Just like any other day
„Hey, Takuya“, begrüßte ihn seine Mutter, als er die Wohnung betrat, „wie war es in der Schule?“
Dieselbe langweilige Frage wie jeden Abend. Takuya zuckte mit den Schultern und gab die selbe Antwort, die er auch sonst immer gab: „Es war okay.“
Er setzte sich an den Essenstisch, lud sich einige Spaghetti und Tomatensauce auf den Teller und begann zu essen. Wie alles, was seine Mutter auf den Tisch brachte war es köstlich, sie war nicht umsonst Köchin in einem stadtbekannten Restaurant geworden.
„Oh je, so spät schon! Ich beeil mich besser“, sagte seine Mutter und klopfte ihm noch einmal auf die Schulter - er war schließlich schon 16, ein Kuss auf die Wange musste da wirklich nicht mehr sein - dann beendete sie ihren Satz, „und bitte denk daran, räum' noch ein bisschen auf und spiel nicht wieder den ganzen Abend an deinem Computer. Ich weiß, es ist nicht schön, dass ich um die Zeit immer arbeiten muss, aber ich kann mir das nicht aussuchen. Vielleicht wird das ja mal besser und dann können wir wieder unsere Spieleabende wieder machen, so wie früher, oder?“
„Hattest du es nicht eben noch so eilig?“, fragte Takuya ungerührt.
„Oh, richtig. Also dann, bis morgen!“
Mit diesen Worten verließ Fumiko die Wohnung, ihren Sohn wie jeden Abend alleine zurücklassend. Natürlich würde er sich nicht an die Bitte seiner Mutter halten - warum sollte er auch? Sie war nicht da und solange er seine Hausaufgaben erledigte und die Noten stimmten, würde sein Hobby doch garantiert kein Problem werden.
Nachdem er den Einschaltknopf seines Computers sacht berührt hatte, hörte er beinahe sofort das Geräusch des hochgefahrenen Windoofs X, das ihn willkommen hieß, wie einen alten Freund, der vor dem Zusammentreffen noch einkaufen musste und daher ein paar Süßigkeiten für einen feuchtfröhlichen Abend mitgebracht hatte.
Heute überprüfte er seine E-Mails ausnahmsweise nicht - jede mögliche Hausaufgabe würde sich eben hinten anstellen müssen - und startete gleich sein Lieblingsspiel: Das MMORPG „GuildsTale“.
Als erstes überprüfte er seine Gruppe. Wie üblich waren sie alle da - wo sollten sie auch hingegangen sein? Sie verbrachten doch die ganze Zeit damit, auf die Rückkehr ihres großen Anführers zu warten. Auf ihn, den großartigen Skyzou. Den Ritter, keine Angst vor nichts und allzeit bereit, sein Leben zu riskieren.