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La Vida

von

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Fears

Der Winter war eingebrochen, die Menschen verkrochen sich in ihre warmen Häuser und gingen nur dann raus wenn es notwenig war. Kleine Schneeflocken fielen zu Boden und blieben dort liegen, färbten den Boden bald weiß. Einige Fußspuren waren zu sehen, doch verschwanden sie schnell im neuen Schneefall.
 

„Das Leben läuft nicht immer so wie man es sich vorstellt.“

Suigetsu starrte aus dem Fenster und betrachtete die Schneeflocken. Mit dem Löffel stocherte er in seinem Joghurt herum und spürte den Blick seines Bruders auf sich.

„Ich weiß.“

Meinte er abwesend und nahm den letzten Happen in den Mund. Sein Blick ging wieder aus dem Fenster hinaus. Mangetsu seufzte leise.

„Willst du noch einen Joghurt?“

„Nein.“

Mangetsu hatte mit einer anderen Antwort gerechnet, immerhin war dies erst der zweite. Auch Kisho sah seinen Freund fragend an. Das hatte er bei ihm noch nie erlebt.

Suigetsu stand auf, nahm sich seine Jacke und verließ das Cafe ohne noch ein Wort zu sagen. Mangetsu und Kisho sahen ihm nach.

„Er nimmt sich die Sache mit Souta sehr zu Herzen.“

„Ja, aber irgendwann wird er es akzeptiert haben.“

Der Weißhaarige stand auf, legte etwas Geld auf den Tisch und folgte seinem kleinen Bruder. Kisho blieb noch etwas sitzen und sah aus dem Fenster. Irgendwann stand auch er auf und ging auf die Straße hinaus.
 

Mangetsu blieb stehen und sah nach vorne. Unter seinen Füßen knirschte der Schnee, weshalb er sich sicher war, das Suigetsu ihn bereits bemerkt hatte. Suigetsu saß vor dem Grab ihrer Eltern im Schnee und betrachtete die Steine. Stumm beobachtete Mangetsu seinen kleinen Bruder, ehe er zu ihm hinüberging und sich neben ihn setzte. Keiner der beiden Brüder sagte ein Wort, sie sahen sich auch nicht an.

Irgendwann reichte Mangetsu diese Stille, weshalb er Suigetsu ansah, ihn jedoch noch nicht ansprach. Suigetsu bemerkte das sein Bruder ihn anschaute, doch rührte sich der Jüngere nicht. Leise seufzte Mangetsu, fuhr sich durchs Haar und sah auf die Grabsteine.

„Du warst lange nicht mehr hier.“

„Ich wusste nicht, dass es verboten ist herzukommen.“

Meinte Suigetsu und bemerkte, dass sein Bruder ihn immer noch ansah. Langsam drehte er sich zu Mangetsu um und blickte in dessen Augen.

„Was ist los? Ist es immer noch wegen Souta?“

Suigetsu sah wieder weg und sagte kein Wort. Es ging nicht nur um Souta. Im Moment fühlte er sich sowieso mies, den genauen Grund wusste er nicht.

„Ich weiß es nicht Mangetsu.“

Gab er ehrlich zu, zog seine Beine heran und legte seine Arme darauf. Sein Kinn legte er auf seine Arme und starrte erneut auf die Steine. Mangetsu sagte auch nichts mehr, viel mehr überlegte er was er sagen könnte. Früher war es ihm leicht gefallen seinen Bruder aufzumuntern, doch mit zunehmendem Alter fiel es ihm immer schwerer. Suigetsu war eher der fröhliche Mensch, aber auch er hatte mal schlechte Tage. Tage, in denen er sich einfach nicht gut fühlte, wo er einfach nur allein sein wollte. An diesen Tagen ging er zu dem Grab ihrer Eltern. Doch hielt diese Depression schon mehrere Tage an und langsam machte sich Mangetsu wirklich sorgen.

„Hast du Angst?“

Fragend schaute Suigetsu nun seinen großen Bruder an. Angst? Wovor sollte er denn bitte Angst haben?

„Was meinst du damit?“

„Hast du Angst deine Freunde zu verlieren?“

Der Jüngere schwieg. Darüber hatte er noch gar nicht nachgedacht. Vielleicht hatte er ja wirklich Angst, Angst davor alles zu verlieren was ihm etwas bedeutete. Mangetsu, Kisho, Souta. Souta war weg, doch was war mit Mangetsu und Kisho? Wer garantierte ihm das die beiden nicht auch noch verschwanden? Suigetsu hatte keine Angst davor allein zu sein, er war öfters allein wenn Mangetsu auf Missionen war. Aber nicht so, nicht für immer.

