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08 true friendship


 

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08 true friendship

 

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Es dauerte nicht lange, bis eine gewisse Routine sich eingeschlichen hatte, die Naruto seltsamerweise sogar irgendwie genoss. Es war angenehm, in diesem Haus nicht mehr ganz so alleine zu sein, auch wenn seine Gesellschaft lediglich aus zwei heranwachsenden Rüden bestand, die ihm hier und da durchaus so einiges an Nerven kostete.

 

Wie, als Rasengan sein Kissen zerfetzt hatte und sein ganzes Zimmer mit Federn übersäht gewesen war. Oder wenn Chidori sich vor ihn hin setzte und ihn mit einem Blick anstarrte, den Naruto nur als genervt einstufen konnte. Oder wenn Rasengan toben wollte und Chidori keine Lust darauf hatte. Es gab so einige Beispiele, Momente wo Dinge zu Bruch gegangen waren und wo Naruto sich das eine oder andere Mal gefragt hatte, wie er auf die dumme Idee hatte kommen können, sich zwei Hunde zu zulegen. Riesige Hunde, wohlgemerkt.

 

Andererseits war es vollkommen natürlich geworden, zu festen Zeiten die Tür zu öffnen und dabei zu zusehen, wie die beiden raus rasten. Rasengan war eindeutig derjenige, der am meisten Pfeffer im Hintern hatte, es gab wirklich kaum Gelegenheiten, wo der Rüde nicht stolpernd über die Wiesen hetzte und sich dabei von allem ablenken ließ, was durch seine energische Art aufgeschreckt wurde. Sei es das Kaninchen – welches Rasengan zu seinem Leidwesen wirklich erlegt hatte – oder irgendwelche Insekten, die vor ihm Reißaus nahmen.

 

Wenn Naruto den hellen Rüden so zuschaute, hatte er oft das Gefühl einem kleinen Kind zu zuschauen, welches voller Staunen durch die Welt lief und auf alles reagierte, was es erblicken konnte.

 

Genauso selbstverständlich war es geworden, die beiden zu festen Zeiten zu füttern, oder mit ihnen zusammen durch die Felder zu streichen, damit sie Bewegung bekamen. Mittlerweile hatte auch er sich informiert und wusste, dass diese Rasse sehr viel Bewegung brauchte und er bemühte sich, diese auch zu bieten.

 

Nach dem Kissenunfall hatte er die beiden sogar einmal mit in den Ort genommen, was allerdings nicht ganz so gut verlaufen war, wie erhofft. Sie kannten die Leine nicht und obwohl sie noch nicht ihre volle Größe erreicht hatten – eigentlich waren sie davon noch verdammt weit entfernt – zeigten sie bereits eine erstaunliche Kraft. Naruto war bestimmt kein Schwächling, aber er hatte dennoch Mühe gehabt, die beiden Rüden zu halten. Da hatte er klar beschlossen, sich diesem Stress nicht mehr auszusetzen.

 

Ganz anders war es, wenn er wieder einmal sich auf machte, um sich Inspirationen zu holen. Wenn er in den Ruinen irgendeines alten Gebäudes herum kletterte, stromerten die beiden durch die Gegend, schnüffelten was das Zeug hielt und schienen auch nie auf die Idee zu kommen, sich zu weit zu entfernen. Sie kannten ihre Namen und wenn Naruto sie rief, kamen sie zurück. Zumindest meistens. Chidori war da kaum das Problem, der Rüde gehorchte aufs Wort, Rasengan hingegen hatte den Schalk im Nacken und freute sich scheinbar tierisch darauf, wenn Naruto ihm nachlaufen musste. Es sah dabei jedes Mal so aus, als würde der junge Hund sich kaputt lachen, auch wenn das natürlich Blödsinn war.

 

Ein leises Geräusch durchbrach die Stille des frühen Abends. Chidori, der bei seinen Füßen lag, zuckte nur leicht mit den Ohren, während Rasengan sich neben der Couch sofort aufrichtete und ihn erwartungsvoll anschaute. Naruto lachte leise. „Das ist nicht für dich!“, erklärte er neckend und erhob sich, um zu seinem Computer zu gelangen.

 

Auch das war irgendwie eine Routine geworden. Es hatte etwas gedauert, doch dann waren Sasuke und er wieder dazu übergegangen, sich mit Mails gegenseitig zu reizen. In einem guten Sinne, auch wenn Naruto zugeben musste, dass es ihm irgendwie das Atmen etwas schwerer machte.

 

Seine Gefühle hatten sich nicht verändert und es war alles andere als leicht so zu tun, als würde sie nach wie vor die alte, enge Freundschaft verbinden. An manchen Tagen fiel es ihm so schwer, dass er es nicht einmal schaffte Sasuke zu antworten, ohne dass er etwas von sich geben würde, was letzten Endes wohl in einem Fiasko enden würde. Natürlich freute er sich jedes Mal darüber, wenn Sasuke sich meldete. Auf der anderen Seite wurde der Wunsch, endlich abschließen zu können, nur immer größer. Er wusste nicht, wie lange er das noch aushalten konnte.

 

Sakura gab ihm da auch Recht. Naruto hatte das Angebot, mit ihr zu reden wahrgenommen, auch wenn er sich am Anfang nicht wirklich hatte öffnen können. Es war ungewohnt, nach all diesen Jahren jemanden Teilhaben zu lassen, wie es in ihm aussah. Dazu kam, dass er genauso wusste, dass er endlich voran gehen musste, aber so leicht war das eben nicht. Sakura verstand dieses und auch wenn er ihr wohl mittlerweile auf die Nerven ging mit diesem Thema, blieb sie ruhig und wiederholte immer wieder, dass er es nur versuchen konnte, Herzensangelegenheiten sich aber nicht einfach abschalten ließen, wenn die zu einer Last wurden. Eine Wahrheit, die sich leider nicht verändern ließ.

 

Naruto trat an seinen Laptop heran und klappte den Decken hoch, um die Nachricht aufzurufen, die er gerade bekommen hatte.

 

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║ Du vergisst, dass ich noch immer nicht weiß, warum du wirklich

║ gegangen bist. Aber ich frage nicht mehr.

║ Im Übrigen, Itachi lässt grüßen und du sollst seine Worte zu Herzen nehmen.

║ Was meint er damit?

║ Sasuke

╚═══════════════════════════════

 

Ein leichtes Lächeln huschte über Narutos Gesicht, ehe es langsam wieder verschwand und der alte Schmerz zurück kehrte. Natürlich hatte er die wenigen Worte, die er mit Itachi ausgetauscht hatte nicht vergessen. Genauso konnte er aber auch nicht vergessen, dass Itachi ein vollkommen falsches Bild hatte. Der Mann mochte ihn durchschaut haben, aber es war vollkommen utopisch zu glauben, dass aus seiner Freundschaft zu Sasuke je etwas anderes werden konnte.

 

Sasuke war ein Freund, nicht mehr und nicht weniger. Sie kannten sich schon viele Jahre und ihre Freundschaft war in all dieser Zeit zu etwas sehr festem geworden, auch wenn Naruto versuchte dort auszubrechen. Sasuke war hetero und trauerte gerade seiner Frau nach, die vor nicht all zu langer Zeit gestorben war. Naruto verstand was in dem jungen Uchiha vor ging. Viel besser, als ihm lieb war.

 

Er selbst fühlte ja ähnlich. Auch wenn Sasuke lebte, als dieser Hikari kennen gelernt hatte, war es für ihn nicht anders gewesen, als wenn Sasuke gestorben wäre. Eigentlich war es bei ihm sogar noch grausamer, wie er nicht zum ersten Mal feststellte. Nähe zu jemanden, den man nicht haben konnte, war schlimmer als ein endgültiges Aus. Dieses Wissen sorgte auch dafür, dass er sich ernsthafte Sorgen um Sakura machte, die in einer ganz ähnlichen Situation war

 

Ohne die Mail zu beantworten, ging er zum Sofa zurück, um sich auf seinen Platz zu setzen. Chidori hatte sich nicht vom Platz bewegt, während Rasengan ihn mit leicht schief gelegtem Kopf neugierig musterte. Naruto streckte die Hand aus, um den Rüden kurz hinter dem Ohr zu kraulen, ehe er wieder zu seinem Notizbuch griff und seine Notizen überflog.

 

In letzter Zeit fiel es ihm wieder einmal nicht sehr leicht zu schreiben und entgegen seiner eigenen Gewohnheiten, hatte er sich ein neues Notizbuch genommen, um ein wenig die Stationen zu notieren, die er behandeln wollte. Kein wirklich einfaches Unterfangen, wenn man aus irgendeinem Grund blockiert war. Es war nicht so, dass er nicht schreiben konnte. Ganz im Gegenteil. Nur jedes Mal wenn er sich hinsetzte und eine Weile etwas tippte, gefiel es ihm letzten Endes nicht und er markierte oder löschte ganze Passagen. Es war frustrierend.

 

Auch jetzt lief es nicht wirklich bestens, womit Naruto letzten Endes genervt das Heft zur Seite legte und sich aufrichtete. Es brachte schließlich nichts, wenn diese Angelegenheit zu einem Krampf wurde. Das Schreiben sollte ihm Freude bereiten und solange er den Kopf nicht frei bekam, würde er wohl kein Stück weiter kommen.

 

„Na kommt, ihr Monster!“, sagte er schließlich und ging Richtung Tür. Die beiden Hunde sprangen sofort auf, um ihm zu folgen. Wie immer trottete Chidori gemächlich hinter ihm her, während Rasengan aufgeregt um ihn herum tänzelte. Aber auch, wenn es für ihn dadurch etwas schwerer wurde unfallfrei die Tür zu erreichen, war gerade Rasengans Verhalten es, welche ihm einen Teil des inneren Druckes nahm. Dieser Hund schaffte es immer wieder ihn abzulenken.

