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Der Tod steht dir gut

Zabuza Momochi x Haku
von

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Unter den Lebenden

Zabuza war letzten Endes doch eingeschlafen. Als er morgens erwachte, schaute er verschlafen in das freundlich schauende Gesicht von Haku.

„Habt Ihr gut geschlafen?“, erkundigte sich dieser und sein Blick wanderte zu der Hand, die sein Meister über Nacht nicht losgelassen hatte. Kaum schien der andere dies bemerkt zu haben, zog er sie ruckartig zurück.

„Hm, ja.“ Es war entspannend gewesen, zum ersten Mal seit Langem fühlte sich Zabuza ausgeschlafen. Der Mizukage richtete sich auf und fühlte sich sicher genug, um sich ein warmes Bad zu gönnen. „Komm, ich muss baden.“

Sein Zögling nickte zustimmend und folgte ihm ins Badezimmer, als wenn es das Normalste auf der Welt wäre. Zabuza entledigte sich seiner Sachen und für Haku war dieser Anblick nichts Neues: Nur das Rotwerden konnte er sich nicht abgewöhnen. Beschämt blickte er weg und wollte sich im Spiegel erkundigen, ob die verdächtige Röte abgeklungen war. Kaum hatte er seinen Kopf gedreht, wurde sein Kinn mit sanfter Gewalt gepackt und sogleich schaute Haku in das schmunzelnde Gesicht seines Gegenübers.

„Nicht abwenden. Du kennst das alles schon.“ Zabuza seufzte innerlich. Verdammt, die Spiegel. Es war nicht so, dass Hakus Erscheinung furchteinflößend war, die Haut zerfallen wie bei einem Untoten. Aber diese dunklen, gefühlslosen Augen... allerdings würde es schwer werden, den Schönling von jedem noch so spiegelartigen Gegendstand fernzuhalten. Spätestens in einem Kampf, wenn dieser sein Makyou Hyoushou einsetzen sollte, würde er von Spiegeln aus Eis umgeben sein. Aber solange das nicht der Fall war, zog Zabuza die Lüge vor.
 

Es war alles so komisch gewesen... so neu. Haku hatte tatsächlich das Gefühl gehabt, dass sein Meister den Blick nicht von ihm lassen konnte. Während des Badens hatte er Haku ununterbrochen angestarrt, und jedes Mal, wenn sich der Jüngere abwenden oder sich anderweitig beschäftigen wollte, hatte Zabuza eine kurze, aber präzise Unterhaltung begonnen. Auf jeden Fall hatte dieses Ereignis ein sehr seltsames Gefühl in ihm ausgelöst und während er ihm zum Büro des Mizukage folgte, dachte er angestrengt nach.

„Papierkram...“, murrte Zabuza augenverdrehend und betrat das Zimmer mit sichtlicher Unlust. Er hasste diese Art von Arbeit, er wollte etwas Gewalttätiges erleben, etwas, womit er seine Macht und vor allem seine Führungsqualität unter Beweis stellen konnte.

„Ich kann das ja machen.“

Haku war ohnehin der Klügere von beiden und hatte für so etwas das bessere Händchen. Wenn das so weitergehen würde, dann könnte Zabuza ihm den Mizukage-Hut aufsetzen und ihn Kirigakure regieren lassen.

„Mensch... kannst du diese Spionage unterlassen?“ Er erblickte Ao an seinem Schreibtisch und spürte sogleich, dass sich seine Laune rapide verschlechtert hatte.

Er deutete auf einen Stapel Siegel. Täuschte sich Zabuza oder hatte sich die Zahl dieser Dinger verdoppelt? Als Kind hatte er ihm nur die Hälfte an den Leib geklebt. Vermutlich ging der erfahrene Ninja davon aus, dass Zabuzas Böswilligkeit mittlerweile keine Grenzen zu kennen schien.

„Mei sagte mir, du würdest sie tragen wollen.“

„Ach das... vergiss das, nimm das Zeug wieder mit. Ich brauch so etwas nicht.“ Er hatte diese Bemerkung am Vorabend nur aus einer Not heraus gemacht. Zabuza war sich sicher: Diese Dinger würde er kein zweites Mal tragen.

„Wie soll ich das verstehen?“ Unzufrieden trat der andere auf den Mizukage zu und ihm fiel sofort ein anderer, kleinerer Mann ins Auge. „Er lebt? Ich dachte Haku wäre tot.“

„Du wirst alt, komm verschwinde. Ich habe keine Zeit für dich.“ Wie ein Beschützer stellte er sich vor seinem Zögling, versuchte die Erscheinung mit seinem größeren, und vor allem muskulöseren Körper zu versperren. Und Aos nächster Schritt war so etwas von klar gewesen: Dass er meinen musste, sein Byagukan unter seiner Augenklappe zu benutzen, war reinste Schikane.

