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Eintausend Jahre

Winterwichtelfic für White_Angel
von

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Eintausend Jahre

Yettare
 

Der Hieb kam so schnell, dass er ihn kaum sah.
 

Nur sein Instinkt und die vorherigen Kämpfe ließen ihn sein Schwert hochreißen, um den gewaltigen Schlag zu parieren, den der Balrog ihm versetzte. Der Balrog zog sich kurz zurück, als wäre er verwundert nicht getroffen zu haben, und griff dann erneut an. Abermals parierte Glorfindel das Schwert und versuchte es mit einem tiefen Streich gegen seinen Gegner, doch die schwarze Klinge lenkte ihn ab.
 

Glorfindel sprang vor und hieb nach einem Bein. Der Balrog traf das Schwert mit einem Schlag seines eigenen und weiße Funken stoben von beiden Klingen. Glorfindel wich dem Peitschenschlag nach hinten aus um sofort mit einem eigenen Hieb zu kontern, der abgewehrt wurde.
 

Der nächste Angriff bestand aus einem Hagel starker Schläge, alle gegen seinen Kopf gerichtet, und der Elb hatte keine Gelegenheit zu kontern oder auszuweichen, zu sehr beschäftigten ihn diese Hiebe die mit voller Wucht gegen seine Klingen prallten. Ein kurzer Augenblick des Nachlassens erlaubte es ihm, selber anzugreifen und im nächstem Moment wieder Hieben behende auszuweichen.
 

Die Klingen krachten immer wieder aufeinander und Funken und Flammen stoben auf. Schlag und Gegenschlag, Vorwärtsdrängen und Zurückweichen, Peitschenschläge und Ausweichmanöver. Nun wusste Glorfindel, warum die meisten seiner Mitkämpfer gegen Balrogs gefallen war.
 

Die Peitsche schnellte ihm entgegen und er wich seitlich aus. Das Schwert der Bestie prallte gegen seines und er wich wieder zurück um dem heftigen Hieb zu entgehen.
 

Glorfindel nutzte die nächste Möglichkeit die sich ihm bot, und als die Peitsche erneut herunterschnellte sprang er dem Balrog entgegen und schwang sein Schwert mit voller Macht auf den Arm.
 

Die Elbeklinge glitt durch Fleisch, Muskel und Knochen der Bestie und der Arm mitsamt der Hand die noch immer die flammende Peitsche hielt fiel in die Tiefe.
 

Der Balrog schrie vor Schmerz und Wut, und Glorfindel hob seine Klinge im letzten Augenblick um sich vor einem Schlag des schwarzen Schwertes zu schützen. Er parierte einen weiteren Angriff, sprang leichtfüßig zurück und der Balrog schwankte.
 

Mit einem Mal hatte er wieder Hoffnung, dass er diesen Kampf überleben könnte. Dann schnellte die Balrogklinge ihm entgegen, er duckte sich zu spät und das Schwert stach in seinen schwertlosen Arm.
 

Bevor die Bestie erneut angreifen konnte tat Glorfindel es selbst und schlug mit so viel Kraft wie er einhändig aufbringen konnte gegen die schwarze Klinge. Der Balrog torkelte. Sein Schwert fiel und der wütende Schrei erklang erneut. Doch der Balrog stand nicht mehr fest und schwankte.
 

Glorfindel schwang sein eigenes Schwert und traf die Seite des Monsters, auf der der Arm fehlte. Der Balrog drehte sich weg, wich aber nicht ganz aus und begann zu fallen.
 

Doch die freie Pranke schanppte nach Glrofindel und obwohl er versuchte dem Griff auszuweichen, ergriff der Balrog ihn am Haar und zerrte ihn mit. Und so fiel Glorfindel, umgeben von Feuer und Schmerz, in die Tiefe.
 

2427 Jahre später – Im Jahr 2938 des Dritten Zeitalters, in Imladris
 

„Feurio!“ rief die Kinderstimme voller Lachen und alle Elben hörten das Geräusch schneller, kleiner Füße die einen kleinen Körper davon trugen. „Feurio! Feurio!“
 

„Er sollte inzwischen wissen, dass er in diesen Hallen nicht rennen soll,“ meinte Glorfindel trocken und Elrond drehte sich zu ihm um. Der blonde Elb stand seitlich im Türrahmen, war offensichtlich Estel ausgewichen, und sah dem Jungen ernst hinterher.
 

„Irgendwann wird er lernen geduldiger zu sein.“
 

Keiner stellte Elronds Aussage – oder Voraussage – in Frage, und doch hoben sich Glorfindels Mundwinkel leicht. Sein Ton war leichter, schon fast fröhlich. „So lange Du voraussieht dass es ein anderer als ich sein wird, der ihm diese Geduld beibringt, stimme ich zu.“
 

Die anderen Elben lächelten einander an. Weder Glorfindels Abneigung gegen Hinterhalte und Beschattungen, noch sein Widerstand gegen jede Art von ruhigem Zusammensitzen waren ein Geheimnis. Der Elb war ein Krieger, ein Kämpfer, und kein leidenschaftlicher Gelehrter wie die meisten anderen in dem Raum. Er hatte seine Bücher und Schriftrollen, wie jeder der Noldor, doch wenn er sich auf diese konzentrierte war er meistens allein. Dass Glorfindel überhaupt regelmäßig las und schrieb wussten Elrond und seine Ratsherren eigentlich nur dank Gil-Galads Worten lange bevor dem Letzten Bund. Der Hohe König hatte eine Dichtung aus Glorfindels Feder gelobt und damit die Unterhaltung zwischen Elrond, Gildor und Erestor unterbrochen – in der es um Glorfindels besorgniserregende Abwesenheit von den meisten Abenden im Feuerschein ging.
 

Glorfindel war auch derjenige, der damit beauftragt war Estel den Schwertkampf zu lehren. Aber noch empfand Elrond seinen Ziehsohn als zu jung und unbeschwert um ihn in die Nähe der Schmieden und Schwerter zu lassen. Estel war sieben Sommer alt – und die meisten Breitschwerter waren länger als er hoch war!
 

Elrond hatte Glorfindel auch nicht persönlich gefragt, ob er den letzten Erben der unterrichten würde, es war eine Entscheidung des Rates in Imladris gewesen, über die nie gesprochen wurde. So wie es an Elrond war dem Jungen Geschichte und Dichtung näher zu bringen, nicht weil er der offizielle Ziehvater war, sondern weil er es am besten können würde und es Elrond am wichtigsten war, zu wissen das Estel Wissen zu schätzen wusste. Glorfindel, auf der anderen Seite, war es wichtig dass der letzte Erbe Elendils das Schwert meisterte. Er hatte schließlich schon mit dem letzten aus Anarions Linie gekämpft, er würde es auch Isildurs Erben beibringen.
 

963 Jahre zuvor – Im Jahr 1975 des Dritten Zeitalters, in Fornost
 

Die Schlacht war vorüber, Angmar besiegt.
 

Glorfindel überließ die letzten Hügelmenschen den Schwertern seiner Gefolgsmänner aus Imladris und stellte sich dem Hexenkönig, der erst Earnur und dann ihn zu einem Zweikampf herausgefordert hatte. Earnur war wenige Schritte hinter Glorfindel, denn sein Pferd ließ sich nicht näher an den schwarzen König heranführen. Es hatte gescheut als Earnur es versucht hatte, und deswegen war es nicht zu dem Kampf gekommen.
 