 

Kaum öffnete Naruto die Tür, preschten beide Hunde nach draußen, während Naruto sich die Zeit nahm, in seine Schuhe zu schlüpfen, ehe er den beiden folgte. Er wählte den Weg Richtung Strand, auch wenn ein leichter Nieselregen eingesetzt hatte. Aber das störte ihn nicht. Das Wetter in Irland war nie beständig. In einer Minute schien die Sonne gnadenlos vom Himmel herab, nur um im nächsten Moment in einen Sturm zu wechseln. Es lohnte sich kaum, sich passend zu kleiden, aber Naruto war eh nicht so zimperlich, dass ihm ein kleiner Schauer etwas ausmachen würde.

 

Ganz im Gegensatz zu einem gewissen Freund. Sasukes Laune war jedes Mal ins bodenlose gesunken, wenn er vom Regen nass geworden war. Naruto fragte sich, ob das noch immer so war. Sasuke hatte sich kaum verändert in den Jahren, in denen ihr Kontakt nahezu erloschen war. Aber unweigerlich musste er auch an die Zwillinge denken. Kinder liebten Regen. Sie liebten Pfützen, ihm fiel es allerdings schwer sich vorzustellen, wie Sasuke seinen Kindern nachging, während diese von Pfütze zu Pfütze hüpften. Ihm fiel sogar schwer sich vorzustellen, dass die beide überhaupt Spaß haben konnten.

 

Wenn er in den letzten Wochen eines vermisst hatte, dann waren es eindeutig die Zwillinge. In der kurzen Zeit die er mit ihnen verbracht hatte, hatte er sie einfach ins Herz geschlossen und oft genug fragte er sich voller Sorge, ob Sasuke seine Worte ebenfalls ernst genommen hatte. Dieses Thema schien zwischen ihnen tabu zu sein, dennoch erwischte er sich oft genug dabei, wie er genau diese Frage stellen wollte.

 

Wie ging es ihnen, wie ging es Keiko und Taiki?

 

Von Sakura hatte er wenigstens erfahren, dass die beiden wieder in den Kindergarten gingen. Woher sie das wusste, war wohl auch kein Geheimnis, schließlich arbeitete sie unter den Uchihas und war damit eindeutig an der Quelle. Nach Hikaris Tod hatte auch Sasuke sich vorerst zurückgezogen, schien langsam aber wieder sein altes Leben aufzunehmen.

 

Naruto nahm das als gutes Zeichen, auch wenn es nicht seine Sorge zerstreute. Eben weil er Sasuke kannte und weil er ihn erlebt hatte, wusste er, wie schwer es dem Mann fiel Gefühle zu zeigen. Gerade mit Kindern war das nicht unbedingt eine glückliche Kombination, denn Sasuke war nicht der Einzige, der klar an diesem Unglück zu knabbern hatte. Während Sasuke jedoch erwachsen war und die Möglichkeit hatte mit anderen zu reden, oder rational die Dinge zu durchdenken, waren die Zwillinge noch auf Hilfe angewiesen.

 

Sein Magen zog sich zusammen, als er da an den Abend dachte, als er bei Keiko im Zimmer gewesen war. Wenn es so weiter gegangen war, würde diese Familie daran zu Grunde gehen und so zwiespältig Narutos Gedanken auch waren, dabei zusehen wollte er nicht. Aus verschiedenen Gründen.

 

Seufzend folgte er dem Pfad, der ihn zum Strand bringen würde und beobachtete die Hunde, die ein Stück vor ihm herum tollten. Er würde so einiges dafür geben, so unbeschwert wie sie sein zu können. In dem Fall hätte er seinen unfreiwilligen Trip in die Vergangenheit wohl schon längst vergessen und er wusste, dass dieses besser für ihn war.

 

Positiv an diesem regnerischen Tag war aber auch, dass er sich nicht fürchten musste, auf andere Spaziergänger zu treffen. So gerne er seine Nachbarn hatte, im Augenblick war ihm nicht nach einen Plausch. Da genoss er eher das Schweigen der beiden Rüden.

 

Sie folgten dem Pfad, bis sie endlich den Strand erreichten. Chidori blieb sofort wie angewurzelt stehen, und starrte zum Meer, während Rasengan sofort los hetzte und bald darauf in den seichten Wellen herum sprang, die gemächlich an den steinigen Strand rollten. Naruto blickte zu dem grauen Rüden zurück, der nach wenigen Sekunden zögernd folgte. Im Gegensatz zu seinem Bruder suchte er jedoch nicht das Wasser auf, sondern trabte an seine Seite, von der er auch nicht mehr wich.

 

Naruto lachte leise. „Angst?“, fragte er nach und musste nur noch heftiger Lachen, als der Rüde ihm einen deutlich vernichtenden Blick schenkte. Er wusste, dass Chidori keine Angst vor Wasser hatte. Es war noch nicht so lange her, dass er sich in den Ruinen einer alten Kapelle umgesehen hatte. In der Nähe hatte es einen Bach gegeben, mit einem, zu seinem Leidwesen, sehr schlammigen Ufer. Die beiden Hunde hatten nach einem ausgelassenen Spiel dort ziemlich schlimm ausgesehen.

 

Er verstand nun aber auch nicht, warum Chidori nicht wie sein Bruder zum Wasser lief. Ändern konnte er es auch nicht, weswegen er einfach langsam weiter schlenderte. In der Zwischenzeit ließ der Regen nach und die graue Wolkendecke riss auf, um die Sonne wieder hindurch zu lassen. Rasengan jagte noch immer durch das Wasser, folgte ihnen langsam in einigem Abstand.

 

Naruto blickte sich um. Er fragte sich irgendwie, ob es Sasuke wohl hier gefallen würde. Nicht zwingend der Strand, aber Irland im Allgemeinen. Sasuke war kein Freund von Menschenansammlungen, entsprechend würde dieser Ort wohl genau seinen Vorstellungen entsprechen. Ein Fleck Erde, wo ihn niemand stören konnte oder gar wollte. Warum er sich darüber Gedanken machte, verstand er aber auch nicht. Es war schließlich nicht so, dass Sasuke in absehbarer Zeit zu ihm kommen würde. Er wollte es auch gar nicht.

 

Die Mail Freundschaft die sie derzeit pflegten war schmerzhaft und anstrengend genug. Da brauchte er keine Widerholung der Tage, die sie in Japan erlebt hatten. Denn hier war er nicht einmal in der Lage sich einfach zurück zu ziehen, wenn es ihm zu viel wurde.

 

Langsam schlenderte er den Strand entlang, ehe er einen Bogen schlug, um auf die Straße zu gelangen, die ihn zurück führen würde. Er war nun schon eine Weile unterwegs und das beklemmende Gefühl, welches er daheim gespürt hatte, hatte sich in Luft aufgelöst. Er hoffte wirklich, dass er endlich alle Gedanken ruhen lassen konnte, um weiter zu schreiben.

 

Dennoch dauerte es noch fast eine Stunde. Kaum erreichten sie die Straße – die man noch immer nicht als solche bezeichnen konnte – erwachte auch Chidori wieder und tobte neben seinem Bruder her. Die beiden fielen übereinander, schnappten sich gegenseitig nach den Ohren und Beinen, bevor sie nebeneinander her jagten, um kurz darauf wieder zurück zu kehren.

 

Naruto folgte ihnen gelassen, der Tag war nun angenehm, aber noch immer sah er keine Menschenseele. Er kam an dem Haus seiner Nachbarin vorbei, doch auch sie sah er nicht. Vermutlich befand sie sich in der Küche, die nach hinten lag und arbeitete fleißig. Die Früchte dessen würde er wohl bald zu sehen bekommen, wenn sie erneut mit ihrem Korb vor ihm stand, um ihn einzudecken.

 

Als er endlich seine eigene Cottage erreichte, stellte er aber auch irritiert fest, dass er bereits erwartet wurde. Dem Mann der vor seiner Tür stand, stand die Panik ins Gesicht geschrieben, als die beiden Rüden den Fremden neugierig umringten. Er konnte nicht anders, als zu Lachen, während er die Rüden zur Seite schob und die Tür öffnete. „Sie tun dir nichts!“, erklärte er amüsiert, ließ die Hunde rein und folgte ihnen Richtung Küche, wo er die Wassernäpfe neu füllte und ihnen ein wenig Futter gab.

 

„Seit wann bist du auf den Hund gekommen?“, wurde er auch sofort gefragt. Naruto antwortete erst, als er zurück kam. „Schon eine Weile!“, gab er zu und führte seinen Gast in das Wohnzimmer. „Was machst du hier, Sam?“

 

Sam, oder eher Samuel arbeitete in dem Verlag, der Naruto unter Vertrag hatte. Er war so etwas wie ein Mädchen für alles. Normalerweise tauchte er allerdings nicht unangemeldet auf, so wie er es jetzt getan hatte. Naruto sah den Mann eher selten, meistens nur, wenn er ihm sein Mauskript brachte, damit er die Änderungen mit ihm durchging, die der Lektor für notwendig hielt.

 

Aber er mochte den Mann. Sam war Intelligent und hatte eine Engelsgeduld, etwas was man bei ihm vermutlich auch brauchte. „Die Vordrucke für das Cover sind da. Ich soll sie mit dir durchgehen, aber dich erreicht man ja nahezu niemals!“, wurde er informiert. Sofort verspannte Naruto sich wieder. Das mit der Entspannung hatte sich wohl erledigt.

 

Seufzend ließ er sich auf dem Sofa nieder und deutete dem anderen Mann an, sich ebenfalls zu setzen. Sam folgte diesem und zog aus seiner Tasche eine Mappe, die er öffnete, um einige Blätter hervorzuholen, die er anschließend vor Naruto ausbreitete.