„Sein Chakra... ist anders.“, merkte dieser verwundert an und wurde sogleich von Zabuza aus dem Zimmer geschoben.

„Schluss jetzt, ich muss arbeiten! Gib das schon her!“ Er riss ihm die Siegel aus der Hand. „Ich werd’s mir überlegen, aber verschwinde jetzt! Sonst mach ich dir Beine!“ Warum Ao dies befolgte, war ihm ein Rätsel, aber dieser wusste zu gut, wie gefährlich Zabuza werden konnte. Und vor allem, dass Haku eine Spur gefährlicher war. Besonders wenn es um die Sicherheit und das Wohlbefinden Zabuzas ging. Nachdem er den anderen verjagt, und sich gegen die Tür geworfen hatte, seufzte der Mizukage erleichtert aus. „Dieser Kerl nervt...“

„Was hat er damit gemeint?“

„Nichts, der spinnt nur herum. Haku, mach dir deswegen keine Gedanken.“ Zabuza konnte nicht anders, als ihm beide Hände auf die Schultern zu legen. „Es ist alles in bester Ordnung. Du bist bei mir, reicht dir das nicht?“

„Doch schon. Aber... Kakashi hat doch mein Herz getroffen, oder?“ Er hatte jahrelang die menschliche Anatomie studiert. Haku wusste, welche Stellen man treffen musste, um einen Menschen außer Gefecht zu setzen. Und vor allem wusste er eins: Die Stelle, an der Kakashis Hand sein Fleisch durchstoßen hatte, war lebensgefährlich gewesen. Haku wollte sich sogar selbst von der Wunde überzeugen, die er auf der Brust hätte tragen müssen. Gerade, als er den Pullover über den Kopf ziehen wollte, umfasste Zabuza seine Arme und hielt ihn eisern fest. Haku schaute ihm verwirrt in die Augen und spürte sogleich, wie seine Hände an den Körper des anderen geführt wurden. Das Kribbeln wurde stärker und auch das Gesicht nahm an Hitze zu. Alles schien in Vergessenheit zu geraten. Der Mann, den er über alles begehrte, vernebelte seinen Verstand.

„Schluss jetzt, Haku. Ao redet dummes Zeug. Das wäre ja nichts Neues.“ Seine Hände entfernten sich von den seinen und er stellte schmunzelnd fest, dass Haku seine nicht zurückzog; stattdessen blieben sie auf seiner Brust liegen. Dass der andere starke Gefühle für ihn hegte, war nicht schwer zu erkennen gewesen. Allerdings wusste er nicht, was er von dieser Schwärmerei halten sollte. Es war keine Liebe, es war reine Dankbarkeit, die Haku einfach anders zeigte als wie man es eigentlich tun sollte. Und vielleicht war das auch Hakus Art, ihm zu schmeicheln.

„Gut, Ihr kennt ihn ja besser als ich.“ Und somit war das Thema Ao abgeschlossen und auch Haku zog die Hände zurück. Sein Gesicht war rotangelaufen, das aus einem ihm unempfindlichen Grund Zabuza überraschte. Das war doch ebenfalls nichts Neues, das der Jüngere in seiner Gegenwart verlegen dreinschaute.

Zabuza stimmte ihm bei. „Gut, an die Arbeit. Es gibt so einiges, was ich zu erledigen habe.“
 

Nun, letzten Endes hatte er weniger Arbeit zu erledigen als es bei Haku der Fall war. Diesem schien es keine besonderen Umstände zu machen, die Dokumente zu durchforsten. Es lenkte ihn sogar von den Ereignissen am Morgen ab, die so ungewohnt und neu zugleich für ihn waren. Er war Zabuza nie so nah gewesen... und irgendwie schien der andere besorgt um ihn zu sein. Während er dies dachte, ließ er einen nachdenklichen, aber auch verträumten Blick auf Zabuza gelten. Irgendwie hatte Haku das Gefühl, sein Meister würde ihn wie ein rohes Ei beschützen wollen. War das vielleicht, weil er fast das Leben verloren hätte? Allein der Gedanke löste in ihm Glücksgefühle aus... zumindest ein bisschen. Denn verständlicherweise hatte Zabuza auch ein wachsames Auge auf sein geliebtes Enthauptungsmesser, das er auf gar keinen Fall ersetzen wollte. Niemand wollte eine gute Waffe verlieren. Und dennoch... machte ihn genau das glücklich, so wertvoll als Waffe für ihn zu sein. Obwohl er versagt hatte... er war Naruto nicht gewachsen gewesen. Dass er mit seinen Gedanken vollkommen daneben lag, das konnte er in diesem Augenblick nicht wissen.

„Habe ich richtig gehört, du hast dich geweigert, die Siegel zu tragen?“ Mei stürmte ohne Anzuklopfen in das Zimmer und kam mit verschränkten Armen vor der Brust an seinem Schreibtisch zum Stehen. Sie schien Haku im ersten Augenblick nicht zu bemerken.