„Ich weiß nicht wovor ich Angst habe.“

Mangetsu drehte sich wieder um, ließ seine Augen auf die Grabsteine wandern.
 

„Mangetsu?“

Der Junge horchte auf und drehte sich um. An der Terrassentür stand seine Mutter und sah ihn an. Um ihre Schultern lag eine Jacke, die sie vor der Kälte schützte. Mangetsu stand auf der Terrasse, drehte sich wieder weg und sah über das Meer. Der Mond spiegelte sich im Wasser, vereinzelt verdeckten Wolken ihn.

„Was machst du denn hier? Es ist kalt, du wirst dich noch erkälten.“

Sayo ging auf ihren Sohn zu und blickte ihn an. Mangetsu drehte sich erneut zu seiner Mutter um und sah in ihre Augen.

„Ich denke nach.“

„Mitten in der Nacht? Du solltest schlafen. Du hast doch morgen die Mission.“

Genau darüber machte er sich ja Gedanken. Seine erste Mission als einer der sieben Shinobi-Schwertkämpfer. Man erwartete viel von dem Houzuki, doch machte ihn das Sorgen. Was war wenn er versagte? Wenn er die Mission nicht schaffen sollte, was passierte dann?

„Mangetsu.“

Sayo legte eine Hand auf die Schulter ihres Kindes und lächelte ihn an. Mangetsu fühlte sofort besser, seine Mutter wusste wie man jemanden aufmunterte.

„Hast du Angst davor deinen Vater zu enttäuschen?“

„Angst zu versagen.“

Flüsterte der Weißhaarige so leise, dass man meinen könnte, er habe es nicht mal laut ausgesprochen. Sayo blickte Mangetsu lange an, ehe sie ihn am Handgelenk packte und lächelte.

„Es ist ok Angst zu haben. Du bist ein großartiger Ninja und ein hervorragender Schwertkämpfer. Du brauchst dir keine Gedanken über die Mission zu machen. Das schaffst du ohne Probleme.“

Mangetsu lächelte seine Mutter an, war dankbar für ihre Worte. Seine Mutter schaffte es mit nur einpaar Sätzen jemanden auf andere Gedanken zu bringen. Wahrscheinlich war dies eine der Eigenschaften, welche sein Vater so an ihr mochte.

„Danke.“

„Du solltest jetzt aber schlafen gehen. Immerhin musst du morgen fit sein.“

Mangetsu nickte und ging mit seiner Mutter ins Haus. Leise schlich er die Treppe hinauf um seinen kleinen Bruder nicht aufzuwecken.

„Was wollte er denn?“

Erschrocken drehte sich Sayo zu der Couch um und sah Shawn dort sitzen. Er hatte die Arme verschränkt und schaute seine Frau aus müden Augen an.

„Nicht so wichtig. Lass uns ins Bett gehen.“

Shawn stand auf und ging zu der Blauhaarigen rüber. Er legte ihr eine Hand auf den Kopf und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. Dann zog er sie an der Hand mit sich.


 

„Suigetsu.“

Der Junge drehte sich zu seinem großen Bruder um und sah ihn an. Mangetsu stand auf und lächelte. Suigetsu sah verwirrt zu seinem Bruder auf, ehe dieser ihm die Hand hinhielt.

„Es ist ok Angst zu haben.“

Suigetsu begann zu lächeln, ergriff die Hand von Mangetsu um sich von ihm auf die Beine ziehen zu lassen. Beide sahen sich an, ehe sie zusammen zurück zu ihrem Haus gingen.
 

„Wovor hast du am meisten Angst, Kisho?“

Fragte Suigetsu seinen besten Freund, als beide auf der Plattform der Tropfsteinhöhle lagen, übers Meer sahen und die sternenklare Nacht beobachteten.

Fragend sah Kisho den Weißhaarigen von der Seite an und hob eine Augenbraue. Sie unterhielten sich nicht oft über solche Dinge, weil in der täglichen Routine im Dorf, dem Leben am absoluten Limit, für solch tiefgründige Gespräche keine Zeit blieb. Zudem waren sie jung und dachten nicht viel darüber nach. In der Akademie wurde ihnen beigebracht das sie keine Angst haben dürfen, es wurde ihnen eingeredet, so wie man Kindern einredete das Süßigkeiten schlecht für die Zähne waren.

„Wie kommst du denn auf so ein Thema plötzlich?“

Harkte Kisho nach und nahm einen Schluck aus der Wasserflasche, welche durch Suigetsu halb geleert war. Grummelnd drehte sich Suigetsu weg und sah zu den Sternen hinauf. Seit dem Gespräch mit seinem Bruder beschäftigte ihn die Sache sehr. Er wollte wissen ob auch Kisho Angst hatte und ob es wirklich ok war Angst zu haben.

