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Entscheidung

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Sadness

Alexanders Miene wurde mit jedem Kilometer den sie auf dem Weg zum Hellsinganwesen zurück legten grimmiger. Längst hatte man ihm darüber Informiert, dass der Angriff alles andere als Erfolgreich verlaufen war. Immer wieder stieß er leise Flüche aus, für die er mehr als einmal zur Beichte würde gehen müssen. Er gab dem Bischof die alleinige Schuld dafür. Warum hatte ihm Maxwell auch dazwischen funken müssen? Sie waren sich doch darüber einig gewesen, dass er die Gewalt über die ausführenden Kräfte inne hatte. Warum der Kerl ausgerechnet jetzt auf die Idee kommen musste, sich einzumischen, konnte er beim besten Willen nicht nachvollziehen.

Er und drei weitere Männer hatten in einen Sprinter die Verfolgung der zwei Vampire aufgenommen und brausten jetzt unter heftigem Ruckeln durch das offene Tor des Hellsinganwesend. Schon von weitem konnte Anderson erkennen, dass seine Männer beim Erstürmen des Hauses ganze Arbeit geleistet hatten. Aus den zertrümmerten Fensterrahmen drangen einzelne Rauchschwaden, doch bevor er sich aus dem noch laufenden Wagen stürzte glitt sein Blick zum Dach des Hauses empor. „Da oben steht ein Hubschrauber! Bellte er den Fahrer an. „Sorgen sie dafür, dass sich niemand auf diesem Wege aus dem Staub zu machen versucht!“ dann setzte er mit schnellen Schritten über die Einfahrt, im Begriff mit getreckten Klingen durch den Eingang zu poltern, als ihn eine silberne Kugel mitten in die Stirn traf. Kurz taumelte er zurück, doch es brauchte nur ein kurzes Schütteln um ihn wieder grade aus Laufen zu lassen. Das ihm dabei ein dünner Blutfaden über die Augen sickerte irritierte ihn nicht sonderlich. „Elendiges untotes Arschloch“ Ein amüsiertes Kichern war die Antwort. „Komm rein Judapriester, aber vergiss nicht dir die Schuhe abzutreten.“
 

Seras hatte sich den erschöpften Walter trotz seines Protestes einfach untergehackt. „So sind wir viel schneller.“ Walter der kaum den Boden unter seinen Füssen spürte, konnte dieser Tatsache kaum etwas entgegen setzen.

So erreichten sie schließlich das Dach auf dem der strahlend weiße Hubschrauber auf sie wartete. Seras schwang sich auf den gepolsterten Sitz, während Walter bereits die ersten Schalter und Hebel bediente. Mit einer energischen Handbewegung unterbrach er ihre Bemühungen den Steuerknüppel zu übernehmen. „Ich mag nicht mehr der beste Fußsoldat sein, aber das hier beherrsche ich noch.“ Seras musste über den verschnupften Ton grinsen. „Dann bringen sie uns mal schnell hier raus. Soweit ich meinen Meister richtig verstanden habe, hat er für Lady Integra und sich einen anderen Abgang im Auge.“ Der Diener nickte „Das habe ich mir gedacht.“ Der Motor gab ein heulenden Laut von sich und kurz darauf begannen die Rotorblätter sich zu bewegen.
 

Der Priester riss bei dem Anblick der sich ihm beim Betreten des Hauses bot die Augen weit auf. Überall um ihn herum lagen Leichenteile wie lose Puppen herum, zwischen denen dampfende Reste von Eingeweiden einen bestialischen Gestank verbreiteten. Vereinzelt stöhnte und zuckte noch ein blutender Krieger, doch es sah eindeutig so aus, als hätten auch die Kräfte der Regeneratoren nicht ausgereicht, diesem Urvampir zu Leibe zu rücken. Mit langen schwarzen Haaren, die wie züngelnde Flammen um seine hagere Gestalt tanzten erwartete er ihn. Auf dem ersten Absatz der Treppe stehen und die Lippen zu einem grade zu irrwitzigen Grinsen verzogen, das all seine nadelspitzen Zähne entblößte. „Willkommen in unserer bescheidenen Hütte. Entschuldige bitte die Unordnung, aber wir sind einfach noch nicht dazu gekommen aufzuräumen.“ Damit trat er nach einem herumliegenden Fuß und schmiss ihn von der Stufe, als handele es sich um eine störende Staubfluse. Er war bis zum Hals mit Blut beschmiert, dass er sich erst mit spitzen Fingern abwischte um es dann genüsslich von selbigen abzulecken. „Wir hatten, dank deiner Freunde, eine nette kleine Party.“

Anderson knirrschte wundschnaubend mit den Zähnen, was Alucard noch mehr zu amüsieren schien. „Aber keine Sorge, ich habe mit den Höhepunkt der Veranstaltung auf dich gewartet.“ „Wirklich? Wie nett von dir.“ Knurrend kam Anderson jetzt näher.
 

