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Sorry, gay, I'm not perfect...

oder Wie Mann Sasuke Uchiha für sich gewinnt
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Titel: Sorry, gay, I’m not perfect… oder Wie Mann Sasuke Uchiha für sich gewinnt

Autor: Rose

Fandom: Naruto

Genre: Romantik / Humor

Pairing: Naru/Sasu

Disclaimer: Die Charaktere sind (leider *g*) nicht meine, nur die Idee.

Warnung: Slash (Don't like it, don't read it!)

Summary: Dritter Teil der Sorry-Trilogie --- Seit der dämlichen "Sorry, girls, I’m gay“-Aktion ist nichts wie vorher: Naruto ist sauer auf Sasuke, Sasuke sauer auf Naruto und beide sind unzufrieden damit. Also reißen sie sich zusammen, um wieder beste Freunde zu werden. Allerdings hat sie niemand vorgewarnt, dass es sehr schwer, wenn nicht sogar unmöglich ist, erstens Sasuke sexy Uchiha einfach aufzugeben und zweitens dem Charme eines nudelsuppensüchtigen Chaosninja nicht zu verfallen… Komplett anzeigen

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Versöhnungen

Info: Zum besseren Verständnis sollten die Vorgänger „Sorry, girls, I’m gay“ und „Sorry, guy, but I won’t lie for you!“ gelesen worden sein.

1. Versöhnungen

Sasuke lag im Bett, sein Kopf war wie leer gefegt und er verspürte das dringende Bedürfnis,  ihn irgendwo gegen zu schlagen… – aber so weit kommt’s noch, dass sich ein Uchiha derart aufführt.

Stöhnend zog er sich das Kissen über den Kopf.

Ja, verdammt, so weit würde es noch kommen, wenn er dieses Hin und Her mit Naruto nicht endlich klären könnte…

Dabei hatte er gedacht, jetzt, nach dieser Nacht – an die er sich zwar gern, aber heftig errötend zurückerinnerte – würde alles gut werden, aber Pustekuchen: Als er aufgewacht war, war und blieb die andere Bettseite leer.

Und er hatte keine Ahnung, was da eigentlich gestern Abend schief gelaufen war…

 
 

~*~ Flashback ~*~
 

 

Grinsend trat Naruto aus dem Gebäude und streckte sich ausgiebig.

Endlich mal wieder ein Auftrag nach seinem Geschmack.

Jo-nin zu sein hatte eben seine Vorzüge, echt jetzt!

 

Doch das Grinsen verschwand schlagartig, als er ein fernes, vielstimmiges Kreischen hörte, das rasch näher kam.

 

„Sasuke!“

„Liebling, ich will ein Kind von dir!“

„Du bist ja so~…“

 

Als er auch noch eine ihm wohlbekannte Person am Ende der Straße auftauchen sah, bog er schleunigst in die nächstbeste Nebenstraße ab, obwohl sie ihn nicht zu Ichirakus führen würde, was eigentlich sein nächstes Ziel sein sollte.

 

„Du bist ja so~ cool und so~ heiß“, äffte er die Fangirls nach, die soeben die Hauptstraße hinter ihm entlang donnerten. „Oh, Sasuke, du bist ja… So Ein Arschloch!“

Mit Gewitterlaune lief er weiter, die Hände in den Hosentaschen vergraben und über den Boden schlurfend, dass der Staub nur so aufwirbelte.

 

„Wenn die nur wüssten. Ja, klar ist er cool und heiß und sexy, keine Frage, aber bei dem miesen Charakter ist das Aussehen auch scheißeg-Hatschie!“

 

Aus seiner Schimpftirade aufgeschreckt, sah er sich um und bemerkte verwundert, dass er inmitten einer Staubwolke stand.

 

„Naruto?“

 

„Ja, ähm… Wo genau bist du, Hinata?“

 

Eine Hand streckte sich schüchtern durch die Wolke in seine Richtung und er ergriff sie und ließ sich aus ihr heraus ziehen.

 

Verlegen kratzte er sich am Hinterkopf.

„Sorry, war grad ’n bisschen in Gedanken…“

 

Hinata kicherte.

„Ja, das hab ich gehört. Hast du Lust - “

 

Ein lautes Magenknurren unterbrach sie und aus ihrem Kichern wurde ein leises Lachen, in der Blonde nach einem Moment umso lauter einstieg.

 

„Ich musste schon total~ früh zu Oma Tsunade, deshalb hatte ich noch kein Frühstück...“

 

Die Schwarzhaarige lächelte ihn verhalten an.

„Ich wollte grade fragen, ob du Lust hast, mit mir eine Nudelsuppe essen zu gehen…?“ – „Klar, gerne! Ich -. … Oh… Ähm, ist das denn okay für dich?“

 

Fragend sah er das Mädchen an.

Gefühlsdinge waren ja nicht so sein Ding, – Wie war das noch mal von wegen: Schwule sind eigentlich nur Mädchen mit unten mehr als oben? Was für ein Schwachsinn… – doch seit Hinata Sasukes Behauptung, sie sei in Naruto verliebt, bestätigt hatte, war er im Umgang mit ihr vorsichtig geworden.

 

Nun jedoch lächelte sie ihn offen und beruhigend an.

„Das ist schon in Ordnung. Ich hab dir doch gesagt, ich bin schon glücklich, wenn ich weiter eine Freundin sein darf. Und… du scheinst gerade eine Freundin zu brauchen, die nicht im Sasuke-Fieber ist, oder?“

 

„Ich will diesen Namen Nie Wieder hören!“, knurrte der Nudelsuppensüchtige und setzte sich wieder in Bewegung – seine Beine würden ihn schon automatisch ans Ziel bringen.

 

„Du… du liebst ihn, stimmt`s?“

„Ich hab ihn geliebt, – oder so was – aber jetzt will ich mit diesem Idioten nichts mehr zu tun haben!“

Ernst und irgendwie weise, wie Naruto fand, – allerdings fand er das bei vielen Sachen, die seine klugen Freundinnen so von sich gaben… – antwortete sie: „So schnell geht das nicht mit dem Entlieben…“

 

Er sah sie einen Moment stumm von der Seite an, denn ihm war schon irgendwie klar, dass sie aus Erfahrung in Bezug auf ihn gesprochen hatte, dann entschied er, dass sie sich schließlich grad als sein Kummerkasten angeboten und immerhin eine ganze Menge abkonnte.

 

„Aber so oberflächlich kann ich doch nicht sein!“, jammerte er, „Ich meine, er ist echt ein totaler Vollidiot! Da ist es doch egal, dass er beim Kämpfen total sexy aussieht und selbst seine nervigen Sprüche auf meine Kosten einfach cool sind und“, er untermalte seine Pause mit einem theatralischen Seufzen, „und dass mir sogar sein abweisender, eiskalter Blick einfach unter die Haut geht und…“

 

Ach ja, es tat doch gut, sich bei seinen Freunden einfach über alles auslassen zu können, da konnte man so schnell vergessen, dass man eigentlich verletzt und wütend und traurig war…

