Sasuke war erst etwas verwundert, doch er akzeptierte Narutos Bitte.
„Dann gib mir mal etwas Decke“, meinte er, da ihm nur in Boxershorts ziemlich kalt war. Naruto lächelte erleichtert und gab ihm die Hälfte der Decke, welche Sasuke dankend annahm. Dann schaute er Sasuke in die Augen und schwieg.
„Das bleibt unter uns, klar? Wenn du jemandem davon erzählst, bin ich gezwungen, dich zum Schweigen zu bringen“, meinte Sasuke und schaute den Blonden ernst an.
Dieser verstand das nicht, doch akzeptierte widerwillig. Er seufzte leise auf und rückte dann ein Stück näher an Sasuke.
„Mir ist kalt“, meinte er als Begründung und sah Sasuke noch immer in die Augen, versuchte darin zu lesen. Der Schwarzhaarige wandte jedoch den Blick ab und sah hoch an die Decke.
„Wie geht es deinem Arm?“, fragte er und drehte den Kopf so, dass er zu Naruto sehen konnte. Er fragte sich, was Naruto wohl gerade dachte. Ihm fielen tausend Dinge ein und so wurde er neugierig.
„An was denkst du grade?“, fragte der den Blonden, welcher viel zu still war. Naruto meinte nur, dass es seinem Arm besser ging und schaute Sasuke fragend an, als er die zweite Frage vernahm.
„Ich gehe im Kopf sämtliche Todesmöglichkeiten mit möglichst vielen Qualen durch“, grummelte er nun und schaute ernst auf seine Decke. Diese Antwort fand Sasuke sehr interessant, nahm sie jedoch mit einem einfachen „Hn“ zur Kenntnis. Dann stellte Naruto aber eine Frage, auf die Sasuke nur eine einzige Antwort hatte.
„Willst du, nachdem du dich an Orochimaru gerächt hast, nicht doch zur Polizei gehen?“, fragte der Blonde. Sasuke sah nicht zu ihm und gab ihm ein schlichtes „Nein“ als Antwort.
„Das würde sowieso keinen Sinn ergeben. Mein Vater wird dem Wichser sowieso mehr glauben und die Anwälte der Familie bezahlt mein Vater.“
„Bist du dir da so sicher? Immerhin gibt es Beweise, die Polizei muss dir glauben. Dass er sich freikaufen kann steht außer Frage, aber er würde auf ewig seinen Posten als Lehrer verlieren und dann wüsste jeder was für ein grausamer Mensch er ist. Und das wäre eine kleine Art von Genugtuung finde ich. Am liebsten würde ich ihn ja selber fertigmachen, ihm die Eier abschneiden und in den Hals stecken bis er dran erstickt und ihm mit einer Knarre in den Arsch schießen, damit er von innen zerreißt. Oder Salzsäure...“, meinte Naruto mit purer Ernsthaftigkeit und einem eiskalten Blick. Dann aber dachte er sich, dass Sasuke ihn doch für vollkommen irre halten musste. Also sagte er schnell „Sorry“ und drehte sich dann weg. Er machte sich noch immer Sorgen um Sasuke, doch das sagte er ihm besser nicht. Sasuke jedoch fand die Idee gar nicht so schlecht und grinste breit.
„Ich werde sicher nicht zur Polizei gehen. Orochimaru würde sich freikaufen und mich mein Leben lang verfolgen“, meinte der Schwarzhaarige dann nur und sah noch immer an die Decke.
„Dann bring ihn doch um. Oder verletz ihn wenigstens so weit, dass er nicht mehr laufen kann. Er hat es nicht anders verdient“, meinte Naruto verhasst und starrte die Wand an. Dann seufzte er unbewusst leise. Sasuke, der das Seufzen vernahm, fragte, was los sei. Naruto jedoch zog die Decke nur ein Stück höher, nuschelte ein leises „Nichts“ und kniff die Augen zu.
Sasuke wollte aber nicht locker lassen und drehte sich mit seinem gesamten Körper zu Naruto. Er stützte sich auf den Ellbogen, doch merkte, dass das eine schlechte Idee gewesen war. Ein stechender Schmerz zog durch seinen Unterleib und er konnte es nicht verhindern, Naruto leise ins Ohr zu stöhnen.
„Raus mit der Sprache, was ist los? Mit einem ‚Nichts‘ werde ich mich nicht zufrieden geben“, hauchte Sasuke dann unbeirrt in Narutos Ohr.