 

Mit dem Cover seines ersten Buchs war niemand wirklich einverstanden gewesen, entsprechend sollte die Neuauflage als Taschenbuch ein neues bekommen. Im Augenblick hatte er jedoch nicht wirklich Lust, sich groß damit zu befassen. Dennoch schweifte sein Blick über die Bilder, ehe er nach zweien griff. „Könnte man das kombinieren?“, fragte er nach und hielt Sam die beiden Bilder hin.

 

Auf einem konnte man ein Dorf bei Nacht erkennen, während schemenhaft ein Drache am Himmel zu sehen war. Das andere zeigte einen hellen Drachen im Flug. „An dem hier gefällt mir nicht der Drache!“, erklärte er und deutete auf das Bild mit dem Dorf. „Er ist zwar da oben zu erkennen, aber nur als Schatten. Drachen spielen eine tragende Rolle, entsprechend sollte es deutlicher hervorgehen. Auf dem anderen hingegen… er ist gut getroffen, gut ausgearbeitet. Es würde besser aussehen, wenn man ihn in das dunkle Bild integriert!“

 

Sam nahm ihm die beiden Bilder ab und runzelte leicht die Stirn. „Man könnte es versuchen, ein Vorteil ist es sicherlich, dass der Drache keinen Hintergrund hat. Ich kann es anregen!“, schlug er vor, ehe er erneut auf die Bilder zeigte. „Was ist mit dem Rest?“, fragte er nach. Erneut schaute Naruto die Bilder an, ehe er den Kopf schüttelte. „Sie sind gut, aber sie passen einfach nicht. Wenn wir eines von ihnen nehmen, könnten wir auch gleich bei dem alten Cover bleiben!“, gab er zu. Sie waren irgendwie zu hell, zu freundlich, dafür dass es in dem ersten Band um eine tragische Veränderung der Welt ging, die alles auf den Kopf stellte.

 

Sam nickte, zog einen Block hervor, um einige Notizen zu machen, ehe er alles ordentlich vor sich ablegte. In der Zwischenzeit waren die beiden Rüden ebenfalls ins Wohnzimmer gekommen, wobei Chidori sich sofort zu seinen Füßen niedergelassen hatte und Rasengan neugierig versuchte Sam nahe zu kommen, der unruhig auf seinem Platz herum rutschte. „Sie tun dir wirklich nichts!“, versuchte Naruto es erneut, wusste aber dennoch, dass seine Worte kaum etwas bringen würden. Es war offensichtlich, dass Sam sich vor den großen Hunden fürchtete und Furcht ließ sich nicht einfach so besiegen.

 

Als Rasengan sich auch endlich nieder ließ, wurde Sam ruhiger und er konnte sich wieder besser auf ihr Gespräch konzentrieren. Naruto stand kurz auf, um Kaffee zu machen, ehe er sich wieder nieder ließ. „Wie läuft es mit dem zweiten Band?“, fragte Sam und schüttete dabei ein wenig Milch in seinen Kaffee. Für einen Moment verzog Naruto das Gesicht. Sam hob den Blick wieder, um ihm ein mitfühlendes Lächeln zu schenken. „Schon gut, ich verstehe es. Du scheinst eine kleine Schwäche dafür zu haben, spazieren zu gehen, wenn dir das Schreiben über den Kopf wächst!“

 

„Wenn selbst du das weißt, bin ich wohl offensichtlich!“, gab Naruto frustriert von sich, hob die Hand und fuhr sich damit durch das wirre Haar. Sam lachte leise. „Liegt wohl eher daran, dass ich ein Talent habe herzukommen, wenn du gerade unterwegs bist. Natürlich bekomme ich da das Eine oder Andere mit!“, erwiderte er und nippte an seinem Getränk. Naruto seufzte leise.

 

„Keine Ahnung. Seit ich zurück bin, fällt es mir schwer am Ball zu bleiben. Ich schreibe, teilweise für Stunden. Aber was bringt es, wenn ich am Ende nur einen kleinen Teil markiere, um ihn später zu überarbeiten und den Rest lösche?“, fragte er nach, ehe er ebenfalls zu seiner Tasse griff. Sam brummte leise. „Vielleicht bist du zu hart zu dir!“, philosophierte Sam, ohne den Blick abzuwenden. „Ich meine, du hast doch keine Deadline. Wenn es im Augenblick zu viel gibt was dich blockiert, Mach eine Pause und sieh was dabei passiert!“ Der Vorschlag war ja durchaus verlockend, aber Naruto konnte dieses nicht wirklich mit sich vereinbaren.

 

Zu seinem Leidwesen war es ja nicht so, dass es ihm an Ideen mangelte. Er wusste wo er hin wollte und im Grunde wusste er auch, wie er dort hingelangen konnte. Nur leider waren die Worte die dabei herauskamen alles andere als prickelnd. Es störte ihn massiv, auch wenn er nichts dagegen machen konnte. „Oder du verreist. Besuch doch alte Freunde, oder die Familie!“, schlug Sam weiter vor, nur damit Naruto erneut das Gesicht verzog.

 

Sein Verlag hatte gewusst, dass er verreist war, eben weil klar gewesen war, dass jemand in absehbarer Zeit mit den Entwürfen herkommen würde. Allerdings hatte niemand eine Ahnung, wo er hingefahren war. „Bringt nichts!“, erwiderte er deswegen und seufzte leise. „Genau das habe ich gemacht und es ist der Grund, warum ich in letzter Zeit so drauf bin. Alte Geschichten, ich will nicht einmal darüber reden!“, erklärte er und kraulte nebenher Chidori den Kopf. Ein leises Brummen war die Antwort, genauso wie ein verstehendes Nicken.

 

„Mach dir einfach Gedanken darüber. Irgendetwas fällt dir sicher ein.“, erwiderte Sam, stellte seine mittlerweile leere Tasse zurück auf den Tisch, ehe er seine Sachen zusammen raffte. „Ich muss jetzt auch wieder. Aber ich melde mich in den nächsten 48 Stunden bei dir, was der Grafiker zu deinen Wünschen meint!“, erklärte er und erhob sich, genauso wie Naruto, der ihn noch zur Tür begleitete. Ehe er sich versah, war er auch schon wieder alleine.

 

Einen Augenblick stand Naruto verloren in seinem Flur, ehe er sich aufraffte. Zuerst feuerte er den Kamin im Wohnzimmer an, um dann in die Küche zu verschwinden und sich etwas zu Essen zu machen. Nachdem er aufgegessen hatte, holte er sich aus seinem Arbeitszimmer ein Buch und zog sich vor den Kamin zurück. Rasengan und Chidori folgten ihm schnell, wobei sie ihre scheinbar bevorzugten Positionen einnahmen. Rasengan bei seinen Füßen und Chidori schmiegte sich hinter ihn.

 

Naruto beschloss, wirklich einmal nicht ans Schreiben zu denken. Lieber wollte er es sich hier bequem machen, die Wärme des Feuers genießen, genauso wie den Geruch nach Torf und dabei ein Buch zu lesen. Er würde einfach am kommenden Tag sehen, wie es ihm dann ging. Ein paar Tage Pause würden ihn schon nicht umbringen!

 
 

 

***

 

 

Als Naruto am Morgen erwachte, fühlte er sich ausgeschlafen und vollkommen entspannt. Für einen Moment gönnte er sich sogar den Luxus, die Augen noch einmal zu schließen, um die Wärme zu genießen, die an seinen Füßen und seinem Rücken von den Hunden ausging. Natürlich hatte er die beiden nicht mehr aus seinem Bett bekommen, aber auch wenn er wusste, dass Tiere nichts im Bett zu suchen hatten, konnte er nicht leugnen, dass es wirklich angenehm war, dessen Wärme zu fühlen. Dann fühlte er sich weniger alleine.

 

Nach einigen Minuten schlug er dennoch die Decke zurück, um aufzustehen und sich anzuziehen. Mit guter Laune stieg er die Treppen hinab, darauf achtend, dass er seine beiden Monster vor ließ. Kaum unten angekommen, bemerkte er, dass er am Abend zuvor vergessen hatte den Laptop aus zu machen, oder ihn wenigstens an das Stromnetz anzuschließen. Doch alles was er tat, war mit den Schultern zu zucken, das Kabel raus zu suchen und den Laptop dann anzuschließen.

 

Auf dem Weg in die Küche öffnete er die Tür, damit die Hunde raus konnten, während er sich drei dicke Scheiben Brot ab schnitt, Schinken und Käse aus dem Kühlschrank holte und auch den Hunden ihre Ration gab.

 

Das Wetter war herrlich, die Sonne strahlte bereits und es sah nicht danach aus, als wenn sich das so bald wieder ändern sollte. Mit seinem Frühstück und einer Tasse Kaffe trat auch Naruto durch die Hintertür, um sich an den kleinen Tisch zu setzen und sein Frühstück zu genießen.

 

Sein Garten war nicht wirklich erwähnenswert. Das Gras war kürzer wie das in der Umgebung, aber getrimmt war es natürlich auch nicht. An einer Seite erkannte man noch die Überreste des Zaunes, welcher irgendwann einmal wohl den ganzen Garten umspannt hatte. Heute war davon nicht mehr viel zu sehen und Naruto machte sich auch nicht wirklich die Mühe, den Garten in Schuss zu bringen. Wozu auch? Er lebte alleine hier und die beiden Hunde störten sich kaum daran, dass sie keinen kurzen Rasen vorfanden. Oder gar Beete, in denen Blumen oder irgendwelches Gemüse heranwuchs. Naruto konnte eh nicht kochen und Blumen waren nicht wirklich nach seinem Geschmack. Er mochte seinen verwilderten Garten, irgendwie passte dieser viel besser zu ihm, wie die Gärten, die man eher in der Stadt fand.