Als der Hexenkönig Glorfindel herausforderte, lehnte dieser mit der Ruhe ab, die man nur besa0 wenn man schon einmal gestorben war und nichts zu befürchten hatte.
 

„Der Sieg ist unser“, verkündete Glorfindel. Als er mit seinen Leuten aus Imladris gekommen war und Cirdan aus Lindon und Earnur aus Gondor mit ihren Armeen dazustießen hatte es nicht so ausgesehen, doch sie hatten Arthedain, das letzter der Dunedainreiche des Nordens, erfolgreich verteidigt und das Königreich von Angmar besiegt. Nach siebenhundert Jahren war nun die Schreckensherrschaft des Hexenkönigs über den Norden beendet.
 

„Diese Schlacht mögt Ihr gewonnen haben“, zischte der Hexenmeister und signalisierte seiner Leibgarde den Rückzug. „Doch die Dunedainreiche habt ihr verloren.“
 

„Und Ihr habt Angmar verloren“, gab Glorfindel ruhig zurück, innerlich noch immer auf einen Kampf vorbereitet. „Ein Königreich, dass Ihr nie zurück erhalten werdet.“
 

Der schwarze König vor ihm fauchte unartikuliert, aber wütend, dann riss er sein Pferd herum und stürmte in vollem Galopp davon.
 

„Bleibt hier“, riet Glorfindel Earnur als dieser dem Hexenkönig hinterher reiten wollte. „Sehr Euch um. Die Schlacht ist gewonnen, Angmar geschlagen.“ Glorfindel drehte sich zu Earnur und sprach weiter. „Den Hexenmeister zu verfolgen wäre Euer Tod.“
 

Earnur starrte ihn zornig an. „Ich könnte ihn töten“, verkündete Gondors Prinz wütend, doch Glorfindel blieb ungerührt.
 

„Nein.“ Der Elb sah dem fliehenden Hexenkönig nachdenklich nach. „Ihr irrt euch. Er wird nicht von Mannes Hand fallen.“
 

„Wovon sprecht Ihr?“
 

Glorfindel schüttelte den Kopf und verlor den Gedanken den er gehabt hatte. „Eine Voraussage, Prinz Earnur. Keinem Mann wird es gelingen den Hexenkönig zu töten.“
 

Earnurs Gesicht wurde noch finsterer. „Ihr habt leicht reden“, murmelte er, und fügte so leise, dass Glorfindel seine ohnehin besonders guten Ohren anstrengen musste, hinzu, „Euer Pferd hat Euch keine Schande bereitet und Furcht gezeigt. Ich werde den Hexenkönig stellen.“
 

Resignierend und enttäuscht schloss Glorfindel für einen Augenblick die Augen, antwortet aber nicht. Dann lenkte er sein Pferd in die Richtung, in der er Cirdan erblickt hatte, und hoffte auf gute Neuigkeiten aus Lindon.
 

75 Jahre später – Im Jahr 2050 des Dritten Zeitalters, in Imladris
 

„Wir haben Neuigkeiten aus Gondor,“ verkündete der junge Elb den Elrond zu der Brücke geschickt hatte von der aus Glorfindel auf den Fluss hinunter sah. Der Noldor neigte den Kopf zur Seite um zu zeigen dass der Bote seine Aufmerksamkeit hatte, ohne dass er seinen Blick wenden musste. „Lord Elrond wünscht, sie Euch von Angesicht zu Angesicht mitzuteilen.“
 

Glorfindel unterdrückte ein tiefes Seufzen. Wenn Elrond es ihm nur persönlich sagen wollte, konnten es wohl kaum gute Neuigkeiten sein, die am Morgen mit dem Boten aus Gondor gekommen waren.
 

Aber er akzeptierte die Botschaft des jungen Elben und schickte ihn zurück zu was immer er getan hatte, bevor Elrond ihn aufgegriffen hatte um Nachrichten durch Imladris zu tragen, bevor er selber in Richtung der Räume des Hausherren verschwand.
 

Auf dem Weg versuchte er sich nicht all zu schlimme Bilder auszumalen. Die letzten Jahre waren nicht die dunkelsten gewesen, die er je erlebt hatte, aber es gab einige Rückschläge. Als vor fünfzig Jahren der Hexenkönig offen als Oberster Nazgul in Minas Ithil auftauchte, hätte Glorfindel in einem untypischen Anfall von heißem Zorn – Zorn wie er ihn zuletzt gegenüber dem Balrog gespürt hatte als dieser die Flüchtlinge unter seiner Obhut bedrohte – fast eines seiner geliebten Schwerter zerstört. Zwei Jahre später fiel Minas Ithil und war verloren. Minas Morgul machte den Hohn offensichtlich, die Schönheit des Turm des Mondes war dem Schrecken gewichen. Wo einst bei Nacht das Mondlicht die marmornen Wände und Hallen durchflutet und erhellt hatte, flackerte nun ein geisterhaftes Licht um die Mauern der Feste. Die Spitze des Turms war nicht mehr strahlend erhellt, sondern drehte sich langsam hin und her, wie ein riesiger, gespenstischer Kopf – eine passende Analogie, wie Glorfindel fand, wo der Turm doch nun ein Teil Saurons Schrecken war und Krieg und Angst von dort aus gegen Gondor ausgingen.
 

Glorfindel hatte es vor sieben Jahren gesehen, mit steinerner Miene und schwerem Herzen, als er König Earnur in Gondor einen Besuch abstattete nachdem dieser sein Interesse an einer Herausforderung des Hexenkönigs gezeigt hatte. Der Statthalter Minas Anors – Minas Tiriths, wie die Menschen es nun nannten, daran musste Glorfindel sich gewöhnen – war der Einzige gewesen, der Earnur von dieser Torheit abgehalten hatte. Ohne ihn wäre Gondors König wohl nach Minas Morgul geritten, in eine Stadt die nichts mehr von ihrem ursprünglichen Glanz hatte, und hätte einen gerechten Kampf zwischen ihm und dem Nazgulfürst erwartet. Und das nur, weil Earnurs Pferd in Fornost dem Schrecken des Hexenkönigs nicht gewachsen war und gescheut hatte. Earnur empfand es als Schande und es wurde nur schlimmer als die Herausforderung mit der höhnischen Behauptung kam, Earnur hätte es nicht gewagt sich dem Hexenkönig zu stellen.
 

Glorfindel war sicher, er hätte Earnur nicht aufhalten können, denn er war in Fornost derjenige gewesen, der gegen den Hexenkönig angetreten war. Er hatte nicht wirklich gesiegt, aber den Feind für fünfundzwanzig Jahre vertrieben und das hatte eine unschöne, neidische Seite in Earnur hervorgebracht. Die sich fast in Leichtsinn und Torheit gezeigt hätte, wäre Mardil der Statthalter nicht gewesen. Dankbar dass er nicht noch einen Freund verloren hatte, war Glorfindel einige Wochen später nach Minas Anor – Minas Tirith, natürlich – geritten und hatte Earnur davon abgeraten jemals in die Nähe Minas Morguls zurückzukehren. Glorfindels Gabe der Voraussicht äußerte sich nur selten und auch dann nur in Instinkten und Gefühlen, hatte ihn aber noch nie falsch geführt.
 

Leider sagte es ihm nun, das Earnur seinen Rat ignoriert hatte.
 

Glorfindel zögerte vor der großen Tür die ihn von Elronds Studienzimmer trennte und atmete tief ein. Der frische Duft der Bäume um ihn herum stählte ihn mehr als jedes aufmunternde Wort es jemals könnte und er klopfte.
 