 
 

~~~
 

 

Sasuke stieß ein spöttisches Lachen aus. „Ich soll mich entschuldigen? Ich hab doch nichts falsch gemacht! Er war genauso mit dieser idiotischen ‚Sorry, girls, I’m gay‘-Aktion einverstanden wie ich! Ich versteh überhaupt nicht, warum er jetzt so einen Aufstand macht!“

 

Kakashi sah ihn über den neuesten „Flirt“-Band mit einem „Junge, was soll nur aus dir werden“-Blick an.

 

„Was?!“

 

„Bist du noch nicht auf die Idee gekommen, dass Naruto… Na ja, dass es für ihn vielleicht kein Spiel war?“

 

„Häh? … Du meinst…“ Sasuke lachte amüsiert. „Naruto ist doch nicht schwul!“

 

„Nein, bestimmt nicht. Er ist nicht schwul und in dich verknallt und mit den ganzen verstohlenen Blicken will er dir nur deine neusten Techniken abgucken…“

Kopfschüttelnd widmete sich der Grauhaarige wieder seiner Lektüre.

Jungen in diesem Alter waren doch echt ein bisschen blöd…

 

 

Zehn Minuten später entschied er, dass es wohl langsam Zeit war, mal im Verwaltungsgebäude vorbeizuschauen, ob es einen neuen Auftrag für ihn gab und ließ widerwillig das Buch sinken.

 

Der Erbe des Uchiha-Clans stand immer noch an der gleichen Stelle, die Stirn ungläubig und verwirrt in Falten gelegt und stierte ins Leere.

 

Kakashi lachte still in sich hinein.

Wenn er jetzt nur eine Kamera hätte…

Aber er sollte sich nicht über die Sorgen seines ehemaligen Schülers lustig machen.

Wobei…

Immer noch grinsend räusperte er sich vernehmlich und der Schwarzhaarige schrak aus seinen tiefschürfenden Gedanken.

 

„Ich geh mal schauen, was sie für neue Aufträge haben, kommst du mit?“

 

„Nein… Nein, ich war heut früh schon da…“

 

In Erinnerung an seine eigene Jugend erhob sich der Ältere von der Wiese auf ihrem ehemaligen Übungsplatz und legte dem jungen Mann eine Hand auf die Schulter.

 

„Du solltest dich wirklich entschuldigen und versuchen, noch einmal mit ihm zu reden, wenn dir eure Freundschaft was bedeutet, Sasuke.“

 

„Hmm.“

 

„Man sieht sich.“

Damit hob Kakashi die Hand zum Gruß und verschwand.

 

Unzufrieden mit sich selbst und der Welt begann der Schwarzhaarige mit seinem Morgentraining, für das er eigentlich hergekommen war, denn sein eigener Auftrag begann erst am frühen Nachmittag.

 

Sollte das tatsächlich stimmen?

Naruto – schwul? Und in ihn verknallt?

 

Na ja, war ja kein Ding mit dem „auf Jungs stehen“, der blonde Wirbelwind war eben in jeder Hinsicht irgendwie speziell und sich in Sasuke Uchiha zu verlieben, war jetzt auch kein Hit, aber wenn man jetzt auch noch seine super „Wie werd ich am schnellsten die nervenden Mädels los“-Aktion bedachte und dazu ihre Freundschaft, die wohl grad ziemlich im Eimer war und – na ja, er selbst war halt nicht schwul.

 

Wie auch, er hatte immerhin einen Clan wiederaufzubauen.

Und überhaupt, mit einem anderen Typen leben, ihn küssen und -. Ihn küssen und…  im gleichen Bett schlafen und so…

Nee, das ging ja wohl mal gar nicht

Mit hochgezogenen Augenbrauen schüttelte Sasuke den Kopf und verfehlte prompt sein Ziel.

 

Jetzt reiß dich mal zusammen!, schalt er sich selbst, Ihr seid doch keine kleinen Kinder mehr! Naruto weiß schon, wo sein Platz ist! An meiner Seite als mein bester Freund und weiter nichts!

 

Sich jeden weiteren Gedanken verbietend, trainierte er endlich ernsthaft.

 

Und doch war da immer wieder diese Erinnerung, wie er Naruto in der Nacht nach seinem Pseudo-Outing in seinem Bett umarmt, sich an ihn geschmiegt und den vertrauten Geruch genossen hatte…

 

Verdammt, Sasuke, du bist ein Idiot!

 
 

~~~
 

 

„Hey, notgeiler Eremit!“

 

Jiraiya rollte mit den Augen, stand auf und fing den blonden Wirbelwind, der da in Affenzahn auf ihn zugerast kam, so ab, dass er ihm gleich den vorlauten Mund zuhielt.

 

„Wie oft denn noch: Schrei nicht so rum, wenn ich grad recherchiere!“, zischte er ihn an und zog ihn daraufhin ächzend einige Meter weit von der Holzwand des Frauenbades weg.

 

Oh Mann, als sein einstiger Schüler noch ein schwacher, kleiner Bengel gewesen war, war das irgendwie einfacher gewesen… Aber an dem frechen Lausbubengrinsen hatte sich nichts geändert.

 

Naruto zappelte in seinem Griff und der Ältere ließ ihn endlich los.

 

„Was gibt’s denn schon wieder?“, fragte er seufzend. In den letzten Tagen hatte er mehr von seinem letzten Schüler gesehen als jemals von seinen Vorgängern, nachdem diese selbst Jo-nin geworden waren.

 

„Ich wollt nur Bescheid sagen, dass die drei Tage um sind und ich ihn jetzt vergesse.“

 

Jiraiya zog die Augenbrauen hoch.

Als wäre ihm nicht klar, dass der Uchiha heute zurückgekommen war. Naruto hatte ihn ja die letzten 72 Stunden im regelmäßigen Drei-Stunden-Takt mit seinem Geplapper á la „Gib mir noch einen Tipp!“ oder „Wieso musste ich mich grade in ihn verlieben…?“ oder – auch sehr beliebt – „Vielleicht braucht er einfach ein bisschen mehr Zeit…“ halb in den Wahnsinn getrieben.

 

Und das alles, weil er sich die Frist gesetzt hatte, seine Gefühle für den anderen aufzugeben, wenn dieser nicht innerhalb von drei Tagen selbst auf ihn zukommen würde…

 

„Klasse!“, versuchte er den jungen Mann – zum schier tausendsten Mal – zu ermutigen, „Na dann viel Erfolg bei deinem Auftrag, der fängt doch heute an, nicht?“ Als der andere eifrig und mit einem breiten Grinsen nickte, fügte er hinzu: „Und vergewisser dich das nächste Mal lieber, dass ein Typ selbst schwul ist, bevor du dich verknallst, ja?“

 

Der Blonde verzog das Gesicht und murrte: „Als könnte man sich das aussuchen, dann hätte ich mich doch niemals für diesen Vollidoten entschieden, echt jetzt! Ich weiß auch gar nicht, was die alle an ihm finden, wo er doch so…“

 

Erst als ihm endlich der leidende Gesichtsausdruck des San-nin auffiel, bremste er sich selbst.

„Na ja, ich muss dann auch los, danke auf alle Fälle für deine Hilfe! Man sieht sich!“

 

Und weg war er…

 

Der große, weißhaarige Mann seufzte.

Naruto hatte es wirklich nicht leicht…

Aber irgendwie hatte er bisher immerhin jede Hürde gemeistert und der erste Liebeskummer wartete schließlich auf jeden…

 

Kurz blitzte das Bild einer jungen Tsunade vor seinem inneren Auge auf, doch er schob es glucksend beiseite.

Es war ja nicht so, als wäre er damals in sie verliebt gewesen…

Schmunzelnd widmete er sich wieder seiner „Recherche“.

 
 

~~~
 

 
 

Glücklich wie schon lange nicht mehr – sprich: seit sechs Tagen – lief Naruto nach Hause, um sich seine Sachen zu holen.

Sein nächster Auftrag bestand darin, einen wichtigen Händler von Konoha nach Suna zu bringen, eine Aufgabe, die sicherlich mindestens vier Tage in Anspruch nehmen würde, so langsam, wie sich Nicht-Ninja immer fortbewegten…

Genug Zeit also, um Sasuke endgültig zu vergessen!

 

Irgendwo in seinem Innern hatte er ja gehofft, dass sein bester Freund noch mal auf ihn zukommen würde, aber da dem nicht so gewesen war, sollte es ihm recht sein.

 

Was wollte er schon mit einem Kumpel, der sich nach so einer Aktion weder entschuldigte, noch sich verabschiedete, wenn er für drei Tage auf eine Mission verschwand und selbst heute, als er zurückgekehrt war, kein nettes Wort für ihn übrig gehabt hatte.

 

Nachdem sie sich unbeabsichtigt auf der Straße begegnet waren, hatte er ihn erst wortlos angestarrt, als wäre es an ihm irgendwas zu sagen, obwohl er ja wohl nun überhaupt nichts falsch gemacht hatte und dann hatte er ihn auch noch dämlich angeblafft, irgendwas von wegen:

 

„Na super, dann spiel doch weiter beleidigte Leberwurst! Ich hab’s versucht, wenn dir das nicht reicht, ist es mir auch egal!“

 

Und war – anscheinend stocksauer – abgedampft.

 

Kopfschüttelnd schloss der Blonde seine Wohnung ab, warf einen schnellen Blick auf seinen Briefkasten, der wohl auch noch die nächsten vier Tage aushalten würde, ohne überzuquellen – waren ja sowieso immer nur Rechnungen und Werbung drin – und verließ das Haus Richtung Stadttor, wo sein Auftraggeber auf ihn wartete.

 

Von wegen, er hatte es versucht, nichts hatte er gemacht!

 

Kein Wort, kein Anruf, kein Brief!

 

Dass er ihm aus dem Weg gegangen war, seit er sein „Pseudo-Outing“ hatte auffliegen lassen, war immerhin irrelevant,

dass sein Telefonanbieter seit einem kurzen Anruf Sasukes Nummer sperrte, ebenso,

und sein Briefkasten?

- Also bitte, seit wann schrieb Sasuke Uchiha denn Briefe!

 

Unwillkürlich musste er grinsen.

Dieser Gedanke war genauso abwegig wie die Vorstellung, Sasuke würde seinen Wunsch, den Uchiha-Clan wieder aufzubauen, für ihn, den Nudelsuppenfreak mit dem Monster in sich aufgeben, um mit ihm zusammen zu sein.

 

Sein Gesichtsausdruck wurde einen Moment lang traurig, dann war er beim Tor und jeder Gedanke an seinen ehemaligen Teamkollegen war vergessen.

 

Und überhaupt: Auch andere Mütter hatten hübsche Söhne!

 
 