 

Naruto ließ sich Zeit und erst als er fertig war, brachte er das Geschirr nach drinnen, um anschließend mit seinem Laptop wieder nach draußen zu gehen. Irgendwie hatte er jetzt wirklich Lust, weiter zu schreiben. Die kleine Auszeit hatte ihm scheinbar gut getan. Hoffte er zumindest, als er sich wieder setzte und sein Dokument aufrief.

 
 

 

* *** *

 

 

Zum Leidwesen aller, schienen die nächsten Tage keine wirklichen Veränderungen mit sich zu bringen. Man diskutierte so lange, dass selbst Namaki seine Geduld kaum noch finden konnte. Egal was er auch dazu beisteuerte, jedes Mal ignorierte man ihn vollkommen, was er absolut nicht leiden konnte.

 

Entgegen der Befehle sah er es aber nicht mehr ein, die beiden Drachen unter dieser Unentschlossenheit leiden zu lassen. Er war einfach dazu übergegangen, sie jeden Tag raus zu lassen, er ging sogar so weit, sie dazu zu animieren, sich ein wenig in die Lüfte zu erheben, damit sie ihrer Natur nachgehen konnten.

 

Was nicht ohne Konsequenzen geblieben war. Natürlich hatte man sein Treiben mitbekommen und ihn sofort in das Büro zitiert, um ihm verbal den Kopf abzureißen. Namaki störte sich nicht daran, stattdessen hatte er einen Teil seiner eigenen Unzufriedenheit dazu genutzt, zu kontern. Es ging einfach nicht, dass man die beiden den ganzen Tag einsperrte und glaubte, dass man damit Erfolg haben konnte.

 

Die Anderen hatten das nicht wirklich gerne hören wollen, ihnen blieb aber kaum etwas anderes übrig als es zu dulden, da Namaki keine Anstalten machte zu gehorchen, wenn es um diese Sache ging. Nicht einmal angedrohte Strafen hielten ihn auf.

 

Während Namaki sich immer wieder den nicht gerade angenehmen Diskussionen stellte, blieb Saiha zurück um sich um alles andere zu kümmern. Es war einfach besser so. Auch wenn es vermutlich ziemlich witzig war, dass sie in diesem Fall irgendwie ihre Rollen getauscht hatten. Normalerweise war es Saiha, die ruhig und besonnen war, während Namaki eher Temperament zeigte.

 

Wenn er dann am Abend zurück kam, erwartete ihn immer ein Kaffee und manchmal sogar ein Essen, welches er dankbar entgegen nahm und hungrig verschlang. Zur Routine war es ebenfalls geworden, dass sie anschließend gemeinsam zu den beiden Drachen gingen, sie heraus ließen und ihnen zusahen, wie sie zufrieden sich streckten oder ein wenig durch die Luft glitten. Die beiden flohen nicht, was auch zeigte, dass sie eine deutlich engere Bindung erreicht hatten. Denn egal wie man es drehte und wendete, die beiden Drachen hatten allen Grund nicht zufrieden mit den Menschen zu sein, mit denen sie zusammen arbeiteten.

 

Allerdings wurde noch etwas deutlicher, was Namaki Magenschmerzen bereitete. Tilarodon plusterte sich immer mehr auf. Er streckte die Brust raus und stolzierte um die Drachendame herum, die mittlerweile nicht mehr ganz so gleichgültig dem Treiben des anderen Drachen gegenüberstand. Immer häufiger konnten sie beobachten, wie auch Jinalatira aufmerksam den Kopf hob, um Tilarodon anzusehen.

 

Saiha und Namaki hatten sich an einem Abend darüber unterhalten und waren sich einig, dass Tilarodon um die Drachendame warb. Er zeigte seine Muskeln, um ihr zu imponieren, er stellte seine Stacheln auf, um ihr zu zeigen, dass er sehr stark und maskulin war. Außerdem spreizte er die Flügel, um zu zeigen wie imposant sie waren.

 

Was die Balz der Drachen anging, wussten sie, dass Männchen einen regelrechten Hahnenkampf aufführten. Sie imponierten mit ihrer Erscheinung um den Weibchen zu zeigen, dass diese mit ihnen starke und gesunde Nachkommen zeugen würden.  Und beide waren sich einig, dass es keine gute Idee war, andere etwas davon mitbekommen zu lassen, weswegen sie die beiden überwiegend in der Nacht raus ließen und am Tage dafür sorgten, dass sie beide beschäftigten, sodass niemand das Verhalten mitbekommen konnte.

 

Aber wie beim ersten Mal auch, wussten sie beide nicht, was sie machen sollten, wenn Jinalatira irgendwann einmal  bereit war, Tilarodon an sich ran zu lassen. Denn ganz gleich was sie dachten, die Offiziere würden beide sofort trennen und das Ei, das dabei entstanden war, vernichten lassen. Was beide nicht wirklich wollten.

 
 

 

***

 

 

Es war mittlerweile fast zwei Wochen seit ihrem schicksalhaften Flug vergangen, als Namaki erschöpft aber auch irgendwie erleichtert später als gewöhnlich zurück in die Baracke kam, die er sich mit Saiha teilte. Müde streifte er sich die Stiefel ab und ging direkt in die Küche. Der Tisch war gedeckt, auch wenn klar war, dass Saiha bereits gegessen hatte. Heißen Kaffee fand er in der Kaffeemaschine, aber im Augenblick interessierte ihn das gar nicht. Er war verspannt und es zog ihn eindeutig unter die Dusche. Namaki nahm auch an, dass Saiha sich bereits um die Drachen kümmerte.

 

So verschwand er kurz in sein Zimmer, wo er sich das durchgeschwitzte Oberteil auszog und es in die Ecke pfefferte. Seine Hose folgte, bevor er nach frischer Kleidung griff und damit zum Badezimmer ging. In der ganzen Baracke war es angenehm still und er nahm sich vor, nach der Dusche sich nur ein Brot zu machen, um dann zu Saiha und den Drachen zu gehen. Den Kaffee konnte er auch noch haben, wenn sie zurückkamen.

 

Mit dem Plan zufrieden öffnete er die Badezimmertür und blieb sofort angewurzelt stehen. Fast zeitgleich stieg Hitze ihm ins Gesicht. Saiha war nicht wie erwartet bei den Drachen, stattdessen stand sie vollkommen nackt im Badezimmer und war offensichtlich dabei, sich gerade einzucremen. Was auch erklärte, warum er sie nicht hatte hören können. Sie musste schon ein Weilchen mit ihrer Dusche fertig sein. Feine, warme Nebenschwaden füllten das Bad, nahmen ihm aber ganz bestimmt nicht die Sicht auf die junge Frau.

 

„Warum schließt du nicht ab?“, fragte er peinlich berührt. Für eine Sekunde ließ er den Blick schweifen. Saiha war gut gebaut. Ihr Körper war schlank, die Brüste angenehm groß. Die Beine waren ebenso schlank und unglaublich lang. Die dunklen Haare, die nun offen wie eine Decke über ihre zierlichen Schultern bis zum Becken hinab reichten, wellten sich leicht. Namaki schluckte schwer, bevor er sich umdrehte und nahezu fluchtartig das Bad wieder verließ.

 

Vor der Tür blieb er stehen und schloss die Augen. Er konnte wirklich nicht behaupten, dass ihn dieser Anblick kalt gelassen hatte. Ganz im Gegenteil. Das Verlangen, wieder zurück ins Badezimmer zu gehen, um Saiha eng an sich zu ziehen, war nahezu überwältigend. Er wollte die Finger durch das lange Haar fahren lassen, wollte mit den Händen die Brüste berühren und noch viel mehr. Nur mit Mühe schaffte er es, dieses Verlangen zu unterdrücken und damit verräterische Körperreaktionen zu verhindern. Denn ganz gleich was er wollte, ihm war absolut bewusst, dass Saiha kein Mensch war, der dieses erlaubte. Die Gefahr war im Moment wohl ziemlich hoch, dass sie ihn regelrecht kastrierte, sobald sie das Bad wieder verließ.

                                                                                                                       

Trotzdem, oder gerade deswegen blieb er stehen. Sie waren Partner, sie lebten zusammen und offenbar hatten ihre Drachen Gefallen aneinander gefunden. Er konnte gar nicht fliehen, selbst wenn er es wollte, würde Saiha ihn einholen. Denn es gab keine Chance, dass sie sich von nun an aus dem Weg gingen.

 

Zehn Minuten später öffnete die Tür sich wieder und Saiha trat heraus. Namaki schluckte schwer. Für einen Moment sah es so aus, als wenn die Frau Wut zeigte, doch bevor Namaki die Reaktion genau einstufen konnte, wurden ihre Gesichtszüge sanfter und ein leichter Rotschimmer breitete sich auf ihren Wangen aus. „Ich habe vergessen abzuschließen!“, sagte sie leise, wendete sich dann ab und verschwand den Flur entlang, bis sie in ihrem eigenen Zimmer verschwand.

 

Namaki ließ leicht zitternd die Luft entweichen, die er nicht einmal bemerkt hatte, dass er sie angehalten hatte, ehe er verwirrt blinzelte. Das war es? Nun, im Grunde hatte sie Recht mit dem was sie sagte. Es war nicht seine Schuld gewesen. Er hatte nicht wissen können, dass sie im Badezimmer war und da die Dusche nicht mehr gerauscht hatte, hatte ihn auch nichts warnen können. Dennoch erstaunte es ihn, dass Saiha diesen kleinen Unfall so ruhig hinnahm.