„Wenn du es unbedingt wissen willst.“

Kisho legte sich auf den Rücken, verschränkte die Arme hinterm Kopf und sah aus der Höhle hinaus. Ihm war es nicht entgangen, das es Suigetsu nicht leicht fiel über so ein Thema zu reden. Suigetsu war nicht der Typ, der sein Innerstes offen legte, seine Gefühle offen zeigte oder über seine Ängste redete. Um so mehr erfreute es Kisho irgendwie das gerade er es war mit dem Suigetsu darüber sprach. Für ihn bedeutete es, dass der Houzuki ihm vertraute, und zwar so sehr vertraute, dass er mit ihm über so etwas reden wollte.

„Ich habe Angst irgendetwas in meinem Leben zu bereuen, weit du.“

„Bitte? Es gibt doch immer etwas was man bereut!“

Kisho lachte leise und sah den Weißhaarigen an. Dieser erwiderte den Blick nur verwundert, konnte er mit der Antwort des Braunhaarigen nichts anfangen.

„Alles im Leben sollte einen Sinn haben, nicht? Solange man das Beste daraus macht und einen Sinn für sich selbst entdeckt, wird man seine Taten nie bereuen. Es gibt sogar Menschen die schon zu spätes aufstehen bereuen. Es ist doch jedem das seine was er bereut oder nicht.“

Schmunzelte Kisho und ließ sich zurück fallen. Suigetsu schaute wieder über das Meer und dachte über die Worte seines besten Freundes nach. Irgendwo hatte Kisho recht.

„Hast du denn schon einmal etwas bereut?“

„Ich denke darüber nicht nach, Suigetsu. Es kommt eh wie es kommen soll.“

„Und wenn du es tun würdest?“

Kisho drehte sich zu Suigetsu um und sah ihn grinsend an. Suigetsu warte geduldig auf eine Antwort seines Gesprächspartners.

„Dann würde ich ja sein.“

Murmelte Kisho und ließ sich nach hinten fallen. Suigetsu tat es ihm gleich und im nächsten Moment hörte er Kisho leise lachen. Verwirrt blickte der Weißhaarige zu ihm, wusste nicht was er jetzt sagen sollte. Er verstand was Kisho ihm damit sagen wollte, doch wusste er nicht so recht was damit anzufangen. Schweigend blickte Suigetsu wieder zum Nachthimmel hinauf, versuchte die Sternenbilder zu erkennen und zu zählen.

„Wovor fürchtest du dich am meisten, Suigetsu?“

Begann Kisho wieder zu sprechen und sah seinen besten Freund an.

„Ich meine, gibt es überhaupt etwas, was Suigetsu Houzuki Angst macht?“

„Natürlich…“
 

Suigetsu legte bewusst eine lange Pause ein um sich die Aufmerksamkeit des Braunhaarigen zu sichern. Zudem überlegte er sich eine passende Antwort. Kisho wusste, dass Suigetsu keine Angst vor solch kleinen Dingen wie Spinnen oder Schlange hatte, dennoch konnte sich Kisho nicht vorstellen wovor der Weißhaarigen sonst Angst haben könnte. Suigetsu war sich sicher das Kisho ihm seine volle Aufmerksamkeit schenkte. Der Braunhaarige konnte ein sehr guter Zuhörer sein wenn er wollte.

„Ich habe Angst davor alles zu verlieren was mir etwas bedeutet.“

Flüsterte er schließlich, als würde noch jemand in der Höhle sein und ihnen zuhören. Kaum hatte Suigetsu dies gesagt, erhob er sich und schob die Hände in die Taschen. Kisho tat es ihm gleich, stellte sich neben Suigetsu und sah wie er übers Meer.

„Wollen wir trainieren gehen?“

„Lieber Joghurt essen.“

Meinte Suigetsu und tat einen Schritt nach vorne, stand am Rand des Wassers und schaute auf dieses. Es schneite zwar schon, dennoch war es noch nicht so kalt, dass das Wasser zu gefrieren begann.

„Joghurt macht dick.“

Suigetsu warf Kisho einen bösen Blick zu, welchen dieser nur grinsend erwiderte. Beleidigt zog der Weißhaarigen einen Schmollmund und verschränkte die Arme.

„Das krieg ich bei Zabuzas Training wieder runter. Außerdem bin ich nicht fett!“

Suigetsu ging über das Wasser, gefolgt von Kisho. Der Braunhaarige verschränkte die Arme hinterm Kopf und grinste breit.

„Hey!“

Kisho legte eine Hand auf die Schulter seines Freundes und sah ihn an.