~~~
 

 

Sasuke schäumte vor Wut.

Wofür hatte er sich eigentlich so bemüht?!

 

Nachdem er sich nach dem Gespräch mit Kakashi vor drei Tagen nicht auf sein Training hatte konzentrieren können, hatte er sich dessen Rat zu Herzen genommen, hatte hin und her überlegt, wie er sich entschuldigen sollte, hatte die richtigen Worte gesucht und war schließlich sogar fast zu spät zu seiner Mission aufgebrochen, weil er alles richtig machen wollte und nun, wo er wieder zu Hause war: nichts.

 

Dieser nudelsuppensüchtige Trottel hatte k-e-i-n Wort gesagt, sondern ihn nur erwartungsvoll angeglotzt, als erwartete er noch irgendeine Erklärung und selbst als er ihn daraufhin wütend angefaucht hatte und abgedampft war: n-i-c-h-t-s!

 

Er hatte ihn nicht aufgehalten oder zurückgerufen oder sich noch mal bei ihm gemeldet.

Ja, er hatte sich nicht mal verabschiedet, als er von wenigen Minuten selbst zwecks eines Auftrags losgezogen war, er hatte es nur zufällig mitbekommen, als er seinen Bericht bei der Hokage abgegeben hatte.

 

Der Schwarzhaarige knirschte mit den Zähnen.

 

Also gut, dann war’s das eben.

Ihm sollte es recht sein, war er diesen aufdringlichen, überfreundlichen, hyperaktiven, absolut ätzenden Typen, den er zu seiner selbst gewählten Familie zählte, der ihm den Bruder ersetzte, der ihn nie aufgegeben hatte, mit dem er über alles hatte sprechen können, endlich los...

 
 

~~~
 

 

Vier Tage später war Naruto endlich wieder zu Hause, hatte seine wohlverdiente Portion Ramen gegessen, den Bericht bei Tsunade abgegeben, ein Pläuschchen mit einigen alten Bekannten gehalten, war in der Wanne gewesen, hatte sich Schlafzeug angezogen und wollte eigentlich nur noch todmüde ins Bett fallen, als er sich daran erinnerte, dass heute ja schon Montag war und er für gewöhnlich jeden Sonntag seinen Briefkasten leerte.

 

Seufzend holte er die Post rein und blätterte sie oberflächlich durch.

 

„Rechnung… Werbung… Einladung zum Geburtstag… Au ja, da gibt’s immer so leckres Essen! … Werbung, Werbung… … … Upps…“

 

Sprachlos und unfähig einen Gedanken zu fassen starrte er das weiße Blatt an, das wie eine Klappkarte einmal in der Mitte zusammengefaltet gewesen war und auf dem in sauberer Handschrift nur ein Satz stand:

 

Sorry, gay, I’m not perfect…

 
 

~~~
 

 

Naruto Uzumaki saß auf einem Hocker bei Ichirakus, vor sich eine Schüssel Ramen.

Kein seltener Anblick, möchte man meinen, umso seltsamer war es allerdings, dass er gedankenverloren mit den Essstäbchen in der – wohlgemerkt: gefüllten – Schüssel rührte, statt die Nudelsuppe hastig hinterzuschlürfen und eine zweite Portion zu bestellen.

 

Aber für den Blonden war es kein Morgen wie jeder andere und er saß nicht am Ramenstand, weil er Hunger hatte, – was wohl schon an ein Weltwunder grenzte – sondern weil er hier gut nachdenken konnte, auf alle Fälle besser als bei sich zu Hause, wo sein Blick doch unweigerlich wieder auf diesen einen Satz fiel:

 

Sorry, gay, I’m not perfect…

 

Da… tja... da hatte er wohl doch eine Winzigkeit selbst Schuld an Sasukes Reserviertheit und Wut bei ihrem letzten Treffen am Tag von dessen Wiederkehr, denn seine aufgebrachten Worte

 – „Na super, dann spiel doch weiter beleidigte Leberwurst! Ich hab’s versucht, wenn dir das nicht reicht, ist es mir auch egal!“ –

ließen wohl keinen Zweifel daran, dass der Brief schon eine Weile in seinem Briefkasten vor sich hingewartet hatte…

 

Aber mal ganz ehrlich, wie lange kannten sie sich jetzt schon?

Na ja, im Prinzip schon ihr ganzes Leben, aber befreundet waren sie immerhin auch schon seit sie zwölf gewesen waren, und das war inzwischen knapp fünf Jahre her!

 

Da durfte man doch wohl annehmen, dass der Uchiha wusste, dass Naruto seinen Briefkasten genau einmal wöchentlich leerte und da war es echt dämlich ihm einen Brief zu schreiben und sofort eine Reaktion zu verlangen.

Wenn er ihn wenigstens unter der Tür durchgeschoben hätte oder irgend so etwas…

 

Aber nein, Mr. Oberschlau musste sich ja eine Möglichkeit suchen, um selbst aus dem Schneider zu sein und ihm zur Abwechslung mal den schwarzen Peter zuschieben zu können, dieser…!

 

Jetzt gib ihm nicht wieder die Schuld!, ermahnte sich der Blonde selbst. Immerhin hat er sich entschuldigt, dass ist doch schon mal was. Ja… Und jetzt?

 

Seufzend stand er auf und schlenderte ziellos die Straße runter.

Der Besitzer des Ramenstandes sah ihm verwundert nach.

 

„Naruto? Seltsam, er hat nicht mal sein Ramen gegessen…“

Fragend sah er dem jungen Mann hinterher, dann schaute er sich um und entdeckte die junge Frau, die schon einige Male mit seinem Stammgast hier gewesen war.

Wie hieß sie noch gleich…? Ach, genau:

„Hinata!“

 
 

~~~
 

 

Als Sasuke vor fast einer Woche einfach zu seiner Mission aufgebrochen war, war alles so klar gewesen, irgendwie: Er war verletzt, wütend, traurig, verwirrt und da er ja nicht die ganze Zeit Hinata mit seinem Liebeskummer nerven konnte, während sie selbst mit den Gefühlen für ihn kämpfte, und ihm sonst kein Mädchen einfiel, das nicht dem berühmt berüchtigten „Sasuke-Fieber“ verfallen war, kam Naruto schließlich mal wieder zu seinem ehemaligen Meister Jiraiya.

 

Der war schließlich alt, hatte Erfahrung und – na ja, bis jetzt hatte er ihm immer helfen können.

 

Und Tatsache: Auch wenn es für den Älteren leicht verstörend war, mit seinem einstigen – eindeutig männlichen – Schüler über einen anderen Mann zu sprechen, so einigten sie sich eben darauf, dass Jiraiya ihn einfach wie eine junge Frau behandeln sollte, die mit ihren Problemen zu ihm kam – als wenn es eine solche jemals geben würde…

 

Und „sie einigten sich darauf, ihn wie eine Frau zu behandeln“ traf es eigentlich auch nicht wirklich auf den Punkt: Bevor der San-nin sich ernsthaft seiner annahm, verlangte er mit seinem typisch lüsternen geiler-Bock-Grinsen, dass Naruto ihr Gespräch als Mädchen führen sollte.

 

Also wandte der Jugendliche mit den Augen rollend seine Sexy-no-Jutsu an, um zu erfahren, wie er – als unglücklich in einen anderen Typen verliebter Junge – mit der aktuellen Situation umgehen sollte.

Ach ja, was tat man(n) nicht alles für die Liebe…

 

Wenigstens hatte der notgeile Eremit ihm weiterhelfen können.

 

„Also, diese Situation ist wirklich schwierig. Nicht nur für dich – auch für Sasuke, vermutlich.

Ich denke, er war noch nie verliebt und hat bis jetzt wahrscheinlich auch noch nie jemanden gehabt, der ernsthaft in ihn verliebt war – was auf seine ganzen Fangirls ja wohl nicht zutrifft.

Zudem bist sein bester Freund und – na ja, ein Junge halt, das ist nun mal… ähm… relativ ungewöhnlich…

Und… er weiß auch gar nicht, dass du in ihn verliebt bist, oder?“

 

„Öhm… Ich… Ich hab’s ihm nicht gesagt… Aber so was merkt man doch!“

 

„Nicht unbedingt. Und erst recht nicht bei dieser seltenen Konstellation. … Und Männer schnallen so was sowieso meist nicht gleich.“

 

„Ah-ja, das heißt, ich soll’s ihm sagen, oder was?“

 

Der große Mann sah ihn spöttisch grinsend von der Seite an.

„Willst du ihm nach der Aktion echt ’ne Liebeserklärung machen, sobald er wieder hier ist?“

 

„N-Nicht so direkt…“ Der Blonde errötete.

 

„Nein, das wäre kontraproduktiv, denk ich. Aber du solltest ihm erklären, warum du dich so verhalten hast, wie du’s eben getan hast. … Eben sagen, was du gefühlt hast und so…“

 

Die zwei Männer sahen ganz bewusst irgendwohin, nur nicht in Richtung des jeweils anderen.

Irgendwie war das doch eine sehr skurrile Situation gerade…

 

Immer noch rot im Gesicht hatte Naruto sich erhoben, seinem einstigen Meister gedankt und war gegangen – wobei ihm erst nach einem schockierten Aufschrei einer Dame und dem heftigen Nasenbluten ihres Gatten aufgefallen war, dass er vergessen hatte, seine Kunst wieder zu lösen…

Darauf hätte ihn der notgeile Eremit ja ruhig mal hinweisen können!

 

Tja… Und da war er nun wieder: Selber Ort, eine knappe Woche später – und als Mädchen…

Warum genau tat er sich das noch mal an? – Ach ja, wegen Sasuke

 

„Und, hast du mit ihm geredet?“

 

Verlegen kratzte sich Naruto am Hinterkopf.

„Nng… Nicht so ganz… Ähm… Ich denke, er weiß inzwischen, dass ich in ihn -. Also, er weiß, was ich… fühle… Und… Na ja, ich…“

 

„Kannst du auch in ganzen Sätzen reden? Am besten so, dass ich verstehe, was diesmal los ist?“

Wie bei ihrem letzten Gespräch grinste ihn der Ältere an. – Und wie beim letzten Mal wurde der Jüngere rot, nahm sich aber endlich zusammen und legte sein Dilemma dar:

 

„Er hat mir anscheinend vor seiner Abreise einen Brief geschrieben. Na ja, Brief ist wohl übertrieben, er hat nur geschrieben ‚Sorry, gay, I’m not perfect‘, aber das ist immerhin etwas.

Und das heißt doch wohl, dass er es weiß, nicht? Und…, dass es ihm leidtut, wie er mich behandelt hat?

Ich hab den Brief eben erst gestern gefunden und jetzt ist es wohl an mir, mich zu entschuldigen und ich weiß nicht genau, was ich machen soll.

Ich meine, hat er mir das jetzt nur so als Kumpel geschrieben?

Aber dann hätte er nicht extra auf das schwul-Sein hinweisen müssen…

Also fühlt er vielleicht doch was für mich?

So was, was über Freundschaft hinausgeht…?“

 

Unsicher und zugleich hoffnungsvoll sah der Überraschungsninja ihn an.

 

Wäre Jiraiya besonnen und sich der impulsiven Art seines ehemaligen Schützlings richtig bewusst gewesen, statt daran zu denken, was wohl gerade im Frauenbad vor sich ging, wäre seine Antwort sicher anders ausgefallen, doch da er nun mal auch nur ein Mann war, sagte er leichthin:

 

„Es könnte auf alle Fälle ein Zeichen sein, dass er auch etwas für dich empfindet, aber -.“

 

Und schon war der Nudelsuppensüchtige mit einem Freudenschrei aufgesprungen, – „Wusst ich’s doch!“ – löste noch im Losrennen seine Kunst und war schon über alle Berge, bevor der San-nin blinzelnd hinzufügen konnte:

 

„Aber es könnte auch einfach nur eine Entschuldigung sein…“

 

Verblüfft sah er dem jungen Jo-nin hinterher.

Er war immer noch so impulsiv…

 

„Na ja, er wird schon wissen, was er tut…“

Und achselzuckend widmete er sich weiter seinen „Recherchen“.

 
 

~~~
 

 
 

Klirr! „Verdammte Scheiße!“

Fluchend lief Sasuke ins Bad, um seinen Wohnzimmerboden nicht schon wieder vollzubluten.

Das war nun schon das zweite Geschirrstück, das er heute zerbrochen hatte. Wenn es ihm wenigstens einfach runtergefallen wäre, aber nein: Er hatte auf den Tisch geschlagen, um irgendwie diese Wut abzubauen, die in ihm gärte, und irgendwie war ihm dabei der Teller im Weg gewesen…

Vorhin hatte er schon ein Glas einfach so mit einem festen Griff zerspringen lassen…

Verdammt, er sollte wirklich umsichtiger mit den Erbstücken seiner Eltern umgehen!

 

Er wusste auch gar nicht, woher diese Rage in ihm kam…

Das letzte Mal hatte er sich damals so gefühlt, zu Orichimarus Zeiten, aber dann hatte Naruto ihn aus dieser Finsternis gerettet…

 

Naruto

Er presste die Kiefer aufeinander. Dieser Vollidiot von bestem Freund!

Was bildete der sich eigentlich ein?!

Sich in ihn zu verlieben, aber kein Sterbenswörtchen zu sagen, sondern lieber diese blöde Aktion über sich ergehen zu lassen, um dann beleidigte Leberwurst zu spielen…

Er hatte ihn, Sasuke Uchiha, sogar dazu gebracht, sich zu entschuldigen!

Aber der Herr war sich ja zu fein, ihm einfach so zu verzeihen…

 

Er hatte gut Lust, ihn einfach mal wieder herauszufordern und die Vergebung aus ihm herauszuprügeln und –

 

Drrrrring!

 

Die Klingel riss ihn aus seinen Zornesphantasien.

„Ja?“ Missmutig riss er die Tür auf.

 

„Hi, na, wie geht’s?“, strahlte ihm ein viel zu vertrauter Blondschopf entgegen.

 

„Was willst du denn -“ – „Du bist ja verletzt!“

Und schon fegte der blonde Wirbelwind ins Haus, stapfte mit seinen dreckigen Schuhen ins Bad, wo er das System seines Verbandszeug vollkommen durcheinander brachte, und verband ihm die Hand eindeutig schlechter, als er es selbst hinbekommen hätte, während er ihn mit einem Schwall von Erklärungen überschüttete:

 

„Tut mir echt leid, dass ich deine Entschuldigung erst jetzt gefunden hab, aber ich mein, du musst doch wissen, dass ich nur sonntags in meinen Briefkasten schaue! Hättest du mir den Zettel einfach unter der Tür durchgeschoben oder so… Und überhaupt, wer würde schon auf den Gedanken kommen, dass Sasuke Uchiha Entschuldigungsbriefe schreibt?“

 

Er kicherte.

 

„Was hast du eigentlich mit deiner Hand gemacht? Also auf alle Fälle wollt ich dir sagen, dass ich deine Entschuldigung natürlich annehme und wollte dich fragen, ob du Lust hast, morgen mit mir im ‚Akegata‘ zu frühstücken?“

 

Etwas überfordert sah der Schwarzhaarige ihn an.

„Ähm… Klar, warum nicht…“

 

„Super! Na dann bis morgen um sieben! Ich wünsch dir noch einen schönen Abend und schlaf nachher gut!“

Und nachdem er den Uchiha kurz in eine feste Umarmung gezogen hatte, verschwand der Uzumaki genauso schnell wieder, wie er überraschenderweise aufgetaucht war.

 

Perplex starrte Sasuke auf die offenstehende Tür.

Irgendwie hab ich das Gefühl, ihm gerade mehr versprochen zu haben als ich wollte…

… Ach was… Das war einfach mal wieder seine Art, immer zu übertreiben…

 

Spontan entschied er sich, die offene Tür gleich als Aufforderung zu sehen, endlich mal einkaufen zu gehen, dann musste er das morgen nicht noch erledigen.

 

Wie ihm seine Eltern schon von klein auf beigebracht hatten: Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen.