 

Verwirrt und geplagt von Bildern die ihm im Moment nicht wirklich gut taten, verschwand er endlich im Bad, um die ersehnte Dusche zu nehmen. Er würde sich später damit befassen müssen, was gerade geschehen war.

 
 

 

***

 

 

Der kleine Zwischenfall wurde totgeschwiegen, auch wenn Namaki nicht entging, dass er nicht mehr das vertraute Klicken des Schlosses hören konnte, wenn Saiha im Bad war. Aber sie stellte sicher, dass er genau wusste, dass sie sich dort aufhielt. Ihm war es nur Recht. Noch immer bekam er den Anblick nicht aus seinem Kopf und in den letzten beiden Nächten hatte er seit langem seine körperlichen Bedürfnisse befriedigen müssen. Ihm war bewusst, dass es schon längst zu spät war. Er stand auf Saiha und sein Verlangen danach, dieser Frau endlich nahe zu kommen, stieg nahezu mit jeder Sekunde, die sie zusammen verbrachten.

 

Jetzt war es nahezu Mitternacht und sie standen Seite an Seite an dem Gatter und schauten dabei zu, wie die Drachen über ihnen ihre Kreise zogen. Es war ruhig, da niemand mehr unterwegs war. Die Meisten hatten sich vermutlich schon für die Nacht zurück gezogen, oder schliefen bereits tief und fest. Was sie aber kaum störte. Sie mussten nicht mehr so unglaublich früh aufstehen, um ihre Pflicht zu erfüllen, entsprechend störte es niemanden, wenn sie ein wenig länger schliefen.

 

Schließlich landeten die beiden Drachen wieder und das Schauspiel der Balz begann von neuem. Auch wenn sie schnell merkten, dass nun etwas anders war. Tilarodon plusterte sich noch immer auf, zog immer enger werdende Kreise um die Drachendame, die heute allerdings leicht die Flügel spreizte und den Kopf senkte. Im ersten Moment wusste Namaki gar nicht was das sollte, doch als sie sich plötzlich nieder ließ, ahnte er sofort was nun passieren würde.

 

„Shit!“, fluchte er lautstark, öffnete das Gatter und lief aufgeregt auf die beiden zu. Er hörte Saiha hinter sich, während Tilarodon hinter die Drachendame getreten war. Seine Flügel waren abgespreizt, die Stacheln standen steil nach oben und Namaki konnte sehen, wie der Drache sein Geschlecht ausfuhr. Bevor Tilarodon auf Jinalatira klettern konnte, um sich mit ihr zu verbinden, erreichte Namaki die beiden und drängte seinen Drachen zurück, während Saiha sich um ihren Drachen kümmerte.

 

Tilarodon war aufgebracht und grollte wenig begeistert, dass man sie gestört hatte. Namaki hatte alle Hände voll zu tun, den Drachen unter Kontrolle zu bringen, der klar versuchte an ihm vorbei zu kommen. Saiha hatte ähnliche Probleme und bei einem kurzen Blick über die Schultern stellte er fest, dass die Drachendame zum ersten Mal nicht schützend mit ihrer Reiterin umging.

 

Schließlich schaffte er es, den Kopf seines Drachen zu erwischen. Sanft und beruhigend strich er zwischen den Nüstern her, bis er fühlen konnte, wie Tilarodon sich wieder beruhigte. Die Schuppen fühlten sich seidig an, strahlten eine Hitze ab, die ihm fremd war. Leise flüsterte er dem Drachen beruhigende Worte zu, der alles andere als glücklich war.

 

„Es geht nicht!“, erklärte er schließlich, als Tilarodon wieder ruhig war. „Wenn wir es zulassen, werdet ihr getrennt und euer Ei zerstört!“ Es war die Wahrheit so grausam das auch sein mochte. „Warum?“, fragte Tilarodon zurück und schüttelte dabei verärgert die Flügel. Namaki zuckte unglücklich die Schultern. „Es sind Regeln die festgelegt wurden. Ihr dürft euch nicht vermehren. Wenn ein Drache zeigt dass er Nachwuchs will, wird er zu den Zuchtgründen gebracht. Aber auch dort darf er sich den Partner nicht aussuchen. Man will vermeiden, dass ihr euch wild vermehrt!“, erklärte er und blickte wie Tilarodon zu Saiha und Jinalatira. „Du magst sie sehr, oder?“ Es war weniger eine Frage, sondern eher eine Feststellung.

 

Die vergangenen Tage hatten es mehr als deutlich gezeigt, dass Tilarodon von Jinalatira angetan war. Es gab Drachen, die wirklich nur sich vermehrten um die Art zu erhalten. Ihnen war egal wen sie unter oder über sich hatten. Drachen die sich banden waren hingegen noch nicht sehr gut erforscht, es kam wohl auch eher selten vor, dass so etwas passierte. Aber die letzten Minuten hatten gezeigt, dass es dem Drachen nicht um die Arterhaltung ging.

 

Normalerweise war es kein Problem zwei Drachen zu trennen, die dabei waren sich zu paaren. Zumindest hatte Namaki das zu sehen bekommen. Sie waren nicht so aufgebracht, wie Tilarodon es gerade gewesen war. „Wie du Saiha!“, stellte der Drache fest und schmiegte seinen Kopf unzufrieden an die Schulter seines Reiters. Namaki seufzte leise. „Wir finden eine Lösung, du weißt, dass Saiha und ich euch nicht unterdrücken wollen, oder?“, fragte er nach.

 

Eine Antwort bekam er nicht. Stattdessen setzte Tilarodon sich in Bewegung und schmiegte sich kurze Zeit später an Jinalatira, die nicht minder unglücklich aussah. Dennoch, Namaki wollte eine Lösung finden. Irgendeine, denn er nahm die beiden ernst. Sie waren Lebewesen wie er es auch war und im Grunde waren sie sich einig, dass niemand das Recht hatte die beiden aufzuhalten, wenn sie sich paaren wollten. Wenn man so etwas bei zwei Menschen tat, wäre das Geschrei riesig. Die Welt war es das anging einfach nicht fair.

 

Kurze Zeit später brachten sie die beiden Drachen zurück und verzogen sich schweigend in ihre Baracke. An diesem Abend sprachen sie kein Wort mehr miteinander.

 
 

 

***

 

 

Der nächste Morgen brachte dann endlich die Veränderung, auf die sie alle sehnsüchtig gewartet hatten. Obwohl die Nacht sehr kurz gewesen war, standen Saiha und Namaki kurz nach sechs Uhr bereits im Büro ihres Offiziers. Auf dem Schreibtisch war eine Karte ausgebreitet.

 

„Wir wollen, dass ihr hier landet!“, erklärte der Mann schließlich und deutete auf eine Stelle etwas weiter westlich des Lagers, das sie entdeckt hatten. „Eine Truppe die euch im Notfall unterstützen kann, wird hier stationiert!“, erklärte er weiter und deutete etwas unterhalb der Stelle. Es war vermutlich ein Marsch von knapp 30 Minuten, um das andere Lager zu erreichen.

 

„Eure Aufgabe wird es sein, so viel wie nur irgend möglich raus zu finden. Wir wollen wissen wer sich dort aufhält, ob es Muster gibt bei den Personen, Wachen, Käufer, was auch immer. Wir wollen wissen welche Drachen dort sind, wie sie verpaart werden und wenn Drachen schlüpfen, was mit diesen geschieht. Alles kann von Bedeutung sein!“

 

Namaki nickte leicht. „Welchen Zeitraum haben wir zur Verfügung?“, fragte er nach und blickte auf. „Vier Monate… maximal!“, bekam er zur Antwort, was ihn erneut zum Nicken brachte. „Aber seid vorsichtig. Bei dem kleinsten Anzeichen von Gefahr lasst ihr alles zurück und seht zu, dass ihr euren Hintern sicher zurück bringt. Wir werden euch ein paar kleinere Kurierdrachen mitgeben, damit ihr bei Gefahr Nachricht in das andere Lager schicken könnt. Ansonsten seid ihr verpflichtet, euch mindestens zwei Mal am Tag selbst im anderen Lager zu melden und Neuigkeiten mitzuteilen, die dann an uns weitergeleitet werden! Außerdem wird dieses Lager euch mit allem versorgen was ihr benötigt!“

 

„Verstanden!“, antwortete Saiha und blickte dann Namaki an. „Dann lass uns packen gehen. Wir werden vermutlich eine ganze Weile nicht zurück kommen!“ Namaki brummte zustimmend und setzte sich in Bewegung. Zusammen verließen sie das Büro.

 

Erst als sie bereits ein Stück gelaufen waren, schaute Saiha sich kurz um, ehe sie Namaki direkt anschaute. „Was hast du Tilarodon gestern Nacht gesagt?“, fragte sie leise nach. Namaki blickte zu seiner Partnerin. Sie steckte wie immer in recht luftiger Kleidung, entgegen zu sonst hatte sie ihr langes Haar jedoch in einen unordentlichen Knoten im Nacken zusammengebunden.

 

„Er mag Jinalatira!“, gab Namaki leise zu. „Es geht nicht darum die Art zu erhalten. Er mag sie wirklich!“, gab er nachdenklich zu und seufzte leise. „Er war unglücklich und ich verstehe es!“ Sein Blick wanderte erneut zu der jungen Frau. Wenn er sich vorstellte, dass sie an der Stelle der beiden Drachen gewesen wären, hätte er wohl nicht anders reagiert. Es war einfach nicht richtig, sich so einzumischen. „Ich habe ihm versprochen, eine Lösung zu finden!“, gab er ehrlich zu.