Er wurde eingelassen und beteiligte sich abwesend an der kurzen Unterhaltung die seine Begrüßung und den Abschied von dem gondorianischen Boten überbrückte. Sobald Elrond und Glorfindel alleine waren, nahm Elrond in seinem üblichen Sitz Platz und schien darauf zu warten, dass auch Glorfindel sich setzte. Der blonde Elb hingegen unterdrückte den Drang auf und ab zu laufen – er hatte eindeutig zu viel Zeit mit Menschen verbracht. Sie amüsierten Glorfindel und Erestor, ließen Elrond meist finster in die Gegend starren und kümmerten Gildor so wenig wie ein neues Zwergenlied. Doch das Glorfindel sich eine solche Angewohnheit zu eigen machen wollte zeigte wohl, dass er ihre Gegenwart etwas mehr meiden sollte. Nach einigen Augenblicken und einer erhobenen Augenbraue Elronds glitt Glorfindel in seinen angestammten Sitz und wartete darauf, dass der andere sprach.
 

Elrond sah grimmig aus und runzelte die Stirn, bevor er ohne Umschweife und ohne die Umrsicht seiner Elbenvorfahren verkündete ruhig, „Gondor hat keinen König mehr.“
 

Die Worte trafen Glorfindel wie Pfeile in die Brust, doch er verzog keine Miene. Freundschaften mit den sterblichen Bewohnern Mittelerdes waren schwierig, weil jeder Elb sie lange überleben würde. Und doch verbrachte Glorfindel seine Zeit gerne mit einigen von ihnen, auch wenn gerade die Menschen immer kürzer lebten. Und wenn man versuchte ihnen zu helfen zeigten sie sich von ihren unschönsten Seiten – stur und abgünstig, uneinsichtig und töricht.
 

„Er ist in Mordor verschwunden, nachdem er einem Zweikampf mit dem Fürst der Nazgul in Minas Morgul zugestimmt hatte“, erläuterte Elrond und sah noch finsterer aus nachdem Glorfindel für einen Moment die Augen vor Enttäuschung geschlossen hatte. „Seine Begleitung ist vor den Toren Minas Morguls gefallen, doch seinen Leichnam fand man nicht. Er gilt als vermisst, doch niemand in Minas Tirith hält noch Hoffnung. Er ist ohne Nachkommen, wie wir alle wissen, und das Königtum in Gondor endete mit ihm. Die Truchsessen haben die Regentschaft übernommen.“
 

Glorfindel senkte den Kopf um sein Verständnis ebenso wie seine Trauer zu zeigen. „Und mit ihm endet die Linie Anarions.“
 

Seine Worte waren leise gesprochen, doch Elrond hörte ihn. „Es gibt noch Erben Elendils“, sagte er zuversichtlich. „doch es wird lange Zeit kein König in Minas Tirith sitzen.“
 

Glorfindel fand es schwer, dafür Interesse zu zeigen. „Statthalter Mardil ist ein kluger Mann“, wies er auf. Der Truchsess hatte seinen König immerhin sieben Jahre lang zurückhalten können. „Er wird den Thron weise verteidigen. Gondor ist in guten Händen.“
 

Elrond schüttelte langsam den Kopf. „Glorfindel“, betonte er so bedeutsam, dass Glorfindel aufsah. „Meine Worte waren 'lange Zeit'. Und ich sehe die Zeit wie die Eldar, nicht wie ein Edain.“
 

Eine lange Zeit für die Eldar? Elrond hatte die Gabe der Vorraussicht so stark wie nur wenige andere, er konnte Dinge sehen die tausend Jahre in der Zukunft lagen. Glorfindel stockte an diesem Gedanken. Konnte ein Königreich überhaupt eintausend Jahre ohne König bestehen?
 

„Eintausend Jahre?“ fragte er vorsichtig nach.
 

Elrond wandte den Blick ab und sah aus dem Fenster – in Richtung Arnor, wo die Arthedain als letzte Erben Elendils noch lebten und kämpften. „Nichts ist gewiss, mein Freund. Noch sehr lange nicht.“
 

968 Jahre später – Im Jahr 3018 des Dritten Zeitalters, an der Oststraße
 

Glorfindel verlor den letzten der drei Nazgul aus den Augen als die Straße vor ihm einen langen Bogen schlug. Mit einigen Worten zu seinem treuen Pferd drehte er um und kehrte zu der Brücke zurück. Es war die letzte Brücke über den Mitheithel und die Nazgul hatten hier gelauert wie die Aasgeier die sie waren. Mit einem Kopfschütteln verdrängte er den Ekel aus seinen Gedanken und stieg ab.
 

Asfaloth blieb neben der Brücke stehen, und Glorfindel untersuchte den Wegesrand. Er war von Elrond ausgeschickt worden um nach dem Ringträger zu suchen, der sich auf den Weg nach Imladris gemacht hatte und angeblich in Gefahr schwebte. Nun, Glorfindel hatte drei der Nazgul gesehen und war sich sicher, die anderen in der Nähe gespürt zu haben. Die Gefahr für den Ringträger war bewiesen, jetzt musste er nur noch gefunden werden.
 

Der Wegesrand zeigte keinerlei Spuren, zu beiden Seiten des Weges. Nach kurzem Bedenken suchte er einen seiner Steine aus seinem Beutel um ihn an der Brücke zu hinterlassen. Ein solcher Stein sollte dem Ringträger zeigen dass die Brücke sicher war, ob Glorfindel ihn nun fand oder nicht. Aber er hatte nicht vor, sich all zu weit auf dieser Flusseite von dem Mitheithel zu entfernen, denn so sicherte er immerhin einen Teil des Weges nach Imladris, und es war der einzige Übergang unterhalb der Quellen. Der Ringträger würde hier entlang kommen müssen.
 

Er legte den Elbenstein auf die Brücke und schwang sich wieder in den Sattel. Er sicherte das zweite Schwert, dass an Asfaloths Sattel hing und leitete sein Pferd vom Weg ab zwischen die Bäume. Irgendwo in der Wildernis schwebte der Ringträger in Gefahr und Glorfindel würde es spüren, sollten die Nazgul zur Brücke zurückkehren. Seine Möglichkeiten Reisende zu finden, waren zwischen Gestrüpp und Gebüsch höher.
 

9 Tage später – Im Jahr 3018 des Dritten Zeitalters, an der Oststraße
 

Er hatte vor den Weg zum Bruinen zurückzulegen, weil er befürchtete die Ringgeister könnten an ihm vorbeigekommen sein während er drei vertrieb. Bisher hatte er kaum Anzeichen für Reisende oder Reiter gefunden. Inzwischen benutzte er wieder die Straße, die Wälder hatten ihm nicht geholfen, doch er hatte vor zwei Tagen eine Fährte gefunden und folgte ihr nun. Plötzlich spürte er etwas und stoppte Asfaloth.
 

Er blickte zu dem Gebüsch am Wegesrand auf und lauschte. Und dann kam er aus dem Gebüsch gesprungen und rannte ihm entgegen, Estel, der nun Aragorn genannt werden wollte und konnte. Imladris Schützling rannte zur Straße hinunter, laut rufend. Glorfindel sprang ab und lief ihm entgegen. Er war sicher, dass Aragorn den Ringträger gefunden hatte.
 