Dieser wusste gar nicht, wie ihm geschah und er schielte verwirrt zu Sasuke, der dichter an ihm war, als ihm lieb war. Als er das Stöhnen hörte, weitete er die Augen. Ein Schauer lief ihm über den Rücken und er bekam Gänsehaut. Als Naruto dann noch die gehauchte Frage vernahm, wurde es ihm zu viel. Er sah Sasuke mit großen, blauen Augen an und schluckte leicht. Erst stotterte er herum, da er nach Worten suchte, doch dann erzählte er Sasuke rasend schnell, was er in den letzten fünf Minuten alles gedacht hatte. Mit heißen Ohren wandte Naruto nun den Blick ab und fluchte leise, als er spürte, dass sich ein leichter Rotton auf seine Wangen schlich. Er hoffte inständig, dass Sasuke das in der Dunkelheit nicht erkennen konnte.
Sasuke merkte eindeutig, was mit dem Jungen unter ihm passierte und grinste süffisant. Er ließ nicht locker und beugte sich erneut zu Narutos Ohr hinunter.
„Ich halte dich nicht für irre, viel eher hast du mich auf eine Idee gebracht“, hauchte der Schwarzhaarige. Naruto seufzte und wollte gar nicht wissen, was Sasuke gerade dachte. Die Nähe des Uchihas machte Naruto ganz wuschig und er versuchte inständig, sich nichts anmerken zu lassen.
„Tust du nicht? Auf eine Idee...? Auf welche?“ fragte Naruto etwas zu schnell und hoffte, dass es etwas mit Orochimaru zu tun hatte, denn er wollte nichts von schmutzigen Fantasien wissen. Sasuke atmete sanft gegen Narutos Ohr und war nicht gewillt, ihm eine Antwort zu geben. Stattdessen ließ er sich auf den Rücken gleiten, woraufhin ihm ein leises, schmerzerfülltes Geräusch entwich.
„Je weniger du weißt, desto weniger kann man dich mit hineinziehen“, meinte Sasuke und fluchte leise, da sein Hinterteil verdammt schmerzte. Tief durchatmend wartete er darauf, dass der Schmerz nachließ und drehte sich dann mit dem Rücken zu Naruto.
Naruto, der nun glücklich war, nicht mehr angebaggert zu werden, stützte sich nun seinerseits auf den gesunden Arm und sah Sasuke von oben an.
Sag mal... Tut es sehr weh?“, fragte er besorgt, während seine Fantasie abdriftete.
//Ich warte einfach bis er schläft und dann.. Nein Nein NEIN! Das kann ich nicht machen!//, dachte Naruto sich und wurde auf einmal ziemlich rot. Sasuke hingegen überlegte, ob Naruto diese Frage eben wirklich ernst gemeint hatte. Als er bemerkte, dass er sie absolut ernst meinte, verengte er die Augen.
„Ja natürlich, was glaubst du denn?“, fragte Sasuke, bedacht darauf, nicht zum Ausdruck zu bringen, dass er diese Frage mehr als unnötig fand. Schließlich war er vor weniger als einer Stunde brutal vergewaltigt worden.
„Entschuldige“, kam es nur leise von Naruto, der sich doch einfach nur Sorgen um Sasuke machte. Dann schwieg er aber und entschied sich dafür, Sasuke zu beobachten. Er achtete auf seine Gesichtszüge und sah auch, dass er die Augen offen hatte. Doch Naruto störte sich nicht daran, Sasuke konnte ruhig merken, dass er ihn beobachtete. Der Schwarzhaarige beobachtete seinerseits Naruto aus dem Augenwinkel heraus und atmete ruhig. Narutos Körperwärme beruhigte ihn, doch diese Blicke störten ihn etwas.
"Wenn er mich so ansieht, fühle ich mich total nackt. Mal davon abgesehen, dass ich nur in Boxer neben ihm liege", dachte Sasuke sich und meinte schließlich, dass Naruto lieber auch schlafen sollte. Angesprochener lächelte leicht und legte sich hin. Mit dem Körper war er zu Sasuke gedreht und atmete ruhig, doch absichtlich schön in Sasukes Nacken.
Sasuke spürte, wie Naruto sich im Bett bewegte und seufzte lautlos. Dennoch spürte er, wie nahe Naruto ihm nun war. So nahe, dass er sogar seinen Atem im Nacken spüren konnte. Dieser regelmäßige, warme Hauch verursachte eine Gänsehaut, die sich über Sasukes ganzen Körper zog. Er schluckte und unterdrückte ein leises Seufzen. Narutos Nähe ließ ihn ganz leicht erschaudern, was keineswegs unangenehm war. Es war eher das Gegenteil. Doch Sasuke spürte nun, wie seine Lider immer schwerer wurden und er in den Schlaf driftete. Das leise Seufzen, welches seine Lippen dabei verließ, hörte er selbst gar nicht mehr.