 

Als Saiha stehen blieb, hielt auch Namaki an, um sich zu der Frau umzudrehen. Überraschung stand ihr ins Gesicht geschrieben, bevor sie sich wieder fasste und ihm ein ehrliches Lächeln schenkte. „Das ist gut!“, gab sie ungewöhnlich sanft von sich. „Dieses System ist nicht richtig. Es mag Drachen geben für die es perfekt ist, aber das gilt nicht für alle!“ Mit diesen Worten setzte sie sich erneut in Bewegung und ging an Namaki vorbei. „Jinalatira mag Tiloradon  ebenfalls … sieh es als Grund an, dass ich dir gestern nicht den Kopf abgerissen habe!“, erklärte sie keck und blickte frech grinsend über die Schulter.

 

Namaki verstand was sie sagen wollte. Wenn sie ihm etwas angetan hätte, wäre Tilarodon wohl nicht sehr glücklich damit gewesen, womit auch Jinalatira verärgert gewesen wäre. Dennoch konnte er nicht verhindern, dass er leicht rot wurde, als er ihr folgte. „Ich kann nicht leugnen, dass ich unglücklich damit bin!“, erklärte er leise, ehe er verschmitzt lächelte. „Sowohl was den Unfall angeht, als auch was meinen Kopf gerettet hat!“, fügte er deutlich leiser hinzu, bevor er endlich die Tür zu ihrer Baracke erreichte, sie öffnete und dann in sein Zimmer verschwand, um sich für die nächsten Monate fertig zu machen.

 

Nein, er konnte wirklich nicht leugnen, unglücklich zu sein. Dass Saiha seine Träume in Beschlag nahm, ihn dazu trieb sich selbst zu helfen, war wohl Hinweis genug, dass er diese Frau wirklich wollte. Und wer wusste schon, was in vier Monaten passierte, die sie vollkommen alleine in einem Wald verbrachten.

 
 

 

* *** *

 

 

Ein letztes Mal überflog er den Text, den er gerade verfasst hatte, ehe er zufrieden nickte. Ein Blick auf die Uhr verriet ihm, dass er knapp zwei Stunden hier gearbeitet hatte. Das reichte auf jeden Fall für diesen Tag, er wollte auch nicht wirklich riskieren, dass er erneut in ein derartiges Tief rutschte, dass er nicht länger schreiben konnte. Das Gefühl war einfach schrecklich, zu wollen aber nicht zu können.

 

Womit er sich unweigerlich an ein weiteres Thema erinnerte, wo er wollte aber nicht konnte. Seufzend öffnete er sein Mailprogramm, um die Nachricht vom Vortag endlich zu beantworten. Einen Moment verharrten seine Finger über den Tasten, ehe er wusste was er schreiben sollte.

 

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║ Als ob. Vielleicht nicht direkt, aber unterschwellig fragst du immer nach!

║ Was Itachi angeht, schönen Gruß zurück. Er hat mir nur ans Herz gelegt,

║ dass nicht alles so schwarz ist, wie es scheint. Ist aber auch nicht wichtig.

║ Naruto

╚═══════════════════════════════

 

Er überflog seine Nachricht erneut, ehe er sie absendete. Er wusste bereits jetzt, dass Sasuke das Thema nicht fallenlassen würde, aber wirklich verhindern konnte er es auch nicht. Wenn er die Frage überging, würde Sasuke sie ruhen lassen, ehe er erneut nachfragte. So lange, bis er ihm eine Antwort gab. Dabei ging er recht subtil vor, damit niemand merkte, dass ihn diese Frage nicht los ließ.

 

Es war anstrengend. Alles war mit Sasuke anstrengend und oft genug wünschte Naruto sich, dass er irgendwie wirklich vergessen konnte. Aber so einfach war das wirklich nicht. Naruto verstand es auch nicht. Wenn man von dem ausging, was er bisher so alles erlebt hatte und was er aus Büchern wusste, ebbte Liebe mit der Zeit ab, erst Recht wenn man diese nicht erfüllt bekam. Man lernte neue Personen kennen, verliebte sich erneut und vergaß die alte Liebe.

 

Menschen waren eben nicht so treu, dass es nur die eine und wahre Liebe gab. Ein eher trauriger Gedanke, aber es gehörte eben zur Menschheit. Nur leider schien es bei ihm absolut nicht besser zu werden. Kennen gelernt hatte er so einige, Männer wie Frauen und gerade erstere hatte er hier und da wirklich attraktiv gefunden. Aber es hatte nie gereicht. Es war schließlich nicht so, dass es ihm komplett an Angeboten gemangelt hatte.

 

Mittlerweile war er sich sogar sicher, dass etwas nicht mit ihm stimmte. Warum war scheinbar jeder Mensch in der Lage sich mehrfach zu verlieben, nur er hielt an diesem einen Menschen fest? Er verstand es einfach nicht und nach dieser Woche in der Heimat verspürte er mehr denn je den Wunsch, diese Gefühle irgendwie weg zu bekommen.

 

Frustriert zog er die Beine auf die Sitzfläche seines Stuhls und schlang die Arme darum. Er wusste ja nicht einmal, wie es wäre, wenn sie zusammen kommen würden – was eh ausgeschlossen war. Sasuke war kein einfacher Mensch, er gehörte nicht zu jenen, der seine Gefühle auf der Zunge trug. Selbst mit Hikari hatte er keine offenen Liebesbekundungen von sich gegeben, zumindest nicht, wenn Naruto dabei gewesen war. Aber er kannte Sasuke gut genug um zu wissen, dass dieser es eher mit Taten zeigte. Indem er da war, indem er einen berührte und manchmal dieses schmale, fast scheue Lächeln zeigte.

 

Früher hatte dieses Lächeln ihm gehört. Ihr Freundeskreis mochte groß gewesen sein, aber ein wirkliches Lächeln hatte niemand bekommen. Nur er, wenn sie alleine gewesen waren, wenn sie sich gestritten oder einfach nur unterhalten hatten. Es tat weh zu wissen, dass Hikari ebenfalls dieses Lächeln bekommen hatte.

 

Energisch schüttelte er den Kopf. Diese Gedanken mussten aufhören. Hikari war eine tolle Frau gewesen, daran zweifelte er nicht. Sie hatte Jahre mit Sasuke verbracht und hatte nie aufgegeben. Sie verdiente es nicht, dass er sich trotz allem wünschte, sie wäre nie in ihr Leben getreten. Denn im Grunde wusste er, dass sich nichts verändert hätte, wenn sie nicht aufgetaucht wäre. Sasuke empfand nichts für ihn. Manchmal fragte Naruto sich, ob er vielleicht seine eigenen Gefühle missverstand. Vielleicht war es ja auch nur die verlorene Freundschaft, die ihn so plagte.

 

Wobei ihm bewusst war, dass es keinen Grund dafür gegeben hatte, als seine Gefühle so intensiv geworden waren. Damals hatte es niemand gegeben, der sich zwischen sie gedrängt hatte. Sie waren immer eine Einheit gewesen. Wenn sie sich so heftig gestritten hatten, dass die Fäuste flogen. Wenn sie die Wochenenden zusammen verbracht hatten. Wenn Sasuke genervt bei ihm aufgetaucht war, wenn er wieder einmal morgens nicht aus dem bett gekommen war, selbst als sexuelle Themen angefangen hatten eine Rolle zu spielen. Auch wenn Sasuke sich da immer eher bedeckt gehalten hatte, hatte er dennoch zugehört.

 

Naruto erinnerte sich nicht einmal mehr, wie genau alles begonnen hatte. Es fühlte sich eher so an, als wenn er eines Morgens aus dem Bett gestiegen wäre und Sasuke mit anderen Augen gesehen hätte. Plötzlich war ihm bewusst geworden, wie gut der Uchiha aussah. Er hatte plötzlich eine Gänsehaut bekommen, wenn Sasukes tiefe Stimme ihn erreicht hatte. Träume waren gefolgt, die alles andere als Jugendfrei gewesen waren.

 

Natürlich hatte er begonnen vermehrt auf die Mädchen um ihn herum zu achten, aber keine hatte das Gleiche ausgelöst, was Sasuke bei ihm auslöste. Er hatte sich damals dem stellen müssen, was wirklich mit ihm los war, was alles andere als leicht gewesen war. Es war nun nicht so, dass in ihrer Gruppe jemand feindliche Sprüche gebracht hatte, dennoch war Naruto zu verwirrt gewesen, zu verängstigt, um seinen engsten Freunden zu gestehen, was er empfand.

 

Generell war die eigene Sexualität etwas, was niemanden etwas anging. Das machte es aber auch nicht leichter, wenn man im Grunde wirklich jemanden gebrauchen konnte, der einfach nur zuhörte, einem vielleicht half die verwirrenden Gedanken und Gefühle zu sortieren. Aber auch wenn sie alle wirklich sehr eng befreundet gewesen waren, hatte er es nicht geschafft, sich zu öffnen. Zu groß war seine Sorge gewesen, dass sich etwas veränderte zwischen ihnen, dass vielleicht jemand sich verplapperte, Sasuke es so erfuhr und ihre Freundschaft daran zerbrach.

 

Nicht, dass das was er nun hatte besser war. Ganz im Gegenteil. Er wusste, dass er sich selbst quälte, vor allem in dem Moment, wo er Sasuke nachgegeben hatte und zurück gereist war. Oder auch jetzt, wo er eine Mail Freundschaft am Leben hielt, die er im Grunde besser abbrechen sollte, um irgendwie und irgendwann darüber hinweg sein zu können. Leicht drehte er den Kopf und betrachtete die beiden Hunde, die vollkommen erschöpft im Gras lagen und vor sich hin dösten. Sie taten ihm gut, lenkten ihn ab, aber genauso wusste er, dass es nicht Chidori war, den er hinter sich spüren wollte, wenn er schlief. Er wollte einen anderen Menschen dort haben, jemanden mit dem er reden konnte, Sex haben … er wollte Sasuke.