 
 

~~~
 

 

Hinata machte sich Sorgen. Um Naruto. Klar, um wen auch sonst? Schon seit Jahren hatte sich immer alles in ihrem Leben um ihn gedreht.

 

Jetzt war sie zwar endlich soweit, dass sie ihn wenigstens als unerwiderte Liebe abhaken konnte, aber als Freund war er ihr natürlich immer noch wichtig.

 

Und momentan war das bei ihm ein einziges Auf und Ab…

Sasuke hier, Sasuke da, Sasuke ist toll, Sasuke ist doof…

Sie hoffte bloß, dass Naruto schneller als sie selbst die richtige Entscheidung für sich treffen würde und das war wohl ganz eindeutig: diese Gefühle aufgeben.

 

Schon in ihrem Fall war alles schon beim ersten Schritt gescheitert, nämlich daran, dass sie einfach das falsche Geschlecht hatte, und bei Naruto war es das Gleiche, das musste er doch einsehen…!

Auch sie hatte sofort kapituliert, als sie es verstanden hatte und sie wollte nicht, dass ihr bester Freund sich da in etwas hineinsteigerte, was doch niemals werden konnte.

 

Die letzten Tage waren zwar nicht einfach für ihn gewesen, aber er war doch auf dem besten Weg gewesen, den Mädchenschwarm zu vergessen, aber das gerade…

 

Sie seufzte.

 

Eben gerade war er ihr über den Weg gelaufen, strahlend wie schon lange nicht mehr und er hatte nur ganz kurz haltgemacht, um ihr die neuesten Neuigkeiten zu berichten, bevor er schon weitergerannt war:

 

„Ich hab ein Date mit Sasuke! Guck nicht so, echt jetzt! Wir haben uns gerade für morgen zum Frühstücken verabredet. So, ich muss weiter, zum Friseur und mal wieder ordentliche Sachen kaufen… Meine alten sind alle vom Training schon abgetragen und kaputt… Man sieht sich!“

Und weg war er…

 

Hinata wusste immer noch nicht so recht, was sie davon halten sollte.

 

Sasuke Uchiha sollte tatsächlich einem Date mit einem Jungen zugestimmt haben? Irgendwie schwer zu glauben.

 

Kopfschüttelnd machte sie sich auf den Heimweg. Da musste Naruto irgendwas falsch verstanden haben, aber wie hätte sie ihm das klarmachen sollen?

 

Sie schrak aus ihren Gedanken, als sie aus dem Augenwinkel das Symbol des Uchiha-Clans sah.

 

„Sasuke, warte mal!“ – „Was gibt’s?“

 

Anscheinend leicht genervt wandte sich der Uchiha zu ihr um.

 

„Du… bist morgen mit Naruto verabredet?“

„Ja, wir frühstücken zusammen, wieso?“

„Einfach nur ein Frühstück…?“

 

Skeptisch hob er eine Augenbraue.

„Einfach nur ein Frühstück. Wie Freunde das eben machen. Wieso?“ – „Ach so, ok, nur so… Na dann schönen Abend noch…“

 

Verwundert sah Sasuke dem Mädchen hinterher.

Was war das denn jetzt gewesen?

Irgendwie waren die heute alle so komisch drauf…

Er hatte das Gefühl, dass er heute immer das Falsche sagte und dass die anderen irgendwelche Schlüsse daraus zogen…

 

Ach was, wenn sie irgendein Problem hatten, sollten sie ihn eben darauf ansprechen, er hatte keine Lust, sich hier um heiße Luft Gedanken zu machen.

 

Er würde jetzt endlich seinen Einkauf tätigen und dann zurück nach Hause gehen, um seine Hand ordentlich zu verbinden, mit dem, was Naruto da fabriziert hatte, hätte der eigentlich gar nicht die Jo-nin-Prüfung bestehen dürfen, bei der man einige Grundkenntnisse des Heilens nachweisen musste…

 

Na ja, wie auch immer. Seine Gedanken verweilten in letzter Zeit einfach viel zu oft bei dem blonden Wirbelwind…

 
 

~~~
 

 
 

Naruto war bester Laune.

 

Seine Haare hatten endlich wieder die richtige Länge – nicht zu lang und nicht zu kurz – und saßen durch seine gekonnte Verwendung des Haargels auch richtig, die neue verwaschene Jeans saß schön eng – und eignete sich zwar nicht zum Trainieren, aber für Dates war sie perfekt und die würden sich ja jetzt hoffentlich häufen… – und das neue orangefarbene T-Shirt machte sein Outfit komplett.

 

Er hatte geduscht, Zähne geputzt, auch das Deo nicht vergessen, sich die Fingernägel geputzt und geschnitten und sich Gesicht und Hände eingecremt…

Fehlte noch irgendwas? – Nein? – Perfekt!

 

Euphorisch sprang er die Treppen hinunter und wollte gerade Richtung „Akegata“ losrennen, als er vor seiner Haustür fast in jemanden hineinlief.

 

„Hinata! Guten Morgen! Was machst du denn schon so früh hier?“ - „Guten Morgen. Ich… ich wollte mit dir reden, bevor du losgehst…“

 

Wie früher stand die Schwarzhaarige mit gesenktem Kopf da, die Finger ineinander verschränkt und wusste nicht so recht, was sie sagen sollte.

 

„Ja? Was gibt’s denn? Ich muss los, weißt du? Ich will Sasuke nicht warten lassen…“ – „Genau darum geht es ja…“

 

Die Hyuuga atmete noch einmal tief durch. Es brachte ja nichts, wenn sie sich nicht traute, es auszusprechen, und Naruto einfach losstürmen würde.

 

„Ich hab Sasuke gestern Abend noch getroffen… …“ – „Und?“ Der Uzumaki trat schon ungeduldig von einem Bein aufs andere.

 

„Und er meinte, dass er heute einfach nur mit dir frühstücken wird. Einfach so als Freunde. Verstehst du, was ich meine…?“

 

Man konnte in Narutos Gesicht mal wieder lesen wie in einem offenen Buch: Erst sah er verwirrt drein und dann wurde er immer ärgerlicher, während er halblaut vor sich hin brabbelte.

 

„Aber gestern hat er doch noch freudig zugesagt! Und wir haben uns zum Abschied umarmt…! Das war zwar irgendwie ziemlich spontan und ging von mir aus, aber trotzdem…! Er hat nichts dagegen gesagt! Und dann sein Brief… Der war doch eindeutig…! Und wenn er nichts von mir wollte, dann hätte er das doch einfach sagen können. Ich meine, das macht er doch sonst auch immer! Und überhaupt, dauernd macht er mir irgendwelche falschen Hoffnungen!“

 

Und schon wollte er losstürmen, um den anderen zur Rede zu stellen, doch glücklicherweise gelang es Hinata gerade noch, seinen Arm zu packen und ihn somit vorerst aufzuhalten.

 

„Naruto, jetzt warte doch mal! Was hast du denn vor? Ihm im Café ‘ne Standpauke halten?“

Der Blonde sah ertappt aus, doch dann wurde der Ausdruck zu einer Mischung aus Schmollen und Wut.

„Du hast Recht, das ist er nicht wert.“

Und mit diesen Worten machte er auf dem Absatz kehrt, betrat wieder sein Haus und schmiss die Eingangstür hinter sich zu.

 

Hinata konnte sehen, wie er, immer mehrere Stufen auf einmal nehmend, die Treppe hocheilte.

„… Ich meinte eigentlich, dass das kindisch wäre…“, sagte sie zu niemand Bestimmtem und machte sich langsam auf den Heimweg.

 

Vielleicht war es nicht der richtige Weg gewesen, Naruto die Augen zu öffnen, aber besser jetzt, als dass er Sasuke im „Akegata“ eine Szene gemacht hätte.

