Zum Inhalt der Seite

Bakaito und Ahoko

Eine Kaito-Aoko-Romanze
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Case 18a: Familienbande

Der Rest des Tages zog sich hin wie Kaugummi. Kaitos anfängliche Glücksgefühle wichen der Schuld, die er all denjenigen gegenüber empfand, die in den letzten Stunden bangen und zittern mussten.
 

Als er Aoko im Hause Nakamori ablieferte, dachte Kaito auf alles gefasst zu sein. Er hatte sich eine mehr oder weniger plausible Story zurechtgelegt, mit der er erklären konnte, wie und wo er Aoko finden konnte, um damit allen Fragen der Polizisten trotzen zu können. Doch auf das, was hinter der Tür auf ihn wartete, hätte ihn niemand vorbereiten können.
 

Aoko stand neben ihm, und sah emotional schon wieder ein wenig gefestigter aus, als sie erkannte, dass sie nur noch ein paar Zentimeter von ihrem trauten Heim, ihrer sicheren Zuflucht trennten. Kaito war ein wenig von Nervosität geplagt, als er mit seinem Zeigefinger, der sich plötzlich anfühlte, als wolle er lieber krumm werden, als nun das zu tun, was er sollte, die Klingel betätigte. Ein Schellen erklang im Haus und war auch von draußen zu hören. Es folgte ein wildes Fußgetrappel, das unmissverständlich von Nakamori kommen musste. Die Haustür wurde jäh aufgerissen und vor Kaito und Aoko bäumte sich Nakamori im Türrahmen auf. Er dünstete den Geruch nach Alkohol förmlich aus. Sein Gesicht wirkte vor lauter Augenringen zerfurcht, als wäre er über Nacht um Jahre gealtert. Vor ihnen stand ein 41 Jahre altes Häufchen Elend, das aussah, als habe es die Sonne seit Jahren nicht mehr aufgehen sehen. Bis Ginzo Nakamori erkannte, wer da vor ihm stand.
 

Die geröteten, aufgequollenen Augen weiteten sich. Sorgen- und Kummerfalten mussten den Lachfalten der Erleichterung weichen. Die taumelnde, schwerfällige Masse des Polizeiinspektors setzte sich in Bewegung und stürzte sich auf seine Tochter, die er so fest an sich drückte, dass es sie von den Füßen riss. Sofort schlang auch Aoko die Arme um ihren Vater. Kaito konnte aus dem Wirrwarr von menschlichen Extremitäten gedämpfte Laute des Schluchzens und schweren Atmens hören, und konnte dabei nicht genau ausmachen, von wem sie stammten. Peinlich berührt hatte er ob diesen herzlichen Wiedersehens einen Satz zur Seite gemacht und beäugte die Szene. Als Aoko wieder auf ihren eigenen Füßen stand, konnte er sehen, dass ihr Gesicht vor lauter Tränen ganz nass war und auch in Inspektor Nakamoris aufgequollenen Augen Tränen glitzerten. Selbst, als die Nakamoris ihre Umarmung aufgelöst hatten, ließ der Inspektor seine Tochter nicht los, sondern hielt sie fortwährend an den Schultern fest, als hätte er Angst, seine Tochter könne ihm erneut genommen werden. Überschwänglich vor Glück sah er zunächst Aoko, dann Kaito an und wechselte dann seinen Blick stets zwischen den beiden hin und her, ehe er die beiden schließlich in einer zweiten Umarmung gleichzeitig an sich drückte. Kaito musste nach Luft schnappen und hörte seine Knochen unter der gewaltigen Kraft des liebenden Vaters ächzen. Schließlich wand er sich aus dem Klammergriff und taumelte ein, zwei Schritte zurück. Nakamori starrte nichtsdestotrotz seine Tochter weiter selig an. Es versetzte Kaito einen Stich ins Herz, dass er dieses Leid überhaupt erst verursacht hatte.
 