 

Und Sasuke konnte er nicht bekommen.

 

Er gäbe so einiges dafür, noch einmal jung zu sein um vielleicht irgendwie zu verhindern, dass seine Empfindungen sich so veränderten. Auch wenn ihm bewusst war, dass man seine Gefühle nicht so kontrollieren konnte. Dennoch, er war bereit so ziemlich alles zu tun, um das Ziehen in seinem Inneren endlich zu verlieren. Acht Jahre waren einfach viel zu lang um weiter damit leben zu können. Acht Jahre, die eigentlich noch viel länger waren, da es schon früher begonnen hatte.

 

Seufzend klappte er den Laptop zu und verschwand dann wieder ins Haus, um unter die Dusche zu verschwinden. Vielleicht war es auch einfach an der Zeit, dass er ausging, dass er bewusst andere traf und damit versuchte endlich Frieden zu finden. Dass der Gedanke genauso weh tat, wie seine Gefühle für Sasuke, schob er dabei energisch von sich. Denn klar war eben auch, dass etwas passieren musste. Er ging langsam auf die 30 zu und der Gedanke, dass er den Rest seines Lebens alleine in Irland leben würde, während er sich nach einem Menschen sehnte, den er nicht haben konnte, jagte ihm weitaus mehr Angst ein, als jeder Schmerz den er empfinden konnte.

 

Den Rest des Tages verbrachte er damit, sich irgendwie abzulenken.

 
 

 

***

 

 

Der August verging nur schleppend und mit dem September kamen die ersten Stürme. Die Temperaturen sanken schnell. Da Naruto nicht so recht mit dem Schreiben voran kam, überarbeitete er was er bereits hatte, besserte Passagen aus. Er skizzierte sogar einige Szenen, auch wenn er nicht unbedingt ein Talent beim Zeichnen hatte. Aber es lenkte ihn eben genug ab, um nicht ständig in Gedanken zu versinken.

 

Mit Sasuke schrieb er nahezu jeden Tag und solange dieser nicht mit irgendwelchen Fragen kam, die er nicht beantworten wollte oder konnte, funktionierte es ganz gut, auch wenn sie nach wie vor bestimmte Themen umschifften, damit es nicht zu einem neuen Streit kam.

 

Von Sasuke erfuhr er auch, dass Itachi derzeit auf Geschäftsreise war. Der jüngere Uchiha war wegen dieser Tatsache eindeutig gestresster wie sonst. Was vermutlich nicht verwunderlich war. Itachi reiste nicht oft, aber wenn er es tat, blieb all die Verantwortung an Sasuke hängen. Er hatte in diesen Zeiten weit mehr zu tun wie normalerweise und das gefiel diesem kein Stück.

 

Als das Wetter endlich wieder etwas besser wurde, schnappte Naruto sich seine Hunde und fuhr mit ihnen weit ins Landesinnere, um sich eine der Burgen anzusehen. Wie immer tollten die beiden Hunde in der Nähe herum, da war es auch das erste Mal, dass er sah, wie Rasengan versuchte Chidori zu bespringen, dieser wehrte sich jedoch entschieden dagegen. Da es zu keinem wirklichen Kampf kam, schob er das Thema von sich. Die beiden waren nun knapp fünf Monate alt.

 

Lieber konzentrierte er sich darauf, vorsichtig durch die Ruine zu klettern, wobei er immer wieder stehen blieb und Bilder machte. Er konnte sich verdammt gut vorstellen, wie die Burg früher ausgesehen hatte. Wie die Menschen hier gelebt hatten, auch wenn heute nur noch Trümmer der Vergangenheit zu finden waren. Jedes Mal wenn er einen dieser Plätze aufsuchte, kribbelte es in ihm. Er bekam davon einfach nicht genug.

 

Langsam schob er sich zwischen zwei halb eingestürzten Mauern hindurch, um in den nächsten Raum zu gelangen. Er wusste, dass man es nicht gerne sah, dass irgendwer hier herumturnte. Die Gefahren waren hoch und Naruto wusste das auch. Doch er blieb vorsichtig, denn natürlich hing er an seinem Leben. Sich fernhalten konnte er aber auch nicht und Burgen zu besichtigen, die erhalten worden waren, war eher nicht nach seinem Geschmack. Das war etwas, was Touristen taten.

 

Vorsichtig stieg er über die Trümmer hinweg, die einmal die Decke gewesen sein musste. Über ihm klaffte ein riesiges Loch, von dem aus man den immer grauer werdenden Himmel betrachten konnte. Zu seinem Leidwesen war in diesen Trümmern nichts weiter zu finden als die Überreste der Mauern. Naruto würde es eindeutig genießen, andere Überreste zu finden. Wie Möbel oder ähnliches. Aber solche Dinge verschwanden wohl recht schnell, wenn ein derartiger Ort verlassen worden war.

 

Konzentriert stieg er weiter über das Geröll und schlüpfte in den nächsten Raum, der viel größer war, als der vorherige. Die Seite, die vermutlich zur Parkanlage lag, war mit riesigen Fenstern versehen, auch wenn davon keines mehr komplett war. Mitten drinnen befand sich eine riesige Flügeltür, die allerdings halb aus den Angeln hing. Sie zu öffnen war keine Option. Weiter links fand er eine weitere, deutlich kleinere Tür, die offen stand. Das Holz sah morsch aus, Moos hatte sich – wie auf fast der ganzen noch stehenden Fassade – ausgebreitet. Ein leicht modriger Geruch schlug ihm entgegen.

 

Neugierig schaute er in den Raum hinein. Auch er war leer, an der einen Seite konnte man aber noch Ruß an den Wänden sehen. Vermutlich war das die Küche gewesen. Abgesehen davon bot der Raum allerdings nichts Interessantes.

 

Ein leichtes Grollen lenkte Naruto ab und er trat wieder zurück, um in den Raum zu gelangen, dessen Decke eingestürzt war. Der Himmel hatte sich weiter verdüstert, er wirkte mittlerweile nahezu schwarz. Auch der Wind hatte deutlich zugenommen. So ungern Naruto es wollte, es war vermutlich an der Zeit, endlich hier raus zu kommen. Es sah nicht so aus, als wenn nur ein Schauer auf zog und auch wenn diese Burg interessant war, sie war es nicht wert, dass sie vielleicht über ihn weiter zusammen fiel, erst Recht weil niemand wusste wo genau er heute hingefahren war.

 

Nur sehr langsam bahnte er sich den Weg zwischen den Trümmern her, während das Grollen anschwoll. Er konnte das Rauschen des Regens hören und hin und wieder erhellte sich der Raum um ihn herum. Als er endlich den Eingang erreichte, entdeckte er auch die beiden Hunde, die scheinbar Schutz gesucht hatten. Es regnete wie aus Eimern und ein eisiger Wind schlug ihm entgegen. Naruto fluchte leise. Das Auto stand ein ziemliches Stück entfernt, die Ruine war nicht direkt zugänglich gewesen, was sich nun wohl rächen würde.

 

Letzten Endes blieb ihm aber nichts übrig. Mit einem letzten tiefen Atemzug setzte er sich in Bewegung, rannte in den Regen hinaus, die Hunde dicht auf den Fersen. Er bereute es in der Sekunde, als der eisige Regen ihn erreichte. Wie Nadelstiche trafen die dicken Tropfen auf seine entblößte Haut und schnell breitete sich ein leichter Kopfschmerz aus. Anhalten tat er aber nicht, viel zu erpicht war er darauf, endlich den Schutz seines Wagens zu erreichen.

 

Ohne sich umzusehen, rannte er durch das hüfthohe Gras und atmete erleichtert auf, als er endlich den Wagen erblickte. Er verlor keine Zeit, öffnete die Hintertür und kümmerte sich dieses Mal kein Stück darum, dass die Hunde pitschnass waren. Wie er selbst auch. Sobald beide drinnen waren, rutschte er auf den Fahrersitz und riss die Tür hinter sich zu.

 

Ihm war so kalt, dass seine Zähne klappernd immer wieder aufeinander schlugen, während seine Finger so stark zitterten, dass er es kaum schaffte sich aus seiner nassen Kleidung zu schälen. Im Rückspiegel sah er, dass seine Lippen blau angelaufen waren. Es dauerte unangenehm lange, doch letzten Endes schaffte er es, sich die nasse Kleidung auszuziehen. Nur in Shorts ließ er den Wagen an und schaltete die Heizung auf volle Stufe. Naruto hatte das Verlangen sofort aufs Gas zu treten. Alles war ihm recht, um so schnell wie möglich zurück zu kommen, wo ein Kamin und eine heiße Dusche ihm helfen würde, diese Kälte aus den Gliedern zu bekommen. Aber er konnte nicht. Er zitterte einfach zu stark.

 

So wartete er, rieb die Hände aneinander, bis es etwas besser wurde. Erst dann fuhr er an und fuhr auf direktem Wege nachhause. Naruto fuhr langsam, der schwere Regen machte es nahezu unmöglich den Weg richtig zu sehen. Als er endlich in den Pfad einbog, der ihn zu seinem Haus bringen sollte, hatte dieser sich in einen wahren Bach verwandelnd. Die Regenmassen waren einfach zu hoch, der Untergrund war rutschig und Naruto fuhr so langsam, dass er zu Fuß vermutlich schneller wäre.

 

Entsprechend erleichtert war er, als er sein Ziel endlich erreichte. Zusammen mit den Hunden rannte er schnell in das Haus, nahm sich noch genug Zeit die beiden Hunde weitestgehend trocken zu rubbeln und den Kamin anzufeuern, ehe er nach oben verschwand und die ersehnte heiße Dusche genoss.