 
 

~~~
 

 

Sasuke wartete.

 

Okay, das war nichts Ungewöhnliches. Als Uchiha hatte er eben die beste Erziehung genossen, die manch anderem einfach fehlte. Wenn er da an Meister Kakashi zu Zeiten des Team 7 dachte…

 

Dass Naruto mal zu spät kam, war zwar selten, aber er war schließlich auch nur ein Mensch. Vielleicht hatte er verschlafen.

 

So aufgeregt wie er gestern über ihr gemeinsames Frühstück gewesen war, wäre das zwar seltsam, doch vielleicht hatte er auch gerade deswegen nicht schlafen können…

 

Sasuke wartete.

 

Eine Viertelstunde…

 

Na ja, es gab doch dieses akademische Viertel. Also kein Grund, sich zu ärgern. Auch wenn Naruto langsam mal auftauchen könnte.

 

Zwanzig Minuten…

 

Wenigstens einen Tee könnte er sich schon mal bestellen.

 

Halb acht war seine Tasse leer, sein Magen knurrte und es war kein blonder Wirbelwind in Sicht.

 

Was auch immer los war, er würde sich jetzt keinen Kopf darum machen, sondern endlich frühstücken! Immerhin musste er um acht im Verwaltungsgebäude sein, um seinen nächsten Auftrag entgegenzunehmen.

 

Was war nur mit Naruto los? War ihm irgendetwas zugestoßen? Denn selbst wenn er verschlafen hätte, würde er doch sicher hier her rennen und sich verlegen entschuldigen…

 

Zehn Minuten vor acht hatte Sasuke bezahlt, war auf der Herrentoilette gewesen, um sich die Hände zu waschen und schlängelte sich zwischen den Tischen hindurch, als er draußen einen ihm wohlbekannten Blondschopf vorbeischlendern sah, der mit blauen Augen das Café überblickte, bis er ihn entdeckt hatte, sich dann abwandte und weiterging.

 

…?! Was war das denn jetzt gewesen?

 

Der Schwarzhaarige eilte auf die Straße und rief den Namen seines besten Freundes.

Eigentlich war das ja nicht seine Art, aber wenn man mit dem „Kyuubi-Bengel“ befreundet war, musste man sich sowieso keine Sorgen um Manieren machen.

 

Doch der zeigte keine Reaktion.

„Naruto! Hey!“

 

Sasuke rannte ihm hinterher und hielt ihm am Arm fest, als er immer noch nicht auf seine Rufe reagierte. „Hey! Wir waren vor einer Stunde verabredet!“

 

Endlich sah der Jüngere ihn an, doch er zuckte nur gleichgültig mit den Schultern.

„Na und? Du hast mich wieder mal nur verarscht, also bin ich gar nicht erst gekommen.“

 

Ärger wallte in dem Uchiha auf.

„Was soll das denn heißen?“

 

„Tu nicht so, Hinata hat mir erzählt von eurem Gespräch erzählt!“, fauchte Naruto ihn an und riss sich aus dem Griff um seinen Arm los.

 

„Ich versteh kein Wort, jetzt red endlich mal Klartext!“

„Ich rede von unserem Date, das dir mal wieder nichts bedeutet hat?!“

Narutos Stimme kiekste vor schlecht unterdrückter Wut.

 

„Welches verdammte Date? Naruto, du hast mich gefragt, ob wir zusammen frühstücken verabredet, nichts weiter!“, herrschte Sasuke ihn an. Er merkte selbst, dass er viel zu laut redete, dafür, dass sie hier auf offener Straße diskutierten, aber bei dieser verqueren Sichtweise konnte er einfach nicht ruhig bleiben.

 

Das war ja wohl die absolute Höhe! Jetzt stellte dieses dämliche, arrogante Arschloch es auch noch so hin, als hätte er sich da irgendwas zusammenphantasiert!

Wütend schrie er ihn an: „Es war ja aber wohl klar, dass das für mich mehr bedeutet hat!“

 

„War es nicht! Ich wollte einfach nur, dass wir wieder Freunde sind, wenn das für dich nicht geht, dann sag’s mir gefälligst, statt mir dauernd den schwarzen Peter für irgendeine deiner dämlichen Interpretationen zuzuschieben!“, schrie Sasuke zurück, dann holte er tief Luft und versuchte, sich zu beruhigen.

 

Verdammt, wo war seine Selbstbeherrschung hin, wenn er sie brauchte? Er versuchte, betont ruhig und langsam weiterzureden, doch er hörte selbst, dass seine Stimme vor Wut zitterte.

 

„Ein letztes Mal für dich zum Mitschreiben: Ich. Bin. Nicht. Schwul! Ich steh nicht auf Kerle und ganz bestimmt nicht auf dich!“

 

Narutos Augen füllten sich mit Tränen.

 

Sasuke musste schlucken. Verdammt, das hatte er nicht gewollt…!

 

Der Blonde öffnete den Mund, doch er konnte nichts sagen.

Wortlos drehte er sich um und ging.

 

Stumm sah der Uchiha ihm hinterher.

Na super, das hatte er ja toll hinbekommen…

Er hatte ihm das endlich klar machen müssen, damit der Uzumaki über ihn hinweg kommen würde, aber es auf diese Art und dann auch noch öffentlich zu machen, war nicht fair gewesen…

 

Verdammt…

 

Mit Gewissensbissen wollte er sich ebenfalls auf den Weg zur Hokage machen, als er erst realisierte, dass alle Menschen im Umkreis ihn anstarrten und tuschelten.

 

„Was glotzt ihr so?!“, fauchte er die Menge an und stapfte missmutig davon.

 

Was für ein super Start in den Tag!

 
 

~~~
 

 

„Ich hab’s schon gehört…“

„…“

„Na ja, es gibt wohl kaum jemanden im Dorf, der es noch nicht gehört hat. Geschichten über dich oder Sasuke sind sehr beliebt.“

„…“

„Das war ziemlich kindisch von dir.“

„Ich weiß…“

„Und jetzt hast du dich doch wie ein rachsüchtiges Mädchen benommen.“

„Ich weiß!“

„Hättest du mal besser auf mich gehört…“

„ICH WEI- Du hast ja nicht mal versucht, mich aufzuhalten!“

„Ich konnte ja nicht wissen, dass du so impulsiv handeln würdest…“ Der Weißhaarige sah beinahe verlegen aus.

Anklagend zeigte der junge Mann mit dem Finger auf ihn. „Du kennst mich seit fast vier Jahren!“

„Jaa… Wie auch immer, jetzt ist es auch zu spät.“

 

„Ich weiß~…“, jammerte Naruto und ließ den Kopf auf seine angezogenen Knie sinken. „Mann~, in letzter Zeit geht immer alles schief. Dauernd missverstehen wir uns! Dabei hatte er sich doch gerade erst bei mir entschuldigt…“

 

Mitleidig sah Jiraiya ihn von der Seite an. Wenn der Kleine so deprimiert war, machte es gar keinen Spaß ihn aufzuziehen und er hatte nicht mal Lust, ihn an ihre Abmachung zu erinnern, dass er nur mit ihm über Sasuke reden würde, wenn er dabei die Sexy-no-Jutsu anwandte.

 

„Du hast ihn einfach überfordert, Kleiner. Immerhin hat er sich entschuldigt, weil er dich aus Unwissenheit verletzt hat. Natürlich musste er sich dafür entschuldigen, denn bist du sein bester Freund. Das heißt aber nicht, dass er sich mit deinem Outing wohlfühlt. Ganz im Gegenteil, wahrscheinlich weiß er nicht wirklich, was er jetzt machen soll, außer, dass er deine Freundschaft nicht verlieren will.“

 

„Das will ich auch nicht!“, warf der Blonde zustimmend ein.

 

„Und ist dir diese Freundschaft wichtig genug, um deine anderen Gefühle für ihn zu vergessen?“

 

Naruto haderte mit sich selbst. „Ich…“

 

„Das ist der einzige Weg. Wenn du ihn weiterhin damit konfrontierst, bleibt ihm keine andere Wahl als dich jedes Mal wieder zurechtzuweisen. Dann könnt ihr keine Freunde mehr sein. Das hat er dir auch gesagt, nicht?“

 

Langsam nickte der Jüngere. „Ja, hat er…“

Mit nachdenklichem Gesichtsausdruck erhob er sich und entfernte sich einige Schritte von ihrem Sitzplatz, bevor er stehenblieb und gen Himmel schaute.

 

„Ich dachte immer, wenn eines Tages endlich die Liebe in mein Leben tritt, dann wird alles besser, weißt du? Ich dachte, wenn mich jemand liebt, würde er die Finsternis in mir erhellen, und wenn ich jemanden liebe, dann würde ich nicht mehr traurig, sondern glücklich sein.“

Er seufzte. „Aber das ist wohl auch so ‘ne Sache, die man als Kind am Erwachsensein verherrlicht…“

 

Langsamen Schrittes und mit den Händen in den Hosentaschen vergraben, schlurfte er davon.

 

Jiraiya sah ihm lange nach.

Es gab wohl kaum jemanden, der die Liebe mehr verdient hätte, als Naruto Uzumaki.