„Oh, endlich, Dunadan!“ rief er und grüßte Aragorn laut, bevor er sofort anfing zu erklären dass die Nazgul in der Nähe waren. Nur weil Glorfindel offen gegen sie angehen konnte, wollte er es nicht riskieren wenn das Objekt ihrer Begierde so nah war. Er drängte Aragorn zur Eile und der Waldläufer winkte zu den Büschen hinauf.
 

Statt einer Person stolperten vier Halblinge aus den Büschen hervor und eilten hinunter zu ihnen. „Dies ist Glorfindel, der in Elronds Haus wohnt“, stellte Aragorn ihn vor und Glorfindel konnte den Halbling ausmachen, der den Ring trug. Er war blass und strahlte eine ungesunde Aura aus.
 

„Gegrüßt seist du!“ verkündete Glorfindel in Westron, zum ersten Mal seit langer Zeit auf Sindarin verzichtend. „Wie schön dich endlich zu sehen! Dich zu suchen, ward ich von Bruchtal ausgesandt. Wir befürchteten Gefahr für dich auf der Straße.“
 

Der Halbling fragte nach Gandalf, doch Glorfindel musste ihn enttäuschen. So schnell er konnte beantwortete die Fragen und erklärte, dass er sie seit neun Tagen suchte, und in der Zeit konnte Gandalf in Bruchtal angekommen sein. Der Ringträger-Halbling schwankte und einer der anderen wies wütend darauf hin, dass er krank sei.
 

Glorfindel nahm den Halbling der im Begriff war zu fallen sanft in die Arme und sah ihn lange an, während Aragorn erzählte was ihm passiert war. Dann reichte er ihm das Heft einer Morgulklinge und es schüttelte Glorfindel vor schwarzer Magie. Die Inschrift auf dem Heft war schrecklich und böse, doch Aragorn schien sie nicht zu sehen. Schnell gab er es dem Waldläufer zurück, damit er es verwahrte bis sie es Elrond geben konnten.
 

„Ach, die Wunden von dieser Waffe zu heilen übersteigt meine Kunst“, gab er zu und wünschte es wäre anders um dem Ringträger zu helfen. „Tun will ich, was ich vermag – doch um so dringender nur meine Bitte, ohne Rast weiterzugehen!“
 

Er tastete die Wunde an der Schulter ab und spürte die Boshaftigkeit die von einem Splitter der Klinge ausging, die noch immer in dem Körper steckte. Der Halbling sah mit einem Mal besser aus, doch Glorfindel wusste dass es nicht lange anhalten würde. Er bot ihm sein Pferd an und war amüsiert als der Ringträger sich mehr Sorgen um seine Freunde machte, als Gedanken warum sie überhaupt in Gefahr schwebten. Auf den Hinweis, dass er und dass, was er trug, es waren die alle in Not brachten wusste der Halbling nichts zu erwidern und er ließ sich auf Asfaloth heben. Und so zogen sie gen Imladris.
 

Der Weg war beschwerlich. Nicht für Glorfindel selbst, sondern für die Halblinge. Sie wurden so schnell müde und selbst nach einer Rast kamen sie nicht schneller voran. Er sagte so viel zu Aragorn in Sindarin, doch trotz seiner Zustimmung, konnten sie die vier kleinen Personen nicht mehr zur Eile drängen.
 

Glorfindels Instinkt sagte ihm, dass es kurz vor dem Fluss am gefährlichsten sein würde. Noch immer befürchtete er, dass Nazgul an der Furt warten könnten und teilte den anderen seine Befürchtungen mit. Am Nachmittag des Tages spürte er auf einmal Gewissheit und stoppte. Er drehte sich um, horchte einen Augenblick und sprang dann mit einem Aufschrei vorwärts. „Flieh!“ rief er dem Ringträger – Frodo – in Westron zu. „Flieh! Der Feind ist da!“
 

Fünf Ringgeister auf ihren Pferden erschienen an dem Waldrand, den sie eben hinter sich gelassen hatten. Glorfindel zog sein Schwert und sah wie Aragorn es ihm gleich tat. Frodo war noch immer neben ihnen. „Reite zu! Reite zu!“ rief Glorfindel, doch der Halbling gehorchte nicht. Er ließ Asfaloth im Schritt gehen um die Nazgul zu beobachten, und Glorfindel wusste dass es die Klinge war die noch immer in seiner Schulter steckte, die ihn warten ließ weil die Ringgeister es so wollten. Er wiederholte seinen Ruf, und befahl es dann seinem Pferd, diesmal in Sindarin.
 

„Reite zu, reite zu, Asfaloth!“
 

Sein Pferd gehorcht und stürmte sofort los, die Straße entlang. Die Ringgeister folgten dem Halbling und Glorfindel hetzte die anderen hinterher. „Eilt nun,“ wies er sie an. „Ich spüre Elronds und Gandalf Magie in der Luft, die Neun werden den Bruinen nicht überqueren. Doch wir müssen uns denen stellen, die es nicht wagen es zu probieren. Lord Elrond wird eine Flut befehlen, doch wenn sie kommt müssen wir vorbereitet sein.“
 

Er führte sie zu einer kleinen Mulde bei der Furt, verkümmerte Bäume und trockenes Gras nahe bei. Schnell ließ er ein Feuer entfachen und jeden einen brennenden Knüppel nehmen.
 

Glorfindel konnte die Flut des Bruinen hören, spürte Elrond und Gandalf in der Luft. Der Fluss erhob sich gegen die Ringgeister und schäumte auf und rannte los, vage darüber im Klaren dass ihm Aragorn und die Halblinge folgten.
 

Sie schwangen ihre Feuerknüppel und Glorfindel ließ seine Wut gegen die Neun durchschimmern. Eingezwängt zwischen den läuternden Wasserwellen, dem Feuer und dem Zorn eines Elbenfürsten bekamen es die Nazgul und ihr Pferde mit der Angst. Die Tiere scheuten und gingen durch – trugen die Ringgeister in die Fluten und wurden weggeschwemmt.
 

Die Flutwelle hielt nach dem Fallen der Nazgul nicht lange an, und Glorfindel und Aragorn eilten voraus, die Böschung hinauf wo sie Asfaloth stehen sahen. Glorfindel befürchtete das schlimmste als er Frodo bäuchlings auf dem Boden liegen sah und Aragorn überholte ihn, drehte den Ringträger um und begann ihn zu untersuchen. Der Halbling war bleich und kalt und die anderen drei waren den Tränen nahe als sie ankamen.
 

Aragorn beruhigte sie schnell. „Er ist noch am Leben, jedoch nur gerade so. Wir müssen zu Lord Elrond eilen.“
 

Glorfindel nickte und schob die Halblinge leicht in Richtung der Straße die nach Imladris führte. Aragorn hielt den bewusstlosen Frodo auf dem Pferd und Glorfindel sorgte dafür, dass die Halblinge nicht langsamer wurden. Doch sie mussten nicht weit gehen bevor einige Reiter ihnen entgegen kamen, Gildor, sein Sohn und zwei weitere. Gildor gab die Zügel eines unbemannten Pferdes an Aragorn weiter und die anderen drei Halblinge wurden hinter den Elben auf die Sattel gehoben, bevor Glorfindel hinter Frodo auf Asfaloth stieg und sie im Galopp nach Imladris stürmten.
 

Er konnte nur hoffen, sie kamen nicht zu spät. Dem alte Halbling, der der nun in Imladris wohnte, würde es das Herz brechen. Und Glorfindel mochte ihn, ein wenig.
 