 

Später, als endlich die Kälte etwas vertrieben war, machte er es sich mit einem Buch und einem Kaffe vor dem Kamin gemütlich, während der Sturm draußen noch immer wütete.

 
 

 

***

 

 

Als Naruto am Morgen erwachte, fühlte er sich alles andere als wohl. Sein Kopf schmerzte, sein Hals kratzte und er hatte irgendwie das Gefühl, als wenn er letzte Nacht keine Sekunde geschlafen hatte. Nur sehr mühsam raffte er sich auf und schlurfte durch den Flur die Treppe hinab, um die beiden Hunde raus zu lassen. Das Unwetter hatte endlich nach gelassen, auch wenn es einiges an Wasser zurückgelassen hatte. Der Weg vor dem Haus war ein halber See, aber Naruto kümmerte sich nicht darum. So wie er sich fühlte, hatte er auch kein Interesse daran, sich in absehbarer Zeit raus zu bewegen. Ganz im Gegenteil.

 

Während die Hunde weniger enthusiastisch wie sonst ihrem Geschäft nach gingen, musterte Naruto was er noch im Haus hatte. Aber wirklich Hunger hatte er nicht. Es war eher so, dass ihm übel wurde, wenn er auch nur daran dachte nun Brot zu essen. Oder irgendetwas anderes. Er verzog missbilligend den Mund, schloss den Kühlschrank wieder und gab den Hunden ihre Ration, bevor er die Tür wieder schloss und sich ins Wohnzimmer zu verziehen.

 

An diesem Morgen fiel es ihm irgendwie schwer, den Kamin in Gang zu bringen. Ihm war schwindelig und er war unglaublich müde. Für einen Moment dachte er sogar daran es einfach zu lassen, doch als der Torf endlich brannte, schnappte er sich eine Wolldecke, zog das Sofa aus und kuschelte sich schließlich darauf. Sein Blick war auf die Flammen gerichtet, was ihn beruhigte. Die Hitze war ebenfalls wohltuend.

 

Naruto spürte, wie Chidori auf das Sofa sprang und sich hinter ihm nieder ließ, aber er hatte nicht die Energie, den Hund wieder runter zu werfen. Ein leichtes Zittern erfasste seinen Körper, da war die zusätzliche Hitze einfach nur Willkommen.

 

Naruto merkte nicht einmal, wie seine Augen schwerer wurden, er endlich eindöste und mit der Zeit das Zittern etwas abflaute.

 
 

 

***

 

 

Als Naruto wieder erwachte, war es nahezu Nachmittag. Was genau ihn geweckt hatte, wusste er und im ersten Moment war sein Verlangen riesig, die beiden Hunde anzufahren, dass sie an der Tür kratzten. Doch dann fühlte er, dass Chidori nach wie vor hinter ihm lag. Sein Ärger schmolz augenblicklich. Rasengan musste sicher dringend raus. So quälte er sich nach oben, schlang die warme Decke dabei schützend um sich. Auch Chidori erhob sich, lief aber so nahe neben ihm her, dass Naruto den Hund an seinen Beinen spüren konnte.

 

„Komme ja schon!“, murmelte er und riss die Tür auf. Rasengan preschte sofort raus. Anstatt wie sonst nach einem geeigneten Ort zu suchen, lief er nur wenige Schritte, bevor er das Bein hob. Naruto hatte wohl Recht gehabt, der Hund hatte dringend gemusst. Er konnte wohl froh sein, dass er es bis jetzt hatte halten können. Chidori hingegen löste sich eher widerwillig von ihm, trottete dem anderen Hund nach, bevor auch er sein Geschäft verrichtete. Naruto kümmerte sich nicht groß darum.

 

Obwohl das Wetter deutlich besser war und die Temperaturen angestiegen waren, fror er. Er trug einen dicken Jogginganzug und die Decke gab ihm zusätzliche Wärme. Aber ihm kam es genauso schlimm vor, wie am Tag zuvor, als dieser eisige Regen ihn bis auf die Haut durchnässt hatte. Seine Augen waren empfindlich, entsprechend froh war er, als beide fertig waren. Er entschied sich aber dann doch dagegen, die Tür zu schließen. Chidori mochte nicht draußen bleiben wollen, aber Rasengan fehlte eindeutig Bewegung. Naruto wusste, dass der Hund nicht weg rennen würde.

 

So verzog er sich zurück auf die Couch, ehe er noch einmal aufstand und Torf nachlegte. Er holte ebenfalls aus dem Wagen die Kamera, die er am Tag zuvor mitgehabt hatte und aus der Küche seinen Laptop, bevor er sich wieder richtig zudeckte und es sich so bequem machte wie nur möglich. Die Kamera war schnell angeschlossen und Naruto schob die neuen Bilder auf die Festplatte, nachdem er einen Ordner für sie erstellt hatte.

 

Erst dann machte er sich daran, die Bilder zu sichten und zu sortieren.

 

Naruto vergaß die Zeit fast vollkommen, während er arbeitete. Viele Bilder waren sehr gut geworden und gaben ihn einige Ideen, wie er sie einbauen konnte. Zwischendurch schaute er nach Rasengan, der die meiste Zeit im Garten blieb, auch wenn er zwischendurch rein schaute und versuchte Chidori dazu zu animieren, mit ihm zu spielen. Chidori wich jedoch nicht von Narutos Seite und er verscheuchte den Hund auch nicht.

 

Als es Abend wurde, hatte er einen ganzen Haufen an Notizen, kleinere Szenen, die bestimmte Teile der Burg beschrieben. Er hatte sich so auf sein Tun konzentriert, dass er nicht einmal bemerkt hatte wie spät es geworden war, auch wenn es nicht zu spät war. Dennoch, sein Kopf pochte unangenehm und so beschloss er, es für diesen Tag sein zu lassen.

 

Mühsam rappelte er sich hoch und kraulte Chidori hinter dem Ohr. „Na komm, raus mit dir!“, erklärte er sanft und schlich langsam in die Küche. Chidori gehorchte und Naruto nutzte die Zeit, sich einen Tee zu machen. Abgesehen von der Flasche Wasser, die er noch im Wohnzimmer gehabt hatte, hatte er an diesem Tag nichts zu sich genommen. Aber auch jetzt hatte er keinen wirklichen Hunger, weswegen er nicht einmal versuchte sich auch etwas zu Essen zu machen. Sein Gefühl sagte ihm einfach, dass es eh nicht im Magen bleiben würde und darauf konnte er eindeutig verzichten.

 

Mit dem dampfenden Tee in der Hand – Fenchel, den mochte er ganz gerne – rief er die beiden Hunde wieder rein, schloss die Tür und verzog sich zurück in das Wohnzimmer. Dort angekommen seufzte er leise. Es war offensichtlich, dass er sich wohl eine Erkältung geholt hatte. Naruto hasste es krank zu werden, wenn er darüber nachdachte, gab es auch nicht viele Gelegenheiten, wo er das hatte aushalten müssen. Ganz im Gegensatz zu Sasuke.

 

Bei diesem Gedanken erinnerte er sich daran, dass eben jener ihm geantwortet hatte. Doch auch jetzt verspürte er keine wirkliche Lust dazu, die Nachricht zu öffnen. Genauso wie er keine Lust hatte das Handy ans Netz anzuschließen. Es befand sich noch immer in seiner nassen Hose, die er im Wagen gelassen hatte. Eigentlich hatte er keine Lust zu irgendetwas. Er wollte nur noch schlafen.

 

Genau aus diesem Grund raffte er sich auf, kaum dass er seinen Tee getrunken hatte, um sich die Stufen wieder hoch zu schleppen und in sein Bett zu fallen. Wieder stärker zitternd zog er sowohl die Wolldecke, als auch die Decke auf seinem Bett eng um sich. Es linderte das Zittern etwas, ließ es aber nicht verschwinden. Auch die Wärme der beiden Rüden konnte ihm dabei kaum helfen.

 

Narutos Augen wurden immer schwerer, bis er in einen unruhigen Schlaf fiel.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Geschafft :)
Derzeit komme ich gut voran, sitze schon am nächsten Kapitel. Ich werde in einem Zwei-Wochen-Rhythmus die Kapitel online stellen, so gerate ich nicht wieder unter Stress, was darin endet, dass ihr Wochen oder Monate nichts zu hören bekommt. Also eine win–win Situation.

Nächstes Mal: Kapitel 09 – new ways am Sonntag dem 24. April

Gruß,
KakashiH Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Onlyknow3
2016-04-12T16:27:04+00:00 12.04.2016 18:27
Ein schönes Kapitel mit einigen antworten. So bin ich beruhigt das Sasuke laut Sakura die beiden Kleinen wieder in den Kindergarten schickt, das auch er selbst sich gefangen hat.
Naruto hat recht wenn er denkt das er sich jemand anderem wie Sasuke zuwenden sollte.
Na das hat Naruto von seinem leichtsinn, hätte sich wenigstens eine Regenjacke mitnehmen können dann wäre ihm die Erklältung erspart geblieben. Das ist gut wenn die Kapitel so kommen, obwohl ich jedes Kapitel verschlinge wenn es raus ist egal wie lange ich warten muss. Also von meiner Seite her mach dir keinen Stress. Mach weiter so freue mich auf das nächste Kapitel.

LG
Onlyknow3
Von:  Scorbion1984
2016-04-11T07:50:17+00:00 11.04.2016 09:50
Toll das es weitergeht ! Diese Geschichte hat mich irgendwie gefesselt ,darum habe ich so gehofft das Du weiter schreibst ! Auch dieses Kapitel ist Dir wieder sehr gelungen ,vor allem weil es nicht nur eine Geschichte ist ,nein es sind zwei ,die sehr spannend sind !


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