Aber er machte es sich auch immer schwer…

 
 

~~~
 

 

Kakashi sah ihn aufmunternd an.

„Es ist egal, wie du dich entschuldigst und eure Freundschaft rettest, für Naruto zählen die Gefühle, die dahinterstehen. So hat es doch auch angefangen: Du hast dich aus allem rausgenommen, was über die Aufträge hinausging und warst nicht gerade nett zu ihm, aber er hat gemerkt, dass du gelernt hast, ihn zu akzeptieren und zu respektieren. Und das hat ihm schon immer mehr bedeutet als jedes falsche Lächeln.“

 

Sasuke schluckte trocken.

Na super, jetzt fühl ich mich noch mehr wie das Oberarschloch…

 

„Okay“, bedankte er sich emotionslos, schließlich musste der Ältere nicht wissen, dass ihn das Ganze doch mehr mitnahm, als es eines Ninja und obendrein noch eines Uchiha angemessen war.

 

„Er wollte doch mit dir frühstücken?“, fragte da plötzlich eine Mädchenstimme hinter ihm.

 

Mühsam unterdrückte er den Impuls, mit einem genervten Kommentar zu flüchten.

„Jaah, angeblich, aber eigentlich nur, um mich zu versetzen.“

Spätestens an Sakuras amüsiertem Lächeln merkte er, welche Interpretation das Zusammenspiel seiner Formulierung und seines verletzten Tonfalls bot.

 

„Dann versuch’s doch mal mit Eigeninitiative.“

- „Damit er mich nochmal sitzen lässt, na klar.“

 

Spöttisch hob der Schwarzhaarige die Brauen, doch das Mädchen rollte nur mit den Augen. „Schnapp dir einfach was zum Essen und überrasch ihn zu Hause. Wird sowieso Zeit, dass er lernt, was Ordentliches zu frühstücken, nicht nur Ramen oder Cornflakes mit saurer Milch.“

 
 

~~~
 


 

Gar keine schlechte Idee…, hatte er gestern noch gedacht, jetzt kam er sich einfach nur noch dämlich vor, wie er hier mit einem Korb voller Essen und einem Blumenstrauß vor der Tür seines besten Freundes stand.

Ich will doch einfach nur, dass er sich wieder einkriegt, aber irgendwie vermitteln die Pläne der anderen immer einen falschen Eindruck…

 

Dennoch klingelte er seufzend.

Immer noch besser als unverrichteter Dinge wieder abzuziehen.

 

Auf einmal wurde die Tür aufgerissen und ein verschlafener Naruto, nur in Boxershorts, dafür aber mit dieser dämlichen Schlafmütze auf dem Kopf blinzelte ihn fragend-verwirrt an.

 

„Morgen“, grüßte Sasuke nach einem Moment Schweigen, der für den Blonden anscheinend nicht gereicht hatte, um die Situation zu verstehen.

„Hunger?“

Fragend hielt er ihm den Korb hin. „Immer doch!“, grinste ihn der andere an und ließ ihn endlich herein.

Der Uchiha folgte ihm augenrollend.

Mit Essen kriegt man ihn immer…

 

Wenig später saßen sie am opulent gedeckten Tisch, an dem Naruto wohl nicht wusste, was er zuerst essen sollte, denn er schob sich vorsorglich eine Ecke seines Nutellabrötchens, einen Löffel Cornflakes und ein Stück gekochtes Ei gleichzeitig in den Mund, kaute und schluckte kurz und schmatzte dann zufrieden: „Hmmm… Escht ‘ne gute Idee. Und schorry wegen geschtern, dasch war nischt nett.“

 

Sasuke verzog das Gesicht - Schling nicht so und sprich nicht mit vollem Mund! - behielt seine Meinung aber für sich, immerhin sollte das ein Versöhnungsessen werden.

„Schon okay… Wir haben beide Fehler gemacht.“

 

Der Uzumaki sah mit ernster Miene und gerunzelter Stirn auf seinen Teller.

„Denkst du, wir kriegen das wieder hin?“

 

Sasuke spürte eine ungewohnte Wärme in sich aufsteigen.

Seit er damals seine Familie verloren hatte, war dieses liebevolle Gefühl der Geborgenheit so selten geworden…

„Klar, wir haben doch schon ganz anderes gemeistert“, antwortete er mit einem angedeuteten Lächeln, das Naruto sogleich strahlend erwiderte.

„Super! Dann sind wir also wieder Freunde, ja?“

 

Ein wenig irritiert meinte der Schwarzhaarige: „Du sagst das so enthusiastisch, als hättest du jetzt irgendwelche großen Pläne mit mir…“ – „Klar! Wir sind irgendwie einfach Freunde geworden, weil wir in einem Team waren, aber wir haben nie Sachen zusammen gemacht, die Freunde nun mal zusammen machen, das müssen wir endlich mal nachholen!“

 

Fast panisch hakte Sasuke nach: „Sachen, die Freunde zusammen machen?!“ – „Na sich einfach so mal treffen und quatschen und gemeinsam Veranstaltungen besuchen… was man eben mit Freunden macht.“

„Ich hatte nie Freunde, mit denen ich so was hätte machen können…“

 

Für einen Moment sah Naruto ihn beinahe mitleidig an, dann antwortet er mit seinem einnehmendsten Lächeln: „Dafür hast du ja jetzt mich!“

 

Damit schien dieses Problem für ihn geklärt zu sein, denn er widmete sich wieder hingebungsvoll seinem Essen und schien ganz zufrieden damit zu sein, die nächsten Minuten mit Schweigen und Kauen zu verbringen.
 

Sasuke fühlte sich… ja, wie eigentlich, zufrieden? Naruto hatte schlechte (Tisch-)Manieren und seine Art, alles irgendwie auf die leichte Schulter zu nehmen, trieb ihn manchmal schier in den Wahnsinn, aber irgendwie war es doch einfach schön, dass alles beim Alten geblieben war.

Und es war schön, wieder jemanden zu haben, mit dem man in aller Ruhe frühstücken konnte und dem man Blumen mitbringen konnte… Apropos Blumen…

Er schielte verstohlen zu seinem Strauß rüber, der immer noch auf einem Regal lag und sich die Köpfe plattdrückte…

 

Und Ruhe war vielleicht auch nicht der richtige Begriff für Narutos schmatzenden Essensgenuss…

Aber so war er eben und entweder er akzeptierte ihn so – oder er würde den Sonnenschein wieder verlieren, der ihm den Weg aus seinem Leben in Dunkelheit gewiesen hatte.

Also würde er ihn wohl oder übel so nehmen, wie er war.
 

Zwanzig Minuten später waren sie fertig mit Essen und auf dem Weg zum Verwaltungsgebäude, um sich ihre nächsten Aufträge zu holen.