„Wer als letzter an den Felsen ist bezahlt!“

Nachdem Kisho dies gesagt hatte rannte er auch schon los und ließ den verwirrten Suigetsu stehen. Als dieser begriff was los war sprintete er auch los.

„Das ist unfair Kisho! Du hast geschummelt! Lass uns diesen Wettkampf fair machen!“

„Wenn du glaubst besser zu sein dann zeig es mir!“
 


 

„Was ist los Kano?“

Kano sah über das Dorf, drehte sich jedoch nicht zu seinem Gesprächspartner um. Er lehnte mit dem Rücken am Geländer auf dem Dach des Mizukage Gebäude, sah mit einem ernsten Blick über das Dorf. Neben ihm stand Mangetsu und sah zum Sonnenaufgang.

„Auf einer der Nachbarinseln würde ein Dorf zerstört. Augenzeugen sagten es sei ein Kind gewesen. Die Beschreibung passt genau auf Souta.“

„Du denkst er war es?“

„Ich weiß es nicht.“

Meinte Kano ehrlich und schwieg. Auch Mangetsu sagte nichts mehr, viel eher dachte er über etwas Wichtiges nach. Was würde passieren wenn Suigetsu und Kisho davon erfahren sollten? Würden sie nach Souta suchen?

Mangetsu seufzte leise. Er hatte nicht erwartet das Souta im Stande war ein ganzes Dorf zu zerstören, so fern er es denn überhaupt war.

Kano stieß sich vom Geländer ab und ging. Mangetsu sah ihm nicht nach, fragte auch nicht wo er hinging. Kano hatte seine Gründe. Mangetsu machte sich ebenfalls auf den Weg. Er hatte eine neue Mission, zuvor wollte er aber noch mal mit Zabuza über Suigetsus Training reden. In letzter Zeit erschien der Schwertninja immer seltener zum Training.
 

Suigetsu rieb sich die schmerzenden Rippen, sah knurrend zu Zabuza. Dieser stand einige Meter vor dem Jungen und sah ihn kalt an. Suigetsu saß an einem Baum gelehnt, versuchte aufzustehen, doch seine schmerzenden Rippen hinderten ihn daran. Zabuza drehte sich um und war bereit zu gehen.

„Warte!“

Rief Suigetsu und stand unter Schmerzen auf. Er lehnte sich an den Baum, hielt sich die Rippen und sah ernst zu Zabuza. Dieser hatte sich nur halb zu ihm umgedreht und sah ihn aus zwei kalten Augen an.

„Worauf?“

Der Weißhaarige schwieg, kniff die Augen zusammen und machte einen Schritt vorwärts. Der Schwertninja beobachtete ihn dabei genau, machte jedoch keine Anstalten dem Jungen zu helfen. Suigetsu sollte alleine klar kommen, selbst unter solchen Schmerzen wie gebrochene Rippen.

„Du bist es nicht wert. Du hast es einfach nicht drauf, Kleiner.“

„Doch das hab ich!“

Zabuza sah das Kind verwundert an. Suigetsu sah sehr entschlossen aus, seine Augen funkelten den Schwertninja an. Dieser lachte kurz auf und drehte sich wieder um.

„Komm wieder wenn du das Zeug hast ein Schwertninja zu werden.“

Plötzlich war er verschwunden und Suigetsu war allein. Er stieß sich vom Baum ab und taumelte nach vorne, ehe er vor Schmerzen auf die Knie ging.

„Warte!“

Er legte seine Hand erneut an seine Rippen. Mit seinen Fingern tastete er sie ab, um herauszufinden welche und wie viele gebrochen waren. Kurz gab er einen schmerzenden Laut von sich und ließ sich auf den Rücken fallen. Seine Hand lag dabei weiterhin auf seinen Rippen.

„Du siehst scheußlich aus.“

Kisho setzte sich neben seinen besten Freund ins Gras und sah in dessen schmerzverzehrtes Gesicht. Suigetsu grummelte etwas, was Kisho nicht verstand, machte jedoch keine Bewegung.

„Du solltest ins Krankenhaus.“

Meinte Kisho und blickte auf den Weißhaarigen. Dieser öffnete seine Augen und entgegnete den Blick des Braunhaarigen.

„So ein Blödsinn. Mir geht es blendend.“

Um seine Worte zu unterstreichen setzte er sich auf, zuckte im nächsten Augenblick allerdings zusammen und fiel zurück. Kisho hob eine Augenbraue und grinste etwas über die Sturheit des Houzuki.

„Natürlich.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  fahnm
2012-07-20T22:32:04+00:00 21.07.2012 00:32
Klasse Kapi^^


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