104 Jahre zuvor – Im Jahr 2941 des Dritten Zeitalters, in Imladris
 

Glorfindel beobachtete Bilbo Beutlin von Beutelsend fasziniert und misstrauisch. Fasziniert, weil er noch nie einen Halbling getroffen hatte. Misstrauisch, weil er umgeben von Zwergen war.
 

Und Glorfindel mochte diese Zwerge nicht.
 

Er hatte nicht dieselbe Abneigung gegen sie wie die meisten seiner Art, aber er konnte diese Zwerge, diese seltsame Gemeinschaft die in Imladris mit Gandalf und einem Halbling aufgetaucht war, nicht verstehen. Sie benahmen sich... nun, sie benahmen sich nicht. Ihr Verhalten war so zwergenhaft und er fand kein Verständnis für sie.
 

Die jüngeren Elben, die am Fluss sangen und den Sommer genossen, hatten mit ihnen gescherzt und gelacht, und dann Nachricht geschickt, dass die Zwerge mit Gandalf nicht nur sehr zwergenhaft waren, sondern auch grimmig und ernst. So sahen sie aber bei dem Mahl nicht aus, dachte Glorfindel abwertend.
 

Vielleicht hatte er doch dieselbe Abneigung gegen sie wie die anderen Bewohner Imladris. Doch Elrond hatte ihnen den Aufenthalt in seinem Haus gewährt, und wer war Glorfindel ihm zu widersprechen? Elrond mochte jünger sein, doch er war voller weiser Voraussicht und sah sehr viel weiter als andere Eldar. Vielleicht hatte er etwas gesehen, das es wert war die Kompanie Zwerge zu ertragen. Glorfindel hoffte es sehr.
 

Einer der Zwerge stieß laut auf und drei andere lachten. Glorfindel schloss seine Augen und bat Elbereth um Stärke und Ausdauer um diese Tage unter Zwergen zu überstehen.
 

Elrond war mit dem Zwergenführer und Gandalf verschwunden, und Glorfindel wünschte er könnte auch an einem anderen Ort sein.
 

Doch der Abend verging, und der nächste Tag ebenso und schon kam der Abend der Sommersonnenwende, und am nächsten Morgen wollten sie bei Sonnenaufgang wieder aufbrechen. Glorfindel folgte Bilbo Beutlin in Elronds Studienzimmer. Gandalf wartete dort mit dem Zwergenführer Thorin und unterhielt sich mit Elrond. Als der Halbling sich dazu gesellte, lenkte Gandalf das Gespräch auf die beiden Klingen, die auf dem Tisch lagen.
 

Elrond hob eines hoch und erklärte, dass es nicht von Trollen geschmiedet worden war. Glorfindel unterdrückte ein Lächeln. Die Schwerter waren zu elegant geschmiedet und eindeutig mit Runen geschmückt.
 

Glorfindels Lächeln verließ sein Gesicht schneller als es gekommen war und er wollte seinen Augen nicht trauen. Elrond hatte das zweite Schwert angehoben und sprach weiter zu Gandalf und Thorin.
 

„Und dieses, Gandalf, war Glamdring, Feindhammer in der alten Sprache von Gondolin, das einst der König von Gondolin trug. Hütet sie gut!“
 

Es war es. Es war tatsächlich Glamdring, eine Klinge, die Glorfindel zuletzt kurz vor seinem eigenen Tod gesehen hatte – in den Händen seines Königs Turgon. Glorfindel hatte an der Seite Ecthelions, als Hauptmänner Gondolins, in der Nirnaeth Arnoediad die Flanken von Turgons Heer bei dessen Rückzug nach Gondolin verteidigt. Doch sie waren verraten worden und Gondolin, die verborgene Stadt, war gefallen. Mit dem Rest seiner Soldaten hatte Glorfindel die flüchtenden Gondolindrim zu den Echoriath, den Gondolin umgebenden Bergen, geführt. Unter den Flüchtlingen waren auch die Königstochter Idril, ihr Gemahl Tuor und ihr junger Sohn Earendil. Sie hatten überlebt, doch Turgon war – den Überlieferungen zufolge, unter den Trümmern seines Palastes begraben worden. Glorfindel wusste es nicht, denn am an dem entsetzlichen Pass in den Bergen, dem Cirith Thoronath, waren die Flüchtlinge plötzlich von Orks unter der Führung eines Balrogs angegriffen worden.
 

Glorfindel ignorierte die Unterhaltung über Mondrunen und Zwergenkarten um ihn herum, versunken in Erinnerungen die das Schwert heraufbeschworen hatte.
 

2431 Jahre zuvor – Im Jahr 510 des Ersten Zeitalters, in Gondolin
 

Die prächtige Stadt lag ruhig in der Mittagssonne. Die Wassermusik die der Stadt ihren Namen Ondolinde gab sprudelte fröhlich in den Springbrunnen und die Quellen rauschten. Die meisten Bewohner hielten sich in den Häusern auf, die breiten, gepflasterten Straßen waren fast leer. Die wunderschönen Blumengärten, die weiten Plätze und die hohen Türme waren ungestört und friedlich.
 

Glorfindel wandte sich vom Fenster ab und wieder seiner Schrift zu. Er hatte selten Muße zu dichten, aber immer mal wieder beschloss er seine Kunst sich selbst zu beweisen. Er hatte noch keine weiteren Schriftzeichen gesetzt als eine helle Glocke erklang.
 

Diese Glocke hatte noch nie geklungen, und die Gondolindrim waren davon ausgegangen dass sie es auch niemals würde. Ihr Läuten warnte die Bewohner der verborgenen Stadt, dass Eindringlinge sie gefunden hatten und angriffen.
 

Glorfindel eilte sich seine Rüstung anzuziehen und befestigte sein Schwert am Gürtel während er zum Palast hastete. Als Hauptmann hatte er dort Räume, doch er bevorzugte es im Haus der Goldenen Blume zu leben. Die Glocke läutete noch immer und würde erst aufhören wenn die Gefahr vorüber, ihr Glöckner gefallen oder sie selber zerstört war.
 

Ohne lange zu zögern nahm er den kurzen Umweg über die Stadtmauer und erschauderte, als er die Streitmacht sah die durch das Tal gegen Gondolin marschierte. Die Orks machten den Großteil aus, doch schrecklicher waren die rauchenden, flammenden Wesen die unter ihnen gingen. Die flammenden Belagerungswaffen schienen schlimm genug, doch die Balrogs die sie schoben, die Kompanien voller Orks anführten und deren Dunkelheit er jetzt schon spüren konnte war furchterregend.
 

Ein Schatten bedeckte die Sonne, und Glorfindel wollte es ohne Aufzusehen als Unheil der Balrogs abtun, doch dann wurde es wieder heller, bevor ein weiterer Schatten viel. Fürchterliches ahnend sah Glorfindel zum Himmel und erschrak. Die Schatten die die Sonne verdunkelten gingen nicht von der bösen Magie der Balrogs aus, sondern von den Bestien die dort oben flogen – Drachen. Sie mussten durch den selben Eingang gekommen sein wie die Streitmacht, denn die umliegenden Berge waren zu hoch für die Drachen um hinüber zu fliegen.
 

Doch der Eingang war ein wohl gehütetes und streng bewachtes Geheimnis. Was nur eine Möglichkeit ließ: Verrat.
 