Die Kufen des Hubschraubers begannen sich in die Luft zu erheben und die Maschine schob sich über den Rand des Dachs, als der erste Schuss das Heck streifte. Walter der von dem Angriff vollkommen überrascht war riss ausversehen das Steuer so stark herum, dass der Heli eine wilde Pirouette in der Luft vollführte, aber es gelang ihm die Kontrolle zurück zu gewinnen. Auch Seras hatte es kalt erwischt, doch dank ihrer übernatürlichen Sehkraft konnte sie die Angreifer rasch am Boden ausmachen. Was sie sah gefiel ihr allerdings gar nicht. „O Scheiße Walter, die haben eine Bazooka!“ Die Männer feuerten nach diesem Satz bereits die zweite Ladung auf sie ab. Nur Seras blitzschnelles „Nach links!!!“ bewahrte sie davor frontal getroffen zu werden. Wie ein brummendes riesen Insekt drehte der Helicopter in letzter Sekunde bei, doch lange konnte das Ausweichmanöver so nicht gut gehen. Dazu war dieser Flugkörper einfach zu träge und die nachladende Bodentruppe zu schnell.

Walter beschloss deshalb von seiner eigentlichen angestrebten Route abzuweichen und sie durch einen gewagten Sinkflug aus der Gefahrenzone zu bringen. Mit verbissener Miene und schweißnasser Stirn packte er den Steuerknüppel fester. „Festhalten Fräulein Viktoria es könnte jetzt ein wenig holprig werden!“
 

Der Regenerator bahnte sich langsam einen Weg zu seinem Erzfeind ohne ihn dabei auch nur eine Sekunde aus den Augen zu lassen. Der machte aber keinerlei Anstalten dieses zu verhindern. Im Gegenteil es sah fast schon so aus, als könne er es kaum mehr erwarten, dass Anderson das Ende der Treppe erreichte.

„Ich muss deinen Männer wirklich Respekt zollen mein Lieber. Sie haben sich wirklich tapfer geschlagen, wenn ihr Kampf auch vollkommen vergebens war“

Der Priester hob die Schwerter in seinen Händen an. „Vergebens? Noch stehe ich hier und ich werde erst Ruhen, wenn ich dich mit Stumpf und Stiel in Asche verwandelt habe.“

Alucard schüttelte mit gespielt betrübter Miene den Kopf. „Du verstehst das immer noch nicht oder? Ein Monster wie ich es bin, ist nicht von Menschenhand gemacht, und kann deshalb auch nicht von solch einem besiegt werden! Du und all diese Mutanten hier,“ Er machte eine ausholende Bewegung „werdet niemals dazu im Stande sein.“

Anderson lächelte schwach „Du bist doch nur deshalb zu einem Monster geworden, weil du von der Menschheit enttäuscht wurdest.“ Alucard zuckte mit den Schultern „Wer ist das nicht eines Tages? Aber es waren weder meine Freunde noch meine Feinde die mich verraten und enttäuscht haben, sondern der, der mich angeblich niemals verlassen sollte.“ Er beugte sich vor und aus seinem Gesicht sprach eine Wahrheit deren Klarheit Anderson die Nackenhaare zu Berge stehen ließ. „Letzten Endes war er es, der mich geschaffen hat.“

Anderson stieß einen wütenden Schrei aus „Schluss mit all dieser Blasphemie! Du bist eine Ausgeburt der Hölle! Nichts weiter! Ein irrwitziger Dämon, dem ich zeigen werde, dass nur die Macht des Herrn über alles bestimmt und du in seinem Reich nichts zu suchen hast!“ Damit holte er aus.
 

