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Blutschuld

Seine Bestimmung war es Vampire zu jagen, nicht sie zu lieben
von

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Und so gab ich meine Seele

33. Und so gab ich meine Seele
 


 

Sehnsüchtig starrte er in die weite See. Das schillernde Blau des Ozeans leuchtete im Lichteinfall der Sonne tief und unendlich. Reine Schönheit, allumfassend. Der salzige Geruch legte sich wohltuend auf seine Sinne. Sachter Wind suchte sich einen Weg unter die wärmende Kleidung und umschmeichelte seine geschundene Seele.

Langsam lief er durch den kalten Sand, dem kühlen Nass entgegen. Kitzelnd legten sich die feinen Körner über seine nackten Füße. Schäumende Gischt begrüßten sie und umspielten neckisch die Zehen. Jedes Einsinken in den weichen Sandboden glich einem leichten Hinabziehen in die Hölle, die schon bald folgen würde.
 

Iven.

Er war für sein Herz Gott und Teufel in einer Person.

Die Liebe zu ihm, als stille Sehnsucht von Glück, führte ihn weitab von Rache auf einen Pfad der Hoffnung, trotzend allen Widrigkeiten. Der Hass auf ihn, in Gestalt des Todes, erhielt ihn am Leben, ließ ihn jeden Schicksalsschlag tapfer ertragen.

Nun war es Zerstörung die ihn leitete. Seine eigene und die seines Dämons.

Xei würde ihn wandeln, ihn zu einem Vampir machen. Dennoch war es wiederum Iven der sein Schöpfer war. Die bittere Erkenntnis, stets in Schicksal an ihn gebunden gewesen zu sein, durchbohrte seine Gedanken.

Jeder Schritt nach vorne, von ihm getrieben. Jeder zurück, ihm entgegen.

Wohin er sich auch drehte, er haftet wie ein Schatten an ihm.

Kurzzeitig zum Licht erstrahlt. Letztendlich tödliche Schwärze in Qual vernichtend.
 

Er wollte Rache. Sie war die einzige Flamme die noch in ihm brannte, die brennen durfte. Mit aller Kraft ereiferte er sich, in ihr alles andere Gefühl zu versengen.

Ein Funken Hoffnung, seine Schuldigkeit abzubüßen.
 

Die Sonne sank am Horizont und der blutrote Himmel wies prophetisch auf die Zukunft.

Seine Seele war längst nicht mehr unbefleckt. Der Akt der Verdammnis würde nur noch eine Bestätigung für die Verkommenheit sein, die bereits ihn ihm schlummerte.

Immer war er gescheitert.

Sich nun endgültig in Schande fallen zu lassen, weckte fast einen Anreiz zur Befreiung.
 

Die letzten Strahlen küsste sein Gesicht zum Abschied. Dunkelheit, die nun für immer bleiben würde, formte das Bild.
 

„Bist du dir wirklich sicher?“
 

Eine helle Stimme durchdrang die Finsternis.

Xei.

Er hätte keine bessere Wahl treffen können.

Ivens Licht, nun das seine. Einzig tragend durch das Nichts, in Schwärze gebannt.
 

„Rufe nicht die Zweifel in mir wach, ich bitte dich.

Zögere nicht länger, sondern tue es!“
 

Kaum ausgesprochen, wurde er eingefangen. Sanft wie von Wolken in weißen Nebel gehüllt. Helligkeit, die ihm Frieden versprach.

Eine Lüge.

Im Schein der Vollkommenheit präsentiert, die Grausamkeit verschleiert.

Silberne Augen blickten einzig in Liebe auf den Grund seiner schutzlos dargelegten Seele.

Blutrote Lippen liebkosten zärtlich die seinen. Langsam knüpften sie ein Band vorbehaltlosen Vertrauens. Sanft mit jeder Berührung, mit jedem Hauch, ein Stückchen mehr. In Harmonie getaucht schwand alles, außer das Gefühl von Geborgenheit. Wie das Streicheln einer Feder wanderten die Lippen weiter. Kitzelnd über die Wange, kribbelnd über den Hals.
 

Der Schmerz der folgte wurde von ihm bereitwillig empfangen. Seine Arme schlossen sich Halt suchend um die weiße Gestalt. Leben wich aus ihm, wurde in Süße ausgesaugt.

Schwäche ließ ihn zittern, Ekstase beben.

Er verlor jedes Gleichgewicht, jedes Gefühl für seine Glieder. Einzig Wärme spürte er, die ihm seine eigene nahm. Liebevoll wurde sein hilfloser Körper an den des Vampirs gedrückt. Beistand den er dringend brauchte. Liebe die ihn einfing, ausfüllte.

Die Verzweiflung verweilte so nah und gleich so fern. Verbannt durch die Leidenschaft, die ihn durchströmte. Erschöpfung legte sich auf seinen Leib und trieb ihn an den Rand der Bewusstlosigkeit. Die Realität verzerrt sich, die Vergangenheit mahnte nicht mehr, die Zukunft schwieg still. Einzig dieser Moment war wahrhaftig. Untrügliches Heil, das in Licht erstrahlte.
 

Weiß schimmernde Haut legte sich lockend auf seinen Mund.

Lebenswille, der Vernunft abgelegt hatte, gierte nach Existenz.

Der erste Tropfen benetzten seine Lippen verhängnisvoll.

Hunger, der nach Befriedigung verlangte, bahnte sich seinen Weg.

Ein letztes Aufbegehren seines Selbst.

Er konnte ablehnen. Es jetzt für immer beenden.

Sterben.

Seine Seele schrie.

Vergebens.

Er gab sie hin.
 

Blut durchströmte seine Adern. Erfüllte ihn mit Kraft. Spülte das Leben entgegen. Erregung, die energisch in ihm pochte. Fordernd, wild nach Erlösung durstete. Befriedigung stillte das gewaltige Verlangen. Im Rausch der Leidenschaft gefangene Sinne. Verzerrt und klar, taub und pulsierend. Eine Flut aus Emotionen trug durch die Wirrungen seiner Psyche. Erhob in Wonne über den Horizont des Todes. Seine Selbst für immer verschmolzen. Vereint in Liebe, gebunden durch Hass.
 

Der Schleier des Deliriums fiel.

Im Fegefeuer geläutert sah er wieder klar.

Die erste Erinnerung an die Menschlichkeit hallte in seinem Kopf.
 

Und so gab ich meine Seele, hoffnungsvoll Frieden zu finden.
 


 


 


 

~ Hallo ich Lieben!

Also ich bin mal auf eure Reaktionen gespannt. Viel passiert ist in dem Kapitel an sich nicht und dennoch verändert es alles. Unerwartet war der Schritt für die meisten wohl nicht. Wohin der Weg weiter führt ist auch das Spannendere ^.-

In diesem Sinne bis bald,

eure Teedy ~



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  whitePhobia
2012-10-10T20:50:26+00:00 10.10.2012 22:50
Ich bin schon sehr gespannt darauf zu erfahren was für eine Art von Vampire Luc sein wird. Ich habe mich sehr über dieses Kapitel gefreut, endlich wurde er verwandelt.
Mach weiter so!
Von:  GolDAnn
2012-09-28T16:37:43+00:00 28.09.2012 18:37
Ich mag deine Art zu schreiben total und finde die Story auch total genial
hoffe kommt bald schon das nächste Kapitle freue mich schon *-*
du machst es wirklich spannend >..< x'D


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