„Jetzt mal ohne Witz, Mei: Habt ihr beide das bei Yagura auch gemacht? Seid ihr ständig nach Lust und Laune ein- und ausgegangen?“ Wenn es nach ihm gegangen wäre, dann hätten sie die Tür abgeschlossen. Allerdings stand diese für die Ninja offen, die gerade erst von einer Mission gekommen waren.

„Das kann man doch nicht miteinander vergleichen, Zabuza. Wir haben als Kinder zusammen trainiert.“

„Haben wir das? Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich immer allein trainiert habe.“

„Dann haben wir eben zusammen in einem Zimmer geschlafen! Am Esstisch zusammen gegessen!“

„Das aber nur, weil ich dazu gezwungen wurde, bei Ao unterzukommen!“ Diese Frau machte ihn wahnsinnig! Wieso musste sie meinen, einen auf Familie zu machen?! Wo war seine Familie gewesen, als er den Mizukage stürzen wollte?

Die Streiterei wurde durch ein leises Kichern unterbrochen. Haku errötete, als ihm strafende Blicke zuteil wurden. Dieses Bild hatte sein Herz höher schlagen lassen, Zabuza war seit Langem nicht mehr so gut gelaunt gewesen. Gut, kein Wunder, er hatte sich seinen sehnlichsten Traum erfüllt.

„Haku?“, fragte Mei verwundert und legte den Kopf schief. „Deine Au-...“

„Hier, schau her!“, lenkte Zabuza sie plötzlich ab, weil er sich nach wie vor vorgenommen hatte, Haku von seinem jetzigen Zustand nichts wissen zu lassen. „Siehst du, ich leg mir diese Drecksdinger an!“ Nach und nach drückte er sich die Siegel auf, spürte einen brennenden, leicht stechenden Schmerz.

Mei war wie erwartet zu beeindruckt, um auf Haku zu achten. Und nachdem sich Zabuza einen Arm beklebt hatte, schob er die attraktive Frau aus der Tür. „Verschwinde jetzt! Hier, eine Mission, aber geh.“ Er hatte keine Ahnung, was in dieser Schriftrolle geschrieben stand. Vielleicht war sie gezwungen, eine D-Rang-Mission zu machen. Es war ihm gleich...

Erschöpft nahm er auf seinem Stuhl Platz. Zabuza war sich sicher, dass er diese Lüge nicht länger als ein Paar Stunden aufrechterhalten könnte. Aber er hatte diese Tatsache nicht wirklich verarbeitet, er wusste nicht, wie er die ganze Situation erklären sollte. Und vor allem: Wie würde der andere auf diese Nachricht reagieren?

„Reicht mir Euren Arm, ich werde die Siegel entfernen.“, sagte Haku mit einem Lächeln.

„Hm... ja...“ Sein Zögling schien zu wissen, dass er nicht in der Lage war, sie zu entfernen und vor allem würde es als böse Absicht gelten, jemand anders darum zu bitten, sie zu lösen. Daher war er ganz froh, dass er einen so intelligenten Begleiter an seiner Seite hatte. Und es spielte zumindest für ihn keine Rolle, ob lebendig oder halbtot.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Dabi
2012-04-27T14:16:18+00:00 27.04.2012 16:16
Oh Gott, ich finde das süß das Zabuza verhindern will das Haku merkt das er tot ist, das im Bad, war irgendwie voll niedlich, aber auch ein bissel seltsam XD
Aber ist auch cool wie er reagiert hat bei Ao und Mei mit den Sigeln XD
Ich musste echt shcmunzeln als er sich die Dinger aufgeklebt hatte um Mei von Haku abzulenken XD

Und ich musste lachen bei der Erkenntnis von Zabuza das Haku der klügere von beiden sei XD
Fand ich geil XD

Und sie beide sind irgendwie so süß zusammen, ehrlich, etwas verplant und auf dem Schlauch stehend, aber süß XD

Also wirklich, dieses Kapitel fand ich schon sehr lustig XD
Aber Haku war weiterhin einfach nur süß und Zabuzas Versuche dort eigentlich auch :D
Ne, bin echt gespannt wie er weiter geht und hoffe das es schnell auch sein wird XD
Von:  TheLoneWolf
2012-04-20T13:17:00+00:00 20.04.2012 15:17
Diesmal musste ich ziemlich viel schmunzeln bei Lesen.
Zabuza ist ein bisschen wie ein kleiner Junge, das versucht, ein kleines Tier vor seinen Eltern zu verstecken, das er auf dem Weg nach Hause aufgelesen hat XD
"Ich? Ich hab nichts!"
Mal sehen, wie lange das noch gut geht.
Haku kann man so leicht nichts vormachen.
Vorallem wenn alle so auf seine Erscheinung reagieren


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