Gondolin war verraten worden. Verraten von einem derjenigen, den die Stadt versteckt hatte. Glorfindel war zerrissen zwischen Zorn und Trauer, denn er wusste dass die Stadt diesem Ansturm nicht standhalten konnte.
 

Ein Schrei ließ ihn herumfahren und er sah einen Elb von der Stadtmauer etwas entfernt fallen. Er runzelte die Stirn. War der Verräter so nahe und so ungeduldig, dass er begann die Gondolindrim auf diese Art zu töten?
 

Glorfindel eilte die Mauer entlang zu der Stelle an der der Elb gefallen war und stoppte, verwirrt. Die Tochter des Königs, Idril, stand dort mit ihrem Gemahl Tuor und dem Kind Earendil. Der Junge war nicht mehr als sieben Sommer alt, wurde von Tuor jedoch gerade in der richtigen Handhabung eines Dolches unterrichtet.
 

„Lord Tuor?“ fragte Glorfindel vorsichtig und drehte seine Fragen in einen Satz als Tuor zu ihm herumfuhr und ihn anstarrte. „Ich sah jemanden fallen.“
 

Tuors Gesicht verzog sich zu einer Grimasse. „Maeglin“, spuckte er verächtlich. „Er bedrohte meinen Sohn in der Hoffnung Idril würde ihm gehören. Er war es, der den Eingang in das Tal verriet.“
 

„Ada hat uns gerettet!“ rief der Junge und seine Mutter versuchte ihn zu beruhigen. Glorfindel nickte beiden zu. Earendil war ein ruhiger Junge, sehr zurückhaltend wenn immer Glorfindel ihn im Palast gesehen hatte. Tuor und Glorfindel hatten, mit anderen, zusammen auf der Nirnaeth Arnoediad gekämpft, und er schätzte den Menschen.
 

„Wir müssen dieses Tal verlassen“, sagte Tuor hastig und überraschte damit Glorfindel. Nicht viele Gondolindrim würden ihre prächtige Stadt lebendig verlassen wollen. „Ich kenne einen Weg. Begleitest Du uns?“
 

Glorfindel wägte seine Möglichkeiten kurz ab, und beschloss dass Tuor mit Frau und Sohn seinen Beistand mehr gebrauchen konnte als König Turgon, der in seinen Hallen von anderen Elbenfürsten umgeben und verteidigt war. Das Läuten der Glocke wurde hektischer und Glorfindel wusste, dass die Streitmacht die Mauern erreicht hatte.
 

Tuor trat einen Schritt auf ihn zu und sah ihn fragend an. Glorfindel zog sein Schwert und nickte, bevor er dem Mann hinterher eilte.
 

5 Stunden später – Im Jahr 510 des Ersten Zeitalters, in Gondolin
 

Gondolin brannte.
 

Die Brunnen und Quellen verdampften in der Hitze der erschlagenen Balrogs, die Flammen loderten in den Gärten und das weiße Marmor brach unter den Attacken der Drachen.
 

Und der König wurde von dem einstürzenden Turm seines Palastes begraben.
 

Glorfindel und die kleine Anzahl Gondolindrim mit ihm sahen den Turm von Tumladen fallen. Sie standen auf einem der letzten Anhänge der Echoriath von denen aus man Gonodolin sehen konnte. Er hörte Idril schluchzen, in der Gewissheit dass ihr Vater und die Edlen, die die Stadt nicht verlassen wollten, gefallen waren. Glorfindel teilte ihre Trauer, doch sein Zorn strahlte heller.
 

Fast fünfhundert Jahre lang hatte die verborgene Stadt sich den bösen Blicken und Absichten Morgoths entzogen, und nun fiel sie unter der Streitmacht von Orks, Balrogs und Drachen. Verraten von Maeglin, wie die geflohenen Gondolindrim nun wussten, nachdem der Verräter den jungen Earendil angegriffen hatte und von Tuor von der Stadtmauer herunter geworfen wurde. Glorfindel hielt das Schwert, mit dem er geholfen hatte einen Weg durch das Gemetzel zu bahnen, noch immer in der Hand und seine Wut machte es ihm schwer, die Waffe wegzustecken.
 

„Wir müssen aufbrechen“, sprach Tuor eindringlich hinter ihm, und zog Idril näher an seine Seite. „Wenn wir die Cirith Thoronath überqueren und den Sirion erreichen, können wir uns an seiner Mündung mit den Letzten aus Doriath verbünden.“
 

Glorfindels Gefühl riet ihm davon ab, doch er wusste dass es die einzige Möglichkeit war. Die Adler konnten nicht helfen, sie waren noch zu sehr in Kämpfen mit den Drachen verstrickt. Und hier verweilten konnten sie auch nicht, die Feinde würden sie irgendwann finden. Der Paß dicht unter dem höchsten Gipfel der Echoriath war der letzte Weg aus dem Tal.
 

„Führe du sie“, wies Glorfindel an. „Ich gehe als Letzter und behalte unseren Rücken im Blick.“
 

Tuor nickte seine Zustimmung und führte seine Frau und seinen Sohn an die Spitze der Prozession. Die übrigen Gondolidrim folgten ihm ohne Zögern und Glorfindel warf einen letzten langen Blick auf die lodernde Stadt, bevor er folgte.
 

Sie kamen nicht schnell weiter, das Schneegestöber und der schneidende Nordwind wurden schlimmer je höher sie kamen. Immer wieder versicherte sich Gorfindel, dass sie nicht verfolgt wurden, doch es wurde schwerer und schwerer.
 

Auf der Passhöhe angelangt wurden sie aus dem Hinterhalt überrascht. Maeglin hatte nicht nur die Stadt verraten, sondern auch sämtliche geheimen Wege preisgegeben. Glorfindel, Tuor und einige der anderen Elben hielten die Orks zurück während die Gondolindrim den schmalen Pass überquerten.
 

Tuor ging von einem Ork auf den nächsten über, sein Schwert glitt schnell durch die Kehlen und die Feinde fielen um ihn herum. Glorfindel traf erst beim dritten Gegner auf bemerkenswerten Widerstand, doch seine Klingenkunst war dem sinnlosen Abschlachten der Orks weit überlegen.
 

Einer der Orks stolperte zurück als Glorfindel auf ihn losging, und der Elb setzte ihm nach. Sein Schwert durchbohrte die Rippen der Gestalt. Glorfindel riss sie heraus uns parierte einen Angriff von der Seite, rückte dem nächsten Ork zu Leibe.
 

Der nächste Feind nahm den Platz eines gefallenen ein nachdem er seine Klinge aus dem Bauch eines Gegners gezogen hatte und dieser zu Boden fiel. Einen Augenblick später schlug er dem Ork die Klinge aus der Hand und schnitt ihm die Kehle durch. Der Ork fiel hintenüber und Glorfindel ließ einen schnellen Blick über die anderen schweifen.
 

Die meisten Gondolindrim waren bereits über den Pass und ein weiterer eilte gerade hinüber, während Tuor den verfolgenden Ork erschlug.
 

Wildes Gebrüll übertönte das Schneerauschen und die Orks zogen sich kichernd zurück. Glorfindel winkte Tuor – der ebenso wie er stehen geblieben war um dem Lärm zu lauschen – über den Pass und folgte langsamer, den Blick auf die kauernden und belustigten Orks gerichtet. Der Geruch von Feuer und versengtem Fleisch stieg ihm in die Nase und er wusste was kommen würde bevor der große Schatten hinter einem schneebedeckten Felsen hervortrat.
 