Walter hatte alle die ihm zu Verfügung stehend Hebel und Schalter in Bewegung gesetzt um den Flug einigermaßen sicher durch das feindliche Feuer zu führen und fast hatte er es auch geschafft. Sie hatten die Baumwipfel des angrenzenden Waldes fast erreicht, als doch noch ein Sprengkörper sein Ziel fand. Es traf die Rotorblätter, die unter lautem Knall auseinander rissen und den Helikopter aus der Luft zur Seite kippen ließen. Mit donnerndem Getöse krachte der Flugkörper in die Äste um dann, zwischen den Stämmen in einen lodernden Flammenball aufzugehen.
 

Alucard wartete bis sein Gegner ihn erreicht hatte, erst dann machte er einen galanten Ausfallschritt zur Seite, der jedoch nicht verhinderte, dass sich einer der Klingen in seinen Unterleib bohrten. Andersons Oberkörper hingegen erhielt als Gegenleistung einen Hieb mit dem Pistolenlauf, der ihm ebenfalls eine tiefe Wunde verpasste. Beide taumelten nach dem Angriff zur Seite.

Frisches Blut spritze auf den Boden und verband sich mit den geronnenen Lachen.

Der Vampir lachte schallend „Jetzt mal ehrlich, dir würde doch auch was fehlen, wenn es das hier nicht mehr gebe oder?“
 

Die brennenden Trümmer erhellten in ihrer Gesamtheit die Schwärze der Nacht, während die Luft sich mit beißendem Rauch, der aus den Überresten der Maschine quoll, füllte.

Seras beobachtete mit einer gewissen Faszination dieses Schauspiel, während Walter neben ihr immer noch damit beschäftigt war zu Atem zu kommen.

Er hatte sich gerade wieder so weit im Griff als Integra wie aus dem Nichts hinter ihnen auftauchte. Ihre angstverzehrten Züge glätten sich erst als sie erkannte, dass den beiden nichts fehlte. „Gott sei Dank. Ich dachte ich wäre zu spät“ Sie lächelte Seras dankbar an, die da rauf hin verlegen ihre Schuhspitzen musterte. „Ich wusste nicht, dass du mit drin sitzt.“ Sie wandte sich an ihren Butler „Geht es ihnen gut?“ Er straffte, wenn auch ein wenig mühevoll, die Schultern „Selbstverständlich Lady Integra.“ „Dann sollten wir zusehen, dass wir uns absetzen.“ Ihr Blick glitt noch einmal zu dem Anwesen hinüber, das seit Jahrhunderten der Sitz ihrer Familie gewesen war. Verharrte ein paar Sekunden lang an den alten verwitterten Mauern, bis sie sich wortlos abwandte.
 

Anderson ging auf Alucards letzte Äußerung nicht mehr ein, sondern ließ nur noch die Klingen für sich sprechen, die so schnell durch die Luft wirbelten, dass man sie kaum noch erkennen konnte.

Doch der Vampir sprang zwischen den einzelnen Hieben hin und her als würden die beiden einen Folkloretanz aufführen, dabei lachte er aus vollem Hals, was Anderson immer rasender machte.

Der Schweiß lief in Strömen über sein wutverzehrtes Gesicht, während Alucards bleiche Züge unverändert blieben.

Irgendwann brauchte der Priester eine Verschnaufspause und unterbrach mit einer geschickten Drehung ihren Kampf. Pfeifend holte er Luft. „Bist du wirklich sicher, dass du es endgültig zu Ende bringen willst?“ hackte Alucard weiter nach. Er forderte immer noch eine Antwort auf seine zuvor gestellte Frage. Alexander spie ihm vor die Füße. „Das ist mein einziges Ziel!!“

„Gut, dann soll mir ausnahmsweise mal dein Wunsch Befehl sein.“ Damit ließ er, wie ein Taschenspieler, plötzlich einen tennisballgroßen Gegenstand in seiner Hand erscheinen. Es dauerte nur ein paar Sekunden bis der Priester erkannte was der Vampir der Hellsings ihm da präsentierte, trotzdem konnte er es kaum glauben. Eine Granate? Sein Blick musste ihn verraten haben, denn Alucard machte sich nicht die Mühe noch eine weitere Erklärung abzugeben, sondern zog nur mit der Kraft seiner langen Eckzähne den Sicherheitskolben. „Zeit aufzuräumen“ war alles was er noch sagte, dann löste er sich einfach auf. Mit einem leisen Poltern fiel die Granate vor Andersons weit aufgerissenen Augen auf den Boden.



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