken!" - Benni, doch nich so ordinär ^^°

"„Die ist doch eh immer wegen irgendetwas sauer…“, ruft Chris dazwischen." - Deswegen ist er mein Liebling XD *Chris luv <3*

LG Tajuja-chan =)
Von:  Last_Tear
2011-10-13T06:44:22+00:00 13.10.2011 08:44
Wuhu XD
Es geht weiter ^-^
SÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄXÜÜÜÜÜÜÜ >o<

XDDDD
*weglach*
Hust, woher kenn ich das nur X__X"
Böse Szene O.o"

Tsk XD
*hust*
Ja, sag ihm die Meinung Jonaboy °-°
*anfeuer*
*auf und ab hüpf*
*anfeuer*
Man, Benni XD Idiot *lol*
Aber Männer eben XD
Von:  Shunya
2011-10-10T21:41:58+00:00 10.10.2011 23:41
Wow, das Kapitel fängt ja heiß an. >///<
Benni steckt ja in einem echten zwiespalt. Obwohl ich sehe eigentlich nur das Problem, dass er Angst hat vor den Anderen zuzugeben, dass er schwul ist und auf Jona steht. Mit Amelie hat er ja eh nix am Hut, außer Sex.
Nur das Jona dso darunter zu leiden hat, ist schon traurig.
Der Arme! :/
Ich war echt überrascht, dass Benni Joshua gestanden hat, dass er in Jona verliebt ist und wahrscheinlich auch schwul. Das ist ihm ja nicht leicht gefallen.
Das Ende war krass! Endlich hat Jona mal mit Benni klartext gesprochen.
Von:  RockFee
2011-10-09T16:18:12+00:00 09.10.2011 18:18
Es ist verständlich, dass Benni Zeit braucht. Schwul sein bedeutet eben, "anders" zu sein, und das wollen die wenigsten. Nur wird er seine Gefühle nicht abstellen können. Dafür, dass er nicht schwul sein will, hat er aber bezüglich des Sex mit einem Kerl keine Hemmschwelle und das passt nicht so ganz.

Nachdem ihm klar ist, dass es mit Amelie nicht so toll ist, wie es sein könnte und eigentlich auch sollte, müsste er wenigstens die Beziehung zu ihr beenden. Das heißt ja nicht, dass er sich gleich in eine Beziehung mit Jona stürzen muss.

lg
Von:  Midnight
2011-10-09T03:32:03+00:00 09.10.2011 05:32
Awwww. herzklopfen....
Ich habe diese FF in einem Rutsch durchgelesen!
Erst war ich ein wenig ermüdet, weil es andauernt fast ausschließlich um basketball ging, aber mit der Zeit habe ich mich daran gewöhnt. Ich war einfach schon seid dem ersten kapitel gespannt wie es weitergeht mit den Beiden *_____*
Und jetzt bin ich total begeistert von der story. Sowohl von dem mächtigen Sportteil, als auch von den entriegen und zum schluss von diesem Hin und Her der Gefühle!!!!
In dieser FF zeigt sich wie man sich von den ewig leidigen Vorurteilen freimachen kann in dem man sein bestes gibt und überzeugungsarbeit leistet. Der kleine Jona hat sich seid dem Anfang mächtig gesteigert und scheint immer stärker zu werden und findet sogar anschluss und menschen die ihn mögen. Das is einfach toll!

Auch finde ich es ganz coll, das diese Story nicht dieses typische kitschige hat, das die meisten FFs haben. Es ist mal etwas erfrischend anderes XD
Bitte schreibe bald weiter!!!!! *____*
damit ich noch mehr vor mich hinschmachten kann und ins Basketballfieber verfallen kann, auch wenn ich selber eher der unsportliche typ bin XDDDD

LG Middy<3
Von:  Inan
2011-10-08T21:21:36+00:00 08.10.2011 23:21
Ahaha, Josh ist sowas von cool, in ihm schlägt ein Fangirlherz xD
Ich verstehe nicht ganz, wieso Benni sich so davor sträubt, mit Amelie schluss zu machen, schließlich ist sie kein besonders netter Charakter, aber irgendwo ist es auch verständlich, dass er ein klein bisschen Schiss davor hat, die Situation sozusagen in die Realität zu verfrachten xD
Zumal das als erster Schritt schonmal ein nicht allzu schwerwiegenderer Anfang wäre, direkt, nachdem er eingesehen hat, dass es vollkommen okay ist, schwul zu sein und ihn dafür niemand steinigen wird, mal abgesehen von seinem Ego ;)
Super Kapitel :)
Von:  -Black-Pearl-
2011-10-08T19:02:24+00:00 08.10.2011 21:02
Hui, das ging ja schon mal ganz gut zur Sache :D
Aber irgendwie passt es nicht zusammen, dass Benni Jona auf der einen Seite so locker flockig einen bläst und ihn poppen will, dann aber davon anfängt, dass das nicht richtig ist... Kerle..
Will noch sowas lesen! >< :D
Bis bald,
LG Pearl
Von:  yamo-chan
2011-10-08T18:33:16+00:00 08.10.2011 20:33
die ansage hat benni gebraucht
er hat noch nicht wirklich verstanden, was er amelie und jona antut.
ich kann aber auch etwas verstehen, dass er zeit braucht...

schwierig...


schreib schnell weiter >___<
Von:  Tajuja-chan
2011-10-08T17:21:50+00:00 08.10.2011 19:21
Ich kann mich da Liete nur anschließen
Armer Jona...
Nur weil Benni nich zu seinen Gefühlen steht
Warum haben Jungs immer solche Probleme???
Aber geil wie Joshi drauf reagiert als Benni ihm erzählt das er Jona liebt X3 Schön das er so offen dafür is, dass sein bester Freund schwul wird ^^
Benni sollte aber wirklich mit Amelie drüber reden, so wie ich die einschätze, wird sie warscheinlich total ausrasten und rumschreien, oder Jona fertig machen (was sie eh nich schafft XP)

`kay...
Wieder ein tolles Kappi
Freue mich auf das Nächste ;)

LG Tajuja-chan ♪
Von:  NARUT0
2011-10-08T17:03:37+00:00 08.10.2011 19:03
BENNI BENNI BENNI !!!!! BLÖDER IDIOT XD
Ach er soll Amelie endlich in den wind
schießen, jona sagen das er ihn liebt und dann
soll ales gut sein .__.
Jona tut mir ja schon leid der weis doch
gar nich wirklich was ab geht aaach MAN
Ich will jetzt schon das Nächste kapi lesen
Das halt ich ja im Kopf nich aus...



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