Schwarzer Rauch stieg von ihm auf, seine flatternde Mähne wehte lodernd hinter ihm drein, und Flammen tobten um die Gestalt, die sich näherte. In der rechten Hand hielt er eine Peitsche mit vielen Riemen und in der linken eine schwarze Klinge, die wie eine Stichflamme aussah.
 

Ein Balrog hatte sie verfolgt und gefunden.
 

Weißer Zorn blendete Glorfindel fast als er sein Schwert erhob und sich dem Balrog stellte. Er würde nicht an ihm vorbei kommen, Glorfindel würde die Flüchtlinge bis zum letzten Schwertstreich verteidigen. König Turgon war gefallen. Ecthelion, Glorfindels Freund und Bruder im Kampf, hatte den Führer dieses Angriffs, Gothmog, den Fürsten der Balrogs von Angband, auf dem Platz vor Turgons Palast erschlagen und war ebenfalls gefallen. Glorfindel würde die letzten überlebenden Gondolindrim nicht dieser Bestie überlassen.
 

Mit dem Schlachtruf den Noldor auf den Lippen stürzte er sich auf den Balrog.
 

Mettare
 

Glorfindel erwachte auf einem weichen Bett.
 

Er sah an sich herunter und stellte wenig überrascht fest, dass seine Wunden aus der Schlacht gegen den Balrog und die Orks verheilt waren. Seine Kleidung war makellos, auch wenn es dieselbe Rüstung und derselbe Mantel waren, die er während des Kampfes in Gondolin getragen hatte. Er sah nach oben und sah eine Decke aus reinem Licht, dann sah er sich in dem Raum um im dem nichts außer dem Bett war, auf dem er lag. Langsam stand er auf und betrat die Halle, an die der Raum grenzte.
 

„Willkommen in den Hallen von Mandos!“ erklang eine tiefe, und vollkommen ausdruckslose Stimme.
 

Glorfindel fuhr herum. Hinter ihm war der Raum in dem er gelegen hatte verschwunden und stattdessen eine weitere Halle erschienen. Und dort saß der Herr der Hallen, Mandos. Glorfindel fragte sich, ob er enttäuscht sein sollte, dass er gestorben war, doch er konnte nichts schreckliches daran finden.
 

„Danke“, sagte er stattdessen, bewusst dass der Schicksalsrichter auf eine Antwort wartete. Glorfindel näherte sich seinem Sitz und stellte fest, dass er erstaunlich unbeeindruckend aussah. Groß gewachsen, dunkles Haar und Statur wie einer der Eldar saß er still auf einem kleinen Thron und grüßte Glorfindel.
 

„Sei gegrüßt. Ich bin Lord Namo und du bist nun in meinen Hallen.“
 

Glorfindel nickte langsam, das hatte er erwartet.
 

Lord Namo starrte ihn einige Augenblicke lang an und wiederholte dann ungerührt, „Dies sind die Hallen von Mandos. Hier wird über Eure Taten während Eures Lebens gerichtet.“ Glorfindel nickte zustimmend. „Ihr sitzt im Schatten Eurer Gedanken. Mein Entscheid lässt die Eldar nach gewissen Zeiten aus den Hallen hinaus, und ihr dürft wieder in Aman leben, doch nicht nach Arda zurückkehren.“ Glorfindel nickte erneut, ohne jede Regung. Das wusste doch jedes Eldarkind, er hatte es durch seinen Tod nicht vergessen. Dann eröffnete der Ainu ihm, „Ihr werdet zurückkehren.“
 

Glorfindel starrte ihn erschrocken an. Niemand kehrte zurück wenn er einmal in den Unsterblichen Landen gewesen war.
 

Lord Namo seufzte ohne jede Emotion. „Glorfindel von Gondolin, Du hast nur wenig Zeit zu verbringen in Aman. Danke Manwe, wenn Du so willst.“ Eine Tür öffnete sich am anderen Ende der Halle und er konnte die grünen Hügel spüren. Wie lange er wohl Zeit hatte? Ohne das er die Frage stellen musste wurde ihm geantwortet.
 

„Eintausend Jahre.“
 

Bonus: Zwischen dem Ersten und Zweiten Zeitalter, in Aman
 

Er war nicht weit gewandert, in den ersten Tagen. Die Hallen von Mandos waren lang und weit, die von Vaire handgewebten Teppiche mit der Geschichte Ardas hielten seine Aufmerksamkeit für einige Zeit, und das Rauschen des Ekkaias war durch die Wände hörbar. Er erkundete erst sie, bevor er hinaus unter den freien Himmel trat. Glorfindel verbrachte weniger als einen Tag damit, die Hallen von außen zu untersuchen, bevor er begann alleine die Gegenden zu erkunden.
 

Er hatte wenig Interesse daran ganz Aman zu sehen, und er beschränkte sich auf Reisen durch Valinor. Er nahm die bekannten Grenzen im Westen und Osten – die Ufer des Großen Meeres und die Hänge der Pelori – und erkundete die Ebene dazwischen.

Mandos' Hallen lagen im äußersten Westen und die einzige Straße führte am Hügel Ezellohar vorbei nach Valimar, wo die meisten der Valar lebten. Glorfindel hatte nach der Zerstörung Gondolins kein Bedürfnis nach dem Leben in einer anderen Stadt. Die Wälder Oromes im Osten Valinors hielten ebenfalls keinen Reiz für ihn, und so wanderte er tagelang über die grünen Felder und Wiesen Yavannas. Es war nicht Langeweile die ihn immer wieder zurück zu den Hallen brachte, sondern Interesse an den anderen Eldar, die dort weilten.
 

Glorfindel traf viele alte Bekanntschaften. Nicht nur Elben die bei der Zerstörung Gondolins gefallen waren, sondern auch Freunde die er schon Jahre zuvor verloren hatte – bei der Nirnaeth Arnoediad, der Dagor Aglareb, der Dagor Bragollach und so vielen anderen Kriegen von Beleriand.
 

Er sah Ecthelion wieder, der ebenso wie er Haupmann in Gondolin gewesen war, und gegen einen Balrog fiel. Obwohl ihm die Waffe entrissen worden war, hatte er den Herrführer Gothmog angegriffen und ihn mit sich in die Quelle des Königs gezogen, worin sie beide ertranken. Er und Glorfindel lächelten über die Parallelen ihrer beiden Tode: Der Herr des Hauses der Quelle riss den Balrog mit in die Tiefen des Wassers, während der Herr des Hauses der Goldenen Blume von seinem Gegner in einen Riss der Erde gezerrt wurde.
 

König Turgon suchte ihn auf, der stolze Elb hatte auch in Aman noch sein Gold und seine Krone, die ihm vor Lord Namo jedoch nichts als Zynismus und leichten Hohn einbrachten. Glorfindel nahm den Dank seines Königs gerne an, doch er hatte sein Leben nicht für die Verteidigung von Idril und den jungen Earendil gelassen. Er hatte sich dem Balrog nicht gestellt um das Königsgeschlecht von Gondolin zu schützen. Aber Dank war Dank und ein König auch nach seinem Tode noch Respekts würdig, und Glorfindel hatte mit seiner Zeit besseres zu tun als König Turgon seine wahren Hintergründe zu erklären – dass ihm die flüchtenden Gondolindrim als ganzes wichtiger gewesen waren als die Königstocher und ihr Sohn allein.
 