Darüber hinaus fühlte er sich ein wenig überflüssig, als er mit ansah, wie sich Vater und Tochter in den Armen lagen. Aoko wiederholte ein Wort in Dauerschleife: „Papa“. Dabei schmiegte sie sich stets an seine Brust, und Ginzo Nakamori sah drein, als könne er sein Glück selbst kaum fassen, während er ihr über den Rücken strich und seine eigenen Tränen zurückhielt.
 

Über den Kopf seiner Tochter hinweg stellte Nakamori Kaito eher beiläufig die Fragen, auf die dieser schon gefasst war. Kaito merkte, dass Nakamori nur halbherzig als Inspektor bei der Sache war – hier ging es nicht um Ermittlungen, sondern nur darum, zu erfahren, weswegen er seine Tochter wieder im Arm halten durfte – und welchen Göttern er deswegen wohl danken durfte. Kaito beantwortete die Fragen so kurz und so kryptisch wie möglich. Er könne sich an den genauen Ort nicht mehr erinnern. Er hatte einfach im Gefühl, dass er dorthin müsse. Als hätte ihm irgendetwas den Weg gezeigt. Vielleicht war es Schicksal. Vielleicht göttliche Fügung. Er sei nur heilfroh, Aoko wiedergefunden zu haben. Nakamori nickte all seine Angaben ab und gab sich schon nach wenigem Nachfragen zufrieden.
 

Als Kaito den beiden dabei zusah, wie sie ihre Wedervereinigung nach kurzer, schreckenhafter Trennung feierten, wurde ihm ganz flau im Magen. Seine Arbeit hier war getan. Die beiden wollten jetzt bestimmt alleine sein. Miteinander reden, Wunden lecken, die Seele heilen. Außerdem… Kaito erschauderte. Außerdem würde Tatemo doch bestimmt auch überglücklich sein, zu hören, dass seine Aoko wohlbehalten zurückgekehrt war. Er würde herkommen, sie in seine Arme schließen und noch fürchterlicher liebkosen, als es gerade Nakamori tat.
 

Nein, das musste Kaito sich nicht antun.
 

Er würde nach Hause gehen – zu sich nach Hause. Er würde sich nach Edelsteinen umsehen, hinter denen sich Pandora verbergen könnte, würde Pläne schmieden, würde sie ausführen. Er würde Inspektor Nakamori an der Nase herumführen, sich über ihn lustig machen und keinerlei Mitleid verspüren. Es war Zeit, dass er sich wieder um seine Angelegenheiten kümmerte. Seine Ziele verfolgte. Er war dieser Aoko lange genug hinterhergerannt. Auch wenn sie behauptet hatte, dass er ihr Freund sei – wer weiß, was dieses launische Gör sich dabei gedacht hatte.
 

Seine Arbeit war hier getan.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (5)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  xxAnimeGirlxx
2014-03-08T13:13:47+00:00 08.03.2014 14:13
Ui ui ui....man wie toll...ich konnte mir alles sehr genau vorstellen.*-* Echt ne super Story. Freu mich schon ^^
Von:  xxAnimeGirlxx
2014-03-08T13:12:04+00:00 08.03.2014 14:12
Ui ui ui....man wie toll...ich konnte mir alles sehr genau vorstellen.*-* Echt ne super Story. Freu mich schon ^^
Von:  Sayajori_Dragon
2014-02-08T13:58:54+00:00 08.02.2014 14:58
Hihihi^^
Supii^^
Ichi michi freui^^
Von: abgemeldet
2014-02-08T08:27:12+00:00 08.02.2014 09:27
Voll toll, wie schnell du noch ein Kapitel veröffentlicht hast :)
Ich frag mich wie es weitergehen wird und wie Aoko in der nächsten Zeit zu Kaito sein wird, bin gespannt!
Von:  EmGaARTS
2014-02-07T18:55:48+00:00 07.02.2014 19:55
jeahr^^
gleich so viel neues zum lesen
dankööö^^
beeile dich aber mit dem weiterschreiben
lg


Zurück