 
 

~~~
 


 

Naruto war endlich wieder einfach glücklich.

Er hatte sich mit Sasuke ausgesprochen, sie waren wieder Freunde und alles war wieder wie vorher, wenn nicht sogar besser!

Sie sagten sich inzwischen sogar Bescheid, wenn sie für größere Aufträge das Dorf verließen, wünschten sich gegenseitig eine gute Reise und meldeten sich wieder zurück, sobald sie wieder da waren…

 

Er hatte eigentlich endlich alles, was er sich immer gewünscht hatte, da war es ein leichtes, die Gefühle zu ignorieren, die ihn in Sasukes Nähe immer wieder überkamen:

Das Gefühl, ihn zur Begrüßung und zum Abschied umarmen zu wollen, ach was, ihm überhaupt die ganze Zeit körperlich nahe sein zu wollen, ihm manchmal einfach nur „Ich hab dich lieb“ oder noch besser „Ich liebe dich“ sagen zu wollen…

 

Aber das waren nur Nachwirkungen seiner Verliebtheit, das würde schon irgendwann vorbei gehen…

Es musste…

 

Und jetzt Schluss mit Grübeln!, rief er sich selbst zur Ordnung. Überleg lieber mal, was du machst, wenn du gleich wieder in Konoha bist: erst was essen gehen oder erst mal zu Sasuke und ihn fragen, ob er auch Hunger hat? …

 

Als er beim Haupttor ankam, war er noch immer zu keiner Entscheidung gekommen, denn einerseits wollte er seinen besten Freund so schnell wie möglich wiedersehen, aber andererseits wollte er auch Ramen essen und das sah Sasuke aus irgendeinem Grund nicht gern…

Er sagte dann immer irgendwas von einseitiger Ernährung und Gemüse und so…

 

Doch die Entscheidung wurde ihm abgenommen: Ein junger schwarzhaariger Mann stand lässig an eine Laterne gelehnt am Tor, die Hände wie früher in den Hosentaschen vergraben und offenbar auf ihn wartend, denn als er den Blonden sah, stieß er sich von dem Pfeiler ab und kam ihm entgegen.

 

„Na, wie lief der Auftrag?“

 

Doch entgegen seiner Erwartung quasselte Naruto ihn nicht augenblicklich mit Nichtigkeiten voll, sondern strahlte ihn schweigend an, bevor er zum Erzählen ansetzte.

Allerdings wurde er noch in den ersten Worten von seinem aufgebrachten Magen unterbrochen.

 

Der Uchiha grinste den verlegenen Wirbelwind amüsiert an.

 

„Ich hab gekocht“, war alles was er noch sagte, dann wandte er sich um und sein persönlicher Sonnenschein folgte ihm mit einem Jauchzen und sprudelte endlich mit allerlei Kleinigkeiten heraus, von den zu weichen Betten der Pension bis zu dem süßen Typen an der Rezeption und den langweiligen Verhandlungen, denen er als Leibwächter seines Auftraggebers hatte beiwohnen müssen…

 

Es war doch immer wieder schön, nach Hause zu kommen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (14)
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Von:  MikaChan88
2013-05-26T00:24:05+00:00 26.05.2013 02:24
total super ^-^
Von:  Suki96
2013-05-13T19:10:47+00:00 13.05.2013 21:10
Richtig tolles Kapitel. Würde amlibsten sofort weiter lessen.

Antwort von:  RosePerSomnium
17.05.2013 00:20
Na ja, drei/vier Tage später, ist ja "fast" sofort. ;-)
Ich hoffe, es gefällt dir auch weiterhin. x3

Liebe Grüße,
Rose^-^
Von:  AyshaMaySezaki
2013-05-13T12:53:15+00:00 13.05.2013 14:53
AH! endlich geht es weiter ^^
ich bin aber entsetzt gewesen: es gibt anschienend noch mehr teile?!!! klar, es ist toll, dass es noch nicht zu ende ist, aber warum? bitte bitte bitte mach schnell weiter. ich bin sooooo neugierig.
aber nun zum eigentlichen kommi:
Es ist sooooo geil *g* da jammert sasuke bei kakashi und naruto bei dem perversling ^^ da haben sich irgendwie seltsame jammerkasten gebildet ^^ aber irgendwie auch toll. auch das nach wie vor missverständnisse dabei waren, fand ich toll ^^ das macht die Story so lustig. Ab und an hat man fast schon mittleid mit dem Uchiha, aber wenn dann wieder dieses denken kommt 'ein uchiha sollte dies nicht und das nicht' dann geht mir der hut hoch und ich würde ihm gern die lewiten lesen ^^ aber naruto tut mir nach wie vor am meisten leid (natürlich auch Hinata), denn eine Liebe zu vergessen ist extrem schwierig, besonders wenn man so viel mit der person zu sammen ist. und die beiden sind nun mal beste freunde...
aber was wird nun weiter passieren? was macht Sasuke nun? werden er und Naruto doch noch zu einem Paar oder bleiben sie für immer nur Freunde?
also wenn es nach mir ginge, könnte das hin und her, das gerade herrscht, gern noch etwas gehen, aber dann müssten die pausen vielleicht etwas kürzer sein, wenn das denn geht, denn das RL geht nun einmal vor ^^
aber das 'kapitel' war wieder hamme. dein Styl zu schreiben gefällt mir wirklich gut ^^ da kann man so richtig mit fühlen ^^ hofentlich kommt bald der nächste teil.

gaaaaanz liebe grüße
Tsukiko-chan

PS: wollte eh mal fragen wie du das machst? hast du schon ein Stück vorgeschrieben und hältst es jetzt nur zurück, oder schreibst du gaaanz frisch alles nieder? (kannst natürlich auch auf die frage per ENS antworten).
Antwort von:  RosePerSomnium
17.05.2013 00:18
"Noch mehr Teile" - na ja, mehr oder weniger. Das ist der letzte Teil, aber er ist kein Oneshot wie die ersten beiden sondern eine Kurzgeschichte mit sechs Kapiteln, weil einfach noch zu viel vor dem geplanten Ende passieren muss, das hätte nicht in einen Oneshot gepasst.
Aber eigentlich sind es trotzdem nur drei Teile, weil's keinen vierten "Sorry"-Spruch mehr geben wird. ;-)

Ich hab mich sehr gefreut, dass du einen so langen Kommentar geschrieben hast. x3
Ist doch eine schöne Abwechslung zu den ganz kurzen. ;-)

Also ohne zu viel zu verraten, kann ich dir sagen, dass das Hin und Her noch eine ganze Weile weitergehen wird. ^-^'
Und die Postabstände könnten sich vieleicht auch verkürzen.
Ich bin momentan dabei, das letzte Kapitel zu schreiben und wenn die Story weiterhin so großen Anklang findet, könnte ich mich glatt zu einem wöchentlichen Posting überreden lassen. ;-)
Dazu auch gleich zu deiner Frage: Ich hab die ersten beiden Teile schon mal auf einer anderen Seite gepostet und als ich Anfang des Jahres begonnen hab, sie zu überarbeiten und den dritten Teil zu schreiben, ist mir auch irgendwann aufgefallen, dass ich die Stories aufgrund des Fandoms ja eigentlich auch hier hochladen könnte, also hab ich das einfach mal ausprobiert.
Dadurch ist der dritte Teil wie gesagt schon (so gut wie) fertig geschrieben und ich halte ihn (böswilligerweise) nur zurück. *gg*

Auf alle Fälle freu ich mich, dass dir der Anfang so gut gefallen hat und hoffe, das zweite Kapitel kommt genauso gut an. x3

Liebe Grüße,
Rose^-^
Von:  Nerii
2013-05-12T21:31:21+00:00 12.05.2013 23:31
'Sein persönlicher Sonnenschein'?! xD
Zu geil. Ich finde das Kapitel ziemlich geil.

MfG
Antwort von:  RosePerSomnium
17.05.2013 00:08
Ja, "sein persönlicher Sonnenschein". Passt doch, nicht? ;-)

Schön, dass es dir gefallen hat.
Was sagst du zum zweiten Kapitel? ;-)

Liebe Grüße,
Rose^-^
Von:  Medieval
2013-05-12T21:26:27+00:00 12.05.2013 23:26
Super Kapi ^^
Ist mal wieder super geworden
(hab auch nichts anderes erwartet ^^)
Freu mich schon auf den nächsten Teil :D
Antwort von:  RosePerSomnium
17.05.2013 00:07
Ist es schon so weit, dass du ~erwartest~, dass gute Kapitel von mir kommen?
Das freut ich riesig, echt jetzt! x3

Jetzt geht's weiter, was sagst du dazu? ;-)

Liebe Grüße,
Rose^-^
Von:  Felicita95
2013-05-08T19:20:52+00:00 08.05.2013 21:20
Super Geschichte!!!
*Kekse hinschieb* hast du dir verdient ;-)

LG Felicita

Antwort von:  RosePerSomnium
17.05.2013 00:06
Myamyamyam. Mh, lecker, die Kekse, das motivert doch gleich, das Niveau zu halten (oder sich sogar zu verbessern), um nochmal welche zu bekommen. ;-)

Schön, dass es dir gefallen hat.
Jetzt geht's endlich weiter - was sagst du dazu?

Liebe Grüße,
Rose^-^
Von:  XxSakuraChanxX
2013-05-08T17:00:17+00:00 08.05.2013 19:00
Hamma Story *_*
Ich liebe die Trilogie und freu mich schon riesig auf den nächsten Teil :)

P.s wie viele Teile wird die Trilogie haben?

LG Ayumi
Antwort von:  RosePerSomnium
17.05.2013 00:04
Freut mich, dass sie dir so gefällt. x3
Jetzt geht's endlich weiter.

Das ist der letzte Teil der Trilogie, aber es ist gleichzeitig im Gegenteil zu den ersten beiden eine Kurzgeschichte (mit sechs Kapiteln) anstelle eines Oneshots, es geht also noch eine Weile weiter. :-)

Liebe Grüße,
Rose^-^
Von:  Sonnenblume97
2013-05-06T16:10:22+00:00 06.05.2013 18:10
Mir hat die Triologie bis jetzt sehr gut gefallen und ich bin gespannt wie's ausgeht :)

LG Sonnenblume
Antwort von:  RosePerSomnium
17.05.2013 00:02
Schön, dass es dir bis hier gefallen hat. :-)
Bis zum Ende wird aber noch 'ne ganze Menge passieren...

Mal sehen, was du zum zweiten Kapitel sagst...

Liebe Grüße,
Rose^-^
Von:  MikaChan88
2013-05-06T10:42:37+00:00 06.05.2013 12:42
total super kapi
bitte bitte poste so schnell wie möglich das neue ^-^

cu,
MikaChan
Antwort von:  RosePerSomnium
17.05.2013 00:01
Schön, dass es dir gefallen hat. x3
Na ja, "so schnell wie möglich" war's zwar nicht, aber jetzt geht's endlich weiter.

Mal sehen, was du dazu sagst...

Liebe Grüße,
Rose^-^
Von:  Schrabbel
2013-05-05T21:03:33+00:00 05.05.2013 23:03
bitte, bitte, bitte früher hochladen ^^
ich will wissen wies weiter geht :)
Antwort von:  RosePerSomnium
17.05.2013 00:00
Na ja, ein bisschen früher war's ja im Endeffekt... :-)
Mal sehen, wie dir das zweite Kapitel gefällt...

Liebe Grüße,
Rose^-^


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