Außer Eldar traf Glorfindel auch auf Maiar, die wie er meist allein durch Valinor wanderten, und die Valar, die – wenn sie ihre Stadt verließen – in Gruppen unterwegs waren.
 

Oft sah Glorfindel Nienna, die Herrin der Trauer und des Mitleids, durch die Hallen von Mandos gleiten, wagte es aber nicht, sich ihr zu nähern. Denn obwohl in Aman alle Eldar mit den Valar im Einklang lebten, behagte die Vaiar Glorfindel nicht. Ihr grauer Mantel schien das Sonnenlicht zu schlucken, ihre Aura jeden Ton zu dämpfen. Sie besuchte die Hallen des Wartens und tröstete und beriet diejenigen die in ihnen verweilten, doch ihre Anwesenheit brachte einen Schleier der Betrübnis mit sich.
 

Glorfindel redete sich erfolgreich ein, dass er nicht ihrer Anwesenheit sondern dem Kummer, den sie mit sich brachte, entfloh.
 

Auf einem seiner Spaziergänge durch die Hügel Amans traf er auch den Maia Olorin, einen neugierigen und unbeschwerten Ainur. Glorfindel hatte schon andere Maiar getroffen – der ruhige Pallando in den Hallen von Mandos war der erste den er traf, und Curumo, der ernste und abweisende Maia der in Aules Auftrag nach Steinen suchte als er dem Elb begegnete. Er wusste von vielen anderen, hatte aber von noch keinem gehört, der so leichten Herzens war wie Olorin.
 

Er war ein Schüler Niennas, eine Erkenntnis die Glorfindel überraschte. Der Maia war ein fröhliches Wesen, voller Erzählungen, begierig nach Wissen und neuen Geschichten. Doch wann auch immer Glorfindel Olorin von Morgoth und Sauron erzählte, war es unverkennbar dass der Maia die dunkelsten Gestalten Illuvatars fürchtete.
 

Aber etwas in seiner Art sprach von seinen Studien unter der Trauergöttin. So wie er auf Glorfindels recht negative Meinung über Menschen reagierte, diese Art des Mitlgefühls und die Trauer über das Schicksal Ardas waren vollkommen im Einklang mit Nienna.
 

Und Glorfindel wanderte nur noch selten allein. Immer wenn er sich von den Hallen Mandos entfernte lief er Olorin über den Weg, der entweder mit Nienna durch die Hallen der Erwartung geschritten war, oder von Fui kam. Glorfindel fand einen guten Freund in Olorin, der versuchte ihm seine eigene Meinung über Menschen näher zu bringen – Olorin kannte die Edain nur aus Geschichten und von den Seelen, die er in den Hallen von Mandos traf – eine Meinung, die sehr viel mehr Geduld und natürlich Mitgefühl zeigte, als Glorfindel je aufbringen konnte.
 

Glorfindel und Olorin hatten bald viel von Valinor gesehen und lieb gewonnen. Olorin nahm Glorfindel mit in die Wälder Oromes, und Glorfindel zog den Maia nach Valimar um ihm bei den Schmieden mit Schwertern bekannt zu machen. Gemeinsam machten sie die Bekanntschaft von Aiwendil, einem Maia unter Yavanna, und Salmar, einem Maia unter Ulmo, der eines Tages an den Ufern des Meeres wanderte und lange Unterhaltungen über Wasserspiele, Brunnen und Quellen mit den beiden Wanderern hielt.
 

Sie wanderten, und lernten, lehrten und gingen wieder auf Reisen. Valinor war überwältigend und ausgedehnt, und die Wiesen, Felder, Wasser und Wälder hielten die Aufmerksamkeit beider immer nur im gewissen Maße bevor sie weiterzogen.
 

Glorfindel und Olorin planten für die Abreise Glorfindels – Glorfindel versprach Olorin, Menschen gegenüber mitfühlender zu sein, sagte aber voraus dass er weitaus weniger Geduld für Studien haben würde, da sein Freund nicht mehr neben ihm war. Olorin hingegen versprach irgendwann ein gutes Schwert zu finden, dass ihm helfen würde ein guter Krieger zu sein – für die Tage an denen seine Macht allein nicht reichte.
 

Und als eintausend Jahre verstrichen waren, als Glorfindels Zeit in Aman vorerst vorüber war, zogen beide Trost aus der Voraussage Melians, dass sie sich zu einer weiteren Jahrtausendwende wiedersehen würden.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von: Calafinwe
2013-08-24T10:27:35+00:00 24.08.2013 12:27
Hallo,
ich habe die FanFic auch endlich gelesen, nachdem sie ja schon seit längerem auf meiner Favo-Liste liegt. Ich finde es immer toll, wenn Autoren zu Charakteren schreiben, die mehr Nebencharaktere sind. Bei Glorfindel finde ich es schade, dass er in den Filmen selber nicht vorkam, sondern nur im Buch, weil er ja doch auch eine Verlinkung zum ersten Zeitalter darstellt. Vor allem das hast du durch die verschiedenen Abschnitte sehr gut herausgearbeitet und mir gefällt es besonders gut, dass man verschiedene Abschnitte seines Lebens lesen kann. Ich finde es auch toll, wie du Gandalf/Olorin reingebracht hast und dass die beiden in Aman viel zusammen unternommen haben.
Hat mir auf jeden Fall sehr gut gefallen!
Von:  Emerald_Phoenix
2013-02-10T11:46:03+00:00 10.02.2013 12:46
Herzlichen Dank für diese schöne FF zu meinem Lieblingscharakter. *.*
Als ich gesehen hab, das du lauter Zeitsprünge machst, hatte ich dja erst Bedenken, aber die Sprünge sind mehr als passend.
Auch wenn am Anfang klar war, was dem armen Glorfindel zustossen würde, war es sehr spannend geschrieben. Vor allem habe ich mich gefreut, dass du einige Stellen genommen hast, die mir noch nicht so vertraut sind. Die ganze Geschichte ist ein "schöner Schwank aus seinem Leben", wie man bei uns sagen würde. ^^ Aber ich warte ja noch auf den Teil, was der gute denn 1000 Jahre "auf der anderen Seite" macht. ;)
Besonders witzig fand ich die Stelle, an der Glorfindel hofft, nicht der arme Teufel zu sein, der einem gewissen zukünftigebn König Geduld beibringen soll. Überhaupt die Art mit der du verdeutlicht hast, dass er ein Krieger und kein Gelehrter ist. :)
Von:  mangacrack
2013-02-06T21:17:10+00:00 06.02.2013 22:17
Das ist nun mein dritter Ansatz dir zu seiner Wichtelgeschichte einen Kommentar zu hinterlassen, denn mich hat das Ende überrascht. Zuerst hatte ich angenommen, du würdest den Leser zurück zu Aragorn führen, besonders weil auch Angmar und die Könige von Gondor mit eingebaut hast. Aber dann waren die Referenz doch anders eingebaut als ich gedacht hatte. Eine Meisterleistung, denn es nicht einfach ein einem abgeklopften Fandom wie Herr der Ringe Spannung durch Unversehbarkeit einzubauen. Nett, Glorfindel wieder zum Anfang und sogar zu den Valar zurück zu führen.
Wenn es auch mein erster Implus war Maeglin zu verteidigen, denn der Arme kann schließlich nichts dafür gefoltert worden zu sein, aber das ist nicht der Punkt.

Der Punkt ist, ich liebe diese Geschichte, auch wenn du bloß mein Wichtel und nicht meine Wichtelmama warst :)

mangacrack


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